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Deutsche Geschichte im Mittelalter.
Auch das lateinische Kaisertum (12041261) hatte sich nicht behaupten knnen. 1261 hatte der griechische Kaiser Michael Palologns Konstantinopel erobert, doch blieben das alte Griechenland, die Inseln im gischen Meer und Kreta im Besitz der Venezianer oder sran-zsischer Fürsten.
Alle fr den Handelsverkehr wichtigen Inseln des Mittelmeeres waren in christlichen Hnden; im Orient war der italienische und der franzsische Einflu ausschlaggebend geworden.
2. Innere Zustnde in Deutschland.
70. Das Interregnum (12541273). Infolge des langjhrigen Streites zwischen der staufischen und der ppstlichen Partei in Deutsch-land lste sich die bestehende Ordnung berall im Reiche auf. Da wurde der Reichsgedanke in neuer eigentmlicher Form aufgenommen und weiter entwickelt durch den Rheinischen Bund" vom Jahre 1254. Es galt das segensreichste Werk, das Friedrich Ii. geschaffen hatte, den allgemeinen Landfrieden, wiederherzustellen und gegen Widerstrebende, wenn ntig, mit Gewalt durchzufhren. Das Neue hierbei war, da dieser Schritt nicht wie bisher vom König ausging, sondern da es ein Bund von Fürsten und Stdten war, der sich zu dem genannten Zweck zusammenfand. Diese Form des Landfriedensbndnisses wurde fr die Folgezeit vorbildlich. Graf Wilhelm von Holland trat selbst an die Spitze des Bundes. Nach dem Tode Wilhelms kam es im Jahre 1257 zu einer Doppelwahl. Die Gewhlten waren Auslnder, da kein deutscher Fürst die Krone annehmen wollte. Richard von Cornwallis wurde in Aachen gekrnt und im Rheingebiete anerkannt, er kam nur dreimal ins Reich. An Alfons von Kastilien (den Enkel Philipps von Schwaben) brachte Friedrich von Lothringen die Nachricht von seiner Wahl; ins Reich ist er niemals gekommen.
Bei dieser Wahl traten zum ersten Male die sieben Kurfrsten als die zur Wahl des Knigs allein berechtigten Fürsten hervor. Es sind dies die brei geistlichen, die Erzbischfe von Mainz, Trier und Cln, und die vier weltlichen, der Markgraf von Branbenburg, der Herzog von Sachsen, der Pfalzgraf bei Rhein und der König von Bhmen.
Die inneren Verhltnisse des Deutschen Reiches im 13. Jahrhundert werden durch das Erstarken der frstlichen Selbstndigkeit und das krftige Aufblhen des Stdtewesens charakterisiert.
71. Die Fürsten. Es waren geistliche Fürsten (Erzbischfe, Bischfe und die bte der groen Reichsabteien) und weltliche, zu benen Herzge, Pfalzgrafen, Markgrafen und Landgrafen gehrten. Den vornehmsten Staub nach ihnen bildeten die Grafen. Schon 1220 hatte Friedrich den geist-lichen Fürsten gegenber auf die meisten kniglichen Rechte verzichtet; 1231
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Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Kreta Deutschland Deutsch-land Rheinischen_Bund" Holland Aachen Rheingebiete Mainz Sachsen Rhein
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Deutsche Geschichte im Mittelalter.
unter Vermittlung der Fürsten 1122 im Wormser Konkordat zustande kam. Dasselbe lie dem Könige einen gewissen Einflu bei der Wahl der Bischfe; er belehnte sie fortan mit dem Zepter, dem Abzeichen der weltlichen Gewalt, der Papst mit Ring und Stab, den Symbolen ihres geistlichen Amtes. Heinrich V. starb 1125 zu Utrecht; mit ihm erlosch das Frnkische Haus; seine Erben waren seine Neffen, die Brder Friedrich und Konrad von Hohenstaufen.
