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1. Geschichte des Altertums - S. 6

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 Geschichte der Griechen. sollten. An geeigneten Stellen legte er Festungen an. Seine Residenzen waren S u s a, P e r s e p o l i s, B a b y l o n und das in Medien liegende E k b a t a n a. Darius sicherte den Frieden und schtzte das Recht. Damit knigliche Befehle auch in die entfernteren Teile des Reiches mglichst schnell berbracht werden knnten, wurde eine Post eingerichtet; nach Sardes wurden Nachrichten von Susa aus binnen sieben Tagen bermittelt. Wie seine Vorgnger ging auch Darius darauf aus, sein Reich durch Eroberungen auszudehnen. Um die Scythen zu unterwerfen, ein No-madenvolk, das in dem sdlichen Rußland wohnte, berschritt er den Bosporus und ging der die Donau. Aber die Scythen stellten sich nicht zur Schlacht, sondern wichen in ihre Steppen zurck, wo das nachfolgende Perserheer bald von Mangel und Not berfallen wurde. So milang denn der Feldzug. Ja, das Heer wre vielleicht vernichtet worden, wenn die griechischen Fürsten, die mitgezogen und zur Bewachung der Brcke zurckgelassen worden waren, dem Rat eines unter ihnen, des Miltiades, gefolgt wren und die Brcke ab-gebrochen htten. Geschichte der Griechen. Griechenland. 8. Der Landescharakter. Griechenland oder Hellas, das Land der H e l l e n e n, wie dies Volk sich selbst nannte, ist der sdliche Teil der Balkanhalbinsel und wird im Osten vom gischen, im Westen vom ionischen Meere begrenzt. Es ist ein Land von geringer Ausdehnung, da es auch mit Einschlu der benachbarten Inseln nur etwa den Umfang des Knig-Das Meer, reichs Bayern hat. Durch tiefe Meereseinschnitte gegliedert, ist. Griechenland reich an Buchten, an Hsen, an vorgelagerten Inseln; es gibt wenige Punkte in Griechenland, die mehr als eine oder zwei Tagereisen vom Meere entfernt sind. So wurden denn die Griechen frh ein seefahrendes Volk, dessen Schiffer und Kaufleute fremde Gestade aufsuchten. Die O st -k st e ist hafenreicher als die Westkste, und eine Jnselbrcke verbindet sie mit der Kste von Kleinasien; dies hat zur Folge gehabt, da die Griechen frh nach jenen Gestaden hinbergewandert sind. Griechenland ist ferner Das Gebirge, ein Land zahlreicher, hoher und steiler Gebirge, zwischen denen sich Flu-

