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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 100

1902 - Karlsruhe : Lang
— 100 — aus wahren Riesen, Männern von sechs Fuß Länge. Um solche „lange Kerle" zu bekommen, wendete der König große Geldsummen aus und ließ durch seine Werbeossiziere oft unerhörte Gewalttaten verüben. _ Für Wissenschaft und Kunst hatte Friedrich Wilhelm wenig Sinn ; er sah deren Nutzen nicht ein. Dagegen hielt er es für seine Pflicht, das Volksschnlwesen zu fördern. Er ist der eigentliche Vater des preußischen Volksschulwesens. Durch einen Erlaß des Jahres 1717 verordnete er, daß die Eltern bei nachdrücklicher Strafe gehalten seien, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Unter seiner Regierung wurde in Stettin das erste preußische Lehrerseminar gegründet. In der Provinz Preußen allein rief der sonst so sparsame Fürst 1700 Schulen ins Leben und machte zur Unterhaltung derselben eine bleibende Stiftung von 50 000 Talern. Nicht weniger sorgte er für das leibliche Wohl seiner Untertanen. Um aus öden Snmpsgegenden fruchtbare Bodenflächen zu gewinnen, ließ er die Havelbrüche urbar machen. In allen Teilen seines Landes wurden Getreidevorratshäuser errichtet, damit die Bauern ihr Getreide daselbst absetzen konnten. In Zeiten der Not kauften die Untertanen sür mäßiges Geld hier ihren Bedarf. Jeder Bauer mußte 50 Apfel- und Pflaumenbäume setzen. 200 000 Obstbäume wurden im Jahre 1739 allein in der Mark Brandenburg gepflanzt. Unablässig drang er auf den Anbau von Weizen, Ölfrüchten, Hanf und Flachs. Auch wurden viele Maulbeerbäume gesetzt, um den Seidenbau in die Höhe zu bringen. Die Hebung der Wollindustrie lag ihm besonders am Herzen. In Berlin gründete er eine Tuchfabrik, in der gegen 5000 Menschen Beschäftigung und Nahrung fanden. Die Einfuhr von solchen Lebensbedürfnissen, die in Preußen selbst beschafft werden konnten, verbot er, um fo die Gew erb -tätigkeit des eigenen Landes zu heben. So war der König für das Wohl seiner Untertanen unausgesetzt tätig. „Gott hat den König nicht eingesetzt," war seine Meinung, „um seine Tage in Genuß zu verbringen, sondern um die Länder gut zu regiereu. Zur Arbeit sind die Regenten erkoren; will aber ein Fürst Ehre erwerben und mit Ehre seine Regierung führen, so muß er alle seine Geschäfte selbst vollziehen." Erholung suchte Friedrich Wilhelm auf der Jagd und im Tabakskollegium. Dies war eine Gesellschaft von hohen Offizieren, die sich jeden Abend in einem Saale des Schlosses versammelten. Er war nicht besser ausgestattet, als eiue gewöhnliche Wirtsstnbe. Der König und seine Gesellschaft tranken Bier, rauchten Tabak, sprachen über Sachen des Staates und das Kriegswesen und machten wohl derbe ©Pässe. Wer nicht rauchen konnte, mußte wenigstens eine Pfeife in den Mund nehmen.

