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B. Länderkunde. — Vi. Europa.
241. Panorama von Plön. (Im Hintergrunde
Die mächtigen Schmelzwasser des zurückweichenden Gletschers durchbrachen ältere Endmoränen
2. Der Baltische Landrücken.
§ 316. I- Bodengestaltung und Bewässerung. Wenn auch die langgestreckte
Bodenanschwellung des Baltischen Landrückens durch ein älteres Grund-
gebirge, dessen Köpfe an verschiedenen Stellen zutage treten, vermutlich
vorgezeichnet ist, so hat sie ihre heutige Oberslächeugestaltung doch in erster
Linie durch die Wirkungen der Eiszeit erhalten und wird in der Haupt-
sache auch durch eiszeitliche Ablagerungen gebildet. Der Geschiebelehm, dem
die ertragreichen Landstriche ihre Fruchtbarkeit verdanken, ist vielfach mit
bogenförmig verlaufenden, verschieden breiten und stellenweise stattlich hohen
Hügelreihen, den End- und Seitenmoränen einstiger Gletscher, bedeckt. Den
Endmoränen der zurückweichenden, hier jedoch lange im Stillstand ver-
harrenden Eisdecke entsprechen die drei großen Bogen des Baltischen Höhen-
zuges:
1. der Preußische Höhenzug um die Danziger Bucht,
3. der Pommersche und Mecklenburgische Höhenzug um die Pommersche
Bucht,
3. der Schleswig-Holsteinische und Jütische Höhenzug um die Südwestbucht.
Der Baltische Landrücken oder, wie er wegen seines Reichtums an Seen auch
heißt, die Baltische Seenplatte nimmt im ganzen nach W hin an Höhe ab. Durch-
schnittlich am höchsten ist die Preußische Seenplatte, doch gehört die bedeutendste
Erhebung, die höchste Schuttaufhäufung in Norddeutschland, nämlich der Turm-
berg (330 m, westlich vondanzig), dem Pommerscheu Laudrücken an. Die meisten
und größten Seen weist die Ostpreußische, danach die Mecklenburgische Seenplatte auf.
Die bedeutendsten Seen Ostpreußens sind derspirding- und der Mauersee, jeder
über 100qkm groß. Der größte Seenorddeutschlauds überhaupt ist der Mürihsee
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Baltischen_Höhen- Mecklenburgische_Höhenzug Pommersche
Bucht Norddeutschland
Land und Leute in Kurland.
147
Ein großer Teil der Güter Kurlands*) befindet sich in der Hand des Adels. Der kurische Adel besitzt meist Güter von beträchtlichem Umfange. Der in Kurland beliebte Ausdruck für ein großes und kleines Gut ist: „eine große oder kleine Grenze haben." Das größte Gut in Kurland ist wohl das Majorat**) Dondangen im nördlichen Teil des Landes. Es dürfte dreimal so groß sein als Schaumburg-Lippe (mit Bückeburg). Das nach Dondangen bedeutendste kurische Gut ist ein Majorat, das fast zwölf Quadratmeilen ***) (über 660 Quadratkilometer) umfaßt. Natürlich stehen diese Güter an Ertragsfähigkeit weit hinter dem Fürstentum Schaumburg-Lippe zurück, da der größte Teil der Oberfläche von Waldungen bedeckt ist. In den meilenlangen Forsten dieser Güter findet man einen reichen Stand von Elentieren.
Die meisten kurischen Adelsgeschlechter stammen aus Nieder-Sachsen und Pommern, nur wenige leiten ihren Ursprung von früheren lettischen Fürsten ab» Sie sind im allgemeinen sehr gebildet und begegnen ihren Gutsinsassen mit vieler Milde und Freundlichkeit. Der kurische Adel verschließt sein Ohr nicht kalt und gleichgültig ihren Klagen, sondern hört mit großer Geduld auf ihre meist sehr umständlichen Berichte und gewährt ihnen gern seinen Rat und oft seine Hilfe. Die anmutigen, klugen und bescheidenen Frauen Kurlands sind der schönste Schmuck dieser Provinz.
