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1. Deutsche Geschichte - S. 224

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
224 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Erzeugnisse, die teils, wie Kaffee, Tabak, Getreide, dem Genusse dienen, teils, rote Baumwolle, Wolle, Holz, von der Industrie verarbeitet werden, hat ebenso zugenommen wie die Ausfuhr der verschiedensten gewerblichen Erzeugnisse; es gibt in Deutschland Industrien, die vornehmlich für den Export arbeiten. Jetzt bei Beginn des neuen Jahrhunderts steht Deutschland, was die Größe des Außenhandels und die Tragfähigkeit der Handelsflotte anlangt, unter den Nationen an zweiter Stelle und wird nur von England übertroffen. Um den Zahlungsverkehr zu erleichtern, ist die Kreditwirtschaft ausgebildet worden. Die Träger dieses Kreditsystems sind die Banken; nur der kleinere Teil der Zahlungen erfolgt durch Metallgeld, die meisten vollziehen sich durch Wechsel, Banknoten und andere Kreditmittel. § 228. Das geistige Leben in Deutschland. Während sich das wirtschaftliche Leben so gewaltig entwickelte, wurden auch die verschiedensten Zweige der Wissenschaft auf das eifrigste gepflegt. Größere Erfolge wtsimschaft a*§ Je *n einem früheren Jahrhundert waren der Naturwissenschaft Geschieden; ihren außerordentlichen Leistungen war ja der Aufschwung des Gewerbes und des Verkehrs zum größten Teile zu verdanken. Bis über die Mitte des Jahrhunderts hinaus lebte Alexander von Humboldt, der mit umfassendem Blick die gesamte Naturwissenschaft übersah. Seitdem haben sich ihre einzelnen Zweige schärfer voneinander geschieden; fast auf allen Gebieten sind durch die Forschung genialer Männer glänzende Ergebnisse erzielt worden, die zu einem guten Teil auch praktische Verwendung gefunden haben. «eisteseen- Neben den Naturwissenschaften haben sich die h i st o r i s ch e n Wissenschaften entfaltet. Als Geschichtsforscher und Geschichtschreiber steht an erster Stelle Leopoldvonranke. Als Begründer der Wissenschaft von der deutschen Sprache und dem deutschen Volkstum sind zu nennen die Brüder §akob und Ntih elmgrimm. Auch die Philosophie hatte in der ersten Hälfte des Jahrhunderts mehrere glänzende Vertreter; auf K ant, der zu Beginn des Jahrhunderts gestorben war, waren Fichte, Schell.ing und Hegel gefolgt, unter denen besonders der letzte einen großen Einfluß ausübte. Dichtkunst. Die deutsche Dichtkunst wurde im ersten Drittel des Iahr- hunderts beherrscht durch die überragende Gestalt Goethes; er starb am 22. März 1832. Von den übrigen Dichtern des Zeitalters wurden mehrere, so Cham i sj o und E i ch e n d o r f f, von der romantischen Schule beeinflußt. Der bedeutendste Dlcper'fres" schwäbischen Dichterkreises ist

