149
Schnell begann nun Napoleon seine Herrschaft auszubreiten;
sein älterer Bruder Joseph ward König von Neapel, wo die
Bourbonen vertrieben wurden, der jüngere, Ludwig, König von
Holland (1806). In Teutschland gründete er den Rheinbund,
und erklärte sich zum Protektor desselben (12. Juli 1806). Da-
durch war das teutsche Reich zernichtet; Kaiser Franz legt die
Krone nieder (6. Aug. 1806), nachdem er schon früher den Titel
eines Erbkaisers von Ostreich angenommen hatte.
Jetzt brach auch der Krieg gegen Preußen aus, weil Napo-
leon das dem Könige von England gehörige Hannover, das'er
gegen Abtretungen an Preußen überlassen hatte, jönem zurückzu-
geben versprach. Aber in der Schlacht bei Jena und 'Au er städt
(14. Okt. 1806) ward die preußische Macht fast zernichtet; die Festun-
gen ergaben sich mit unerhörter Schnelligkeit, wahrend im folgenden
Jahre (1807) die nun mit den Preußen vereinigtess Russen in
den blutigen Schlachten bei Ei lau (8. Febr.) und bei Fried land
(14. Juni) ebenfalls besiegt wurden Dies führte zum Frieden zu T il si t
(9. Juli 1807). Preußen verlor alles Land zwischen dem Rhein
und der Elbe, woraus, wie aus Hessen und Braunschweig, das Kö-
nigreich Westphalen für Napoleons jüngsten Bruder, Hie-
ronymus, gegründet ward. Auch die Nationalität der Polen wurde
hergestellt durch Gründung des Herzogthums Warschau, wel-
ches der schon früher zum König erhobene Kurfürst von Sachsen
erhielt.
Aber zur See war der Krieg gegen England äußerst unglücklich
geführt worden. Nelson hatte bei Trafalgar (21. Okt. 1805)
fast die ganze französische Seemacht zernichtet, aber auch das Ende
seines Heldenlebens gefunden. Die meisten französischen und hollän-
dischen Colonien waren in die Hände der Engländer gekommen.
Dagegen befahl nun Napoleon eine allgemeine Handelssperre gegen
Großbritannien, dem er anders nicht beikommen konnte, und verbot
den Verkauf englischer Waaren (Continentalsystem seit 21. Nov.
1806). Um dieses aufrecht zu erhalten erlaubte sich Napoleon die
willkürlichsten Gewaltschritte. So ward fast die ganze Nordküste
Teutschlands, und Holland, weil sein eigener Bruder Ludwig dem
verderblichen Systeme sich nicht fügen wollte, zum französischen Kai-
serreiche geschlagen (1810). Das in Portugal herrschende Haus
Wraganza ward wegen seiner Verbindung mit England nach
Brasilien vertrieben (1807) und die schwachen Bourbonen in
Spanien (König Karl Iv. und sein Sohn Ferdinand Vii.)
unter schreienden Ungerechtigkeiten zur Entsagung der Krone gezwun-
gen (1808), welche Napoleon seinem Bruder Joseph gab, Nea-
pel dagegen erhielt sein Schwager Murat. Aber die Spanier, aus
Haß gegen das Fremde, ihnen gewaltthätig Aufgedrungene, erhoben
sich zu einem hartnäckigen und heldenmüthigen Kampfe, welcher, be-
sonders seit die Cortes in Cadix (19. März 1812) eine freisinnige
Beck, Lehrb. der allgem. Geschichte. Ir Cursus. 11
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Joseph Ludwig Ludwig Franz Franz Ostreich Napoleons Nelson Napoleon Napoleon Ludwig Ludwig Karl_Iv Karl Ferdinand Napoleon Joseph
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Holland Rheinbund England Hannover Jena Rhein Hessen Braunschweig Napoleons Warschau Sachsen England Holland Portugal Haus
Wraganza England Brasilien Spanien Cadix
417
Im Jahre 1805 erklärten Oesterreich und Rußland dem
übermüthigen Eroberer, dem kein Besitz und kein Recht heilig war,
den Krieg, der aber für die Verbündeten unglücklich ausfiel; denn
Napoleon nahm den österreichischen General Mack bei Ulm ge-
fangen, zog siegreich in Wien ein, besiegte die Russen und Oester-
reicher bei Austerlitz in Mähren und erhielt im Frieden zu
Preßburg von Oesterreich für sich Venedig, für seinen Bundes-
genossen Bayern Tyrol und für Württemberg und Baden die öster-
reichischen Besitzungen in Schwaben. In demselben Jahre aber
wurden die Franzosen von dem englischen Admiral Nelson bei
Trafalgar in Spanien zur See geschlagen. — Sechzehn deutsche
Fürsten bildeten nun, von der Noth der Umstände gedrungen, den
Rheinbund, zu dessen Beschützer Napoleon erwählt wurde.
