Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Geschichte der Deutschen - S. 415

1824 - Herborn : Krieger
415 Haff unter den verschiedenen Religlonsparteien seine gelungenste Saat. Der Kaiser Ferdinand dagegen suchte, so viel an ihm war, redlich, Ruh' und Ordnung im tentschcn Reich zu erhalten und den Haff der Parteien zu mildern, und trieb die Mäßi- gung so weit, in seinen Lauben, wo die Refor- >.malion ebenfalls immer mehr Anhang gewann, den Gebrauch des Kelches zu gestatten. Geseg- net von seiner Mitwelt schied er im 62sten Le- bensjahre von der Erde (25sten Jul. 1562)» Nach seinem Tode theilten sich in Kraft ei- nes vom ihm hinterlassenen Testamentes seine drei Söhne so in seine Lande, daß der älteste, Maximilian, Oesterreich, Ungarn und Böh- men- der zweite, Ferdinand, Tyrol und Vorder-Oesterreich und der dritte, Karl, Steiermark, Kärnthen und Krain erhielt. Ma- ximilian Ii. war bereits im Jahr 1562 zu Frankfurt auf Empfehlung seines Vaters zum römischen König erwählt worden, und ward nun auch von Seiten Roms, obwol nicht ohne Schwierigkeiten, in dieser Würde anerkannt. Auch er handelte nach den Grundsätzen der Mil- de und Mäßigung, die sein Vater befolgt hatte. Und erlaubte sogar den Protestanten in seinen Landen freie Religionsübung. Wenn es übri- gens während der Regierung Maxtmilkan's auch nicht an Ereignissen fehlte, welche Aufsehen er- regten, wohin namentlich der sogenanute go- thaische Krieg gehört- der gegen den be- rüchtigten Ritter Wilhelm von Grumbach und dessen Beschützer, den Herzog Johann Friedrich von Sachsen Gotha (im Iahe 1567) geführt ward, und wenn auch die Leiden- schaften durch die Reibungen der religiösen Par- teien immer mehr entzündet wurden; so floß

2. Alte Geschichte - S. 178

1877 - Leipzig : Senf
178 Alte Geschichte. schworenen des Gerichtshofs der Hundertmänner, ans Volkswahlen hervorgingen. Die Beseitignng der von Sulla für Asien festgesetzten Steuerordnung fällt wahrscheinlich anh in diese Zeit. Endlich ward die Cen-snr nicht nur erneuert, sondern wahrscheinlich zugleich auch die ursprüngliche fünfjährige Dauer des Amtes wieder hergestellt, und der frühere Rücktritt den Censoren nicht wie bisher vorgeschrieben, sondern in ihr Ermessen gestellt. Die zu Censoren jetzt zuerst erwählten Männer waren die Consnln von 72, Gn. Lentulns Clodianus und L. G ellius, die der Senat wegen ihrer elenden Kriegsführung vom Oberbefehl entfernt hatte und die, um sich zu rächen, 64 Senatoren von der Liste strichen. Die Zurückgabe der Priesterwahlen an das Volk erfolgte erst 63 durch die lex Atia de sacerdotiis. Die anfangs einander mißtrauenden Consnln wurden tütn auch 70 von den Democraten bewogen, ihre Heere zu entlassen. Bei der immer größeren Zunahme des Seeraubes und nachdem die Knnde von Lueullus Rückzug nach der Provinz Asien nach Rom gedrungen war, brachte, nachdem der gefeierte Pompejns zwei Jahre in Zurückgezogenheit gelebt hatte, 67 der Tribun A. Gabinins zwei Gesetzvorschläge ein. Der eine forderte außer der Entlassung der ausgedienten Soldaten der asiatischen Armee die Abberufung des Oberfeldherrn Lucius Lucullus und dessen Ersetzung durch einen der Consnln von 67, nach dem zweiten sollte ein von dem Senat aus deu Cousulareu zu bezeichnender Feldherr bestellt werden, um zur See auf dem mittelländischen Meere ausschließlich, zu Lande über sämmtliche Küsten bis zehn deutsche Meilen landeinwärts, den Oberbefehl auf drei Jahre zu übernehmen. Ihn umgab ein Generalstab von 25 Unterbefehlshabern fenatorifchen Ranges und von zwei Unterschatzmeistern mit senatorischen Befugnissen, alle durch deu ausschließlichst Willen des höchsten Feldherrn erlesen. Er konnte über die Mittel der Provinzen und Clientelstaaten unbedingt verfügen, die vorhandenen Kriegsschiffe und eine ansehnliche Truppenzahl wurden ihm sofort überwiesen und die Kassen des Staates sollten ihm unbeschränkt zu Gebote stehen. Dieser Feldherr konnte nur Pompejns sein. Am Tage der Abstimmung intercedirte der Tribun L. Trebellins, aber, obgleich er dem Senat geschworen hatte, lieber zu sterben, als zu weiche«, zog er, nachdem 18 Tribus sich für den Antrag erklärt hatten, kleinmüthig die Jn-tercession zurück. Pompejns theilte das ungeheuere, ihm überwiesene Gebiet in dreizehn Bezirke und überwies jeden derselben einem seiner Unterstatthalter. Er selbst reinigte zuerst die sicilischen, sardischen und afrikanischen Gewässer, mit die Getreidezufuhr aus diesen Provinzen nach Italien wieder in Gang zu bringen. Mit seinen 60 besten Fahrzeugen

