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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 97

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Gewässer. 97 werden die Ufer. Die Stadt Merseburg liegt schon ganz frei. Gar oft ist hier die Saale von Soldaten überschritten; denn in der Nähe ist manche Schlacht geschlagen, so bei Scheidungen, Roßbach, Lützen (Groß- Görschen), Merseburg. Nur hier und da steigen die Ufer noch einmal, so bei Halle a. S. (Giebichenstein) und Wettin. So weit das Auge blickt, schauet es üppige Fruchtfelder im ganzen Unterlaufe, aber auch Schorn- steine in großer Zahl. Diese verkünden von dem unterirdischen Segen, den Braunkohlen. Kurz vor Halle nimmt die Saale rechts die Weiße Elster auf. Von Halle an ist die Saale eine echte H a n d e l s st r a ß e; Lastkähne, Flöße und Dampfer fahren dahin. Nachdem der Saale links die Salzke zugeflossen ist, eilt sie an den Ackerbaustädten Wettin, Könnern und Alsleben und dem gewerbreichen Bernburg vorüber. Oberhalb Bern- bürg wird sie durch die Harzwipper und unterhalb durch die Bode ver- stärkt. Endlich ergießt sie ziemlich trägen Laufes ihre gelblichen Wasser unterhalb Calbe bei Barby in die Elbe. Im allgemeinen hat die Saale die nördliche Hauptrichtung beibehalten. Der Abstand zwischen ihrer Quelle und der Mündung beträgt etwa 210 1cm (28 Meilen); durch die vielen Krümmungen ergibt sich aber eine Lauflänge von etwa 450 km (60 Meilen). Der Name Saale bedeutet soviel wie Salzfluß; deuu iu ihrem Bett und an ihren Ufern finden sich viele Salzquellen, so bei Sulza, Kösen, Dürrenberg, Halle. Hier wird teils Salz gewonnen, teils sind Solbäder eingerichtet. Eine der stärksten Solquellen des Baterlandes ist im Jahre 1899 südlich von Naumburg am Buchholz in einer Tiefe von 600 m erbohrt worden. (Mit welchem Buchstaben und mit welcher Ziffer hat der Saalelauf von Naumburg bis zur Mündung Ähnlichkeit? Zeichne ihn und setze die Städtenainen an die wichtigsten Punkte!) a) D i e Schwarza. Die Schwarza hat ihre Quelle im Thüringer Walde. Sie zieht, von Bergen eng eingeschlossen, in nördöstlicher Hauptrichtung. Ihr Gefälle ist sehr stark; dennoch dient sie zum Flößen. Unweit Rudolstadt endet ihr kurzer Lauf (51 km) iu der Saale. Zwischen den Städten Schwarzburg und Blankenburg ist ihr Tal reich an Naturschönheiten. Diese Gegend ist mit die besuchteste im Thüringer Walde. Den schönsten Punkt bildet der Trippstein bei Schwarzburg. Die Schwarza ist sehr fischreich (Forellen) und führt auch etwas Goldsand mit sich. b) D i e Ilm, d. h. U l m e n b a ch . Die Quellen der Ilm liegen am hohen Schneekopfe. Ihr Lauf führt an dem vielbesuchten Kickelhahn (Goethe: „Über allen Wipfeln ist Ruh!") vorüber schnell hinab in die Ebene. Diese ist hier recht fruchtbar und heißt deshalb eine Aue. Der Name des anliegenden gewerbereichen Städtchens — drückt dies auch aus. Bei Berka ist das Ilmtal tief und schön bewaldet. Dann eilt die Ilm an der schönen Residenzstadt Weimar Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 7

