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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 232

1912 - Breslau : Hirt
232 C. Länderkunde. Baumwolle und Jute. Dagegen geht der bei nicht genügendem Regenfall von Hungersnot heimgesuchte, wenig unternehmungslustige Bauernstand zurück. § 357. 2. Das Jndus-Tiefland bildet den nordwestlichen Teil. Der N ist durch die Nähe des Hochgebirges reich an Wasser, das durch ein Kanalisationswerk gleichmäßig verteilt wird. In diesem schon von Alexander dem Großen besuchten Pandschäb Fünfstromland) liegt die Stadt La- höre. Die Festung Peschawer ^peschä-ner^ beherrscht den Eingang nach Afghanistan. Hoch im Gebirge liegt das paradiesische Kaschmir. Der nicht mehr vom Monsun bestrichene Südosten bildet die Wüste Thar. 122. Dschungel im Delta des Ganges bei Ebbezeit. Bäume mit Luftwurzeln, Mangroven genannt, große Farnkräuter, Palmen und Lotuspflanzen bilden eine fast undurchdringliche Wildnis, die von zahlreichen Tieren belebt ist. § 358. 3. Hindostän, die Ebene des Ganges, d. h. Strom, setzt, das Tiefland nach 0 fort. Die vielen wasserreichen Nebenflüsse vafti Himalaja her fließen in ihrem Unterlauf dem Hauptstrom parallel Wd schaffen in Verbindung mit den Kanalanlagen der höher gelegenen Gebpete ein weitverzweigtes Wassernetz, das sich vor allem zum Anbau von weis, in den höheren Gegenden zum Weizenbau eignet. Auf allen Flüssen schwimmt die den Indern heilige Lotusblume, an den Ufern wächst die Bai/iane, die aus ihrem weitausgedehnten Geäst Luftwurzeln in die Erde senkö und so einem auf vielen schlanken Säulen ruhenden Dom gleicht. In der Mitte von Hindostän liegt Benäres (210), der heilige Wallfahrts- und Äestat- tungsort der Inder, mit zahlreichen Badeplätzen. Die Leichen von Prester > und heiligen Rindern sowie von Armen, die keine Feuerbestattung bezahl- können, werden oft den Fluten übergeben; die übrigen Toten werden a Ufer verbrannt, und der Strom nimmt dann die Asche auf. Die Stadt > in malerischen Stufen am Ufer aufgebaut. Der Knotenpunkt dey indischen