Sie sagten sich vom deutschen Reiche los und ließen ihre Truppen
zu dem großen französischen Heere stoßen. So sah man jetzt
Deutsche gegen ihre Brüder unter einem fremden Zwingherrn
kämpfen, und es war daher ganz natürlich, daß der deutsche Kaiser
Franz Ii. am 6. August 1806 die Kaiserkrone niederlegte und sich
Franz I., Kaiser von Oesterreich, nannte.
Der preußische König, Friedrich Wilhelm Ui., von Na-
poleon auf mannichfache Weise gekränkt, erklärte 1806 diesem
den Krieg. Aber Franzosen und Truppen des Rheinbundes schlu-
gen die Preußen bei Jena und Auerstädt und besetzten ganz
Preußen. Die meisten Festungen, Graudenz ausgenommen, er-
gaben sich ohne Schwertstreich. Napoleon ging nun 1807 über die
Oder, kämpfte bei Eylau mit den Preußen und Russen und be-
siegte dieselben bei Friedland. Der Friede zu Tilsit beendigte
diesen Krieg und verkleinerte Preußen um die Hälfte seiner Länder,
mit welchen Napoleon seinen jüngsten Bruder Hieronymus be-
schenkte, und ihn zum König von Weftphalen mit der Residenzstadt
Kassel erhob. Auch seine übrigen Brüder und Verwandten be-
schenkte er freigebig mit den Ländern und Kronen, die er ihren
rechtmäßigen Besitzern abnahm. So war sein Stiefsohn Eugen
Beauharnais Vizekönig von Italien, sein Schwager Mürat
Großherzog von Cleve und Berg, später König von Neapel, sein
Bruder Joseph König von Neapel, später König von Spanien,
sein Bruder Ludwig König von Holland. Im Jahre 1807
wurde auch Portugal von französischen Truppen besetzt, und der
König von Spanien nebst dem Kronprinzen auf listige Weise in die
Gefangenschaft gelockt, und Napoleons Bruder, Joseph, als spa-
nischer König ausgerufen. Doch hier zeigte es sich zum ersten Male,
daß die Freiheitsliebe eines stolzen und tapferen Volkes mehr ver-
möge, als die Macht des großen Kaisers. In Masse erhoben sich
die Spanier und vertheidigten das Recht ihres angestammten Kö-
nigs mit beispielloser Tapferkeit gegen die übermüthigen Fremd-
' linge. Den Aufstand der Spanier benützte Oesterreich zur Befrei-
Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 27
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Admiral_Nelson Napoleon Franz_Ii Franz August Franz_I. Franz_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Napoleon Eugen
Beauharnais_Vizekönig Eugen Schwager_Mürat
Großherzog_von_Cleve Joseph_König_von_Neapel Ludwig_König Ludwig Napoleons Joseph
— 203 —
hatte. Als das Haus der Billunger, welches 951 mit Hermann zur Herrschaft tarn, 1106 erlosch, fiel Sachsen an Lothar von Supplinburg. Dieser verheiratete seine einzige Tochter und Erbin Gertrud an Heinrich den Stolzen von Bayern, aus dem ursprünglich welschen Geschlecht derwelsen, und überließ ihm die Herzogswürde und seine Erbgüter in Sachsen. So war Heinrich, im Besitz von Bayern und Sachsen, der mächtigste Fürst Deutschlands geworden. Sein Sohn aber, Heinrich der Löwe, der sich um die Germanisterung der Slaven in Transalbingien, Mecklenburg und Pommern verdient gemacht hatte, brachte sich 1180 durch den an den Kaiser Friedrich I. begangenen Verrat um sein Land. Er behielt nur sür sich und seine Nachkommen die Familiengüter (das von Lothar herrührende Erbe), welche dem Enkel Heinrichs, Otto dem Kinde, auf dem Reichstage zu Mainz 1235 von dem Kaiser Friedrich Ii. als reichsunmittelbares Herzogtum