2. Deutsche Geschichte - S. 256

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
256 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Enlstehung des neuen Reichs. waffnung Armeekorps heran. Bourbaki, unfähig zum Widerstände, ließ sich nach Bourbakt«. bet Schweizer Grenze drängen und überschritt sie. Auf dem neutralen Boden wurde seine Armee, 80000 Mann, entwaffnet; der unglückliche Feldherr machte einen Selbstmordversuch. Kurz vorher war in einem Gefecht, das den Truppen Garibaldis bei Dijon geliefert wurde, die einzige Fahne verloren worden, welche die Deutschen in diesem Kriege eingebüßt haben, eine Fahne des 61. Regiments; sie wurde vom Feinde unter einem Haufen von Leichen gefunden. Waffenstill. § 255. Der Friede. Am 28. Januar, dem Tage der Kapitulation von an Paris, war ein W a f f e n st i l l st a n d verabredet worden. Nur auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz ist noch bis zum 15. Februar gefochten worden. Einnahme biefem Tage ergab sich Belf ort; der'tapferen Besatzung wurde freier von Belfort. 1 001/ Abzug bewilligt. Die Friedensverhandlungen führte auf ftanzösischer Seite der greise Staatsmann und Geschichtschreiber T h i e rs. Am 26. Februar 1871 wurde Vorfriede dervorfriedezuversailles abgeschlossen: Frankreich trat das Elsaß Bcrfailles. und einen Teil Lothringens mit Metz ab und zahlte 5 Milliarden Francs (4 Milliarden Mark) Kriegsentschädigung; außerdem zogen deutsche Truppen in Paris ein und hielten einen Teil der Stadt zwei Tage lang besetzt. Am 1.März wurden diese Friedensbedingungen von der in Bordeaux zusammengetretenen Nationalversammlung genehmigt. Die deutschen Truppen konnten, mit Ruhm und Ehre geschmückt, wieder in die Heimat ziehen. Kommunein In Frankreich aber hatte der Krieg ein furchtbares Nachspiel. Die ^ ' Arbeiterbevölkerung von Paris, die während der Belagerung als Nationalgarde bewaffnet worden war, wollte, von sozialistischen Führern geleitet, ihre Waffen nicht wieder herausgeben, empörte sich und setzte einen Gemeinderat, eine Kommune, ein. Erst nach langen Kämpfen, denen die Deutschen von den Forts des rechten Seineufers aus zusahen, vermochten die Regierungstruppen die Hauptstadt wiederzunehmen. Als die Kommunarden sahen, daß fernerer Widerstand vergeblich sei, zerstörten sie in rasender Wut einige der hervorragendsten Bauwerke der Stadt, das alte Königsschloß der Tuilerien, das Rathaus, die Vendomesäule, auf deren Spitze die Statue Napoleons stand. Dem Siege der Regierung folgte eine große Menge von Erschießungen. § 256. Die Aufrichtung des deutschen Kaisertums. Ffir Deutschland hatte dieser Krieg ein herrliches Ergebnis gehabt idieeinheituuddas Kaiserreich. Die Überzeugung war allgemein im deutschen Volke, daß

3. Deutsche Geschichte - S. 184

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
184 Da? Zettalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Nationaleigentum und zog sie ein. Schuldscheine, Assignaten, wurden ausgegeben, denen die eingezogenen Güter zum Pfande dienen sollten. Aber diese reichten nicht von fern aus, um für die Unmassen von Assignaten, die im Laufe der nächsten Jahre ausgegeben wurden, als genügende Deckung zu dienen. So wurden die Assignaten schließlich fast völlig wertlos; der Staat mußte sich für bankrott, d. H. zahlungsunfähig erklären, und die Eigentümer wurden zugrunde gerichtet. Der König sträubte sich lange die neue Verfassung anzuerkennen; er und die Königin Marie Antoinette hörten nicht auf, die Hilfe des Auslandes zu erhoffen, besonders Österreichs, wo im Jahre 1790 auf Joseph Ii. i790^bis fe*n Bruder Leopold Ii. gefolgt war. Indessen starb M i r a b e a u, der 1792. die Regierung durch geheime Berichte und Ratschläge unterstützt hatte. Seitdem gewann die Partei der Demokraten oder Jakobiner, wie man sie nach ihrem Versammlungsort in Paris, dem früheren Jakobinerkloster, nannte, immer mehr an Macht. Ihre Führer waren Robespierre, Danton, beides revolutionäre Redner von großer Leidenschaft und großem Einfluß auf die Massen, und M a x a t, der blutdürstige Herausgeber einer demokratischen Zeitung. Da faßte die königliche Familie im Sommer des Jahres 1791 den 1792. Entschluß, aus Paris zu entfliehen. Wirklich gelangte sie aus der Stadt heraus und einige Tagereisen weit nach Osten, wurde aber dann erkannt und nach Paris zurückgeführt. Wenige Monate darauf sah sich der König genötigt, durch seine Unterschrift die neue Verfassung anzuerkennen. Darauf löste sich die konstituierende Versammlung auf und legwlattoemachte der neugewählten „legislativen Versammlung" Platz. ^7ung""° Diese sollte ein Gesetzbuch schaffen, hat diese Aufgabe aber nicht erfüllt; sie tagte bis zum Herbst 1792. Der Umsturz des französischen Königtums und die Campagne ist Frankreich. § 193. Der Sturz des Königtums. Währenddessen wuchs die Spannung zwischen Frankreich und den beiden deutschen Großmächten. Die Franzosen warfen Leopold vor, daß er den Emigranten gestatte Truppen zu rüsten und einen gewaltsamen Angriff zugunsten seines königlichen Schwagers plane. Im Frühjahr 1792 starb plötzlich Leopold. Seinem Sohn und 1792*bi? ^chsolger Franz Ii., dem letzten Kaiser des alten deutschen Reichs, 1806. erklärte Ludwig Xiv., von seinem Ministerium genötigt, den Krieg. Da aber Österreich mit Preußen durch ein Bündnis vereinigt war, so erklärte Friedrich Wilhelm Ii. seinerseits an Frankreich den Krieg.

