415
Haff unter den verschiedenen Religlonsparteien
seine gelungenste Saat.
Der Kaiser Ferdinand dagegen suchte, so
viel an ihm war, redlich, Ruh' und Ordnung
im tentschcn Reich zu erhalten und den Haff
der Parteien zu mildern, und trieb die Mäßi-
gung so weit, in seinen Lauben, wo die Refor-
>.malion ebenfalls immer mehr Anhang gewann,
den Gebrauch des Kelches zu gestatten. Geseg-
net von seiner Mitwelt schied er im 62sten Le-
bensjahre von der Erde (25sten Jul. 1562)»
Nach seinem Tode theilten sich in Kraft ei-
nes vom ihm hinterlassenen Testamentes seine
drei Söhne so in seine Lande, daß der älteste,
Maximilian, Oesterreich, Ungarn und Böh-
men- der zweite, Ferdinand, Tyrol und
Vorder-Oesterreich und der dritte, Karl,
Steiermark, Kärnthen und Krain erhielt. Ma-
ximilian Ii. war bereits im Jahr 1562 zu
Frankfurt auf Empfehlung seines Vaters zum
römischen König erwählt worden, und ward
nun auch von Seiten Roms, obwol nicht ohne
Schwierigkeiten, in dieser Würde anerkannt.
Auch er handelte nach den Grundsätzen der Mil-
de und Mäßigung, die sein Vater befolgt hatte.
Und erlaubte sogar den Protestanten in seinen
Landen freie Religionsübung. Wenn es übri-
gens während der Regierung Maxtmilkan's auch
nicht an Ereignissen fehlte, welche Aufsehen er-
regten, wohin namentlich der sogenanute go-
thaische Krieg gehört- der gegen den be-
rüchtigten Ritter Wilhelm von Grumbach
und dessen Beschützer, den Herzog Johann
Friedrich von Sachsen Gotha (im Iahe
1567) geführt ward, und wenn auch die Leiden-
schaften durch die Reibungen der religiösen Par-
teien immer mehr entzündet wurden; so floß
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Maximilian Maximilian Ferdinand Ferdinand Karl Karl Ritter_Wilhelm_von_Grumbach Wilhelm Johann
Friedrich_von_Sachsen_Gotha Johann Friedrich
178
Alte Geschichte.
schworenen des Gerichtshofs der Hundertmänner, ans Volkswahlen hervorgingen. Die Beseitignng der von Sulla für Asien festgesetzten Steuerordnung fällt wahrscheinlich anh in diese Zeit. Endlich ward die Cen-snr nicht nur erneuert, sondern wahrscheinlich zugleich auch die ursprüngliche fünfjährige Dauer des Amtes wieder hergestellt, und der frühere Rücktritt den Censoren nicht wie bisher vorgeschrieben, sondern in ihr Ermessen gestellt. Die zu Censoren jetzt zuerst erwählten Männer waren die Consnln von 72, Gn. Lentulns Clodianus und L. G ellius, die der Senat wegen ihrer elenden Kriegsführung vom Oberbefehl entfernt hatte und die, um sich zu rächen, 64 Senatoren von der Liste strichen. Die Zurückgabe der Priesterwahlen an das Volk erfolgte erst 63 durch die lex Atia de sacerdotiis. Die anfangs einander mißtrauenden Consnln wurden tütn auch 70 von den Democraten bewogen, ihre Heere zu entlassen. Bei der immer größeren Zunahme des Seeraubes und nachdem die Knnde von Lueullus Rückzug nach der Provinz Asien nach Rom gedrungen war, brachte, nachdem der gefeierte Pompejns zwei Jahre in Zurückgezogenheit gelebt hatte, 67 der Tribun A. Gabinins zwei Gesetzvorschläge ein. Der eine forderte außer der Entlassung der ausgedienten Soldaten der asiatischen Armee die Abberufung des Oberfeldherrn Lucius Lucullus und dessen Ersetzung durch einen der Consnln von 67, nach dem zweiten sollte ein von dem Senat aus deu Cousulareu zu bezeichnender Feldherr bestellt werden, um zur See auf dem mittelländischen Meere ausschließlich, zu Lande über sämmtliche Küsten bis zehn deutsche Meilen landeinwärts, den Oberbefehl auf drei Jahre zu übernehmen. Ihn umgab ein Generalstab von 25 Unterbefehlshabern fenatorifchen Ranges und von zwei Unterschatzmeistern mit senatorischen Befugnissen, alle durch deu ausschließlichst