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 81

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 81 Roßla. Bald füllt er sich mit Wasser, bald ist er leer; nicht selten liegen mehrere Jahre zwischen beiden Erscheinungen. Wenn die unterirdischen Wasserläufe, die die ganze Gegend durchziehen, durch neue Einstürze^sich verstopfen, so drängt alles Wasser nach oben und bildet einen See. Sind die hemmenden Gips- und Gesteinsmassen weggespült, so verschwindet das Wasser wieder. Wenn der Bauerngraben leer ist, bestellt man seinen Acker und erntet reichlich. — Aber auch zwei Hochebenen sind in diesem Gebiete deutlich zu unterscheiden. Die eiue verläuft in nordöstlicher Richtung zur Saale und heißt die Mansfelder Grenzhöhe. Die andere Erhebung streicht in südöstlicher Richtung am Unterlause der Unstrut entlang. Dieser Zug heißt die Thüringer Grenzplatte. Beide Hoch- ebenen umziehen im Halbkreis den Süßen See. Die Höhenrücken sind nicht bedeutend und können vom Landmanne größtenteils beackert werden, oder sie sind mit Wald bestanden, besonders nach dem Harze zu. Merk- würdig ist, daß das ganze Gebiet von vielen schmalen Tälern (Schluchten) mit fast senkrechten Wänden durchschnitten wird. Hier tritt häusig das Gestein zutage (Schiefer, Saudstein). An den fonnigen Abhängen ge- deihen Wein und Obst. Ii. Das Flachland. Flachland dehnt sich hauptsächlich an der Helme, am Süßen See, an der Saale und der unteren Wipper aus. Niedere Höhenrücken und Talmulden wechseln miteinander ab. Der lehmige Acker ist durchweg ergiebig, namentlich an den Flüssen. B. Die Gewässer. (Harzwipper, Helme, der Süße See und die Salzke, die Unstrut.) a) Die Harzwipper. In zahlreichen Quellbächen nimmt die Harzwipper östlich vom Auer- berge ihren Anfang. Sie führt ihren Namen, der von „wippen", d. h. springen, abgeleitet ist, mit Recht; denn in munteren Sprüngen hüpft sie über das Felsgestein in die Ebene, die sie unterhalb Mansseld erreicht. Erkläre nach dem Kartenbilde ihre drei Richtungen! Links fließt ihr die Eine unweit Aschersleben zu. Das weite Wippertal hat sehr sruchtbaren Acker.z b) Die Helme. Die Helme entspingt in den südlichen Vorbergen des Harzes und wendet sich nach O. Weshalb? Vom Harze fließen ihr zahlreiche Wasser- läufe zu (Zorge mit Wieda, Tyra). Das Helmetal, das sich nach O. immer mehr erweitert, bildet einen großen Kessel, dessen Nordrand der Unterharz und dessen Südrand der Kyfshäuser begrenzt. In der Vorzeit war der Kessel ein See. Als dieser verschwunden war, zeigte sich ein weites Sumpfland, „das Ried". (Der Name vieler Orte endigt hier Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausoabe B. 6

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 82

1911 - Magdeburg : Creutz
82 5. Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrnt und Saale- noch heute auf „ried".) Geschickte Kolonisten aus den Niederlanden ver- wandelten es in Ackerland und nannten es nach ihrer Heimat Goldenau, und hieraus ist später der Name Goldene Aue entstanden. Der sette Ackerboden (Humus und Lehm) am Talrande war schon früh von den Menschen bebaut, denn in der Nähe lagen die Kaiserpfalzen: Wallhausen, Tilleda, Kyffhausen und das Kloster Walkenried. Das Helmetal zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit aus und führt deshalb mit Recht feinen Namen „Goldene Aue". Getreide — besonders Weizen und Gerste — und Zuckerrüben sind die Hauptfrüchte. Hier und da dehnen sich auch groß^e Wiesenflüchen aus. Aber auch schmackhaftes Obst (Kirschen) gedeiht reichlich ^Wolthausen). Die Höhen zwingen die Helme, eine südliche Richtung einzuschlagen, und so wird sie zu eiuein linken Nebenflusse der Unstrnt. <?) Der Süßt See und die Salfte. In der Senke, die die beiden Hochebenen umgrenzen, lagen bis vor kurzem zwei Seen, der Süße und der Salzige See, die Mansselder Augen. Als der Salzige See plötzlich in der Tiefe zu verschwinden an- sing, bedrohten seine Wasser die Bergwerke. Deshalb leitete mau das rückständige Wasser zur Saale. Der Seegrund erwies sich als eine gewaltige Fläche (1148 ha) sruchtbaren Ackerlandes. Wo vorher sich Fische tummelten, Rohrdommeln und Haubentaucher sich aufhielten, stehen jetzt Fruchtfelder und Obstbäume. So blieb nur noch der Süße See (383 ha) übrig. Auf dem Sandsteinrücken, der die beiden Seen trennt, liegt die alte Burg Seeburg. Um sämtliche Qnellwasser, Znflüffe und Rückstände des (Salzigen) Seegrundes, wie auch den Abfluß des Süßen Sees, auszunehmen, hat man einen Ringkanal und viele Abflußgräben gezogen. Alle geben ihr Waffer an die Salzke ab, die es zur Saale bei der Stadt Salz(ke)münde führt. Auf dem trockengelegten Seegrunde hat man große Kalilager erbohrt (Salzbergwerk). d) Die ilnftnit. Die Unstrnt gehört dem Gebiete uur in ihrem Unterlaufe an. Wes- halb ändert sich ihre Richtung? — S. S. 98. t'. Schätze in der Tiefe. Das ganze Gebiet, besonders das Mansselder Bergland, ist außer- ordentlich reich an Silber und Kupfer, das man aus dem unterirdischen Gestein, dem Schiefer, gewinnt. Eisleben ist der Hauptort des Bergbaus. Da das Kupferschieferflöz eine geringe Höhe hat, so muß auch die Arbeits- stelle des Mansselder Bergmannes niedrig angelegt werden. Er arbeitet liegend und ruht dabei auf der linken Körperseite. Mit seinem Werkzeuge, Keilhaue genannt, schlägt er das kupferhaltige Schiefergestein los. Damit die Arbeitsstelle erleuchtet ist, führt der Bergmann ein Lämpchen bei

4. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 108

1896 - Breslau : Hirt
108 Deutschland. des Maingebietes sind die geschmeidigen und lebensklugeu Franken, die schon in ältester Zeit vom Rhein ans hierher einwanderten. Ihr heiterer, froher Sinn paßt so recht zu den sonnigen Gefilden des Maiuthales. Iv. Die oberrheinische Tiefeöene und ihre Grenzmmvallung. a) Tie Ebene. Im N.w. vom Rheinknie bei Basel liegt ein niedriges, fruchtbares Hügelland, Sundgau, d. i. Südgau, geheißen, in dem die „Bur- gundische Pforte"^) den freiesten Weg in das ehedem deutsche, jetzt französische Land Burgund bietet. Vom Nordrande des Sundgaus an, etwa vom 4s.° n. Br., streckt sich nach N. hin 2^ Breitengrade weit ein großes Einbruchsthal das ehemals einen langen, schmalen See bildete. Auf seinem Boden lagerten der Rhein, der heute durch die Mitte der Ebene nach N. fließt, und die zahlreichen von O. und W. einmündenden Zuflüsse, unter anderen r. die beiden Schwarzwaldflüsse Kinzig- und Mnrg, sowie Neckar und Main, l. die Jll, ihre Siukstoffe ab. Auf diese Weise wurde im Laufe von Jahr- taufenden die Flache angeschwemmt, die wir die „oberrheinische Tiefebene" nennen. Sie ist durchschnittlich 40 km breit, im N. aber, wo der Unter- lauf des Mains'in ihr sich hinzieht, doppelt so breit und endet weit jen- seits dieses Flusses in der Wettercut.***) Über ihren fast ganz ebenen, von S. nach N. langsam sich senkenden Boden erhebt sich im S. der schön bewaldete, nach allen Seiten hin freie basaltische Kaiserstuhl (550 m), durch vulkanische Kräfte gebildet, mit herrlicher Aussicht über Ebene und Gebirge. In der oberrheinischen Tiefebene lagert über einer mächtigen Geröllschicht ein Ackerboden von höchster Fruchtbarkeit, auf weite Strecken hin aus Löß bestehend, so daß weniger ergiebige Stellen nur ausnahmsweise vorkommen. Aber auch diese tragen meist herrlichen Wald. Der Reichtum des Bodens und ein sehr mildes Klima zeichnen die Tiefebene vor allen Gegenden unseres Reiches aus. Daher hat das Land, in dem auch das Großgewerbe — Baumwollen- und Seidengewebe, Papier- und Farbenbereitung — zu außerordentlicher Blüte gelangt ist, von jeher eine sehr dichte Bevölkerung gehabt, und eine Reihe größerer, teilweise altberühmter Städte ist am Rhein oder in seiner Nähe eut- standen. In dem linksrheinischen Teil liegt au der Jll die Webestadt Mül- hausen, das geschichtliche Colmar und das „wunderschöne" Straßburg, am Rhein das altberühmte, 1689 von den Franzosen vollständig zerstörte Speyer, das sagenreiche Worms und das „goldne" Mainz. Rechts vom Rhein, meist am Fuße der Gebirge, erblicken wir das paradiesisch gelegene Freiburg, das Weltbad Baden, Rastatt, die ehemalige Wächterin der Schwarzwaldpässe, das fächerförmig angelegte Karlsruhe, das „feine, ehrenreiche" Heidelberg, das handelsrege Mannheim, die hessische Residenz Darmstadt, und am Main das „Kaufhaus der Deutscheu", Frankfurt. Zwar stammen einige dieser Städte schon aus der Zeit der Römer, die durch die Burgundische Pforte in die Ebene *) Durch diese zwischen den Vogesen und dem Schweizer Jura gelegene Ein- senkung drangen die Burgunder zuerst nach S.-Frankreich vor. **) „Einbruchsthäler" sind dadurch entstanden, daß große Stücken der Erdrinde sich gesenkt haben, gleichsam „eingebrochen" sind, wie riesige Eisschollen. ***) g Bilderhang S. 1 <8, Fig. 51.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 96

