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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 524

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
524 Zehnter Zeitraum. Finnland auf beiden Seiten mit der schwedischen Nationalfarbe anstreichen ließ. Seit der widerrechtlichen Verurtheilung des Her- zogs von Enghien beseelte ihn ein glühender Haß gegen Napoleon, den er unverholen in öffentlichen Blättern aussprach; auch erkannte er deffen Kaisertitel nicht an. 1805 trat er, beim Ausbruche des Krieges zwischen Napoleon und Oeftceich, als Englands Bundes- genoffe in Deutschland auf, ohne, wegen Oestreichs schneller Be- siegung etwas thun zu können. Als aber Preußen Hannover in Besitz nahm, vertheidigte Gustav Iv. das Lauenburgische gegen die .■n n. preußischen Truppen in einem Gefechte bei Großzachern am .ovit Schallste, das aber nachtheilig für die Schweden endete. Dem Reichstage in Regensburg mußte der schwedische Abgeordnete eine Note voll Bitterkeit überreichen, worin er sich von deffen fernern Berathungen lossagte, da dieser Reichstag zu sehr von fremden Machten abhange; zugleich wurde in Pommern statt der bisherigen deutschen eine schwedische. Bersaffung eingeführt. Der Krieg ihoc Preußens gegen Frankreich versöhnte Gustav Iv. mit selbigem; 1007 als jedoch dessen Unglücksfalle den Tilsiter Frieden herbei führten, so blieb er allein auf dem Kampfplatze und verlor Pommern und Rügen. Alexander war dem Continentalsysteme beigetreten und 1808 forderte Gustav Iv. nach der Einäscherung Kopenhagens durch die Engländer auf, dasselbe zu thun. Gustav verweigerte es, und eine russische Armee unter dem General Buxhövden besetzte, des tapfern Widerstandes des schwedischen Generals Klingsporr un- geachtet, Finnland, welches der russische Kaiser mit seinen Staa- ten verband. Auf der andern Seite hatte auch Dänemark ver- möge seiner Verbindung mit Frankreich den Krieg an Schweden erklärt. Ein schwedisches Heer von 20,000 Mann mußte unter dem General Arm selb in Norwegen einbrechen, ward aber von dem Prinzen von Holstein -Augustenburg bis nach Schweden zu- rück getrieben. Die Engländer entsendeten eine Armee von 10,000 Mann unter dem General Moore zur Unterstützung ihres Bun- desgenossen. Durch sein rauhes Benehmen aber und das Ver- langen einer unbeschränkten Verfügung über diese Truppen ver- scherzte Gustav diese Hülfe, denn Moore segelte mit seinem Corps nach England zurück. Diese wiederholten politischen Mißgriffe, so wie eine ehrenverletzende Behandlung des Militaics, brachten die Mä^ herrschende Unzufriedenheit zum Ausbruche. Die Generale Kling- Ll09 sporr, Adlerkreuz, der Hofmarschall Silversparre u. a. stellten sich an die Spitze einer Verschwörung, in deren Folge Gustav Iv. abgesetzt und zur Verzichtleistung auf den Thron für sich und seine Nachkommen genöthigt ward, den 29. März 1809. Man ver- willigte ihm ein Iahrgeld von 66,666 Thalern, welches 1824 durch Auszahlung eines Kapitals von 577,135 Thalern abgelöft worden ist. Gustav veranstaltete 1812 eine Ehescheidung von seiner Ge- mahlin, Friederike von Baden, und führt seitdem ein wanderndes

2. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 64

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
54 Iv. Lebensbilder aus der braudenburgisch-preußischen Geschichte. in der Altmark und schrieben auf ihre Fahnen: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit unserm Blut." Jetzt eilte der Kurfürst herbei. Sein wackerer General Derfflinger überfiel sie in der -Ltadt Rathenow. Als sie dann eilig flohen, verfolgte sie der Prinz von Homburg, der auch Priuz Silberbein hieß, weil er ein silbernes Bein hatte. Er griff sie ungestüm an bei dem Dorse Fehrbelliu. Schon geriet er in Not, als der Kurfürst felbst nachkam und einen glänzenden Sieg erfocht. Las ist am 28. Juni 1675 gewesen. Doch damit war es noch nicht vorbei. Ler Kurfürst hat die Schweden bis in Pommern verfolgt, ihnen das Land genommen, und als sie dafür in Preußen einsielen, ist er ihnen auch da begegnet. Aber solche Angst hatten sie vor ihm, daß sie ihn gar nicht erst erwarteten, sondern schon vorher davoneilten. Es war Winter, die Ostsee war vielfach zugefroren, fo daß der Kurfürst fein Heer auf Schlitten setzen konnte und über die Haffs den Schweden nacheilen. Da sind diese auf ihrer wilden Flncht durch die bittere Kälte in den Wäldern Livlands umgekommen. Trotz dieser herrlichen Siege hat der Kurfürst deu Schweden alles wieder znrückgeben müssen, weil König Ludwig von Frankreich ihnen zu Hilfe kommen wollte. Der Kaiser war falsch und ließ den Kurfürsten treulos im Stich. Voll Zorn hat sich da der Große Kurfürst vom Kaiser abgewandt und einige Jahre lang mit den Franzosen verbündet. Denn ihm war ein offener Feind lieber als ein falscher Freund. Da kam aber Ludwig Xiv. auf den schlimmen Gedanken, alle Protestanten in Frankreich katholisch zu machen. Sofort verkündete der Große Kurfürst, daß alle französischen Protestanten in Brandenburg eine neue Heimat finden könnten. Da sind an 20000 solcher Flüchtlinge zu ihm gekommen. Sie waren fleißige, kluge und geschickte Menschen. Ihre Fertigkeiten regten die Märker zur Nacheiferung an. Wollen-, Seide-nnd Halbseidefabriken entstanden, auch Metallgewerbe in Gold- und Silberarbeit, Glasfabrikation und Spiegelschleiferei wurde nun im Lande betrieben. Berlin wuchs. Von den 20000 Einwohnern, die damals diese Stadt hatte, waren 5000 Franzosen. Noch heute erinnern „französische Kirchen" und „französische Straßen" an diese Zeit. Französische Namen führen noch heute viele Familien. Lange hat der Große Kurfürst nun nicht mehr gelebt. Im Jahre 1688 ist er gestorben. Er war noch ein zweites Mal verheiratet gewesen. Diese zweite Frau hieß Dorothea; sie war eine holsteinische Prinzessin. Der Große Kurfürst hat sich neben Berlin eine zweite Residenz geschaffen, indem er sich in dem damaligen kleinen Städtchen Potsdam an der Havel ein Schloß bauen ließ, das heutige Potsdamer Stadtschloß.

