218
C. Länderkunde.
§ 339. 4. Kleinafien. — Aufgaben. 1. Nenne die benachbarten Meere!
2. Welche Meeresstraßen trennen es von Europa? 3. Welche persischen Könige
zogen von hier nach Europa, welcher europäische König betrat hier den Boden
Asiens? 4. Wann kamen hier die Kreuzfahrer nach Asien, wann drangen
die Türken (Osmanen) von hier nach Europa vor? (§ 229.)
Kleinasien, ein Brückenbogen zwischen Asien und Europa, so groß wie
Spanien, ist ein Hochland mit Randgebirgen an der Nord- und Südküste. Sein
westlicher Teil neigt sich nach dem Ägäischen Meere hin und hat durch West-
östlich gerichtete Gebirgsketten eine gegliederte und inselreiche Küste. Sonst ist
diehalbinsel nach N abgedacht, wie der Lauf des Ki sil Jrm äk (Roter Fluß) zeigt.
Längs der nördlichen Fortsetzung des Jordangrabens streicht der größten-
teils aus vulkanischen Gesteinen bestehende Antitaurns. Der Taurus,
im S der Halbinsel, steigt beträchtlich höher und trägt im Winter Schnee.
Die höchste Erhebung der Halbinsel ist der erloschene Vulkan Erdschiäs
(4000 m) auf der inneren Hochebene.
Das Klima ist mild wie das griechische. Ölbaum, Südfrüchte, Wein
und Getreide gedeihen besonders an der nach dem Meere gerichteten West-
küste. Das Innere ist infolge der Randgebirge regenarm, dazu vou den
Dürfen entwaldet und großenteils ein Steppenland mit Schaf- und Ziegenherden.
Die Bewohner find meist Ackerbau und Viehzucht treibende osmauifche
Türken, ritterliche, aber energielose und als Beamte bestechliche Mongolen,
die sich mit der alten Bevölkerung stark gemischt haben. Den nächstwichtigen
Volksteil bilden die Griechen, die als Händler, Fischer und Bauern be-
sonders an den Küsten wohnen. Dazu kommen noch die im Handel ge-
schickten Armenier. Wichtige Eisenbahnen erschließen neuerdings das Land.
Seine Meerschaumgruben versorgen auch die deutsche Industrie. (Ruhla!
Wie im Altertum, so ist auch heute die Westküste der Hauptsitz der
Kultur. Hier kämpften einst die Griechen vor Troja, hier wurde der Ge-
schichtschreiber Herodot geboren, hier entstanden die Gesänge Homers; jetzt
ist Smyrna (225) der wichtigste Hafen. Skntari, mit herrlichem Ans-
blick nach dem Bosporus, ist eine Vorstadt Konstantinopels.
§ 340. 5. Armenien ist das seenreiche Qnellgebiet des Euphrät und '
des Tigris. Der Ärärät, die höchste Erhebung eines wilden Gebirgs-
landes, an der Grenze dreier Staaten gelegen, erreicht 5200 in. Die be-
trächtlichen Niederschläge machen das rauhe Klima des Hochlandes noch
unwirtlicher, die Täler sind milde und fruchtbar.
Der türkische und der persische Anteil leiden unter schlechter Ver-
waltung und dem Mangel an Verkehrsstraßen und an schiffbaren Flüssen,
der türkische Teil noch dazu unter den Einfällen der räuberischen Kurdeu
aus Südarmenien. — Der wichtigste Hafen an der Südküste des Schwarzen
Meeres ist Trapeznnt, das Eingangstor zu Türkifch-Armeuieu.
Das durch Gebirge zerlegte Laud ist^nie zur staatlichen Einheit gelangt,
sondern stets Fremden Untertan gewesen; jetzt ist es unter den Nachbarn
Russen, Türken, Persern) geteilt. Die Armenier sind griechisch-orthodoxe
Ehristen und stehen in feindlichem Gegensatz zu den Anhängern des Islam.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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11. Die außereuropäischen (Erbteile. — 2. Asien.
221
H 345. 3. Die Westsibirische Tiesebene. Sie hat im N ein polares,
im S ein gemäßigtes Klima. Deshalb entstand im N ein Tundren-, im
3 ein großes Waldgebiet, in das von S her das Ackerland immer weiter
vordringt. Der Ob mit dem Jrtisch ist der Riesenstrom dieses Gebiets.
Da er in das Nördliche Eismeer mündet, hat er für den Weltverkehr
keine Bedeutung. Beide Flüsse sind die Hälfte des Jahres zugefroren.