4. Deutsche Geschichte - S. 217

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ereignisse der europäischen Politik. 217 den Gegnern besetzten Gehöfte ein. „Blücher oder die Nacht", sagte der. besorgte englische Feldherr. Da erschienen in der rechten Flanke des französischen Heeres die Preußen. Auch jetzt trat Napoleon noch nicht den Rückzug an, sondern warf die eine Halste seiner Garden, die er bisher in Reserve behalten hatte, dem neuen Feind entgegen, während er die andere Hälfte von Ney noch einmal gegen die Engländer führen ließ. Aber beide Angriffe mißlangen; überall geschlagen, stürzten die Franzosen bald in ungeordneter Flucht dahin. Bei Belle Alliance trafen sich Blücher und Wellington und umarmten sich. G neisenau aber leitete die Verfolgung, die so gründlich war, daß das feindliche Heer völlig zersprengt wurde. Dabei fiel Napoleons Magen mit seinem Hut und Degen und einem reichen Inhalt an Gold, Silber und Edelsteinen in die Hände preußischer Soldaten. Der geschlagene Kaiser eilte nach Paris, dann nach Rochefort an der Westküste, wo er sich auf ein englisches Schiff begab. Die verbündeten Mächte faßten jetzt den Beschluß, ihn nach der Insel St. Helena zu verbannen. Dort ist er im Jahre 1821 gestorben. In dem eroberten Paris trafen zum zweiten Male die Monarchen von Preußen, Österreich und Rußland ein. Ludwig Xviii. kehrte auf seinen Thron zurück. Mit ihm wurde der zweite Pariser Friede ab- ^8?« geschlossen. Wieder wurde Frankreich sehr schonend behandelt. Nur geringe 5rltbe" Abtretungen wurden ihm zugemutet; dazu wurde ihm eine Kriegsentschädigung auferlegt, bis zu deren Bezahlung Truppen der Verbündeten im Lande blieben. Auch mußte es die geraubten Kun st schätze herausgeben. § 223, Die heilige Allianz. Die Revolutionen in Südeuropa. Tie letzten fünfundzwanzig Jahre waren eine Zeit gewaltiger, fast ohne Unterbrechung aufeinanderfolgender Kriege gewesen. Die politischen Verhältnisse hatten tiefgreifende Umwandlungen erfahren; die meisten Nationen Europas hatten ungeheure Opfer an Geld und Blut gebracht. Unter diesen Um- 2. Die Zeit des deutschen Bundes. 1815—1866. I. Die letzten Jahrzehnte Sriebnch Wilhelms Iii. 1815-1840. Ereignisse der europäischen Politik.

