105
reichische Staat von der Natur sehr begünstigt vor andern europäischen
Ländern ist.
Die Salzwerke von Bochnia und Wieliczka in Gallizien, von Maros
Ujvar in Siebenbürgen, von Hallein, Ischl und Hallstadt im Salzkammergut
und von Hall in Tyrol liefern jährlich über 6 Mill. Centner Salz, so daß
ungefähr 11/2 Mill. ausgeführt werden können. Schlägt man den Preis
für einen Centner Salz zu 3 Gulden an, so wird allein für Salz 41/*
Mill. Gulden vom Ausland eingezogen, während für das Inland 4^/2 Mill.
Centner im Werthe von 13 1/2 Mill. Gulden zur Benutzung verbleiben.
Den Ertrag an Eisengruben schätzt man auf '/10 Mill. Centner, den der
Steinkohlenlager auf 5 Mill. Centner, den der Silberwerke auf 180,000
Mark, den der Bleigruben auf 90,000 Centner. Ungarn und Siebenbürgen
liefern jährlich eine Ausbeute von 7,000 Mark Gold; das Quecksilberberg-
werk von Idria im Königreich Illyrien bringt 15,000 Centner ein. Auch
Edelsteine werden in Ungarn und Böhmen gefunden. Bon den wichtigsten
Gesundbrunnen, deren Gesamintzahl sich auf 1,500 belaufen soll, sind die
bekanntesten: Baden bei Wien, Ischl und Gastein im Erzherzogthum Oester-
reich; Eger, Franzensbrunnen. Karlsbad, Töplitz, Marienbad im Königreich
Böhmen; Teplicz und Mehadia in Ungarn. Die Industrie hat in neuerer
Zeit erfreuliche Fortschritte gemacht, läßt jedoch in den östlichen Theilen der
Monarchie noch zu wünschen übrig. Der Handel bedarf noch der Hebung.
Doch fehlt es nicht an den Bedingungen dazu, au Eisenbahnen, Kunststraßen,
Kanälen und schiffbaren Flüssen. Die wichtigsten Handelsplätze der Mo-
narchie sind: Triest, Wien, Prag, Lemberg, Brody, Linz, Salzburg, Grätz,
Brünn, Olmütz, Troppau, Kaschau, Oedenburg, Ofen, Pesth, Kronstadt rc.
Zur Belebung des Handelsverkehrs bestehen mehrere Handelsgesellschaften,
unter welchen die des österreichischen Lloyd in Triest und die der Donau-
Dampfschifffahrt in Wien großartig zu nennen sind. Der überseeische Ver-
kehr findet vorzugsweise mit der Levante statt. Oesterreich besitzt 8,132
Seeschiffe.
Die Bewohner des österreichischen Kaiserstaates gehören ihrer Abstam-
mung nach 4 Haupt-Nationen an: der deutschen (8 Mill.), der slavischen
(18 Mill.), der magyarischen (5 Mill.) und der italienischen. Die Deut-
schen bilden in Tyrol, Steiermark, Illyrien und im Erzherzogthum Oester-
reich entschieden die Hauptberölkerung, in Böhmen und Mähren aber nicht.
Aber auch in den andern Provinzen befinden sich viele deutsche Bewohner;
in Ungarn schon seit dem 12. Jahrh., die Sachsen in Siebenbürgen ('/2
Mill.). Die Slaven sind der zahlreichste Volksstamm und bilden 2 Grup-
pen: im Norden wohnen die Czechen oder Böhmen, die Polen, die Ruß-
niaken oder Ruthenen in Böhmen, Krakau und Galizien; 2) im Süden an
der untern Donau die Croaten, Slowaken (in Mähren Hannaken), die Sla-
vonier, die Wenden in Steiermark, die Raizen oder Serbier in Süd-Ungarn
und die Morlaken in Dalmatien. Die Magyaren stammen von nord-
asiatischen Völkern ab, und bewohnen vorzugsweise das ungarische Tiefland;
zu ihnen gehören auch die Czekler d. i. Grenzer in Siebenbürgen. Die
Italiener endlich bilden in den dalmatischen Küstenländern die Hauptbevöl-
kerung. Außer diesen 4 Hauptstämmen finden sich aber auch noch Wa-
lachen, Griechen, Bulgaren, Haidutten, Armenier, Juden, Zigeuner und
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Bochnia Maros
Ujvar Brody Pesth
106
Türken auf österreichischem Gebiete. In 10 Sprachen werden die Ge-
setze publizirt.