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 63

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Ostafrika. 63 dem See finden sich noch verschiedene Seen bis zum Albertsee. Der ostafri- konische Graben beginnt im Njassasee, setzt sich nordwärts über die Natron- seen fort, an erloschenen Vulkanen, wie Kilimandscharo (6000 in) und Kenia vorüber und endigt östlich von Abessinien im Roten Meere. Abessinien ist durch mächtige Lavaausbrüche überflutet worden (Übergnßtaselland). Noch Querschnitt durch Afrika von "W. nach 0. auf dem Äquator. Längenmaßstab 1:38000000. Höhe 75 X größer als die Länge. heute kommen tätige Vulkane, heiße Quellen und Erdbeben vor. In dem regenreichen Lande haben wasserreiche Flüsse (Blauer Nil) das Hochland zerschnitten. Großartige, oft schluchtenartige Täler tragen in ihren niedrigen Teilen immergrüne, wildreiche Wälder. Die Hochflächen sind kühl. Der Ostabhang Ostafrikas ist durch Brüche und Täler gegliedert. Die Somal- Halbinsel ist im N. angefügt. — Der Nil entspringt als Kägera w. vom Viktoriasee (= Bayern), durchfließt diesen See und den Albertsee und wendet sich nach N. Da er im Süden wenig Gefäll hat, fließt er langsam. Das Wasser ist daher klar; darum ist der Name Weißer Nil d. h. klarer Nil gerechtfertigt. — Wohin entwässern sich Tanganjika- und Njassasee? Der 80.-Passat netzt die Osthänge und verursacht Waldbedeckung. Auch die Nachbarschaft der großen Seen ist feucht und waldreich. Der größte Teil Ostafnkas ist Busch- und Baumsavanne (hier der Affenbrotbaum, der in der Trockenzeit sein Laub abwirft). Au sehr trocknen Stellen tritt die Wüsten- steppe auf. — Auch hier sind die Scharen von Steppentieren durch Rinderpest und Feuergewehr gelichtet. 2. Die Bevölkerung sind Sudan- und Bantnneger, die sich an den Nilseen berühren. Im Int. leben die helleren Nordafrikaner. Als Fremde finden sich Araber, Inder und Weiße. a) Deutsch-Ostafrika ist fast doppelt so groß wie das Deutsche Reich und hat etwa soviel Einwohner wie die Rheinprovinz; es reicht vom Indischen Ozean bis zum Tanganjikasee. Gib die übrigen Grenzen an! Der Ostabfall dacht sich in Gebirgslandschaften ab und wird durch Flüsse von der Länge nnsrer Oder und Weichsel entwässert. Vielfach deckt Laterit die Erde. Der Kilimandscharo ist mit 6000 m der höchste Berg Afrikas, der eine Fläche gleich der des Harzes bedeckt.-- Die Bantnneger gliedern sich in zahlreiche Stämme, wie die kriegerischen Wahehe*). An der Küste, am Sandstrand, arab. Sahel, wohnt ein Mischvolk, die Suaheli (eigentlich Wasuaheli). Ihre Sprache, das Kisuaheli, ist die Karawanensprache. Fremde sind die Deutschen, Araber und Inder. — Deutsch-Ostafrika führt Kautschuk, ferner Wachs, Kopra und Elfenbein ans. *) Wa-Hehe heißt Volk der Hehe, U-Hehe — Land der Hehe.

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 41

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Vorderasten. 41 enthält außer der Küstenebene die grasreichen, hin und mteber bebauten Berg- landschaften von Galiläa und Samaria und die kahlen, kalkfelsigen Hoch- flächen von Juda. Die Bevölkerung Palästinas besteht heute größtenteils aus Arabern. Das Arabische ist auch die Landessprache. Außerdem gibt es unter den Bewohnern Türken, Juden, Griechen und Franken. Mit dem Namen Franken werden hier wie im ganzen Morgenlande alle West- europäer bezeichnet. Deutsche Ackerbau-Kolonien der schwäbischen Tempel- gemeinden finden sich bei Jafa, Haifa und Jerusalem. Jerusalem, (= Wohnung des Friedens), die „hochgebaute, heilige Stadt" auf kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Erinnerungen und heiligen Stätten (Grabeskirche, Omarmoschee, Klagemauer), erster Wall- sahrtsort im gelobten Lande. Von den 60t. E. sind 2/s Juden, — Bethle- hem, prachtvolle Marienkirche über der Grotte, die die Geburtsstätte Christi fein soll. — Hebron, berühmter Wallfahrtsort. — Jafa, zweiter Hafen der syrischen Küste, Hafenstadt für Jerusalem, durch eine Eisenbahn mit ihr ver- bunden. — Akka*), Küstenstadt. — Sich em (heute Nabulos), blühende Stadt im Berglande von Samaria. — Nazareth, freundlich gelegenes Städchen im Berglande von Galiläa. Die s. Fortsetzung des Hochlandes im W. des Jordan bildet die Halb- insel Sinai, zwischen dem Meerbusen von Sues und Akaba, ein ödes Wüsten- und Steppengebiet. Die Südspitze ist von dem nackten Granitselsen- gebirge des Sinai erfüllt, das bis 2900 m ansteigt. — Politisch gehört das Gebiet zu Ägypten. 6. Arabien, 5 mal so groß wie das Deutsche Reich, aber nur etwa 1 Mill. E., ist eine hohe Tafel, die mit steilem Rande zum Meere abfällt und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Sie ist eine Fortsetzuug der großen nordafrikanischen Wüstentafel. Bei den geringen Niederschlägen ist das Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen immerfließenden Strom, höchstens fast trockene Wadi oder „Lügenbäche". Das Wasserauffangen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Frucht- läuder ist uralt. Zu den Wüstenstrecken des Innern bilden die besser be- wässerten Stufenländer mit ihrem Reichtum an Kulturpflanzen einen er- frenlichen Gegensatz. Solche Fruchtländer sind besonders Jemen und Oman. Hier baut man Kaffee und Datteln, während die Beduinen (Wüstensöhne) des innern Hochlandes die besten Pferde und Reitkamele der Welt züchten. — Die Bewohner gehören zum semitischen Volksstamm und sind Mohammedaner. Die n. Araber sind von hellerer, die s. von ganz dunkler Hautfarbe. Die freien Araber gliedern sich in unzählige Stämme, deren Oberhaupt der Schech ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt Emir, ein zugleich geistlicher Fürst Im am. Der Küstenstrich an: Roten Meer und am ^s^V.-Ufer des Persischen Golfs gehört zur asiatischen Türkei; das übrige Gebiet bildet das unabhängige Arabien. In der öden Landschaft Hedschäs liegen die heiligen Städte der Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt des Propheten mit der heiligen K a ab a, und Medina mit der Grabstätte Mohammeds. Alljährlich werden die heiligen Städte von Tausenden von Wallfahrern besucht. Wer diese Wallfahrt (Hadfch) ausgeführt, erhält den Ehrentitel Hädschi. — In der fruchtbaren Küstenlandfchaft Jemen der alte Kaffeeort Möcha, der indes heute einen verschwindenden Teil des europäischen Kaffeeverbrauchs deckt. — Zwischen der *) Accon fiel ]291 als letztes Bollwerk der Christen im Morgenlande in die Hände der Türken.