Wie es in Rußland sogar einem Edelmann ergehen kann, sehen wir an folgender kleinen Geschichte:
Es war vor etwa 200 Jahren zur Zeit des Willkür-Regiments unter Herzog Biron, einem übermütigen Günstling der russischen Kaiserin Anna (siehe unter „Mitau"). Ein Herr von Osten-Sacken stand eines Abends arglos und keine Gefahr ahnend vor der Tür seines Landhauses. Plötzlich wurde er von vermummten Männern ergriffen und in einen verdeckten Wagen gehoben, der schnell mit ihm davonrollte. Fast zwei Jahre hindurch wurde er von einer russischen Provinz in die andere gefahren, niemand erteilte ihm Auskunft, warum er überfallen und entführt worden war. In einer Nacht endlich hielt der Wagen still. Die Pferde werden ausgeschirrt, aber keine neuen vorgespannt. Der Herr von Osten-Sacken vernimmt rings um sich keinen menschlichen Laut, so daß er zuletzt den Mut gewinnt, die Tür seines rollenden Gefängnisses zu öffnen, was ihm sonst streng verboten war. Wer beschreibt seinen freudigen Schreck, als er sich vor der Tür seines Landhauses befindet! Von nun an wurde er nicht weiter behelligt. Vielleicht hatte Herr von Osten-Sacken über Biron eine ungünstige Äußerung gemacht, die diesem durch einen seiner zahlreichen Spione wieder berichtet wurde. Der reizbare Emporkömmling rächte sich nun durch die fast zweijährige Ruhelosigkeit, zu der er den Herrn von Osten-Sacken verdammte.
Nack Ludwig Brünier, „Kurland." Schilderungen von Land und Leuten. ________________________________ Verlag Heinrich Matches. Leipzig.
*) Grundbesitz Kurlands — 4-1,6°/0 Großgrundbesitz, 38,1 °/0 Kleingrundbesitz, 20,3 °/o Domänen (Güter des Staates) und Grundbesitz der Städte und Kirchen.
**) Majorat = Gut, welches stets dem Ältesten der Erbberechtigten zufällt.
***) Eine Quadratmeile (□ Meile) ---- 55,062 qkm.
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Extrahierte Personennamen: Biron Anna Biron Ludwig_Brünier Ludwig Heinrich_Matches Heinrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Lüneburg
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 50 —
Wittingen (1700 Einwohner). Der Verkehr in der ab-
gelegenen Stadt ist so außerordentlich gering, daß sie wohl
die „tote Stadt" genannt wurde. Der gute Boden weist die
Bewohner meist auf den Ackerbau hin. Ursprung und Namen
hat der Ort vom Sachsenherzog Wittekind erhalten, der ihn
zu einer wichtigen Grenzfestung gegen die Wenden erhob. Im
Mittelalter hausten in dieser Gegend die Raubritter von
demknesebeck (Kneisen^ Fürsten) und Hodenberg. Ihre Burgen
standen in dichten Wäldern und unwirtsamen Mooren zu
Knesebeck (800 Einw.) und Mahrenholz (700 Einw.)
Eine schaurige Sage geht von Mahrenholz, daß ein dortiges
Kloster wegen der Gottlosigkeit der Mönche und Nonnen
unter furchtbarem Getöse in die Tiefe gesunken sei. Noch
glaubt man das Ächzen und Stöhnen der Mönche und leisen
Frauengesang zu vernehmen, wenn des Abends die melan-
cholischen Töne der Unken und Frösche über die stille Moor-
fläche ziehen. In den sumpfigen Gegenden der Ohre, nahe
dem Drömling, liegt der Flecken Brome.
16. Der Kreis Gifhorn.
Der Kreis gehört dem Oberlauf der Aller an. Dieser
Fluß entspringt in der Provinz Sachsen bei Seehausen in
einer Meereshöhe von nur 155 m, woraus sich das geringe
Gefälle erklärt. Die Ufer sind niedrig und sumpfig. Um
die großen Wassermengen abzuleiten, ward 1360 die Aller-
Korrektion mit einem Kostenaufwand von 900 000 Mark be-
gönnen, indem man einen Kanal von Weyhausen bis Diek-
horlt grub. Eine weit größere Wassermenge bringt der Harz-
fluß Oker (^Hochbergfluß). Daher staut das Wasser in der
Aller und Oker auf und überschwemmt öfter die Gegend.
(Vgl. Flaudewell S. 43.) Aber gerade das Wasser hat die
fruchtbare Marschniederung, den Papenteich, im südlichen Teil
des Kreises geschaffen. Der nördlich der Aller gelegene Teil
ist meist moorig und ödes Heideland.