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 234

1906 - München : Oldenbourg
234 43. Kurfürst Maxi milian I. als Dürersammler. ausgestellten Instruktionen und Ordnungen nachgelebt wird, muß die Räte so viel als möglich, zumal selbst, visitieren, muß sich über den Stand des Kammerwesens und das Verhalten der Beamten Bericht erstatten lassen. Die gute Wirtschaft besteht in Vermehrung der Einnahmen und Sparsamkeit im Ausgeben. Er zitiert den alten deutschen Spruch: In jeder Hauswirtschaft muß man einen Zehrpsennig, Ehrpsennig und Sparpsennig haben. Freigebigkeit ist zwar eine Tugend der Fürsten, muß aber ihre Schranken haben. Man muß oft bilanzieren, erwägen, ob man vor sich ober zurückhaust, nach den Ursachen forschen und, wo es möglich ist, zur rechten Zeit abhelfen. Dadurch werden auch die Diener in guter Sorge und Aufmerksamkeit erhalten. Besonders die Ämter des Salz- und Brauwesens sind jährlich zu revidieren und die Kassen zu visitieren. Er selbst forderte von seinem Hofzahlamte jeden Monat einen Auszug von allen Einnahmen und Ausgaben ein. Von feinen Beamten verlangte er dieselbe peinliche Sparsamkeit, die er sich selbst zur Pflicht gemacht hatte. Im Guten wie im Schlimmen spiegelt sich in Kurfürst Maximilian die Weltanschauung des dogmatischen Zeitalters der Gegenreformation und der Jesuiten mit unübertrefflicher Schärfe. Weitere Züge zur Abrundung feines Charakterbildes liefern seine Kunst-liebe und sein seines Kunstverständnis. 43. Kurfürst Maximilian I. als Dürersammler. Don Karl Voll? Albrecht Dürer hat schon zu seinen Lebzeiten viele Förderung von den deutschen Fürsten erfahren und unter diesen hat ihn Kaiser Maximilian vor allen anderen Meistern ausgezeichnet. Der ritterliche Kaiser hatte nun eine Nichte namens Susanna, die in erster Ehe an den Markgrafen von Brandenburg, später aber an den Pfalzgrafen Otto Heinrich von Neuburg verheiratet war und wie ihr Onkel in guten Beziehungen zu dem großen Nürnberger Maler stand. Sie ist die erste aus dem Hause der Wittelsbacher, die Dürers Bedeutung zu fassen wußte, und seit ihrer Zeit ist das Interesse an ihm bei den Wittelsbachern immer lebhafter geworden. In der Münchener Residenz vereinigten sich im Laufe der Jahrhunderte die besten Werke Dürers, so daß sie an ihnen reicher war als Nürnberg selbst, und noch heute kann in Bezug auf Dürer sich keine Galerie der Welt mit der Münchener Pinakothek, an die diese Kostbarkeiten abgetreten wurden, messen. Derjenige, dem Bayern in dieser Hinsicht um meisten dankt, ist Kurfürst Maximilian I., der einer der umsichtigsten und glücklichsten Kunstsammler gewesen ist, von denen die neuere Geschichte zu melden weiß. Seine Regierung fällt in ihrem späteren Verlauf mit dem Dreißigjährigen Krieg zusammen und

6. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Das Zettalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Blcher zu verhindern, nach lngerem Kampfe zurckgedrngt; in dieser Schlacht fand Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschmeig (vgl. 21) den Tod. Wellington stellte sich nunmehr, nachdem ihm Blcher zu-gesagt hatte, zu Hilfe zu kommen, bei Mont St. Jean, das an der groen, von Brssel sdwrts fhrenden Strae liegt, in Schlacht-ordnung auf; er hatte 69 000 Mann; sein Hauptquartier war Water-l o o. Wenig strker war das Heer Napoleons, der bei dem Pacht-$i&imttnce ^fe & a Belle Alliance Aufstellung nahm. Am 18. Juni gegen Mittag begann die Schlacht. Der erste Angriff der Franzosen wurde von den Englndern und Deutschen zurckgewiesen; aber neue Anstrme folgten, und langsam gewannen die Franzosen an Boden und drangen in die von den Gegnern besetzten Gehfte ein. Blcher oder die Nacht", sagte der besorgte englische Feldherr. Da erschienen in der rechten Flanke des franz-fischen Heeres die Preußen. Auch jetzt trat Napoleon noch nicht den Rck-zug an, sondern warf einen Teil seiner Garden, die er bisher in Reserve behalten hatte, dem neuen Feind entgegen, während er den anderen selbst noch einmal gegen-die Englnder fhrte. Aber beide Angriffe milangen; berall geschlagen, strzten die Franzosen bald in ungeordneter Flucht dahin. Bei Belle Alliance trafen sich Blcher und Wellington und um-armten sich. G n e i s e n a u aber leitete die Verfolgung, die so grndlich war, da das feindliche Heer vllig zersprengt wurde. Dabei fiel Napoleons Wagen mit seinem Hut und Degen und einem reichen In-halt an Gold, Silber und Edelsteinen in die Hnde preuischer Soldaten. Der geschlagene Kaiser eilte nach Paris, dann nach Rochefort an der Westkste, wo er sich auf ein englisches Schiff begab. Die verbndeten Mchte faten jetzt den Beschlu, ihn nach der Insel St. Helena zu verbannen. Dort ist er im Jahre 1821 gestorben. In dem eroberten Paris trafen zum zweiten Male die Monarchen von Preußen, sterreich und Rußland ein. Ludwig Xviii. kehrte auf seinen Thron zurck. Mit ihm wurde der zweite Pariser Friede Der^zweite abgeschlossen. Wieder wurde Frankreich sehr schonend behandelt. Nur Friede, geringe Abtretungen wurden ihm zugemutet; das Saarbecken fiel an Preußen, Landau an Bayern. Dazu wurde den Franzosen eine Kriegs-entschdigung von 700 Millionen Francs auferlegt, bis zu deren Bezahlung Truppen der Verbndeten im Lande blieben. Auch muten sie die geraubten K u n st s ch tz e herausgeben.