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 47

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Inner- und Ostasien. 47 b) Die Philippinen*), im Besitz der Vereinigten Staaten, ist eine den Britischen Inseln an Größe gleichkommende Inselgruppe. Die Bewohner sind dem Namen nach Christen. Hst. Hmanila. Bedeutende Aussuhr von „Manilahanf", Zucker und Tabak. 4. Inner- und Ostasien. Das ungeheure Gebiet von Inner- und Ostasien umfaßt das chinesische Reich und die Königreiche Japan und Korea. Das chinesische Reich, größer als Europa, mit etwas weniger Be- völkernng, erstreckt sich über Jnnerasien und den größten Teil O st - asiens. Es gliedert sich in das eigentliche China und die Neben- l ä n d e r. 1. Jnnerasien besteht ans einem weit ausgedehnten Hochland, das im N. vom Altai und dem Sajanischen Gebirge, im 0. von dem Chingan- gebirge, im 8. vom Himalaja und im Sw. vom Pamir-Hochland, dem „Dach der Welt", begrenzt wird. Das Innere des Hochlandes wird durch das in östlicher Richtung ver- laufende Schneegebirge des Kuenlun, das bis 7000 m hoch ist, in ein s. und ein n. Hochland geteilt. Jenes ist das Hochland von Tibet, das höchste Land der Erde, bis 4500 m hoch. Im w Tibet bildet die Karakorümkette eine breite Grenzzone. Sie zieht gleichlaufend mit dem w. Himalaja und weist den zweithöchsten Gipfel der Erde, den Dapsang (8620 in) auf. Das n. Hochland Jnnerasiens wird von den Chinesen H an Hai, „trockenes Meer", genannt. Es ist der Boden eines ehemaligen Mittelmeeres und erheblich niedriger als Tibet. Der kleinere w. Teil, zwischen Kuenlun, Pannrhochland und dem Tienschan, d. i. Himmelsgebirge, über 6000 m hoch, ist das Tarimdecken oder Ostturlestan. Der größere ö. Teil des Hanhai bildet das Hochland der Mongolei mit der Wüste Gobi, die sich im W. durch die Dsuugarei zum Tiefland öffnet. Die Bewässerung Jnnerasiens ist äußerst dürftig, weil die Gebirgs- umwallnug ausreichenden Regen auf dem Hochlande verhindert. — Das Klima zeigt aus demselben Grunde scharfe Gegensätze: glühendheiße Sommer mit Sandwirbelstürmen und strenge Winter mit furchtbaren Schnee- stürmen. — Infolge der Regenarmut ist Steppengebiet vorherrschend; vorwiegend Steppe ist auch die „Wüste" Gobi. Nur wenig Kulturland findet sich an dem wasserreichen oder künstlich bewässerten Gebirgssuß in Tibet und Ostturkestan. — Tierwelt. Das Hochland ist als Heimat nützlicher Haustiere wichtig: der Pferde, Schafe, Kamele, Esel und Ziegen. Der Jak ist eine Bisonart von ähnlicher Bedeutung für Tibet, wie das Rentier für die Polländer. Die Landräume Jnnerasiens beherrschen in klimatischer Be- ziehung ganz Ostasien. Im Sommer erhitzt sich die Luft bei dem blauen Himmel, steigt nach oben, fließt seitwärts ab, verringert den Luftdruck über dem Lande und erhöht ihn auf der See. Die Seeluft strömt daher als So.-Monsun vom Großen Ozean, als Sw.-Monfuti vom Indischen Ozean ins Land. An. *) Benannt nach König Philipp Ii. von Spanien.