Die Kreisstadt Gifhorn, auf einer kleinen Anhöhe
an der Mündung der Jfe in die Aller gelegen, zählt 3000
Einwohner und hat Garten und Gemüsebau, Fabriken für
Tabak, Glas, Woll- und Baumwollspinnerei. Der Bahnhof
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79
sie den Vorwitzigen, welcher sie auf ihren Wanderungen belauschen
will. — Prinzessin Ilse und der Köhler. —
Jlsenburg ist ein Flecken im Regierungsbezirke Magdeburg. Ober-
halb Jlsenburg liegeu ein altes und neues gräflich Stolbergsches
Schloß. Die Eisengießereien von Jlsenburg sind weit bekannt.
Fünfter Tag:
Die vier zu dem Saalegebiete gehörenden Flüsse.
1. Die Holzemme entspringt bei den Hohueklippeu nahe dem
Brocken und fließt in die Bode. Ihr eigentliches, wildes Thal be-
ginnt bei der „Steinernen Renne", wo sie, fast zu Schaum aufgelöst,
eiue Reihe von Wasserfällen bildet, und wo sie — besonders bei
Schneeweichen — einem starken Turner gleich, in weiten Sprüngen
über die im Flußbett liegenden Felsblöcke dahin stürzt. Gefälle 1:18.
So nahe liegen diese breiten Blöcke im Flusse bei dem kleinen Gast-
Häuschen, daß man bequem, über dieselben hinwegspringend, von einem
Ufer zum andern gelangen kann, und überraschend ist der Blick auf
diese „Steinerne Renne" von der etwas oberhalb gelegenen Brücke
aus, weil man von dort fowohl nach unten, wie nach oben etwa
1000 Schritte weit nur über ranfchende Wasserfälle dahinsteht. Bei
Wernigerode fließt die Holzemme in die Ebene.
Tie Stadt Wernigerode gehört zu der standesherrlichen Grafschaft
Wernigerode. Neben der Stadt liegt auf einem 260 m hohen Berge
das Residenzschloß des Grafen. Rüstige Wanderer gehen in einem
Tage von Wernigerode durch das Thal der Holzemme ans den Brocken,
um am Abend durch das liebliche Jlsethal nach Jlsenburg wieder
hinunter zu wandern.
2. Die Bode. Die „Kalte Bode" entpringt auf dem Brocken-
felde unter dicht mit Brockenmoos und Heide überzogeneu Felsen und
bildet bald ein enges, schroffes Thal.
„Ich hört' ein Bächlein rauschen, wohl aus dem Felsenquell
Hinab zum Thale rauschen, so frisch und wunderhell.
Ich weiß nicht, wie mir wurde, nicht, wer den Rat mir gab,
Ich mußte gleich hinunter mit meinem Wanderstab.
Hinunter und immer weiter und immer dem Strome nach;
Es geh'u ja Mühlenräder an jedem klaren Bach."
In wildem, stürmischen Laufe durchrauscht sie ihr einsames, dunkles
Felsbett, und wir folgen ihr bis dahin, wo sie das Gebirge verläßt,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 156 —
noch in ihren Flachbooten allein auf dem Strome fuhren. Manchen
Fluch der einfachen, kräftigen Leute mögen diese Felsen und Wälder gehört
haben, wenn die Starken mit dem Aufgebot ihrer ganzen Kraft gegen
die Gewalt der Wasser rangen. Die riesigen treibenden Baumstämme
mit ihrem Wurzelwerk und ihren weitästigen Kronen erfordern beständig
die größte Achtsamkeit des Steuermanns; gelingt es ihm nicht, solchen
schwimmenden Baumleichen rechtzeitig auszuweichen/ so kann das Schiff
darüber verloren gehen. Schwieriger noch wird seine Arbeit dadurch,
daß sich das Fahrwasser beständig ändert. Das an der einen Stelle
losgerissene Land wird durch die Flut irgendwo in seinem Bett oder am
Ufer wieder angeschwemmt, und so werden Gefahren hervorgerufen, die auch der
kundigste Lotse nicht kennt. Zuweilen eröffnen sich uns weite Durchblicke
ins Land hinein; wir sehen dann ausgedehnte Sümpse, sehen die Abasien
des Schlammes, den der Strom bei seinen alljährlichen großen Über-
schwemmungen zurückläßt. Hier führt kein Weg, nicht einmal ein arm-
feiiger Pfad am User hin. An solchen Stellen Straßen bauen zu wollen,
wäre ein unsinniges Unternehmen; schon die nächste Hochflut kann
derartige kostspielige Bauten mit dem ganzen umliegenden Gelände
fortreißen.