Braunschweig-Lünebnrg übergeben wurden. Ottos Söhne teilten sich jedoch in seine Besitzungen, und es erfolgten nun in den nächsten Jahrhunderten die Besitzveränderungen, die Landesteilungen und Wiedererwerbungen so häufig aufeinander, daß unter diesen Wirren bte Macht der Städte und der Ebelleute zunahm und die der Fürsten sank. Die beiden Hauptlinien des herzoglichen Hauses wurden Braunschweig-Wolfenbüttel und Braunschweig-Lüneburg. Aus dem letzteren Hause trat Herzog Ernst der Bekenner schon 1530 zur Augsburgischen Konfession über und gehörte zum schmalkaldischen Bunde. Sein Sohn Wilhelm der Jüngere erwarb sich 1582 die Grafschaft Hoya und 1585 Diepholz, und sein Enkel Georg erbte das Fürstentum Kalenberg (1634) und machte Hannover zu seiner Residenz. Im Jabre 1648 teilten Georgs Söhne ihre Besitzungen, und so entstauben die Linien Lünebur g-Celle und Lüneburg-Hannover. Aus der letzteren erwarb 1692 der Herzog Ernst August für die Unterstützung, die er dem Kaiser im Kriege gegen Frankreich gewährt hatte, die Kurfürstenwürde, und dessen Sohn Georg, durch seine Mutter Sophie ein Enkel des« Winterkönigs und Kurfürsten Friedrichs V, von der Pfalz und der Prinzessin Elisabeth von England, bestieg 1714 als nächster protestantischer Verwandter der Königin Anna den Thron von Großbritannien als Georg I. Hannover blieb nun das Nebenland der neuen englischen Könige, und seine Söhne mußten für englisches Geld, welches zumeist die regierenden Stände erhielten, Englands Kriege mitfechten. Das Land vergrößerte sich noch 1719 im Stockholmer Frieden durch die ehemaligen Bistümer Bremen und Verden. Im siebenjährigen Kriege fochten die Hannoveraner für Friedrich d. Gr. Nachdem sie unter dem unfähigen Herzog von Enmberland die Niederlage bei Hastenbeck, die zu der schmachvollen Konvention von Kloster Zeven geführt, erlitten hatten (1757), erwarben sie sich unter Herzog Ferdinand von Brauufchweig, der an die Stelle des Herzogs von Cumberland getreten war, ehrenvolle Lorbeeren bei Krefeld 1758, Minden 1759 und Wilhelmsthal 1762. In den Jahren 1776—1783 kämpften hannoversche Truppen für England gegen die vereinigten Staaten. Die Mißstände in der hannoverschen Verwaltung gaben sich namentlich dadurch zu erkennen, daß im dritten Koalitionskriege das hannoversche Heer 1803 bei Artlenburg an der Elbe vor den Franzosen kapitulieren nutzte. Ein Teil des eroberten Kurfürstentums wurde von Napoleon 1807 dem Königreich Westfalen zugeteilt, ein anderer Teil 1810 Frankreich selbst. Auf Betrieb Englands wurde auf dem Wiener Kongreß 1815 das Kurfürstentum Hannover zu einem Königreich erhoben und durch das ehemals preußische Ostfriesland, Meppen, Lrngen und das nördliche Eichsfeld vergrößert. Infolge der Juli-revolutton erhielt Hannover 1833 ein Staatsgrundgefetz. Nach dem Tode des Königs Wilhelm Iv. 1837 bestieg nach der in England geltenden weiblichen Erbfolge die Königin Victoria den Thron, und Hannover fiel an die nächstberechtigte männliche Linie, an Ernst August von Cumberland. Damit hörte dre Vereinigung Hannovers mit der englischen Krone auf. Ernst August hob das Staatsgrundgefetz wieder auf, weil es ohne Zustimmung der Agnaten erlassen worden fet. (Die Göttinger Sieben.) Als Ernst August 1851 starb, folgte ihm in der Regierung fein blinder Sohn Georg y.