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 58

1908 - Halle a. S. : Schroedel
58 Die fremden Erdteile. Afrika. Jetzt wird Ägypten von einem Vizekönig, dem Khediw, regiert; es ist ein türkischer Vasallenstaat, in dem England der Herr ist, um den wichtigen Seeweg nach Ostindien, den Sneskanal, in der Gewalt zu haben. Der Sueskanal ist nahezu so lang wie die Elbe von der Havel mündung bis Hamburg. Welche Städte liegen an den Enden? Was verbindet der Kanal? Welche Weltstraßen führen durch den Kanal? Täglich verkehren durchschnittlich 11 Schiffe, darunter 7 englische und 1—2 deutsche. Die Gebühren für einmalige Durchfahrt belaufen sich je nach der Größe und Reisendenzahl verschieden, sie können aber bis 70000 Mk. steigen und betragen durchschnittlich mehr als 20000 Mk. Gkairo, Hst., ist die größte afrikanische Stadt und nach Konstantinopel die größte mohammedanische Stadt. Gegenüber bei Gizeh liegen die Pyra- miden und die Sphinx. Das von Alexander d. Gr. gegründete ^Alexandrien vermittelt Ägyptens auswärtigen Handel, der vor allem Baumwolle ausführt. Oberhalb Ägyptens liegt Nnbien, eine heiße Wüste, bewohnt von den negerähnlichen Nnbiern. Mit der Nilstraße ist das Rote Meer bei Snakin durch eine Eisenbahn verbunden. 3. Der Sudan mit Oberguinea. 1. Land. Südlich der Sahara liegt der Sudan, d. i. das Land der Schwarzen. Der südwestliche Küstensaum ist Oberguinea. Wie heißen hier die Küsten? Der Sudan reicht vom Atlantischen Ozean bis zum Gebirgsland von Abessinien. Es ist ein niedriges Hochland, dessen ehemalig hohen Gebirge durch lange Verwitterung abgetragen worden sind. Die Gesteine der Tropen verwittern vielfach zu einem rot bis braunem, sehr wasserdurchlässigen, harten Lehm, der oft so hart infolge von Regengüssen wird, daß er wie eine Tenne erscheint. So ist dieser im tropischen Afrika und in den Tropen häufig vorkommende Boden für den Pflanzenwuchs wenig günstig. Nach feiner Farbe heißt er Laterit, von later = Ziegelstein. Im N. ist der Regen noch knapp; er nimmt nach 8. zu; daher herrscht Grasland und damit Viezucht und Nomadentum vor. Die feuchten Küsten