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 168

1895 - Leipzig : Voigtländer
168 faffung von ihnen nur scheinbar beobachtet roerbe. Immer dringender forderte man grere Freiheiten, insbesondere Erweiterung des Rechts fr die Wahlen der Volksvertreter! denn kaum eine halbe Million Staatsbrger besa das Wahlrecht. Zwischen den einzelnen Stnden des Volkes war eine starke Spannung eingetreten; der reicher- Brgerstand schien vom Hofe auf Koste anderer Stnde begnstigt; die Unzuftiedenheit der besitzlosen Arbeiter-klasse wurde durch Einwirkung von Volksaufwieglern gesteigert bis zum tdlichen Hasse gegen die Reichen und bis zur Drohung, die bestehende Staats-ordnung umzustrzen. Da der König und sein Minister Guizot sich abgeneigt zeigten, die Berechtigung fr die Wahl der Volksvertreter zu erweitern, so wurde die Grung im Volke immer strker. Endlich (bei Gelegen-heit eines von der Regierung verbotenen Reformbanketts) brach am 22 Fe- 1848bruar 1848 zu Paris ein Aufstand aus, der an den beiden folgenden Tagen zum blutigen Barrikadenkampfe wurde und eine neue Staatsumwlzung die Februarrevolution, zur Folge hatte. Ludwig Philipp mute mit seiner Familie die Flucht ergreifen (und starb 1850 in England); der Knigsthron wurde zertrmmert, und Fr an kr e i ch z ur Rep u b li k e rk l r t. Zur einst-weiligen Leitung des Staates wurde eine sogenannte provisorische Regierung" eingesetzt, welche durch allgemeine Volksabstimmung den Zusammentritt einer verfassunggebenden Nationalversammlung" herbeifhrte. 2. Frankreich als Republik 1848-1852. Di- Nationalversamm-lung gedachte durch die von ihr beratene neue Verfassung wieder eine festere Staatsordnung einzufhren. Als die unzufriedenen Arbeiter" hierdurch ihre Absicht, das Bestehende vllig umzukehren, vereitelt sahen, wollten sie (im Juni) in wilder Erhebung die rote Republik" errichten, d. h. dem vierten Stande" die Herrschaft verschaffen. Den Schutz der Staats-ordnung gegen den furchtbaren Angriff bertrug die Nationalversammlung dem General Cavaignac, der in einer mehrtgigen blutigen Schlacht in den Straen von Paris den Aufruhr bewltigte. Darauf wurde die Ver-fassungsberatung (im November) beendigt; ein aus je 4 Jahre durch Ab-stimmung des gesamten Volkes ernannter Prsident sollte an die Spitze der Verwaltung treten, neben ihm eine gesetzgebende Nationalversamm- 1848 lung stehen. Als Prsident wurde am 10. Dezember 1848 durch Volksabstimmung der Neffe des Kaisers Napoleon I. gewhlt, Ludwig Napoleon Vonaparte. 3. Der Prsident Ludwig Napoleon Bonaparte. Er war der Sohn des ehemaligen Knigs Ludwig Bonaparte von Holland und der Hortense Beauharnais. Seit der Entthronung seines Oheims Napoleon hatte er, aus Frankreich verbannt, mit seiner Mutter in Konstanz und auf Arenaberg im Schweizer-kanton Thurgau gelebt, und dann das Gymnasium in Augsburg als Schler besucht. i

3. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 102

1880 - Halle : Anton
102 erhielt auch Philipp seine Freiheit zurück, und den Protestanten wurde vorläufig gestattet, ungehindert ihrem Glauben zu leben. Drei Jahre später, im Jahre 1555 wurde dieser Vertrag durch den Augsburger Religionsfrieden bestätigt. V. Moritzens und Karls Ende. 1. Moritz erlebte den Augsburger Religionsfrieden nicht mehr. Auch nach dem Passauer Vertrage noch, der doch dem Kriege ein Ende machte, Zog sein ehemaliger Waffengefährte, Markgraf Albrecht von Brandenburg, plündernd und verwüstend in Deutschland umher; ja, er hatte sich sogar wieder aus die Seite des Kaisers gestellt. Jenes erfüllte Moritzen mit Unwillen, dieses mit Besorgniß. Darum zog er noch einmal das Schwert, diesmal gegen den frühern Freund. Bei Sievershausm— in der jetzigen preußischen Provinz Hanover — kam es im Jahre 1553 zur Schlacht. Markgraf Albrecht wurde besiegt, Moritz aber, als er noch den letzten Angriff auf den Rest der feindlichen Reiter ordnete, tödtlich verwundet. Eine Kugel drang ihm in den Unterleib und zerriß die Eingeweide. Nach zwei Tagen starb er; sein letztes Wort war: „Gott wird kommen!" 2. Als Kurfürst von Sachsen folgte ihm sein Bruder August; er regierte von 1553 —1586. — Herzog Johann Friedrich von Weimar freilich, der Sohn Johann Friedrich des Großmüthigen, konnte es nicht verschmerzen, daß den Ernestinern die Kurwürde und der größte Theil des Landes entrissen worden war. Er hoffte, es würde ihm möglich sein, das Verlorene wieder zu gewinnen. Leichtgläubig baute er auf die Vorspiegelungen eines fränkischen Ritters, Wilhelm von Grumbach. Er nahm Den durch den Kaiser Geächteten bei sich aus und verweigerte seine Auslieferung. So zog er sich selbst die Acht zu, und Kurfürst August vollstreckte sie im Namen des Reichs. Grausame Strase traf den Verführer wie den Verführten. Dem Ritter Grumbach wurde das Herz aus dem Leibe gerissen und sein Körper in vier Stücke zerhauen. Johann Friedrich aber wurde zu lebenslänglicher Hast verurteilt; 28 Jahre lang athmete er die Lust des Kerkers, dann starb er; seine treue Gemahlin theilte sein Gefängniß bis an feinen Tod. Eifrig sorgte Kurfürst August während seiner langen Regierung für das Wohl des Landes. Weise Gesetze wurden erlassen, Ackerbau und Viehzucht unterstützt. Edlere Thiergattungen wurden gezüchtet, namentlich Schafe, um bessere Wolle zu erzielen. Auf seinen Reisen theilt er Kerne von guten Obstsorten an die Landleute aus; auch bestimmte er, daß jedes junge Ehepaar bald nach der Trauung einige Obstbäume pflanzen mußte. So schuf er den blühenden Obstbau Sachsens. Aus Frankreich, Ungarn und vom Rhein bezog er edle Weinreben und hob so den Weinbau. Auf seinem Gute, dem Ostravor-werke bei Dresden, errichtete er eine Musterwirthschaft, und im dazu-

