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des in eine Pfanne mit siedendem Fett. Die Kunst besteht darin, daß das
Gericht eher auf den Tisch kommt, als das Eis in der Teighülle geschmolzen
ist. Entweder verbrennt man sich, wenn man dies verspeisen will, oder zer-
beißt man es, so empfindet man die Kälte des Eises.
Die chinesischen Frauen werden von Jugend auf schlecht behandelt und
verachtet. Das Mädchen lebt abgeschlossen von der Außenwelt, muß arbeiten
wie eine Magd, erhält keinen Unterricht als im Nähen, und wird zuletzt
wie eine Waare an den Meistbietenden wider ihren Willen verkauft. So
glänzend der Brautschmuck, so festlich die Hochzeit auch ist, so wenig benei-
denswerth ist das Loos, welches ihrer im Hause ihres Mannes wartet. Sie
darf nicht mit der Familie am Tisch essen, sondern muß den Mann und
die Söhne bedienen, und speist erst, wenn alle gesättigt sind, abseits nur
wenig und schlechtere Kost. Unter diesen Umständen ist es erklärlich, daß
viele Frauen sich tobten und viele Mütter ihre Töchter aussetzen. Die
Chinesen sagen, die Frauen haben keine Seele, sondern nur die Männer.
Ein Grundzug des chinesischen Charakters ist unbegrenzter Stolz; China ist
ihm der Mittelpunkt der Erde und berufen, über alle zu herrschen. Neben
diesem Stolze besitzt der Chinese eine lächerliche Kleinigkeitskrämerei. Alles
geschieht nach bestimmten Regeln, wie vor 2000 Jahren auch. Er steht
nach Regeln auf, er wäscht sich, macht und empfängt Besuche, grüßt, spricht,
schreibt arbeitet, ruht — Alles nach hergebrachten Regeln. Gefühllosigkeit, Ei-
gennutz, Unsittlichkeit, Falschheit werden als Schatten-, Wißbegierde, Höflichkeit,
Mäßigung, Heimathliebe, Achtung vor älteren Personen als Lichtseiten ihres
Charakters angegeben. Den angeborenen Hang zum Lernen unterstützen in
China unzählige Schulen aller Art, und die Aufmerksamkeit und Ehrerbietig-
keit der chinesischen Schüler gegen ihre Lehrer soll die in unseren Schulen
beobachtete weit übertreffen.
Der Beherrscher des himmlischen Reichs führt den Titel Kaiser, „der
himmlische Sohn"; er ist unumschränkter Herr über Leben und Tod
seiner Unterthanen. Er ernennt alle Beamte, welche Quane (Vorgesetzte)
oder Mandarine (Befehlshaber) heißen. Jeder von diesen muß studirt haben
und geprüft sein. Kein Mandarine kann ohne besondere Einwilligung des
Kaisers etwa neue Verordnungen erlassen oder alte außer Kraft erklären.
In keinem Lande der Erde sollen so weise und so väterliche Gesetze bestehen
als in China. Ueberall im Lande herrscht Ordnung und Sicherheit, für
welche Tag und Nacht eine zahlreiche Polizei wacht. Das Kriegsherr soll
13/2 Mill. Mann stark, aber schlecht bewaffnet sein. Die Mehrzahl führt
Bogen, Pfeile und Schwerter. Ihre Feuergewehre haben keine Schlösser.
Nicht selten tragen die Soldaten Sonnenschirme. Mit Recht bezweifelt man,
daß die chinesischen Soldaten einem europäischen Heere nachhaltigen Wider-
stand leisten könnten. Ihre Seemacht wenigstens ist noch jedesmal ordent-
lich zu Paaren getrieben worden. Dieselbe besteht aus 2000 Kriegsdschonken,
welche zwar stark bemannt, aber höchstens mit je 10 Kanonen armirt lind.
Im eigentlichen China soll es 2600 Städte geben; die Städte ersten Ranges
heißen Fu, die zweiten Ranges Tscheu.