6. Teil 2 - S. 11

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
11 ist nach dem S. vorgedrungen. In Vorderindien sind die Religionen des Brahma und Buddha entstanden, von denen die letztere den ganzen O. erobert hat. Word- und Uordmestasien. § 2. Sibirien. 1. Bodengestaltung. Sibirien, weit größer als Europa, um- faßt das ganze n. Viertel des asiatischen Erdteils. Den ganzen W. vom Ural bis zum Jenissei nimmt das Sibirische Tiesland ein, das in seinem s. Teile reich an Nadelholzwaldungen ist, im n. in öde Tundren mit großen Morästen ausgeht. Der O. dagegen ist gebirgig, es sinddieausläuserzentral- asiens; das gm- und silberreiche Altai-Gebirge, das Sajanische Gebirge mit Graphit, das Jablonoi-Gebirge mit Eisen.. Auch ergiebige Kohlenlager finden sich hier. Die größten, fischreichen Flüsse, welche aber nur dem Binnenverkehr im Sommer dienen können, sind der Ob mit dem Irtisch, der Jenissei und die Lena. Dem Jenissei fließt rechts aus dem langgestreckten, von steilen Felsufern umgebenen Baikalsee, dem größten und tiefsten Alpensee der Erde, die obere Tunguska zu, deren Lauf ebenso wie die von S. in den See strömende Selenga wichtig für den Verkehr der Russen und Chinesen ist. Daher hier die russischen Städte Jrkutsk und Kiachta^ und das chinesische Maim atschin. Zum Großen Ozean geht der Amur. Den Süden des Sibirischen Tief- landes bilden Kraut- und Grassteppen, welche gegen den Sommer hin mit blühenden Sträuchern, Gräsern, Tulpen und Fetthenne sich bedecken, aber im Winter unter einer tiefen Schneedecke begraben sind. N. von diesen Steppen zieht sich bis gegen den 60. Parallelkreis ein breiter Streifen lichten Nadelholzwaldes hin, der gegen das Meer in die steinigen, öden Flächen oder auch sumpfigen Moossteppen der Tundren übergeht. Hier Ziehen nur Jägervölker umher, Samojeden, Ostjaken, Tungusen, Jakuten, welche an die Russen als Tribut die Pelze der Zobel, Hermeline, Eichhörnchen, schwarzen und blauen Füchse entrichten, an denen Sibirien so reich ist. Weiter im S. wohnen russische Kolo- nisten und nach Sibirien verbannte Sträflinge; denn in Rußland ist die „Verschickung" nach Sibirien eine sehr gewöhnliche Strafe. Die Verschickten müssen dort entweder in den Bergwerken arbeiten oder Pelz- tiere jagen oder in Zwangsansiedelungen den Boden bebauen. Jedoch w. vom Jrtisch bis zur Dsungarei und dem Tianschangebirge ist die

7. Teil 2 - S. 23

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Vorderindien. 23 mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In- folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen, aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen. b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt, eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun- regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene, und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra, welcher aus Tibet kommt. c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch- fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h. Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats. Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche ist fast trocken. d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000 Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für den Dampferverkehr nach Ostasien.