1911 - Magdeburg : Creutz
96 5. Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrut und Saale. noch heute auf „ried".) Geschickte Kolonisten aus den Niederlanden ver- wandelten es in Ackerland und nannten es nach ihrer Heimat Goldenau, und hieraus ist später der Name Goldene Aue entstanden. Der sette Ackerboden (Humus und Lehm) am Talrande war schon früh von den Menschen bebaut, denn in der Nähe lagen die Kaiserpfalzen: Wallhausen, Tilleda, Kyffhaufen und das Kloster Walkenried. Das Helmetal zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit aus und führt deshalb mit Recht seinen Namen „Goldene Aue". Getreide — besonders Weizen und Gerste — und Zuckerrüben sind die Hauptfrüchte. Hier und da dehnen sich auch große Wiesenflächen aus. Aber auch schmackhaftes Obst (Kirschen) gedeiht reichlich (Wallhausen). Die Höhen zwingen die Helme, eine südliche Richtung einzuschlagen, und so wird sie zu einem linken Nebenflusse der Unstrut. c) Per Süße See und die Salike. In der Senke, die die beiden Hochebenen umgrenzen, lagen bis vor kurzem zwei Seen, der Süße und der Salzige See, die Mansfelder Augen. Als der Salzige See plötzlich in der Tiefe zu verschwinden an- fing, bedrohten seine Wasser die Bergwerke. Deshalb leitete man das rückständige Wasser zur Saale. Der Seegrund erwies sich als eine gewaltige Fläche (1148 ha) fruchtbaren Ackerlandes. Wo vorher sich Fische tummelten, Rohrdommeln und Haubentaucher sich aufhielten, stehen jetzt Fruchtfelder und Obstbäume. So blieb nur noch der Süße See (833 da) übrig. Auf dein Sandsteinrücken, der die beiden Seen trennt, liegt die alte Burg Seeburg. Um sämtliche Quellwasser, Zuflüsse und Rückstände des (Salzigen) Seegrundes, wie auch den Abfluß des Süßen Sees, aufzunehmen, hat man einen Ringkanal und viele Abflußgräben gezogen. Alle geben ihr Wasser an die Salzke ab, die es zur Saale bei der Stadt Salz(ke)münde führt. Auf dem trockengelegten Seegrunde hat man große Kalilager erbohrt (Salzbergwerk). d) Die ilnlwil. Die Unstrut gehört dem Gebiete nur in ihrem Unterlaufe an. Wes- halb ändert sich ihre Richtung? — S. S. 112. C. Schäize in der Tiefe. Das ganze Gebiet, besonders das Mansfelder Bergland, ist außer- ordentlich reich an Silber und Kupfer, das man aus dem unterirdischen Gestein, dem Schiefer, gewinnt. Eisleben ist der Hauptort des Bergbans. Da das Kupferfchieferflöz eine geringe Höhe hat, fo muß auch die Arbeits- stelle des Mansfelder Bergmannes niedrig angelegt werden. Er arbeitet liegend und ruht dabei auf der linken Körperfeite. Mit seinem Werkzeuge, Keilhaue genannt, schlägt er das kupferhaltige Schiefergestein los. Damit die Arbeitsstelle erleuchtet ist, führt der Bergmann ein Lämpchen bei

