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1. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 48

1912 - Breslau : Hirt
48 C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung. die Funktionen des Kreistages der Gemeinderat aus. An der Spitze einer jeden Gemeinde steht ein Bürgermeister mit einem oder mehreren Beigeordneten, denen ein Gemeinderat zur Seite steht. In den Geschäftsbereich der zweiten Abteilung fallen sämtliche An- gelegenheiten der Justizverwaltung sowie die Kultusangelegenheiten. Der Bezirk des Oberlandesgerichts zu Colmar umfaßt ganz Elsaß- Lothringen und zerfällt in 6 Landgerichtsbezirke. Landgerichte befinden sich in Strasburg, Zabern, Colmar, Mülhausen, Metz und Saargemünd, die Zahl der Amtsgerichte beträgt im ganzen 77. In kirchlicher Hinsicht bilden die Bezirke Ober- und Unterelsaß eine katholische Diözese mit dem Sitz des Bischofs in Straßburg, der Bezirk Lothringen eine zweite mit dem Bischofssitz Metz. Die beiden Bischöfe unter- stehen in kirchlicher Beziehung dem päpstlichen Stuhle unmittelbar. Die Kirche augsburgischen Bekenntnisses wird geleitet von einem Direktorium (in Straßburg) und einem Oberkonsistorium. Es bestehen sieben Kircheninspektionen, von denen sechs auf den Bezirk Unterelsaß entfallen, eine auf Oberelsaß. Die reformierte Kirche in Elsaß-Lothringen unterscheidet sich von der Kirche Augsburger Konfession durch die Lehre und durch die besondere Or- ganisation der Kirchenbehörden. Sie wird verwaltet durch fünf Konsistorien ohne gemeinschaftliche Oberbehörde. Die Leitung der inneren Angelegenheiten des israelitischen Kultus haben drei Konsistorien, deren Sitz für jeden Bezirk in der betreffenden Be- zirkshauptstadt ist. Zur dritten Abteilung gehören die Verwaltung der direkten Steuern, der Zölle und indirekten Steuern, die Landwirtschaft, die Verwaltung der Forsten, das Kataster- und Vermessungswesen. Behufs Unterstützung des Ministeriums ist als dessen regelmäßiger Beirat in der Förderung der Land- Wirtschaft ein Landwirtschaftsrat eingesetzt. Dem Ministerium nebengeordnet ist der Oberschulrat. in dem der Staats- sekretär den Vorsitz führt. Ihm untersteht die Beaufsichtigung und Leitung des gesamten höheren und niederen Unterrichtswesens mit Ausschluß der auf die Universität bezüglichen Angelegenheiten, deren Leitung dem Staatssekretär unmittelbar übertragen ist. An öffentlichen höheren Schulen bestehen 14 Gymnasien, 2 Realgymnasien, 1 Progymnasium, 6 Oberrealschulen, 7 Realschulen. Dazu kommen, aus Kirch- lichen Mitteln unterhalten, 4 Gymnasien. Die Zahl der Lehrerbildungs- anstalten, Lehrer- und Lehrerinnenseminare sowie Präparandenschulen beläuft sich auf 12, die der aus Landesmitteln unterstützten städtischen höheren Mädchenschulen auf 23. Dazu kommen endlich noch die Technische Schule zu Straßburg, die Landwirtschaftsschule zu Rufach und die Ackerbauschule auf der Iudenmatt bei Rufach. Zum Zwecke der Förderung von Kunst und Wissenschaft ist am 28. April 1872 die Kaiser-Wilhelms-Universität zu Straßburg gegründet worden. /

2. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 43

1894 - Berlin : Hertz
— 43 — 1815, den 20. Novbr. Zweiter Pariser Friede.^ Auf dem Fürstenkongretz zu Wien erhält Preutzen für feine aroken Opfer als neue Lande die Herzogtümer Sachsen') und Westfalen?) die Grotzherzog-tümer Niederrhein') und Posen sowie Schwedisch Pommern?) Dagegen verlor es Oltfriesland an Hannover, Ansbach und Bayreuth an Bayern?) _ Glückliche Friedensjahre unter Friedrich Wilhelm Iii. 1815 4j- Neue Organisation des preußischen Staats, eingehend st efürsorge füralle Zweige der Verwaltung?) ^ ^ Die Ministerien für die verschiedenen Zwerge der Verwaltung erhalten größere Selbständigkeit. Des Königs Kabinett trifft die letzte Entscheidung.') Die Gesetzgebung ruht in der Hand des Königs (nach Anhörung des Staatsrats und der seit 1823 neu eingerichteten Provinziallandtage. ) — 1) Von Wittenberg bis Merseburg und Naumburg auf der West-und bis Tuben, Sorau und Görlitz aus der Oftseite. 2) Das Land von Gütersloh bis Siegen. 3) Düsseldorf, Jülich, Köln, Bonn, Koblenz bis hmunter nach Trier und Saarlouis. = = 4) Schweden bekam dafür Norwegen, welches Dänemark, da es zu Napoleon gehalten, verlor. c 0 „ , . . 5) Preußens Verlangen, Elsaß und Lothringen wieder an Deutschland zu bringen, fand bei Österreich (Metternich) und selbst beim übrigen Deutschland keine gehörige Unterstützung. - Auch Kay er Alexander milderte manches für Frankreich (Kontribution). Blucher fetzte wenigstens durch, daß alle geraubten Kunst- und litterarischen Schätze den Eigentümern zurückgegeben wurden. 6) Mr die schon von Friedrich Wilhelm I. gebotene Schulpflicht wird in eingehendster Weise durch Förderung der 33 o lksfchulen, für die höhere Bildung aber durch Anlegung von Gymnasien und Universitäten gesorgt. (Berlin. Bonn. Vereinigung von Wittenberg-Halle.) Minister Altenftein. Museum zu Berlin. — Chausseeen breiten sich über das Land aus, 1838 beginnt auch der Bau von Eisenbahnen. Gas in den Städten. — Besonders hebt sich Berlin (300000 Einw.) und wird mannigfach verschönert. (Bauwerke und Kunstdenkmäler von Qchinkel, Schadow und Rauch. Denkmal auf dem Kreuzberge nach einem Entwurf Schinkels.) , 1tt „ ., r . . . 7) Die Oberrechenkammer hatte Fr. Wilhelm Iii. gleich bei fernem Regierungsantritt in ihrer vollen Bedeutung wieder eingesetzt. — 1817 wird dann die Staatsfchulden-Verwaltung geordnet. (Zusage emes künftigen Reichstages.) 8) Daneben die Kreistage für die Angelegenheiten der einzelnen Kreise. Das von Friedrich d. Gr. eingeführte Institut der Landräte bleibt.