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Extrahierte Personennamen: Hermann Lothar_von_Supplinburg Gertrud_an_Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Friedrich_I. Lothar Heinrichs Heinrichs Otto Friedrich_Ii Friedrich Ottos Ernst Wilhelm Georg Ernst August Georg Friedrichs Elisabeth Anna Friedrich_d Friedrich Ferdinand_von_Brauufchweig Ferdinand Napoleon Wilhelm Ernst_August_von_Cumberland Ernst August Ernst August Ernst August Georg_y
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Bayern Sachsen Bayern Sachsen Deutschlands Mecklenburg Mainz Ottos Braunschweig-Lüneburg Diepholz Georgs Frankreich Friedrichs England Hannover Englands Bistümer_Bremen Krefeld Minden England Artlenburg Westfalen Frankreich Englands Hannover Ostfriesland Meppen Hannover England Hannover Hannovers
Albert. 303
sitzt in dem Prinzen seinen Vorsitzenden, die Gebirgsvereine fr die schsische Schweiz und das Erzgebirge aber erfreuen sich seines Pro-tektorats, unter welchem sie fr die wissenschaftliche Durchforschung und das erweiterte Bekanntwerden der Naturschnheiten ihrer Ge-biete arbeiten.
Am 11. Mai 1859 vermhlte sich Prinz Georg mit der In-fantin Maria Anna von Portugal (geb. d. 21. Juli 1843), welche ihm jedoch am 5. Februar 1884 nach kurzer Krankheit durch den Tod wieder entrissen ward. Sie hinterlie ihm die Prinzen Friedrich August (geb. den 25. Mai 1865), Johann Georg (geb. d. 10. Juli 1869), Max (geb. d. 17. November 1870) und Albert (geb. d. 25. Februar 1875), sowie die Prinzessinnen Ma-thilde (geb. d. 19. Mai 1863) und Maria Josepha (geb. d-31. Mai 1867), während zwei erstgeborne Tchter in zartem Alter wieder starben.
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Braunschweig -Scht';:>u-!*)rbsc,fhek -
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Extrahierte Personennamen: Georg Maria_Anna_von_Portugal Maria Friedrich Friedrich August Johann_Georg_( Johann Max_( Max Maria_Josepha Maria
Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
68
25. Juni Napoleon's und Alexander's Zusammenkunft auf dem Nie-
menflusse. Den 7. und 9. Juli Friedensschluß zu Tilsit. Preußen
verlor: die polnischen Länder (Großherzogthum Warschau, das Fried-
rich August v. Sachsen erhielt), die Länder zwischen der Elbe und
dem Rheine, die mit Braunschweig und Kurhessen das Königreich
Westphalen bildeten, das Napoleon's Bruder, Hieronymus, erhielt.
Rußland erhielt ein Stuck von Ostpreußen und mußte deu Englän-
dern die Häfen schließen. Preußen entwickelte bei äußerem Drucke
innere Stärke (Volksbildung. Städteordnung. Universität zu Ber-
lin 1809. Militairwesen unter Scharnhorst.).
14. Dänemark, P ortugal, Spanien, Rom. Dä-
nemark von England bedrängt, schloß mit Napoleon ein Bündniß.
1807 wurde Portugal dem Königshause, das nach Brasilien
flüchtete, entrissen. Spanien, von dem schwachen, aber mächtigen
Minister Eoday beherrscht, hatte in Karl Iv. einen schwachen Kö-
nig,, der 1808 die Regierung an seinen Sohn Ferdinand Vii. und
dann an Napoleon abtrat. Joseph erhielt Spanien und Mr'irat
Neapel. Furchtbare Gegenwehr der Spanier (Saragossa). Napo-
leon's Feldzug gegen Spanien (Vorher Erneuerung des Bündnisses
zwischen ihm und Alexander in Erfurt 1808. s4 Könige, 14 Fürsten
und Prinzen und 24 Minister gegenwärtig^). Portugal und Spa-
nien, von den Engländern unterstützt, sind Frankreich nie ganz un-
terworfen gewesen. 1809 der Kirchenstaat zu Frankreich geschlagen
und Pius Vii. nach Fontaiueblau abgeführt.