' 1. Das eigentliche China
zerfällt in 18 wohlbevölkerte Provinzen. Hauptstadt ist Peking, 2 Mill. E.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Tscheu
Extrahierte Ortsnamen: China China China China China Peking
210
geschildert. Das Hauswesen und die Sorge für die Familie liegen den
Frauen ob. Die Frau melkt die Kühe und besorgt das Milchwesen, holt
Wasser oft aus weiter Ferne, sammelt eine Menge Argols, trocknet sie und
stapelt sie auf, verfertigt Kleider, gerbt Felle, kämmt und spinnt Wolle, kurz
aus ihr lastet Alles. Der Mann treibt die Heerden auf gute Weideplätze,
reitet auf die Jagd, liegt im Zelt, schläft oder raucht und trinkt Thee. Im
Umgänge hat der Mongole etwas Schüchternes; aber er wird heftig, stür-
misch und muthig, wenn die Rachsucht ihn aufregt. Er ist gutmüthig und
leichtgläubig und liebt Erzählungen, Sagen und Märchen leidenschaftlich.
c) Die kleine Bucharei (Ost-Oschagatei oder die hohe Tartarei) ist
größtenteils eine kahle, wüste Hochebene; nur an den Flüssen und insbe-
sondere am Tarim ist wohl angebautes Land, dessen Melonen die kaiserliche
Tafel zu Peking zieren; Getreide, Obst, Wein und Baumwolle wird fleißig
gebaut. Die Viehzucht ist, da ein großer Theil der Bevölkerung Nomaden
geblieben, von großer Bedeutung. In den Städten und Dörfern wohnen
persisch redende Muhamedaner, welche Handel treiben. Mittelpunkt des Han-
dels nach den benachbarten Reichen ist Jarkand. Der chinesische Statthalter
wohnt in Kaschgar. Hami liegt in einer fruchtbaren melonenreichen Oase.
Dies Land bildet das westlichste Grenzland von China, ist ganz muha-
medanisch, den Chinesen in Bezug auf Bildung, Kleidung und Sitten ganz
entgegengesetzt, wird aber von denselben ängstlich bewacht und festgehalten.
Die Verwaltung ist nur in Händen der muhamedanischen Eingebornen unter
chinesischer Oberhoheit. Die Verbindung mit Peking wird durch Courierposten,
welche von 2 zu 2 Meilen Stationen haben, erhalten; ein Courier braucht
von Aarkand bis Peking 25 — 30 Tage. An jeder Station ist ein Holz-
stoß aufgerichtet, welcher bei ausbrechenden Unruhen angezündet wird. Auf
diese Weise erreicht eine Nachricht in 6 Tagen die Hauptstadt Peking. Die
Bucharen zerfallen in viele Stämme, Usbeken, Truchmenen, Tadschiks, Tar-
taren re. Gewöhnlich arbeiten die Männer nur außerhalb des Hauses,
dessen Geschäfte den Frauen überlassen bleiben. In der kleinen Bucharei
haben die Frauen einen größeren Einfluß als sonst irgendwo bei den Mu-
hamedanern. Im Zimmer nehmen sie den Ehrensitz ein, erscheinen in Ge-
sellschaft mit Männern, gehen ohne Schleier, tragen auf dem Kopfe eine
hohe Tiara und an den Füßen gestickte Stiefel mit hohen Absätzen. Sie
sollen sehr schön sein, und wie die Männer mäßig und einfach leben. Der
Name „Buchare" bedeutet einen unterrichteten Menschen, und in Wahrheit
übertreffen sie alle Tartaren an Bildung. Weitaus die meisten Bucharen
lernen schon im 7. Jahre lesen und schreiben; der Koran ist das Schulbuch.
Sie reden einen ausgebildeten türkischen Dialekt.
3. Die tributpflichtigen Staaten.
a) Tiibet (30,650 Q.-M., 11 Mill. E.) ist der buddhistische Kirchen-
staat, an dessen Spitze der Dalai Lama steht. Lamas (Priester) stehen den
Klöstern vor, bilden die Regierung, lehren und heilen. Der oberste Lama
ist der Dalai, der Nachfolger Buddhas. Er ist unsterblich auf Erden; denn
in der Regel bezeichnet er das Knäblein, in welches seine Seele übergehen
wird. Dies wird alsdann bis zu seiner Mündigkeit in ein Kloster gethan,
auserzogen und vom Volke verehrt. Neben dem Dalai Lama residirt im
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Dalai_Lama Dalai_Lama
Extrahierte Ortsnamen: Peking Kaschgar China Peking Peking Peking Ehrensitz Buddhas
227
5. El-Ahsa (Lahsa),
ein Seeräubernest am persischen Meerbusen, welchem 1809 die Engländer
eine tüchtige Lection gaben, treibt Ackerbau und Handel, besonders in der
Stadt El-Katis (El-Chatts, Gerra bei den Alten).
