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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 146

1880 - Halle : Anton
146 Preußen in die Stadt; noch aber waren viele Tausende der Flüchtigen in den Straßen. Plötzlich flog die Elsterbrücke, der einzige Rettungsweg, in die Luft; die Franzosen selbst hatten sie gesprengt; warum, das weiß man nicht. Damit war der Rest des Heeres in die Hände der Sieger geliefert. — Von den Bewohnern mit Jubel empfangen, hielten darauf Kaiser Alexander und König Friedrich Wilhelm ihren Einzug in Leipzig. Derkönig von Sachsen aber wurde als Gefangner nach Berlin gesendet und sein Land unter russische, später unter preußische Verwaltung gestellt. Iv. 1. Napoleon zog mit seinen geretteten Truppen über den Rhein nach Frankreich zurück. Umsonst stellte sich ihm bei Hanau der bairische General Wrede entgegen; er vermochte den verwundeten Löwen nicht aufzuhalten. Umsonst auch boten die Sieger einen günstigen Frieden, sein Trotz war noch nicht gebrochen. So beschlossen die verbündeten Fürsten, den Krieg nach Frankreich selbst zu tragen. Blücher, der unablässig zur Fortsetzung des Kampfes gemahnt hatte, war auch hier der Marschall Vorwärts; er überschritt zuerst am Neujahrs tage 1814 den Rhein. (Vergl. das Gedicht von Kopisch „Blücher am Rhein": Die Heere blieben am Rheine stehn re.) Wohl machte Napoleon bedeutende Anstrengungen, um sich seiner Gegner zu erwehren; mehrfach auch wechselte das Kriegsglück, aber am Ende waren seine Kräfte erschöpft. Die Verbündeten eroberten Paris und hielten ihreneinzug in die bezwungene Stadt. Zu spät erbot sich jetzt Napoleon, der Krone zu Gunsten seines Sohnes zu entsagen; man wies jede Unterhandlung mit ihm zurück; er wurde des Thrones entsetzt und ihm die Insel Elba im mittelländischen Meere als Zufluchtsort angewiesen. Frankreich aber wurde wieder in ein Königreich umgewandelt und Ludwig Xviii., der Bruder des Hingerichteten Ludwigs Xvi, aus den Thron gerufen. Mit ihm schlossen die Sieger einen großmüthigen Frieden. Frankreich brauchte nicht einmal alles geraubte Land herauszugeben, und von einer Entschädigung für die unermeßlichen Summen, die Napoleon in Deutschland erpreßt hatte, und von einer Zurückgabe der nach Paris geschleppten Schätze war erst recht keine Rede. 2. Am Ende des Jahres 1814 traten die europäischen Fürsten in Wien zu einem Congreß (— Zusammenkunft) zusammen; es galt, die durch Napoleon gestörten Verhältnisse von neuem zu ordnen. Auch Sachsens Schicksal wurde hier entschieden. Erst nach langen Verhandlungen einigte man sich: Das Land wurde — im Jahre 1815 — getheilt; die größere Hälfte fiel an Preußen, und nur die kleinere sollte unter dem Namen „Königreich Sachsen" fortbestehen. Mit schwerem Herzen willigte endlich Friedrich August ein, und nach 20 monat-

2. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 180

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 180 troftöt). Savoyen bekam Sicilien mit dem Königtitel, doch wurde schon 1715 diese Insel gegen Sardinien vertauscht. Seitdem führten die Herrscher des Landes den Titel „Könige von Sardinien". Preußen erhielt eine unbedeutende Gebieterweiterung am Rhein (Geldern) und die Anerkennuna des Königtitels. J An Karl Vi. fielen von der spanischen Erbschaft: die Niederlande, Neapel, Sardinien und Mailand. Die wichtigste Folge des Krieges aber war die Verschiebung der Machtverhaltnisse in Europa. Frankreichs Übergewicht war auf lange Zeit gebrochen. England hatte die unbestrittene Herrschaft auf dem Meere gewonnen. ^ £ubtvtg Xiv. überlebte die Friedenschlüsse nur kurze Zeit. Die letzten ^ahre seiner Regierung waren so traurig, wie die ersten glänzend gewesen waren. Schemherligkeit und Frömmelei herrschten am Hose. (Frau von Maintenon.) Zu den Mißerfolgen in der Regierung war das Unglück im Hause gekommen; fortwährende Todesfälle hatten Ludwigs Familie fast vernichtet. Von feiner zahlreichen Nachkommenschaft war außer Philipp V. nur fein Urenkel Ludwig übrig geblieben, welcher ihm als Ludwig Xv. folgte 1715—74. Das Land befand sich bei dem Tode des alten Königs in einer schrecklichen Lage. Die Verhältnisse des Nordens und Ostens. Gegen das Ende des siebzehnten Jahrhunderts umfaßte Rußland schon ein weites Gebiet vom Eismeer bis zum Kaspisee. 1589 starb der Mannsstamm des Rurik ans. Nach verschiedenen Thronstreitigkeiten, während deren der falsche Demetrius seine Rolle spielte, kam das Haus Romanow zur Regierung, unter welchem zwar zunächst Karelien und Jngermanland an Gustav Adolf von Schweden verloren gingen, fönst aber die Grenzen erweitert und die Beziehungen zum europäischen Westen vermehrt wurden. Aber die eigentliche Verbindung Rußlands mit der europäischen Kultur begann erst unter Peter I. dem Großen, welcher 1689 trotz der Gegenbestrebungen seiner Stiefschwester Sophie die Alleinherrschaft gewann. Peter begann sofort mit der Bildung eines Heeres und einer Flotte nach europäischem Muster. Der Genfer Lesort und der Schotte Gordon unterstützten ihn dabei. Sein Hauptbestreben war aus die Erwerbung von Küsten gerichtet, und schon 1696 mußte die Türkei ihm Asow abtreten. Dann folgten feine Reifen in Holland, England und Deutschland, feine Lehrzeit in ^ardam, und nachdem er infolge von Aufstanbversuchen zurück-

3. Europa - S. 99

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Modewaren, Wein, Parfümerien. d. Einfuhrhandel: Seide, Wolle und Baumwolle. Vi. Ortschaften. 1. In Nord fr an kr eich. Paris, Versailles, Ronen, Havre, Calais, Lille. 2. In Südfrankreich. Nizza, Marseille, Toulouse. 3. In Ost frank reich. Sedan, Tonl, Verdnn, Belfort. 4. In Westfrankreich. Nantes, Bordeaux. 5. In Mittelfrankreich. Orleans, Lyon. Vii. Verfassung. Republik. Viii. Geschichtliche Erinnerungen. Karl der Große. — Die Jungfrau von Orleans. — Ludwig Xiv. (1689.) — Die französische Revolution. — Napoleon I. und die Freiheitskriege. — Napoleon Iii. und der Krieg von 1870/71. Anwendung. 1. Wende auf Frankreich folgende dir bekannte*) Sätze an: a. Das Meer verbindet uns mit fremden Erdteilen. b. Das Meer ermöglicht viele Erwerbszweige. c. Flüsse erleichtern den Verkehr. d. Die Gebirge haben Einfluß auf die Flüsse. e. Gebirge dienen als natürliche Grenzen. f. Gebirge erschweren das Vordringen feindlicher Heere. g. Viele Erwerbszweige knüpfen sich an den Boden. h. Dort, wo mehr hergestellt als gebraucht wird, entsteht Handel. 2. Weise nach, welchen Einfluß die Bodengestaltung Frankreichs auf die französischen Flüsse ausübt! 3. Woher mag es kommen, daß die Rhone sehr wasserreich ist und ein starkes Gefälle hat? 4. Woran erkennt man auf der Karte, daß die Seine ein sehr geringes Gefälle besitzt? (Windungen — Geringe Höhe des Plateau von Langres.) 5. Nenne die Flüsse, die nur mit einem Teile ihres Laufes Frankreich angehören! 6. Ans welchen Wasserwegen könnte ein Kahn Waren von Straßburg nach Paris bringen? 7. Woher kam es wohl, daß im Kriege 1870/71 Paris so- lange den Belagerern Widerstand leisten konnte? (Größe — Forts.) *) Vergl. Deutschland Ii., S. 145 ff. 7*