Die Nacht sinkt hernieder; ein Bild voll düsterer Erhabenheit breitet
sich um uns aus. Der Mond beleuchtet den gurgelnden, rauschenden,
plätschernden Strom mit fahlem Lichte und macht die Felsen und Hütten
in gespenstischer Beleuchtung sichtbar. Dann sinkt er, schon tief im Westen
stehend, unter den Horizont hinab, und bald lagert tiese Dunkelheit auf
den ruhelosen Waffern, den düstern, schattenhaften Waldstreifen am User,
den Felsen und menschlichen Behausungen, die jetzt nur noch als graue
Punkte sichtbar sind. Die Öde aus der Wasserwüste wird dadurch noch
drückender; tiese Stille auf Strom und Uferlandschaft, nur unterbrochen
vom eintönigen Rauschen der Wellen, vom Stöhnen und Keuchen, Stoßen
und Wühlen der Maschine, vom Pfeifen und Wimmern des Windes.
Glühende Funken wirbeln aus den Schornsteinen des Dampfers; in der
Ferne leuchtet es plötzlich unheimlich auf; ein duukles, riesiges Etwas braust
uns, einem höllischen Ungetüm vergleichbar, entgegen: es ist ein anderer
Dampfer, der keuchend vorüberfährt. Dann wird es wieder unheimlich still,
und wie von einem finsteren Zauber gebannt, starren wir fast regungslos
auf die Wafferfläche, auf die schwarzen, unermeßlichen Urwälder am Ufer.
Endlich fällt der Nachttau stärker, er macht unsere Kleider naß und treibt
uns in das Zimmer hinab.
Glanzvoll steigt der Morgen heraus, wir sind zur Mündung des
schönen Ohio gelangt, dessen klares Wasser jetzt durch den Mississippi
das gleiche Schicksal erleidet, das diesem weiter aufwärts von der Lehm-
flut des einmündenden Missouri bereitet ward. Keilförmig drängt es in
die gelben Massen hinein, heldenhaft ringt es gegen die Übermacht, wird
aber nach kurzem Kampfe überwältigt. Dort liegt oberhalb der Mündung
Kairo — eine Stadt, die nur noch aus einigen überaus armseligen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
— 356 —
sten, wie sein Zorn andere vernichtete. Die Macht der übrigen Völker war zertrümmert; fast alle lähmte der Schrecken. Nur Englands Flagge wehte Lriumphirend auf allen Meeren; und Rußland begann endlich, sich emporzurichten gegen das ihm täglich näher rückende Weltreich.
86. Napolcon's Feldzug gegen Rußland (1812).
Es war immer sichtbarer, daß Napoleon keine unabhängige Macht in Europa neben sich dulden wollte. Jetzt sollte der Schlag Rußland treffen. Der Kaiser Alexander war lange ein treuer Freund und Anhänger Napoleon's; allein bald mußte er aus mehren Vorgängen schließen, daß Napoleon ihm mit verräterischer Liebe zugethan sei; daß er ihn zum letzten, aber größten Opfer ausersehen habe. Darum söhnte er sich mit England, der Seele aller Verbindungen gegen Frankreich, aus und zog auch Schweden, dem er in Norwegen einen Ersatz sür Finnland versprach, in sein Interesse. Als Napoleon die kriegerischen Vorkehrungen des russischen Kaisers vernahm, rief er voll Zuversicht aus: „Rußland wird von seinem Verhängnisse ergriffen, wohlan, es soll erfüllt werden!" und ließ von den Pyrenäen bis an die Küsten der Ostsee, von dem Niemen bis an das adriatische Meer das ganze Jahr 1811 hindurch unausgesetzt rüsten. Selbst Oesterreich und Preußen mußten Truppen stellen. Vom Frühjahr bis zum Herbste war Alles in Bewegung; nie sah Europa größere und schönere Heere vorüberziehen; der Zug glich einer Völkerwanderung. Ueber 500,000 Mann Franzosen, Deutsche, Italiener, Polen, selbst Spanier und Portugiesen, traten den Zug an und rückten im Juni 1812 über den Grenzfluß Niemen. Der Untergang Rußlands schien um so gewisser und näher, da es gerade nut den Türken in einen Krieg verwickelt war. Aber unter Englands Vermittelung schloß Alexander mit den Türken einen Frieden, in welchem der Pruth die Grenze seines Reiches wurde, und wendete nun seine ganze Macht gegen den neuen
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Alexander Alexander Napoleon Napoleon Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Englands Europa England Frankreich Schweden Norwegen Finnland Ostsee Oesterreich Europa Polen Englands