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 16

1911 - Breslau : Hirt
16 Das Rmische Kaiserreich, 3. die kaiserliche Verwaltung Frieden nach auen und Ordnung im Innern unter dem Schutze eines stehenden Heeres und einer Flotte. Handels. Unter so gnstigen Bedingungen entwickelte sich ein lebhafter Handels-verkehr. erfe^ besonders zwischen dem reicheren Osten und dem rmeren Westen. Leinen, Glas, Purpur lieferten Syrien und gypten. Seide kam aus China auf dem Landwege nach Tyrns und Antiochien, zwischen gypten und Indien wurde ein direkter Verkehr angeknpft; auf alten Handels-wegen zog der Kaufmann vom Schwarzen Meer oder von Pannonien aus zur Bernsteinkste*). Cadiz, Narbonne, das seit seiner Neugrndung durch Augustus wieder aufgeblhte Karthago, Tyrus, Autiochia und Alexandria wurden neben Rom die grten und wichtigsten Pltze. Nirgends unter-banden lstige Binnenzlle den Verkehr. Obgleich dadurch die Bewohner des Reiches einander nher kamen, so blieb zunchst der Unterschied zwischen dem abgabenfreien Italien und den steuerzahlenden Provinzen doch noch be-stehen. Schon Augustus aber bemhte sich, die Lasten gerechter zu verteilen, und fing an, auch in Italien Abgaben zu erheben; die anderen Kaiser folgten ihm hierin. Die alte Ausplnderung der Provinzen durch die Prokonsuln und Proprtoren wurde allmhlich beseitigt, dadurch da kaiserliche Beamte mit festem Gehalt und lngerer Amtsdauer eingesetzt wurden. Rom aber wurde die grte und schnste Stadt, welche die Welt bisher gesehen hatte, zumal seit sie nach dem Neronischen Brande neu ausgebaut worden war. Romani- Durch das Rmische Reich wurden alle Völker der Mittelmeerlnder ^Westenzes in enge Beziehungen zueinander gebracht. Im Westen ntigte die kaiser-e cns" liche Verwaltung die Provinziellen dazu, die lateinische Sprache fr den Gebrauch im Zivil- und im Militrdienst zu lernen; auch wurde die An-nhme rmischer Tracht und Sitte begnstigt. Sehr allmhlich errang sich dann die Sprache in den verschiedenen Lndern die Herrschaft, am frhesten in Spanien und Afrika, im 4. Jahrhundert im sdlichen Britannien, im 5. im grten Teile Galliens. Im Osten dagegen behauptete sich das Griechische, das in der hellenistischen Zeit dort Wurzel gefat hatte; doch verschwanden die semitischen Sprachen sowie viele kleine Dialekte keineswegs aus dem Verkehr. Rmer, Die Gegenstze der Nationalitten wurden zwar abgeschliffen, doch Griechen und hrten sie nicht auf. Der Rmer legte seinen Stolz als Bezwinger des ar aren. gr^rc^e nicht ab, der Grieche verspottete den schwerflligen Pomp und die geringere Bildung seines Besiegers; er freute sich, da Rhodus und Athen die Sitze der feinen Bildung blieben und die gute Gesellschaft der die ganze kumene" hin das Hellenische bevorzugte. Phnizier und Syrer gingen nach wie vor als Kaufleute durch die Welt und erbauten fogar an der Mosel ihren Gttern Altre mit Inschriften in heimischer Sprache. Lernend und empfangend standen die Barbaren, die im Reiche wohnten, den Kulturvlkern gegenber; da aber die Jllyrier und Thrazier, die links-rheinischen Germanen und die Gallier sowie die Spanier immer ausschlie-licher die Mannschaften fr die Legionen stellten, stieg mit den Diensten, die sie leisteten, auch ihre Bedeutung im rmischen Staate. *) Ein wichtiger Handelsweg fhrte auch durch Schlesien zur Ostseekste, wie die rmischen Mnzen beweisen, die man an vielen Stellen des Landes gefunden hat.

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 160

1888 - Leipzig : Teubner
- 160 - gestrzt war, Jstrien und Dalmatien. Ein Kongre zu Rastatt soll den Reichsfrieden vermitteln. Im geheimen willigt Ostreich in die Abtretung des linken Rheinufers; die verlierenden Fürsten sollen in Deutschland entschdigt werden, ausgenommen Preußen. Schliee auf das Verhltnis der deutschen Fürsten zu einander und auf die Politik Napoleons! Das herrische Auftreten der franzsischen Gesandten in Rastatt und die Gewaltthtigkeiteu der Franzosen gegen Rom und die Schweiz bereiten eine neue Koalition vor. >. 207. Trotzdem unternimmt Bonaparte 1798 auf Veranlassung des Direktoriums den Zug nach gypten, um Englands Herrschaft im Orient zu brechen und Frankreich fr den Verlust seiner Kolonieen zu entschdigen. Welche Absicht hatte das Direktorium dabei gegenber Bonaparte? (Die Birne ist noch nicht reif.") Wie werden die Blicke der Englnder von Toulou abgezogen? Unterwegs wird Malta besetzt (die Johanniter). Die Mamelucken werden bei den Pyramiden geschlagen (Von der Hhe dieser Pyramiden blicken vier Jahrtausende auf euch herab 1"). Dagegen vernichtet Nelson die franzsische Flotte bei Abukir 1798. Bonapartes Zug gegen Syrien scheitert an der Un-einnehmbarkeit von Akkon (Pest im Lager). Riesenhafte Plne gehen damit zu Grunde: den Englndern Ostindien zu entreien, das ostrmische Kaisertum zu erneuern, Europa von Sdosten aus anzugreifen. Die Nachrichten aus Europa veranlassen Napoleon, sein Heer im Stich zu lassen und allein nach Frankreich zurckzukehren. (Nach der Ermordung des Generals Kleber muten die Franzosen gypten rumen. Die Erforschung des Landes und seiner Denk-mler durch die franzsischen Gelehrten war der dauernde Erfolg.) Inzwischen war die zweite Koalition (17991801) von Rußland, Ostreich, England, der Trkei u. s. w. geschlossen; Kaiser Paul I. von Rußland war Gromeister der Malteser Ritter. Der Kongre von Rastatt lste sich auf; drei abreisende franzsische Gesandte wurden von streichischen Husaren berfallen, zwei ermordet. Die Franzosen wurden zuerst berall geschlagen. Als Bona-parte aus gypten zurckkehrte (Oktober 1799), war indes die grte Gefahr bereits vorber, denn Suworow war mit dem russischen Heere wegen eines Mierfolgs der Verbndeten nach Rußland zurckberufen worden.