Die geistige Bildung dieser verschiedenen Nationen ist eine durchaus
ungleichmäßige, in den unteren Volksschichten noch unbefriedigende. Am ge-
bildetsten sind die Deutschen; ihnen folgen die Magyaren. Auf der un-
tersten Stufe stehen die Slaven. Für die Bildung der höheren Stände ist
durch Gymnasien und Realschulen verhältnißmäßig mehr geschehen. Univer-
sitäten zählt Oesterreich zehn.
Die römisch-katholische Kirche ist in allen Provinzen die vorherrschende
und zählt 26 Millionen Anhänger; nach der Verfassung von 1849 soll die
Ausübung der bürgerlichen und politischen Rechte vom Religionsbekenntriß
unabhängig sein und im ganzen Staate Glaubensfreiheit herrschen. Diese
besteht jedoch nur im Rechte häuslicher Religionsübung. Neben den Ka-
tholiken bekennen sich etwa 4 Millionen zur lutherischen und reformirten
Kirche, 6 Millionen zur griechischen, 650,000 Seelen zur mosaischen Religion.
I. Die drutschösterreischm Länder (3,600 Q.-M., 13 V2 Mill. E.).
1, Das Erzherzogtum Oesterreich
(578 Q.-M. und 2,715,000 E.l
liegt zu beiden Seiten der Donau und besteht aus dem Land ob der Ens
und unter der Ens; zum ersteren gehört das Salzburger-Land. Der Lan-
destheil links der Donau ist Berg- und Hügelland, der südliche rechts der
Donau Alpenland. Dasselbe ist reich an Holz und Eisen. Der Reisende
begegnet oft großen Zügen von Kohlenbauern oder Eisensendungen. Daneben
liefert die Ebene viel Obst, viel Getreide, viel Wein trotz der oft wechseln-
den Witterung. Das Erzherzogthum ist eines der gewerbreichsten Länder
des Kaiserstaates und zählt an 1000 Fabriken. Wien liefert zahlreiche
Luxusgegenstände aller Art und bildet den Hauptsitz der Industrie und des
Handels, welcher durch die lebhafte Donau-Dampfschifffahrt und die Eisenbahnen
bedeutend erleichtert ist. Hauptstadt und Residenz ist Wien im Lande unter
der Ens. „Die Kaiserstadt" liegt am Fuße des Kahlenbergs und an der
Donau, zählt an 580,000 E., 34 Vorstädte mit geräumigen Straßen, und
hat ungemein viel Sehenswürdigkeiten (die kaiserliche Burg, die Stephans-
kirche mit dem 444' hohen Thurme, die Kapuziner-Kirche mit der kaiserlichen
Gruft, die Universität, die Basteien, das Glacis [der bei einer Festung
leere Raum außerhalb der Mauerp den Augarten und Prater, prächtige
Schauläden re.) Die Wiener sind ein lebensfrohes, witziges und gemüth-
liches Volk. — In Wiens Nähe liegen die berühmten kaiserlichen Lustschlösser
Schölibruntt und Laxenburg, links der Donau das Dorf Aspern, wo Erz-
herzog Karl 1809 den Kaiser Napoleon besiegte. Bekannt sind die heißen
Quellen von Baden. Die alte (restaurirte) Burg Dürrenstein war das erste
Gefängniß des englischen Königs Richard Löwenherz; Pöchlarn ist das älteste
Schloß gegen die Magyaren, das Bechelaren des Nibelungenliedes.
Im Lande ob der Ens ist Lin; an der Donau, 30,000 E., die ansehn-
lichste Stadt; nach Gmünden und Budweis führt eine von Pferden gezogene
Eisenbahn. Ischl und Hallstadt sind durch Salinen bekannt.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Napoleon Königs_Richard_Löwenherz
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Oesterreich Donau Donau Donau_Alpenland Wien Wien Kahlenbergs Donau Wiens Laxenburg Donau Dorf_Aspern Baden Burg_Dürrenstein Donau Budweis Hallstadt
17 Balkan-Halbinsel. ___§14
küste, c) zwischen beiden und dem Meere ein Schollenland. Dazu einige kleine
Ebenen und das große Donautiefland.