4. Alte Geschichte - S. 178

1877 - Leipzig : Senf
178 Alte Geschichte. schworenen des Gerichtshofs der Hundertmänner, ans Volkswahlen hervorgingen. Die Beseitignng der von Sulla für Asien festgesetzten Steuerordnung fällt wahrscheinlich anh in diese Zeit. Endlich ward die Cen-snr nicht nur erneuert, sondern wahrscheinlich zugleich auch die ursprüngliche fünfjährige Dauer des Amtes wieder hergestellt, und der frühere Rücktritt den Censoren nicht wie bisher vorgeschrieben, sondern in ihr Ermessen gestellt. Die zu Censoren jetzt zuerst erwählten Männer waren die Consnln von 72, Gn. Lentulns Clodianus und L. G ellius, die der Senat wegen ihrer elenden Kriegsführung vom Oberbefehl entfernt hatte und die, um sich zu rächen, 64 Senatoren von der Liste strichen. Die Zurückgabe der Priesterwahlen an das Volk erfolgte erst 63 durch die lex Atia de sacerdotiis. Die anfangs einander mißtrauenden Consnln wurden tütn auch 70 von den Democraten bewogen, ihre Heere zu entlassen. Bei der immer größeren Zunahme des Seeraubes und nachdem die Knnde von Lueullus Rückzug nach der Provinz Asien nach Rom gedrungen war, brachte, nachdem der gefeierte Pompejns zwei Jahre in Zurückgezogenheit gelebt hatte, 67 der Tribun A. Gabinins zwei Gesetzvorschläge ein. Der eine forderte außer der Entlassung der ausgedienten Soldaten der asiatischen Armee die Abberufung des Oberfeldherrn Lucius Lucullus und dessen Ersetzung durch einen der Consnln von 67, nach dem zweiten sollte ein von dem Senat aus deu Cousulareu zu bezeichnender Feldherr bestellt werden, um zur See auf dem mittelländischen Meere ausschließlich, zu Lande über sämmtliche Küsten bis zehn deutsche Meilen landeinwärts, den Oberbefehl auf drei Jahre zu übernehmen. Ihn umgab ein Generalstab von 25 Unterbefehlshabern fenatorifchen Ranges und von zwei Unterschatzmeistern mit senatorischen Befugnissen, alle durch deu ausschließlichst Willen des höchsten Feldherrn erlesen. Er konnte über die Mittel der Provinzen und Clientelstaaten unbedingt verfügen, die vorhandenen Kriegsschiffe und eine ansehnliche Truppenzahl wurden ihm sofort überwiesen und die Kassen des Staates sollten ihm unbeschränkt zu Gebote stehen. Dieser Feldherr konnte nur Pompejns sein. Am Tage der Abstimmung intercedirte der Tribun L. Trebellins, aber, obgleich er dem Senat geschworen hatte, lieber zu sterben, als zu weiche«, zog er, nachdem 18 Tribus sich für den Antrag erklärt hatten, kleinmüthig die Jn-tercession zurück. Pompejns theilte das ungeheuere, ihm überwiesene Gebiet in dreizehn Bezirke und überwies jeden derselben einem seiner Unterstatthalter. Er selbst reinigte zuerst die sicilischen, sardischen und afrikanischen Gewässer, mit die Getreidezufuhr aus diesen Provinzen nach Italien wieder in Gang zu bringen. Mit seinen 60 besten Fahrzeugen

