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1. Elsässische Geschichtsbilder - S. 33

1884 - Straßburg : Bull
- 33 - langte Auslieferung der Aufgenommenen. Doch Magistrat und Bürgerschaft wies das Ansinnen zurück. Armleder belagerte die Stadt und sein Heer richtete auf Feldern und Äckern große Verheerungen an. Erst die Ankunft des Kaisers Ludwig selbst zwang ihn zum Rückzug. Doch kaum war Ludwig fort, so begann Armleder wieder seine Grausamkeiten, und erst ein Bündnis, welches Fürsten, Bischöfe und Städte des Elsasses schlossen, zerstreute seine raub- und mordsüchtigen Banden. — Aber der Haß des Volkes gegen die Juden war noch so groß, daß man immer einen neuen Ausbruch der Wut fürchten mußte. Dieser trat auch ein, obwohl der Kaiser selbst die Juden unter seinen besonderen Schutz gestellt hatte. Im I. 1348 nämlich wurde Europa von einer schrecklichen Pest heimgesucht. Sogleich rief man: die Inden haben die alleinige Schuld daran; Brunnen und Quellen sind von ihnen vergiftet. Nieder mit ihnen! In Benfeld wurden diese Unglücklichen teils verbrannt, teils aufgeknüpft. Auch in Straßburg erhob sich blutige Verfolgung. Die Zünfte, voran die Metzger, verlangten strenges Gericht über die Inden. Da dies der Stadtrat verweigerte, drang man mit Gewalt darauf. Die Stadtmeister wurden beschuldigt, durch jüdisches Geld bestochen zu sein, und mußten ihr Amt niederlegen. An ihre Stelle traten Leute, die durch den tiefsten Haß gegen die Juden bekannt waren. Kurzweg wurde beschlossen, alle lebendig zu verbrennen, die sich nicht taufen lassen wollten. Ihr Friedhof wurde zu einem ungeheuren Scheiterhaufen. Während man sie hinführte, riß ihnen das Volk in den Straßen die Kleider herab, in der Hoffnung, Geld zu finden. So wurden sie fast ganz nackt, 2000 an der Zahl, ins Feuer geworfen. Um ihnen den Todeskampf noch schmerzlicher zu machen, ließ man vor ihren Augen ihre Kinder taufen. Alle ihre Güter wurden eingezogen und verteilt; es wurde beschlossen, keinen Juden während der nächsten 100 Jahre in die Stadt aufzunehmen. Der schwarze Tod und die Geißler. (1348.) Vier Monate nach der schrecklichen Verbrennung der Juden in Straßburg schwang der schwarze Tod seine rächenbe Geißel um die Stadt. Es war bies eine Pest, die in der Mitte des 14. Jahr-huuberts alle europäischen Llnber heimsuchte. Der Körper des 3

2. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 173

1891 - Leipzig : Voigtländer
173 besonders die Macht sterreichs zu schwchen und untersttzte daher die Schweden, die unter Baner im nrdlichen Deutschland, unter Bernhard von Weimar am Rheine siegreich kmpften. Die Kriegsnot stieg durch unerhrte Grausamkeiten der entmenschten Sld-nerscharen auss hchste. Ferdinand Ii. starb, sein Sohn, Kaiser Fer-Mit mit) Iii. (16371657), setzte den Krieg fort. Auch Bernhard von 1637 Weimar starb, und die Franzosen nahmen das von ihm eroberte Elsa in Besitz. Baners Nachfolger Torstenson drang wiederholt in das Herz der sterreichischen Staaten ein. Nachdem er wegen Gichtkrank-heit den Oberbefehl niedergelegt hatte, verheerten die Schweden unter Wrangel mit den Franzosen unter Turenne Bayern, und ein anderes schwedisches Heer eroberte die Kleinseite von Prag, als nach langen Unterhandlungen der Friede dem Dreiigjhrigen Kriege ein Ende machte. V. Der westflische Friede. Der Friede wurde in den westflischen Stdten Mnster und 1648 Osnabrck abgeschlossen. In demselben wurde der Augs brg er Religionsfriede besttigt und auf die Reformierten ausgedehnt. An Lndern erhielt: 1. Frankreich: das sterreichische Elsa; 2. Schweden: Vorpommern mit Stettin; 3. Brandenburg: Hinterpommern, das Erzbistum Magde-brg und die Bistmer Halberstadt und Minden; 4. der Sohn Friedrichs V. von derpsalz: die Pfalz am Rhein und die achte Kurwrde. Die Unabhngigkeit der Schweiz und der vereinigten Niederlande wurde anerkannt. Die Fürsten erhielten in ihren Gebieten die Landeshoheit, so da die Einheit des Reiches in einen lockeren Bund von mehr als 300 fast selbstndigen Staaten sich auslste. Vi. Die Folgen des Krieges sr Deutschland waren die unheilvollsten. Es hatte durch denselben zwei Drittel seiner Bewohner verloren: von 18 Millionen war die Bevlkerung durch das Schwert, durch Brand, Hunger, Seuchen und Elend aller Art aus kaum 7 Millionen herabgesunken. Tausende von Stdten und Drsern lagen in Trmmern; von manchem verschwun-denen Dorf hat man kaum die Sttte wiederfinden knnen. Wohlbe-vlkerte Landschaften waren zu Einden geworden, Felder und Wiesen

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 64

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
64 menschen (Samojeden íinb Kamtschadalen); 6) die Bewohner des Kaukasus, unter denen die Tscherkessen oder Cerkassier und Georgier durch ihre Schön- heit , Tapferkeit und Freiheitsliebe berühmt sind. Neben diesen Völkerschaften sind viele fremde Kolonisten eingewandert, welche außer dem seit 1217 in Livland, Esthland und Kurland ansässigen deutschen Adel über das ganze Kaiserthum verbreitet sind. Nur in dem Gouvernement Astrachan sollen über 100,000 Deutsche in 100 Dörfern wohnen. Das dichtbevölkertste Gou- vernement Rußlands ist Kaluga; hier wohnen 3000 Seelen auf einer Qua- drat-Meile. Die Rusien sind in der Regel untersetzte, starke, aber nicht schöne Leute. Sie lieben berauschende Getränke, Musik, Tanz und Spiel; beson- dere Sorgfalt verwenden sie auf den Bartwuchs. Nationale Belustigungen sind Schaukeln, Schlitteln auf künstlichen Rutschbahnen, Schlittschuhlaufen, Fahren rc. Nächst dem Osterfeste ist die Wasserweihe oder das Iordansfest am Epiphanias-Tage (6. Jan.) ein großes Kirchen- und Volksfest. Die Bäder sind den Russen allgemeines Bedürfniß; nach dem heißesten Schwitz- bade stürzen sie sich in eiskaltes Wasser. Sie sind unwissend, gleichgültig gegen Gefahren und sehr folgsam. Von Gemüthsart sollen die Russen im Innern des Landes gutmüthig, mitleidig und hülfreich sein; die Grenz- bewohner aber werden als heimttickische, habsüchtige und gefährliche Leute geschildert. Der gemeine Russe lebt ärmlich in schmutziger Hütte und nimmt von seinen Vorgesetzten die härtesten Zuchthiebe ruhig hin. Ehrgefühl besitzt er nicht. Der Vornehme, welcher Pracht und Aufwand in Wohnung, Klei- dung und Nahrung liebt, verhängt ohne Mitleid gegen seine Untergebenen und Leibeigenen die härtesten Strafen und Qualen. Geselligkeit geht den Russen über Alles; Ordnungsliebe, Arbeitslust und Reinlichkeit fehlen ihnen. Während sie daheim in Hitze und Kälte, Hunger und Durst munter und unverdrossen sind, haben sie sich im Ausland durch Anmaßung, Unverschämt- heit im Begehren, Gefräßigkeit und viehische Trunkenheit die Verachtung gebildeter Völker zugezogen. Im europäischen Rußland sollen nur 6 Mil- lionen lesen und schreiben können. Die vorherrschende Religion der Russen ist die griechisch-katholische; das sichtbare Oberhaupt der Kirche ist der Czaar, „der Gott der Russen." Sie hat viel Ceremoniel in ihrem Cultus, ge- bietet das Fasten und die Verehrung der Heiligen, und duldet Andersgläubige. Der strenge Standesunterschied, welcher in ganz Rußland herrscht, verschwin- det in der Osterwoche beinahe ganz; der gemeine Russe tritt z. B. am hei- ligen Osterfeste in den Saal seiner Herrschaft und schenkt ihr unter drei- fachem Kusse mit dem Ausruf: „Christus ist erstanden!" ein Ei, woraus er mit dem Gegengruß: „Er ist wahrhaftig auferstanden!" ebenfalls ein Osterei bekommt. Die Centralbehörden des russischen Reichs sind der Reichsrath, der die höchste berathende Behörde ist, der dirigirende Senat, welcher die höchste Instanz in Iustizsachen bildet, der heilige Synod als die höchste geistliche Behörde der griechisch-katholischen Kirche, und endlich das Staatsministerium, welchem die ausübende Gewalt übertragen ist. Man unterscheidet in Rußland folgende Stände: 1) den Geburtsadel; 2) den Amtsadel, welcher den Beamten nach ihren Verdiensten und Aemtern ertheilt wird, erblich ist und bei feierlichen Gelegenheiten den Vorrang vor

4. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 141

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
141 jedem Falle zum Tode verurteilt und verbrannt werden konnten. Der Verfasser des Hexenhammers und seine Gehilfen waren denn auch nicht lässig in der Ausführung ihrer Grundsätze. Sprenger ließ in kurzer Zeit in Konstanz und Ravensburg 48 Weiber verbrennen. Ein einziger Ketzerrichter, Balthasar Voß zu Fulda, ließ in 19 Jahren 700 Hexen und Zauberer verbrennen und hoffte stets, es noch auf tausend zu bringen; ein anderer, Remigius, Verfasser einer Daemonolatria, ließ gegen das Ende des sechzehnten Jahrhunderts in Lothringen in 16 Jahren 800 Hexen verbrennen, denen er schließlich selbst als Zauberer in den gleichen Tod folgen mußte. Zu Braunschweig bildeten am Ende des sechzehnten Jahrhunderts die Brandpfähle der Hexenhinrichtungen, deren oft zehn bis zwölf an einem Tage stattfanden, einen Wald vor dem Thore. In Quedlinburg wurden 1589 an einem Tage 133 Hexen „im Rauche gen Himmel geschickt". Im Fürstentum Neisse wurden von 1640 bis 1651 gegen 1000 Menschen verbrannt, darunter Kinder unter sechs Jahren. Christoph von Ranzau, der vom protestantischen zum katholischen Glauben übergetreten war, ließ 1686 auf seinen holsteinischen Gütern 18 Hexen verbrennen. Zu Rottweil in Schwaben wurden von 1561 bis 1648 113 Hexen verbrannt, zu Nördliugen von 1590 bis 1593: 35, zu Effeuburg in vier Jahren 60, zu Windheim im Jahre 1596: 23, zu Freiburg im Breisgau von 1579 bis 1611: 34, in der bayrischen Grafschaft Werdenfels 1589 bis 1592 an sieben Gerichtstagen 48, zu Thann im Elsaß von 1572 bis 1620: 152, zu Schlettstadt 1629 bis 32: 72 Hexen. Georgenthal in Sachsen-Gotha hatte 1670 bis 1675 nicht weniger als 38 Hexenprozesse. Am fürchterlichsten wütete man gegen die vermeintlichen Hexen in den geistlichen Fürstentümern, namentlich in der Zeit, als die Jesuiten daselbst den größten Einfluß ausübten. Das Bistum Bamberg sah 1625 bis 1630 etwa 600, das Bistum Straßburg von 1615 bis 1635 gegen 5000, das Stift Würzburg 1627 bis 1629 in 29 Bränden gegen 200 Hexen brennen; unter letzteren waren auch etliche Kinder von acht bis zwölf Jahren. In Salzburg gab es 1678 einen Hexenprozeß gegen 97 Personen, welche eine Rinderpest herbeigeführt haben sollten. In Regensburg ließ man 1595 ein Mädchen verhungern, dazderpro-angeklagt war, Mäuse gemacht und Liebestränke bereitet zu haben. bieitsu” Zu den deutschen Frauen, gegen die ein Hexenprozeß angestrengt §#£,*? wurde, gehört auch die Mutter des großen Mathematikers und Astro- ^piev.

5. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 220

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
220 habe. Offenbar aber griffen die Befchlüffe dem ersten und höch-sten Grundsätze der Bundesakte, der Unabhängigkeit der Einzelstaaten, an das Leben. Denn wenn man den Begriff der Sicherheit so weit ausdehnen durfte, wie hier geschehen, so konnte man von Bundeswegen, wo es nötig schien, ebensowohl wie Schule und Presse, auch Straf- und Prozeßrecht aller Einzelstaaten regulieren und zuletzt sämtliche Polizisten und Soldaten derselben in Eid und Pflicht der Bundesgewalt nehmen, alles zum Schutz der innern Sicherheit. Auf diesem Wege eröffnete sich für Kaiser Franz die Aussicht, nicht gerade, wie Metternich jubelte, die Stellung eines deutschen Kaisers zu gewinnen, wohl aber der Chef einer allmächtigen deutschen Polizei zu werden. Es war ein energisches Heilverfahren, welches Metternich zur Beschirmung der deutschen Souveräne gegen die demagogische Seuche anzuwenden gedachte. Die Frage war nur, ob den Patienten das Heilmittel nicht gefährlicher als die Krankheit erscheinen würde. In der That war eine große Anzahl der deutschen Höfe trotz ihres Abfcheues gegen Demagogen und Zeitungsschreiber mit dem Karlsbader Staatsstreich wenig zufrieden. Mehrere mißbilligten den Inhalt der dort gefaßten Beschlüsse, fast alle zürnten über die Rücksichtslosigkeit und Rechtswidrigkeit des Verfahrens. Selbst Bayern und Württemberg, welche doch so tapfer in Karlsbad mitgearbeitet hatten, empfanden nachher Bedenken über die Tragweite der dort bethätigten Grundsätze und die möglichen Konsequenzen für die Unabhängigkeit der Einzelstaaten. Unter diesen Umständen wurde eine in Berlin sich vollziehende Wendung entscheidend. Nicht aus Abneigung gegen Österreich, sondern ans Momenten der innern Politik ging sie hervor. Zwei große Fragen kamen dabei in Betracht. Das berühmte Gesetz vom 22. Mai 1815 hatte Preußen einr reichsständische Verfassung in Aussicht gestellt, zeitgemäße Neugestaltung der Provinzialstände und aus diesen hervorgehend eine Repräsentation des Volkes, Reichsstände mit beratender Stimme bei Gesetzen über Person und Eigentum, einschließlich der Besteuerung. Es war ein sehr mageres Gericht für den Hunger der liberalen Parteien: Volksvertreter, nicht vom Volke gewählt, mit enger Kompetenz und innerhalb derselben nur mit beratender, nicht mit beschließender Stimme. Indessen, wie immer beschaffen, eine Verfassung hatte das Gesetz dem Volke