Weil der Unterlauf am spätesten anstaut, treten alljährlich im Spätfrühling
große Überschwemmungen im Tundragebiet ein. Für die Ernährung der
spärlichen Bevölkerung haben die Flüsse dadurch Bedeutung, daß in ihnen
der Lachs hinaufsteigt, um in südlicheren Breiten zu laichen. Er wird ge-
fangen, geräuchert und ist dann auch ein wichtiger Handelsartikel. (Sibiri-
scher Lachs!)
§ 346. Bevölkerung und wirtschaftliche Bedeutung. Den N be-
wohnen in spärlicher Zahl Naturvölker mongolischen Stammes. Im 3
haben sich, besonders zu beiden Seiten der Sibirischen Eisenbahn
(§ 349), zahlreiche russische Kolonisten, die von Viehzucht, Ackerbau, Berg-
bau und Walduutzuug leben, mit den Mongolen vermischt.
D. Nordasien (Ostsibirien).
§ 347. Jenseits des Jenissei erhebt sich das Bergland Ostsibiriens.
Das Tafelland des Innern ist im 8 von Kettengebirgen umgeben, von
deren Senkungen die des Baikal-Sees die bedeutendste ist. Durch sie
verläuft eine wichtige Verbindung zwischen Hochasien und Sibirien. Sie
geht von Kjachta nach Jrkütsk, der prächtig gebauten Hauptstadt Ost-
sibiriens.
ß 348. Das Klima ähnelt dem westsibirischen; da aber das Land nur
den Nordwinden Zutritt gewährt, so ist es noch kälter und durch die
schroffsten Gegensätze der ganzen Erde gekennzeichnet. Auf lange Winter
mit furchtbaren Kältegraden und Schneestürmen folgen kurze, sehr heiße
Sommer, in denen die Pflanzen sich schnell entwickeln und Schwärme von
Stechmücken eine Plage für Menschen und Tiere sind.
§ 349. Besiedlung. Der ungeheure Raum vom Nördlichen Eismeer
bis zum Nordrande Vorderasiens und vom Großen Ozean bis zum Ural
wird Sibirien genannt. Obwohl es größer ist als Europa, hatte es bis
vor kurzem nicht mehr Einwohner als London. Noch vor 300 Jahren
war das Land nur von Mongolen bewohnt, bis eine kleine russische Reiter-
schar den Ural überstieg und es dem russischen Kaiser unterwarf, der all-
mählich die Herrschaft über ganz Nordasien gewann. Es wurde das Ver-
bannnngsgebiet russischer Verbrecher, die vielfach in den staatlichen Berg-
werken arbeiten müffen. Nach der Entlassung sind sie — wie in Westsibirien
südwärts gezogen und haben sich mit anderen Einwanderern in der Nähe
der großen Eisenbahn angesiedelt. Getreideernten, Viehzucht, Fischfang und
der Reichtum des Landes an Bodenschätzen (Edelmetalle/Graphit, Kohle,
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Extrahierte Personennamen: Kjachta
Extrahierte Ortsnamen: Asien Nordasien Ostsibirien Bergland_Ostsibiriens Sibirien Nordrande_Vorderasiens Sibirien Europa London Nordasien Westsibirien
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien.
223
Dieses macht ein Drittel des Reiches aus, und doch ist es von 97 L der
chinesischen Reichsbevölkerung bewohnt. Es ist der halbkreisförmig vor-
springende Teil Ostasiens zwischen dem Gelben Meere und der Bucht von
Tongking und wird durch die Ausläufer des Kueuluu skwenluw in einen
nördlichen und einen südlichen Teil zerlegt, zwischen denen große Unterschiede
bestehen.
Klima, Produkte und Bewohner. Das Klima Chinas ist reich an
Gegensätzen, im Sommer warm, im Süden fast tropisch heiß. Dann weht
der Meereswind in das Wüstengebiet Hochasiens und bewirkt Niederschläge,
die in Südchina am reichlichsten fallen. Im Winter wehen die kalten
Winde aus Jnuerafieu nach O; dann bedecken sich die Küstenteile des
Gelben Meeres weithin mit Eis. Peking, auf dem Parallel von Neapel,
ist dann kälter als Stöckholm.
118. Die Chinesische Mauer im Norden von Peking. (Nach Weaie, Reshapmg.)
Die „Kroße Mauer" ist 18 m hoch und 7 m breit, aber heute großenteils verfallen.