5. Die Neuzeit - S. 115

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 14. Kap. Ludwig Xiv. und Europa bis 1684. Kulturzustände. 115 führte selbst den Vorsitz in allen Sitzungen des Ministerrats und liefs sich unmittelbar von den einzelnen 6 Fachministern (den „Staatssekretären“ des königlichen Hauses, der Justiz, Finanzen, des Kriegs, des Seewesens, des Auswärtigen) berichten. Diese Staatssekretäre wählte Ludwig nicht aus dem Adel, sondern aus dem Bürgerstand, weil sie so ihre ganze Bedeutung nur ihrem vom König empfangenen Amt verdankten und deshalb seine gefügigen Werkzeuge waren. So schuf der König ein System unbedingter ^ ^ ^ persönlicher Autokratie (= Selbstherrschaft), das sich aber, Ludwigs weil Ludwig mit echt königlichem Scharfblick seine Räte zu wählen verstand, vorerst durch eine Reihe schöpferischer Mafsnahmen bewährte. Das Finanzministerium erhielt Colbert und leitete es bis an seinen Tod (1683); daneben Col^Vfi' verwaltete er das Seewesen, die öffentlichen Bauten, Handel rainister-und Fabriken. Auf allen Gebieten entfaltete er eine rastlose Thätigkeit. 1) stellte er zahlreiche Mifsbräuche ab. Reformen. So strafte er die Steuerpächter, die den Staat betrogenfinanzen. hatten, und zwang sie zur Ersatzleistung; die teilweise un-rechtmäfsig entzogenen Krongüter brachte er an die Krone zurück; viele käufliche Ämter, deren Inhaber am Staat zehrten, schaffte er ab. 2) traf er eine Anzahl von positiv förderlichen Mafsregeln. So half er dem Ackerbau, indem2. Ackerbau. er die harte Grundsteuer (Ja taille) um fast ein Drittel herabsetzte; dem Handels Stande, indem er die Binnenzölle, s. Handel. welche die einzelnen Provinzen von einander schieden, gröfstenteils beseitigte, die Strafsenzüge verbesserte, durch den Kanal von Languedoc das Mittelmeer mit der Garonne Languedoc, und so mit dem atlantischen Ozean verband und zwei Handelsgesellschaften — für Ost- und Westindien — mit Staatszuschüssen begründete. Unter seiner Leitung entstand auf den unter Heinrich Iv. und Ludwig Xiii. gelegten Grundlagen in Nordamerika ein „Neufrankreich“, J,' Amerika, das sich schliefslich von der Mündung des Lorenzstroms den kanadischen Seen entlang bis nach Neuorleans an der Mündung des Mississippi erstreckte. Die Industrie 4. Industrie. förderte Colbert, indem er 1) zahlreiche ausländische Gewerbe in Frankreich einbürgerte, und 2) durch hohe Schutzzölle den Mitbewerb der fremden Industrieen vom franzö- 8*

6. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 159

1864 - Aschersleben : Carsted
— 159 § H5. Frankreich unter Ludwig Xv. 1715—Ludwig Xv., Urenkel Ludwig's Xiv., fünf Jahre -j- 1774 alt. Die Regierung fuhren der talentvolle, aber laster- hafte Herzog von Orleans (der Regent) und der ihm ähnliche Minister Dubois. — Spater ist der friedliebende u. weise Fleury fast 20 Jahre Minister. Der durch die Kriege Ludwig's Xiv. ganz er- schöpfte u. mit ungeheuren Schulden belastete Staat kommt unter Ludwig Xv. in immer größere Noth; dabei erreicht die Vergnügungssucht u. Sittenlosig- keit am Hofe (die Marquise von Pompadour, die Gräfin Dubarry) eine fast unglaubliche Höhe. Unter Ludwig Xv. nimmt Frankreich Theil am polnischen Erbfolgekriege (§ 118), am österreichischen Erbfolgekriege (§ 120) u. am siebenjährigen Kriege (§ 121). § H6. Rußland unter Peter dem Großen. Nach dem Tode Feodor's Iii., des dritten Za- ren a.us dem Hause Romanow (§ 106), 1682, wird dessen zehnjähriger Halbbruder Peter, unter der Vormundschaft seiner Mutter Natalie, zum Zaren ausgerufen, muß aber bald auf Anstiften seiner ränkevollen Schwester Sophie die Regierung mit seinem blödsinnigen Bruder Iwan theilen und So- phien überlassen. Herangewachsen (der Genfer Lefort) u. einer Er- mordung durch die Strelitzen entgangen, tritt 1689— ^ . j. 1725 1., d e r Große, 7 die Selbst- u. Alleinregierung an u. wird der Grün- der von Rußlands Größe, welches bis dahin noch ganz wie ein asiatischer Staat war, ohne Cultur u. ohne Verkehr mit Europa, nicht bis zur Ostsee, nicht bis zum schwarzen Meere reichte. Er ver- pflanzt europäische Cultur nach Rußland, ruft Han-

7. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 201

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
201 Herbst 1678 mit der Wegnahme der Insel Rügen und der Festungen Stralsund und Greifswald vollendet. Um den Kurfürsten noch länger vom Rhein fernzuhalten, forderte König Ludwig Xiv. die Schweden auf, von Livland aus einen E-infall in das Herzogtum Preußen zu machen. So rückte denn der schwedische General Horn im November 1678 mit 16 000 Mann in Preußen ein, nahm Tilsit und Insterburg und bedrohte Königsberg, in welcher Stadt eine geringe Besatzung lag. Ter Kurfürst schickte Verstärkungen dahin ab und begab sich trotz seiner Kränklichkeit und trotz des kalten Winters am 30. Dezember selbst auf den Kriegsschauplatz. Mit 9000 Mann überschritt er die Weichsel und stand am 10. Januar 1679 bei Marienwerder. General Horn, dessen Heer durch die Kälte des Winters stark gelitten hatte, zog sich eiligst zurück. Ter Kurfürst schickte Truppen zur Verfolgung ab und führte, um dem Feinde zuvorzukommen und den Rückzug abzuschneiden, sein Heer am 15. Januar auf Schlitten über das Eis des dreizehn Meilen langen Frischen Haffes und des Kn-rifchen Haffes, konnte aber nur mit seiner Vorhut die Schiveden erreichen. Tiese zogen sich, kaum uoch 3000 Mann stark, nach Riga zurück, der Kurfürst aber begab sich nach Königsberg und traf am 31. März in einem sechsspännigen Schlitten in Berlin ein. Es war ein tragisches Verhängnis, daß derjenige Fürst, welcher am meisten nationales Bewußtsein hatte, durch den Gewaltspruch eines ausländischen Königs und durch die Gleichgültigkeit und Mißgunst seiner Verbündetem um alle Früchte seiner ruhmvollen Siege gebracht wurde. Seit dem Jahre 1676 wurde in Nimwegen über den Frieden unterhandelt. König Ludwig, welcher die Schweden zum Kriege veranlaßt hatte, nahm sich derselben aufs nachdrücklichste an und erklärte von Anfang an, daß das ihnen abgenommene deutsche Gebiet, also auch Vorpommern, zurückerstattet werden müsse. Ter Kurfürst that alles, um sich den Besitz seiner Eroberungen, oder wenigstens eines Teiles derselben zu sichern. Er unterhandelte mit Ludwig, mit dem Kaiser und mit den holländischen Generalstaaten; aber jener wollte seinen schwedischen Bundesgenossen nicht im Stiche lassen, diese gaben die Sache ihres brandenbnrgischen