Willen des höchsten Feldherrn erlesen. Er konnte über die Mittel der Provinzen und Clientelstaaten unbedingt verfügen, die vorhandenen Kriegsschiffe und eine ansehnliche Truppenzahl wurden ihm sofort überwiesen und die Kassen des Staates sollten ihm unbeschränkt zu Gebote stehen. Dieser Feldherr konnte nur Pompejns sein. Am Tage der Abstimmung intercedirte der Tribun L. Trebellins, aber, obgleich er dem Senat geschworen hatte, lieber zu sterben, als zu weiche«, zog er, nachdem 18 Tribus sich für den Antrag erklärt hatten, kleinmüthig die Jn-tercession zurück. Pompejns theilte das ungeheuere, ihm überwiesene Gebiet in dreizehn Bezirke und überwies jeden derselben einem seiner Unterstatthalter. Er selbst reinigte zuerst die sicilischen, sardischen und afrikanischen Gewässer, mit die Getreidezufuhr aus diesen Provinzen nach Italien wieder in Gang zu bringen. Mit seinen 60 besten Fahrzeugen
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Extrahierte Personennamen: Sulla Sulla Lentulns_Clodianus Lueullus_Rückzug A._Gabinins Lucius_Lucullus L._Trebellins Pompejns
Strophades -
Olympiosthenes und Kephisodotos je drei gemacht hatten, hatte St. die drei übrigen gefertigt. Paus. 9, 30, 1. Vgl. 1, 40, 2., wo ihm eine besondere Geschicklichkeit in der Bildung von Pferden und Stieren zuerkannt wird. Er gehörte also zu den Nachfolgern des Myron, s. Bildhauer, 4.
Strophades, Uzqocpddsg, auch nicoraü genannt (weil sie bereits im tieferen Meere liegen), j. Strivali, 2 Inseln, klein aber weinreich, im ionischen Meere, G M. südlich von Zakynthos, den Kyparissiern in Messenien gehörig. Ihren Namen erhielten sie, weil Kalats und Zetes, die Söhne des Boreas, dort von der Verfolgung der Harpyien umkehrten {ozqtcpco). Verg. A. 3, 210ff. Strab. 8, 359.
Stropinon, Gürtel, f. Kleidung, 2.
Strophios, Ztqöcpiog, 1) Vater des Ska-manvrios. Hom. Ii. 5, 49. — 2) und 3) s. Orestes.
Structor, 1) der Baumeister, auch der Maurer und Dachdecker; — 2) der Sklave, welcher die Speisen und Schüsseln auf der Tafel ordnete;! zuweilen auch zugleich Vorschueider, scissor.
Strymon, Ztqv^cov , j. Na rasn, bis zu Philipps Zeit der Grenzfluß Makedoniens im O., entfpringt auf dem Skombros bei Pantalia {Thue. 2, 96.), durchfließt den See Prasias oder Kerki-nitis und mündet südlich von Amphipolis in den nach ihm genannten strymonischen Busen <j. B. vou Rendina). Wegen der Lage von Amphipolis wird er von den Alten ost genannt.
Stuprum, Unsittlichkeit überhaupt, im e. S. unsittliches Handeln gegen anständige Mädchen und Frauen, welches streng verpönt war. Vorzüglich richtete vor Alters über solches Vergehe» der Hausvater oder das Volk, wenn die Aedilen eine Anklage erhoben Hatten. Die lex lulia de adulteriis bestraste Stuprum mit Confiscation dts halben Vermögens; sür geringe Personen körperliche Züchtigung und Exil.
Stura, 2 Nebenflüsse des Padus, der eine links, noch jetzt Stura, der andere rechts; letzterer sällt zusammen mit dem Tanarus in den Hauptstrom und führt ebenfalls noch seinen Namen. Plin. 3, 16, 20.
Stymphalides s. Herakles, 7. und Argonauten.
Stymphälos, Zxvfupuxos, Stadt und Landschaft im N.-O. Arkadiens an einem gleichnamigen See (j. See von Zaraka) und Berge. In dem
See fiuden sich noch Spuren eines Dammes,
welcher die von Hadrian nach Korinthos geführte Wafferleitung trug. Vou den Gewässern des durch Katabothra abfließenden, im Alterthum weit kleineren Sees meinte man, sie kämen jenseit des Artemisionberges bei Oinon in Argos als Fl. Erasinos wieder zum Vorschein. Hdt. 6, 76. Hier
soll Herakles die stymphalischen Vögel erlegt ha-
den. Bedeutende Ruiuen der Stadt Stymphälos finden sich bei Kionia.