In Sachsen hatte damals Herzog Lothar von Supplinburg eine so starke Gewalt, da Heinrich V. im Norden von Deutschland fast keinen Einflu mehr behielt. Eine der schsischen hnliche Macht schuf in Sddeutsch-land des Kaifers Neffe, Friedrich Ii. von Schwaben. Friedrich weilte mit Vorliebe im Elsa, baute hier viele Burgen und grndete die Pfalz zu Hagenau, in der zur Zeit Friedrich Barbarossas und seiner Shne die Reichskleiuodien aufbewahrt wurden. Zu dieser Zeit lebte Hermann Ii. von Zhringen, der sich 1112 zum ersten Male nach seiner Burg zu Baden Markgraf von Baden nannte, somit den Namen seines Wohnsitzes zum Landesnamen erhob.
3. Die Kreuzzge.
1096 -1291.
Die Kreuzzge, zwei Jahrhunderte umfassend, sind das grte weltgeschichtliche Ereignis seit der Vlkerwanderung und den Er-obernngen des Islams. Morgen- und Abendland treten von neuem in Wechselwirkung.
Wurde auch das religise Ziel der Zge, die Eroberung des Heiligen Landes, schlielich nicht erreicht, so entwickelte sich doch der lebhafteste Handels-verkehr zwischen den Seestdten des Mittelmeers und dem Orient, durch den die Seestdte Italiens mchtig ausblhten. Mag Abenteuerlust und Wibegier beteiligt sein, mgen die Wunder des Orients ihren hohen Reiz auf die Phantasie der Weltfahrer ausgebt haben, der Wunsch, die heiligen Sttten des Christentums zu sehen und sie von den Unglubigen zu befreien, zeugt doch von einem idealeren Schwung, den damals der religise Glaube annahm.
51. Die Machtverteilnug am Mittelmeer beim Beginn der Krenz-zge.' Beim Beginn der Kreitzzge war die Herrschaft zwischen christlichen und mohammedanischen Staaten schon etwas anders verteilt als ein Jahrhundert frher, als die Ottonen nach Italien zogen. Es war auf feiten der Mohammedaner bereits ein Rckgang eingetreten.
In Spanien bestanden am Ende des 11. Jahrhunderts vier christliche Reiche, unter denen Kastilien-Leo it und Aragon die wichtigsten waren. Die Christen erfochten, wenn auch langsam, bleibende Erfolge, vor allem durch den in Volksliedern fortan vielgefeierten Nationalhelden Rodrigo Diaz de Vivar, den Cid Campeador" (+ 1099), der 1094 Valencia eroberte.
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Trotz dieser Probe seiner Kraft und Tchtigkeit, trotz aller Langmut und freundlichen Entgegenkommens vermochte er die Qnitzows nicht zu gewinnen. Da entschlo er sich (1414) ihren Widerstand mit Gewalt zu brechen. Sie fhlten sich in ihren festen Burgen Friesack und Plaue ganz sicher. Aber Friedrich lieh sich ein schweres Geschtz, angeblich die faule Grete" genannt, weil es so langsam fortzubringen war; mit diesem scho er die dicken Mauern, hinter denen sich die Quitzows bargen, zusammen. Er zwang die Feinde zu flchten, und nach einigen Jahren muten sich selbst diese hartnckigen Gegner dem beharrlichen und klugen Fürsten unter-werfen.
Fr die Mark Brandenburg bedeutete die Besiegung der Raubritter den Anfang einer neuen Zeit. Denn Siegmund erhob nun den bisherigen Statthalter zum Kurfrsten von Brandenburg (1415). So kam das Haus der Hohenzollern in den Besitz desjenigen Landes, dessen zhe Bevlkerung sich eignete, der Kern eines groen Reiches zu werden.