China ist das ^and des mannigfaltigsten und ergiebigsten Ackerbaues!
seine meist noch ungehobenen Mineralschätze, besonders die riesigen Kohlen-
und Eisenlager Nordchinas, bestimmen es zum Großindustriestaate der Zukunft.
Die Bewohner sind meist Mongolen. Gegen die Wüstenvölker im W
haben sie sich durch die gewaltige Chinesische Mauer (Bild 118), deren Bau
in die Zeit des zweiten Panischen Krieges fällt, abgeschlossen; nach den
anderen Seiten hin sind sie durch natürliche Grenzen von anderen Völkern ge-
schieden. So lebten sie jahrtausendelang sür sich und bildeten eine nur ihnen
eigentümliche Kultur aus. Schon lange vor uns kannten sie den Kompaß
lzur Wüstenreise), das Schießpulver izum Bergbau), das Papier und den
Buchdruck, das Glas und das Porzellan. Der Chinese ist durch seine
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Ostasiens Chinas Hochasiens Südchina Peking Neapel Peking China Eisenlager_Nordchinas
52 Die fremden Erdteile. Asien.
die Jahreswärme schnell ab. Im 8. noch Palmen und Affen, im N. Nadel-
hölzer und Bären.
Die Japaner gehören zu den mongolenartigen Völkern. Sie bekennen
sich zu einer Art von Ahnendienst oder sind Buddhisten; auch die
Lehre des Konfuzius hat Anhänger. Seitdem es den Nordamerikanern
gelungen ist (1854), Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika zu
öffnen, haben wenige Jahrzehnte genügt, Japan in einen modernen,
zivilisierten Staat umzuwandeln, so daß die Japaner unstreitig das
gebildet st emongolische Volksind. Zahlreiche junge Japaner studieren
auf westeuropäischen Hochschulen und werden dann in ihrer Heimat Förderer
abendländischer Bildung. Sogar die Despotenherrschaft ist abgeschafft und
eine Staatsverfassung mit Volksvertretung eingeführt. Der Mikado ist das
weltliche und geistliche Oberhaupt. •— Die Industrie steht bei den Japanern
am höchsten unter allen Asiaten. Sie liefern ausgezeichnete Seidenstoffe,
Lackarbeiten und Schnitzereien; die Japaner sind vorzügliche Ackerbauer und
Seidenraupenzüchter.
Der deutsche Handel mit Japan umfaßt nur 6°/0 des japanischen
Außenhandels und steht an 4. Stelle. Die Hauptausfuhr bildet Seide.
G Tokio, Hst. auf der Insel Mpon gelegen. S. davon der Welthafen
* Jokohäma. — »Ki öto. erste Industriestadt und Hauptsitz der Gelehr-
samkeit. — Hafenstadt Dofaka. — -Zinagasaki, wichtige Handelsstadt auf
der f. Hauptinsel. — Zu Japan gehören di,e Kurilen und die Liukiu-
Gruppe, im 8. die schöne Insel Formosa.
5* Nordasien.
(Russisch.)
1. Sibirien, größer als Europa, mit einer Bevölkerungszahl, geringer
als die von London, nimmt den Raum zwischen Ural und dem Großen Ozean,
Jnnerasien und dem Eismeer ein. Der N. und der W. Sibiriens bis zum
Jeniffei ist Tiefland; der 80. und 0. dagegen wird von Gebirgs- und Berg-
land eingenommen. Die bedeutendsten Gebirge sind der gold- und silber-
haltige Altais) das reißbleireiche Sajanische Gebirge. In
Kamtschatka erheben sich einzelne tätige Vulkane bis zur Höhe des Mont-
blanc. — Die 3 Riesenströme folgen der ^.-Abdachung des Landes zum
einsamen Eismeer. Wie heißen sie? Für den Verkehr nach außen hin
haben sie sehr geringe Bedeutung, da ihr Unterlauf durch ein unwirtliches
Gebiet führt, den größten Teil des Jahres eine Eisdecke trägt, und da sie
in das selten eisfreie Eismeer münden. Ihr Fischreichtum ist aber eine
Hauptnahrungsquelle der dortigen Bewohner. Zum großen Ozean fließt
der goldführende Amur. — Der Baikal, ein tiefer Süßwasser-Gebirgssee,
der mit seinem Grunde bis 1100 m unter den Meeresspiegel sinkt, ist das
größte stehende Gewässer Sibiriens und entwässert sich zum Jenissel.