3) Der Balkan
schließt sich beim Eisernen Tor an den Karpatenbogen an. Welcher Fluß bildet
die Westgrenze? Der westöstlich gerichtete, schmale Hauptteil des Balkans gleicht
in seinen Abdachungen uuserm Erzgebirge (inwiefern?). Er ist eine Klima-
(nicht Völker-) Scheide. Am steileren Südabhange liegt das fruchtbare, geschützte
Becken von Philippopel an der oberen Maritza; mit großartiger Rosenzucht.
b) Das Dinarische Gebirge,
ein Kalkgebirge wie der Apennin und der Jura, die Fortsetzung der südlichen
Kalkalpen und des Karst. Größtenteils Wasser- und waldarme Kalksteinhoch-
flächen (stellenweise Steinwüsten), noch viel ungünstiger als Apennin und Jura.
Trotz des vielen Regens (Regenkarte §3) geringe Fruchtbarkeit. (Ursache? s. §29!)
Die herrliche, treppensörmig ansteigende Adriaküste hat vortreffliche Häsen, ist aber
durch die unwegsame Gebirgsmauer vom Innern des Landes völlig abgeschlossen.
Die vielen Inseln sind über Wasser gebliebene Teile eines abgesunkenen Gebirgs-
streisens. — Welche große Insel ist ein Bruchstück der südlichen Fortsetzung des
Gebirges nach Kleinasien?
0) Das Schollenland (mit dem makedonischen Gebirge).
Uralter Gebirgsboden, durchlöchert von zahlreichen Einbrüchen, in denen
fruchtbares Erdreich angeschwemmt wurde. Daher viele abgeschlossene Einzel-
landschaften, ein Hindernis für die staatliche Einheit. Daher auch die Klein-
staaterei im alten Griechenland und das heutige Völkergemisch der Halbinsel.
Häufig Erdbeben, besonders in Griechenland; die Insel Santorm ist der Krater
eines tätigen Vulkans.
d) Das Donautiefland.
Der Balkan wird im Norden von der Bulgarischen Kreidetafel über-
lagert (wohin sanft geneigt?). Sie ist, wie die Walachische Tiefebene nördlich
der Donau, mit Löß überlagert und daher sehr fruchtbar. (Löß ist ein gelber
oder brauner Lebm, der nicht klebt, sondern sehr locker und feinpulverig ist. Er
zeichnet sich durch außerordentliche Fruchtbarkeit aus.) Viel Weizen- und Maisbau.
Ii. Die Staaten.
1. Die europäische Türkei, ein Sultanat (Kaiserreich).
Jetzt nur noch halb so groß wie Preußen; kaum soviel Einwohner wie Bayern. § 14
(6 Mill., davon nur ll/2 Mill. Türken!)
a) Rumelien. Konstantinopel G, das alte Byzanz, am schönen, flußartigen (stellenweise
nur 600 m breiten) Bosporus (Abb. 1, § 14). Kreuzung wichtiger Land- und Seestraßen
(Übergaugspunkt vom Morgen- zum Abendlande!). Konstautinopel, die Hst. der Türkei, bietet
vom Märmara-Meere aus mit den vergoldeten Kuppeln der Moscheen^), den Hochragenden
1 Moscheen heißen die mohammedanischen Gotteshäuser; am berühmtesten die Sophien-
inoschee (früher die prächtige, altchristliche Kirche Konstantins), die jetzt als Zeichen der Türken-
Herrschaft deu Halbmond trägt. Minarets sind schlanke Türme neben den Moscheen, von denen
die Mohammedaner täglich 5 mal zum Gebet geruseu werden.
Harms-Sievert, Erdkundliches Lernbuch für Mittelschulen. Ii. Teil. 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
— 15 —
Konstantinopel.
Original-Aufnahme der Photoglob-Co. in Zürich.
Zur Türkei gehören in Asien noch Kleinasien, Syrien, Mesopotamien und
Westarabien.