3. Leider konnte Friedrich auch als Kurfürst (nunmehr Friedrich I.) sich nicht ganz dem Wohle seiner Unterthanen widmen. Ost berief ihn der Kaiser ins Reich als Staatsmann wie als Feldherrn. Zum Glck besa Friedrich eine ebenso schne wie einsichtige Gemahlin, Elisabeth (von den Mrkern mit Vorliebe die schne Else" genannt). Wenn er nun nicht im Lande bleiben konnte, setzte er diese zur Statthalterin ein, und sie regierte tchtig, ganz im Sinne ihres Gemahls. Bald wuchs auch der lteste Sohn Johann so weit heran, da er den Vater vertreten konnte. So erklrt es sich, da der Kurfürst in seinen letzten Lebensjahren mehr in seiner frnkischen Heimat als in der Mark verweilte. Es siel eben diesem, aus den Lndern am Main stammenden, Geschlechte schwer, sich an die Mark und ihre wenig gebildeten Bewohner zu gewhnen. Aber die Pflicht hatte schon diesem ersten Hohenzollern hher gestanden als seine Neigung.
Seine stets erprobte Tchtigkeit bewahrte ihn doch nicht vor der Un-gnade Siegmunds; sonst wrden schon damals die Hohenzollern zur hchsten Machtstellung in Deutschland emporgestiegen sein. Denn Siegmund hatte nur eine Tochter; wre das Verhltnis zwischen ihm und dem Kurfrsten so freundschaftlich geblieben wie in frherer Zeit, so wre einer der Shne Friedrichs unzweifelhaft der Gemahl der Erbin Siegmunds geworden. Unter den vernderten Umstnden whlte der Kaiser sich seinen Schwiegersohn aus dem Hause Habsburg. An dieses kam demgem Bhmen und Ungarn; vereint mit sterreich, Steiermark, Krnthen und Tyrol bildeten sie einen groen Staat.
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Extrahierte Ortsnamen: Friesack Brandenburg Brandenburg Main Deutschland Friedrichs Ungarn
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
früh, daß Tugend, Rechtgläubigkeit und Beschirmung der Schwachen, der Frauen und Waisen Ritterpflicht sei. Als sein Vater im Jahre 1139 starb, war Heinrich erst 10 Jahre alt, deshalb übernahm sein Oheim Welf die Vormundschaft.
2. Er erlangt Sachsen und Bayern. Da der Kaiser Konrad Iii. seinem Vater das Herzogtum Bayern genommen hatte, erbte Heinrich außer dem Titel eines Herzogs von Sachsen nur seine Güter Braunschweig-Lüneburg. Fast das ganze sächsische Volk griff aber für ihn zu den Waffen, und so erlangte Heinrich das Herzogtum Sachsen wieder. Als er auch auf Bayern Ansprüche erhob, wollte sich der Kaiser Konrad heimlich der Stadt Braunschweig bemächtigen. Heinrich kam jedoch eilends verkleidet mit wenigen Getreuen nach fünftägigem Ritte in Braunschweig an. Da kehrte der Kaiser wieder um.
Nach Konrads Tode erhielt Heinrich von Friedrich Barbarossa auch das Herzogtum Bayern wieder, denn er hatte seinem Freunde und Vetter auf dessen Romfahrt wichtige Dienste geleistet. An dem Krünungstage hatte sich das römische Volk gegen die Deutschen erhoben, und auf der Tiberbrücke tobte ein heftiger Kampf. Da hat Heinrich mit eigener Lebensgefahr den Kaiser vor dem wütenden Volke gerettet.
3. Die Eroberung des Wendenlandes. Kaiser Friedrich, den die Italiener seines rötlichen Haares wegen Barbarossa nannten, mußte noch fünfmal über die Alpen ziehen und harte Kämpfe bestehen. Der mutige und tapfere Heinrich von Sachsen nahm an diesen Zügen nicht teil, denn er suchte sich inzwischen im Norden wiederzugewinnen, was er im Süden (Bayern) verloren hatte. Er begann seine Eroberungszüge gegen die Slaven jenseits der Elbe, und das hier eroberte Land wurde mit Kirchen, Klöstern, Burgen und Städten reichlich besetzt. So baute er die spätere Hansestadt Lübeck neu auf. Heinrichs Eroberungen ermöglichten den deutschen Handel an den Küsten der Ostsee. Als der mächtige Herzog alle norddeutschen Bischöfe und Grafen sich unterwerfen wollte, erhoben sie sich gegen ihn, aber er trat ihnen entgegen. Vor seiner Burg stellte er den ehernen Löwen auf, der nach Osten sieht, wo die Wenden, Heinrichs Hauptfeinde, wohnten.