Das Klima Sibiriens ist viel rauher und kälter, als das Europas
unter gleicher Breite. Gegenden, die nicht weiter nach N. liegen als
Frankfurt a. M., haben kaum die mittlere Jahreswärme des n. Norwegens.
*) Der Altai ist neben dem Ural die Hauptfundstätte des Goldes im
russischen Gebiet.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Japan Europa Nordamerika Japan Japan Tokio Dofaka Japan Formosa Nordasien Sibirien Europa London Großen_Ozean Sibiriens Kamtschatka Mont- Sibiriens Sibiriens Europas Frankfurt Norwegens
94 Die fremden Erdteile.
Die Japaner gehören zu den mongolenartigen Völkern.
Sie bekennen sich zu einer Art von Ahnendienst oder sind B u d d -
histen. In Bezng auf Gewerbe und Wissenschaft waren sie bis
in die neueste Zeit noch Schüler der Chinesen. Seitdem Japan aber
dem Verkehr mit Europa und Nordamerika geöffnet ist, hat das
geweckte japanische Volk überrascheud schnell viele Fortschritte unserer
Kultur in Bezug auf Gewerbe, Eisenbahnen, Heer- und Unterrichtswesen
angenommen, so daß die Japaner unstreitig das gebildetste
mongolische Volk sind. Die Industrie steht bei ihnen uuter alleu
Asiaten am höchsten. Sie liefern ausgezeichnete Seidenstoffe, Lackarbeiten
und Schnitzereien, sind vorzügliche Ackerbauer und Seidenzüchter. Hanpt-
ausfuhr Thee und Seide. — Das geistliche und weltliche Oberhaupt ist
der Mikado.
Tokio «über eine Mill. (£.), Hst. auf der Insel Nippon. —,
Jokohama, Hauptausfuhrhafeu. — Kioto, große Industriestadt.
5. Nord- und Nordwestasten.
(Russisch.)
I. -Sibirien, (größer als Europa, Bevölkerungsziffer geringer als
die von London) nimmt den Raum zwischen dem Ural und Großen
Ozean, Zentrales ien und dem Eismeer ein. Die ^.-^.-Hälste ist Tief-
land, der S.-O. Gebirgslaud. Zu den Gebirgen gehört der gold- und
silberreiche Altai, das graphitreiche saj anische Gebirge, das eisen-
reiche Jablonoi - Gebirge und das Vnlkangebirgsland von
Kamtschatka. — Die Riesenströme Sibiriens folgen der N.-Ab-
dachung des Landes zum Eismeer. Es sind der Ob mit dem Jrtisch,
der Jenissei und die Lena. Für den Verkehr nach außen habeu
diese Ströme sehr geringe Bedeutung, da sie in das selten eisfreie Polar-
meer münden. Ihr Fischreichtum ist aber eine Hauptnahrnngsqnelle der
Bewohner. Zum großen Ozean fließt der Amur. Der Baikalsee ist
das größte stehende Gewässer, ein tiefer Süßwaffer-Gebirgsfee.
Das Klima Sibiriens ist viel rauher und kälter als dasjenige
Europas unter gleicher Breite und weist namentlich große Wärmegegensätze
auf: lange, strenge Winter mit furchtbaren Kältegraden und nach raschem
Übergange sehr heiße Sommer, in denen sich die Pflanzenwelt sehr schnell
entwickelt. (So hat Jakntsk, das wenig n. liegt als Bergen, im Winter
— 40° C., im Juli bis 20° C.) Zu dieser Gestaltung des Klimas trägt
außer der u. Lage Sibiriens auch seiue Bodeugestaltuug bei. Es ist
gegen das Eismeer hin ganz offen gelegen und gegen den 8. durch hohe
Gebirge abgeschlossen. Die größte Kälte zeigt O.-Sibirien. Das günstigste
dem Anbau vou Früchten recht zuträgliche Klima haben die s. Gebirgs-
thäler und Ebenen.
Pflanzen- und Tierwelt find in den einzelnen Gegenden sehr
verschieden. Der s.-w. Teil Sibiriens ist eine Fortsetzung der turauischeu
S.tepve. Nördlich davon zieht sich vom Ural bis zum Altai und dem
Baikalfee ein etwa 350 km breiter Gürtel fruchtbaren Knltnrlan-
des hin, das sich infolge reichlicher Niederschläge zum Ackerbau wohl eiguet.