4. Geschichte der neuesten Zeit - S. 24

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
24 Das Zeitalter der franzsischen Revolution. werfung Oberitaliens vollendet hatten. Ihr greiser Feldherr Melas schlug das Heer des Konsuls unter den Mauern Alessandrias bei Marengo; aber noch rechtzeitig traf auf Bonapartes Ruf Desair ein. Er fiel; die Schlacht jedoch wurde jetzt gewonnen und damit Italien. Ein Waffenstillstand, den der Sieger anbot und der sterreichische Heer-fhrer annahm, fhrte nicht zum Ziel; erst als auf dem deutschen Kriegs-fchauplatz Moreau des Kaisers jngsten Bruder Johann bei Hohen-linden stlich von Mnchen in dichtem Schneegestber entscheidend schlug, verstand sich der Kaiser zum Frieden, der zu Lneville in Lothringen vereinbart wurde. Rhein und Etsch wurden die Oftgrenzen Frankreichs und seiner Tochterrepubliken. Auch mit dem Sohne des ermordeten Zaren Paul, Alexander I., brachte der Erste Konsul den Frieden zustande. 7. Den Oberbefehl in gypten hatte Bonaparte dem General Kleber hinterlassen. Ein Straburger Maurersohn, war er als vierzigjhriger Ingenieur freiwillig ins Revolutionsheer eingetreten. In kleinmtigem berdru unterhandelte er mit Trken und Englndern. Darber ging fast das ganze Land verloren. Erst als er die englische Hinterlist durch-schaute, schttelte der Lwe die Mhne. Soldaten!" rief er in einer Proklamation, auf ein solches Gebaren antwortet man nur durch Siege. Rstet Euch zum Kampf!" Bei Heliop olis dicht bei Kairo zersprengte er ein weit berlegenes Trkenheer. Er gewann das ganze Land zurck, schonte jedoch sorgsam die herrschenden Gebruche und Anschauungen. Dennoch fiel er durch den Dolch eines fanatischen Muselmannes am Todes-tag seines Waffengefhrten Defaii. Sein schwacher Nachfolger mute auf englischen Schiffen gypten verlassen. Franzsische Gelehrte aber, die Bonaparte mitgebracht hatte, begannen die natrlichen und geschichtlichen Schtze des Wunderlandes der Pyramiden" zu erforschen. Jetzt schlo auch England mit dem Ersten Konsul den Frieden zu Amiens: es gab alle seine Eroberungen heraus bis auf Ceylon und Trinidad. 9. Die Aufrichtung des franzsischen Kaiserreichs. 1. Frankreich war die Vormacht Europas; Bonaparte hatte dem Erdteil den Frieden gebracht: mit feinem Namen bezeichnete Beethoven feine Dritte Sinfonie. Nun sollten noch die deutschen Fürsten, die durch den Lneviller Frieden linksrheinisches Land verloren hatten, entschdigt werden durch deutsches Gebiet! Der Rastatter Kongre war durch den Ausbruch des Zweiten Koalitionskrieges gesprengt worden; die Verhandlungen wurden,