3. Geschichte der Neuzeit - S. 95

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Deutschland nach dem Dreiigjhrigen Krieg. Iv 3 s42d. 95 die einzige Sorge der Meister mar, durch Fernhaltung fremden und durch Beseitigung einheimischen Wettbewerbs ihr Einkommen zu sichern oder zu erhhen. 2c. Der deutsche Handel war lahmgelegt. Seit der Auffindung des Seeweges nach Indien ging der Warenverkehr an der Westkste Europas Hirt; Lissabon wurde die erste Handelsstadt der Welt, dann Amsterdam. Die Dnen hielten durch ihren Sundzoll die Kehle der Ostsee" umklammert. Die Landesfrsten unterwarfen die Reichsstdte und unterbanden ihren Handel durch zahlreiche Zlle und durch Mibrauch des Stapelrechts. Die oberdeutschen Kaufhuser behaupteten sich noch durch Geldgeschfte, durch Darlehen an die Fürsten, durch Anteil am Silberbergbau in Tirol und Sachsen; Nrnberg und Augsburg hatten ungeheure Verluste erlitten; doch trieben sie immer noch Handel mit steirischem Eisen und mit Waffen. Nur im uersten Norden hielten sich trotz des Wettbewerbs der englischen Tuchhndler noch Hamburg, das nach Antwerpens Fall den Seehandel nach Spanien, Frankreich, England und den Kolonien sowie nach den skandi-navischen Reichen geerbt hatte, ferner Bremen und Lbeck, Danzig und Knigsberg; im uersten Sden schwangen sich durch den Handel mit Italien die von franzsischen Elaubensflchtlingen emporgebrachten Seiden-stdte Zrich und Basel empor, sodann Straburg bis zu seinem Fall: um das Jahr 1670 hatte Basel 68 Seide- und Wollfabriken und an 360 Schiffe auf der Rheinfahrt nach Frankfurt a. M. 2d. Auch die Bildung kam langsam wieder in Aufnahme: in den Stdten konnte jedermann lesen; in Frankfurt a. M. und bald auch in Leipzig blhte der Buchdruck; es gab schon wchentlich erscheinende Zei-tungen; noch während des ,,groen Krieges" begann das bahnbrechende Wirken des Erziehers Arnos Comenius. Auf einem glnzenden Reichs-tag zu Regensburg lie Kaiser Ferdinand Iii. mit groem Prunk die erste Oper in Deutschland auffhren, erprobte Otto von Guericke seine Luftpumpe durch den Versuch mit den zwei luftleeren Magdeburger Halbkugeln". Freilich: die Herren von Stande" schieden sich in kleinlichem Kasten-geist voneinander und von der Kanaille"; aber auch unter den Brgern war jeder bedacht, seinen Etat zu maintenieren": ein seltsames Titel-und Formelwesen entsprach der Geringschtzung, womit jeder die Niedriger-stehenden behandelte, und dem Geist kriechender Unterwrfigkeit, mit der sich die verngstigten Brger und Bauern zu ducken gelernt hatten. Er-graute Brger muten in Nrnberg junge Patriziershne Euer Gnaden" anreden, und ein brgerliches Mdchen begrte man brieflich als Hoch-edelgeborene, groehrenreiche Jungfrau". Daneben ging eine unsinnige Verschwendung her: auf den Kanzeln

4. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 256

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 256 — Kaufmann durch die Raubritter (S. 6, 12, 16), mächtigen Schuh bot ihm die Hansa (S. 7)._ Großen Einfluß auf Hebung von Handel und Verkehr übten aus die Erfindung der Buchdruckerkunst und die Entdeckung Amerikas (S. 16). Gute Landstraßen (S. 36, 97, 104), Kanäle (S. 37, 88, 1134, 207), die Einrichtung der Post (S. 36, 148, 206), die Banken (S. 88, 145) trugen zur weiteren Hebung bei. Der Zollverein (S. 147), die kunstvollen Maschinen (S. 159), die Dampfschiffe und das Eisenbahnnetz (S. 148, 159, 207), die Gleichheit in Münzen, Maßen und Gewichten (S. 59, 147, 206), die Reichspost und Reichstelegraphie (S. 206), der Weltpostverein (S. 206) und die Reichs-Po stdampferlinien nach fremden Weltteilen (S. 205) erschlossen für Handel und Verkehr ungeahnte Bahnen. 9) Das Schulwesen. Nach Einführung des Christentums entstanden bald die ersten Schulen im Lande unter der Leitung von frommen Mönchen. (S. 5). Die Kinder der Herrenhäuser besuchten die vornehmen Stists-nnd Klosterschulen, die wohlhabenden Handwerker und Bürger der Städte schickten die ihrigen in die städtischen Bürgerschulen. Nach Erfindung der Bnchdruckerkuust nahm das geistige Leben in Deutschland hohen Aufschwung; viele Hochschulen und Gymnasien erhoben sich (S. 16). Die Kinder der armen Leute dagegen wachsen noch ohne jeden Unterricht ans. (S. 48). Die Anfänge der weltlichen Volksschule finden wir unter Friedrich Wilhelm I. und Friedrich d. Gr. (S. 61, 90). Die Gründung des Oberschulkollegiums, der Lehrerseminare und anderer Schnlanstalten unter Friedrich Wilhelm Ii. trug wesentlich zur Förderung des Schulwesens bei (S. 97), das aber erst unter Friedrich Wilhelm Iii. seine jetzige Gestaltung erhielt und von den niederen bis zu den höchsten Schulen zur Blüte gelangte (S. 147, 161). Aus die heutige Entwickelung des preußischen Schulwesens darf unser Volk stolz feilt (S. 216). 10) Das Rechts- und Gesetzwesen. Bei Den eilten Deutschen wurde in den Volksversammlungen, an denen die Freien teilnahmen, Recht gesprochen. Zur Zeit der Kaifer-herrfchaft kamen auf dem Reichstage Vergehen gegen Kaiser und Reich zur Aburteilung (S. 13). Die Burggrafen richteten im Namen des Kaisers (S. 10). Manche Fürsten übten bald in ihrem Gebiete selbständige Gerichtsbarkeit aus; Friedrich I. verkündete den allgemeinen Landfrieden (S. 12), Joachim I. gründete das Kammergericht (S. 17). Auch der Magistrat der Städte folgte dem Vorgehen der Fürsten int Bereiche des Stadtgebietes. Grausam und unnatürlich waren int Mittelalter die Strafen für Vergehen und Verbrechen (S. 59). Friedrich Wilhelm I. wandte der „schlimmen Justiz" große Aufmerksamkeit zu (S. 59), Friedrich d. Gr. förderte im ausgesetzt eine gute Rechtspflege und veranlaßte die Ausarbeitung