Noch weiter n erstreckt sich vom Ural bis zum Großen Ozeau ein breiter
Gürtel von Nadelholz Waldungen, die Heimat vou allerlei Pelz-
tieren (Zobel, Hermelin, Polarfuchs. Bär, Eichhörnchen) und wilden
Jägervölkern. Den äußersten N. Sibiriens erfüllen die Sumpf- und
Moosflächen der öden T u u d r a.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Zobel Polarfuchs
Extrahierte Ortsnamen: Japan Europa Nordamerika Tokio Kioto Europa London Kamtschatka Sibiriens Sibiriens Europas 40°_C. Sibiriens Sibiriens Baikalfee
Nordasien oder Russisch-Asien. 25
blitzt Süd-Sibirien die zur Verhüttung der Erze so nötige Steinkohle in mächtigen
Lagern, die aber vorerst noch wenig ausgenutzt werden. Sehr reich an Gold
ist der Sand der Flüsse. Die bedeutendsten Bergwerkstädte sind Barnaul, nördlich
vom Altai, und am Jablonoigebirge Nertschinsk im Quellgebiet des Amur.
Seinen Naturschätzen nach ist Sibirien
ein Land der Zukunft.
Bevölkerung. Diese besteht zu 9/10 aus Russeu, die teils freie Kolonisten
teils Verbannte und Nachkommen von somen sind. Der Rest ist mongolischer
Abkunft und umfaßt nur Jäger-, Fischer^und Hirtenstämme> — Die Zahl
der Einwohner ist im Verhältnis zum Flächeninhalt des Landes noch äußerst
gering; auf einem Räume, weit größer als Europa, wohnen nur soviel Menschen
wie in Bayern (Gründe!).
Verkehrsmittel. Großen Vorschub leistet der Entwicklung Sibiriens die
nunmehr vollendete große Sibirische Bahn, die im Anschluß an die russisch-euro-
päische Linie Moskau — Samara — Slatoust von Tscheljabinsk durch Sibirien
und die chinesische Mandschurei nach den Häsen Wladiwostok, Dalni und Port
Arthur am Stillen Ozean führt (Berlin?^Dalni 10550 km; Fahrzeit von Berlin
nach Peking^6 Tage; Berlin—tfingtau Il Tage, d.i. 20—25 Tage weniger als ans
dem Seewege).
Die Ziele, welche Rußland bei der Inangriffnahme der Bahn sich gesetzt,
sind vor allem die Kolonisierung Sibiriens, die Verwertung seiner Bodenschätze,
die Eröffnung von Absatzgebieten für die immer mehr erstarkende russische Industrie
und die Erreichung einer gebietenden Stellung in Ostasien.
Turan oder Russisch-Ientralasien.
Lage. Turan liegt zwischen dem Kaspischen See und den westlichen
Terrassen von Zentralasien, zwischen Iran und Sibirien. Im W. setzt sich die
Ebene fort in dem großen Völkertor zwischen dem Uralgebirge und dem
Kaspischen Meer, durch das schon oftmals gewaltige Völkermassen gewandert sind.
Turan ist das Durchgangsland von Rußland nach Persien, China und Indien.
Naturbeschaffenheit. Der Bodengestalt nach ist das Gebiet, abgesehen
von den Terrassenländern im O., Tiesland. Reste einer vormaligen Meeresbedeckung
sind das Kaspische Meer (—20 m), der Aralsee und die weiteren kleineren
Salzseen der Ebene. — Als Hauptsammler der Gewässer erscheint der Aralsee.
In ihn ergießen sich Amu (Oxus) und Sir (Jaxärtes). — Das Klima zeigt
schroffe Gegensätze. Der Niederschlag ist sehr spärlich, das Land daher teils ganz
wüst, teils nur von Salz- und Stachelpflanzen bedeckt. Anbaufähig sind die Gegen-
den längs der Flüsse und die bewässerten Gebirgslandschaften, wo Reis, Baumwolle,
Tabak, Getreide und köstliches Obst gedeihen. Die ausgebreitete Baumwoll-
kultur Turans bildet die Hauptstütze der hochentwickelten russischen Baumwoll-
industrie.