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 111

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Gewässer. 111 werden die Ufer. Die Stadt Merseburg liegt schon ganz frei. Gar oft ist hier die Saale von Soldaten überschritten; denn in der Nähe ist manche Schlacht geschlagen, so bei Scheidungen, Roßbach, Lützen (Groß- Görschen), Merseburg. Nur hier und da steigen die Ufer noch einmal, so bei Halle a. S. (Giebichenstein) und Wettin. So weit das Auge blickt, schaut es üppige Fruchtfelder im ganzen Unterlaufe, aber auch Schorn- steine in großer Zahl. Diese verkünden von dem unterirdischen Segen, den Braunkohlen. Kurz vor Halle nimmt die Saale rechts die Weiße Elster auf. Von Halle an ist die Saale eine echte Handels st raße; Lastkähne, Flöße und Dampfer fahren dahin. Nachdem der Saale links die Salzke zugeflossen ist, eilt sie an den Ackerbaustädten Wettin, Könnern und Alslebeu und dem gewerbreichen Bernburg vorüber. Oberhalb Bern- bürg wird sie durch die Harzwipper und unterhalb durch die Bode ver- stärkt. Endlich ergießt sie ziemlich trägen Laufes ihre gelblichen Wasser unterhalb Calbe bei Barby in die Elbe. Im allgemeinen hat die Saale die nördliche Hanptrichtung beibehalten. Der Abstand zwischen ihrer Quelle und der Mündung beträgt etwa 210 km (28 Meilen); durch die vielen Krümmungen ergibt sich aber eine Lauflänge von etwa 450 km (60 Meilen). Der Name Saale bedeutet soviel wie Salzfluß; denn in ihrem Bett und an ihren Ufern sinden sich viele Salzquellen, so bei Sulza, Kösen, Dürrenberg, Halle. Hier wird teils Salz gewonnen, teils sind Solbäder eingerichtet. Eine der stärksten Solquellen des Vaterlandes ist im Jahre 1899 südlich von Naumburg am Buchholz in einer Tiefe von 600 in erbohrt worden. (Mit welchem Buchstaben und mit welcher Ziffer hat der Saalelauf von Naumburg bis zur Mündung Ähnlichkeit? Zeichne ihn und setze die Städtenamen an die wichtigsten Punkte!) a) D i e Schwarza. Die Schwarza hat ihre Quelle im Thüringer Walde. Sie zieht, von Bergen eng eingeschlossen, in nördöstlicher Hauptrichtung. Ihr Gefälle ist sehr stark; dennoch dient sie zum Flögen. Unweit Rudolstadt endet ihr kurzer Lauf (51 km) in der Saale. Zwischen den Städten Schwarzburg und Blankenburg ist ihr Tal reich an Naturschönheiten. Diese Gegend ist mit die besuchteste im Thüringer Walde. Den schönsten Punkt bildet der Trippstein bei Schwarzburg. Die Schwarza ist sehr sischreich (Forellen) und führt auch etwas Goldsand mit sich. b) D i e Ilm, d. h. U l m e n b a ch . Die Quellen der Ilm liegen am hohen Schneekopfe. Ihr Lauf führt an dem vielbesuchten Kickelhahn (Goethe: „Über allen Wipfeln ist Ruh!") vorüber schnell hinab in die Ebene. Diese ist hier recht fruchtbar und heißt deshalb eine Aue. Der Name des anliegenden gewerbereichen Städtchens — drückt dies auch aus. Bei Berka ist das Ilmtal tief und schön bewaldet. Dann eilt die Ilm an der schönen Residenzstadt Weimar