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 333

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
333 Deutschland. Karl V. sen würden, welchen der Papst Paul Hi. 1540 bestätigte. Jg. natius Loyola, ein spanischer Edelmann, der seine ersten Ju gendjahre im Kriegsdienste zubrachtc, nachmals aber nach dem Ruhme eines Streiters der catholischen Kirche strebte, war der Stifter dieses Ordens. Seit dem Reichstage zu Regensburg ging des Kaisers Absicht, Waffengewalt gegen die Schm alkaldischenbundes- genossen anzuwenden, aus seinen unverschleierten Erklärungen deutlich hervor, darum rüsteten sich diese zum nahen Streite. Johann Friedrich der Beständige regierte seit 1532 in Sach- sen, ein Mann von redlichem Herzen und Willen, aber unerfah- ren in dem feinen Getriebe der Politik und nicht befähigt im Felde zu commandiren. Philipp, der Landgraf von Hessen, rasch, kühn und ehrgeizig, würde dieses weit eher vermocht haben, wenn er ungehindert hatte walten können. In dem Widerstreite der Charaktere der beiden Häupter des Schmalkaldischcn Bundes lag der Keim zu dessen Untergange. Mit scharfem Blicke gewahrte dieses der Herzog von Sachsen, Moritz, darum weigerte er sich demselben bekzutreten, obschon er des Churfürsten Vetter, des Land- grafen Schwiegersohn, und der protestantischen Lehre ergeben war; ja er ging noch weiter, er verbündete sich heimlich mit dem Kaiser. Die freien Städte, Augsburg, Nürnberg, Ulm, stellten zuerst ihre Mannschaft unter der Anführung eines kriegserfahrenen Feld- hauptmanns, Sebastian Schärtlin von Burtenbach, aus dem Augsburgischen Gebiete. Hätte man seine wiederholten klugen Rathschlage befolgt, so würde sich der Krieg zum Voctheile der Verbündeten gewendet haben, denn mit kaum 8 — 10,000 Mann stand der Kaiser in Regensburg, Verstärkungen aus Ita- lien, den Niederlanden und durch Werbungen in Deutschland er- wartend. Schärtlin wollte ihn ungesäumt angreifen, doch der Nach von Augsburg verbot ihm den friedlichen Boden des Her- zogs von Baiern zu betreten. Einen neuen Plan ersinnend, ver- legte er die tyroler Passe, um den Zuzug der kaiserlichen Verstär- kungen aus Italien zu verhindern; ein neuer Befehl nöthigte ihn, Tyrol zu räumen, weil es dem römischen Könige Ferdinand ge- höre und dieser dem Schmalkaldischcn Bunde den Krieg noch nicht erklärt habe. Schärtlin stieß jetzt mit seinen Truppen zu dem Bundesheere, welches 70 — 80,000 Mann stark, mehr als hin- reichend war, den Kaiser aus Deutschland zu vertreiben. Allein noch größer ward jetzt der Zwiespalt, da in Schärtlin ein dritter Befehlshaber hinzu kam. Der Kaiser hatte sich bei Lands Hut gelagert; Schärtlin rieth, ohne gehört zu werden, ihn dort zu überfallen und einzuschließen. Hierauf zog sich Karl nach In- golstadt, da die italienischen und geworbenen Hülfsvölker einge- troffen, und verschanzte sich in einem Lager, denn er erwartete die Heerhaufen aus den Niederlanden unter dem Grafen von Barren

4. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 62

1832 - Hannover : Hahn
62 Europa. • Deutschland. Orter, die eine geschichtliche (historische) Merkwür- digkeit haben. §. 143. a) Merkwürdig durch Schlachten sind: Horn, in besten Nähe der Teutoburger Wald, wo Armin oder Hermann die Römer schlug, 9 nach Chr. — Osnabrück, in dessen Nähe an der Hase Karl die Sachsen besiegt, 783. — Merseburg. Hein- rich I. schlägt die Ungarn, 933. — Augsburg. In der Nähe auf dem Lechfelde schlägt Otto der Große die Ungarn 955. — Mühlberg. Karl V. schlägt den Kurfürsten von Sachsen, Joh. Friedr., und nimmt ihn gefangen, 1547. — Prag. Auf dem Weißen Berge schlagen die Österreicher die Protestanten 1620. — Lutter am Baren berge. Lilly schlägt die Protestanten 1626.— Magdeburg. Eroberung durch Lilly 1631. — Leipzig. Gustav Adolf schlägt Lilly 1631, und Torstenson siegt 1642. Große Völ- kerschlacht 18. Octbr. 1813. — Lützen. Gustav Adolf siegt und bleibt 1632. Sieg der Franzosen über Preußen u. Russen 1813.— Franken Hausen. Herzog Heinrich von Braunschweig schlägt die Bauern unter Thomas Münzer 1525. — Nördlingen. Schweden geschlagen 1634. — Höchstädt. Deutsche und Englän- der schlagen die Franzosen 1704. — Dettingen. Georg Ii. schlägt die Franzosen ,1743. — Prag, Breslau, Leuthen. Friedrich Ii. schlägt die Österreicher 1757. — Roßbach. Friedrich Ii. besiegt die Franzosen 1757. — Zorndorf. Friedrich Ii. schlägt die Russen 1758 und bei Torgau 1760 die Österreicher. — Friedrich Ii. wird 1757 bei Kollin und 1758 bei Hochkirchen von den Österreichern geschlagen. — Krefeld. Herzog von Braun- schweig schlägt die Franzosen 1758. — Hastenbeck. Hannovera- ner und Hessen von den Franzosen geschlagen 1757. — Minden. Hannoveraner und Braunschweiger schlagen die. Franzosen 1759. — Austerlitz. Napoleon schlägt die Russen u. Österreicher 1805.— Jena. Napoleon besiegt die Preußen 1806. — Aspern. Öster- reicher schlagen Napoleon 1809. — Regensburg u. Wagram. Franzosen schlagen die Österreicher 1809. — Bautzen. Franzosen schlagen die Preußen und Russen 1813. — Groß beeren. Der Kronprinz von Schweden schlägt die Franzosen 1813. — Den- newitz. Derselbe schlägt die Franzosen i8lz. — Wahlstatt, Mongolenschlacht 124.1. Blücher besiegt die Franzosen 1813. — Kulm. Sieg der Österreicher und Russen 1813. — Dresden. Sieg der Franzosen 1^13. §. 144. In anderer Hinsicht sind historisch merkwürdig: Re- gensburg, Augsburg, Worms, Mainz, Trier, Koblenz, und andere Städte in den Donau- und Rheingegenden schon von Römern gegründet. — Merseburg, Goslar, Meißen, Quedlinburg von Heinrich!, mit Mauern umgeben.— Mainz, Trier, Köln älteste Bischofssitze. — Hamburg und Lübeck gründen die Hanse 1241.— Rhense, Kurverein 1338- — Prag, älteste Deutsche Universität 1348. Konstanz, Kirchenversamm-

5. Theil 3 - S. 119

1861 - Leipzig : Teubner
119 3) Auf eigne Hand unternahm der preußische Major Schill den Kampf gegen die Franzosen, erlag aber in Lübeck. 4) Herzog Wilhelm von Braunschweig-Oels fiel mit einer Freischaar (die Schwarzen) in Sachsen ein und schlug sich, nach dem Waffenstillstand vom Rückzug nach Böhmen abge- schnitten, bis zur Weser durch, von wo er zur See nach England entkam. Soriefoesterreichs wenn auch unglücklicher, doch mann- hafter Kampf den deutschen Volksgeist wieder auf. Weitere Gewaltschritte Napoleons. Schwedens Revolution. § 165. l) Weil Pius Vii Napoleons Wünschen widerstand, ward er 1809 nach Frankreich gebracht, und als jener fortfuhr sich der Forderungen des Kaisers zu weigern, der Kirchenstaat als Departement Rom 1810 mit Frankreich vereinigt. 2) Der Staat des Fürsten Primas (Kurerzkanzler) wurde 1810 in einen weltlichen (Großherzogtum Frankfurt a. M.) verwandelt. 3) Hol- 1 and, das K. Ludwig, von N. heftig getadelt (engl. Expedition nach Walchern 1809) und in seiner Regierung beschränkt, ver- laßen hatte , ward mit Frankreich vereinigt und demselben endlich auch (13. Dec. 1810) alles Land vom Einfluß der Lippe in den Rhein bis zur Trave zugeteilt. Gustav Iv von Schweden (l792 —1809, § 107) verharrte auch nach dem Tilsiter Frieden im Krieg mit Frankreich, ward nun aber auch von Rußland und Dänemark angegriffen. Die ver- kehrten Maßregeln der Regierung veranlaßten eine Empörung des Heers, der die Absetzung des Königs (10. Mai 1809) folgte. Der Herzog von Südermannland Karl Xiii wurde König, Chri- stian Augustus von Holstein-Augustenburg Kronprinz. In den Friedensschlüßen ward Finnland an Rußland abgetreten. Nachdem der Kronprinz (28. Mai 1810) plötzlich gestorben war, wählte man an seine Stelle den französischen Marschall Bernadotte, welcher zur lutherischen Kirche übertrat und die Namen Karl Johann annahm, aber keineswegs das Wol des Landes dem Willen seines bisherigen Gebieters opferte. Der Feldzug gegen Rußland. § 166. Der Krieg, welchen Napoleon um die letzte noch unabhängige europäische Landmacht zu vernichten unternahm, ward die erste Veranlaßung zu seinem Sturz. Ursachen waren für Rußland: die Verweigerung von Garantien wegen der Nicht- wiederherstellung Polens und die Beraubung des Herzogs von Oldenburg, dessen Land in dom Frankreich einverleibten Gebiet (§ 165, 3) inbegriffen war. Durch Englands Vermittlung schloß die Pforte (16. Mai 1812) mit Rußland zu Bukarest Frieden, und Schweden ward durch Napoleons Forderungen wegen der Conti- nentalsperreund diebesetzung vonschwedisch-Pommern zu einem

6. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 471

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
4u und legte am 1. Juli 1810 die Krone nieder; am 9ten vereinigte es Napoleon mit Frankreich „als Anschwemmung des Rheins, der Maas und Schelde, dreier Hauptadern des französischen Landes!" Am 13. Dezember des gleichen Jahres wurden die Mündungen der Ems, Weser und Elbe, wohl auch Hauptadern des deutschen Landes, als Departe- ments Frankreich einverleibt, „um dem englischen Schmuggel Einhalt zu tfunt." Danzig aber an der Mündung der Weichsel war schon seit 1807 eine „freie Stadt" unter einem französischen Gouverneur (Statthalter) niit französischer Besatzung. Das Glück schien ihm auch das baltische Meer in die Hände spielen zu wollen, denn 1809 wurde König Gustav Iv., Sohn des 1792 durch eine Adelsverschwörung ermordeten Gustav Hl., durch eine Adelsverschwörung vom Throne gestoßen und vertrieben, und 1810 adoptirte der Herzog von Süder- manland als König Karl Xlil. den französischen Marschall Bernadotte, Prin- zen von Pontecorvo, unter dem Namen Karl Johann, als Kronprinzen. Doch hatte sich Napoleon in diesem verrechnet; Karl Johann betrachtete nun Schwe- den als sein Vaterland und war nicht geneigt, es seinem ehemaligen Kaiser zu lieb zu ruiniren, und die schwedischen Matrosen, die jener besonders gerne gehabt hätte, auf die französischen Schiffe zu liefern. Geburt des Königs von Rom (To. März 1811.) Das Glück schien alles aufzubieten, um keinen Wunsch seines Lieblings unerfüllt zu lassen, denn am 20. März gebar ihm seine zweite Gemahlin. Marie Louise, einen Sohn, den er den „König von Rom" nannte. Schon am 12. Dez. 1809 hatte der Senat Napoleons kinderlose Ehe mit Josephinen aufgelöst und am 10. April 1810 vermählte er sich mit Marie Louise von Oestreich, welche er gleichsam durch den Krieg von 1809 erkämpft hatte, wie es wohl die alten Heroen gethan haben. Napoleon, der durch die Revolution cmporgekommcn war und sich als deren Bezwinger rühmte, der Fürsten ent- thronte und Königskronen vertheilte, hielt es nun doch für nothwendig, seinen Nachkommen den Glanz der Abkunft von altkaiserlichen Ahnen zu hinterlaffen. Bei seiner Hochzeitfeier aber gerieth ein Festsaal in Brand und mehrere Damen, unter ihnen die edle Fürstin von Schwarzenberg, verloren dabei das Leben;