4. Heinrichs Fürsorge für die Stadt Braunschweig. Unweit der Stelle, von wo an die Oker größere Kähne tragen konnte, zog seit den ältesten Zeiten durch den Fluß eine Furt und erleichterte den Verkehr von Osten nach Westen. Zum Schutze dieser Furt erbaute Dankward um das Jahr 860 eine Burg, in welcher sich die ritterlichen Burgmannen niederließen. Etwas weiter, in der späteren Altstadt, entstand eine Niederlassung von Kaufleuten. In der Altenwiek siedelten sich Ackerbauer und Handwerker an.
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Bayern Sachsen Herzogtum_Sachsen Braunschweig Bayern Braunschweig Westen
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zu diesem schweren Amte fehlte ihr das Geschick und die Entschiedenheit. Fehden aller Art durchtobten die deutschen Gaue. Nun hätte sie freilich die Hilfe der Bischöfe und der Herzöge in Anspruch nehmen sönnen, aber das that sie nicht, sie hörte nur den Rat ihrer Beamten (Ministerialen, Dienstmannen). Darüber waren die geistlichen und weltlichen Fürsten so ungehalten, daß sie eine Verschwörung bildeten, an deren Spitze der Erzbischof Anno von Köln stand. Dieser ehrgeizige Kirchenfürst entschloß sich zu einem Staatsstreiche, der sehr üble Folgen hätte haben können. Bei einem Besuche in Kaiserswerth am Rhein, wo sich die Kaiserin mit dem jungen Könige aufhielt, lockte er diesen auf ein neues, elegantes Schiff, das er zu diesem Zwecke hatte bauen lassen und entsloh mit ihm nach Köln. Der Bürgerkrieg, den man bereits allgemein fürchtete, unterblieb, weil die Mutter nichts dagegen that, sondern ihrer Neigung folgend in ein Kloster und etwas später nach Rom ging. So hatte der Erzbischof den königlichen Knaben in seiner Gewalt, und damit war die Regierung des Reiches thatsächlich in seine Hand gegeben. Aber auch er hatte kein staatsmännisches Geschick, seine Hauptsorge war darauf gerichtet, durch Schenkungen, die er sich von seinem Zöglinge machen ließ, sein Erzbistum zu vergrößern. Von Habsucht verblendet trug er selbst dazu bei, daß die königlichen Besitzungen und Gerechtsame vermindert wurden. Der kirchlichen Partei gegenüber, welche die Macht des Papstes über die des Kaisers erheben wollte, zeigte er sich so schwach, daß er, als es einmal zwei Gegenpäpste gab, den kaiserlich gesinnten bekämpfte und dem nach der Oberherrschaft strebenden zum Siege verhalf.
Die deutschen Bischöfe wurden freilich dadurch immer mehr und mehr von Rom abhängig. Kein Wunder, wenn viele der hohen Geistlichen im Lande mit ihm nicht einverstanden waren. Dies benutzte Adalbert, der Erzbischof von Bremen, ein außerordentlich energischer und thätiger Mann, der seine erzbischöfliche Gewalt gern über die nordischen Staaten, Dänemark, Schweden und Norwegen eingeschlossen, ausgedehnt hätte. Er ruhte nicht, bis er Anteil an der Erziehung des jungen Königs hatte und nahm ihn endlich ganz zu sich. Auch er benutzte diese Vormundschaft, sich Güter und Gerechtsame zu verschaffen, aber er bemühte sich doch, die königliche Oberhoheit überall im Reiche zur Geltung zu bringen.
