Die Gewässer. 97
werden die Ufer. Die Stadt Merseburg liegt schon ganz frei. Gar oft
ist hier die Saale von Soldaten überschritten; denn in der Nähe ist
manche Schlacht geschlagen, so bei Scheidungen, Roßbach, Lützen (Groß-
Görschen), Merseburg. Nur hier und da steigen die Ufer noch einmal, so
bei Halle a. S. (Giebichenstein) und Wettin. So weit das Auge blickt,
schauet es üppige Fruchtfelder im ganzen Unterlaufe, aber auch Schorn-
steine in großer Zahl. Diese verkünden von dem unterirdischen Segen,
den Braunkohlen. Kurz vor Halle nimmt die Saale rechts die Weiße
Elster auf. Von Halle an ist die Saale eine echte H a n d e l s st r a ß e;
Lastkähne, Flöße und Dampfer fahren dahin. Nachdem der Saale links
die Salzke zugeflossen ist, eilt sie an den Ackerbaustädten Wettin, Könnern
und Alsleben und dem gewerbreichen Bernburg vorüber. Oberhalb Bern-
bürg wird sie durch die Harzwipper und unterhalb durch die Bode ver-
stärkt. Endlich ergießt sie ziemlich trägen Laufes ihre gelblichen Wasser
unterhalb Calbe bei Barby in die Elbe. Im allgemeinen hat die Saale
die nördliche Hauptrichtung beibehalten. Der Abstand zwischen ihrer
Quelle und der Mündung beträgt etwa 210 1cm (28 Meilen); durch die
vielen Krümmungen ergibt sich aber eine Lauflänge von etwa 450 km
(60 Meilen). Der Name Saale bedeutet soviel wie Salzfluß; deuu iu
ihrem Bett und an ihren Ufern finden sich viele Salzquellen, so bei
Sulza, Kösen, Dürrenberg, Halle. Hier wird teils Salz gewonnen, teils
sind Solbäder eingerichtet. Eine der stärksten Solquellen des Baterlandes
ist im Jahre 1899 südlich von Naumburg am Buchholz in einer Tiefe von
600 m erbohrt worden. (Mit welchem Buchstaben und mit welcher Ziffer hat der
Saalelauf von Naumburg bis zur Mündung Ähnlichkeit? Zeichne ihn
und setze die Städtenainen an die wichtigsten Punkte!)
a) D i e Schwarza.
Die Schwarza hat ihre Quelle im Thüringer Walde. Sie zieht, von
Bergen eng eingeschlossen, in nördöstlicher Hauptrichtung. Ihr Gefälle ist
sehr stark; dennoch dient sie zum Flößen. Unweit Rudolstadt endet ihr
kurzer Lauf (51 km) iu der Saale. Zwischen den Städten Schwarzburg
und Blankenburg ist ihr Tal reich an Naturschönheiten. Diese Gegend
ist mit die besuchteste im Thüringer Walde. Den schönsten Punkt bildet der
Trippstein bei Schwarzburg. Die Schwarza ist sehr fischreich (Forellen)
und führt auch etwas Goldsand mit sich.
b) D i e Ilm, d. h. U l m e n b a ch .
Die Quellen der Ilm liegen am hohen Schneekopfe. Ihr Lauf führt
an dem vielbesuchten Kickelhahn (Goethe: „Über allen Wipfeln ist
Ruh!") vorüber schnell hinab in die Ebene. Diese ist hier recht fruchtbar
und heißt deshalb eine Aue. Der Name des anliegenden gewerbereichen
Städtchens — drückt dies auch aus. Bei Berka ist das Ilmtal tief und
schön bewaldet. Dann eilt die Ilm an der schönen Residenzstadt Weimar
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 7
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Das Flachland. 81
Roßla. Bald füllt er sich mit Wasser, bald ist er leer; nicht selten liegen
mehrere Jahre zwischen beiden Erscheinungen. Wenn die unterirdischen
Wasserläufe, die die ganze Gegend durchziehen, durch neue Einstürze^sich
verstopfen, so drängt alles Wasser nach oben und bildet einen See. Sind
die hemmenden Gips- und Gesteinsmassen weggespült, so verschwindet das
Wasser wieder. Wenn der Bauerngraben leer ist, bestellt man seinen
Acker und erntet reichlich. — Aber auch zwei Hochebenen sind in diesem
Gebiete deutlich zu unterscheiden. Die eiue verläuft in nordöstlicher
Richtung zur Saale und heißt die Mansfelder Grenzhöhe. Die
andere Erhebung streicht in südöstlicher Richtung am Unterlause der Unstrut
entlang. Dieser Zug heißt die Thüringer Grenzplatte. Beide Hoch-
ebenen umziehen im Halbkreis den Süßen See. Die Höhenrücken sind
nicht bedeutend und können vom Landmanne größtenteils beackert werden,
oder sie sind mit Wald bestanden, besonders nach dem Harze zu. Merk-
würdig ist, daß das ganze Gebiet von vielen schmalen Tälern (Schluchten)
mit fast senkrechten Wänden durchschnitten wird. Hier tritt häusig das
Gestein zutage (Schiefer, Saudstein). An den fonnigen Abhängen ge-
deihen Wein und Obst.
Ii. Das Flachland.
Flachland dehnt sich hauptsächlich an der Helme, am Süßen See,
an der Saale und der unteren Wipper aus. Niedere Höhenrücken und
Talmulden wechseln miteinander ab. Der lehmige Acker ist durchweg
ergiebig, namentlich an den Flüssen.
B. Die Gewässer.
(Harzwipper, Helme, der Süße See und die Salzke, die Unstrut.)
a) Die Harzwipper.