Styra, za Uzvqcc, j. Stura, Stadt auf Euboia an der S.^ W.-Seite unfern Karystos, von Dryo-peru bewohnt. Hdt. 8, 46. Die Bewohner nahmen Antheil an den Kämpfen von Salamis, Artemision, Plataiai {Hdt. 8, 1. 46. 9, 28.), mußten dann aber als athenische Buudesgenossen 1200 Drachmen zahlen. Thue. 7, 57. Im lanti-schen Kriege wurde S. zerstört, dann wieder ans-Real-Lexikon des claff. Alterthums. 5. Aufl.
— Sudatio. 1105
gebaut und dem Gebiet von Eretria einverleibt. Strab. 10, 446 Paus. 4, 34, 11.
Styx, Zzv£, 1) s. Unterwelt. — 2) jetzt Mavrouero, Gewässer im nördlichen Arkadien, welches in einsamer Wildniß hoch von einer senkrechten Bergwand herab in ein tiefes Felsenbassin tröpfelt und durch seine giftige (wie die Alten berichten), Alles außer dem Hufe des Pferdes zerfressende, Beschaffenheit Veranlassung zu dem gleichnamigen Flusse der Unterwelt wurde. Bei Nonakris fiel der Styx in den achaiischen Fluß Krathis (j. Akrata). Hdt. 6, 74. Der Styx der Unterwelt wnrde bald gedacht als ein die ganze Unterwelt umfließender Strom, bald als ein stehender Sumpf. Die Götter fchwöreu beim Styx den unverbrüchlichsten Schwur. Hom. Od. 5, 185 f.
Suada s. P eit ho.
Sublaqueum, Stadt der Aequer am Atiio, j. Subiaeo, wo sich die prachtvolle Villa des Claudius und des Nero befand. Tac. ann. 14, 22.
Subrii. Dahin gehören: 1) Subr. Flavins, Tribun in der kaiserlichen Leibwache, war einer der Hanpttheilnehmer an der Verschwörung des Piso gegen Nero und zeichnete sich vor Gericht durch seine freimüthigen Aeußerungen ans, 65 tt. C. Tac. ann. 15, 49. 67. Dio Cass. 62, 24.
— 2) Snbr. Dexter, gleichfalls Tribnn in der Leibwache und Anhänger des Galba, bemühte sich, aber ohne Erfolg, die Soldaten in Gehorsam gegen Galba zu erhalten. Tac. hist. 1, 31.
Subscriptio, 1) s. v. a. nota censoria. — 2) die Unterschrift unter der Anklage und die schriftliche Anklage selbst. — 3) Im e. S. nennt man subscriptio die Unterschrift des Mitanklägers (subscriptor) L welcher sich dem eigentlichen Ankläger anschließt. Cie. Cluent. 47. div. in Caec. 15 ff. Tac. ann. 1, 74. Ein folcher trat auf, wenn der Hanptankläger seine Rede geschlossen hatte, und pflegte das von demfelben etwa Ueber-gangene nachzutragen u. f. w.
Subsellium, die geradfüßige Bank, vorzüglich die im öffentlichen Leben gebräuchliche, während die Bank im Hanse scamnum hieß. Die niederen Magistrate, wie Volkstribunen, Quästoren, Aedilen, auch die Richter und Senatoren, saßen öffentlich auf Subsellien, die letzteren auf langeu Bänken (daher das Witzwort des Pompejus: iudicatio longi subsellii, Cic. ad fam. 3, 9.); die höheren Magistrate hatten die sella curulis.
Substitutio heredis s. Testamentum.
Subucüla, die untere Tunika der Frauen, tu-nica interior, s. Kleidung, 8.
Subüra, eine in Rom zwischen dem Cälius und dem Esqnilinus befindliche Niederung, durch welche eilte lebhafte mit vielen Tabernen besetzte Straße führte, vgl. Roma, 3.
Succiuctus s. Kleidung, 11.
Sucetniim (Berustein) s. Elektron.
