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1. Unsere Heimat - S. 30

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Fahne befestigt. Der Hausherr (Bauherr) erschien und spendete allen Arbeitern Bier und Zigarren. Der älteste Zimmergesell dankte in einer Rede und wünschte dem neuen Hause Glück. 4. Als nun das Haus unter Dach Mar, kamen noch andre Handwerker und machten ihre Arbeiten. Der Spengler verfertigte die Dachrinnen. Der Schreiner setzte die Türen und Fenster ein. Auch die Treppen richtete er auf und legte den Fußboden. Der Schlosser kam und versah die Türen mit Schlössern. Der Glaser setzte Scheiben ein. Der Installateur legte Wasser- und Gas- leitnngen an. Tapezierer und Maler schmückten die Zimmer und Flure. Der Häfuer setzte die Ofen. Es gibt nur wenige Hand- werker, die nicht am Hansbau beteiligt find. 5. Gar oft besuchte der Hausherr seine zukünftige Wohnung. Man konnte ihm die Freude am Gesicht ablesen, wenn er bemerkte, daß es mit dem Baue stink weiterging. Das Stangengerüst war ja längst entfernt. Auch im Hause wurde schließlich die letzte Hand angelegt. Der Schutt wurde abgefahren. Der Gärtner kam und grub den Boden beim Hause um. Was von dem Platze übrig geblieben war, wurde zu einem hübschen Garten umge- arbeitet. Der Gärtner teilte die Wege und Beete ab. Dann säte er Grassamen und pstauzte Sträucher und Blumen. Bald wurde der Rasen grün, die Blumen blühten, und uun schmückte der Garten das Haus, wie der schöne Rahmen das Bild ziert. In einer Ecke ließ sich der Hausherr vom Schreiner noch eine Laube zimmern und vom Weißbinder grüu anstreichen. Über der Haustür ließ er deu Spruch anbringen: „Grüß Gott! Tritt ein! Bring Glück herein!" 1. Zeichnet einen Dachziegel! 2. Beobachtet die Verwitterung der Gesteine an alten Mauer- werken und Gebäuden! 22.Vom Wetter und Himmel. Cveben Morgen fragen die Menschen i „Was für Wetter ist heute?" <\J Ist es schön draußen, lacht ihr Gesicht wie heiterer Sonnen- schein. Wenn es aber schlechtes Wetter ist, so zieht sich leicht eine düstere Falte über ihre Stirn, und mißmutig sehen sie immer 30

2. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 56

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
56 — „Auf jedem Gute sollen innerhalb des Wohnraumes sich befinden Bettstellen. Pfühle. Federbetten. Bettleinen und Tücher für Tisch und Bänke. Gefäße von Kupfer. Blei. Eisen. Holz. Feuerböcke. Ketten. Kesselhaken. Haken, Borten. Äxte. Beile. Bohrer und alle dergleichen Geräte, so daß man es nicht nötig hat, sie wo anders her zu holen, ohne zu borgen. In unsere Weiberhäuser sollen die Amtleute der Bestimmung nach Stoff zur Arbeit geben lassen, das ist Flachs, Wolle, Waid. Scharlach, Krapp, Wollkämme, Kardendisteln, Seife. Schmer, Gefäße und anderes der Art, was hier notwendig ist. Ein jeder Amtmann soll in seinem Sprengel gute Handwerker haben, als da sind Eisenschmiede, Gold- und Silberschmiede, Schuster. Dreher. Zimmerleute, Schildmacher. Fischer. Vogelfänger, das ist Falkner, Seifensieder und Brauer, das sind Leute, welche Bier, Apfeloder Birnmost oder irgend ein anderes zum Trinken geeignetes Getränk bereiten können. Bäcker, welche Semmel für unsere Wirtschaft zu backen verstehen. Netzmacher u. s. w. — Ein jeder Landmann liefere Jahr für Jahr zu Weihnachten uns ein Verzeichnis von allem unserm Gute und Ertrag und zwar alles getrennt voneinander und wohl geordnet, damit wir imstande sind zu wissen, was und wieviel wir von jeder Art haben." In betreff der Obst- und Gemüsegärten verlangt Karl folgendes: ..Wir wollen, daß sie in den Gärten alle Pflanzen haben, als Lilien, Rosen. Steinklee. Krauseminze. Salbei. Raute. Beifuß. Gurken u. s. w. (Karl zählt 72 verschiedene Pflanzen auf.) Von Bäumen aber sollen sie haben: Obstbäume von verschiedenen Sorten, ebenso Birnbäume und Pflaumenbäume verschiedener Art, Ebereschen. Mispeln, Kastanien, Pfirsichbäume verschiedener Art, Quittenbäume. Haselnüsse, Mandelbäume u. s. w." Nun folgen die Namen verschiedener Äpfelsorten; Karl verlangt Winteräpfel und frühreife, ebenso verschiedene .Birnen, Kochbirnen und Spätlinge. Die Einzahlung der Gelder vom Wirtschaftsertrage soll jährlich in der Fastenzeit, am Palmsonntage, geschehen, nachdem die Rechnungen des laufenden Jahres von dem Könige durchgesehen sind. Des Königs Einrichtungen auf den Kammergütern wurden von den Großen vielfach nachgeahmt, die Landwirtschaft blühte auf. Nicht wenig trugen dazu auch die Umsiedelungen bei, welche Karl vornahm: er verpflanzte Sachsen nach Süddeutschland, die dort für ihren Unterhalt Land urbar machen mußten, in die leer gewordenen Plätze im Sachsen-