Bevölkerung. Diese ist größtenteils mongolisch und lebt vielfach noch
durchaus nomadisch, so die Kirgisen in der nach ihnen benannten Kirigisensteppe
zwischen Ural nud Altai und die Turkmenen westlich vom Aralsee. Die ver-
breitetste Religion ist der Mohammedanismus.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
32 Asien.
Abstammung. Die Gebirgslinie vom Kaukasus über den Hindukusch nach
dem Himalaja und zum Golf von Bengalen trennt die im Norden und Osten
wohnenden Mong olen von den südlich wohnenden Kaukasiern- den Hindu iu
Vorderindien, den Jraniern in Iran und den Semiten in Arabien und Syrien.
Kultur. Die Vielgestaltigkeit der geographischen Verhältnisse des Erdteils hatte
notwendigerweise auch eine große Mannigfaltigkeit im Kulturzustande der Bewohner
zur Folge. Im unwirtlichen Norden des Erdteils sind noch Jäger- und Fischer-
Völker, wie die Samojedeu, Tungusen u. a. Die mittleren Steppen- und Wüsteustriche
erfüllen Nomaden, wie die Kirgisen, die Turkvölker und die Tibeter. Die übrigen,
mehr in den Randgebieten des Erdteils wohnhaften Völker find ansässig und treiben
teils Landwirtschaft teils Industrie. Von ihnen haben die Chinesen die charakteri-
stischen Merkmale der mongolischen Kultur bis zur Jetztzeit bewahrt. Es sind dies
in wirtschaftlicher Beziehung möglichste Abschließnng vom Auslande, in geistiger an-
dauernder Stillstand infolge des Absperrungssystems, in politischer Despotismus, in
religiöser Aberglaube und leerer Formendienst. Die letzten Folgen dieses Systems sind
die Ohnmacht des Reiches trotz seiner gewaltigen Größe und die Gefahr seiner schließ-
lichen Aufteilung durch die großen Kolonialmächte unter verschiedenen Formen (Pach-
tung, Besitznahme, Zugeständnisse für Verkehrseinrichtung u. dgl.).
Religion. Die Bewohner Asiens sind teils Monotheisten teils Polytheisten.
Die Hauptform des Monotheismus ist der Mohammedanismus oder der Islam;
er beherrscht hauptsächlich Westasien. Die Zahl der Heiden beträgt mehr als 4/s aller
Bewohner des Erdteils. Zu den wichtigsten Formen des Polytheismus zählen der
Brahmaismus iu Vorderindien und der Buddhismus in Zentral- und Ostasien.
Handel und Verkehr. Die Haupthandelsgebiete Asiens sind infolge ihres
Produktenreichtums Britisch-Jndien und China, ferner Japan; auf diese drei Länder
entfällt der größte Teil des asiatischen Außenhandels. Aber anch Hinterindien und
die Indische Inselwelt unterhalten sehr lebhafte Handelsbeziehungen mit auswärtigen
Gebieten. Bedeutende Fortschritte weist in dieser Beziehung neuestens anch Sibirien
auf, hauptsächlich infolge der Transsibirischen Eisenbahn.
Der Verkehr ist im Innern Asiens noch auf großen Strecken Karawanen-
verkehr. Doch dringt anch in diesem Erdteil das Dampfroß immer weiter vor.
Eisenbahnen besitzen in größerer Ausdehnung besonders Britisch-Jndien und Japan.
Hervorragendes hat ferner betreffs des Baues von Eisenbahnen in jüngster Zeit
Rußland geleistet (in Kaukasien, Russisch-Zentralasien und Sibirien).
Besser als der Eisenbahnverkehr ist das Telegraphennetz entwickelt. Mehrere
Welttelegraphenlinien durchziehen den Kontinent und verbinden seine östlichsten Punkte
mit den Verkehrszentren Europas. — Zwischen Europa und Asien besteht auch ein
sehr reger Dampferverkehr, an dem auch deutsche Linien beteiligt sind.
Staatlicher Zustand. Fast zwei Drittel des asiatischen Bodens (27 Mill. qkm)
und 50% der Bevölkerung (400 Mill. Einw.) stehen unter der Herrschaft der
Europäer. Die ausgedehntesten Besitzungen haben die Russen und die Eng-
länder. — Größere Gebiete beherrschen noch die Türken, die Holländer und die
Franzosen, kleinere die Vereinigten Staaten von Amerika, dann Portugal
und das Deutsche Reich.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Bengalen Syrien Asiens Westasien Ostasien Asiens China Japan Hinterindien Sibirien Asiens Japan Kaukasien Russisch-Zentralasien Sibirien Europas Europa Asien Amerika Portugal Deutsche_Reich
Vorderasien. 3
Antitaurus endigt. Diesem liegt der Erdschias Dagh vor, ein 4000m
hoher erloschener Vulkankegel.