5. Geschichte des preußischen Staates - S. 122

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 122 — Unt auch dem Volke eilte größere Beteiligung tut bett öffentlichen Angelegenheiten zu gewähren, erhielt jede Provinz den Proöinziallan b tag, der zur Hälfte aus Standesherren und Abgeordneten der Ritterschaft und znr anderen Hälfte aus Vertretern des Bürger- und Bauernstandes bestehen sollte. Er hatte das Recht, über Gesetze, welche die Provinz angehen, sein Gutachten abzugeben. Auf diese Weise wurden die neu erworbenen Laudesteile mit den alten organisch verbunden, und bei einer gut geregelten Verwaltung, bei der opferfreudigen Thätigkeit mancher ausgezeichneten Ober-Präsidenten (z. B. von Vincke in Westfalen) gewöhnten sich die Bewohner der neuen Gebiete bald uttd leicht cm die umgestalteten Verhältnisse. Das Schulwesen. Im Jahre 1817 wurde das Ministerium „der geistlichen. Unterrichts- und Medizinal-Angelegeuheiteu" errichtet und dessen Verwaltung dem tüchtigen Minister von Altenstein übertragen. Ganz besonders wurde das Volksschulwesen gehoben und zu diesem Zwecke die allgemeine Schulpflicht, nach der jedes Kind verpflichtet war, vom 6. bis zum 14. Lebensjahre die Schule zu be-fucheu, durchgeführt.2) Zur Ausbildung tüchtiger Lehrer entstanden mehrere Seminare. Das preußische Schulwesen stand bald in solch hohem Ansehen, daß aus allen Staaten Europas Männer herkamen, um dasselbe kennen zu lernen. — Gymnasien, Real-- und Gewerbeschulen entstauben in größerer Anzahl, die Universität Wittenberg würde mit der zu Halle vereinigt und 1818 zu Bonn eine neue für die unter der französischen Herrschaft untergegangene Hochschule zu Duisburg errichtet. Die kirchlichen Angelegenheiten. In kirchlichen Angelegenheiten gelang dem Könige die lange schon erstrebte Vereinigung der Lutheraner uttd Reformierten znr „evangelischen Landeskirche" oder „Union". Den protestantischen Bewohnern des Zillerthales öffnete er sein Land und siedelte sie in Erdmannsdors in Schlesien an. Die Angelegenheiten der katholischen Kirche wurden durch eilt Konkordat vom Jahre 1821 mit dem Papste geordnet. Die Ordnung der kirchlichen Angelegenheiten wurde zwei Erzbischöfen (Köln und Posen-Gnesen) und sechs Bischöfen (Münster, Paderborn, Trier, Breslau, Kulm und Ermland) übertragen. Ein Streit über gemischte Ehen, welche zur Verhaftung der Erzbischöfe Klemens Angnst von Droste-Vischeriug Volt Költt uttb Martin Dunin von Posen-Gnesen führte, fand feine Erledigung unter dem Könige Friedrich Wilhelm Iv. Landwirtschaft, Handel und Verkehr. Nachdem die Erbuuter-thüuigkeit aufgehoben war, begann sich die Landwirtschaft allmählich ]) Karl August von Sachsen-Weimar gab seinem Lande we Verfassung ; es folgten bald die süddeutschen Staateu. *) Siehe Seite 62.