2. Das Rönigreick Bulgarien. Bulgarien umfaßt das Gebiet des
Balkans, das nördlich davon gelegene Tafelland und einen Teil der Maritza-
Ebene. Der Balkan hat in seinem Aufbau und Abfall viel Ähnlichkeit mit
dem Erzgebirge. Er bildet die Fortsetzung der Karpathen. Bei einer Länge
von 600 km beträgt die Breite nur 20—40 km. Die größten Erhebungen
steigen bis 2375 m an. Die zahlreichen Straßen müssen das Gebirge, da
tiefeingeschnittene Päffe fehlen, fast in Kammhöhe überschreiten. Sie sind
vorzüglich zu verteidigen. Um den Schipkapaß wurde im Rnfsisch-türkischen
Kriege heftig gestritten An der Orientbahn liegt Sofia (83 T.), die Haupt-
stadt Bulgariens.
An den steilen Südabhang schließt sich eine 8 km breite Grabenversenkung
an, die nach Süden durch den Antibalkan begrenzt wird. In der gegen rauhe
Nordwinde wohlgeschützten, reich bewässerten, fruchtbaren Grabensenke finden
sich außer fruchtbaren Getreidefeldern, Obst- und Weingärten riesige Rosenfelder.
„Von dem Wasserreichtum dieser Gegend," schreibt Moltke, „kann man sich kaum
eine Vorstellung machen. Wie in der Lombardei werden alle Gärten und Felder
täglich aus dem Wasservorrat getränkt, der in Gräben und Rinnen dahinrauscht.
Das ganze Tal ist das Bild des gesegnetsten Wohlstandes und der reichsten Frucht-
barkeit, ein wahres gelobtes Land. Die Luft ist von Wohlgerüchen erfüllt, denn
Kasanlik (am Fuße des Schipka) ist das Land der Rosen; die Blume wird hier nicht
wie bei uns in Gärten und Töpfen, sondern auf den Feldern in Furchen gebaut."
Die Rosenfelder liefern jährlich über 5000 kg Rofenöl. Zu 1 kg Rosenöl (Wert 800 Mk.^
find etwa 5000 kg Rosenblätter nötig.
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Extrahierte Personennamen: Moltke
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Asien Syrien Mesopotamien Bulgarien Maritza- Kammhöhe Sofia Bulgariens
Autor: Landwehr von Pragenau, M., Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul, Wilmanns, Ernst
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
12 Viii. und Ix. Ungarischer Gesetzartikel vom Jahre 1847/48
3. Viii. und Ix. Ungarischer Gesetzartikel vom Jahre 1847/48.
Bernatzik, Gsterr. versassungsges? S. 97 s.
Viii. Alle Einwohner Ungarns und der damit verbundenen Teile tragen alle öffentlichen Lasten ohne Unterschied gleich und verhältnismäßig.
§ 1. Seine Majestät wird durch Ihr verantwortliches ungarisches Ministerium mit Vernehmung der Jurisdiktionen einstweilen den Steuerschlüssel ausarbeiten lassen, und die Reparation in Gemäßheit dieses Schlüssels nimmt schon mit dem nächsten Rechnungsjahre, d.i. dem 1. Nov. 1848, ihren Anfang.
§ 2. Der einstweilen auszuarbeitende Schlüssel ist der nächsten Reichsversammlung jedenfalls vorzulegen.
§ 3. Bis zum oben bestimmten Termin wird die Eintreibung der bereits ausgeworfenen öffentlichen Lasten angeordnet.
Ix. von der Aufhebung der auf Grundlage des Urbariums und der dies ergänzenden Verträge bis jetzt üblichen Dienstleistungen (Robot), des Zehents und Geldabgaben.
Mit der Veröffentlichung dieses Gesetzes hören: das Urbarium1 und die dasselbe ergänzenden, bisnun üblich gewesenen Dienstleistungen (Robot), Natural- und Geldabgaben für ewige Zeiten auf.
§ 1. Die Gesetzgebung stellt die Schadloshaltung der Privatgutsbesitzer unter das schützende Schild der Nationalehre.
§ 2. Se. Majestät wird betreffs einer derartigen Schadloshaltung der Privatgrundherren, daß ein die bisherigen Urbariallasten aufwiegender Kapitalwert durch den Staat ohne Abzug ausbezahlt werde, dem nächsten Reichstage einen ausführlich auszuarbeitenden Gesetzentwurf durch Ihr ungarisches Ministerium vorlegen lassen.
§ 3. Rn solchen Drten, wo bis jetzt keine Urbarialregulierung oder Absonderung der Hutweide stattgefunden, wird hinsichtlich der Holzung und der hutweiden der bisherige Gebrauch auch ferner beibehalten.