15. Oestreichs Krieg mit Frankreich 1809. Den
22. April die Oestreicher unter Karl bei Eckmühl geschlagen. Den
13. Mai Napoleon's Einzug m Wien. Den 21. und 22. Karl's
Sieg bei Aspern und Eßlingen. Den 5. und 6. Juli Niederlage
der Oestreicher bei Wagram. Den 14. Octbr. Friede in Wien.
Oestreich verlor: die polnischen Länder an Rußland und Warschau,
Jllyrien und Salzburgs. (2000 Q.meilen)
16. Schill, Wilhelm v. Braun schweig und die Ty-
roler. Major v. Schill in Norden Deutschland's mit einem klei-
nem Heere, um sein Vaterland zu befreien, fand 1809 in Stralsund
seinen Tod. Wilhelm v. Braunschweig that ein Gleiches mit dem
schwarzen Corps (Todtenkopf und zwei Knochen). Tyroler unter
Andreas Hofer, Staub und Speckbacher erheben sich für ihr Kai-
serhaus. Hofer 1810 gefangen und in Mantua erschossen.
17. Napoleon's höchste Macht. 1809 Scheidung von
seiner Gemahlin, der edlen Josephine. Im März 1810 Verheira-
thung mit Marie Louise, Tochter des Kaisers Franz. 1810 wurde
Holland (Louis dankte ab), Wallis und Norddeutschland zu Frank-
reich geschlagen. Aus Rücksicht gegen Napoleon Feldmarschall Ber-
nadotte zum Kronprinzen von Schweden ernannt (1809 der eigenwil-
lige und unbesonnene Gustav Iv. Adolph abgesetzt. Er erklärte Na-
poleon 1807 allein den Krieg, verwickelte sich hierauf mit Ruß-
land und Dänemark in Krieg. Nachfolger Karl Xiii. Kinderlos.
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Extrahierte Personennamen: August Napoleon Eoday Karl_Iv Karl Ferdinand Napoleon Joseph Alexander Alexander Karl Karl Oestreich Wilhelm Wilhelm Andreas_Hofer Josephine Marie_Louise Franz Franz Louis Napoleon Gustav_Iv Gustav Karl_Xiii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Nie- Tilsit Sachsen Rheine Kurhessen Spanien Rom England Brasilien Spanien Spanien Neapel Saragossa Spanien Erfurt Frankreich Frankreich Frankreich Wien Aspern Wien Warschau Salzburgs Stralsund Mantua Holland Norddeutschland Schweden
188 Napoleon Bonaparte.
Haft. Die Trmmer des preuischen Heeres vereinigten sich nnt dem russischen, worauf es zu Anfang des Jahres 1807 zwischen den Verbndeten Preußen und Russen mit den Franzosen zur blutigen Schlacht von Eylau*) kam, welche unentschieden blieb. Allein vier Monate spter gewann Napoleon einen entscheidenden Sieg 6^ Friedland (an einem Nebenflu des Pregel), so da der König ton Preußen und der Kaiser von Rußland uach einer Zusammenkunft mit Napoleon in den Frieden von Tilsit (am Niemen oder Memel) willigten, 'in welchem Preußen alles Land zwischen Rhein und Elbe abtrat und 150 Millionen Francs Kriegskosten bezahlte. Warschan sammt seinem Gebiete, das seit 1795 preuisch war, wurde einem Groherzogthum gemacht, das der König von Sachsen ztft Verwaltung erhielt. Aus den von Preußen abgetretenen Lndern, aus dem Herzogthum Brauuschweig, dem Kurfrstenthum Hessen, dessen Fürsten verjagt worden waren, weil sie dem Rheinbund nicht beigetreten, und aus Theilen von Hannover bildete Napoleon das neue Knigreich Westphalen (Hauptstadt Cassel), das er seinem jngsten Bruder Hieronymus gab. Seine andern Brder und Verwandte waren schon frher auf den Thron erhoben worden. Sein lterer Bruder Joseph war König von Neapel, sein Bruder Ludwig tw König von Holland, sein Schwager Mrat Groherzog von Cleve" Berg (Hauptstadt Dsseldorf) geworden.