6. Nedsched
(das wüste A.) ist ein Gebirgsland, welches siüher die dpirch den Pascha
von Aegypten 1811 — 1834 ausgerottete Secte der Wahabitcn (Wechabiten)
bewohnten. Die uns unbekannten Wüsten werden von zahlreichen Beduinen-
Stämmen durchschwärmt. Tie Hauptstadt der Wahabiten ist Deraijeh,
15,000 E. Nedsched versorgt die Nachbarländer mit Kameelen.
8 92.
Die asiatische Türkei
(31,600 Q.-M., 16 Will. Einw.)
umsaßt Babylonien, Assyrien, Mesopotamien, Armenien, Kleinasien und
Syrien, sammt Palästina, welche vom 20 Paschas regiert werden. Die
Bevölkerung ist aus Türken, Griechen'drusen, Armeniern, Maroniten, Kur-
den, Israeliten re. gemischt, und dem Sultan von Konstantinopel Unterthan.
Die Türken gehören zum Stamme der Tartaren und sind ursprünglich
in den Steppen zu Hause, welche jetzt von ihren Stammesverwandten, den
Kirgisen, Bucharen, Usbeken, Turkomannen, besetzt sind, also zwischen dem
Kaspi-See und dem Altaigebirge. Bon den Arabern zur Annahme des
Islam gezwungen, zeichneten sie sich durch ihre Tapferkeit bei jeder Gelegen-
heit aus; sie bildeten die Leibwache der Chalisen. Ein türkischer Stamm,
die Seldschucken, stifteten ein großes Reich, indem sie der arabischen Herr-
schaft ein Ende machten. Das Reich der Seldschucken unterlag später der
Mongolen-Herrschast, von der sich ein anderer türkischer Stamm, die Os-
manen, frei machte. Ihm hat das osmanische Reich seinen Bestand zu
verdanken. Es ist bekannt, daß die Türken vor 300 Jahren gefürchtete
Gegner der europäischen Christenheit waren; in den meisten christlichen
Kirchen bestanden Kirchengebete gegen die Türken, seitdem Wien zwei Mal
von ihnen belagert worden war. Jetzt ist die Furcht vor der türkischen
Macht verschwunden; der jetzigen europäischen Kriegskunst können sie trotz
aller. persönlichen Tapferkeit auf die Tauer nicht widerstehen. Einfach und
gemächlich lebt der Türke; den Genuß des Weines verbietet der Koran,
doch wird dieses Gebot bereits vielfach übertreten. Sie trinken aber Scher-
bet und essen Opium. Der Scherbet ist ein kühlender Trank, welchen man
aus Himbeeren-, Erdbeeren-, Aprikosensaft, Zucker und Wasser mischt. Das
Opium, welches man aus der Mohnpstanze gewinnt, wird in der Gestalt
von Pillen genommen, und ist sehr berauschend. Tanzen, Karten- oder
Würfelspiel verbietet der Koran; will der Türke sich erholen, so geht er ins
Bade- oder ins Kaffeehaus.
Die Armenier haben wegen der Unfruchtbarkeit ihres Landes sich in
allen Gegenden, des Handels wegen, verbreitet, und werden als ein ernstes,
dienstfertiges Volk von sanftem, furchtsamem Charakter geschildert. Sie sind
15*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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730
Die einzelnen Länder Asien's.
steinigen Arabiens in Verbindung stehen. Zwischen den zwei
Ketten des Libanons zieht sich ein tiefes, fruchtbares Thal
hin, ehemals Coclesyria (das hohle Syrien) genannt.
Berggipfel, die gegen 10,000 Fuß hoch und den größten
Theil des Jahres hindurch mit Schnee bedeckt sind, umschließen
dasselbe. Nur ein Cedernhain ist noch in diesem Gebirge zu
finden. Ewiger Schnee bedeckt mehrere der nördlichen Gebirge,
in denen Berge von 10 — 12,000 Fuß sich erheben.