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 1105

1877 - Leipzig : Teubner
Strophades - Olympiosthenes und Kephisodotos je drei gemacht hatten, hatte St. die drei übrigen gefertigt. Paus. 9, 30, 1. Vgl. 1, 40, 2., wo ihm eine besondere Geschicklichkeit in der Bildung von Pferden und Stieren zuerkannt wird. Er gehörte also zu den Nachfolgern des Myron, s. Bildhauer, 4. Strophades, Uzqocpddsg, auch nicoraü genannt (weil sie bereits im tieferen Meere liegen), j. Strivali, 2 Inseln, klein aber weinreich, im ionischen Meere, G M. südlich von Zakynthos, den Kyparissiern in Messenien gehörig. Ihren Namen erhielten sie, weil Kalats und Zetes, die Söhne des Boreas, dort von der Verfolgung der Harpyien umkehrten {ozqtcpco). Verg. A. 3, 210ff. Strab. 8, 359. Stropinon, Gürtel, f. Kleidung, 2. Strophios, Ztqöcpiog, 1) Vater des Ska-manvrios. Hom. Ii. 5, 49. — 2) und 3) s. Orestes. Structor, 1) der Baumeister, auch der Maurer und Dachdecker; — 2) der Sklave, welcher die Speisen und Schüsseln auf der Tafel ordnete;! zuweilen auch zugleich Vorschueider, scissor. Strymon, Ztqv^cov , j. Na rasn, bis zu Philipps Zeit der Grenzfluß Makedoniens im O., entfpringt auf dem Skombros bei Pantalia {Thue. 2, 96.), durchfließt den See Prasias oder Kerki-nitis und mündet südlich von Amphipolis in den nach ihm genannten strymonischen Busen <j. B. vou Rendina). Wegen der Lage von Amphipolis wird er von den Alten ost genannt. Stuprum, Unsittlichkeit überhaupt, im e. S. unsittliches Handeln gegen anständige Mädchen und Frauen, welches streng verpönt war. Vorzüglich richtete vor Alters über solches Vergehe» der Hausvater oder das Volk, wenn die Aedilen eine Anklage erhoben Hatten. Die lex lulia de adulteriis bestraste Stuprum mit Confiscation dts halben Vermögens; sür geringe Personen körperliche Züchtigung und Exil. Stura, 2 Nebenflüsse des Padus, der eine links, noch jetzt Stura, der andere rechts; letzterer sällt zusammen mit dem Tanarus in den Hauptstrom und führt ebenfalls noch seinen Namen. Plin. 3, 16, 20. Stymphalides s. Herakles, 7. und Argonauten. Stymphälos, Zxvfupuxos, Stadt und Landschaft im N.-O. Arkadiens an einem gleichnamigen See (j. See von Zaraka) und Berge. In dem See fiuden sich noch Spuren eines Dammes, welcher die von Hadrian nach Korinthos geführte Wafferleitung trug. Vou den Gewässern des durch Katabothra abfließenden, im Alterthum weit kleineren Sees meinte man, sie kämen jenseit des Artemisionberges bei Oinon in Argos als Fl. Erasinos wieder zum Vorschein. Hdt. 6, 76. Hier soll Herakles die stymphalischen Vögel erlegt ha- den. Bedeutende Ruiuen der Stadt Stymphälos finden sich bei Kionia. Styra, za Uzvqcc, j. Stura, Stadt auf Euboia an der S.^ W.-Seite unfern Karystos, von Dryo-peru bewohnt. Hdt. 8, 46. Die Bewohner nahmen Antheil an den Kämpfen von Salamis, Artemision, Plataiai {Hdt. 8, 1. 46. 9, 28.), mußten dann aber als athenische Buudesgenossen 1200 Drachmen zahlen. Thue. 7, 57. Im lanti-schen Kriege wurde S. zerstört, dann wieder ans-Real-Lexikon des claff. Alterthums. 