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 42

1902 - Leipzig : Hirt
42 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. wurden. Als dieser dann den Oberbefehl in Italien bernommen hatte, wurde er von Napoleon zurckgedrngt und nach Krnten verfolgt, so 1797. da Kaiser Franz, der fr seine Hauptstadt frchtete, 1797 den Frieden zu Campo Formio schlo. sterreich mute Belgien und die Lom-bardei abtreten und erhielt als Entschdigung das von Napoleon er-oberte Veuetieu. 3. Neue Republiken. Tie Lombardei wurde mit angrenzenden Gebieten in eine Cisalpinische (Italienische), Geuuaiu eine Ligurische Republik verwandelt. Denn die Franzosen hielten es fr ihre Pflicht, auch die benachbarten Völker zu beglcken. Krieg den Palsten, Friede den Htteu!" Andere Republiken, die seit 1795 von Frankreich eingerichtet wurden, waren die Batavische, die Rmische, die Parthe-nopeische (Neapel) und die Helvetische Republik. Alle wurden von Frankreich zu drckenden Abgaben gezwungen, erhielten eine Verfassung nach franzsischem Muster und standen unter franzsischem Einflu. 1798. Zug nach gypten. 1798 fuhr Napoleon mit einem aus-erlesenen Heere aus dem Hafen von Toulon nach gypten, um dies Land als Sttzpunkt fr weitere Unternehmungen, namentlich gegen die englischen Besitzungen in Ostindien, zu benutzen. Die Direktoren gaben dem gefhrlichen Manne gern ihre Einwilligung zu dem Aben-teuer. Die ersten Gelehrten und Knstler nahmen teil au dem Zuge. Glcklich entging Napoleon der Wachsamkeit des englischen Admirals Nelson und landete in Alexandria, welches im Sturm genommen wurde. Beschwerlich war der Marsch durch die Wste bis zu den Pyramiden bei Kairo (von denen 40 Jahrhunderte auf die Sol-doten herabsahen"), wo die Mameluken (so hieen die aus Asien stammenden Krieger, deren Anfhrer unter der Oberhoheit der Trkei die Herrschaft fhrten) besiegt wurden. Whrend Napoleon in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durchforschten die Gelehrten und Knstler die Natur, Geschichte und Kunst des alten Wunderlandes (Entzifferung der Hieroglyphen). Nachdem Nelson durch Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abukir den Franzosen die Rckkehr abgeschnitten, rckte Napoleon 1799 in Syrien ein, den vom trkischen Sultau abgeschickten Truppen entgegen, mute aber nach vergeblicher Belagerung des von den Eng-lndern verteidigten Akkon, als die Pest in seinem Heere ausbrach, umkehren. Trotzdem siegte er bei Abukir der ein eben gelandetes groes trkisches Heer. Die aus Enropa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur wenigen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Sein Heer hatte Mhe, sich gegen die Englnder zu

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 42

1902 - Leipzig : Hirt
42 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. wurden. Als dieser dann den Oberbefehl in Italien bernommen hatte, wurde er von Napoleon 'zurckgedrngt und nach Krnten verfolgt, fo 1797. da Kaiser Franz, der fr seine Hauptstadt frchtete, 1797 den Frieden zu Campo Formio schlo. sterreich mute Belgien und die Lom-bardei abtreten und erhielt als Entschdigung das von Napoleon er-oberte Venetien. 3. Neue Republiken. Tie Lombardei wurde mit angrenzenden Gebieten in eine Cisalpinische (Italienische), Genua in eine Lignrische Republik verwandelt. Denn die Franzosen hielten es fr ihre Pflicht, auch die benachbarten Völker zu beglcken. Krieg den Palsten, Friede den Htten!" Andere Republiken, die seit 1795 von Frankreich eingerichtet wurden, waren die Batavische, die Rmische, die Parthe-nopeische (Neapel) und die Helvetische Republik. Alle wurden von Frankreich zu drckenden Abgaben gezwungen, erhielten eine Verfassung nach franzsischem Muster und standen unter franzsischem Einflu. 1798. Zug nach gypten. 1798 fuhr Napoleon mit einem aus-erlesenen Heere aus dem Hafen von Tonlon nach gypten, um dies Land als Sttzpunkt fr weitere Unteriiehtnungen, namentlich gegen die englischen Besitzungen in Ostindien, zu benutzen. Die Direktoren gaben dem gefhrlichen Manne gern ihre Einwilligung zu dem Abeu-teuer. Die ersten Gelehrten und Knstler nahmen teil an dem Zuge. Glcklich entging Napoleon der Wachsamkeit des englischen Admirals Nelson und landete in Alexandria, welches im Sturm genommen wurde. Beschwerlich war der Marsch durch die Wste bis zu den Pyramiden bei Kairo (tiott denen 40 Jahrhuuderte auf die Sol-baten herabsahen"), wo die Mameluken (so hieen die aus Asien stammenden Krieger, deren Anfhrer unter der Oberhoheit der Trkei die Herrschast fhrten) besiegt wurden. Whrend Napoleon in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durchforschten die Gelehrten und Knstler die Natur, Geschichte und Kunst des alten Wunderlandes (Entzifferung der Hieroglyphen). Nachdem Nelson durch Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abukir den Franzosen die Rckkehr abgeschnitten, rckte Napoleon 1799 in Syrien ein, den vom trkischen Sultan abgeschickten Truppen entgegen, mute aber nach vergeblicher Belagerung des vou den Englndern verteidigten Akkou, als die Pest tu seinem Heere ausbrach, umkehren. Trotzdem siegte er bei Abukir der ein eben gelandetes groes trkisches Heer. Die ans Europa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur welligen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Sein Heer hatte Mhe, sich gegen die Englnder zu