Das Vorgebirge Baba ist des Landes westlichste, das Kap
Indsche die nördlichste Spitze desselben.
§. 8-17. Obgleich in alle angrenzende Meere zahlreiche
kleine Flüsse münden, so geht doch die Hauptabdachung des
Landes im Osten nach Süden, im Westen aber nach Norden.
Die ansehnlichsten Flüsse sind: 1) der Euphrat, der,
in Armenien entspringend, nach Südosten, strömt und sich nach
einem Laufe von 408 Meilen mit dem Tigris vereinigt. Er
macht durch seine Uebcrschwemmnngen die Umgegend fruchtbar.
2) Der Tigris entsteht ebenfalls in Armenien, fließt schnellen
Laufes nach Süden und vereinigt sich nach einem Wege
von 190 Meilen mit dem Euphrat. Nach der Vereinigung
strömt der Fluß unter dem Namen Schat al Arab (ehe-
mals Pasitigris) noch 30 Meil. und ergießt sich unter-
halb Bassora in den persischen Meerbusen. 3) Der Kisil-
Jrmak, (sonst Halys) und 4) der Sakarsa gehen in
das schwarze; 5) bet Minder (Mäander) fließt in das
ägeische und 6) der Jordan (setzt Ar den) in das todte
Meer. Dieser, etwa von der Größe des Mains, entsteht am
südlichen Libanon, hat ein dickes, gelbliches Wasser und wälzt
sich unter vielen Krümmungen nur langsam fort. Jesu
Taufe in diesem Flusse. — Mehrere Landseen breiten sich ans;
die bemerkenswcrthesten sind: 1) das todte Meer — von
dell Arabern Loth's Meer genannt — ist 12 Meil. lang,
2 bis 3 Meil. breit und hat 30 Meil. im Umfange.
Wo gegenwärtig dieser See ist, war in früher Vorzeit en
trockenes Thal, das Sit tim hieß, und in welchem die Städte
Sodom, Gomarrha, Adama, Seboim und.segor lagen.
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Iv. Afghanistan.
759
§. 885. Dieses Binnenland ist Hochland und größten-
theilö gebirgig. I) Das Himaleh-Gebirge steigt an der
nordöstlichen Grenze himmelwärts; seine Fortsetzungen nach
Westen sind 2) der Hin du kn sch und 3) der Paro pa-
in i sus. In jenem ragen Berge bis zu 20,000 Fuß
empor; tiefer herab senken sich die Höhen des Paropamisus.
Auf der Westseite des Indus zieht sich vom Hindukusch
4) das Solimans- (Salomons-) Gebirge in südlicher
Richtung, von welchem eine niedrigere Kette, 5) die
Salzbcrge, nach Südosten über den genannten Fluß gehen.
Jenes enthält Berge von 12 — 13,000 Fuß, deren
Gipfel ewiger Schnee deckt. Schöne, fruchtbare Thäler
werden von diesen Gebirgen umschlossen; ausgezeichnet und
gepriesen wegen seiner Naturschönheit ist vor allen das
Thal von Kaschmir. Ansehnliche Waldungen beschatten
die niedrigen Höhenzüge. Doch auch an öden Strecken fehlt
es nicht; so zieht sich die große Wüste von Iran in des
Landes südwestlichen Theil.
§. 886. Nur wenige beträchtliche Flüsse sind vorhanden.
1) Der Indus (Sind) kommt aus Tibet und durchströmt
den nordöstlichen Theil des Landes. Von der Westseite ver-
einigt sich mit ihm der Kabul. 2) Der Amu, nach Westen
fließend, berührt die nördliche Grenze. 3) Der Helm end
(Hilmend) hat am Hindukusch seinen Ursprung, nimmt
seinen Lauf nach Südwesten und ergießt sich in den See
Zarch. Dieser See, auch Zerr ah genannt, soll einen
Umfang von 32 Meil. haben.