Als Heinrich 15 Jahre alt war, wurde er wehrhaft gemacht und für mündig erklärt. Er hatte eine besondere Vorliebe für Sachsen; hier hielt er Hof, und noch immer war Adalbert sein Berater. Allein der Hochmut und die Ländersucht dieses ehrgeizigen Mannes war den sächsischen Fürsten so verhaßt geworden, daß sie seine Entlassung aus
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fcrucf auf den Knaben, als der Leichnam seines Oheims Gustav Adolf auf das Schiff getragen wurde, um nach Schweden gebracht zu werden. Trauernd gab er mit seinem Vater dem teuern Toten das letzte Geleite. Als er 15 Jahre alt war, kam er auf die hollndische Universitt Lehden. Damals herrschte der die Niederlande der Prinz Friedrich Heinrich von Dramen. Dieser war ein tchtiger Herrscher und sorgte vterlich fr sein Volk. Er nahm den jungen Hohenzollernprinzen freundlich auf, und dieser machte sich ihn zum Vorbild.
Friedrich lernte von den fleiigen und geschickten Hollndern viele Dinge, die ihm spter von groem Nutzen waren. Er sah auch manches,
was ihm nicht ge-fiel. Einmal war er zu einem Gast-mahl eingeladen,
beidemeswsther-ging. Da wandte er sich mit Abscheu ab und sprach:
Hier istnichtmein Platz, ich mu Ab-schied nehmen. Ich wei, was ich
meinen Eltern, 2l66 33 Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst.
meinem Lande und
mir selbst schuldig bin". Und er begab sich zum Prinzen von Oramen ins Lager hinaus. Dieser lobte ihn wegen seines Entschlusses.
Sorge fr Land und Volk. Als Friedrich Wilhelm 20 Jahre alt war, trat er die Regierung an. Sein Grovater Johann Sigismund hatte Brandenburg bedeutend vergrert durch Erwerbung des Herzogtums Preußen im Osten und der Lnder Kleve, Mark und Ravensberg im Westen. Allein unter seiner Regierung war der Dreiigjhrige Krieg aus-gebrochen; und als Friedrich Wilhelm im Jahre 1640 den Thron bestieg, dauerte es noch 8 Jahre bis zum Frieden. Im Westflischen Frieden wurde
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104 Das Zeitalter der Kreuzzge und der Hohenstaufen. 57.
Konrad der heutigen Altmark (1134), und zwei Jahre spter Konrad von on 2bettm. dem er schon 1123 die Mark Meien verliehen hatte, mit
der Lausitz. An einem Kreuzzuge, der 1147 während des Kreuzzuges Konrads Iii. gegen die Wenden gepredigt wurde, nahmen viele norddeutsche Fürsten und Herren teil.
Heinrich Vor allem aber tritt Heinrich der Lwe, der Enkel Lothars, als der Lwe.kolonisator hervor. Er unterwarf sich Holstein, Mecklenburg und einen groen Teil von Pommern, wo bereits zur Zeit Heinrichs V. und Lothars Bischof Otto von Bamberg erfolgreich das Christentum ver-kndet hatte; auch grndete er an der Trave die Stadt Lbeck. Seine Herrschaft der die Ostseekste reichte von Holstein bis Darerort. Ungefhr gleichzeitig erwarb Albrecht der Br die Priegnitz und das Havel-land und nannte sich Markgraf von Brandenburg; seine Nachfolger schoben ihre Grenzen allmhlich bis zur Oder vor. Den Eroberern folgten Zisterzienser- und Prmoustratensermnche*), ihnen der deutsche Bauer und der Stdter. Die Wenden wurden allmhlich germani-siert oder in die Wlder und an die Fluniederungen zurckgedrngt.