8. Teil 2 - S. 28

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
28 § 13. Das Chinesische Reich. 2. Die Kleinen Sunda-Jnseln, alle vulkanisch, schließen sich an das Ostende von Java an. Ihre Reihe beginnt mit Lombok. Die Lombok-Straße, welche Bali von Lombok trennt, scheidet zwei große Reiche der Tier- und Pflanzenwelt. Nur bis Bali kommen die Raubtiere aus dem Katzengeschlechte, die großen Dickhäuter und die Affen vor: keins dieser Tiere hat die Lombok-Straße überschritten; vielmehr tritt von Lombok an nunmehr das Beuteltier auf. Drosseln, Spechte, Bartvögel endigen mit Bali; Leierschwänze, Kakadus, Loris beginnen mit Lombok. Ähnlich ist es mit manchen Pflanzen: von Lombok an erscheint die australische Casuarine. Die letzte und größte der Kleinen Sunda-Jnseln, Timor (d.i. Osten) gehört im Sw. den Niederländern / im No. den Portugiesen. 3. Die Molukken oder Gewürz-Inseln, zwischen Celebes und Neuguinea, lieferten früher allein die Gewürznelken; jetzt jedoch zieht man sie auch in andern Ländern in gleicher Güte; Muskatnüsse aber ge- deihen nur auf der Gruppe der Banda-Jnseln. Beide Insel- gruppen sind den Niederländern unterworfen. 4. Die Philippinen (nach König Philipp Ii. von Spanien benannt), zwischen den Molukken und der chinesischen Küste, gehören jetzt den Nordamerikanern. Bedeutender Tabak-, Kakao- und Hanfbau. Auf der größten, Luzon (lußon), liegt die Hauptstadt Manila (350000 Einw.) mit großartigen Zigarrenfabriken. Zentral- und Gstasten. § 13. Das Chinesische Reich. 1. Ausdehnung, Teile und Bodengestaltung. Das un- geheure chinesische Reich zählt auf 11 Mill. qkm (also größer als Europa) 330 Mill. Einw., 33 auf 1 qkm. Es umfaßt außer dem eigentlichen China im Innern Asiens Ost-Turkestan, Tibet, den sö. Teil der Dsungarei, im N. die Mongolei und Mandschurei. a) Ost-Turkestan, so genannt, weil es von Türken bewohnt wird, ist im W. von der Pamirhochfläche begrenzt, von der nach So. das in seiner mittleren Kammhöhe noch den Himalaja übertreffende Kara- korum-Gebirge zieht. Der höchste Gipfel desselben Godwin Austen erreicht mit 8600 m fast den Gaurifankar. Im N. streicht der Tianfchan. Das zwischen diesen Gebirgen gelegene Hochland

9. Teil 2 - S. 51

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 26. Die Syrien- und die Atlasländer. 51 3. Pflanzen- und Tierwelt. Infolge des nächtlichen Taues scheiden sich Salzteile aus dem Boden, so daß das dürftige Dorngestrüpp und die wenigen Kräuter den für das Kamel so nötigen Salzgehalt haben. Sonst ist die Landschaft öde, eintönig und ganz kahl, für den Reisenden gefährlich durch die Glut des Tages und die Kälte der Nacht, am ge- fährlichsten, wenn sich der heiße Wüstenwind Samum erhebt, große Sandwolken in den Tälern entlang fegt und selbst das Wasser in den Schläuchen austrocknet. Um so herrlicher der Anblick einer Oase, deren Wasser, noch künstlich überall hingeleitet, auf dem tonhaltigen Boden große Fruchtbarkeit erzeugt. Außer Getreide gedeihen vorzüglich Dattel- palmen — die Oase Siwe liefert jährlich 11/2 Mill. kg Datteln nach Unterägypten —, Feigen, Granatäpfel, Aprikosen und Trauben. Die charakteristischen Tiere sind die schlanken Gazellen und der Strauß, welche schnellfüßig die Wüste durchfliegen, während der Löwe auf Raub ausgeht und mit seinem Gebrüll die Bewohner der Oase erschreckt. 4. Bevölkerung. Die wenig zahlreichen Bewohner gehören dem hamitischen Zweig der kaukasischen Rasse an, in der w. Sahara die Tuarek, doch sind auch viele arabische Stämme seit dem Mittelalter eingewandert, die Beduinen der ö. Sahara. Entweder leben sie in Dörfern und Städten am Rand der Wüste und in den Oasen, bauen Ge- treide an und züchten Kamele und Strauße, oder sie führen die Karawanen durch die Wüste. Von stolzem, kriegerischem Charakter, neigen die einzelnen Stämme dazu, sich gegenseitig zu befehden oder die Fremden räuberisch zu überfallen. Daher sind alle Oasenplätze mit Schutzmauern umgeben. Die W.-Hälfte der Sahara betrachten die Franzosen als französisches Gebiet zur Verbindung von Algerien und Senegambien, so daß sie sogar den Plan verfolgen, eine Eisenbahn dort anzulegen. — In dem mittleren quellenreichen Streifen ist das Oasenland Fessan dem Pascha von Tripolis Untertan; Hauptort Mursuk, eine der größten Städte der Sahara mit 8000 Einw. — Die ö. Oasen gehören zum ägyptischen Reich. §26. Die Syrien- und die Atlasländer. 1. Bodengestaltung. Im W. der fruchtbaren Hochfläche von Barka schneidet das Mittelmeer ein einziges Mal tiefer in die n.- afrikanische Küste durch den Doppelbusen der Großen und Kleinen Syrte ein. Darauf folgt das Atlasgebirge, das einzige Kettengebirge Afrikas. Es besteht 1. aus dem n. Gebirgslande, dem Kleinen Atlas, dessen Rand, das Tell, infolge reicher Niederschläge sehr fruchtbar an 4*