5. Aufl. — Sudatio. 1105 gebaut und dem Gebiet von Eretria einverleibt. Strab. 10, 446 Paus. 4, 34, 11. Styx, Zzv£, 1) s. Unterwelt. — 2) jetzt Mavrouero, Gewässer im nördlichen Arkadien, welches in einsamer Wildniß hoch von einer senkrechten Bergwand herab in ein tiefes Felsenbassin tröpfelt und durch seine giftige (wie die Alten berichten), Alles außer dem Hufe des Pferdes zerfressende, Beschaffenheit Veranlassung zu dem gleichnamigen Flusse der Unterwelt wurde. Bei Nonakris fiel der Styx in den achaiischen Fluß Krathis (j. Akrata). Hdt. 6, 74. Der Styx der Unterwelt wnrde bald gedacht als ein die ganze Unterwelt umfließender Strom, bald als ein stehender Sumpf. Die Götter fchwöreu beim Styx den unverbrüchlichsten Schwur. Hom. Od. 5, 185 f. Suada s. P eit ho. Sublaqueum, Stadt der Aequer am Atiio, j. Subiaeo, wo sich die prachtvolle Villa des Claudius und des Nero befand. Tac. ann. 14, 22. Subrii. Dahin gehören: 1) Subr. Flavins, Tribun in der kaiserlichen Leibwache, war einer der Hanpttheilnehmer an der Verschwörung des Piso gegen Nero und zeichnete sich vor Gericht durch seine freimüthigen Aeußerungen ans, 65 tt. C. Tac. ann. 15, 49. 67. Dio Cass. 62, 24. — 2) Snbr. Dexter, gleichfalls Tribnn in der Leibwache und Anhänger des Galba, bemühte sich, aber ohne Erfolg, die Soldaten in Gehorsam gegen Galba zu erhalten. Tac. hist. 1, 31. Subscriptio, 1) s. v. a. nota censoria. — 2) die Unterschrift unter der Anklage und die schriftliche Anklage selbst. — 3) Im e. S. nennt man subscriptio die Unterschrift des Mitanklägers (subscriptor) L welcher sich dem eigentlichen Ankläger anschließt. Cie. Cluent. 47. div. in Caec. 15 ff. Tac. ann. 1, 74. Ein folcher trat auf, wenn der Hanptankläger seine Rede geschlossen hatte, und pflegte das von demfelben etwa Ueber-gangene nachzutragen u. f. w. Subsellium, die geradfüßige Bank, vorzüglich die im öffentlichen Leben gebräuchliche, während die Bank im Hanse scamnum hieß. Die niederen Magistrate, wie Volkstribunen, Quästoren, Aedilen, auch die Richter und Senatoren, saßen öffentlich auf Subsellien, die letzteren auf langeu Bänken (daher das Witzwort des Pompejus: iudicatio longi subsellii, Cic. ad fam. 3, 9.); die höheren Magistrate hatten die sella curulis. Substitutio heredis s. Testamentum. Subucüla, die untere Tunika der Frauen, tu-nica interior, s. Kleidung, 8. Subüra, eine in Rom zwischen dem Cälius und dem Esqnilinus befindliche Niederung, durch welche eilte lebhafte mit vielen Tabernen besetzte Straße führte, vgl. Roma, 3. Succiuctus s. Kleidung, 11. Sucetniim (Berustein) s. Elektron. Sucro, £ovkqcöv , Flnß im tarraconensischen Hispanien, der im Lande der Celtiberer ans den Vorbergen des Jdubeda entsprang und sich im östlichen Sause südlich von Vatentia in bett Sinus Suerouensis ergoß; j. Xucar. An demselben lag im Gebiete der Edetaner eine gleichnamige Stadt, wahrscheinlich das heutige Cnllera. Strab. 3, 158. Flut. Seit. 19. Pomp. 19. Lin. 28, 24. Sudatio, das heißeste Badezimmer oder Schwitzbad, s. Bad. 70

4. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches - S. 50

1895 - Leipzig : Voigtländer
50 Die Zeiten des Frankenreiches. sehr viele, zur Zierde seines Reiches und zu seiner Bequemlichkeit dienenden Bauwerke in verschiedenen Gegenden begonnen, teilweise auch vollendet. Unter ihnen dürften mit vollstem Recht ausgezeichnet erscheinen die Kirche der heiligen Mutter Gottes Maria, deren wundervoller Bau sich zu Aachen erhob, so wie die 500 Schritt breite Rheinbrücke bei Mainz; denn so breit ist dort der Strom. Letztere wurde jedoch ein Jahr vor seinem Tode durch Feuer zerstört und konnte wegen seines vorzeitigen Heimganges nicht wieder aufgebaut werden, obwohl er daran dachte, an Stelle der hölzernen eine steinerne Brücke zu errichten. Er begann auch Pfalzen von hervorragender Bedeutung zu bauen: eine nicht weit von Mainz neben dem Dorf Ingelheim, eine zweite in Nymwegen am Waalstrom , der am Südrande der Bataver-Jnsel hinfließt. Auch eine Flotte ließ er herstellen zum Kamps gegen die Normannen. Die Schiffe wurden dazu an den Ufern der Flüsse gebaut, welche aus Gallien und Deutschland in den nördlichen Ocean fließen. Und weil die Normannen die gallischen und germanischen Küsten durch unaufhörliche feindliche Einfälle heimsuchten, stellte er in sämtlichen Häfen und Flußmündungen, wo eine Einfahrt der Schiffe möglich schien, Posten und Wachen aus. Durch solche Vorsichtsmaßregeln verhinderte er feindliche Landungen. Gleiches that er im Süden an der Küste der Provence und Septimaniens, so wie an der ganzen Küste Italiens bis nach Rom hin, zum Schutz gegen die Mauren, welche sich seit einiger Zeit auf Seeraub gelegt hatten. Infolgedessen wurde zu seiner Zeit weder in Italien von den Mauren, noch in Gallien und Germanien von den Normannen schwerer Schaden angerichtet. Das sind feine bekannten Thaten zum Schutz und zur Erweiterung, und zugleich zum Ruhm seines Reiches. Aber auch seine Geistesgaben und seinen hohen Sinn, der ihn weder im Glück noch im Unglück verließ, so wie, was sonst sein privates und häusliches Leben angeht, will ich noch schildern. Als er nach des Vaters Tode die Regierung mit seinem Bruder teilte, trug er dessen hinterlistiges und neidisches Wesen mit solcher Geduld, daß es jedermann wunderbar erschien, wie er sich nicht einmal zu einem Zornesausbruch von ihm hinreißen ließ. — Die Tochter des Langobardenkönigs Desiderius, welche er auf Anraten der Mutter geheiratet hatte, verstieß er nach einem Jahre, — man weiß nicht, warum? — und nahm nun Hildegard zur Gemahlin, welche einer sehr vornehmen Familie Schwabens angehörte. Von dieser hatte er drei Söhne: Karl, Pippin und Ludwig, und ebenso viele Töchter: Rotrud, Bertha und Gisela. — Auch seine Mutter 93erthraba verlebte bei ihm ihre alten Tage in hohenehren, wie er sie denn mit der größten Ehrfurcht behandelte, so daß eigentlich niemals ein Zwiespalt zwischen ihnen entstand, außer bei der

5. Bd. 1 - S. 38

1885 - Leipzig : Brandstetter
Jason und Medea. I. In der Landschaft Thessalien lag nahe am Meere die Stadt Jolkos. In derselben herrschte Pelias, der seinen älteren Bruder Äson, dem die Herrschaft rechtmäßig gebührt hätte, ver- trieben hatte. Äson war mit seinem Weibe und mit seinem Sohne Jason in die Einsamkeit gezogen und hatte sich da dem Landbaue und der Erziehung seines Sohnes gewidmet. Um aber den Knaben vor etwaigen Nachstellungen des Pelias zu schützen, übergab er ihn später der Zucht des weisen Centauren Chiron, der schon viele Heldensöhne erzogen hatte, und unter dessen Pflege Jason zu einem kräftigen, schönen und mutigen Jünglinge heranwuchs. Pelias glaubte seine Herrschaft völlig gesichert, als er sah, daß Äson gar keinen Versuch zur Wiedererlangung seiner Rechte machte; auch hatte er gehört, daß der Sohn des Äson gestorben. Doch war er wieder mit Furcht und Sorge erfüllt worden durch einen Orakelspruch, der ihn gewarnt hatte vor dem, der einst nur mit einem Schuhe angethan zu ihm kommen würde. Als Jason herangewachsen war, machte er sich auf, seinen Oheim Pelias zu besuchen und von ihm die Herrschaft als ihm gehörig zurückzufordern. Sein Weg führte ihn an den Fluß Anaurus, den er überschreiten mußte. Dieser Fluß war für ge- wöhnlich so klein, daß man bequem hindurchwaten konnte, jetzt aber war er von langen heftigen Regengüssen hoch angeschwollen. Am Ufer des Flusses fand er eine alte Frau stehen, die den jungen Helden flehentlich bat, ihr über den Strom zu helfen. Jason nahm sie mitleidig auf die Arme und watete mit ihr durch den Fluß. Als er aber am andern Ufer angekommen war, be- merkte er, daß ihm ein Schuh im Schlamme des Flusses stecken geblieben war, und schon meinte er, es sei daher besser, wieder umzukehren und nicht an den Hof des Pelias zu gehen. Das Weib aber beruhigte ihn und gab ihm den Rat, die Reise nur getrost fortzusetzen. Als sie dies gesagt hatte, verschwand sie, und nun erkannte Jason erst, daß er wohl eine Göttin, die menschliche Gestalt ange- nommen, über den Fluß getragen habe; und beruhigt ging er weiter.

6. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 527

1819 - Nürnberg : Campe
Britische Besitzungen. 627 üuf die Jagd geht, oder ihm beim Fischfänge behülflich ist, wird das Kind indesten mit seinem Bret an einen Baum gehängt und von den Winden gewiegt. Ist es ein wenig herangewachsen- so läßt man es herum kriechen und sich hel- fen wie es kann. Schon im sechsten oder siebenten Jahre bekommen die Knaben Bogen und Pfeile, womit sie sich an Vogeln üben. Sie ringen und schlagen sich mit einander. Und der Ueberwundcne empfindet tief seine Schande. Ihr Ehrgefühl wird von Len Vatern geschärft, und der Ehrgeiz bis zur unversöhnlichsten Rachsucht gereiht. Wer einen In- dianer getödtet hat, der wird von dessen Verwandten wieder gctödtct, und sollte sich erst nach zwanzig Jahren eine Ge- legenheit dazu finden. Es ist das bei ihnen ein Grundsatz der den Kindern schon in früher Jugend eingeprägt wird. Man übt aber die Kinder nicht allein in den Waffen, son- dern auch im Laufen, Springen, Lasttragen und in dem Aushalten mancherlei anderer körperlicher Beschwerden; zu- gleich sucht man sie frühzeitig an ein anständiges und ge- setztes Betragen zu gewöhnen, und die angeborne Liebe zur Freiheit und Unabhängigkeit bei ihnen zu erhalten, denn nichts gleicht dem Abscheu den die freien Indianer vor der Sklaverei hegen. Die Neger werden allgemein von ihnen gehaßt und verachtet, blos weil sie sich als Sklaven ge- brauchen lassen. Nord -Indien. Die Länder der Nord-Indianer erstrecken sich von dem 56. Grade nördlicher Breite bis an das Eismeer. Man kennt <iber diese Gegenden nur bis zum 260. Grade der Länge, bis zum 270. reichen die Handelsposten der Europäer. Die vor- nehmsten Flüsse und Seen in denselben sind: Der Arathapescowfluß und See. 1

7. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 292

1882 - Münster : Coppenrath
292 Neununddreiigster Abschnitt. Kynnienl Srofcmarht und Verjall. ffitiituictt unter Philipp Ii. Abfall der Niederlande. Zerstrung der spanischen Armada 1588. - Vereinigung Portugals mit Spanien 1580 Spanien sinkt unter der Regierung seiner nchsten Thronfolger, Philipp Iii. und Philipp Iv., immer tiefer. Unter dem letzten erhalt auch Portugal seine Selbstndigkeit wieder. Philipp Ii. (1556 bis 1598). In der letzten Hlfte des sechzehnten Jahrhunderts war unter allen europischen Herr-schern Philipp Ii., der Sohn Karls V., bei weitem der mch-tigste; denn er hatte, mit Ausschlu von sterreich, alle Lnder seines Vaters geerbt. Mit manchen trefflichen Anlagen des Gei-stes und des Herzens verband er groe Thtigkeit, aber auch einen Stolz und eine Hrte, die beim Widerstande leicht zur Grausam-feit wurden. Mit tiefem Unwillen sah er die vielen Greuel, welche berall die Religionsneuerungen begleiteten, und er hielt es sr die heiligste Pflicht, besonders in den Niederlanden den immer weiteren Umgriffen der Reformation zu wehren, die hier unter seinem Bater Eingang gefunden hatte. Allein er mute erlebeu, da feine strengen Maregeln ihn bei aller Machtflle um eine der schnsten Perlen in seiner Krone, um jene reichen Nieder-lande, brachten. Abfall der Niederlande. Die Niederlande bestanden damals, als Philipp die Regierung antrat, aus siebenzehn blhen-den Provinzen. Kunst und Natur hatten hier zusammengewirkt, diese nach allen Seiten von schiffbaren Flssen und Kanlen durch-schnitteueu und zum Teil dem Meere erst abgewonnenen Lnder zwischen der Maas, der Schelde und dem Rheine bis zur Ems Hin zum Lieblingssitze des Handels und Gewerbes zu machen. Sie waren im Besitze groer Freiheiten und Rechte, die sie auf das eiferschtigste berwachten und stets zu erweitern suchten. Philipp ernannte seine Halbschwester, die Herzogin Margaretha von Parma, zur Oberstatthalteriu. Sie war eine Frau von hohem, krftigem Geiste und paarte Gerechtigkeit mit Milde. Auch des-wegeu war sie bei den Niederlndern beliebt, weil sie in ihrem Lande geboren und erzogen war. Es erregte aber gleich anfangs