§. 887. Das Klima ist nach der geringern oder
bedeutender« Erhebung des Bodens verschieden- Eine große
Hitze herrscht in den niedrigen Gegenden und in manchen
eingeschlossenen Thälern; mild und angenehm ist die Luft in
den Gebirgslandschaften, in denen aber auch die Kälte zuweilen
bis zu 20o steigt. Augenentzündungen sind in den
Wüsten eine gewöhnliche Krankheit. — Die Naturer-
zeugnisse dieses Landes sind noch wenig bekannt. A. Das
Thicrreich. Von 1) Hausthieren gibt es besonders
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afghanistan Kaschmir Tibet Kabul
— 169 —
es aber erst in den Wer Jahren, und seitdem ging es rasch voran. Was die Chinesen
gegen die Bahnen einnahm, war nicht nur die Abneigung gegen alles Neue und Fremde,
sondern vor allem die abergläubische Befürchtung, daß dadurch die Ruhe der Toten gestört
werde. Überall liegen im Lande zerstreut die Begräbnisstätten, die bei der Verehrung,
die man den Ahnen entgegenbringt, sür heilig und unverletzlich gelten. Mit Rücksicht
darauf hat man bei Bahnbauten oft selbst uralte Friedhöfe umgehen oder überbrücken
müssen. — Die wichtigsten Linien sind heute: 1. Die Nordchinesische Bahn von
Peking über Tientsin nach Mukden (1020 km); 2. die von Peking-Kalgan, die durch die
Mongolei über Urga und Kjachta bis zum Anschluß an die Sibirische Bahn weiter gebaut
werden soll; 3. die 1905 eröffnete Linie Peking-Kanton (2000 km), die auf einer
großartigen, von einer deutschen Firma erbauten 12 km langen Brücke den Hoangho
überschreitet; 4. die Schantungbahn von Tsingtau ins Innere und 5. die Linie Schang-
hai-Nanking.
Der Außenhandel Chinas hatte 1911 einen Wert von 2258 Mill. Mk. (A. 1004,
E. 1254). In erster Linie sind daran England (57 °/0), Japan (14 °/0), die Vereinigten
Staaten (9,3 °/0), Frankreich (5 °/0) und Deutschland (3,3 °/0) beteiligt. Es wurden u. a.
ausgefühlt: Rohseide und Seidenwaren (266 Mill. Mk.), Bohnen und Bohnenkuchen (128),
Tee (102), Baumwolle (57), Häute und Felle (44). Öl, Sesam, Strohgeflechte usw.
Siedlungen. Die überaus dichte Besiedlung hat in China schon früh Riesenstädte
entstehen lassen, über das Aussehen einer solchen Stadt und das Leben und Treiben in
ihr entnehmen wir einer Schilderung Flads folgendes: Jede bedeutende Stadt ist von einer
Ringmauer umgeben. Tritt man durch eines der Tore in das Innere, so starrt einem
ein Wirrsal von engen Gassen entgegen, die nach den verschiedensten Himmelsrichtungen
führen und kaum weit genug sind, einen Wagen durchzulassen. Der Himmel wird den
Blicken meist durch zahllose Holz- und Leinwandschilder, die quer über die Straße geführt
find, entzogen. Kaum hat man ein Dutzend Schritte gemacht, so wird man auch schou von
einer Schar Bettler in Beschlag genommen; jeder von ihnen hält dem Vorübergehenden
ein Körbchen hin, worin sich einige Kupferstücke befinden. Gibt man einem eine Kleinig-
keit, so kann man sicher sein, daß das ganze Heer der Krüppel einen auf Schritt und Tritt
verfolgt. Ein lebhaftes, buntes Treiben entwickelt sich auf den Marktplätzen. Gaukler
zeigen ihre Künste, Wahrsager, die hinter Tischen mit Schreibmaterialien, Räucherkerzen
und geheimnisvollen Dingen sitzen, verkünden ihren atemlos zuhörenden Kunden ihre küns-
tigen Lebensschicksale. Dort sitzt ein umherreisender Barbier, der mitten im dichtesten
Gedränge mit Geschick sein Handwerk ausübt. Wer könnte weiter die verschiedenen Menschen-
arten aufzählen, aus denen sich der Strom der Fußgänger in den Straßen zusammensetzt,
durch den man sich oft nur mit Mühe hindurchzwängt. * Hier die laute Stimme von
herumziehenden Köchen, die ihre stark duftenden Gerichte zum Verkauf anbieten, dort der
reisende Grobschmied und Flaschner, der Regenschirmausbesserer, der wandernde Apotheker,
Schuster — und jeder von diesen Handwerkern blökt seinen eignen Ausruf. Kulis, die
unter schweren Lasten keuchen, Sänftenträger, die mit lauter Stimme jeden ermahnen, aus
dem Wege zu gehen, und deren Last ein dickbeleibter Mandarin, ein wohlhabender Kaufmann
oder eine mandelängige Schöne sein mag. Dazu kommen noch Scharen von Hühnern, die
sich hier, wo alle Überreste der Küche auf die Straße geworfen werden, zu Hause sühlen
wie auf einem Misthaufen, Herden von schwarzen Schweinen und ganze Rudel schmutz-
starrender Hunde.