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 120

1875 - Braunschweig : Bruhn
120 f,r izs44vtten schlesischen Krieg, nachdem er ein Bündnis mit Kai- iei &**} Y und Frankreich geschlossen hatte. k„v b™"9 in Böhmen ein und Karl erobert- sein Bai er» wie- Jfe" kurz darauf und sein Sohn Maximilian schloss den Kurfli r st e nt h u m^B ai Jrn. Wtc °“f °ef,Crrei* und 6*(t fein (174?—1765) nun tourbe Maria Theresias Gemahl Franz I. ... Nachdem Friedrich die Oesterreicher bei Hohenfriedberg und die verbündeten wachsen beikesselsdors (der alte Dessauer) geschlagen nnddres- »ffasr't ^tie, wurde ihm im Frieden zu Dresden (1745) der Besitz Schlesiens zuerkannt. J ^.^bssen hatte Maria Theresia immer noch mit Frankreich in den österreichischen Niederlanden zu kämpfen und hauptsächlich durch die Hilfe der Kaiserin Katharina von Russland kam es 1748 in Aachen zu einem Frieden, in dem Oesterreich alle seine Besitzungen, bis auf das an an Preußen) 9eß 6 Schlesien, wieder zurück bekam (1744 fiel Ostfriesland §• 35. Der siebenjährige Krieg (1756-1763). Die Friedensjahre von 1746 56 wurden von Friedrich dem Großen angewendet zur Hebung der Industrie, zur Besserstellung de« Bauernstandes, zur Belebung des Ackerbaues und des Handels und zur Mehrung und Ver-^M.litarweseu«; von Maria Theresia zur Abstellung maucher Mlsbrauche in der Verwaltung, znr bessern Regulierung des Staats- und Kriegswesens und zur Abschließung folgenreicher Bündnisse." ,,, ^der Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und hatte ^ auf en Rath ihres klugen Ministers Kaunitz, mit Frankreich 1' Marquise Pompadur), Russland (Elisabeth) und Sachsen (Ärmster Brnhl), verbunden. Als Friedrich im Geheimen von diesem Bündnis erfuhr, brach er mit 70,000 Soldaten unvermutet in Sachsen bin und besetzte Dresd e n. Hiermit begann 1756 der sieb enjäh rige Krieg, auch der 3. schlesische Krieg genannt. Bei Pirna schloss Friedrich mit einem Theile seines Heeres die sächsischen Truppen ein, während er mit der Hauptmacht nach Böhmen zog und in der Schlacht bei Lo wositz das bedeutende Heer des österreichischen Feldherrn Brown schlug. Bald darauf erga- :eü ' nbte wachsen bei Pirna. Friedrich blieb in Dresden und das sächsische Land musste schwere Lasten tragen. traten auch die Schweden und das deutsche Reich ru Friedrichs Feinden so dass ihm eine halbe Million Krieger entgegen zogen, bettelt er kaum 200,000 Soldaten entgegenstellen konnte. Während England, ^nnover, Hessen-Cassel und Gotha, Friedrichs Bundesgenossen, die Franzosen abhielten, und ein Theil seines Heeres gegen ^"ssen Zog,.gewann er bei Prag (6.Mai 1757) durch den Mut und Hel-rentob Schwerins einen Sieg über die Österreicher. Aber kurze Zeit

5. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 45

1903 - Karlsruhe : Lang
— 45 — Worden, die den Untertanen ungemein lästig fiel. In der inneren Staatsverwaltung machte sich gleichfalls der französische Einfluß immer drückender geltend; alles sollte nach dem Wink und Willen des Machthabers in Paris geschehen. Karl Friedrich, bei dem sich nun die Spuren des Alters — er war bereits ein Achtziger — immer mehr zeigten, blutete das Herz über all'

6. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 64

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die Kämpfe um die Erweiterung der fürstlichen Macht nach innen und nach außen zeitungs- Auch Zeitungen, die Nachrichten über die Ereignisse der Gegen-we8en wart brachten, wurden herausgegeben (erst in England und Frankreich, dann in Deutschland); vielfach aber waren es noch sogenannte Relationen (z. T. gesammelt als Theatrum Europaeum) und Flugschriften. Allgemeine Übersicht zu §§ 1—59. Während in Frankreich, Brandenburg - Preußen, Rußland und Österreich der Absolutismus freilich in sehr verschiedenem Grade zur Geltung kommt, bleibt in England die Macht der Stände im Parlamente bestehen. Auch im übrigen Europa führt der Kampf zwischen Fürstentum und Ständen zu sehr verschiedenen Ergebnissen. Obwohl die Fürsten ihre Ansprüche auf politische Autorität immer mehr steigern, beginnt auf geistigem Gebiet der Kampf gegen die Autorität der Kirchen und des klassischen Altertums. Die Bewegungen innerhalb der einzelnen Kirchen, der Gedanke der natürlichen Religion, die Fortschritte der Naturwissenschaften, die Loslösung der Philosophie und der übrigen Geisteswissenschaften von der Herrschaft der Theologie bewirken gegen Anfang des 18. Jahrhunderts eine Erschütterung der früheren Weltanschauung. Sie zeigt sich vornehmlich bei den Gebildeten in England, Frankreich und Deutschland, dringt aber nur sehr allmählich in weite Kreise. Erst durch die Aufklärung werden die Errungenschaften aus der Zeit des Kampfes der Weltanschauungen und der Befreiung der Wissenschaften Allgemeingut.

7. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 139

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Das Kaiserreich Napoleons I. 139 ziehen. Das konnte aber nur mittels Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht geschehen. Aber diese ließ sich, obwohl die Reformer sie prinzipiell wünschten, nicht mit einem Male verwirklichen, denn noch bestanden zahlreiche „Exemtionen“, namentlich für die Städte und die Gebildeten, und das Heer durfte nach Napoleons Machtgebot nur 42000 Mann stark sein (§ 120). Um trotzdem die Armee zu vergrößern, griff man zum Krümpers ystem. Möglichst viele Wehrfähige wurden in dem Heer auf wenige Monate* militärisch gedrillt und dann wieder durch andere ersetzt, so daß sich die Zahl der unter den Waffen stehenden Mannschaften nicht veränderte. Ferner wurde, um den Ersatz des Offizierkorps zu erleichtern, mit dem Privilegium des Adels, wenigstens grundsätzlich, gebrochen. Jeder, der ein gewisses Maß von Bildung nach wies und aus besseren Kreisen stammte, konnte Offizier werden. Die von den älteren vorgeschlagenen und gewählten jungen Offiziere rückten bis zum Hauptmann nach dem Dienstalter auf, dann nach der Fähigkeit. Die Kompagnie Wirtschaft wurde beseitigt. Die alten Regimenter verschwanden. Bis 1812 wurden neu zwölf in sechs Brigaden gegliederte Regimenter Infanterie, drei Bataillone Jäger und neun Kavallerieregimenter gebildet. Die Heereszucht sollte sich auf das Ehrgefühl gründen. Die „Freiheit des Rückens“ wurde gefordert. § 124. Neugestaltung des Unterrichtswesens in Deutschland und Preußen. Die Erneuerung des Staatswesens von Grund auf setzte voraus, daß die künftige Generation in den neuen Idealen aufwuchs. Die Erziehung mußte Nationalsache werden. Hierbei knüpfte man an Pestalozzi an. Dieser von Rousseaus „Emile“ beeinflußte Schweizer forderte Volkserziehung durch den Staat. Zugleich trat er für die methodische Entfaltung der selbsttätig bildenden Kraft der Menschennatur in jedem Kinde ein und stellte das Ideal des „erziehenden Unterrichts" auf, das er in seinen Anstalten Burghof und Iferten zu verwirklichen suchte. Freiherr von Stein, der alle natürlichen Kräfte der Individuen im Staat für den Staat entwickeln wollte, schätzte Pestalozzis Methode. Zur Geltung brachte sie in Preußen Wilhelm von Humboldt. Er, der Freund von Schiller, Goethe, F. A. Wolf u. a., der die ganze Fülle der humanen Bildung in sich auf genommen hatte, übernahm 1809 in Preußen die Leitung des Unterrichtswesens. Sein Mitarbeiter Süvem wollte die ästhetische Bildung der klassischen Periode durch die geschichtliche Büdung mit dem Staat verknüpfen. Er plante eine durchgreifende Unterrichtsreform, wollte die verschiedenen Schulen in Verbindung miteinander bringen und so ein einheitliches System der nationalen Erziehung schaffen, aber im Gegensatz zu Napoleon der freien Selbsttätigkeit zum allgemeinen Offizier- korps Organi- sation Pestalozzi Humboldt

8. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 187

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die Revolution des Jahres 1848 187 Nachdem in Italien und in Deutschland (§ 165) Schwarzen- Reaktion berg einen vollen Erfolg errungen hatte, wurde Ende 1851 die Verfassung aufgehoben. Der Kaiser regierte wieder zentralistisch und absolut. Die katholische Kirche gewährte ihm Hilfe, nachdem sie in einem Konkordat große Rechte erhalten hatte. §163. Preußens Übergang zum Verfassungsstaat. Friedrich Wilhelm Iv. zog sich nach der Märzrevolution von den Regierungs- versammig. geschäften zurück, um aus seiner „Verfinsterung zu treten, wenn sich der Liberalismus zu Tode gewirtschaftet hatte. Im Mai wurde die 402 Mitglieder zählende preußische Nationalversammlung eröffnet. Die Rechte (150) bildeten die Anhänger des altpreußischen Staates, Parteien die Adel und Beamtenschaft in ihrer herrschenden Stellung erhalten wollten, die Linke die Demokraten (120), deren äußerster Flügel zwar noch an dem Königtum festhielt, aber ihm nur eine Scheinherrschaft bewilligen wollte. Die Mitte war parteilos. Der eigentliche Wortführer der Versammlung war der Oberappellationsrat W a 1 d e c k, ein einseitiger Prinzipienpolitiker. Unter dem Einflüsse des Pöbels der Hauptstadt kamen immer mehr die Anschauungen der Linken zur Geltung, so daß der Gegensatz zur Regierung immer schroffer wurde. Die Nationalversammlung erklärte sich für konstituierend, während der König mit ihr eine Verfassung vereinbaren wollte. Sie war nachsichtig gegen das unruhige „Volk" von Berlin (Sturm auf das Zeughaus, 15. und 16. Juni), unter dessen Schutz sie sich stellte, um das Militär los zu werden. Sie verlangte die Entlassung der nicht konstitutionell gesinnten Offiziere und die Anerkennung der polnischen Nationalität. Da das Vorgehen der Nationalversammlung nicht den Ansichten Haltung des der Mehrheit der preußischen Bevölkerung entsprach, erhob sich namentlich auf dem Lande eine konservative Gegenbewegung, die sich in der „Neuen Preußischen Zeitung“ (Kreuzzeitung) ein Organ schuf. Der König erhielt Adressen, die ihn aufforderten, an seinen alten Rechten festzuhalten und wurde dadurch in seiner Abneigung gegen den Liberalismus bestärkt. Nach dem Rücktritt von zwei liberalen Ministerien trat ein farbloses Beamtenministerium an die Spitze des Staates. Inzwischen hatte die Nationalversammlung als Verfassungsentwurf die Charte Waldeck (12. Oktober) ^chart^ vollendet. In dieser war das königliche Prädikat „von Gottes Gnaden“ beseitigt. Gleichzeitig wühlten Nachrichten von der Wiener Oktoberrevolution den Berliner Pöbel auf. Die Radikalen beherrschten nun völlig die Versammlung. Adel, Orden und Titel ohne Amt wurden abgeschafft und so eine Verständigung mit dem Könige unmöglich gemacht. Die an Friedrich Wilhelm gestellte Zumutung, den Revolutionären in Wien zu helfen, bestimmte ihn schließlich tatkräftig vorzugehen. Am 1. November

9. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 78

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Echirmakazic mit Hottc»tottc»Hii!tc! Tluasbcrgk, 2000 w Unks daneben Alosbaum. Windhuk lsso m 1 Steppe bei Windhuk, Im Bordergrunde Ausmarsch („Trekk") nach einer entfernten Station, Ein Hereroreiter führt dieherde südafrikanischer Rinder und Fettschwanzschafe, Durch Steppengras und Dornstauden geht meilenweit der Weg über Sandboden und Steingeröll, Waterbcrg Igoo m (Sluä „Lichtbilder für den geographischen Unterricht", Th. Bciiziugcr, «luilgurl i Landschaft am Waterberg, nördlich von Windhuk, Am Waterberg, einem 100 km langen Sandsteinriff, treten in dem wasserarmen Lande Quellen zutage, die die Anlage von Farmen begünstigen. Hier sammelten sich 1904 die aufrührerischen Herero, nachdem sie vorher die deutschen Farmen in Brand gesteckt und zahlreiche Weiße ermordet hatten. Von den deutschen Truvpen umzingelt, erlag hier der Kern dieses Bantuvolkes, der Rest wurde gefangen oder in das Sandfeld versprengt.

10. Das 19. Jahrhundert - S. 29

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Der christliche Staat — das Revolutionsprinzip 29 Parteien scheide ich nach ihrem fundamentalen Gegensatz in die Parteien der Revolution und die Parteien der Legitimität. Revolution nehme ich dabei in ihrem weltgeschichtlichen Begriffe, wonach sie nicht dasselbe ist mit Empörung, überhaupt nicht bloß ein Vorgang oder eine Tat, sondern ein politisches System.... Empörung ist gbwerfung einer bestimmten bestehenden Herrschaft, Revolution ist Umkehrung des Herrscherverhältnisses selbst, bafr (vbrig-feit und Gesetz grundsätzlich und permanent unter den Menschen stehen, statt über ihnen. Die Souveränität des Volkswillens, die Lntgliede-rung der überkommenen Gesellschaft, die Unterordnung der Institutionen unter die Menschenrechte statt der Bemessung der Menschenrechte nach den Institutionen — das ist Revolution.. .. Unter den Parteien der Legitimität begreife ich alle diejenigen, welche ein höheres, unbedingt Bindendes, eine gottgesetzte Ordnung anerkennen über dem Volkswillen und über den Zwecken der Herrscher — gegebene Autorität, geschichtliches Recht, natürliche Gliederungen, welche noch einen Grund und Maßstab der Staatsordnung gelten lassen außer dem Rechte und Nutzen des Menschen und der Freiheit des Volks ober der mechanischen Sicherung der Gesellschaft. . . . [S. 297] natürliche Träger der Partei der Legitimität finb vor allem, wie einleuchtet, die Fürsten. Dann der Abel. Dann die Armee; benn die Armee steht jetzt ebenso wie jener auf der persönlichen Treue und der Stanbesehre und dem Gehorsam gegen die Autorität, und sie verliert mit der legitimen Obrigkeit ihre weihe wie das Gefühl ihrer Sicherheit. Dann die kirchlich gesinnte Geistlichkeit, auch die kalvinische, seitbem die politische Bewegung rationalistisch geworben ist; benn die Kirche nach ihrer äußeren Existenz steht mit der Legitimität und fällt durch die Revolution. Diese Klassen sinb vorherrschend» die Träger der Legitimität, benn ihre Existenz selbst ist durch sie bebingt. Aber in weiterem Maße ist die ganze menschliche Gesellschaft natürlicher Träger der Legitimität, benn alle Menschen sinb von Natur den (Brunbsätzen berfelben gebunben, solange nicht die Doktrin der Revolution sie künstlich banon gelöst hat; und alle Klassen haben ihren natürlichen Vorteil bei der Legitimität, benn die Revolution je in ihren verschobenen Sta-bien sie alle zugrunde richtet. [Die Revolution und die konstitutionelle Monarchie. Berlin 1848 S. 76ff.] Idas ist ein konstitutioneller König? (Er ist nicht bloß die vollziehenbe Gewalt, sonbern der Souverän und hat nicht bloß das Recht der Souveränität, während die Ausübung sich allein nach der Majorität des Parlaments bestimmt, sondern er bestimmt selbst wesentlich auch die Ausübung. (Er ist ein eingeschränkter König und nicht ein bloßer Namen-König. (Er ist ein König, der eine Macht haben soll auch gegen die Volksvertretung und die öffentliche Meinung, der namentlich eine Macht haben soll, der Minberzahl Schutz zu geben
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