8. Geschichte der ersten Hälfte des Mittelalters - S. 69

1809 - Frankfurt am Main : Andreä
6g aufzuzekgcn hat. Die Menschheit hat daher wenig Interesse daran. Indessen bleibt die Uebersicht derselben, wegen der Verbindung mit dem Ganzen, nöthig. Man theilet sie von der Theilung des Reiches durch Theodos 896, bis zu dem An- fange der Kreuzzüge in drei Perioden: a) Das byzantinische Reich erwehret sich seiner Feinde, und erweitert seine Gränzen, von 895 bis 565 — 170 Jahre. b) Das byzantinisch^ Reich verlieret seine schönsten Prot vinzen, und sinket, von 565 bis 867— 3o2 Jahre. c) Das byzantinische Reich sinket immer tiefer unter den mazedonischen Kaisern, von 867 bis ,096 — 229 Jahre. u) Erste Periode. Das byzantinische Reich erwehret sich seinerfeinde, und erweitert ' seine Granze, von 5g5 bis 565. §. ^9- In dieser Periode herrschten 10 Kaiser. Unter diesen ver- dienen bemerkt zu werden : 1. Arkadius (regieret von 896 bis 404) ließ sich durch, feine Vormunde oder Lieblinge leiten; zuerst von dem Gas- eogner Rufin, welchen ihm sein Vater Thcodos beigegeben hatte; nach Rufin's Ermordung von dem großen, aber ehr- süchtigen Stiliko, und zulezk von dem geizigen Eutropius und dem gothischen Feldherrn Gainas. L, Theodos Ii. (regieret von 404 bis 448), erst untey Vormundschaft des Patriziers Anthemius, dann seiner Schwester Pulcheria und seiner Gattin Eudoxia, zulezt von dem Eunuchen Chrysoph geleitet. —- Glükliche Kriege mit den Persern über Armenien, welches beide kriegführende Partheien endlich theilen. — Attila nöthigte ihn zum Tribute. 3- Pulcheria, Theodosschwester, welche denaltenmar, cian zummitregenten annahm (regieren von 448 bis 407). — Durch die Hunnen werden germanische und sarmatische Stämme gegen das Reich gedrükt.

9. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 75

1862 - Soest : Nasse
75 Die Franken unter Chlodwig. dieses noch an sich gerissen haben, wenn nicht Theodorich der Große den Siegeslauf des kühnen Eroberers gehemmt hätte. 8. Nach diesen glücklichen Erfolgen seiner Waffen besaß Chlodwig ein Reich, das vom Rheine bis zum atlantischen Meere, von dem Ca- nale bis nahe an das mittelländische Meer reichte. Sein Ruhm und Ansehen stieg immer höher, so daß selbst der Kaiser in Constantinopel sich um seine Freundschaft bewarb, indem er ihn zur Würde eines Con- suls und Patricius erhob. Damit stieg auch sein Selbstvertrauen und seine Eroberungssucht, und er beschloß, den letzten Schritt zu wagen, nämlich alle fränkischen Stämme zu einem Reiche zu vereinigen. Auch dieses sein letztes Ziel erreichte er; aber die Mittel, deren er sich zur Erreichung desselben bediente, waren Hinterlist und Verrath, Grausam- keit und Mord. Der erste, welcher seiner Herrschsucht als Opfer fiel, war der alte König der Ripuarier, Siegbert, der in Cöln seinen Sitz hatte. Chlodwig wußte nämlich dessen herrschsüchtigen Sohn Chloderich zu bereden, seinen alten Vater zu ermorden, damit er selbst zur Herr- schaft gelange. Aber kaum war die Schandthat vollbracht, als Abge- sandte Chlodwig's in Cöln erschienen und den Vatermörder hinterlistig niederstießen. Darauf erschien Chlodwig selbst in einer großen Versamm- lung der Ripuarier und brachte es leicht dahin, daß sie ihn, den mäch- tigen Herrscher, zu ihrem Könige wählten. Auf ähnliche Weise ließ Chlodwig auch die übrigen fränkischen Fürsten, den einen nach dem andern aus dem Wege räumen. 9. Nachdem viel Blut geflossen war, sah sich Chlodwig endlich im Besitze der Alleinherrschaft über alle fränkischen Stämme, und sein Reich erstreckte sich nun auch über bedeutende Gebiete ans dem rechten Rheinufer, so daß es die Grenzen der Friesen, Sachsen und Thüringer berührte. Seitdem schwand der alte Name Gallien immer mehr und Chlodwig's Reich wurde nun Reich der Franken, Frankenreich oder Frankreich genannt. Wahrscheinlich würde selbst dieser Umfang des Reiches dem herrsch« und eroberungssüchtigen Frankenkönige nicht genügt haben, wenn nicht der Tod seiner Eroberungssucht unerwartet ein Ziel gesetzt hätte. Er starb im Jahre 511 zu Paris, nach einer dreißigjäh- rigen Regierung, noch nicht volle 45 Jahre alt, und hinterließ das Reich seinen 4 Söhnen, welche sich in dessen Herrschaft theilten. Es läßt sich nicht läugnen, daß Chlodwig ein eben so großer Herrscher, als Krieger war, daß ihm geistige Kraft eben so wenig fehlte, als persönlicher Muth und Entschlossenheit; aber wahre Tugend war ihm fremd, kein Mittel, wenn es auch noch so verwerflich war, verschmähete er, wenn es nur zur Befriedigung seiner Ehr- und Herrschsucht diente. Mag man auch Manches, was er verübt, mit der Rohheit und Gewaltthätigkeit jener Zeit entschuldigen; so ist er doch nicht frei zu sprechen von unerhörter Grausamkeit und Treulosigkeit, von Hinterlist und wilder Rachbegierde. Und dieser Charakter Chlodwig's scheint gleichsam durch Erbschaft auf seine Nachfolger übergegangen zu sein; denn die Geschichte derselben ist angefüllt mit Freveln und Verbrechen jeglicher Art, und nach Chlodwig's Tode beginnt eine Zeit neuer Barbarei und greuelvoller Bürgerkriege, welche länger als ein ganzes Jahrhundert hindurch die Länder des Frankenreichs verheerten und zerrütteten. §. 85. Die Franken unter Chlodwig's Nachfolgern (Merovingern). 1. Nach Chlodwig's Tode theilten sich seine 4 Söhne nach der da-

10. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 176

1864 - Hildburghausen : Nonne
176 Xu!. Zeitraum. Vom span, biszum oster r. Erbfolgekriege rc. folge ist in männlicher und weib- licher Nachfolge gültig nach dem Rechte der Erstgeburt und 3) stirbt Karls Vi. Linie aus, so erben die Nachkommen Josephs I. Sein Haupt- streben ging dahin, dieser Pragmati- schen Sayction im In- und Aus- lande Anerkennung zu verschaffen. Dem Beschlüsse, wodurch das deutsche Reich dieselbe anerkannte, widerspra- chen Baiern und Sachsen. Letzteres suchte er durch seine Unterstützung bei der Bewerbung um die Krone Polens zu gewinnen und verwickelte sich dadurch in einen Krieg, durch welchen er einen Theil der mit viel- fachen Opfern garantirten Länder verlor. Frankreich gewann er für die Anerkennung der pragmatischen Sanction dadurch, daß er das Kö- nigreich beider Sicilien an den In- fanten Don Carlos gegen Parma und Piacenza abtrat. dicken Prügel trugen, gegen den ge- meinen Soldaten ausgeübt. Wie Friedrich Wilhelm I. einen außerordentlichen Gegensatz gegen seinen Vater bildete, so war auch sein Sohn Friedrich ganz das Ge- gentheil von ihm. Alle Bemühun- gen des Vaters, dein Sohne Ge- schmack an den damaligen Kriegs- übungen beizubringen, waren ver- geblich und der Vater verzweifelte eben so sehr, aus ihm einen tüch- tigen Soldaten, als einen frommen und sparsamen Regenten zu bilden. Des Kronprinzen frühzeitige Nei- gung zu den Wissenschaften und schönen Künsten war dem Könige zuwider und die verschiedenartige Gesinnung Beider veranlaßte den Vater zu häufigen und groben Miß- handlungen gegen den Sohn, der des- halb sich entschloß, nach England zu fliehen. Dieser Plan, der auf ei- uer Reise Beider nach Anspach und an den Rhein ausgeführt werden sollte, ward verrathen, der Prinz verhaftet und nach Küstrin ins Ge- fängniß gebracht, vor dessen Fenstern des Prinzen Freund und Mit- wisser, Lieutenant Katte, hingerichtet wurde. Der Prinz erhielt zwar aus Verwendung der Angehörigen, der Generale und selbst des Kaisers die Freiheit wieder, weil er sich nach und nach in den Willen des stren- gen Vaters fügte, mußte aber in Küstrin bleiben und an der dortigen Kriegsdomainenkammer (was jetzt die Regierung ist) arbeiten, bis er durch seine. gänzliche Unterwerfung unter die väterlichen Wünsche und Befehle, wie auch durch seine Vermählung mit einer Prinzessin von Braunschweig-Bevern die vollständige Aussöhnung mit dem Vater her- beiführte, und seitdem auf einem Schlosse bei Rheinsberg in der Um- gebung geistreicher Freunde sich ungestört seinen Lieblingsneigungen hin- geben und sich zum Könige ausbilden konnte. Characttrbild. Peter der Große von Rußland. 1689 — 1725. In dem weit ausgedehnten sarmatischen Tieflande Europas, welches von der Weichsel, dem Niemen, der Düna, Dwina, Petschora, der Wolga und de"' Dniepr durchströmt wird, zogen zu und nach den Zeiten der Völkerwanderung germanische und slawische Völkerschaften umher, zu denen von Konstantinopel aus das Christenthum und mit demselben Cul-
   bis 10 von 19 weiter»  »»
19 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 19 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 5
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 1
18 3
19 0
20 2
21 1
22 0
23 1
24 4
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 3
32 0
33 2
34 0
35 0
36 0
37 2
38 1
39 0
40 3
41 0
42 0
43 1
44 2
45 3
46 1
47 2
48 5
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 17
1 1236
2 349
3 381
4 236
5 28
6 51
7 556
8 346
9 1541
10 43
11 26
12 97
13 303
14 685
15 124
16 1590
17 6670
18 35
19 113
20 1775
21 162
22 308
23 1106
24 48
25 1059
26 409
27 49
28 268
29 67
30 217
31 232
32 225
33 165
34 484
35 531
36 587
37 1469
38 1002
39 3180
40 143
41 1176
42 394
43 986
44 84
45 1185
46 228
47 34
48 19
49 20
50 14
51 21
52 884
53 1138
54 237
55 6570
56 1426
57 98
58 164
59 502
60 132
61 47
62 24
63 5878
64 95
65 932
66 968
67 392
68 1979
69 229
70 25
71 3373
72 1428
73 325
74 167
75 288
76 221
77 904
78 219
79 57
80 32
81 51
82 497
83 2394
84 49
85 144
86 390
87 562
88 1989
89 336
90 202
91 133
92 3979
93 23
94 1354
95 98
96 311
97 161
98 4422
99 75

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 542
1 208
2 78
3 181
4 6
5 43
6 2797
7 75
8 27
9 29
10 82
11 3382
12 636
13 567
14 2122
15 9
16 15
17 51
18 74
19 223
20 515
21 21
22 5
23 71
24 1638
25 1145
26 10
27 12
28 250
29 138
30 28
31 203
32 2289
33 153
34 6735
35 11
36 1211
37 11
38 1305
39 129
40 26
41 15
42 252
43 134
44 244
45 373
46 70
47 1990
48 36
49 19
50 196
51 321
52 506
53 844
54 131
55 19
56 57
57 214
58 15
59 242
60 22
61 37
62 13
63 12
64 14
65 28
66 342
67 31
68 190
69 15
70 635
71 57
72 56
73 4
74 52
75 276
76 1255
77 10
78 1388
79 15
80 45
81 2026
82 42
83 3316
84 194
85 43
86 843
87 3436
88 49
89 2680
90 1497
91 122
92 120
93 159
94 295
95 2276
96 361
97 16
98 61
99 71
100 113
101 809
102 129
103 56
104 1777
105 99
106 24
107 465
108 71
109 1487
110 409
111 22
112 29
113 330
114 297
115 103
116 17
117 541
118 41
119 14700
120 47
121 122
122 1014
123 71
124 441
125 264
126 444
127 754
128 27
129 1353
130 1397
131 558
132 20
133 3791
134 799
135 2554
136 489
137 328
138 435
139 3692
140 94
141 18
142 833
143 73
144 62
145 81
146 19
147 21
148 29
149 363
150 12
151 59
152 341
153 1314
154 65
155 41
156 49
157 78
158 3
159 772
160 1551
161 5
162 5
163 4
164 148
165 85
166 100
167 39
168 82
169 21
170 28
171 19
172 37
173 284
174 316
175 1111
176 272
177 147
178 958
179 135
180 303
181 18
182 153
183 1170
184 363
185 270
186 148
187 52
188 1882
189 192
190 14
191 33
192 220
193 4849
194 20
195 712
196 81
197 137
198 21
199 203