Sucro, £ovkqcöv , Flnß im tarraconensischen Hispanien, der im Lande der Celtiberer ans den Vorbergen des Jdubeda entsprang und sich im östlichen Sause südlich von Vatentia in bett Sinus Suerouensis ergoß; j. Xucar. An demselben lag im Gebiete der Edetaner eine gleichnamige Stadt, wahrscheinlich das heutige Cnllera. Strab. 3, 158. Flut. Seit. 19. Pomp. 19. Lin. 28, 24.
Sudatio, das heißeste Badezimmer oder Schwitzbad, s. Bad.
70
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
50 Die Zeiten des Frankenreiches.
sehr viele, zur Zierde seines Reiches und zu seiner Bequemlichkeit dienenden Bauwerke in verschiedenen Gegenden begonnen, teilweise auch vollendet. Unter ihnen dürften mit vollstem Recht ausgezeichnet erscheinen die Kirche der heiligen Mutter Gottes Maria, deren wundervoller Bau sich zu Aachen erhob, so wie die 500 Schritt breite Rheinbrücke bei Mainz; denn so breit ist dort der Strom. Letztere wurde jedoch ein Jahr vor seinem Tode durch Feuer zerstört und konnte wegen seines vorzeitigen Heimganges nicht wieder aufgebaut werden, obwohl er daran dachte, an Stelle der hölzernen eine steinerne Brücke zu errichten. Er begann auch Pfalzen von hervorragender Bedeutung zu bauen: eine nicht weit von Mainz neben dem Dorf Ingelheim, eine zweite in Nymwegen am Waalstrom , der am Südrande der Bataver-Jnsel hinfließt. Auch eine Flotte ließ er herstellen zum Kamps gegen die Normannen. Die Schiffe wurden dazu an den Ufern der Flüsse gebaut, welche aus Gallien und Deutschland in den nördlichen Ocean fließen. Und weil die Normannen die gallischen und germanischen Küsten durch unaufhörliche feindliche Einfälle heimsuchten, stellte er in sämtlichen Häfen und Flußmündungen, wo eine Einfahrt der Schiffe möglich schien, Posten und Wachen aus. Durch solche Vorsichtsmaßregeln verhinderte er feindliche Landungen. Gleiches that er im Süden an der Küste der Provence und Septimaniens, so wie an der ganzen Küste Italiens bis nach Rom hin, zum Schutz gegen die Mauren, welche sich seit einiger Zeit auf Seeraub gelegt hatten. Infolgedessen wurde zu seiner Zeit weder in Italien von den Mauren, noch in Gallien und Germanien von den Normannen schwerer Schaden angerichtet. Das sind feine bekannten Thaten zum Schutz und zur Erweiterung, und zugleich zum Ruhm seines Reiches. Aber auch seine Geistesgaben und seinen hohen Sinn, der ihn weder im Glück noch im Unglück verließ, so wie, was sonst sein privates und häusliches Leben angeht, will ich noch schildern. Als er nach des Vaters Tode die Regierung mit seinem Bruder teilte, trug er dessen hinterlistiges und neidisches Wesen mit solcher Geduld, daß es jedermann wunderbar erschien, wie er sich nicht einmal zu einem Zornesausbruch von ihm hinreißen ließ. — Die Tochter des Langobardenkönigs Desiderius, welche er auf Anraten der Mutter geheiratet hatte, verstieß er nach einem Jahre, — man weiß nicht, warum? — und nahm nun Hildegard zur Gemahlin, welche einer sehr vornehmen Familie Schwabens angehörte. Von dieser hatte er drei Söhne: Karl, Pippin und Ludwig, und ebenso viele Töchter: Rotrud, Bertha und Gisela. — Auch seine Mutter 93erthraba verlebte bei ihm ihre alten Tage in hohenehren, wie er sie denn mit der größten Ehrfurcht behandelte, so daß eigentlich niemals ein Zwiespalt zwischen ihnen entstand, außer bei der
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Gottes_Maria Maria Langobardenkönigs_Desiderius Hildegard Karl Karl Pippin Ludwig Ludwig Bertha Gisela
Extrahierte Ortsnamen: Aachen Rheinbrücke Mainz Mainz Dorf_Ingelheim Bataver-Jnsel Gallien Deutschland Italiens Rom Italien Gallien Germanien Schwabens
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Jason und Medea.