§ 4. Die grundherrliche Gerichtsbarkeit wird aufgehoben; zeitweilig, bis die Rechtspflege allgemein reguliert wird, werden in Zivilangelegenheiten hinsichtlich der summarischen Prozesse dort, wo keine organisierten Magistrate erster Instanz bestehen, die Stuhlrichter, in Kriminalsachen aber sowie betreffs jener Zivilprozesse, die auf den ordentlichen Rechtsweg gehören, die Komitatsgerichtftühle Recht sprechen.
§ 5. Einem solchen Grundbesitzer, an dessen Besitztum vor Veröffentlichung dieses Gesetzes eine Urbarialität geknüpft ward, können, mit Ausnahme der aus Handelsverbindungen entspringenden Wechsel, bis zur weiteren Verfügung des Gesetzes keine anderen Schuldforderungen aufgekündigt, und bloß die nicht bezahlten gesetzlichen Zinsen dürfen von ihm im Wege gerichtlichen Verfahrens eingetrieben werden.
1 Urbarium (ein vielleicht ungarischer Ausdruck, der auch in die österreichische Amtssprache (Eingang gefunden hat) heißt das Verzeichnis der den Grundherr* schäften zustehenöen Rechte und Einkünfte.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
§ 93 — 94.
e) Rumänien. — f) Italien.
119
gewaltige Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Der Wald der Karpaten
liefert wertvolle Hölzer. Am Karpatenrande werden Steinsalz und Erdöl
gewonnen. Steinkohlenlager fehlen und damit die Grundlagen für eine eigene In-
dustrie. Eine starke Einfuhr von Jndustrieerzengnissen ist nötig.
Das Deutsche Reich tauscht für Web- und Eisenwaren rumänisches Getreide
in mehr als den: doppelten Werte der Einsuhr ein.
Die Masse der Bevölkerung bilden griechisch-orthodoxe Rumänen, ein
Mischvolk aus romanisierten Daziern und Slawen. Die sozialen Gegen-
sätze sind sehr groß. Neben einem in Paris gebildeten, üppig lebenden
Adel, dem fast die Hälfte des Grundbesitzes gehört, steht die große Masse der
ungebildeten Bauern. Der Handel befindet sich in der Hand der zahl-
reichen Juden, daneben auch von Deutschen.
Besiedlung. ffbükarest^, Straßenknotenpunkt, Stapelplatz, Mittelpunkt des
geistigen und politischen Lebens, nüt zum Teil noch dorfartigen Straßen. **Jassy
[lascht], an der Bahn Lemberg—odessa. — Die Donauhäfen **Galatz und **Bräila
führen massenhaft Getreide, Holz, Petroleum und Vieh ans. Der bedeutendste
Hafen Rumäniens ist Köstendsche oder Konstanza. Er vermittelt den Verkehr
von Bukarest nach Konstantinopel durch Eisenbahn und Dampfschiffahrt.
§ 93.
1. Europäische Türkei
Äbersichtstabelle.
Zinspslichtigesfürstentumbulgarien
und Ostrnmelien.......
2. Königreich Serbien.......
3. Fürstentum Montenegro ....
4. Königreich Griechenland ....
5. Königreich Rumänien......
f Konstantinopel 1100, ^Saloniki 105,
**Adrianopel 80.
**Sofia 85, *Philippopel 45.
** Belgrad 80.
Cetinje 4.
f Athen 130, *Piräns 45, *Patras 40,
Hermupolis 20, Korinth 4.
ff Bukarest 300, **Jassy80, ** Galatz 65,
^*Braila 60.
f) Königreich Italien, die Apennin-Halbinsel.
Größe — 80^, des Königreichs Preußen, über 3 Mill. E. weniger als Preußen.
Etwas größere Volksdichte als im Deutschen Reiche.
§ 94. Lage. Der nördlichste Punkt liegt nahe der Drauquelle. Die Südspitze
Siziliens ist von der tunesischen Küste nicht weiter als Leipzig von Berlin entfernt.
Die Lage der Halbinsel kennzeichnet der Verlauf des Meridians von Rom (1272o0).