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 64

1900 - Leipzig : Hirt
64 Kaiser aus dem Hause Bhmen-Luxemburg. Sprache verfat. Wie er selbst die Wissenschaften liebte, so wollte er sie auch seinen Unterthanen zugnglich machen. Deshalb stiftete er in seiner Hauptstadt Prag eine Hochschule. Es war dies die erste Universitt in deutschen Landen; ihre Stiftung fllt in das Jahr 1348. Gerade ein Jahrhundert nach der Grundsteinlegung zu dem Meisterwerke der deutschen Baukunst, dem Klner Dom, wurde in Prag die Grundlage des wissenschaftlichen Lebens und Strebens in Deutschland durch Errichtung der ersten deutschen Universitt gelegt. Die hhern Studien waren bis dahin den Deutschen keineswegs fremd geblieben; die deutschen Studenten waren frher nach Paris und Montpellier in Frankreich, nach Bologna und Salerno in Italien und nach Salamanka in Spanien gezogen, wo berhmte Hochschulen waren. Nun zog alles nach Prag, das bald 5000 bis 7000 Studenten zhlte. Kaiser Karl unternahm mehrere Zge nach Italien, um die kaiserliche Herrschaft daselbst wieder geltend zu machen. Er folgte darin dem Streben seines Grovaters Heinrich Vii. Wie diesem Dante zugejubelt hatte, so jubelte'dem Enkel Petrarka zu, der grte Sonettendichter Italiens. Petrarka erkannte, da Italien nur unter einer starken kaiserlichen Herrschast gedeihen knnte; deshalb forderte er in einem Schreiben den Kaiser zum Schutze Italiens auf. Als der Kaiser in Italien erschien, gewhrte er dem hochbeglckten Dichter eine lange Audienz, ernannte ihn zum Pfalzgrafen und schenkte ihm eine goldene Schale. Karl empfing die lombardische Knigskrone und die rmische Kaiserkrone. Den Papst fhrte er im Triumphzuge von Avignon nach Rom zurck und stellte dadurch die Freiheit des Oberhauptes der Kirche wieder her. Die goldene Bulle. Die wichtigste Regierungshandlung Karls Iv. ist der Erla der goldenen Bulle im Jahre 1356. Man versteht darunter ein Reichs-gesetz, das die deutsche Kaiserwahl und andere wichtige Fragen der Zeit regelt. Das groe kaiserliche Siegel, das an diesem Reichsgesetz herunter-hing, war in einer goldenen Kapsel oder Bulle eingeschlossen; daher nannte man das Gesetz selbst die goldene Bulle. Durch die goldene Bulle werden sieben Fürsten des Reiches bestimmt, die den Kaiser whlen sollten. Diese Fürsten heien Wahlfrsten oder Kurfrsten. Die sieben Kurfrsten waren die Erzbischfe von Mainz, Kln und Trier, dann der Pfalzgraf bei Rhein, der König von Bhmen, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Dem Erzbischof von Mainz lag die Pflicht ob, innerhalb dreier Monate nach dem Tode eines Kaisers die Kurfrsten zu einer Neuwahl nach Frank-furt am Main zu berufen. Der Pfalzgraf bei Rhein und der Herzog *) Kr heit im Mittelhochdeutschen Wahl.

7. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 26

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
26 C. D i e Heimatprovinz. Die Volksschulen stehen unter den Königl. Regierungen in Oppeln, Breslau und Liegnitz, die höheren Schulen und Seminare unter dem Kgl. Provinzial-Schulkollegium in Breslau. Wohltätige Unterrichtsanstalten sind: die Blindenanstalt zu Breslau, die Taubstummenanstalten zu Breslau, Liegnitz und Ratibor,' ferner die Anstalten für Blöd- und Schwachsinnige in Kraschnitz bei Militsch, Leschnitz (Kr. Groß-Strehlitz), Rybnik, Branitz (Kr. Leobschütz), Liegnitz und Freiburg; die Rettungs- Häuser zu Schreiberhau (Kr. Hirschberg), Neusalz, Herrnprotsch bei Breslau," Friedland Os.; die Provinzialerziehungsanstalten in Lublinitz und Sprottau und die vielen Waisenhäuser, von denen die Krieger-Waisenhäuser in Canth und Bunzlau hervor- zuheben sind. Außer den vielen Krankenhäusern, die teils den Gemeinden oder den Kreisen gehören, teils Ordensanstalten sind, sind als Pro- vinzialanstalten erwähnenswert die Jrren-Heilanstalten in Leubus, Tost und Kreuzburg; die Jrren-Bewahranstalten in Brieg, Bunzlau, Rybnik und Plagwitz (Kreis Löwenberg); ferner das Krankenhaus der Landesversicherungsanstalt bei Schmiedeberg, die Lungenheilanstalt bei Loslau. 10. Verkehrsmittel. Die Eisenbahnen sind den Königl. Eisen bahndirektionen Breslau, Kattowitz und Posen unterstellt. Für den Verkehr sind von besonderer Wichtig- keit die Eisenbahnstrecken: Berlin-Breslau-Oderberg (-Wien), Kandrzin-Gleiwitz-Kattowitz, Oppeln-Beuthen, Breslau-Mittel- walde (-Prag), Breslau-Posen, Breslau-Hirschberg-Görlitz. — Die Po st an st alten haben ihre Kaiserlichen Oberpost- direktionen in Oppeln, Breslau und Liegnitz. 11. a. Verwaltung. Die Schlesier sind Untertanen des Königs von Preußen, der gleichzeitig Deutscher Kaiser ist. An der Spitze der Provinz steht der Königl. Oberpräsident, an der Spitze eines jeden Regierungsbezirks eine Königliche Regierung unter einem Kgl.regierungspräsidenten. Die Regierungsbezirke werden in Stadt- und Landkreise eingeteilt. Die Verwaltung eines Landkreises liegt in den Händen eines Kgl. Landrats. Ein Landkreis besteht aus Stadt-und Amtsbezirken. Ein Amtsbezirk wird, von einem Kgl. Amts- Vorsteher verwaltet. (Vergl. Seite 7.) Neben diesen Königlichen Beamten gibt es noch Be- amte und Behörden der Selbstverwaltung, die über ge- wisse innere Angelegenheiten entscheiden. Zu diesen Beamten gehören Guts- und Gemeindevorsteher in den Dörfern,

8. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 64

1900 - Leipzig : Hirt
64 Sprache verfat. Wie er selbst die Wissenschaften liebte, so wollte er sie auch seinen Unterthanen zugnglich machen. Deshalb stiftete er in seiner Hauptstadt Prag eine Hochschule. Es war dies die erste Universitt in deutschen Landen; ihre Stiftung fllt in das Jahr 1348. Gerade ein Jahrhundert nach der Grundsteinlegung zu dem Meisterwerke der deutschen Baukunst, dem Klner Dom, wurde in Prag die Grundlage des wissenschaftlichen Lebens und Strebens in Deutschland durch Errichtung der ersten deutschen Universitt gelegt. Die hhern Studien waren bis dahin den Deutschen keineswegs fremd geblieben; die deutschen Studenten waren frher nach Paris und Montpellier in Frankreich, nach Bologna und Salerno in Italien und nach Salamanka in Spanien gezogen, wo berhmte Hochschulen waren. Nun zog alles nach Prag, das bald 5000 bis 7000 Studenten zhlte. Kaiser Karl unternahm mehrere Zge nach Italien, um die kaiserliche Herrschaft daselbst wieder geltend zu machen. Er folgte darin dem Streben seines Grovaters Heinrich Vii. Wie diesem Dante zugejubelt hatte, so jubelte dem Enkel Petrarka zu, der grte Sonettendichter Italiens. Petrarka erkannte, da Italien nur unter einer starken kaiserlichen Herrschaft gedeihen knnte.; deshalb forderte er in einem Schreiben den Kaiser zum Schutze Italiens auf. Als der Kaiser in Italien erschien, gewhrte er dem hochbeglckten Dichter eine lange Audienz, ernannte ihn zum Pfalzgrafen und schenkte ihm eine goldene Schale. Karl empfing die lombardische Knigskrone und die rmische Kaiserkrone. Den Papst fhrte er im Triumphzuge von Avignon nach Rom zurck und stellte dadurch die Freiheit des Oberhauptes der Kirche wieder her. Die goldene Bulle. Die wichtigste Regierungshandlung Karls Iv. ist der Erla der goldenen Bulle im Jahre 1356. Man versteht darunter ein Reichs-gesetz, das die deutsche Kaiserwahl und andere wichtige Fragen der Zeit regelt. Das groe kaiserliche Siegel, das an diesem Reichsgesetz herunter-hing, war in einer goldenen Kapsel oder Bulle eingeschlossen; daher nannte man das Gesetz selbst die goldene Bulle. Durch die goldene Bulle werden sieben Fürsten des Reiches bestimmt, die den Kaiser whlen sollten. Diese Fürsten heien Wahlfrsten oder Kurfrsten.1) Die sieben Kurfrsten waren die Erzbischfe von Mainz, Kln und Trier, dann der Pfalzgraf bei Rhein, der König von Bhmen, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Dem Erzbischof von Mainz lag die Pflicht ob, innerhalb dreier Monate nach dem Tode eines Kaisers die Kurfrsten zu einer Neuwahl nach Frank-fnrt am Main zu berufen. Der Pfalzgraf bei Rhein und der Herzog 1) Kr heit im Mittelhochdeutschen Wahl.

9. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 99

1832 - Hannover : Hahn
Herzogtum Braunschweig. 99 ziemlich eben; gegen S., wo der Harz beginnt, der hier den Lyoo F. hohen Wormberg enthält, wird er immer gebirgiger. Im Distrikt Schöningen ist ein Theil des Waldbruchs Dröm- ling und das Waldgebirge der Elm; in Wolfenbüttel die Wald- gebirge Asse, Oder und Fall stein; Blankenburg liegt ganz auf dem Harze; im Harzdistrikt ist der Heberb erg und Ba- renberg; im Weserdistrikle der Solling, Hüls und Jht. Der Hauptfluß ist die Weser in W., in welche auch durch die Leine und Aller die meisten Braunschweigischen Flüsse fließen. In die Aller fließen die Ocker mit der Sch unter, die Leine mit der Innerste, die Fuse; unmittelbar in die Weser gehen die Holzminne, Lenne und Bever. Zum Elbgebicte gehören die Bode, Ohre und Zorge. Braunschweigs wichtigste Pro- ducte sind: Getreide, Flachs, Obst, Zichorien, Taback, Hopfen, Rübsaamen; Wild, Bienen, Marmor, Porzelanthon, Salz, Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Blei, wenig edle Metalle, Torf. Der Ackerbau ist sehr blühend, nicht so die Viehzucht; je- doch ist die Schafzucht ausgezeichnet. Viele Einwohner leben vom Holzerwerb und der Handel mit Balken, Brettern und dergl. ist bedeutend. Ein Hauptgeschäft ist die Leineweberei, vorzüglich in den Wesergegenden; eben daselbst ist starke Strumpfstrickerei und Pottaschsi'ederei. Man hat auch Spiegel- und Glasfabriken, im Weserdistrikte; viele Ölmühlen, besonders im Distrikte Wolfen- büttel und Schöningen, viele Kalk- und Ziegelbrennereien, eine Porzelanfabrik und mehre Lack- und Zichorienfabriken. Nicht un- wichtig ist der Handel, besonders in der Stadt Braunschweig. — Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf 250,000. Die herr- schende Religion ist die protestantische. An der Spitze der Geistlichkeit stehen fünf Generalsuperintendenten. Es giebt etwa 2400 Katholiken und 1200 Juden. Für die Bildung ist durch mehre Gymnasien, zwei Schullehrerseminarien und gute Bürger- und Landschulen gesorgt. Braunschweigs Stände bestehen aus zwei Abtheilungen. Der Herzog heißt Wilhelm, geb. 1806, der jüngste Prinz des im Kampfe für Deutsche Freiheit so ausge- zeichneten Herzogs Friedrich Wilhelm, der 18i5 in der Schlacht bei Waterloo den Tod fürs Vaterland starb. Er folgte seinem älteren Bruder Karl in der Regierung 1831 und gab dem Lande eine neue Verfassung. Das jetzige Haus Braunschweig (Wolfenbüttel) stiftete Herzog August 1654. Über die früheren Vorfahren der herzogt. Familie siehe Hannover. Die oberste Re- gierungsbehörde ist das Ministerium. Das höchste Gericht bil- det das Oberappellationsgericht in Wolfenbüttel. Unter demselben stehen das Landesgericht in Wolfenbüttel und die Stadt- und Distrikts'gerich te. Die Verwaltung der Steuern besorgt das Steuerc ollegiu m, die übrigen Landeseinkünfte (Accise, Post- und Bergwesen u. a.) verwaltet die Kammer. Das ganze Land ist in 5 Distrikte getheilt, an deren Spitze ein Öberhauptmann steht» Jeder Distrikt besteht aus Kreis-

10. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 38

1895 - Straßburg : Heitz
38 Das Land zerfällt in zwei Bezirke, Elfaff und Loth- ringen, an deren Spitze Bergmeister stehen. Das Bauwesen teilt sich in Wasserbau- Verwaltung und Hoch- und Wegebauver- waltung. Die^ Wasserbauverwaltuug teilt sich in 7 Wasserbaubezirke, denen Wasserbauinspektoren vor- stehen. Die Hoch- und Wegebauverwaltung umfaßt drei Bezirke unter Bezirksiuspektoren, denen sich der Landesverteiluug entsprechend Kreisbauinspektoren unterordnen. Landwirtschaft und M e l i o r a t i o n s- wesen. Dem landwirtschaftlichen Interesse des Landes dienen folgende Anstalten: das Laudesgestüt zu Straßburg, die landwirtschaftliche Versuchs- statiou zu Rufach, die Obst- und Gartenbauschule zu Brumath, die landwirtschaftliche Schule zu Rufach, die Technische Winterschule in Straßburg sowie die Fischzuchtanstalt zu Hümngeu. Das Meliorationswesen umfaßt vier Bezirke: Straßburg, Zaberu, Colmar und Metz, denen Melio- rations-Bauinspektoren vorstehen. M i l i t ä r w e s e n. In Elsaß-Lothringen steht das Xv. Armeekorps, bestehend aus der 30. Division (Metz) und der 31. nud 33. Division (Straßburg); außerdem sind noch Teile des Viii., Xii. und Xiv. Armeekorps sowie zwei bayrische Infanterie- und ein Kavallerieregiment dorthin verlegt worden. Das Ge- neralkommando befindet sich in Straßburg. Festungen ersten Ranges sind Metz und Straßburg, außerdem sind noch Diedenhosen, Büsch und Neubreisach befestigt.
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