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 316

1840 - Münster : Coppenrath
316 tief selbst: „Gebt Feuer!" Wie in Tyrol, so erhoben sich auch in Deutschland gegen die Fremdherrschaft kühne Männer, als der hessische Oberstsdörnberg, der preußische Husaren - Major v. Schill, der Herzog Friedrich Wilhelm von Brausch tveig; und wenn auch das kühne Unternehmen dieser Männer unglück- lich endete, so lag doch in demselben ein schönes Vorspiel der That- kraft, die das deutsche Volk entwickeln würde, sobald die Stunde seiner Freiheit schlage. Sie waren die lange vorausfliegenden Sturmvögel einer neuen Zeit. ?2 Revolution in Schweden. 1809. In demselben Jahre, in welchem der Schönbrunner Frieden geschlossen wurde, brach in Schweden eine neue Revolution aus. Seit der Ermordung Gustav's Iii. regierte hier sein Sohn, Gu- stav Iv., der wegen Unberücksichtigung der veränderten Zeit und ihrer Verhältnisse großes Unglück über sich und sein Reich brachte. Als erbittertster Feind Napoleon's schloß er sich der Eoalition ge- gen ihn an und reizte ihn noch insbesondere durch unkluge leiden- schaftliche Herausforderung. Die Folge hievon war der Verlust Pommerns, welches die Franzosen nach dem Frieden zu Tilsit be- setzten. Aber damit endete sein Unglück nicht. Der Kaiser von Rußland, Napoleon's Freund, forderte ihn aus, dem Bündnisse mit England zu entsagen und diesem seine Hasen bis zum allge- meinen Frieden zu schließen. Gustav ließ ihm zurücksagen, bevor hieran gedacht werden könne, müßten alle dänischen Provinzen von französischen Truppen gesäubert sein. Zugleich schickte er dem russischen Kaiser den ihm geschenkten Andreasorden zurück und for- derte so, ohne die geringen Kräfte seines Reiches in Anschlag zu bringen, seinen übermächtigen Nachbar auf das keckste zum Kriege heraus. In diesem büßte er ganz Finnland an Rußland ein. Dann fing er, aller Gegenvorstellungen ungeachtet, auch mit dem Könige von Dänemark Krieg an, und die Unzufriedenheit ward immer größer. Endlich entspann sich gegrn ihn eine Verschwö- rung, und die beiden Generale Klingspor und Adlerkreuz

8. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 80

1886 - Berlin : Weidmann
80 Friedrich Wilhelm Iii. Desaix und durch dm Reiterangriff des Generals Wettermann in eitfar glnzenden Sieg Bonapartes. Melas schlo einen'waffen? stillstand und gab in demselben ganz Norditalien bis zum Mincio [mmtfcho] auf. Ikrieg in Deutschland und in der Schweiz. Stockach und Zrich 1799. Hohenlinden 1800.] 2. Das zweite Heer der Verbndeten befehligte der ^Erzherzog Karl. Nach einem Siege der die Franzosen unter Jourdan be^Stsmch (im Kreise Konstanz) rckte er in die Schweiz und vertrieb hier den franzsischen General Massena aus seiner Stellung bei Zrich. Nun erhielt er aber timheeoen Befehl, sich nach Dentschlan^zurckzubegeben, um das Melm^iet_bei Mamchenn gegen die Franzosen zu schtzen. Diese Abberufung war aber ein 'groer Fehler. Denn noch ehe Suwrow mit wunderbarer Khnheit die Alpen (auf dem St. Gott-Harb) bersteigen konnte, waren die Franzosen wieder im Besitze der Schweiz. Der russische General sanb ein geschlagenes Heer vor, ent-zweite sich barber mit dem Wiener Kabinet und fhrte Ende 1799 sein Heer nach jrujanb zurck. Auch der Erz herzog ^Karl, er-grimmt der die schlechten Dispositionen, welche man in Wien traf, legte seinen Oberbefehl freiwillig nieber. Inzwischen bratig das franzsische Heer unter Worean in Deutschland bis Bayern vor; die sterreicher unter dem Er^erzog Johann Mmen 180q bei. Hohenlinden (stlich von Mndn)eme"frchtbare Niedage und fonbm~Titchrterhmt)errt, da Moreau bis der die Enns vordrang ' und Wien bedrohte. [Krieg in Holland 1799.] 3. Das dritte Heer, aus Eng-lndern und Russen bestehend, erfllte seine Pflicht in femerlsseffe. Der Herzog von Jork, welcher in Holland gelandet war und emtge~T(etere Niederlagen' erlitten hatt^ schl^alsbald mit dem fran-zsifchen Heerfhrer einen Vertrag und kehrte nach England zurck. Der Kaiser Paul (17961801) war darber so emprt, da er aus der Kodion~jjultb^t. [Friede von Luneville 1801.] Auf allen Kriegsschaupltzen geschlagen, blieb Osterreich nichts brig, als 1801 in den Frieden von Luneville zu willigen. In demselben war auch das deutsche Reich einbegriffen. Das linke Rh einufer wurde jetzt definitiv an Frankreich abgetreten, gegen 60 000 qkm mit 3x/2 Million Bewohnern. Die geschdigten Fürsten sollten durch Skularisationen geift-licher Gter und durch Einziehung von Reichsstdten entschdigt werden.

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 117

1886 - Dresden : Höckner
117 kehrungen scheiterte zunchst der Vormarsch der Franzosen auf Amsterdam, am Ausbleiben der Flut das Einlaufen der eng-tischen Flotte in die Znidersee; dann zog ein brandenburgisches Heer, das Kursrst Friedrich Wilhelm zur Untersttzung der Hollnder an den Niederrhein fhrte, einen Teil der Franzosen unter Turenne von Holland ab, und ihren zweiten Angriff auf Amsterdam vereitelte unerwartetes Tauwetter (Deeember 1672). 4. Zwar mute nun der Kurfürst, der franzsischen der- %nni macht in Westfalen allein gegenber, Juni 1673 den Separat- 1673 frieden von Vossem schlieen, in dem er sich nur seine Reichspflicht vorbehielt, aber da die Franzosen (Turenne) durch Einlagerung auf deutschem Boden die Neutralitt des Reiches, durch Entwaffnung der elsssischen Reichsstdte (auer Stra-brg) den westflischen Frieden verletzten, so schlo der Kaiser mit Spanien, Holland und Lothringen, dessen Herzog Karl 1y. die Franzosen schon 1670 verjagt hatten, ein Bndnis (August 1673) und lie durch Montecuculi Turenne aus Deutschland hinausdrngen (Eroberung von Bonn), worauf die Franzosen Ende 1673 auch Holland rumten. Infolgedessen fielen Kln und Mnster von Frankreich ab, England schlo Februar 1674 den Frieden von Westminster. Der Angriss auf Hol-land war g escheitert. 5. Die Kriegserklrung des Deutschen Reichs Mai 1674 1674 erffnete den ersten europischen Koalitionskrieg gegen Frankreich, an dem auch Brandenburg als selbstndige Macht teil-nahm. Im Jahre 1674 erfocht auf dem oberrheinischen Kriegs-schauplatz Turenne den Sieg bei Sinsheim, in Belgien blieb die blutige Schlacht bei Senesse August 1674 (Conds gegen Wilhelm Iii.) unentschieden. Obwohl nun das deutsche Heer, vom Kurfrsten Friedrich Wilhelm mit 20 000 Mann verstrkt, im Elsa einmarschierte, so hemmte doch der Zwist mit den kaiserlichen Generalen jede Benutzung des errungenen Vorteils, bis Turenne die Gegner wieder der den Rhein zurckdrngte. Noch mehr kamen zwei Seitenangriffe den Franzosen zu Hilfe: der Einmarsch der Schweden in Brandenburg Ende 1674, der den Kurfrsten nach der Heimat abrief, und der Aufstand Messinas, der Spanien in Anspruch nahm. Zwar fiel Turenne, den Rhein wieder berschreitend, Juni 1675 bei Sabach, und Herzog Karl V. von Lothringen eroberte das wichtige Philippsburg 1676, aber in Belgien machten die Fran-zosen Fortschritte und im Mittelmeer behaupteten sie gegenber