7. Das Badnerland - S. 95

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 95 — 6. Die Kraichgaubahn von Karlsruhe über Bretten, Eppingen nach Heilbronn. 7. Die Main-Neckarbahn von Heidelberg über Friedrichs- feld, Weinheim, Darmstadt nach Frankfurt a. M. 8. Die Odenwald bahn von Heidelberg über Eberbach, Mosbach, Adelsheim, Lauda, Wertheim, Würzburg. Außer diesen besitzt Baden noch eine Menge Nebenbahnen (Heimat!) C. Die Wasserstraßen: Nun wollen wir die Wasserstraßen betrachten! Für den Verkehr auf dem Wasser können wir den Bodensee, den Rhein, den Neckar und den Main in Betracht ziehen. Der regelmäßigen, vom Staat betriebenen Dampfschiffahrt auf dem Bodensee dienen 8 badische Dampfschiffe. Die großen Flußdampfer befahren den Rhein nur bis Mann- heim. Von Mannheim bis Maxau (Karlsruhe!) und bei günstigem Wasserstand bis Straßburg verkehren hauptsächlich Kohlenschfffe, die durch Schleppdampfer fortbewegt werden. Von Kehl bis Basel hat der Rhein bei geringer Tiefe ein sehr starkes Gefälle, sodaß die zu Berg fahrenden Schiffe nur bei sehr hohem Wasser- stand und dann nur mit großer Mühe und Arbeit vorwärts kommen können. Außerdem hat der Rhein auf dieser Strecke viele und große Kiesbänke, die fast immer ihren Platz wechseln und deshalb für die Schiffahrt gefährlich werden können. Darum wird jetzt der Lauf des Rheins korrigiert oder verbessert. Von Basel bis Laufenburg können nur kleinere Schiffe ver- kehren; bei Laufenburg wird der Rhein durch das Gebirge ein- geengt; manchmal stürzt er zwischen Felsen hindurch oder darüber hinweg, (Stromschnellen — Wasserfall) weshalb er erst oberhalb Schaffhausen wieder schiffbar ist. Der Neckar kann von Mannheim bis Heilbronn befahren werden. Weiter hinauf ist die Schiffahrt unmöglich, da dort der Neckar zu wenig Wasser hat; denn erst in dieser Gegend nimmt er die wasserreiche Jagst und den Kocher auf. V. Worin besteht die Fruchtb arkeit des Gartens? Der Boden ist zu jedem Anbau sähig. Neben der weiten, fruchtbaren Ebene, auf der goldene Saaten und Handelsgewächse gedeihen, hat Baden Gebirge mit herrlichen Laubwaldungen und sonnige Hügel, auf denen die Rebe wächst. Aber auch mageren Boden, der die Bewohner nur spärlich ernährt, zeigt der Garten. Suchen wir das Getreidefeld! Im Norden und Südosten, besonders im Bauland und in der

8. Das Badnerland - S. 18

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. Z. Vie untere Rheinebene. Ziel: Die Ebene zwischen Weschnitz und Murg! I. Frage: Was lehrt die Karte? il Fragei Wie entstand die Ebene? Iii. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner d a s e l b st? Iv. Frage: Welches sind die wichtigsten Orte in der Ebene? V. Frage: Welches sind die Verkehrsstraßen? 1. Frage: Was lehrt die Karte? 1. Lage und Ansdehnnng: Die untere Rheinebene wird im Norden von der Weschnitz (nördliche Landesgrenze), im Osten vom Hügelland, im Süden von der Murg und im Westen vom Rhein nmgrenzt. Sie ist etwa 15 km breit und 90 km lang, 2. Bewässerung: Neckar, Rhein und der untere Lauf der Murg, Alb, Psinz, Salbach, Kraichbach und Leimbach bewässern die Rheinebene. 3. Klima: Das Klima ist sehr mild. Im Norden erheben sich jenseits des Mains der Taunus und der Spessart und halten die ranhen Nordwinde zurück. Im Osten sind es der Odenwald und das Hügelland, die den scharfen Ostwinden den Eintritt ver- wehren. Von Süden können die warmen Winde ungehindert ein- dringen, ebenso hat der sanfte Westwind, der den Regen bringt, freien Zutritt. Ii. Frage: Wie entstand die Rheinebene? Die links- und rechtsrheinischen Gebirge bildeten vor vielen Jahrtausenden ein zusammenhängendes Gebirge. Allmählich senkte sich zwischen beiden Teilen das Gestein, wodurch ein breiter Graben mit steilen Absturzrändern entstand. Hier sammelten sich die Wasser, die den Boden so ausspülten, daß in der Mitte eine Vertiefung entstand. Dadurch bekam der Rhein nach und nach ein viel