6. Grundriß der neuern Geschichte - S. 97

1835 - Berlin : Trautwein
07 §. 1. a. £)ie fratijöftfcfce Oiedoiution. einigung und Ssorberatljung, bei- bei* (extern vctfammelte fiel) in einem aufgehobenen Safobinerftofrer, ihm bienten Journale und bic große Srafic alt» Sberfjcug, und von ihm gingen fd)nell abhan# gige Ähnliche Vereine im ganzen Svciche auö. Sie ©üter der ©ei|Tiid)feit und beö Äönigd würden eingejogen, Tlfjtgnate auf bicfelben, burd) bic grojje halb wertl)(o$, angefertigt, bic Älfifler aufgehoben, der Erbabel abgefchafft und ftranfreid) in 83 Scpartcmcnts gcti)ei(t. Sic Tluöwanberungen nahmen ju; bic heftigfien ^jafobiner, namentlid) Santon, vereinigten fid> ju gr&# £erer Sbirffamfcit ju dem Älub der Eorbelierä, und ‘rdiirabeau, weldjcr, jur 23cftnnung gekommen, bic Revolution hemmen wollte, ftarb 2. Tlpril 1791. Ser ^6nig, beffen 0id)erljeit immer mehr bebroht würde, entfloh 20. 3uni au£ ‘Paris, würde aber, w&ljcenb fein älterer Sörubcr, der ©raf von ‘Provence, die ©renje erreichte, in 23arenneö angehalten und als ©cfangener ¿urücfgcfüljrt; jebod) bewirkten cö die ©cmajjigtcrn, bajj in der, im 0ept. 1791 vol/ lenbeten, neuen Söerfaffung ihm feine Sbürbe blieb, feine Red)tc und Stacht aber fielen den 33olf$vertretern ju. Tin die 0tellc der fid) 30. 0ept. auflbfcnbett eonfrituirenben Rat. #33crf. trat die, meijt au$ jungen unerfahrnen ober rohen 0d)warmern beftehenbe, gefcfjgebenbe Rationalvcrfamm# lung 1. Oct. 1791, in weldjer fid> fogleid) jwei ‘Parteien gegen# über traten: die §euillants, we(d)c bic Erhaltung der neuen Söerfaffung wollten, und die ^afobiner, unter weld)cn die talent# vollem und berebtern, die ©ironbiften, nod) einige ‘Dftajjigung bewahrten, und weld)e Errichtung einer Republik erftrebten. gu biefem gweefe brangen fte, begünftigt burd) die 0d)Wad)e ihrer ©egner, dem Könige Srinifter aus ihrer Srittc auf, nötigten ihn im Tlpril 1792 jur Äriegsetflarung an öefterreid) und fud)# ten ihn jur Tlnwenbung von ©ewalt ju veranlaffen. Sas bejj# halb von ihnen veranfraltete Einbringen bes burd) ntarfeiüer 23att# den verftarften parifer ‘Pöbels in die ^uilerien 20. 3uni 1792 würde jwar burd) bes Königs Ruhe und Seftigfcit erfolglos gemacht; allein fic erneuerten baffclbe nad) ^erbeirufung neuer Söanbcn üdiarfciller 10. Tlug.; der Äönig, burd) arglifrigen Ratlj beftimmt, fud)te 0d)u£ in der Rat.#93crf., er würde barauf ge# fangen gehalten, fuspenbirt und nad) dem ^empelthurme ge# brad)t, bic 0d)wcijertruppen, ohne befehle, leiteten Sbiberfranb und würden ermorbet und bic ©ef&ngniffe befonbers mit ©eifi# 7 \

7. Die neuere Zeit - S. 130

1855 - Koblenz : Baedeker
130 Französische Revolution. Dänemark. Schweden. von Orleans mit ihren beiden Söhnen in der Deputirtenkammer erschienen war, um die Anerkennung des Grafen von Paris zu er- wirken, drang eine bewaffnete Menge in den Sitzungssaal und erzwang die Ernennung einer provisorischen Regierung, welche die Republik proklamirte. Eine aus directen Wahlen aller 21jährigen Franzosen hervorgegangene constituirende Versammlung bestimmte die neue Verfassung, während die schnell wechselnden provisorischen Regierungen wiederholte, sehr blutige Aufstände der mit den Häuptern der Sozialisten in Verbindung getretenen Arbeiter zu bekämpfen hatten. Nach Vollendung der Verfassung ward durch directe Stimm- gebung aller Urwähler der Prinz Louis Napoleon zum Präsi- denten der französischen Republik ernannt, welcher mit vieler Energie die Ruhe und Ordnung, namentlich den Socialisten gegen- über, zu erhalten wußte. Die fortwährenden Parteiungen hatten das Land so zerrüttet, daß Louis Napoleon, als er ihrem Treiben ein Ende machte, als Retter des Staates angesehn und 1852 zum Kaiser der Franzosen mit einer fast unumschränkten Macht er- wählt wurde. Die Rückwirkungen der französischen Februar-Revolution auf Deutschland, Ungarn und Italien sind nur vorübergehender Art gewesen. 8. 58. Dänemark und Schweden. Dänemark erfreute sich seit 1814 einer ununterbrochenen äu- ßern und innern Ruhe, bis einerseits der Plan der dänischen Re- gierung, die beiden deutschen Herzogthümer Holstein und Lauenburg Dänemark völlig einzuverleiben und auch hier die in Dänemark be- stehende weibliche Thronfolge einzuführen, andererseits das Verlangen der Herzogthümer nach einer völligen administrativen und militärischen Trennung von Dänemark, einen Krieg nicht nur mit Holstein, sondern durch die Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund (1848) auch mit Deutschland herbeiführte, der zuletzt zum Vortheile der dänischen Regierung endete. In Schweden und Norwegen gelangte 1818 das Haus Bernadotte zur Regierung, indem die Stände schon früher nach dem plötzlichen Tode des Kronprinzen, nicht ohne Rücksicht auf Na- poleon, deffen entfernten Verwandten, den (ihnen durch seine Statt-