43.
Von Preußen wandte sich Napoleon nach Spanien, wo sein alter Freund und Bundesgenosse Karl Iv. herrschte. Durch Gewalt und List wute Napoleon denselben zur Thronentsagung zu be* stimmen, worauf Napoleon seinen lteren Bruder Joseph, seither König von Neapel, zum König von Spanien machte und Neapel seinem Schwager Mrat berlie. Darber brach der hartnckige spanische Nationalkrieg aus (1808), weil das spanische Volk die Entthronung seines rechtmigen Knigs nicht zugeben wollte. Na-Poleon drang zwar siegreich bis Madrid vor und bergab seinein Bruder Joseph den spanischen Thron und ein Heer von 300,000 Mann. Aber die Spanier wurden von den Englndern untersttzt, und der Ha der Spanier gegen Napoleon wurde dadurch erhht, da Papst Pius Vii., der gefangen genommen und seines Kirchen' staats beraubt worden war (1809), der Napoleon den Bannfluch aussprach. So kamen die Franzosen nie in den ruhigen und vlligen Besitz Spaniens.
, *) Ehlau, gewhnlich Preuisch-Eylau genannt, liegt 4 Meilen sdlich vo" Knigsberg in Ostpreuen.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Warschan Napoleon Joseph_war_König_von_Neapel Ludwig_tw_König_von_Holland Ludwig Napoleon Karl_Iv Karl Napoleon Napoleon Joseph Joseph Napoleon Napoleon
814
Kolberg gebührt die Ehre der wackersten Vertheidigung. Drei Männer
waren besonders thätig, der umsichtsvolle Oberst Gneisenau, der brave
Bürger Nettelbek, ein Greis, und der muthige Ferdinand von Schill,
der glückliche Streifzüge machte und selbst den Marschall Victor gefangen
nahm, welcher gegen Blücher ausgewechselt wurde. Doch endlich mußte
sich auch das von dem braven Kalkreuth tapfer vertheidigte Danzig,
das 18,000 Streiter zählte, an den tapferen Marschall Lefevre
ergeben (im Mai 1807). Am 14ten Junius erfolgte nach glücklicher
Abweisung der Angriffe bei Heilsberg die entscheidende Schlacht bei Fried-
land. Es war der Jahrstag des Siegs bei Marengo. Die Russen
waren 67,000, die Franzosen 75,000 Mann stark. Lannes bildete den
linken, Ney den rechten Flügel der französischen Armee. Benningsen
befehligte die Russen. Der Kampf war mörderisch und endigte unglücklich
für die Russen, welche über die Aller geworfen wurden. Das Schlacht-
feld war von 15,000 Feinden bedeckt. Bald darauf zog Soult in
Königsberg ein. Am 25. Junius kam Kaiser Alexander mit Napoleon
auf dem Niemen zusammen; Tags darauf erschien auch der König und
die schöne Königin Louise von Preußen, welcher indessen, trotz ihrer
Liebenswürdigkeit und Reize, dennoch ihre Bitte um die Herausgabe
Magdeburgs verweigert wurde. Am 7ten Julius wurde in Tilsit, wo
die hohen Häupter wohnten, Friede geschlossen. Die Opfer, welche
Preußen bringen mußte, waren schmerzlich: es verlor die größere
Hälfte seiner Staaten, besonders auch das wichtige Danzig. Bald
nachher wurde das Königreich Westphalen gebildet und Hieronymus
(Jerome, Scherom), Napoleons Bruder, diese Krone übertragen,
welcher sich mit Katharine, einer Tochter Friedrichs 1-, Königs von
Würtemberg, eines kräftigen Regenten, vor dem selbst Napoleon die
größte Achtung hatte, vermählte (1807). Das Reich bestand aus
Kurhessen, einem Theil von Hannover und den preußischen Staaten,
sowie aus den Herzogthümern Braunschweig und Nassau. Die Residenz
war Kassel. Nach Napoleons Sturz nahm der König den Titel eines
Herzogs von Montfort an.