7. Deutsche Geschichte - S. 184

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Nationaleigentum und zog sie ein. Schuldscheine, Assignaten, wurden ausgegeben, denen die eingezogenen Gter zum Pfnde dienen sollten. Aber diese reichten nicht von fern aus, um fr die Unmassen von Assignaten, die im Laufe der nchsten Jahre ausgegeben wurden, als gengende Deckung zu dienen. So wurden die Assignaten schlielich soft vllig wertlos; der Staat mute sich fr bankrott, d. h. zahlungsunfhig erklären, und die Eigentmer wurden zugrunde gerichtet. Der König strubte sich lange die neue Verfassung anzuerkennen; er und die Knigin Marie Antoinette hrten nicht auf, die Hilfe des Aus-landes zu erhoffen, besonders sterreichs, wo im Jahre 1790 auf Joseph Ii. 1790 Vis ^ru^er Leopold Ii. gefolgt war. Indessen starb M i r a b e a u, der 1792. die Regierung durch geheime Berichte und Ratschlge untersttzt hatte. Seitdem gewann die Partei der Demokraten oder Jakobiner, wie man sie nach ihrem Versammlungsort in Paris, dem frheren Jakobinerkloster, nannte, immer mehr an Macht. Ihre Fhrer waren Robespierre, Danton, beides revolutionre Redner von groer Leidenschaft und groem Einflu auf die Mafsen, und M a r a t, der blutdrstige Herausgeber einer demokratischen Zeitung. 5s3 Da fate die knigliche Familie im Sommer des Jahres 1791 den 1792. Entschlu, aus Paris zu entfliehen. Wirklich gelangte sie aus der Stadt heraus und einige Tagereisen weit nach Osten, wurde aber dann erkannt und nach Paris zurckgeshrt. Wenige Monate daraus sah sich der König gentigt, durch seine Unterschrift die neue Verfassung anzu-erkennen. Darauf lste sich die konstituierende Versammlung auf und legmatioemachte der neugewhlten legislativen Versammlung" Platz. "St Diese sollte ein Gesetzbuch schaffen, hat diese Ausgabe aber nicht erfllt; sie tagte bis zum Herbst 1792. X Der Umsturz des franzsischen Knigtums und die Campagne in Frankreich. X^ 193. Der Sturz des Knigtums. Whrenddessen wuchs die Span-nung zwischen Frankreich und den beiden deutschen Gromchten. Die Franzosen warfen Leopold vor, da er den Emigranten gestatte Truppen zu rsten und einen gewaltsamen Angriff zugunsten seines kniglichen Schwagers plane. Im Frhjahr 1792 starb pltzlich Leopold. Seinem Sohn und 179? bis Nachfolger Franz Ii., dem letzten Kaiser des alten deutschen Reichs, 1806. erklrte Ludwig Xiv., von seinem Ministerium gentigt, den Krieg. Da aber Osterreich mit Preußen durch ein Bndnis vereinigt war, so erklrte Friedrich Wilhelm Ii. seinerseits an Frankreich den Krieg.