— 128 —
2. Die Entstehung des Rheinthales von Bingen bis Bonn.
Bei Bingen schließt der Rheingau ab. Von rechts tritt der Taunus, —
er heißt hier in seinen niederen Teilen Niederwald, — von links der Huns-
rück hart an den Fluß. Wie durch ein mächtiges Felsenthor tritt dieser in die
Gebirge ein (f. Bild Atlas, Anhg. S. 3) und beginnt den 100 km langen Lauf
durch das euge Felsthal Bingen-Bonn. Bevor wir uns Bingen und Umgebung
und die genannte Thalspalte näher ansehen, wollen wir versuchen, uns über die
Entstehung derselben klar zu werden.
(1. Entstehung des Aheinthntes.) Bei Betrachtung der Oberrheinischen
Tiesebene (S. 68) haben wir erfahren, daß dieselbe einst einen mächtigen Meeres-
arm bildete. Infolge gewisser Veränderungen (f. Hebnng der Hessischen Senke,
längs der er mit dem nördlichen Ocean in Verbindung stand) wurde er zu einem
Binnengewässer abgeschnürt. Indem dieses durch die einmündenden Flüsse „aus-
gesüßt" wurde, verwandelte es sich in einen Süßwassersee. Derselbe mußte sich
so hoch aufstauen, bis er irgendwo überfließen konnte, und zwar bot sich ihm
als Abflußrinne eine leichte Senkung des damals noch ungeteilten Schiefer-
gebirges. *) Ungefähr mit dem Plateau in gleicher Höhe floß das Wasser in
großer Breite dahin, an 200 m über dem jetzigen Rheinbett. In jahrtausende-
langer Arbeit nagte es sich nun tief und tiefer ein, wobei der See immer mehr
zur Entleerung gelangte. Noch heute sieht man stellenweise an den Felswänden
Spuren des frühereu Rheinbettes. So finden sich z. B. hoch oben bei der Feste
Ehrenbreitstein ^Koblenz gegenüber) wagerechte, mit Geröll bedeckte Felsterrassen,
die zweifellos das alte Rhein-Niveau andeuten. — Wahrscheinlich hat ein
Wasserfall die Hauptnagearbeit geleistet. Da wo der alte, hochfließende Rhein
bei dem heutigen Bonn den nördlichen Rand des Schiefergebirges erreichte,
mußte er sich als Wasserfall in die Niederrheinische Tiesebene (Kölner Bucht)
hübsche Gedicht von Emil Rittershaus, das hier zur Erheiterung des Lesers mitgeteilt
werden möge, wenn es sich auch nicht für die Schule eignet.
Die Rhein gauer Glocken.
Wo's guten Wein im Rheingau giebt, Doch wo die Rebe schlecht gedeiht,
Läßt man den Muud nicht trocken. Muß man die Äpfel pressen;
Drum wer ein schönes Tröpfchen liebt, Da wird gar klein die Seligkeit
Beacht' den Klang der Glocken! Dem Zecher zugemessen.
Merk, ob du hörst den vollen Baß, Der Trank ist matt, das Geld ist rar,
Ob dünn und schwach der Ton summ'! Man spart an Glock' und Klöppel —
Wo edle Sorten ruh'n im Faß, Wein) Und von dem Turm hört immerdar
Da klingt es: Vinum bonum! = (®uter Man eins nur: Äppelpäppel! Äppelpäppel!
Vinum bonum! Yinum bonum! (lang- Äppelpäppel! Äppelpäppel! (schnell!)
sam!)
Mein Sohn, wo du den Ton vernimmst,
Da kann dein Herz nicht lachen.
Da rat' ich, daß du weiter schwimmst
In dem bekränzten Nachen, —
Doch wo das Baßgeläut erscholl,
Da kehre nicht, mein Sohn, um,
Da labe dich, der Andacht voll
Und singe: Vinum bonum!