10. Geschichte der Neuzeit - S. 171

1883 - Freiburg : Herder
Napoleons fernere Eroberungen. 171 Wusfische Eroberungen. (18081812.) Zzernadotte Kronprinz von Schweden. (1810.) 48. Alexander I. hatte unterdessen die zu Erfurt gegebene Ein-willigung zu Eroberungskriegen gegen Schweden und die otto-manische Pforte nach Mglichkeit bentzt. König von Schweden war Gustav Iv., ein erbitterter Feind Napoleons, den er 1807 im Bunde mit Preußen und Rußland bekmpft, aber damit Stralsund und Rgen verloren hatte. Jetzt erlie Alexander I. an ihn die Aufforderung, den Englndern die schwedischen Hfen zu verschlieen, und als Gustav es rundweg verweigerte, wurde er mit Krieg berzogen. Einzelne schwe-bische Abteilungen schlugen sich in Finnland heldenmtig gegen die rus-sische bermacht, allein Verrat und Meuterei, von schwedischen Ober-Offizieren begangen und angestiftet, vereitelten jeden Erfolg; berlieferte doch der Admiral Graf von Kronstedt sogar die unberwindliche Festung Sweaborg fr 1 Million Rubel an die Ruffen! Gustav Iv. wollte von einem Friedensschlsse nichts wissen, obwohl er von der Kriegs-fhrung nichts verstand, und wurde am 13. Mrz 1808 durch eine unblutige Adelsrevolution gestrzt und mit seiner Familie ver-trieben. Sein kinderloser Oheim lie sich als Karl Xiii. von dem Reichstage die Knigswrde bertragen und trat Finnland und Ost-bothuien bis an die Tornea samt den Alandsinseln an Rußland ab. Als der von ihm adoptierte Prinz August von Holstein-Augusteu-brg (im Mai 1810) starb, adoptierte Karl Xiii. aus den Antrag des Reichstags den franzosischen Marsch all Bernad otte als Kronprinzen, der den Namen Karl Johann Xiv. und die (lutherische) Landes-religio annahm, aber keineswegs den franzsischen Interessen diente, sondern sich insgeheim schon 1812 mit England und Rußland verbndete. Von 1809 bis 1812 bekriegte Alexander I. die Trken ohne besonderes Glck, denn die Russen waren nicht einmal imstande, Silistria und die anberen Festungen an der Donau zu erobern; als aber Ale-xanber I. sich England zuwanbte, vermittelte bieses den Frieden von Bukarest (28. Mai 1812), in welchem die Pforte das Gebiet zwischen Dniestr und Pruth (Bessarabieu) abtrat, so ba die russische Grenze an die Mnbnngen der Donau vorrckte. Der russische Aekdzug. (1812.) 49. Durch den von Napoleon verlangten Abbruch des Verkehrs mit England war der wichtigste Teil der russischen Ausfuhr (Getreibe, Hanf, Talg, Hute, Holz) brach gelegt, woburch die Grundbesitzer (der Ad'el) schweren Nachteil erlitten und sehr mistimmt wurden; am meisten
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