8. Deutsche Geschichte - S. 217

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ereignisse der europischen Politik. 217 den Gegnern besetzten Gehfte ein. Blcher oder die Nacht", sagte der, besorgte englische Feldherr. Da erschienen in der rechten Flanke des sranz-sischen Heeres die Preußen. Auch jetzt trat Napoleon noch nicht den Rckzug an, sondern warf die eine Hlfte seiner Garden, die er bisher in Reserve behalten hatte, dem neuen Feind entgegen, während er die andere Hlfte von Ney noch einmal gegen die Englnder führen lie. Aber beide An-griffe milangen; berall geschlagen, strzten die Franzosen bald in un-geordneter Flucht dahin. Bei Belle Alliance trafen sich Blcher und Welling-ton und umarmten sich. Gneisenau aber leitete die Verfolgung, die so grndlich war, da das feindliche Heer vllig zersprengt wurde. Dabei fiel Napoleons Wagen mit seinem Hut und Degen und einem reichen Inhalt an Gold, Silber und Edelsteinen in die Hnde preuischer Soldaten. Der geschlagene Kaiser eilte nach Paris, dann nach Rochefort an der Westkste, wo er sich auf ein englisches Schiff begab. Die verbndeten Mchte faten jetzt den Beschlu, ihn nach der Insel St. Helena zu verbannen. Dort ist er im Jahre 1821 gestorben. In dem eroberten Paris trafen zum zweiten Male die Monarchen von Preußen, Osterreich und Rußland ein. Ludwig Xviii. kehrte auf seinen Thron zurck. Mit ihm wurde der zweite Pariser Friede ab-gagte geschlossen. Wieder wurde Frankreich sehr schonend behandelt. Nur geringe 5rtebe-Abtretungen wurden ihm zugemutet; dazu wurde ihm eine Kriegs-entschdigung auferlegt, bis zu deren Bezahlung Truppen der Ver-kndeten im Lande blieben. Auch mute es die geraubten Kun st schtze herausgeben. 2. Die Zeit des deutschen Bundes. 18151866. I. Die letzten Jahrzehnte Friedrich Wilhelms Iii. 1815-1840. Ereignisse der europischen Politik. 223. Die heilige Allianz. Die Revolutionen in Sdeuropa. Die letzten fnfundzwanzig Jahre waren eine Zeit gewaltiger, fast ohne Unter-brechung aufeinanderfolgender Kriege gewesen. Die politischen Verhltnisse hatten tiefgreifende Umwandlungen erfahren; die meisten Nationen Europas hatten ungeheure Opfer an Geld und Blut gebracht. Unter diesen Um-

9. Deutsche Geschichte - S. 256

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
256_Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Enistchung des neuen Reichs. waffnung Armeekorps heran. Bourbaki, unfhig zum Widerstande, lie sich nach Bourbakt?. der Schweizer Grenze drngen und berschritt sie. Auf dem neutralen Boden wurde feine Armee, 80000 Mann, entwaffnet; der unglckliche Feld-Herr machte einen Selbstmordversuch. Kurz vorher war in einem Gefecht, das den Truppen Garibaldis bei D i j o n geliefert wurde, die einzige Fahne verloren worden, welche die Deutschen in diesem Kriege eingebt haben, eine Fahne des 61. Regiments; sie wurde vom Feinde unter einem Haufen von Leichen gefunden. Wa^nstill. 255. Der Friede. Am 28. Januar, dem Tage der Kapitulation von Paris, war ein W a f f e n st i l l st a n d verabredet worden. Nur auf dem sdstlichen Kriegsschauplatz ist noch bis zum 15. Februar gefochten worden. timtn$eifort. ^efem Tage ergab sich B elf ort; der tapferen Besatzung wurde freier Abzug bewilligt. Die Friedensverhandlungen fhrte auf franzsischer Seite der greise Staatsmann und Geschichtschreiber T h i ers. Am 26. Februar 1871 wurde asorfnebe dervorsriedezuversailles abgeschlossen: Frankreich trat das Elsa Versailles, und einen Teil Lothringens mit Metz ab und zahlte 5 Milliarden Francs (4 Milliarden Mark) Kriegsentschdigung; auerdem zogen deutsche Truppen in Paris ein und hielten einen Teil der Stadt zwei Tage lang besetzt. Am I.mrz wurden diese Friedensbedingungen von der in Bordeaux zu-sammengetretenen Nationalversammlung genehmigt. Die deutschen Truppen konnten, mit Ruhm und Ehre geschmckt, wieder in die Heimat ziehen. Kommune in In Frankreich aber hatte der Krieg ein furchtbares Nachspiel. Die Arbeiterbevlkerung von Paris, die während der Belagerung als National-garde bewaffnet worden war, wollte, von sozialistischen Fhrern geleitet, ihre Waffen nicht wieder herausgeben, emprte sich und setzte einen Ge-meinderat, eine Kommune, ein. Erst nach langen Kmpfen, denen die Deutschen von den Forts des rechten Seineusers aus zusahen, vermochten die Regierungstruppen die Hauptstadt wiederzunehmen. Als die Kommunarden sahen, da sernerer Widerstand vergeblich sei, zerstrten sie in rasender Wut einige der hervorragendsten Bauwerke der Stadt, das alte Knigsschlo der Tuilerien, das Rathaus, die Vendomesule, auf deren Spitze die Statue Napoleons stand. Dem Siege der Regierung folgte eine groe Menge von Erschieungen. 256. Die Aufrichtung des deutschen Kaisertums. Fr Deutschland hatte dieser Krieg ein herrliches Ergebnis gehabt: d i e Einheitund das Kaiserreich. Die berzeugung war allgemein im deutschen Volke, da