I. In der Landschaft Thessalien lag nahe am Meere die
Stadt Jolkos. In derselben herrschte Pelias, der seinen älteren
Bruder Äson, dem die Herrschaft rechtmäßig gebührt hätte, ver-
trieben hatte. Äson war mit seinem Weibe und mit seinem Sohne
Jason in die Einsamkeit gezogen und hatte sich da dem Landbaue
und der Erziehung seines Sohnes gewidmet. Um aber den Knaben
vor etwaigen Nachstellungen des Pelias zu schützen, übergab er
ihn später der Zucht des weisen Centauren Chiron, der schon viele
Heldensöhne erzogen hatte, und unter dessen Pflege Jason zu einem
kräftigen, schönen und mutigen Jünglinge heranwuchs.
Pelias glaubte seine Herrschaft völlig gesichert, als er sah,
daß Äson gar keinen Versuch zur Wiedererlangung seiner Rechte
machte; auch hatte er gehört, daß der Sohn des Äson gestorben.
Doch war er wieder mit Furcht und Sorge erfüllt worden
durch einen Orakelspruch, der ihn gewarnt hatte vor dem, der einst
nur mit einem Schuhe angethan zu ihm kommen würde.
Als Jason herangewachsen war, machte er sich auf, seinen
Oheim Pelias zu besuchen und von ihm die Herrschaft als ihm
gehörig zurückzufordern. Sein Weg führte ihn an den Fluß
Anaurus, den er überschreiten mußte. Dieser Fluß war für ge-
wöhnlich so klein, daß man bequem hindurchwaten konnte, jetzt
aber war er von langen heftigen Regengüssen hoch angeschwollen.
Am Ufer des Flusses fand er eine alte Frau stehen, die
den jungen Helden flehentlich bat, ihr über den Strom zu helfen.
Jason nahm sie mitleidig auf die Arme und watete mit ihr durch
den Fluß. Als er aber am andern Ufer angekommen war, be-
merkte er, daß ihm ein Schuh im Schlamme des Flusses stecken
geblieben war, und schon meinte er, es sei daher besser, wieder
umzukehren und nicht an den Hof des Pelias zu gehen. Das Weib
aber beruhigte ihn und gab ihm den Rat, die Reise nur getrost
fortzusetzen.
Als sie dies gesagt hatte, verschwand sie, und nun erkannte
Jason erst, daß er wohl eine Göttin, die menschliche Gestalt ange-
nommen, über den Fluß getragen habe; und beruhigt ging er weiter.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Extrahierte Personennamen: Jason Pelias Jason Chiron Jason Pelias Jason Jason Jason
Britische Besitzungen. 627
üuf die Jagd geht, oder ihm beim Fischfänge behülflich ist,
wird das Kind indesten mit seinem Bret an einen Baum
gehängt und von den Winden gewiegt. Ist es ein wenig
herangewachsen- so läßt man es herum kriechen und sich hel-
fen wie es kann. Schon im sechsten oder siebenten Jahre
bekommen die Knaben Bogen und Pfeile, womit sie sich an
Vogeln üben. Sie ringen und schlagen sich mit einander.
Und der Ueberwundcne empfindet tief seine Schande. Ihr
Ehrgefühl wird von Len Vatern geschärft, und der Ehrgeiz
bis zur unversöhnlichsten Rachsucht gereiht. Wer einen In-
dianer getödtet hat, der wird von dessen Verwandten wieder
gctödtct, und sollte sich erst nach zwanzig Jahren eine Ge-
legenheit dazu finden. Es ist das bei ihnen ein Grundsatz
der den Kindern schon in früher Jugend eingeprägt wird.
Man übt aber die Kinder nicht allein in den Waffen, son-
dern auch im Laufen, Springen, Lasttragen und in dem
Aushalten mancherlei anderer körperlicher Beschwerden; zu-
gleich sucht man sie frühzeitig an ein anständiges und ge-
setztes Betragen zu gewöhnen, und die angeborne Liebe zur
Freiheit und Unabhängigkeit bei ihnen zu erhalten, denn
nichts gleicht dem Abscheu den die freien Indianer vor der
Sklaverei hegen. Die Neger werden allgemein von ihnen
gehaßt und verachtet, blos weil sie sich als Sklaven ge-
brauchen lassen.
Nord -Indien.
Die Länder der Nord-Indianer erstrecken sich von dem
56. Grade nördlicher Breite bis an das Eismeer. Man kennt
<iber diese Gegenden nur bis zum 260. Grade der Länge, bis
zum 270. reichen die Handelsposten der Europäer. Die vor-
nehmsten Flüsse und Seen in denselben sind:
Der Arathapescowfluß und See.