China wird in 18 Provinzen eingeteilt. In der nördlichsten, Tschili, liegt die
Hauptstadt Peking (805000 E.). 15 m dicke und 18 m hohe, ein Viereck bildende Mauern,
durch die 16 Tore führen, umschließen sie. Sie gliedert sich in die Chinesenstadt, den Sitz
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Ortsnamen: Peking Mongolei Tsingtau Chinas England Japan Frankreich Deutschland China China Tschili Peking
— 116 —
fast schlammiger Zugang gehauen. Am Ufer erweitert sich dieser zu einem
kleinen Platz von demselben Charakter. Darauf stehen etliche offene Buden;
zerlumpte Verkäufer von beklexten Kieselsteinen, Blechflaschen mit abgekochtem
Jordanwasser, Dorngeflechten umkreisen den Ankommenden. Der Boden ist
zerstampft, wie der Rasen nach einer gründlich verregneten Vogelwiese, das
Buschwerk in den Schlamm getreten. Eier- und Orangenschalen und Papier-
setzen erhöhen den Eindruck. Der Platz wird von den russischen Pilger-
zügen, die in dieser Zeit täglich in Höhe von 50—100 Köpfen von Priestern
hierher geführt werden, zum Auskleiden benutzt. Dann waten sie alle, teil-
weise mit einem weißen Hemd bekleidet, das dadurch zum Sterbehemd geweiht
wird, ius Wasser, um unter dem Segensspruch des Priesters unterzutauchen.
Es soll ein höchst eigenartiges Bild sein, das wohl eine zutreffende Vor-
stelluug gibt von den Vorgängen bei der Taufe des Johannes.
Ii. Sven von Kevins *) Marsch nach Lhasa.
(»Im Herzen von Asien. Zehntausend Kilometer auf unbekannten Pfaden."
Von Sven von Hedin. Mit 407 Abbildungen, darunter 154 Separat- und Vollbilder
und 8 bunte Tafeln, und 5 Karten. Autorisierte Ausgabe. Zweiter Band. Leipzig,
F. A. Brockhaus, 1903. 570 Seiten, 20 Mark. S. 253, 257, 271—273, 283-284,
310, 328—329.)
(1. Sven von Hedins Verkleidung.) Eiligst kleidete ich mich in
den mongolischen Anzug und wurde vom Scheitel bis zur Sohle eiu
Mongole. Die während des Rittes zu gebrauchenden Instrumente, sowie
Tabak und Fernglas wurden in ihren Verstecken untergebracht. Schon vom
ersten Augenblicke an fühlte ich mich in meinem mongolischen Rocke sehr
gemütlich; er saß weich und gut, und das einzige, was ich entbehrte, waren
die vielen Taschen, die ich in meinem Ulster hatte. Der Kompaß und das
Marschroutenbuch wurden einfach vorn in den Rock gesteckt und von der
gelben Leibbinde festgehalten. Auf dem Kopfe trug ich eine gelbe Mütze
mit aufgekrempeltem Vorderrande. Die dicken, plumpen Mongolenstiefeln,
mit denen ich schon lange gegangen war, damit sie genügend getragen und
abgenutzt aussähen, paßten mir vortrefflich und waren infolge ihrer dicken
Sohlen und aufwärtsgekehrten Spitzen auf feuchtem Terrain außerordeut-
lich praktisch. Der Rock selbst hatte eine tiefdunkelrote Farbe. Der gelbe
Pelz war heute morgen nicht nötig, da die Sonne sehr freundlich schien und
Fliegen und Schmetterlinge die Luft erfüllten.