Mit dem Interesse fr die groen Kulturaufgaben im Osten war ein tatkrftiger Anteil an der italienischen Politik schwer zu vereinigen. Heinrichs des Lwen Haltung vor der Schlacht bei Legnano wurde vorbildlich fr die Haltung des grten Teils der Nation; schon Friedrich Ii. erhielt nur noch sprlich Zuzug ans dem Reiche. Von einer Herrschaft der Deutschen in Italien konnte dann nicht mehr die Rede sein, doch blieben der geistige Verkehr und die Handelsverbindungen bestehen.
Sturz 57. Die letzten Zeiten Friedrichs. Das groe Werk der Christiaui-des^Lw'en. Gerung und Germanisieruug wurde durch den Sturz Heinrichs unter-brechen und sein Bestand gefhrdet.
Heinrich trachtete nmlich nach dem Vorbilde Lothars danach, die norddeutschen Fürsten von sich abhngig zu machen, und schuf sich da durch viele Feinde. Zunchst hatte der Kaiser seinen Bestrebungen kein Hindernis in den Weg gelegt und den Klagen der ihn nur halbes Gehr geschenkt. Nachdem ihm aber Heinrich 1176 seine Untersttzung versagt hatte, zog er ihn wegen Strung des Landfriedens zur Ver-antwortung. Als Heinrich auf dreimalige Ladung nicht erschien, wurde die Acht der ihn ausgesprochen, und seine Lehen wurden ihm ab-erkannt. Sachsen wurde geteilt: die stlichen Teile an der mittleren Elbe kamen mit dem Herzogstitel an Bernhard von Anhalt, einen Sohn Albrechts des Bren, der Westen, das Herzogtum Westfalen (ungefhr das heutige Sauerland) siel dem Erzbischof von Cln zu. Bald darauf wurde Bayern an Otto von Wittelsbach gegeben, doch wurden Tirol und als selbstndiges Herzogtum die Steiermark abgetrennt.
*) Pforta bei Naumburg, Lehnin und Chorin in der Mark, Oliva bei Danzig sind die fr die Kolonisation des Ostens wichtig gewordenen Zisterzienserklster. Die lteste Niederlassung dieses Ordens in Schlesien ist Kloster Leubus (1175).
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Die letzten Zeiten Friedrichs.
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Somit blieb nur das alte Allodialgut der Supplinburger und Nordheimer, Braunschweig und Lneburg, dem Welsen, der sich, als der Kaiser selbst gegen ihn auszog und bis Lbeck vordrang, unterwerfen mute. In demselben Norden, der hundert Jahre frher Heinrich Iv. geschlossen Widerstand geleistet hatte, fand Friedrich jetzt seine eifrigsten Verbndeten.
Heinrich der Lwe mute in die Verbannung gehen; er begab sich zu seinem Schwiegervater Heinrich Ii. von England.
Die Zersplitterung Sachsens erwies sich als hchst nachteilig fr das Deutschtum. Die Dnen konnten ihr bergewicht geltend machen und den deutschen Eiuslu zurckdrngen; es begann die dnische Zeit" der Ost-seekste, die erst durch die Schlacht bei Bornhved (1227) beendet wurde.
Damals stand Friedrich auf der Hhe seiner Macht. Vergleicht Erichs man, wie tief das Ansehen des deutschen Knigtums im Jahre 1152 ftenaun8. stand, und wie glnzend es sich ein Menschenalter spter (z. B. auf dem Reichstage zu Mainz 1184) entfaltete, so wird man Friedrich, der diesen Wandel herbeigefhrt hat, zu den bedeutendsten unserer Könige zhlen.
Bald darauf hatte er in seiner italienischen Politik einen groen Erfolg,
der aber von verhngnisvollen Folgen fr die Zukunft seines Hauses ge-weseu ist. Auf seinem sechsten Zuge nach Italien vermhlte er nmliche. Nmerzug seinen ltesten Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Nor- <1184'1186>-mannenreiches in Unteritalien und Sizilien (1186). Da dieser auch zu seinem Nachfolger in Deutschland ausersehen war, so bestand die Aussicht,
da seine Macht von Sizilien bis zur Nord- und Ostsee reichen werde.