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 198

1861 - Münster : Coppenrath
198 den Frieden abschloß, nichts, Spanien aber außer mehreren niederländischen Grenzfestungen die burgundische Freigrafschaft (Franche Comté), die bisher unter deutscher Hoheit gestanden hatte. Der Kaiser trat die Stadt Freiburg in Breisgau ab. „Nimm weg!" nannte man damals höhnend diesen Nim- weger Frieden. Seit diesem Frieden stand Ludwig's Macht auf dem Gipfel. Innerhalb dreißig Jahre, von 1648 bis 1678, hatte er vier- mal Frieden und jedesmal mit wichtiger Vergrößerung seiner Ländermasse geschlossen. Auch die Früchte der Einrichtungen Colbert's waren nun gereift; Handel und Gewerbe blüheten, und ein allgemeiner Wohlstand war im ganzen Reiche sichtbar. Pic Reunionen. — Aber eben das Glück, das den König fast bei allen Unterhandlungen begleitet hatte, verleitete ihn auch zum Ucbermuthe und zur Tyrannei, die allmälig sein und seines Landes Glück untergruben. Am ungerechtesten waren seine sogenannten Reunionen oder Ländereinverleibungen. Auf den Vorschlag eines Parlamentsrathes zu Metz, Roland de Revaulr, setzte der König, dem die Schwäche des deutschen Reiches und Kaisers sehr wohl bekannt war, vier Gerichtshöfe unter dem Namen Neunionskammern zu Metz, Breisach, Be- sannen und Doornik ein, welche, nach dem Artikel des west- fälischen Friedens: „Elsaß und die anderen Distrikte mit allen Dependenzen oder dazu Gehörigen seien an Frankreich abge- treten," jetzt untersuchen sollten, was Alles Frankreich noch zukomme. Offenbar war mit dem Zusatze „Dependenzen" nichts anderes gemeint, als diejenigen Länder, welche zur Zeit der Uebergabe dazu gehörten. Der König aber dehnte diesen Artikel auf alle die Länder aus, welche selbst in der allerältesten Zeit nur in irgend einem Verbände mit Elsaß gestanden hatten, und machte seine eben so ungerechten als lächerlichen Ansprüche so- gleich durch Besitznahme geltend. So sprachen die Neunions- kammern ihrem Könige das Kloster Weißenburg zu, obgleich es außer dem Elsaß lag; weil cs vor tausend Jahren von