1
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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292
Neununddreiigster Abschnitt.
Kynnienl Srofcmarht und Verjall.
ffitiituictt unter Philipp Ii. Abfall der Niederlande. Zerstrung der spanischen Armada 1588. - Vereinigung Portugals mit Spanien 1580 Spanien sinkt unter der Regierung seiner nchsten Thronfolger, Philipp Iii. und Philipp Iv., immer tiefer. Unter dem letzten erhalt auch Portugal seine Selbstndigkeit wieder.
Philipp Ii. (1556 bis 1598). In der letzten Hlfte des sechzehnten Jahrhunderts war unter allen europischen Herr-schern Philipp Ii., der Sohn Karls V., bei weitem der mch-tigste; denn er hatte, mit Ausschlu von sterreich, alle Lnder seines Vaters geerbt. Mit manchen trefflichen Anlagen des Gei-stes und des Herzens verband er groe Thtigkeit, aber auch einen Stolz und eine Hrte, die beim Widerstande leicht zur Grausam-feit wurden. Mit tiefem Unwillen sah er die vielen Greuel, welche berall die Religionsneuerungen begleiteten, und er hielt es sr die heiligste Pflicht, besonders in den Niederlanden den immer weiteren Umgriffen der Reformation zu wehren, die hier unter seinem Bater Eingang gefunden hatte. Allein er mute erlebeu, da feine strengen Maregeln ihn bei aller Machtflle um eine der schnsten Perlen in seiner Krone, um jene reichen Nieder-lande, brachten.
Abfall der Niederlande. Die Niederlande bestanden damals, als Philipp die Regierung antrat, aus siebenzehn blhen-den Provinzen. Kunst und Natur hatten hier zusammengewirkt, diese nach allen Seiten von schiffbaren Flssen und Kanlen durch-schnitteueu und zum Teil dem Meere erst abgewonnenen Lnder zwischen der Maas, der Schelde und dem Rheine bis zur Ems Hin zum Lieblingssitze des Handels und Gewerbes zu machen. Sie waren im Besitze groer Freiheiten und Rechte, die sie auf das eiferschtigste berwachten und stets zu erweitern suchten. Philipp ernannte seine Halbschwester, die Herzogin Margaretha von Parma, zur Oberstatthalteriu. Sie war eine Frau von hohem, krftigem Geiste und paarte Gerechtigkeit mit Milde. Auch des-wegeu war sie bei den Niederlndern beliebt, weil sie in ihrem Lande geboren und erzogen war. Es erregte aber gleich anfangs
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Philipp_Iii Philipp Philipp_Iv. Philipp_Iv. Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Karls_V. Karls_V. Philipp Philipp Philipp Philipp Margaretha_von_Parma
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Portugal Niederlanden Niederlande Niederlande Rheine
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
6g
aufzuzekgcn hat. Die Menschheit hat daher wenig Interesse
daran. Indessen bleibt die Uebersicht derselben, wegen der
Verbindung mit dem Ganzen, nöthig. Man theilet sie von
der Theilung des Reiches durch Theodos 896, bis zu dem An-
fange der Kreuzzüge in drei Perioden:
a) Das byzantinische Reich erwehret sich seiner Feinde, und
erweitert seine Gränzen, von 895 bis 565 — 170
Jahre.
b) Das byzantinisch^ Reich verlieret seine schönsten Prot
vinzen, und sinket, von 565 bis 867— 3o2 Jahre.
c) Das byzantinische Reich sinket immer tiefer unter den
mazedonischen Kaisern, von 867 bis ,096 — 229 Jahre.
u) Erste Periode.
Das byzantinische Reich erwehret sich seinerfeinde, und erweitert
' seine Granze, von 5g5 bis 565.
§. ^9-
In dieser Periode herrschten 10 Kaiser. Unter diesen ver-
dienen bemerkt zu werden :
1. Arkadius (regieret von 896 bis 404) ließ sich durch,
feine Vormunde oder Lieblinge leiten; zuerst von dem Gas-
eogner Rufin, welchen ihm sein Vater Thcodos beigegeben
hatte; nach Rufin's Ermordung von dem großen, aber ehr-
süchtigen Stiliko, und zulezk von dem geizigen Eutropius und
dem gothischen Feldherrn Gainas.