Der in weitem Bogen vom Ligurifchen zum Adriatischen Meere sich
hinziehende Alpenwall scheidet die Halbinsel vom Rumpf Europas. Die
Halbinsel reckt sich in schmaler, schlanker Form nach 80 aus und teilt da-
durch das Mittelmeer in ein nordwestliches und südöstliches Becken.
Ihre Lage in der Mitte zwischen beiden verlieh ihr im Altertum die Herrschaft
über alle Mittelmeerländer.
1 D. i. „Freudenstadt",
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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378
aus dem mittelländischen Meere, ja selbst in ihre bisher ausschließ-
liche Domäne, in das schwarze Meer, verfolgten sie die Italiener.
Die Schwäche und Schlechtigkeit der griechischen Regierung, die sitt-
liche Entwürdigung des Volkes traten jetzt bei Berührung mit dem
Auslande mehr und mehr hervor. Die Griechen verloren den Zwi-
schenhandel, und das unheilvolle Monopolsystem hatte ihnen auch
den Eigenhandel und den Binnenverkehr geraubt; sie mußten es er-
tragen, daß die Venetianer von Erlegung der Zölle sowohl von ein-
als ausgehenden Waaren befreit wurden und andere Handelsprivi-
legien erhielten. In voller Blüthe entfaltete sich der italienisch-by-
zantinische Handel in Folge der Kreuzzüge.
Constantinopel war durch seine Lage nicht nur sehr geeignet,
zum Seehandel, sondern die Natur hatte durch die großen in das
schwarze Meer sich ergießenden Flüsse, durch die Stromgebiete der
Donau, des Dnieper und des Don, auch den Landhandel des nord-
europäischen und asiatischen Kontinents in seine Hände gelegt. Al-
lein zu schwach, um die Donauprovinzen gegen die andrängenden
Völkerstämme zu behaupten, gab das griechische Reich die auf dem
linken Ufer der Donau gelegenen Provinzen Pannonien (Niederun-
garn und Siebenbürgen) und Dacien (Moldau und Wallachei) völ-
lig Preis und suchte die Donau als feste Grenze zu behaupten.
Doch bereits im 6. Jahrhundert gingen die Awaren über die Do-
nau, unterwarfen sich die Provinzen Serbien und Bosnien und
gründeten auf beiden Ufern des Flusses ein mächtiges Reich, welches
bis zum Anfang des 9. Jahrhunderts bestand, wo es von den Bul-
garen erobert und bis in das 11. Jahrhundert behauptet wurde.
Um diese Zeit löste es sich auf, ein Theil trennte sich unter dem
noch jetzt üblichen Namen Bulgarien, den anderen Theil nahmen
die Ungarn in Besitz. Diese drei Völker, Awaren, Bulgaren
und Ungarn, vermittelten den Handel Constantinopels und der
nordwestlichen Länder. Der deutsch-byzantinische Handel gelangte
erst mit Karl dem Großen zu einigem Aufschwung und Passau wird
in dieser Zeit als Stapelplatz dieses Handels bezeichnet (S. 233).
Die Awaren scheinen auch mit den Ostseeländern verkehrt zu haben.
Lebhafter wurden die Verbindungen durch die Bulgaren, welche
durch den Handel mit Constantinopel Reichthümer erwarben. Den
Bulgaren folgten die Ungarn, welche wahrscheinlich in Constantino-
pel feste Niederlassungen und Faktoreien hatten. Der heilige Ste-
phan ließ ihnen wenigstens daselbst eine prächtige Kirche bauen (1038)
und erwirkte eigene Gerichtsbarkeit für sie. Griechische Goldmün-
zen cirkulirten zahlreich in Ungarn, dessen Wohlstand ansehnlich zu-
nahm. Hauptort dieses Transitohanbels war Semlin. Für den
Donauhandel brachen die Kreuzzüge weitere Bahnen.
Schon Byzanz hat mit den im Norden des schwarzen Meeres
wohnenden Völkern Handel getrieben; auch als Residenz der grie-
chischen Kaiser erhielt die Stadt diese Verbindungen, und ein nicht
geringer Betrag der Lebensmittel, wie Schlachtvieh, gesalzene Fische,
bisweilen auch Getraide kam aus der Krimm nach Constantinopel.
Weniger bedeutend erscheint die Ausfuhr nach den nordischen Län-
dern, wo bei den Bulgaren und Chafaren die Araber den Vorrang
hatten (S. 369). Erst als im 9. Jahrhundert das arabische Reich
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Constantinopel_Reichthümer
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
Iii. Städtebilder.