(2. Tibet.) Das Terrain in dieser Gegend ist vorzüglich, und wir
legten auf dem festen Boden mit größter Leichtigkeit beinahe 40 Kilometer
zurück. Die Hügel und Täler, die wir hierbei passieren, sind arm an Gras,
aber desto reicher an Kulanen und Aaken, die bei verschiedenen Gelegen-
heiten zu Hunderten auftraten. Sie nehmen aber auch mit Moosen und
Kräutern vorlieb, die unsere zahmen Tiere nicht fressen würden. Spuren
von Menschen fehlen noch. Von Zeit zu Zeit reitet einer von uns auf den
nächsten beherrschenden Hügel hinauf, um Umschau zu halten. Jetzt würden
*) Der Schwede Sven von Hedin bereiste Jnnerasien (Tarimslnß, Lop-nvr, Altin-tag,
8 ^V-Ecke der Gobi und Tibet) in der Zeit von 1900-1902; fein Versuch, nach Lhasa
vorzudringen, scheiterte: der Marsch ging vom Altin-tag (bzw. Lop-nor) nach Süden.
2) — wilde Esel.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Charakter-Säugetiere Asiens. 37
ihnen so auffallend reich ist. Auch in seinen Amphibien hat
Asien ein scharfes, großartiges Gepräge vorzugsweise in seiner
südlichen Hälfte, wo die klimatischen Verhältnisse, so wie die
Bodenbeschaffenheit das Gedeihen und die Entwicklung jener
Tierklassen begünstigen, während mit jedem Grade höher nach
Norden ihre Zahl und Bedeutung mehr und mehr abnimmt.
Die wärmeren Zonen Asiens, namentlich Indien mit seinen
großen Strömen, Sümpfen und undurchdringlichen Wäldern sind
fast überreich an Reptilien, so daß sie darin Südamerika,
dem eigentlichen Amphibienlande, fast gleichkommen. Die großen
Pythonen des ostindischen Archipels stehen an Größe den
Schlingern (Loa) Brasiliens und Surinams nicht nach; beson-
ders ist auch die große Zahl der giftigen Schlangen auffallend.
Groß ist die Zahl der Schildkröten-Arten, ebenso groß die der
Frösche und Kröten; neben diesen leben viele Arten Eidechsen
daselbst, und die Gattungen Drache und Basilisk sind hier zu
Haufe.
B. Marakiertiere Asiens.
a. Säugetiere.
Von den Gattungen der Säugetiere, welche Asien aufzu-
weisen hat, kommt nur ein verhältnismäßig kleiner Teil ihm
ausschließlich zu. da der Kontinent dieses Erdteiles seinen Reich-
tum an Tieren mit dem organisch mit ihm verbundenen Europa
und Afrika teilt, das südliche Jnselland aber auch in seinen
höheren Organismen sich in den Südsee-Archipel verliert.
1. Das Paradiesland des schärfsten Gewürzes, des beißen-
den Pfeffers, ist auch die eigentliche Heimat des grimmigsten
und blutdürstigsten aller Raubtiere, des scharfzahnigen, präch-
tigen bengalischen Tigers (Königstiger), der in den menschen-
leeren Wildnissen Vorderindiens sein größtes Gedeihen von je-
her gefunden und von da feine Ranbkolonieen ausgesendet hat:
westlich bis zu den Waldgebirgen Mafenderans, am Südende
des kaspifchen Meedes, nördlich bis nach Südsibirien, in ein
Klima, das kälter ist, als das von Stockholm und Petersburg,
östlich bis nach China und in die Grenzalpen des Landes der
Mandschu und Korea's, und endlich südlich bis nach Sumatra
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asien Asiens Indien Brasiliens Asiens Europa Afrika Südsee-Archipel Waldgebirgen_Mafenderans Stockholm Petersburg China
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Asia Mator Orientalis.
Xv. I N D I A.
Name, Umfang, Gewässer, Boden, Provinzen
und Völker.
Name. T/idia, Iväixr); bei Esther 1,1. 8, 9.
kommt im Hebr. der Name vor in der Form Hon-
du; im Arab. in der Form Hind; im Aethiop. in
der Form Hendu. Audi die Perser sprechen Hind,
im Plur. Humid „die Indier,“ wie die Araber; da-
mit sowohl Land als Volk bezeichnend. Gegenw.