L, Theodos Ii. (regieret von 404 bis 448), erst untey
Vormundschaft des Patriziers Anthemius, dann seiner
Schwester Pulcheria und seiner Gattin Eudoxia, zulezt von
dem Eunuchen Chrysoph geleitet. —- Glükliche Kriege mit den
Persern über Armenien, welches beide kriegführende Partheien
endlich theilen. — Attila nöthigte ihn zum Tribute.
3- Pulcheria, Theodosschwester, welche denaltenmar,
cian zummitregenten annahm (regieren von 448 bis 407). —
Durch die Hunnen werden germanische und sarmatische
Stämme gegen das Reich gedrükt.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Pulcheria Eudoxia Chrysoph Attila
75
Die Franken unter Chlodwig.
dieses noch an sich gerissen haben, wenn nicht Theodorich der Große den
Siegeslauf des kühnen Eroberers gehemmt hätte.
8. Nach diesen glücklichen Erfolgen seiner Waffen besaß Chlodwig
ein Reich, das vom Rheine bis zum atlantischen Meere, von dem Ca-
nale bis nahe an das mittelländische Meer reichte. Sein Ruhm und
Ansehen stieg immer höher, so daß selbst der Kaiser in Constantinopel
sich um seine Freundschaft bewarb, indem er ihn zur Würde eines Con-
suls und Patricius erhob. Damit stieg auch sein Selbstvertrauen und
seine Eroberungssucht, und er beschloß, den letzten Schritt zu wagen,
nämlich alle fränkischen Stämme zu einem Reiche zu vereinigen. Auch
dieses sein letztes Ziel erreichte er; aber die Mittel, deren er sich zur
Erreichung desselben bediente, waren Hinterlist und Verrath, Grausam-
keit und Mord. Der erste, welcher seiner Herrschsucht als Opfer fiel,
war der alte König der Ripuarier, Siegbert, der in Cöln seinen Sitz
hatte. Chlodwig wußte nämlich dessen herrschsüchtigen Sohn Chloderich
zu bereden, seinen alten Vater zu ermorden, damit er selbst zur Herr-
schaft gelange. Aber kaum war die Schandthat vollbracht, als Abge-
sandte Chlodwig's in Cöln erschienen und den Vatermörder hinterlistig
niederstießen. Darauf erschien Chlodwig selbst in einer großen Versamm-
lung der Ripuarier und brachte es leicht dahin, daß sie ihn, den mäch-
tigen Herrscher, zu ihrem Könige wählten. Auf ähnliche Weise ließ
Chlodwig auch die übrigen fränkischen Fürsten, den einen nach dem andern
aus dem Wege räumen.
9. Nachdem viel Blut geflossen war, sah sich Chlodwig endlich
im Besitze der Alleinherrschaft über alle fränkischen Stämme, und sein
Reich erstreckte sich nun auch über bedeutende Gebiete ans dem rechten
Rheinufer, so daß es die Grenzen der Friesen, Sachsen und Thüringer
berührte. Seitdem schwand der alte Name Gallien immer mehr und
Chlodwig's Reich wurde nun Reich der Franken, Frankenreich oder
Frankreich genannt. Wahrscheinlich würde selbst dieser Umfang des
Reiches dem herrsch« und eroberungssüchtigen Frankenkönige nicht genügt
haben, wenn nicht der Tod seiner Eroberungssucht unerwartet ein Ziel
gesetzt hätte. Er starb im Jahre 511 zu Paris, nach einer dreißigjäh-
rigen Regierung, noch nicht volle 45 Jahre alt, und hinterließ das Reich
seinen 4 Söhnen, welche sich in dessen Herrschaft theilten. Es läßt sich
nicht läugnen, daß Chlodwig ein eben so großer Herrscher, als Krieger
war, daß ihm geistige Kraft eben so wenig fehlte, als persönlicher Muth
und Entschlossenheit; aber wahre Tugend war ihm fremd, kein Mittel,
wenn es auch noch so verwerflich war, verschmähete er, wenn es nur
zur Befriedigung seiner Ehr- und Herrschsucht diente. Mag man auch
Manches, was er verübt, mit der Rohheit und Gewaltthätigkeit jener
Zeit entschuldigen; so ist er doch nicht frei zu sprechen von unerhörter
Grausamkeit und Treulosigkeit, von Hinterlist und wilder Rachbegierde.