Yinum bonum! Vinum bonum!
x) Vielleicht war der Höhenunterschied zwischen Oberrheinischer Tiefebene und Schiefer-
gebirge damals weit geringer. Das Schiefergebirge war im langsamen Heben, bezw. die
Tiefebene im Sinken begriffen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
10 Allgemeine Landeskunde.
derselbe glitt ihm aus, und der große Hauer des Ebers verwundete ihn am Fuß.
Er achtete nicht auf die Wunde. Aber dieselbe ward bald schlimmer. Da eilte er
nach Braunschweig; er kam aber nur bis zum Klippenkrug, der in Steiuselde bei
Wülperode liegt. Hier starb er. Sein Grabhügel wird hier uoch gezeigt.
Seit der Zeit nun jagt er nachts mit Hallogeschrei, gefolgt von seinen Genossen
und vielen Hunden, den Hakel hinauf und hinunter. In seinem Gefolge befindet
sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Dieselbe war früher eine Nonne, wurde aber
durch eine Zauberin in eine Eule verwandelt und auf die Dumburg im Hakel
verbannt.
Das Grundlos.*)
Unfern der nördlichen Spitze des Hakels sieht man am Abhang des Berges
einen großen Erdsall, zum Teil mit Wasser ausgefüllt, am Rande mit hohem Schilf
bewachsen und in der Mitte mit der längsten Stange nicht zu ergründen. Darum heißt
dieser Sumpf mit Recht das Grundlos. Hier stand vor vielen, vielen Jahren eine
Burg, die von Raubrittern bewohnt wurde, die der Schrecken der ganzen Umgegend
weit und breit waren. Einst verirrte sich in dieser Gegend ein fern aus Welschland
kommender Ritter mit seinem Knappen. Vergeblich begehrten sie Einlaß, doch ihr
Pochen und Rufen wurde nicht gehört, denn die darinnen schwelgten, lärmten und
tobten. So blieben sie über Nacht vor der Burg. Der Ritter verfiel bald in er-
quickenden Schlas, während sein Knappe über Nacht wach blieb und die Vorgänge
auf dem Schlosse beobachtete. Zu seinem Schrecken nahm er wahr, daß es eine
Raubritterburg war und was für Dinge sich dort zutrugen. Er weckte seinen Herrn
aus dem Schlafe, und gerüstet erwarteten beide den Morgen.
Als die Sonne aufging, sahen sie, daß drei Hähne auf die im Hofe stehende
Rolandssäule flogen. Hier ließen sie ein neunfaches Wehe, Wehe, Wehe ertönen,
während der stärkste Hahn mit lautem Schreien verkündete: „Heute noch soll die
Burg untergehen!" Eilig machte sich der Ritter mit seinem Knappen auf den Weg;
doch sie erreichten noch nicht Magdeburg, da sahen sie Ranch und Feuer aufgehen.
Als sie umkehrten, war die Burg verschwunden, und ein tiefes, grundloses Wasser
breitete sich au der Stätte aus.
3. Gewässer.
Die größten Flüsse dieser Kreise sind die Elbe, Saale und Bode. Die
Elbe bildet die östliche Grenze des Kreises Calbe von Aken bis zu dem nord-
westlichen in der Nähe von Buckau gelegenen Orte Fermersleben und zwar
in einer Länge von 35 km. Die Elbe hat auf dieser Strecke eine unge-
fähre Breite von 240 w. Da das Flußbett der Elbe beständig der Gefahr
der Versandung ausgesetzt ist, so ist, um auch bei niedrigem Wasserstande
für Dampfschiffe und Elbkähne eine nötige Fahrtiefe zu haben, die natürliche
Breite des Stromes durch Buhnen eingeengt. Durch dieselbe» erzielt man
eine gehörige Fahrtiefe und einen schnelleren Laus. Gegen Über-
schwemmungen, welche die Elbe häufig verursacht, ist das stäche Land, wo es
nicht durch natürliche Ufererhöhungeu geschützt ist, durch künstlich hergestellte
Deiche gesichert. Die größte Überschwemmung war 1876, in welchem Jahre
am 23. Februar oberhalb Glinde bei Montplaisir (spr. Mongpläsier) der
Deichwall riß, und die Fluten mit ungeheurer Schnelligkeit auf dem sich selbst
*) Im Jahre 1518 soll dieser beträchtliche Erdfall zwischen Dalldorf und
Gröningen entstanden sein.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
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„Warfen" oder „Warten") genannt werden und den Bewohnern