Die Westküste. Gegen Westen verläuft das kleinasiatische Plateau in
niedrigeren, westöstlich streichenden Ketten, die bis ans Meer herantreten und eine
buchten- und inselreiche Küste erzeugen. Da das Eindringen der milden Seeluft
nirgends gehindert wird und die Winter- und Frühjahrsregen Mittelmeerklima!)
ausreichende Benetzung bringen, ..vereinigen sich hier alle Bedingungen zu reicher
Fruchtbarkeit. Es gedeihen der Ölbaum, Südfrüchte, Wein, Getreide und Baum-
wolle. Die Westküste Kleinasiens ist also mit reichen Naturgaben ausgestattet.
Daher blühte hier schon im frühesten Altertum eine große Anzahl griechischer
Kolonien. Von den mächtigen Handelsstädten jener Zeit hat aber nur Smyrua
seine Bedeutung bewahrt, das noch heute die erste Handelsstadt (200000 Einw.)
der Levante ist. Die Bewohner der Westküste sind hauptsächlich Griechen, die
sich mit Schiffahrt, Handel und Gewerbe befassen. — An Inseln sind der Küste
vorgelagert die weinreichen Eilande Lesbos, Chios und Samos und weiter
südlich das geschichtlich wichtige Rhodus.
Das Innere. Die Randgebirge halten die regenspendenden Seewinde vom
Innern ab. Dieses leidet daher 'unter großer Trockenheit, ja es hat vielfach
Steppencharakter.^)
Der Kisil-Jrmak ist der einzige größere Fluß des Plateaus. Die trockene
Lage ermöglicht hauptsächlich Schaf- und Ziegenzucht und diese bildet auch mit der
Teppichweberei den Haupterwerbszweig des türkischen Bauern. Das Innere wird
übrigens mehr und mehr durch Eisenbahnen erschlossen; so führt bereits — dank
deutschem Unternehmungsgeiste — eine Bahn von Skutari (ü) am Bosporus
einerseits über Konia hinaus bis Bulgurlu. Eine zweite Linie geht bis An-
gora (o). Westlich von diesem sind die Hauptfundstätten des Meerschaumes,
eines erdigen Minerals, das vornehmlich nach Wien und Ruhla ausgeführt
wird. — An der Nordküste liegt Trapezunt, das Eingangstor für den
europäischen Handel mit Armenien und Persien. Gegenüber der Südküste
das von den Engländern besetzte kupferreiche Cypern.
Die Halbinsel Kleinasien ist im Besitze der Türken.
Das Syrisch-Arabische Tafelland.
Natur und Umgrenzung. Vom östlichen Gestade des Mittelmeeres
zieht sich durch Syrien und Arabien ein bis zu 1200 m sich erhebendes, wasser-
und humusarmes, vielfach karstartiges Tafelland, das durch natürliche Grenzen
scharf umrandet wird.
Diese sind im N. der Antitaurus und das Armenische Hochland, im O. das
Tiefland von Mesopotamien und der Persische Golf, im S. das Arabische Meer,
im W. das Rote Meer und das Mittelmeer.
Lage. Das Syrisch-Arabische Tafelland breitet sich an der Berühruugs-
stelle dreier Erdteile aus; es erfreut sich dadurch einer hohen Gunst der aeo-
graphischen Lage.
Steppen sind baumarme Flächen mit trockenem, vielfach salzhaltigem Boden und
unzusammenhängender Pflanzendecke. Ihre Ursache ist Armut an Niederschlägen.
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I. Das türkische Reich.
731
Das Wasser des jetzigen Sees, zwar klar und hell, ist salzig
und bitter, vermischt mit Schwefel und Erdpech und brennt
auf der Zunge. Fische und andere Thiere leben nicht in
demselben; die öde, reizlose Umgebung ist todt und ohne
Vegetation; nur hin und wieder trauert eine Salzpflanze; die
Luft ist ungesund. 2) Der See von Genczareth oder
Liberias (das galiläische Meer), im Norden des vorigen,
3 Meil. lang und 1 Meile breit, ist ein schöner, fischreicher
Wasserspiegel, an dem Jesus so gern weilte mit seinen
Schülern und Freunden. Petrus und Simon als Fischer.
3) Der Wan-See in Armenien bildet viele Buchten und
Einschnitte, so daß sein Umfang nicht weniger als 45 Meil.
betragen soll. Sein Wasser ist salzig; er liefert gute Fische.