7. Das Mittelalter - S. 66

1857 - Koblenz : Baedeker
66 Der siebente Kreuzzug. Folgen der Kreuzzüge. Der siebente Kreuzzug 1270. Als ein Anführer der Mameluken das Sultanat von Aegypteir und Syrien an sich gerissen hatte, und eine Besitzung der Christen nach der andern einnahm, beschloß Ludwig Ix., weil sein Gelübde noch nicht erfüllt sei, einen zweiten Kreuzzug, und ging zunächst nach Tunis, weil man ihm versicherte, der Fürst dieser Stadt werde un- ter dem Schutze des Kreuzheeres zum Christenthume übertreten.. Aber indem Ludwig einen Angriff auf Tunis bis zur Ankunft seines Bruders Karl von Anjou, des Königs von Neapel, verschob, rafften Krankheiten einen großen Theil des Heeres und den König selbst hin. Im Jahre 1291 fiel Accon, die letzte Besitzung der Christen in Pa- lästina, in die Hände der Mameluken. '-7 Folgen der Kreuzzüge. > Wenn die Kreuzzüge auch" ihren eigentlichen Zweck für die Dauer nicht erreichten, so hatten sie doch für alle Verhältnisse des- Abendlandes die bedeutendsten Folgen. Sie beförderten die Macht und das Ansehen der Päpste, welche die Urheber und Lenker dieser Unternehmungen waren Aie erweiterten die Hausmacht der Fürsten durch Erledigung vieler Lehen^sie begründeten das Entstehen und Gedeihen bürgerlicher Gemeinden /welche ihre Freiheiten erkauften, wenn die Herren in Geldnoth war^ljmnd das Auf- kommen eines freien Bauernstandes (indem viele^eibeigene das Kreuz nahmen, um ihre Freiheit zu erhalten, und der Ackerbau daher freien Leuten übertragen werden mußte) ;^sie gaben dem Handel neue Richtungen (Handelslogen der Venetianer, später der Genueser in Con- stantinopel) und neue Produkte; sie erweiterten die geographischen und naturhistorischen Kenntni sse.fmm bedeutendsten aber sind ihre Folgen für den Adel, denn ihnen verdankt das Ritterthum, die schönste Er- scheinung des Mittelalters, seine Ausbildung. Unmittelbar gingen aus den Kreuzzügen.die drei geistlichen Ritterorden hervor: 1) Die Hospitaliter oder Johanniter. Kaufleute aus Amalfi hatten 7104-81 in Jerusalem ein Benediktinerkloster mit einem Spitale (des h. Johannes) zur Aufnahme und Pstege armer und kranker Pilger gestiftet. Noch vor der Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer erhielt dieser Verein von Männern und Frauen (durch einen Franzosen Gerhard) eine bestimmte Regel, die Mitglie- der deffelben nahmen bald nachher ein Ordenskleid (schwarzen Man- tel mit weißem Kreuze) an und legten das Gelübde der Armuth,