9. Das Badnerland - S. 46

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Äp'"' — 46 — sich im Tale vereinigen und im oberen Lauf durch Württemberg fließen. Bei Schönmünzach tritt die Murg in das badische Gebiet ein; bei Rastatt mündet das Murgtal in die Rheinebene. Die Murg ergießt sich bei Steinmauern in den Rhein. 2. Die wichtigsten Orte: An der Murg liegen: Schön- münzach, Forbach, Burg-Eberstein, Gernsbach, Gaggenau, Kuppen- heim, Rastatt. Ii. Frage: Worin besteht die Schönheit des Tales? Der obere Teil des Tales ist so eng, daß kaum Platz für die Straße bleibt, die hart neben dem Flusse hinzieht. Oft stürzt die zwifchen Granitmauern eingebettete Murg tosend über Felsen und gefallene Baumriesen. Turmhohe Felsen ragen aus beiden Seiten empor. Etwa 2 Stunden weit sieht man in dieser Felsenwildnis kein Dorf, ja nicht einmal ein Haus. Wo sollte man es auch hinstellen? Von den Abhängen stürzen wilde Gebirgsbäche mit ihrem forellen- reichen Wasser in die Murg. An etwas erweiterten Stellen brennt der Köhler seine Holzkohlen. An einigen Stellen erweitert sich das Murgtal und läßt Raum für Sägemühlen, welche die auf den Höhen gefällten und in Rinnen ins Tal beförderten Riesentannen zu vier- kantigen Balken und Brettern zerschneiden. An den steilen Abhängen suchen Kühe und Ziegen die würzigen Kräuter. Das erste größere Tors im oberen Murgtal ist Forbach. Von hier ab wird das Tal breiter Die erste Stadt im unteren Murgtal ist Gernsbach. In ihrer Nähe erhebt sich die Burg Eberstein (Grafenfpruug!) Von hier ab hat man eine prachtvolle Aussicht auf die Talöffnung, die Rheinebene und die blauen Vogefen jenseits des Rheins. In den Seitentälern liegen unter Obstbäumen versteckt zahl- reiche Dörfer, umgeben.von fruchtbaren Äckeru, faftigen Wiesen und sonnigen Rebgelünden. Iii. Frage: Was für Fabriken fi nd in die fein Tale? Die ausgedehnten Wälder links und rechts der Murg liefern Holz zur Papierbereitung. In G a g g e n a u sind eine Glasbläserei, zwei Metallwaren- fabriken mit Fahrrad- und Automobilbau, Sägewerk u. a. Die vielen großen Sägemühlen im Tale haben genug Wasser zum Antrieb der Sägemaschinen, die die Riesenstämme zerschneiden.

10. Das Badnerland - S. 51

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 51. — silberhellem, frischem Wasser, das über moosbedeckte Felsen stürzt. Die Bergbäche sind reich an Forellen. Das schönste Seitental der Kinzig ist das der Gutach. Diese bildet bei Triberg sieben großartige Wasserfälle. Zwischen den Bergen liegen zerstreut die strohgedeckten Schwarzwaldhäuser. Auf den Matten an den Bergabhängen weiden Hunderte von Kühen und Ziegen, die von Hirtenknaben und Hirtenmädchen bewacht werden. Neben dieser Arbeit beschäftigen sich die Kinder mit Strohflechten. Im breiten Teile des Tales liegen Schulhaus, Rathaus, Pfarr- haus, Kirche und Wirtshaus; dieser Teil wird Dorf genannt. Die zerstreut liegenden Höfe bilden die sogenannten Zinken. Durch alle Täler ziehen vielbesuchte Straßen, durch manche auch Bahnen. Ii. Frage: Wen lockt die Schönheit der Täler herbei? Die Schönheit der Täler lockt alljährlich Tauseude von Fremden aus Baden selbst und aus den Ebenen Norddeutschlands herbei. Aber auch aus fernen Ländern kommen Leute, um sich an dem Anblick der wilden Talschluchten zu erfreuen und sich durch die reine, würzhaste Luft zu stärken. Viederholungssragen. Nenne die schönsten Täler des Schwarzwaldes! Was macht die Täler so schön? Welche Schwarzwaldtäler ziehen nach Süden? Wodurch wurden die Täler gebildet? Woraus besteht das Flußbett dieser Täler? Welches ist das größte Schwarzwaldtal? Wo mündet das Kinzigtal in die Rheinebene? Wen scheidet das Tal der Kinzig? Was breitet sich in den breiten Schwarzwaldtälern zu beiden Seiten des Flusses aus? Wie ueunt der Schwarzwälder seine Wiesen? Wie sind die Bergwände der breiten, lieblichen Schwarzwaldtäler? Was liegt am untern Abhang der Berge? Was baut der Schwarzwälder auf seinen Äckern an? Was mündet links und rechts in das Haupttal? Was für Wasser haben die kleinen Bergbäche? Wer hält sich gerne in diesem Wasser auf? Welches sind die Seitentäler der Kinzig? Welches ist das schönste Seitental der Kinzig? Welche Stadt liegt an der Gutach? 4'
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