§. 848. Das Land ist ungeachtet der vielen Gebirge
und des Flugsandes, der manche Gegenden, wie die große
syrische Wüste, bedeckt, eins der schönsten und frucht-
barsten des ganzen Erdthcils, dem nur ein fleißiger Anbau
gebricht. Aber unter dem harten Drucke des türkischen Des-
potismus und der Anarchie kaun der Landbau unmöglich
gedeihen. Einst waren diese Länder groß durch Macht und
blühend durch Wohlstand; jetzt findet sich überall das Gegen-
theil. — Das Klima ist im Ganzen sehr mild und gesund; nur
in den Thälern und Ebenen lagert drückende Hitze, die aber an den
Küsten durch Seewinde gemildert wird. In den hohen Gebirgs-
gegenden, besonders Armeniens, gibt es nordische Winter mit
Schnee und Eis. Der Samum, ein glühend heißer Süd-
westwind, wehet nicht selten im Süden mit giftigen! Hauche;
die Pest richtet häufig große Verheerungen an, und weite
Strecken werden zuweilen durch Erdbeben verwüstet.
§. 849. Die wichtigsten Naturerzengnisse dieses
Landes sind: A. Das Thierreich. 1) Starke Viehzucht
wird getrieben; besonders gibt es schöne Pferde, Kameele,
angorische Ziegen und breitschwänzige Schaafe. In vielen
Gegenden findet sich 2) bedeutende Bienenzucht; sehr wichtig
ist 3) der Seidenbau; 4) wilde Thiere mannichfacher
Art sind vorhanden, z. B. Schakals, Hyänen und Tiger;
48*
Hauptschulbücherei
Frankfurt a. Main
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Extrahierte Personennamen: Genczareth Petrus Simon_als_Fischer
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X. Arabien.
32. Arabien bildet, durch seine Lage, Natur-Beschaffenheit u.
Bevölkerung, den Uebergang zwischen Asien und Afrika. — Die Un-
wirthbarkeit des Inneren beschränkt die Bevölkerung auf die gebir-
gigen Küsten-Terrassen, und begründet ihre politische Zersplitterung.
— Daher, außer der ohnmächtigen Türken-Herrschaft an der
West-Küste und dem kleinen britischen Besitzthum Aden, an den
gesammten West- und Süd-Gestaden nur machtlose Häuptlingschaf-
ten. Allein an der Ost-Küste eine bedeutendere politische Macht,
die des Imams von Maskat, der wichtigsten Handels- und Ha-
fenstadt der ganzen Halbinsel. —
33. Die Araber, vorzugsweise Nomaden, nur im „glücklichen" Arabien u.
e. a. ähnlich ausgestatteten Thal- und Küstenlanden auch allgemeiner mit der
Boden-Kultur beschäftigt, leben im Allgemeinen noch heute wie zur Zeit der
Erzväter. — Nächst dem Hirtenleben reizt sie der Meerverkehr. — Aus diesem
beruht die Herrschaft des Jmanis von Maskat, der durch die glückliche Lage
seiner Stadt und die Unthätigkeit seiner Nachbarn fast zum Alleinhandel mit
Arabiens Stapelwaaren (Perlen, Datteln, Kaffee, Weihrauch u. s. w.) und mit
Negersklaven, auf diese Weise zu Reichthum und dadurch zu Macht und Ansehen
gelangt ist. —
Afrika.
I. Topisches.
1. Afrika ist in Bezug auf die Natur seines Bodens und
Klima's der einförmigste Kontinent; nur der australische übertrifft
ihn in dieser Hinsicht. — Eine ähnliche Einförmigkeit zeigt sich
auch in seinen ethnographischen Verhältnissen. — Der Mangel an
Meereseinschnitten u. großen Küsten- und Stufenländern, so wie die
durch die Sahara und die Unaufgeschlossenheit Hoch-Afrika's erzeug-
ten Trennungen bedingen den Mangel an großen Staatsvereinen
und selbstständiger Kultur-Entwickelung; Aegypten macht in diesen
Beziehungen eine Ausnahme. — Andere Hemmnisse sind die ur-
sprüngliche Naturanlage der Afrikaner und die historischen Verhält-
nisse. —
2. Afrika ist nur schwach bevölkert, am besten an den Küsten
und größeren Strömen, vorzüglich am unteren Nil. — Drei Vier-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika West-Küste Arabiens Afrika Afrika Sahara Afrika