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 359

1861 - Münster : Coppenrath
359 Venedig, Istrien und Dalmatien für Oesterreich, doch wurde der Fluß Etsch als Grenze Oesterreichs im venezianischen Fest- lande bestimmt. Der Rhein sollte die Grenze zwischen Deutsch- land und Frankreich bilden; und ersteres verlor dadurch 1200 Quadratmeilen mit fast vier Millionen Menschen. Eine Neichs- dcputation sollte die am Rhein verletzten Fürsten entschädigen, was endlich nach französisch-russischer Vorschrift meist durch weltlich gemachte geistliche Gebiete (Säkularisation) und durch 42 Reichsstädte geschah. Der Reichsdeputationshaupt- schluß, durch welchen die neue Ordnung der Dinge in Deutsch- land festgesetzt wurde, kam am 25. Februar 1803 zu Stande. Preußen erhielt, außer mehreren Reichsstädten und Abteien, die Bisthümer Paderborn, Hildesheim und Münster als Ent- schädigung. Schon im ersten Monat nach dem Luneviller Frieden, am 24. März 1801, wurde der russische Kaiser Paul, der schon sichtbar sich auf die Seite Bonaparte's neigte, ermordet, und sein ältester Sohn, Alerander, auf den blutigen Thron erhoben. — Kurz zuvor wäre auch Bonaparte beinahe das Opfer einer Verschwörung geworden. Einige Unzufriedene hatten eine Maschine, bestehend aus einer Pulvertoune, die auf einen Karren befestigt und mit Kugeln rundum geladen war, am Abende des 24. Dezember 1800 in einer Straße, durch welche Bonaparte nach der Oper zu fahren pflegte, auf- gestellt, um ihn in die Luft zu sprengen. Bonaparte kam an, aber sein halbbetrunkener Kutscher jagte mit ungewöhnlicher Schnelligkeit; und als die Explosion dieser sogenannten Höl- lenmaschine erfolgte, war Bonaparte bereits außer Ge- fahr. Acht Theilnehmer dieser Verschwörung wurden hingerich- tet, und eine große Anzahl Verdächtiger aus Paris verwiesen. Rückkehr der Fcan;osen aus Aegypten. — Kehren wir jetzt nach Aegypten zurück, wo, wie wir früher hörten, Kleber (ein Straßburger), den Oberbefehl führte. Dieser ausgezeich- nete Feldherr hielt den Ruhm der französischen Waffen aufrecht

10. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 460

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
r~ ' - 460^ beginnende Alleinherrschaft mit königlichem Blute ein, wie vordem die Re- volutionäre ihre Republik. Vierzehntes Kapitel. Napoleon I., erblicher Kaiser der Franzosen. Der Senat ließ nämlich einen Beschluß ergehen, es sei für die Zu- kunft Frankreichs nothwendig, daß Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen werde, und die Urversammlungen wählten ihn zum Kaiser. Am 2. Dez. 1804 wurde er in Paris vom Papste gekrönt, unter den gleichen Cere- monien, wie einst Karl d. Gr., denn Napoleon wollte als dessen eigentlicher Nachfolger gelten. Jetzt sollten die Franzosen das erste Volk der Erde sein, und sein Herrscher der erste Fürst der Erde. Er unterschied das eigentliche Frankreich vom Kaiserreiche; ersteres reichte von den Pyrenäen bis an die Schelde und den Rhein, über den Jura bis an den Bielersee, und von Genf bis an die Rhonequellen; von Italien gehörte Savoyen, Genua, Pie- mont und Parma dazu. Das Reich ging weiter; die italienische Republik wurde in ein Königreich Italien verwandelt und Napoleon setzte sich wie einst der deutsche Otto I. in Mailand die eiserne Krone auf und sprach: „Wehe dem, der sie berührt!" Sein Stiefsohn Eugen Beauharnais (Jo- sephine, Tochter eines westindischen Pflanzers, Wittwe des republikanischen Generals, Napoleons kinderlose Gemahlin, war seine Mutter) wurde zum Thronerben und Vicekönig von Italien erklärt. Bald wurde das Reich noch weiter ausgedehnt; in ganz Europa sollte nur eine große Nation sein, alle anderen aber unter den Fittigen des französischen Adlers eines bescheidenen Glückes genießen. Deutscher Neichsdeputatiousbeschluß vom-10. Mai 180l. In denselben Tagen, in welchen der neue Cäsar seine Adler aufpflanzte, kamen die deutschen Stände endlich auch ins Reine, wie Deutschland vertheilt .
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