Hindostan, d. i. das Land India. Schwerlich stammt
aber dieser Name von dem Fl. Indus; denn dieser
hiess ursprünglich Sind oder Sindh und bedeutete,
nach Wahl, „den schwarzen oder den blauen Fluss.“1
Eben so wenig scheinen aber auch die durch Ab-
stammung, Sitten und Sprache von einander so sehr
verschiedenen Volker dieses östlichsten Theils von
dem den Alten bekannten Asien sich selbst mit die-
sem allgemeinen Namen bezeichnet zu haben. Es
ist vielmehr wahrscheinlich, dass dieser Name ur-
sprünglich nur den nordwestlichen, als Nomaden ein
herumschweifendes Leben führenden Völkerschaften
in den ältesten Erdcharten von den Reisenden aus
Phönicia und Assyria, die ihr Weg nach Sera im
Lande der Seres auf der grossen Carawanenstrasse bei
ihnen nah vorbei führte, ertheilt, und späterhin über
ganz Südostasien von den Persern und Griechen aus-
gedehnt worden ist. Herodotus, von dem wir unter
den Griechen die ersten Nachrichten über Indien er-
halten, schildert selbst die Indier zuerst als Noma-
den und Fischesser und sodann als Ackerbauer. Er
sagt B. 3, 9s: Eötl äs aohlcc tllvscc 'Iväcovf xc/i
ovx ogocpcdvcc öcpiöi: xdi ol gsv avrcöv vo-
fuccäsg döi' ot äs ov. Diese Nomaden sind auch
Ichthyophagen und tragen Kleider von Pflanzenbast,
¿ödljvcc rs (pkotvr]v; sie essen nicht allein die Fische
roh, sondern sie tödten auch ihre Kranken und Al-
ten und verzehren sie. Sie sind die Fleisclxesser, die
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Extrahierte Personennamen: Volker
Extrahierte Ortsnamen: India Phönicia Assyria Indien
Die Waylonier und Assyrier.
31. Wohnsitz und Cnltur derselben.
Auf dem Hochgebirge von Armenien entspringen, unweit von einander, zwei mchtige Strme, der Euphrat und Tigris. Vor der Mndung vereinigen sie sich zu einem Strome, der jetzt Schat-el-Arab heit und sich in mehren Armen in den persischen Meerbusen ergiet. Auf ihrer weiten Bahn neben einander nhern sich die Zwillingstrme bei Ktesiphon bis auf wenige Meilen und umschlieen dann eine groe fruchtbare Ebene, die von den Semiten, den Nachkommen des Sein, Si-near oder Sennaar, von den Griechen aber nach der Haupt-stadt Babylon Babylouieu genannt wurde. Hier, unter einem stets heiteren Himmel, trug der Boden wohl zwei- bis dreihundertsltige Frucht. Die Bltter des Weizens wurden vier Finger breit, die Hirse scho zur Hhe eines Baumes auf' der Palmbaum trug die wohlschmeckendsten Datteln im reichen Ueberflu. Die edelsten Obstarten, Getreide und sonstigen Frchte, die wir jetzt in Europa habeu, stammen grtentheils dorther. Solche Fruchtbarkeit verdankt jene Ebene den jhr" lichen Uebeischwemmungen beider Flsse. Denn wie in Aegyp" ten, so ist auch hier der Regen eine Seltenheit. Sobald aber der Schnee auf dem Hochgebirge Armeniens schmilzt, treten beide weit der ihre Ufer hinaus und befruchten dadurch das Land fr den Sommer. Dieser Wohlthat der Natur ist der Flei der Menschen zu Hlfe gekommen. Das ganze Land ist von Kanlen durchschnitten, Seen sind ausgegraben, nni das der" flssige Wasser in sich aufzunehmen, Dmme aufgeworfen, wohl zur Leitung des Wassers, als auch zum Schutze gegen Sturmslutheu. Aus den Wohnungen, die hinter diesen Dmmen aufgeschlagen wurden, entstanden die ersten, ltesten Städte.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Armenien Ktesiphon Europa Armeniens