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 1105

1877 - Leipzig : Teubner
Strophades - Olympiosthenes und Kephisodotos je drei gemacht hatten, hatte St. die drei übrigen gefertigt. Paus. 9, 30, 1. Vgl. 1, 40, 2., wo ihm eine besondere Geschicklichkeit in der Bildung von Pferden und Stieren zuerkannt wird. Er gehörte also zu den Nachfolgern des Myron, s. Bildhauer, 4. Strophades, Uzqocpddsg, auch nicoraü genannt (weil sie bereits im tieferen Meere liegen), j. Strivali, 2 Inseln, klein aber weinreich, im ionischen Meere, G M. südlich von Zakynthos, den Kyparissiern in Messenien gehörig. Ihren Namen erhielten sie, weil Kalats und Zetes, die Söhne des Boreas, dort von der Verfolgung der Harpyien umkehrten {ozqtcpco). Verg. A. 3, 210ff. Strab. 8, 359. Stropinon, Gürtel, f. Kleidung, 2. Strophios, Ztqöcpiog, 1) Vater des Ska-manvrios. Hom. Ii. 5, 49. — 2) und 3) s. Orestes. Structor, 1) der Baumeister, auch der Maurer und Dachdecker; — 2) der Sklave, welcher die Speisen und Schüsseln auf der Tafel ordnete;! zuweilen auch zugleich Vorschueider, scissor. Strymon, Ztqv^cov , j. Na rasn, bis zu Philipps Zeit der Grenzfluß Makedoniens im O., entfpringt auf dem Skombros bei Pantalia {Thue. 2, 96.), durchfließt den See Prasias oder Kerki-nitis und mündet südlich von Amphipolis in den nach ihm genannten strymonischen Busen <j. B. vou Rendina). Wegen der Lage von Amphipolis wird er von den Alten ost genannt. Stuprum, Unsittlichkeit überhaupt, im e. S. unsittliches Handeln gegen anständige Mädchen und Frauen, welches streng verpönt war. Vorzüglich richtete vor Alters über solches Vergehe» der Hausvater oder das Volk, wenn die Aedilen eine Anklage erhoben Hatten. Die lex lulia de adulteriis bestraste Stuprum mit Confiscation dts halben Vermögens; sür geringe Personen körperliche Züchtigung und Exil. Stura, 2 Nebenflüsse des Padus, der eine links, noch jetzt Stura, der andere rechts; letzterer sällt zusammen mit dem Tanarus in den Hauptstrom und führt ebenfalls noch seinen Namen. Plin. 3, 16, 20. Stymphalides s. Herakles, 7. und Argonauten. Stymphälos, Zxvfupuxos, Stadt und Landschaft im N.-O. Arkadiens an einem gleichnamigen See (j. See von Zaraka) und Berge. In dem See fiuden sich noch Spuren eines Dammes, welcher die von Hadrian nach Korinthos geführte Wafferleitung trug. Vou den Gewässern des durch Katabothra abfließenden, im Alterthum weit kleineren Sees meinte man, sie kämen jenseit des Artemisionberges bei Oinon in Argos als Fl. Erasinos wieder zum Vorschein. Hdt. 6, 76. Hier soll Herakles die stymphalischen Vögel erlegt ha- den. Bedeutende Ruiuen der Stadt Stymphälos finden sich bei Kionia. Styra, za Uzvqcc, j. Stura, Stadt auf Euboia an der S.^ W.-Seite unfern Karystos, von Dryo-peru bewohnt. Hdt. 8, 46. Die Bewohner nahmen Antheil an den Kämpfen von Salamis, Artemision, Plataiai {Hdt. 8, 1. 46. 9, 28.), mußten dann aber als athenische Buudesgenossen 1200 Drachmen zahlen. Thue. 7, 57. Im lanti-schen Kriege wurde S. zerstört, dann wieder ans-Real-Lexikon des claff. Alterthums. 5. Aufl. — Sudatio. 1105 gebaut und dem Gebiet von Eretria einverleibt. Strab. 10, 446 Paus. 4, 34, 11. Styx, Zzv£, 1) s. Unterwelt. — 2) jetzt Mavrouero, Gewässer im nördlichen Arkadien, welches in einsamer Wildniß hoch von einer senkrechten Bergwand herab in ein tiefes Felsenbassin tröpfelt und durch seine giftige (wie die Alten berichten), Alles außer dem Hufe des Pferdes zerfressende, Beschaffenheit Veranlassung zu dem gleichnamigen Flusse der Unterwelt wurde. Bei Nonakris fiel der Styx in den achaiischen Fluß Krathis (j. Akrata). Hdt. 6, 74. Der Styx der Unterwelt wnrde bald gedacht als ein die ganze Unterwelt umfließender Strom, bald als ein stehender Sumpf. Die Götter fchwöreu beim Styx den unverbrüchlichsten Schwur. Hom. Od. 5, 185 f. Suada s. P eit ho. Sublaqueum, Stadt der Aequer am Atiio, j. Subiaeo, wo sich die prachtvolle Villa des Claudius und des Nero befand. Tac. ann. 14, 22. Subrii. Dahin gehören: 1) Subr. Flavins, Tribun in der kaiserlichen Leibwache, war einer der Hanpttheilnehmer an der Verschwörung des Piso gegen Nero und zeichnete sich vor Gericht durch seine freimüthigen Aeußerungen ans, 65 tt. C. Tac. ann. 15, 49. 67. Dio Cass. 62, 24. — 2) Snbr. Dexter, gleichfalls Tribnn in der Leibwache und Anhänger des Galba, bemühte sich, aber ohne Erfolg, die Soldaten in Gehorsam gegen Galba zu erhalten. Tac. hist. 1, 31. Subscriptio, 1) s. v. a. nota censoria. — 2) die Unterschrift unter der Anklage und die schriftliche Anklage selbst. — 3) Im e. S. nennt man subscriptio die Unterschrift des Mitanklägers (subscriptor) L welcher sich dem eigentlichen Ankläger anschließt. Cie. Cluent. 47. div. in Caec. 15 ff. Tac. ann. 1, 74. Ein folcher trat auf, wenn der Hanptankläger seine Rede geschlossen hatte, und pflegte das von demfelben etwa Ueber-gangene nachzutragen u. f. w. Subsellium, die geradfüßige Bank, vorzüglich die im öffentlichen Leben gebräuchliche, während die Bank im Hanse scamnum hieß. Die niederen Magistrate, wie Volkstribunen, Quästoren, Aedilen, auch die Richter und Senatoren, saßen öffentlich auf Subsellien, die letzteren auf langeu Bänken (daher das Witzwort des Pompejus: iudicatio longi subsellii, Cic. ad fam. 3, 9.); die höheren Magistrate hatten die sella curulis. Substitutio heredis s. Testamentum. Subucüla, die untere Tunika der Frauen, tu-nica interior, s. Kleidung, 8. Subüra, eine in Rom zwischen dem Cälius und dem Esqnilinus befindliche Niederung, durch welche eilte lebhafte mit vielen Tabernen besetzte Straße führte, vgl. Roma, 3. Succiuctus s. Kleidung, 11. Sucetniim (Berustein) s. Elektron. Sucro, £ovkqcöv , Flnß im tarraconensischen Hispanien, der im Lande der Celtiberer ans den Vorbergen des Jdubeda entsprang und sich im östlichen Sause südlich von Vatentia in bett Sinus Suerouensis ergoß; j. Xucar. An demselben lag im Gebiete der Edetaner eine gleichnamige Stadt, wahrscheinlich das heutige Cnllera. Strab. 3, 158. Flut. Seit. 19. Pomp. 19. Lin. 28, 24. Sudatio, das heißeste Badezimmer oder Schwitzbad, s. Bad. 70