10. Das Altertum - S. uncounted

1907 - Leipzig : Voigtländer
Die Hefte der Landes- und Provinzialgeschichte werden den Sendungen an die Sortimentsbuchhandlungen beigelegt; die Schüler sind berechtigt, deren kostenfreie Verabfolgung zu den von ihnen gekauften neuen Lehrbüchern, soweit zu diesen Hefte gehören, zu verlangen. Zu Exemplaren, die als gebraucht gekauft sind, werden sie nicht geliefert. Überhaupt sei vor dem Ankauf der oft veralteten, schmutzigen oder unvollständigen gebrauchten Exemplare gewarnt! Andere Exemplare der landesgeschichtlichen Hefte kosten 20 Pfennig, eine Gesamtausgabe von 29 Heften in einem Bande 4 Mark. Eine Ergänzung zu allen Geschichtslehrbüchern bilden: Giese 4. Auflage. Einführung in die allgemeine Lehre vom Staate, in die Verfassung und Verwaltung des Deutschen Reiches und des Preußischen Staates und in die Elemente der Volkswirtschaftslehre. Von Dr. A. Giese, Oberlehrer in Berlin. 4., vermehrte und verbesserte Auflage. 1907. 8°. Viii, 168 S. Geb. 1 M. 60 Pf. Giese Allgemeine Geschichtskunde und Deutsche Bürgerkunde. Zum Abschluß des Geschichtsunterrichts auf höheren Schulen. Bearbeitet von Dr. A. Giese, Oberlehrer in Berlin. 1902 8°. 40 S. 50 Pf. Deutsche Bürgerkunde. Kleine Staatskunde. Sevin Geschichtliches Quellenbuch. Seviu. Zehn Bändchen zu je 60 Pf. fchichtlichen Inhalts. Inhalt der Sammlung. 2, u. 3. Auflage. Eine Sammlung von Quellenschriften für den Schulgebrauch. Von Ludwig Anhang zu jedem Bändchen: Gedichte ge- Bd. 1. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege. 3. Aufl. 2. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege (bis zum Tode Alexanders d. Gr.). 3. Aufl. 3. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen (bis z. I. 375 n. Chr.). 3. Aufl. 4. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches (bis z. I. 919). 3. Aufl. 5. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufifchen Kaisern (919 Neuzeit Bd. 6. Vom Mittelalter zur (1254-1556). 3. Aufl. „ 7. Vom Ausgang Karls V. bis zum Westfälischen Frieden (1556—1648). 3. Aufl. „ 8. Vom Westfälischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen (1648—1740). 3. Aufl. „ 9. Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zum Frieden von Tilsit (1740-1807). 2. Aufl. „ 10. Vom Frieden von Tilsit bis zum Wiedererstehendes Deutschen Reiches (1807—1871). 2. Aufl. bis 1254). 3. Aufl. Anhang zu jedem Bändchen: Gedichte geschichtlichen Inhalts. Jedes Bändchen umfaßt 5—6 Druckbogen, ist gebrauchsfertig in starken und gefälligen Umschlag geheftet und einzeln käuflich.
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