und allen ihren Habseligkeiten als Zufluchtsort bei Überschwemmungen
dienen. Vor diesen können die Marschländer nur durch einen Gürtel
breiter, flacher Wälle (Deiche) geschützt werden. Man uuterscheidet
Binnen- und Seedeiche. Mit dem letztern Namen wird der äußerste
Damm bezeichnet, der gegen das Meer schützt und meist unmittelbar
an der Küste hinläuft. Wenn das Land gegen das Meer hin an-
wächst, werden nene Deiche errichtet, wodurch die alten zu „Binnen-
deichen" werden. Die Höhe der Deiche beträgt 3—4 m, zwischen
der Weser- und Elbemündung sogar 12 m. Durch die Deiche wird
das den Fluten abgewonnene Land vor Überschwemmung und Ver-
heerung geschützt. Dankbar erkennt der Marschbewohner ihren hohen
Wert an und nennt sie „das güldene Band" des Landes. Aber
trotz der Sorgfalt und des großen Kostenaufwandes, mit denen für
Erhaltung und Verbesserung der Deiche gesorgt wird, vernichten hin
und wieder gewaltige Springfluten des Meeres, die Deiche zer-
reißend, den Fleiß mühevoller Jahre. In frühern Jahrhunderten
wurden selbst weite Laudstrecken von den schäumenden Wogen ver-
schlungen. Hiervon geben die Zuidersee wie der Dollartbusen Zeugnis,
ferner die vielen kleinen Inseln von der Mündung der Schelde bis
zur Küste Schleswigs, welche Überreste des früher zusammenhängen-
den Dünenzuges und des ehemals hinter diesem liegenden Marsch-
landes sind.
Atmenleben.
Wenu „unten" das Gras schon gemäht und als Heu eingebracht
ist, dann kommt in den Alpen der „Auftrieb" — das Vieh wird
auf die hochgelegeuen, saftigen Weiden geführt. Alle Vorbereitungen
zum Auszuge sind getroffen. Die Sennerin (auch Almeriu oder
Schwaigerin genannt) hängt der Leitkuh die Almglocke um, und
sobald diese ertönt, gerät alles Vieh in unruhige, aber freudige Be-
weguug. Es drängt in Hast nach der Thüre, um ins Freie zu
kommen, und brüllt aus voller Kehle. Das ist gleichsam der erste
Gruß an die fette Weide. Alle Hausbewohner sind versammelt; dem
Vater treten wohl Thränen in die Augen, weil er sich von den
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
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54 Reise um die Erde.
möglichen es, daß der Zug um die einzelnen Falten des Gebirges herum in
dieses eindringt, denn die einzelnen Ketten liegen wie die Falten etwa eines
zusammengeschobenen Stückes Leinewand nebeneinander. An den Abhängen,
den unebenen Flächen, die vom Fuße des Gebirges nach seiner Höhe oder
seinem Kamme führen, kann der Zug allmählich nach diesem hinauffteigen. Der
Kamm ist zugleich die Wasserscheide, denn an der einen Seite gehen die Flüsse
gleich in den Ozean, nach der anderen in die canadischen Seeen.
Fig. 33. Darstellung eines Kettengebirges als Wasserscheide.
3. An der anderen Seite geht es in gleicher Weise abwärts. Die
16stündige Bahnfahrt nähert sich ihrem Ziele. Schon von weitem sehen wir
eine Wolke von Wasserstanb hoch in die Luft aufsteigen, und dumpfer Donner
schlägt an unser Ohr. Das rührt her von den Niägara-Fällen. Der Ab-
sluß des Eriesiri^-Sees gelangt hier an eine 50 m tiefe Bodenstufe und
stürzt, durch eine Insel in zwei Arme geteilt, im Bogen über die Stufe hinab,
so daß mau zwischen dieser gewaltigen Wassermasse und der Erdwand auf ewig
feuchtem Pfade nach der „Windhöhle", dem „Zauberpalaste Neptuus", hindurch-
gehen kann. Von einer Brücke, die über den Strom führt, und von Aussichts-
türmeu aus kann man die brausenden, zischenden, siedenden Wassermassen
beobachten. Auch weiter aufwärts und abwärts wird der Strom zu kleineren
Fällen, und an anderen Stellen, wo sein Bett eng und steil ist, zu Schnellen
zusammengedrängt.
4. Westwärts führt die Bahn am s. Ufer des Erie, der uns wie ein
Meer erscheint; doch enthält er Süßwasser. Er ist mir einer der kleinereu
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]