3. Königreich Sachsen - S. 82

1897 - Leipzig : Wunderlich
Sechste methodische Einheit. 1. Beeren- und Pilzsucher, Kräutersammler und Holzhauer im Gebirgswalde. Ziel: Was der Wald den Leuten im Erzgebirge zu der- dienen giebt. 1. Was wohl? (Wie die Leute in der Heide, so können auch die Leute im Erzgebirge hinausgehen, um Heidelbeeren zu suchen. Diese Beeren tragen sie dann in die Stadt und verkaufen sie da.) Ihr habt recht! Der ganze Waldgrund ist ja —■ oft höher als knieehoch — mit Heidelbeergestrüpp bedeckt. Wenn dann zwischen den eirunden, hellgrünen Blättchen der Heidelbeerbüsche im Juui und Juli die blaubereiften Beeren hervorschauen, kommen die Kinder zum Walde. Sie wollen auch gern etwas arbeiten und ihre Eltern unterstützen. Sie streifen die Beeren mit einem hölzernen Kamme oder mit ihren Händen in ihre Körbe und tragen diese wohlgefüllt nach der Stadt. Hier erhält das fleißige Kind manch blankes Geldstück für seinen gefüllten Korb. Auch Erdbeeren, Himbeeren und Preiselbeeren werden eingesammelt und verkauft. 2. Noch andere Gaben bringt der Wald dem Erzgebirger dar! spilze.) An schattigen und feuchteu Stellen im Walde sprießen sie vorzüglich im Juli und August in Menge empor. Sie werden ansge- sucht, auf den Markt gebracht und gern gekauft. Warum? Außer den Beeren- und Pilzsuchern könnt ihr aber auch den Krätttermann im grünen Walde treffen. Kräuter sucht er, wie sein Name uns sagt, und zwar solche, die man — gleich der uns wohlbekannten Kamille — zur Herstellung von Arznei gebraucht (Arzneikräuter). Ihr habt freilich noch keine der Pflanzen*), die der Kräutermann in seinem Korbe sammelt, zu Gesicht bekommen. Es sind aber gar nützliche Kräutlein, und der Kräuter- mann bringt manch blankes Markstück aus der Apotheke mit nach Hanse. Wieso aus der Apotheke? *) Fingerhut (Digitalis purpurea), Bergwohlverlei (Arnica montana), Toll- kirsche (Atropa belladonna), Tausendgüldenkraut (Erythraea centaurium u. s. w.)

4. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 277

1881 - Danzig : Boenig
277 des Flachses gesetzt, aber das feinste und dauerhafteste Gewebe bleibt immer die Leinwand. Der Hanf hat den Vorzug größerer Festigkeit und Dauerhaftigkeit, aber Feinheit und Schönheit bleibt auf der Seite der flächsenen (leinenen) Gespinste. Und wie viele Personen finden Arbeit und Verdienst bei der Behandlung dieser beiden Gewächse! Der Bauer, welcher pflügt und säet, die Weiber, welche die Winterabende durch Spinnen und Haspeln kürzen, im Herbste brechen, schwingen und hecheln, im Sommer das gefertigte Tuch bleichen, die Weber, welche spulen, zetteln und weben, die Färber, welche dem Garn oder der Lein- wand eine andere Farbe geben: alle haben ihren Vorteil von dem Anbau dieser Pflanzen, den Seiler gar nicht gerechnet. Dazu kommt, daß Hans und Flachs öligen Samen bringen, welcher sich mannigfach benutzen läßt, der Hanf mehr als Futter für im Käfig gehaltene Vögel, der Lein aber zu Ol. Zwar hat das Leinöl nicht den guten Geschmack, des Mohnöls, des Nuß- öls u. s. w., allein zu Firnis und Ölfarbe ist es unter allen das brauchbarste. Und der Flachs trägt reichlich. Aus seinen blauen Blüten bilden sich erbsengroße Knoten, in deren Fächern die platten Leinkörnchen in Menge sitzen. Wenn die Sonne die Knoten gesprengt hat, fallen die Körnchen meistens von selbst heraus, doch hilft man durch Dreschen noch nach. Obgleich die Arbeit bei dem Bau und der Zubereitung des Flachses nicht leicht ist, so herrscht doch gewöhnlich große Fröhlichkeit dabei, freilich bisweilen auch Leichtsinn, indem man bei dem Dörren mit dem Feuer nicht vorsichtig umgeht. Es sind schon ganze Ortschaften dadurch in Feuersnot gekommen. So groß die Ähnlichkeit in der Behandlung des Hanfes und Flachses ist, so ungleich sind sich die Pflanzen selbst. An dem Hanf ist alles größer und gröber, mannshohe Stengel, dickere, runde Samenkörner, widriger Geruch, unschöne Blüte: an dem Flachs ist dies alles anders. Dennoch erträgt der letztere mehr Kälte und kommt in geringerem Boden fort. Der „beste Lein kommt aus Rußland, der beste Hanf aus Italien. Übri- gens läßt sich aus Brennesseln noch feinere Leinwand bereiten, als aus Flachs. Wäre es nur nicht mühsam! Curi»,«». 324. Die Pflanze der Mädchen. Auf, kommt in die Felder und blühenden Au'n, daß liebliche Pflänzchen der Mädchen zu schau'n! Es wächset und grünet so freundlich und zart, jungfräulich bescheiden in eigener Art. Laut rauschet vom Golde der Ähren das Land, still grünet das Pflänzchen im schlichten Gewand; doch trägt es ein Krönlein von himmlischem Blau, des Krönleins Gestein ist der funkelnde Tau.

5. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 101

1916 - Düsseldorf : Schwann
101 durch Ausbohrung aus Stahl herzustellen, und als man vier Jahre spter auf der ersten Weltausstellung, in London, einen tadellosen Stahlblock Krupps im Gewichte von 2000 kg zu sehen bekam, wurde er mit einem Schlage ein berhmter Mann. Wie gewaltig die Einrichtung von Krupps Fabrik wuchs, zeigte die Anlage des Riesendampfhammers Unser Fritz", 1861. Der Hammer war 50 000 kg schwer und kostete fast 2 Millionen Mark. Als das Ungetm zum erstenmal auf einen mchtigen Gustahlblock niedersauste, sprangen Meister und Arbeiter entsetzt zur Seite. Krupp aber blieb ruhig auf seinem Platz; Bravo, Fritz!" sagte er lchelnd.