Und dieser Charakter Chlodwig's scheint gleichsam durch Erbschaft auf
seine Nachfolger übergegangen zu sein; denn die Geschichte derselben ist
angefüllt mit Freveln und Verbrechen jeglicher Art, und nach Chlodwig's
Tode beginnt eine Zeit neuer Barbarei und greuelvoller Bürgerkriege,
welche länger als ein ganzes Jahrhundert hindurch die Länder des
Frankenreichs verheerten und zerrütteten.
§. 85. Die Franken unter Chlodwig's Nachfolgern (Merovingern).
1. Nach Chlodwig's Tode theilten sich seine 4 Söhne nach der da-
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Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Gehobene Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
176 Xu!. Zeitraum. Vom span, biszum oster r. Erbfolgekriege rc.
folge ist in männlicher und weib-
licher Nachfolge gültig nach dem
Rechte der Erstgeburt und 3) stirbt
Karls Vi. Linie aus, so erben die
Nachkommen Josephs I. Sein Haupt-
streben ging dahin, dieser Pragmati-
schen Sayction im In- und Aus-
lande Anerkennung zu verschaffen.
Dem Beschlüsse, wodurch das deutsche
Reich dieselbe anerkannte, widerspra-
chen Baiern und Sachsen. Letzteres
suchte er durch seine Unterstützung
bei der Bewerbung um die Krone
Polens zu gewinnen und verwickelte
sich dadurch in einen Krieg, durch
welchen er einen Theil der mit viel-
fachen Opfern garantirten Länder
verlor. Frankreich gewann er für
die Anerkennung der pragmatischen
Sanction dadurch, daß er das Kö-
nigreich beider Sicilien an den In-
fanten Don Carlos gegen Parma
und Piacenza abtrat.
dicken Prügel trugen, gegen den ge-
meinen Soldaten ausgeübt.
Wie Friedrich Wilhelm I. einen
außerordentlichen Gegensatz gegen
seinen Vater bildete, so war auch
sein Sohn Friedrich ganz das Ge-
gentheil von ihm. Alle Bemühun-
gen des Vaters, dein Sohne Ge-
schmack an den damaligen Kriegs-
übungen beizubringen, waren ver-
geblich und der Vater verzweifelte
eben so sehr, aus ihm einen tüch-
tigen Soldaten, als einen frommen
und sparsamen Regenten zu bilden.
Des Kronprinzen frühzeitige Nei-
gung zu den Wissenschaften und
schönen Künsten war dem Könige
zuwider und die verschiedenartige
Gesinnung Beider veranlaßte den
Vater zu häufigen und groben Miß-
handlungen gegen den Sohn, der des-
halb sich entschloß, nach England zu
fliehen. Dieser Plan, der auf ei-
uer Reise Beider nach Anspach und an den Rhein ausgeführt werden
sollte, ward verrathen, der Prinz verhaftet und nach Küstrin ins Ge-
fängniß gebracht, vor dessen Fenstern des Prinzen Freund und Mit-
wisser, Lieutenant Katte, hingerichtet wurde. Der Prinz erhielt zwar
aus Verwendung der Angehörigen, der Generale und selbst des Kaisers
die Freiheit wieder, weil er sich nach und nach in den Willen des stren-
gen Vaters fügte, mußte aber in Küstrin bleiben und an der dortigen
Kriegsdomainenkammer (was jetzt die Regierung ist) arbeiten, bis er
durch seine. gänzliche Unterwerfung unter die väterlichen Wünsche und
Befehle, wie auch durch seine Vermählung mit einer Prinzessin von
Braunschweig-Bevern die vollständige Aussöhnung mit dem Vater her-
beiführte, und seitdem auf einem Schlosse bei Rheinsberg in der Um-
gebung geistreicher Freunde sich ungestört seinen Lieblingsneigungen hin-
geben und sich zum Könige ausbilden konnte.
Characttrbild.
Peter der Große von Rußland. 1689 — 1725.
In dem weit ausgedehnten sarmatischen Tieflande Europas, welches
von der Weichsel, dem Niemen, der Düna, Dwina, Petschora, der Wolga
und de"' Dniepr durchströmt wird, zogen zu und nach den Zeiten der
Völkerwanderung germanische und slawische Völkerschaften umher, zu
denen von Konstantinopel aus das Christenthum und mit demselben Cul-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Carlos Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Friedrich Lieutenant_Katte
Extrahierte Ortsnamen: Karls Baiern Sachsen Polens Frankreich Piacenza England Rhein Rheinsberg Europas Dwina Petschora Konstantinopel