67
Furchen. Das Menschengewühl gleicht einem beweglichen, dunklen
Ameisenhaufen, die Kutschen Nussschalen. Freier und luftiger sind die
Yorstädte Wiens, von denen unser Bild im H. nur eine sehr verschleiert
darstellt.
Dem Laufe der Donau nach S.o. folgend, gelangen wir in die
Hauptstadt der anderen Reichshälfte von Österreich-Ungarn, nach
2. Budapest (Ofenpest). Bild 61c soll uns eine Anschauung von
ihr vermitteln helfen. Die grosse Doppelstadt dehnt sich auf beiden
Seiten der Donau aus. Zwei Brücken von 390 m Länge stellen die
Verbindung zwischen beiden Städten her. Die 1. Seite des Bildes zeigt
uns das alte Buda oder (in deutscher Übersetzung) Ofen. Diese alte
Residenz ist noch heute der Sitz der Regierung. Sie erhebt sich terrassen-
förmig an den letzten Ausläufern der Alpen. (Bakonjer Wald.) Am Fusse
derselben sprudeln zahlreiche heisse Quellen hervor. Im M. 1. erhebt
sich auf einem kegelförmigen Berge eine alte Festung. Buda ist meist
von Deutschen bewohnt. Gegenüber dem hochgelegenen Buda liegt das
„prächtige Pest" ganz in flacher Ebene und ist deshalb häufig Über-
schwemmungen ausgesetzt. Die Pussten reichen im 0. bis unmittelbar
an die Thore von Pest. Die Stadt ist schön und regelmässig gebaut,
hat breite Strassen, grosse freie Plätze, viele Paläste, eine Universität.
Pest bildet „den Mittelpunkt des Magyarentums". Buda-Pest ist der
einzige Haupthandelsplatz der mittleren Donau und der Mittelpunkt des
gesamten ungarischen Handels, vornehmlich in Getreide.
3. Auch Böhmens Hauptstadt ist durch eine Abbildung Bild 62 a
vertreten, und das mit Recht: Ist doch gerade Prag in Bezug auf seine
herrliche Lage eine der am meisten gepriesenen Städte Europas.*) Unser
Bild veranschaulicht die beiden grössten Sehenswürdigkeiten von Prag,
nämlich die sich quer über die ganze Bildfläche hin erstreckende Karls-
brücke und die dahinter sich erhebende Kleinseite von Prag. Fassen
wir zuerst die Brücke näher ins Auge. Ihr Name erinnert an Kaiser
Karl Iv., der 1358 den Grund zu diesem grossartigen Bau legte. Diese
alte, ganz aus Steinen erbaute Brücke ist 520 m lang und 10 m breit.**)
Sie ruht auf 16 Bogen. Zwischen je 2 Bogen ragen kegelförmige
Steinbauten in den Fluss hinein, welche wieder durch dreieckige Eis-
brecher geschützt sind. Die Geländer sind mit 29 jetzt meist verwitterten
Bildsäulen geschmückt. Besonders auffallend ist das Bronzestandbild auf
der Mitte der Brücke. Es stellt den Landesheiligen Johann von Nepomuk
dar. Er trägt ein vergoldetes Kruzifix in der Hand und ist hieran auf
unserem Bilde deutlich zu erkennen. Nepomuk geniesst heute noch
allgemeine Verehrung. Ilim wird jährlich im Mai ein grosses Fest
gefeiert. Dann füllt sich die Brücke mit Tausenden. Leider ist dieser
ehrwürdige Brückenbau vor einigen Jahren durch eine Überschwemmung
*) Prag ist nicht bloss der geographische, sondern auch der historische Mittel-
punkt Böhmens und das Zentrum seines Handels. Hier laufen alle Strassen und
Bahnen zusammen.
**) Die feste Rheinbrücke bei Köln ist 418 m lang und 16 m breit.
5*
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Iv. Karl_Iv. Johann_von_Nepomuk Johann Nepomuk
Extrahierte Ortsnamen: Wiens Donau Budapest Donau Buda Buda-Pest Donau Europas Prag Prag
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
407
Europa. Oesterreich.
pier, Taback, Majolika, feinen Holzwaaren, Maschinen, Luxus-
artikeln beschäftigen 2'/2 Mill. Menschen. Die Salzwerke sind
bedeutend.