10. Teil 2 - S. 16

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 § 6. Mesopotamien. Kaukasien umfaßt die zu beiden Seiten des Kaukasus gelegene Niederung und dies Gebirge selbst. Der Kaukasus, an Länge fast den Alpen gleich, zieht sich in nw.-sö. Richtung vom Schwarzen zum Kaspischen Meere als ein gewaltiges, mit Schneefeldern und Gletschern bedecktes, schwer zugängliches Gebirge hin, dessen höchster Gipfel der Elbrus (5600jn) ist. Seinen Fuß umsäumen Laubwälder (Buchen und Eichen), höher hinaus folgen Nadelwaldungen, die höchsten Teile sind fast ohne Vegetation, der Tummelplatz der Gemsen und Steinböcke, während in den Wäldern der Wisent gejagt wird. Das n. Vorland, Ciskaukasien, ist steppenartig dürr, wie S.-Rußland, das s. dagegen, Trans- kaukasien, mit der ins Kaspische Meer fließenden Kura ist besonders nach dem Schwarzen Meere zu fruchtbar. Der Kaukasus ist durch Bezwingung seiner tapfern aber räuberischen Bergvölker, unter denen die Tscherkessen durch den kräftigen Wuchs ihrer Männer und die Schönheit ihrer Frauen am bekanntesten sind, von den Russen erobert worden und bildet die russische Statthalterschaft Kaukasien. Die Hauptstadt Tiflil^ 160 000 Einw., an der reißenden Kura, wo die einzige brauchbare Straße von Wladikawkas uach S. über den Kaukasus führt, ist bedeutend durch den Handel mit Persien. Am Kaspischen Meere liegt Baku (112000 Einw.); die ganze Umgebung der Stadt enthält reiche, unterirdische Petroleumlager, deren Ausbeutung die Stadt schnell zu Größe und Bedeutung gebracht hat. — Die Kaukasusbahn verbindet Batum am Schwarzen Meer mit Baku am Kaspischen Meer. s 6. Mesopotamien. Der Euphrat und der Tigris entspringen in Armenien. Das Land, welches sie nach ihrem Austritt aus Armenien in sö. Richtung durch- strömen, heißt Me-ss^uu^unien (d. i. Land zwischen den Flüssen). Es ist eine sich allmählich zum Persischen Meerbusen senkende Ebene, im Sommer bei großer Hitze völlig regenlos, daher Steppe; aber von der Stelle an, wo die beiden Ströme zum erstenmal einander sich nähern, beginnt der Deltaboden mit Dattelpalmhainen und üppigster Fruchtbar- keit, soweit die Bewässerung reicht. Pfeilschnellen Laufes enteilt der Tigris (d. i. Pfeil) dem Ge- birge und führt in geschlossenem Bette seine Wasser ins Meer. Der Euphrat aber überschwemmt und befruchtet weithin den Boden, wenn der Schnee in Armenien schmilzt. Darum erblühte in diesem Unterland die früheste Kultur Vorderasiens, die der semitischen Babylonier, welche
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