Im October 1807 erklärte Napoleon, erbittert darüber, daß sich
Portugal mehr an England anschloß, daß das Haus Braganza auf-
hören solle, und im November schiffte sich der Prinz-Regent, Don
Pedro, nach Amerika ein. Marschall Junot (Schüno) stand an der
Spitze der neu eingesetzten Regierung. Da Dänemark eine achtbare
Flotte hatte, und man nicht wußte, für wen es sich entscheiden dürfte,
so verlangte England die Auslieferung derselben. Als nun der König
dieses, und mit Recht, verweigerte, so erfolgte die furchtbare und
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Extrahierte Personennamen: Gneisenau Ferdinand_von_Schill Ferdinand Marschall_Lefevre Marengo Alexander Alexander Napoleon Julius Napoleons Katharine Friedrichs Friedrichs Königs_von
Würtemberg Napoleon Napoleons Napoleon Don
Pedro
Extrahierte Ortsnamen: Kolberg Danzig Heilsberg Königsberg Magdeburgs Tilsit Napoleons Kurhessen Hannover Nassau Kassel Napoleons England Haus_Braganza Amerika Dänemark England
Verger Mobiliarverlassenschaft und dem Amte
Babenhausen mit dem Hause Hessen, Cassel hef-
tige Streitigkeiten, so wie auch wegen der Unir
verfitäts-Vogteien und der Einlösung von Braur
bach. Durch Vergleiche wurden alle diese Streir
tigkeiten ausgemittelt. Das Amt Babenhau-
sen ward (i?62) gerheilt, Bra ubach wurde
dem Hause Hessen, Darmstadt gegen ein jährli-
ches Geld, Quantum (1767) zugesprochen, und
die Universitats, Vogteien im Caffelschen Ober-
hessen behielt das Casselsche Haus gegen Bezah-
lung von 80,000 Thalern.
Landgraf Ludwig erhielt (1747) für feine
Länder ein uneingeschränktes Appellations-Pri-
vilegium. Derselbe war eben so, wie seine Vor-
fahren, ein Freund und Anhänger des kaiserlich-
österreichischen Hauses. Unter Karl Vi. ward ek
General der Kavallerie, und Marie Theresia
machte ihn (1741) zum General, Feldmarschall.
Kaiser Franz, ihr Gemahl,, gab ihm ein Drago-
ner - Regiment.
An dem gegen den König Friedrich Ii. vorr
Preußen ( im Jahre 1757) erklärten Reichskriege
nahm Ludwig thätigen Antheil; dagegen hatterr
die Darmstädtischen Lande in dem Kriege zwi-
schen Frankreich und Großbrittanten viel Unge-
mach auszustehen, und zwar von beiden Seitens
Giesen wurde von den Franzosen besetzt, von der»
Engländern aber, wiewohl vergeblich, belagert.
Das Land war oft der Schauplatz blutiger Auf-
tritte des Kriege-.
15
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Verger Cassel Ludwig Ludwig Karl_Vi Karl Marie_Theresia Theresia Franz Franz Friedrich_Ii Friedrich Ludwig Ludwig Seitens
Giesen
Extrahierte Ortsnamen: Babenhausen Hessen Hessen Darmstadt Caffelschen_Ober- Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule
Regionen (OPAC): Coburg
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
- 20 —
Jahre v. Chr.
1512 auf dem Reichstage zu Köln das Land in 10 Kreise: den östreichischen, bayrischen, schwäbischen, fränkischen, ober-und niederrheinischen, ober- und niedersächsischen, west-phälischen und burgundischen, und setzte für jeden Kreis einen Kreisoberjten ein. Dem Fürsten von Thuklt und Taxis gab er die Erlaubniß, das Postwesen einzurichten. Philipp, ein Sohn Maximilians, vermählte sich mit der spanischen Prinzessin Johanna. Kinder: Karl und Ferdinand.
1498 Der Portugiese Basco -e Gama umsegelte die Südspitze von Afrika und entdeckte den Seeweg nach Ostindien.
1519—1521 Erste Erdumsegelung durch Ferdinand Man-gclhan.
Druck der Dietz'schen Hofbuchdruckkiri in Loburg.
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Maximilians Johanna Karl Karl Ferdinand Basco Ferdinand_Man-gclhan Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Afrika Ostindien Dietz'schen_Hofbuchdruckkiri Loburg