Der dritte Kreuzzug (11891192). War die Eroberung Jeru- Der salems nur gelungen, weil Zersplitterung und Uneinigkeit die Welt des Islam geschwcht hatten, so mute eine Einigung den Fortbestand der Kreuzfahrerstaaten bedrohen. Sobald als Saladin der Herrschaft der Fatimiden in gypten ein Ende gemacht (1171) und sich auch Syrien unterworfen hatte, umklammerte er das Knigreich Jerusalem: der Krieg,
der 1187 begann, wurde in demselben Jahre durch eine Niederlage der Christen (bei Tiberias am See Genezareth) entschieden und mit der Er-obernng Akkous und Jerusalems beendet.
Die Unglcksnachricht weckte im Abendlande die Kreuzzugsbegeisterung von neuem. Kaiser Friedrich und die Könige Richard I. Lwenherz von England und Philipp Ii. August von Frankreich nahmen selbst das Kreuz, der Rotbart (zum zweitenmal in seinem Leben) aus dem Hoftage Christi" zu Mainz. Das deutsche Heer schlug den Landweg durch Kleinasien ein. Aber beim bergang der den Saleph (in Cilieien)
fand der Kaiser einen vorzeitigen Tod (1190). Sein Sohn Friedrich Friedrichs fhrte zwar das Heer zur Belagerung Akkons weiter, starb aber bald,2ob 119" und die Deutschen traten neben Richard in den Hintergrund. Zwar wurde Akkon zur bergabe gezwungen, aber Jerusalem nicht wieder er-obert; nur der Kstenstrich von Joppe bis Akkon wurde den Christen berlassen und der Besuch der heiligen Sttten zugestanden. der den damals gegrndeten Deutschen Ritterorden vgl. 70.
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8. Heinrich Iv.
die Tochter der Kaiserin aus dem Kloster, dem sie zur Erziehung ber-geben worden war; er zwang sie, sich mit ihm zu vermhlen, und der Mutter blieb nichts brig, als dem Ruber auch noch die Herzogswrde von Schwaben zu verleihen.
Ermutigt durch diesen kecken Streich, verbanden sich mehrere Fürsten (darunter besonders der ehrgeizige Erzbischos Hanno von Kln, den Heinrichs Vater auf den Klner Bischofstuhl erhoben hatte) dazu, der schwachen Kaiserin auch noch den zwlfjhrigen Thronerben zu rauben; angeblich wollten sie ihn besser erziehen, als es die nachgiebige Mutter bei dem schwer zu bndigenden Wesen des senrigen Knaben vermchte; in Wahrheit beabsichtigten sie jedoch, auf diese Weise die Regierung an sich zu reien.
Als Agnes in Kaiserswerth am Rhein Hof hielt, kam Hanno mit einem prchtigen neuen Schisse dorthin. Er lud Heinrich ein, es zu be-sichtigen. Arglos folgte der Knabe; doch kaum hatte er das Schiff betreten, so fuhren die Ruderer ab, und Heinrich war gefangen. Mutig strzte er sich in die Fluten, um schwimmend das Ufer zu erreichen, wo viel Volks, jammernd der die Tcke der Verschworenen, ratlos zuschaute. Aber die gewaltige Strmung htte ihn fortgerissen, wenn nicht Gras Ekbert von Braunschweig ihm nachgesprungen wre und ihn auf das Schiff zurck-gebracht htte. So blieb Heinrich in der Gewalt des Erzbischofs; denn die Mutter beschrnkte sich auf Klagen und Trnen; als diese nichts fruchteten, zog sie sich in ein Kloster zurck und entsagte der Welt.
2. Die Zuneigung seines Zglings vermochte sich Hanno nicht zu erwerben; er war ein strenger, finsterer Mann, der durch Hrte den liebebedrftigen Knaben zurckstie. Bald wurde ihm von den brigen Fürsten, die auf seine Macht eiferschtig waren, der Erzbischos Adalbert von Bremen an die Seite gestellt ein ganz anderer Mann, an den sich Heinrich mit jugendlicher Begeisterung anschlo.