Der Handel, besonders im Innern und nach der Türkei ist
lebhaft und wird durch 27 Canäle, viele Flüsse und gute Kunst-
straßen, 2 Banken, 10 Assecuranzcompagnien rc. und Karawanen
von Triest nach Salonichi gefordert, ist aber doch etwas mehr
passiv als aktiv. — Landhandelvstädte: Wien, Prag, Pesth, Brody,
Lemberg, Grätz, Linz, Brünn, Presburg, Debreczin, Semlin,
Herrmaunstadt, Mailand, Verona. — Seehandelöstädtc: Vene-
dig, Triest, Ragusa, Cattaro, Fiume rc.
Münzen in Gold: Souveraind'vr (16 fl. 12 kr.), auch
doppelte; Dukaten (5 fl. 50 kr.); in Silber: Brabanter Thaler
(2 fl. 42 kr.), Conveutiousthaler (2 fl. 24 kr.), Scudo in Mai-
land (2 fl. 5vs kr.), Ducato in Triest (1 fl. 21y2 kr.), Kaiser-
gulden (1 fl. 12 kr.), Lire in Italien (24 kr.), Kreuzer (1 */5 ff.),
auch Papiergeld, in Einlösungs- und Anticipativnsscheinen.
Verfassung: Erbmonarchisch. Der Kaiser, Ferdinand l seit
1835. hat 9 Königs-Titel und (seit 1758) den Titel apostolische
Majestät als König von Ungarn. Er wird in Wien als Kaiser,
in Ungarn, in Prag und in Mailand als König gekrönt. Der
Thronfolger heißt Kronprinz, die Kaiserlichen Kinder Erzherzoge
und Erzherzoginnen, und die erstern sind: Der Palatinus von
Ungarn, der Dicekönig vom Lombardischen Denctiauischen König-
reich, der Großmeister des deutschen Ordens, der Kardinal und
Erzbischof von Ollmütz. Seitenlinie: Haus Este, Modenarr. Der
zahlreiche Adel besteht aus Herzogen, Fürsten, Grafen, Frei-
herren, Rittern und Edelleuten.
Ritterorden 7: des gvldnen Vließes, Sternkrcuzorden (für
Damen), Verdienstorden der Kaiserin Maria Theresia, Elisa-
beths-, uugrischer St. Stephans-, Leopolds- und der Orden der
eisernen Krone, ausserdem aber 3 Geistliche Orden, der Deutsch-
Johanniter- und Böhmische Orden der Kreuzritter. — In den
deutschen und gallizischen Provinzen bestehen Landstände. — Un-
garn hat eine durch Reichsstäude eingeschränkte Regierung. Alle
3 Jahre wird ein Reichstag (Diaeta) von den Prälaten, Mag-
naten (Reichsbarvncnl, Gespannen (Comites) und Freistädten unter
dem Vorsitz des königlichen Statthalters (Palatinos regni) gehalten.
Staatseinkünfte: 130 Millionen Gulden. — Landmacht:
271,000 M., worunter 39,000 M. Cavallerie und 18,000 M.
Artillerie. — Festungen 25, worunter Prag, Königiugrätz, The-
resienstadt, Josephsstadt, Ollmütz, Kaschau, Großwardein, Ncu-
Arad, Ofen, Peterwardein, Temeswar, Raab, Essek, Herrmauu-
siadt, Mantua, Ferrara^ Cattarv rc. und 58 befestigte Städte.
Seemacht: 31 Kriegsschiffe, worunter 4 Linienschiffe und 8 Fre-
gatten sind. *
Eintheilung: A. In diejenigen 7 Länder, welche zum deut-
schen Bunde gehören (siehe S. 302.), und in die aufferdeukschen
Staaten (welche unten unter B. S. 417. beschrieben sind-.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Brody Cattaro Ferdinand Maria_Theresia Maria Theresia Raab
Extrahierte Ortsnamen: Europa Oesterreich Majolika Türkei Triest Wien Prag Lemberg Linz Presburg Mailand Verona Triest Ragusa Fiume Triest Italien Ungarn Wien Ungarn Prag Mailand Ungarn Josephsstadt Ollmütz Arad Temeswar Essek Mantua
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]