6. Teil 2 - S. 82

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 82 — worden; denn seit vielen Jahren wird Tag um Tag aus den Sand- gruben ein Fuder nach dem andern zum Häuser-, Straßen- und Bahn- bau geholt. Noch heute sehen wir dort Leute beschäftigt, den Sand aus die bespannten Fuhrwerke oder in die Güterwagen zu laden, um ihn den Baustellen zuzuführen. Einst werden die Sandhügel hier oer- schwnnden feilt und dort Eisenbahngleise sich erstrecken und Häuser stehen, wo früher die sandigen Höhen lagen. Auf dem sandigen Boden haben wir eine eigenartige Pflanzen- Welt. Hier findet man oiele Pflanzen, die wir auf dem Lehmboden nnfrer Heimat vergebens suchen. Statt der grünen Laubbäume der Kalkhöhen wachsen hier spärlich Kiefern. Unser Fuß schreitet über die in schnurgeraden Linien stehenden Wanderseggen dahiu, die mit ihrem Wnrzelgeslecht den Sand festhalten. Hell leuchten die blauen Blüten des Natternkopfs uns entgegen, und Färberreseda und Thymian er- freuen uns durch ihren Duft. Aus der Erdgeschichte unsrer Heimal. 45. Rückblick in die graue Vorzeit. Z^^enn wir heute auf der Dornberger Straße, dem Johannisberge, dem Sparenberge oder der Promenade stehen, dann sehen wir zu uuseru Füßen das schöne Bielefeld mit seinen Kirchen, Schulen und Fabriken, seinen Türmen und Schornsteinen, seinem großen Häuser- meer mit deu roten und schwarzen Dächern, seinen baumgeschmückten Wällen, grünen Anlagen und Gärten. Aus der volkreichen Stadt heraus dringt zu uns der Lärm und das Geräusch des Werktages; deuu dort unten schnauben, stöhnen und ächzen die Maschinen, schnurren die Spindeln, klappern die Webstühle und dröhnen die schweren Eisen- Hämmer in den geräumigen Hallen der Fabriken. In den Werkstätten und Geschäften regen tausend fleißige Hände sich und aus den Straßen wogt die Menge des Volks, ertönt Wagengerassel und Peitschengeknall, sausen fauchende Autos und klingelnde Straßenbahnwagen. Viel- tausendstimmig steigt es zu den friedlichen Höhen empor: das Lied der Arbeit! Aber nicht immer war es hier so wie heute. Als eure Eltern noch Kinder waren, da lag Bielefeld noch stiller, friedlicher und Hemer im Tale. Vor fünfzig Jahren sah man vom Sparenberg herab auf fast nur rote Dächer euganeinander gebauter alter Häuser in der innern Stadt, und rund umher lagen von Hecken und Büschen um- friedete Gärten, Äcker, Wiesen und Wälder. Vor hundert Iahren war Bielefeld ein kleines Ackerstädtchen. Von Lustschiffen und Flugzeugen, von Autos und elektrischen Straßenbahnen hatte man noch nichts gehört, Eisenbahn und Bahnpost waren noch nicht vorhanden, Fabriken

7. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 19

1860 - Stuttgart : Hallberger
19 in England werde sie nicht reif. Und der Wirth traute den Gästen, denn er glaubte, es seien Herren aus dem Parlamente, die viel Ver- stand haben und Alles recht genau kennen müßten, und was sie sagten, sei richtig und wahr. Und da ließ denn der Gutsbesitzer einige Zeit nachher die Kartvffelsträucher herausreißen und wollte sie wegwerfen lassen. Aber eines Morgens im Herbste ging er einmal durch seinen Garten und sah in der Asche eines Feuers, das der Gärtner sich angemacht hatte, schwarze, runde Knollen liegen. Er zertrat ein solches Ding, und stehe, es war inwendig ein schönes, weißes Mehl; und da er das Ding in die Hand nahm, duftete es ihm so lieblich entgegen, wie eine gebratene Kartoffel. Der Herr fragte den Gärt- ner, was für Knollen das wären. Und der Gärtner antwortete und sagte ihm, daß sie unten an der Wurzel des fremden, amerikanischen Gewächses gehangen hätten. Nun ging dem Herrn erst das rechte Licht auf, wie es oft zu gehen pflegt, daß man z. B. klüger ist, wenn man vom Rathhause kommt, als wenn man hinausgeht, und daß nach der That der kluge Rath kommt. Kurz, der Herr merkte, was sein Freund Franz Drake gemeint hatte, und lernte, daß bei der Kartoffel Wurzel, Same und Frucht beisammen sind. Er ließ die Knollen sammeln, zubereiten, und lud dann die Parlamentsherren wieder zu Gaste. Gewiß wurde wieder mancher Toast ausgebracht. Wahrscheinlich wurde wie- der eine Rede gehalten, und der Inhalt derselben wird wohl gewesen sein, daß der Mensch, wenn er bloß nach dem urtheilt, was so eben an und auf der Oberfläche ist, und nicht auch tiefer gräbt, bisweilen gar sehr irren könne. Und so ist es denn auch! 9. Hanf und Flachs. Diese beiden Gewächse, welche in Deutschland fast allenthalben angebaut werden, verdanken ihre Verbreitung weder ihrer Blüthe, noch ihren Früchten, sondern ihrem Stengel. Dieser enthält nemlich Schalem befrerfffind, -biegsame Fadlü geben, die sich spinnen lassen. Welchen unendlichen Nutzen diese gewähren, kann sich Jeder selbst aus- zählen, wenn er cmme Waaren des Seilers, an die Fäden von dem Pechdrathe des Schusters bis zu dem Zwirn der Nätherin, an die Leinwand von dem groben Packtuche bis zu dem feinsten Battist denkt. Zwar hat man in neuerer Zeit die ausländische Baumwolle vielfach an die Stelle des Flachses gesetzt, aber das feinste und dauec- 2*

8. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 202

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
202 B. praktischer Teil sie am Tage durchschnittlich 10 Stunden geht und in der Stunde 3 Zentner mahlt? c) hier ist ein Flachsfeld. Ihr seht solche Felder jetzt selten - denn es wird zu Hause nur noch wenig gesponnen, da die Fabriken alles billiger liefern,' außerdem nimmt die pflanze dem Loden viel Saft weg, läßt viel Unkraut aufkommen und erfordert eine umständliche Bearbeitung- aber ein blühendes Flachsfeld ist wundervoll, so rein und so zartblau, als läge ein Stückchen Himmel auf der Erde. Leider dauert die Pracht nicht lange- denn die pflanze blüht nur an einem einzigen Vormittage- darum seht ihr auch nur noch hier und da einen Spätling blühen. Be- schreibe den Lein oder Flachs! (Dicke Faserwurzel, runder, krautiger, 1 m hoher Stengel mit kleinen lanzettlichen Blättchen, fünfteiligem Kelch, fünf azurblauen Blütenblättchen- die Früchte sind zehnfächerige „Unöt- chen".) Der blühende Flachs. 1. Kuf, kommt in die Felder und blühenden fln'n, das liebliche pflänzchen der Mädchen zu schaun! Es wachset und grünet so freundlich und zart, jungfräulich-bescheiden in eigener Krt. 2. Laut rauschet vom Golde der Ähren das Land, still grünet das pflänzchen im schlichten Gewand' doch trägt es ein Krönlein von himmlischem Blau, des Krönleins Gestein ist der funkelnde Tau. 3. Erst barg es die (Erde im kühligen Schoß' da zogen die freundlichen Lüftchen es groß. Nun woget und wallet es lieblich und schlank. Du Erde, ihr Lüftchen, habt freundlichen Dank! 4. Bald tragen wir sorglich das pflänzchen hinein' dann schmückt es den Rocken mit silbernem Schein,' wir singen zum tönenden Rädchen und drehn die Fädchen wie Seide so glatt und so schön'. 5. Wenn draußen die Felder erstarren von Eis, dann ruft uns das pflänzchen zum traulichen Kreis. Jetzt blühend und grünend ergötzt uns sein Glanz,' dann schlingt es uns selber zum blühenden Kranz. 6. Drum kommt in die Felder und blühenden 5iu'n, das liebliche pflänzchen der Mädchen zu schaun! Ts grünet und blühet so freundlich und zart, jungfräulich-bescheiden in eigener Krt. adolf Urummacher. Wie gewinnt man die Flachsfaser? Der Flachs wird mit den Händen ausgezogen, ilx Bündel gebunden und in Mandeln oder Stiegen zusammengesetzt. Dann holt ihn der Lauer nach Hause, und auf der Tenne werden die Knötchen entfernt. Zu dem Zwecke spannt der Arbeiter jedesmal ein Bündel mit Strick und Knebel fest auf einen Holzbock und rauft mit

9. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 204

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
204 B. praktischer Teil lich) bis zu den kunstvollsten Damast- (eingewirkte Muster aller 5lrt) und den feinsten Vati st st offen. Seit die Baumwolle auskam, hat der Flachs viel von seiner Bedeutung verloren, heute geht die Mutter mit der Börse in der Hand zum Raufmann und besorgt die Kussteuer für die erwachsene Tochter - früher schämte sie sich dessen - da hieß es: „Selbst gesponnen, selbst gemacht, rein dabei ist Bauerntracht." Aufgaben. Bezeichne die Lage der Windmühlen und Ziegeleien im Plan der nächsten Umgebung! Zeichne Flachs (farbig), Karre, Lori, Bock, Flügel und Ansicht einer Holländer Mühle! Zeige Proben von Schrot, Graupe, Kleie, Mehl! Beschaffe folgende Sachen als Modelle oder wirkliche Gegenstände! Lehm- und Ton- schneide (Ziegelei), Ringofen, Windmühle mit Bock, Flügel, Mühlstein und Göpel, Flachsbreche, -Hechel, Schwingstock und handschwinge, Webegestell, Spinnrad! (flbb.32.) Einige dieser Gegenstände oder Teile derselben lassen sich auch in Knetmasse nachbilden. 7. vie Landstraßen. 3) Übersicht. Chausseen sind gepflasterte Straßen oder Steindämme, die besonders dem Reiseverkehr dienen. Wohin führen die Chausseen, welche durch unsere Stadt gehen? (Nach Labes, Wangerin, Callies, Baumgarten, Falkenburg, Sarranzig.) Wie benennt man darum auch diese Chausseen? von den Chausseen gehen Seitenwege entweder nach den Nachbardörfern oder auf die Felder- sie sind nicht gepflastert, dienen dem Lokalverkehr und heißen Feldwege oder schlechthin Landstraßen. d) Die Feldwege sind recht zahlreich (wo? warum?). Weil sie nicht gepflastert sind, lassen die Wagen tiefe Spuren zurück, der Negen bildet weite Pfützen, und der Wagen schlägt oft auf dem holperigen Wege hin und her - im Sommer hindert an manchen Stellen tiefer Sand, im herbst und Frühjahr manchmal durchweichter Lehm oder Bruchland das Fort- kommen. Um die Wege in leidlichem Zustande zu erhalten, werden die Bauern und Gutsbesitzer polizeilich angehalten, die Wege zu bessern- das geschieht durch Ausbessern der Brücken, Zufüllen der Löcher und Geleise und Cggen unebener Wegstellen. Kn einer Wegkreuzung erhebt sich ein Wegweiser- er reckt seinen langen 5lrm, der den Namen des nächsten Grtes trägt, weit aus und zeigt mit dem Finger dorthin. Wo sind Weg- weiser, welche Gestalt haben sie, wie sind sie angestrichen und was steht darauf? 5ln den stillen Feldwegen gibt es viel pflanzen und Tiere, mehr noch als an den Böschungen der Chausseen. Das Gras wächst meist schon mitten zwischen den Geleisen- neben dem Fußsteig blühen Wegerich, Brennessel, Taubnessel, Huflattich, Schafgarbe, Distel und andere pflanzen - dort ziehen sich öfter lange Dornhecken hin, vermischt mit den stachligen Zweigen und hinfälligen Blüten der Hundsrose-

10. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 126

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
126 B. praktischer Teil Aufgaben. Sammle holzproben von Eiche, Lsche, Buche, Khorn, Trle, Linde, Pappel, Roßkastanie, Tanne u.a. Holzarten! Zeichne Säge, Hobel, Holzschlägel, Zange, Bohrer, Tonnen, Schleifstein! Stelle aus Knetmasse Leimtopf, Sarg, Käfer her! Liefere Modelle für den Schulgebrauch von Hobel, Säge, Stemmeisen, Zange, Bohrer, Schleifstein, Schraubenzieher, eventuell auch von einer Hobelbank, (flbb. 18.) \2. Gerber. Schuhmacher und Sattler (Lederarbeiter). 3) Rohstoffe aus dem Tierreich. Die Tiere liefern dem Handwerker besonders Knochen, Horn und Haut zur Verarbeitung. Die Unochen können durch Kochen in Leim (Knochenknorpel), durch verbrennen in künstliche Düngemittel verwandelt werden. 5lus Elfenbein (woher?) macht man Billardkugeln, Schirmkrücken, Broschen u. a.- Horn läßt sich durch Erhitzen biegsam machen und dann leicht schneiden und pressen. Ein rohes Horn wird zunächst durch Ausbrühen gereinigt, dann der Länge nach aufgeschnitten, zu einer platte ausgepreßt, durch Kbschaben glatt ge- macht und dann zu Kämmen, Dosen, Knöpfen und anderem verarbeitet. Schildkröten liefern Schildpatt zu Messerschalen, Walfische Fischbein zu Korsettstangen, Schirmstangen u. dgl., Hirsche und Rehe Geweihe zum Schmuck, als Kleiderhaken und Stockgriffe. Die haut des Tieres wird gegerbt und kommt als Pelzwerk (Rauchware) in den Handel oder wird als Leder zu Fußbekleidungen, Geschirren, Sätteln u. dgl. ver- wendet. b) Beim Gerber. Der Lohgerber heinold wohnt am Fluß. Sein Haus ist zwar nur einstöckig, aber stattlich, und man sieht es ihm an, daß es zu den ältesten Gebäuden der Stadt gehört. Die Gerber waren in früheren Zeiten auch mit die angesehensten Handwerker in den Städten. Ein hüb- scher Vorgarten senkt sich zur Drage und geht weiter nach hinten in ein Kartoffelstück über, prächtig sehen die blauen und weißen Blüten der Kartoffel aus. Sie bestehen aus einem einzigen, fünfteiligen Blatt, haben einen grünen, fünfzipfeligen Kelch und fünf Staubgefäße - aus ihnen bilden sich kirschgroße grüne Beeren, die giftig sind. Unter der Erde aber entstehen an langen Ausläufern die Knollen. Beschreibe sie! Nenne Kartoffelarten! (Rosakartoffeln, Blaue, Dabersche u. a.) Die Kartoffel ist ein Nacht- schattengewächs, das aus Amerika zu uns gekommen ist. Ihr kan- tiger, krautartiger, vielfach verästelter Stengel trägt paarweise gefiederte Blätter. Der Blütenstand ist eine Trugdolde. Im Vorgarten fallen die großen gelben Blüten des Kürbis auf. Daneben blühen die Gurken. Wie sehen Blüten und Früchte aus? 5tuch Sellerie, Petersilie, Fen- chel, 5lnis, Kümmel und Pastinak stehen auf den Gemüsebeeten. Unterscheide diese Küchengewächse! Herr heinold ist ein Lohgerber. Er führt uns durch die Gerberei und erzählt von deren Betrieb. Für ein Hasenfell gibt er 0,50 Mark, für ein Ziegen- oder Schaffell 0,75 Mark bis 1 Mark, ein Kalbfell kostet 1,50 Mark
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