Stammte Hanno aus geringerem Stande, so war Adalbert aus vor-nehmster Familie; jener war rcksichtslos hart auch gegen den Knigssohn und hatte nur den Vorteil seiner Kirche im Auge. Adalbert war heiter und prachtliebend, so da sich an ihn der junge König von ganzem Herzen anschlo. Auch er wollte die Macht des Erzbistums mehren und geriet dadurch in Kmpfe mit den schsischen Groen. Seinen Ha gegen diese pflanzte er in Heinrichs Herz.
Aber das Ansehen des Reiches wahrte er besonders gegen die alten Feinde des Reiches, die Ungarn.
3. Adalbert setzte es durch, da Heinrich schon mit fnfzehn Jahren fr mndig erklrt wurde; dadurch gewann er noch mehr an Einflu.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Hanno_von_Kln Heinrichs Heinrichs Agnes Hanno Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Hanno Heinrich Heinrich Hanno Heinrichs Heinrich Heinrich
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wurde ein mchtiger Ansto gegeben. Der Wnnsch, die Gewrze Indiens statt ans dem beschwerlichen Landwege auf dem bequemeren Seewege zu erhalten, fhrte mittelbar 31t den spteren Entdeckungen. Das Studium der Mathematik, Astronomie. Medizin und der Naturwissen-schaften, in denen die Araber Erhebliches geleistet hatten, wurde mit neuem Eifer betrieben. An die Stelle der lateinischen traten die natio-nalen Sprachen, die Laien begannen, sich an Wissenschast und Kunst zu beteiligen, die Brger wollten nicht mehr hinter dem Adel und der Geistlichkeit zurckstehen.
Die Heldentaten der Ritter, die Abenteuer der Kreuzfahrer, das Morgenland mit seinen zauberhaften Sagen, die glnzenden Scharen der Ritter und Reisige in ihren blendenden Rmimgen gaben den Dichtern eine solche Flle an geeignetem io'ff ltitd eine solch gewaltige Anregung, da in Deutschland eine neue Blteperiode der Lite-ratur entstand.- Der romanische Baustil wurde durch den gotischen verdrngt, und die stolzen Dome mit ihren himmelanstrebenden Trmen in Italien, Frankreich und Deutschland sind dauernde Denkmler der religisen' Begeisterung im Zeitalter der Kreuzzge.
!i. Nie Kuiturzustnde in der Kohenstanfenzeit.
(12. und 13. Jahrhundert.)
I? Staatliche Verhltnisse.
a) Kaiser und Reich. Auch die staufischen Kaiser waren eifrig bestrebt, das Knigtum ihrer Familie zu erhalten; Heinrich Vi. versuchte vergeblich, das Reich erblich zu machen; ihr Bestreben scheiterte aber an dem Widerspruch der Groen. Am Ende des dreizehnten Jahrhunderts erscheint das Reich vollstndig als ein Wahlreich.
Das Wahlrecht, das frher von allen Groen des Reiches aus-^ gebt wurde, war allmhlich auf sieben W ah l^.oder Kurfrsten, bergegangen, auf die Erzbischse von Mainz. Cln und Trier, den König von Bhmen, den Pfalzgrafen am Rhein, den Herzog von Sachfen-Wittenberg und den Markgrafen von, Brandenburg. Wahlortwar feit den Hohenstaufen Frankfurt a. M.
Der Kaiser war der oberste Herr im Reiche. Er fhrte den Oberbefehl der das Reichsheer. war oberster Gerichtsherr und hatte die Oberaufsicht der die Reichseinknfte. Dem Kaiser stand ferner das Recht der Standeserhhung und Begnadigung zu, er konnte Privilegien, ^-itel, Wappen und Reichsleheu verleihen, er traf die Entscheidung bei
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Indiens Deutschland Italien Frankreich Deutschland Mainz Rhein Sachfen-Wittenberg Brandenburg Frankfurt