9. Länderkunde von Nord-, Ost- und Südeuropa, Erweiterung der Allgemeinen Erdkunde - S. 2

1909 - Breslau : Hirt
2 Skandinavien. "y ft Riddarholmskirche. 2. Stockholm, Blick auf Mälarhafen am Ausfluß des Mälarsees (Süßwasser) in die Ostsee (schwachsalziges Wasser). Eisenbahnbrllcke. Deutsche Kirche. I. Schloß Amalienborg in Kopenhagen. Ein mehrfach verästelter Seitenarm des Sundes, der Kalvebod-Strand, trennt die beiden Stadtteile Kopenhagens und bietet der ehrwürdigen Seehandelsstadt den besten und sichersten .Hasen der ganzen Ostsee. Von der schönen Winterresidenz des Königs, dem im Stile Ludwigs Xv. erbauten Schloß Amalienborg auf Seeland, blickt man über den Kriegs- und Frei- hafen auf die flache Insel Amager, auf der sich zahlreiche Hafen- und Befestigungsanlagen und große Gärtnereien befinden.

10. Europa - S. 82

1884 - Breslau : Hirt
82 Europa. nur auf das von Seine, Oise (mit ihrem rechten Zufluß Aisne [ahn]) und Marne inselartig eingefaßte Gebiet bezog. Hier entstand schon in altkeltischer Zeit zwischen den Mündungen der Marne und Oise auf zwei kleinen Jnfeln der Seine eine Stadt unter dem Namen Lutetia Parisiorum, die Citö der heutigen Weltstadt Paris. Fast in der Mitte des großen Tieflaudsbeckens gelegen und vou den verschiedenartigsten Regierungen zum Mittelpunkte der politischen Verhältnisse gemacht, wurde Paris auch sehr früh der erste Handels- und Jndnstrieplatz Frankreichs; in der Mode und im feinen Geschmack be- herrscht es seit Ludwig Xiv. selbst heute noch einen großen Teil der Welt. Fig. 6. Plan von Paris. Etwas westlich: Versailles, wo am 18. Januar 1871 das ueue deutsche Reich aufgerichtet wurde. Normandie. In der Normandie, welche sich weithin zu beiden Seiten der unteren Seine ausbreitet, gelten Ronen und le Havre als Seehasen- städte von Paris; in beiden blüht die Baumwollenindustrie. Der Name dieser Landschaft erinnert an die Herrschaft der Normannen, die sich hier 911 niederließen, aber bald mit den Franzosen zu einer Nation verschmolzen. Aas Loire-^eöiet. Loire. Centrales Plateau. Das normannische Bergland scheidet das untere Gebiet der Seine von demjenigen der Loire. Dieser Fluß entspringt auf den Cevennen, fließt anfangs mit dem Rhone und der Saone, dann mit der Seine parallel und wendet schließlich direkt nach Westen um. Sein Oberlauf gehört dem centralen Plateau an, einem
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