8. Geschichte des Mittelalters - S. 236

1854 - Weimar : Böhlau
236 Das byzantinische Reich umfaßte Möfien, Thracien, Macédo- nien, Griechenland mit den Inseln, einen Theil von Italien, das römische Asien, Aegypten und das angrenzende Libyen. Die au- tokratische Verfassung wurde immer despotischer. Eine Beam- tenhierarchie, ganz bureaukratisch eingerichtet, umspannte das ganze Reich. Die Sitte der Krönung des Kaisers durch den Patriarchen wurde frühzeitig eingeführt. Der kaiserliche Anzug war höchst präch- tig, das Ceremonie! sehr steif und die Zahl der Hofdiener sehr groß. Verschnittene gelangten zu den höchsten Ehrenstellen, wurden bis- weilen sogar Patriarchen. Der Thron galt als erblich, in der Re- gel folgte der älteste, meist bei Lebzeiten des Vaters zum Cäsar ernannte Sohn; aber oft wurde die Ordnung durch Thronstrei- tigkeiten gestört, und der Hof, das Heer und der Pöbel der Hauptstadt übten auf die Besetzung des Thrones den größten Ein- fluß. Der Senat besaß trotz seiner hohen äußeren Ehre eine ge- ringe Macht. Die Mitglieder des eigentlichen Staatsraths ernannte der Kaiser nach seiner Willkür. Die Statthalter in den Provin- zen mußten dem Hofe eine bestimmte Summe entrichten und be- drückten deshalb die Provinzen. Die Finanz Verwaltung war schlecht, die Abgaben drückend und die Tribute an die benachbarten barbarischen Völker, die Spiele, die Getraide- und Brotaustheilun- gen an das Volk nahmen einen großen Theil der öffentlichen Ein- künfte weg. Auch ließen die Kaiser bisweilen Wein, Fleisch und Oel unter das Volk vertheilen. Um diese Freigebigkeit auf die Dauer ausüben zu können, war der Handel mit den nothwen- digsten Lebensmitteln für Staatsmonopol erklärt. Die kornreichen Provinzen lieferten ihre Abgaben in Getraide, und der Unterthan, welcher seinen Bedarf nicht direkt von dem Erzeuger kaufen durfte, war genöthigt, ihn von dem Fiskus um Preise zu nehmen, welche dieser willkürlich bestimmte. Diese unsinnige Despotie dauerte bis zu den Kreuzzügen und brachte den Ackerbau in den an Constanti- nopel angrenzenden Provinzen herunter. Auch wurde der Land- handel vielfach gelähmt und unterdrückt. Demohngeachtet blühten bis zu einem gewissen Grade Handel, Schifffahrt und Ge- werbfleiß und es erhielt sich in Constantinopel auch ein gewisses Maß von Gesittung und Kenntnissen. Constantinopel war inmitten der allgemeinen Verwüstung rings umher die einzige Oase, wo sich ein Rest europäischer Civilisation erhielt. Auch war diese Stadt der Sitz des Hofes, der Aufenthaltsort der zahlreichen Haustrup- pen, der Sammelplatz einer großen Volksmasse. Daher fand sich daselbst neben den Kunstschätzen des Alterthums noch Pracht und Luxus, feinere Bildung und alle sinnlichen Genüsse des Lebens, Handel und Reichthum. Aegypten und besonders Alexandria war in der letzten Periode des Alterthums der Hauptplatz des Welthan- dels und der Durchgangspnnkt für den Verkehr der drei Welttheile geworden. Bei der Theilung des Reiches fiel Aegypten dem by- zantinischen Kaiserthnm zu, und während es bisher die Zufuhren für Rom besorgt hatte, so richtete es dieselben jetzt nach Constan- tinopel, wo Luxus und Schwelgerei sich schnell ausbreiteten und eine bedeutende Nachfrage nach fremden, besonders indischen Erzeug- nissen zur Folge hatten. Für die griechischen Inseln war die Schiss-

9. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 180

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 180 — Viel besucht; auch von den Kaisern, die dort Paläste und öffentliche Anstalten errichteten. Ferner wird der fette Boden Bithy-niens gerühmt und der lebhafte Verkehr, der von hier nach Phrygien ging. Von Seite der Regierung wurde manches gethan, um denselben zu heben; so fanden zu diesem Zwecke unter Kaiser Justinian in Bithynien und Galatien Flnßregnlieruugen, Straßen- und Brückenbauten statt, nachdem die alten Kommunikationen den gesteigerten Anforderungen nicht mehr genügten. In Kappadoeien war Cäsarea eine umfangreiche Stadt, mit mächtigen Mauern, in die, wie häufig im Orient, Gürten, Felsen, Weideplätze eingeschlossen waren; es wäre dadurch das Aushalten einer Belagerung wesentlich erleichtert worden, wenn man nur genug Menschen zur Verteidigung derbefeftigung besessen hätte; man mußte schließlich die Mauern schleifen und die Stadt auf einen kleineren Raum zusammendrängen. In Cilicien blühten Tarsus und Mopsveste, in Palästina war die Stadt Jerusalem mit ihren heiligen Stätten das Ziel zahlreicher Wallfahrer. Die Hauptstadt Syriens, Antiochia, galt zur Zeit des Au-gustus neben Seleueia am Tigris und Alexandria in Ägypten als die größte Stadt des Orients; in den folgenden Jahrhunderten der römischen Herrschaft in beständigem Wachstum begriffen, war es zur Zeit Justinians die an Reichtum und Volkszahl bedeutendste Metropole der asiatisch-syrischen Landschaften, )vo wiederholt Kaiser ihre Residenz aufschlugen; auch ihre Schönheit wird hervorgehoben; die Hauptstraße der Stadt, die auf beiden Seiten mit Säulenhallen besetzt war, hatte eine Länge von drei römischen Meilen; ähnlich wie das gegenwärtig bei Neapel der Fall ist. Der Pöbel war zahlreich und die Frage der Verpflegung für die kaiserlichen Verwaltungsbeainteu fast die wichtigste, die sie unter normalen Verhältnissen zu lösen hatten. Eine Meile von der Stadt lag ein Hain des Apollo und der Diana, Daphne genannt, wo Kunst und Natur sich vereinigten, der Sitz des Genusses und der Schwelgerei. Im Übrigen rühmen die Rhetoren die Fruchtbarkeit des Bodens und die Anmut der

10. Geschichte des Mittelalters - S. 23

1872 - Münster : Coppenrath
23 Wirksamkeit anzusehen. Auer der Sorge, die er auf die Ge-setzgebung wandte, war er darauf bedacht, viele Städte zu be-festigen und mit neuen Gebuden zu verschnern. Ein Meister-werk der Baukunst war die von ihm erbaute Sophienkirche zu Constantinopel, welche zum Theil noch vorhanden, aber von den Trken in eine Moschee verwandelt ist. Sie war so pracht-voll, da Jnstinian, als er sie am Tage der Einweihung zum erstenmal in ihrem Glnze erblickte, voll Erstaunen ausrief: Salomo, ich habe dich bertroffen!" Auch Handel und Ge-werbe erhielten neuen Schwung. Unter seiner Negierung kam zuerst der so wichtige Seidenbau nach Europa. Die Seide ist ein zarter Faden, jwelcher von der sogenann-ten Seidenraupe gesponnen wird. Dieses &hierchen lebt in dem weit entlegenen Indien und China und spinnt sich im Freien, ohne alle Wartung und Pflege, auf Bumen ein. Wegen ihrer besonderen Ntzlichkeit aber wurden die Seidenraupen bald von den Menschen unter besondere Aufsicht und Pflege genommen und mit Maulbeerblttern sorgfltig gefttert. Dadurch wurde die Seide immer mehr veredelt. Jene beiden Lnder blieben lange in dem alleinigen Besitze dieser reichen Erwerbsquelle. Die Griechen und Rmer bekamen ihre seidenen Zeuge durch persische Karavanen, wuten aber von dem Ursprnge der Seide so wenig, da sie anfangs glaubten, sie wachse auf Bau-men. Die weite Ueberfahrt jedoch machte die Seide im Aus-lande so theuer, da man sie mit Gold aufwog; und als einst der Kaiser in Rom ein seidenes Kleid trug, wurde von dieser unerhrten Verschwendung in der ganzen Stadt gesprochen. Weil tum Justinian so wie sein Vorgnger mit den Persern fast unaufhrlich Krieg zu führen hatten, so blieben die Sei-denkaravanen ganz aus. Schon wollte er Schiffe das rothe Meer hinunter bis nach Indien fahren lassen, um Seide zu holen; als zwei Mnche vor ihm erschienen, die auf ihren Be-kehrungsreisen auch Indien und China besucht und ihm Kokons mitgebracht hatten. Sie meinten, der Seidenbau lasse sich leicht
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