In zahlreichen Quellbächen nimmt die Harzwipper östlich vom Auer-
berge ihren Anfang. Sie führt ihren Namen, der von „wippen", d. h.
springen, abgeleitet ist, mit Recht; denn in munteren Sprüngen hüpft sie
über das Felsgestein in die Ebene, die sie unterhalb Mansseld erreicht.
Erkläre nach dem Kartenbilde ihre drei Richtungen! Links fließt ihr die
Eine unweit Aschersleben zu. Das weite Wippertal hat sehr sruchtbaren
Acker.z
b) Die Helme.
Die Helme entspingt in den südlichen Vorbergen des Harzes und
wendet sich nach O. Weshalb? Vom Harze fließen ihr zahlreiche Wasser-
läufe zu (Zorge mit Wieda, Tyra). Das Helmetal, das sich nach O.
immer mehr erweitert, bildet einen großen Kessel, dessen Nordrand der
Unterharz und dessen Südrand der Kyfshäuser begrenzt. In der Vorzeit
war der Kessel ein See. Als dieser verschwunden war, zeigte sich ein
weites Sumpfland, „das Ried". (Der Name vieler Orte endigt hier
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausoabe B. 6
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
82 5. Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrnt und Saale-
noch heute auf „ried".) Geschickte Kolonisten aus den Niederlanden ver-
wandelten es in Ackerland und nannten es nach ihrer Heimat Goldenau,
und hieraus ist später der Name Goldene Aue entstanden. Der sette
Ackerboden (Humus und Lehm) am Talrande war schon früh von den
Menschen bebaut, denn in der Nähe lagen die Kaiserpfalzen: Wallhausen,
Tilleda, Kyffhausen und das Kloster Walkenried. Das Helmetal zeichnet
sich durch große Fruchtbarkeit aus und führt deshalb mit Recht feinen
Namen „Goldene Aue". Getreide — besonders Weizen und Gerste —
und Zuckerrüben sind die Hauptfrüchte. Hier und da dehnen sich auch
groß^e Wiesenflüchen aus. Aber auch schmackhaftes Obst (Kirschen) gedeiht
reichlich ^Wolthausen).
Die Höhen zwingen die Helme, eine südliche Richtung einzuschlagen,
und so wird sie zu eiuein linken Nebenflusse der Unstrnt.
<?) Der Süßt See und die Salfte.
In der Senke, die die beiden Hochebenen umgrenzen, lagen bis vor
kurzem zwei Seen, der Süße und der Salzige See, die Mansselder
Augen. Als der Salzige See plötzlich in der Tiefe zu verschwinden an-
sing, bedrohten seine Wasser die Bergwerke. Deshalb leitete mau das
rückständige Wasser zur Saale. Der Seegrund erwies sich als eine
gewaltige Fläche (1148 ha) sruchtbaren Ackerlandes. Wo vorher sich
Fische tummelten, Rohrdommeln und Haubentaucher sich aufhielten, stehen
jetzt Fruchtfelder und Obstbäume. So blieb nur noch der Süße See
(383 ha) übrig. Auf dem Sandsteinrücken, der die beiden Seen trennt,
liegt die alte Burg Seeburg. Um sämtliche Qnellwasser, Znflüffe und
Rückstände des (Salzigen) Seegrundes, wie auch den Abfluß des Süßen
Sees, auszunehmen, hat man einen Ringkanal und viele Abflußgräben
gezogen. Alle geben ihr Waffer an die Salzke ab, die es zur Saale
bei der Stadt Salz(ke)münde führt. Auf dem trockengelegten Seegrunde
hat man große Kalilager erbohrt (Salzbergwerk).
d) Die ilnftnit.
Die Unstrnt gehört dem Gebiete uur in ihrem Unterlaufe an. Wes-
halb ändert sich ihre Richtung? — S. S. 98.
t'. Schätze in der Tiefe.
Das ganze Gebiet, besonders das Mansselder Bergland, ist außer-
ordentlich reich an Silber und Kupfer, das man aus dem unterirdischen
Gestein, dem Schiefer, gewinnt. Eisleben ist der Hauptort des Bergbaus.
Da das Kupferschieferflöz eine geringe Höhe hat, so muß auch die Arbeits-
stelle des Mansselder Bergmannes niedrig angelegt werden. Er arbeitet
liegend und ruht dabei auf der linken Körperseite. Mit seinem Werkzeuge,
Keilhaue genannt, schlägt er das kupferhaltige Schiefergestein los. Damit
die Arbeitsstelle erleuchtet ist, führt der Bergmann ein Lämpchen bei
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
108
Deutschland.
des Maingebietes sind die geschmeidigen und lebensklugeu Franken, die schon
in ältester Zeit vom Rhein ans hierher einwanderten. Ihr heiterer, froher
Sinn paßt so recht zu den sonnigen Gefilden des Maiuthales.
Iv. Die oberrheinische Tiefeöene und ihre Grenzmmvallung.
a) Tie Ebene. Im N.w. vom Rheinknie bei Basel liegt ein niedriges,
fruchtbares Hügelland, Sundgau, d. i. Südgau, geheißen, in dem die „Bur-
gundische Pforte"^) den freiesten Weg in das ehedem deutsche, jetzt französische
Land Burgund bietet.
Vom Nordrande des Sundgaus an, etwa vom 4s.° n. Br., streckt
sich nach N. hin 2^ Breitengrade weit ein großes Einbruchsthal das
ehemals einen langen, schmalen See bildete. Auf seinem Boden lagerten
der Rhein, der heute durch die Mitte der Ebene nach N. fließt, und die
zahlreichen von O. und W. einmündenden Zuflüsse, unter anderen r. die beiden
Schwarzwaldflüsse Kinzig- und Mnrg, sowie Neckar und Main, l. die
Jll, ihre Siukstoffe ab. Auf diese Weise wurde im Laufe von Jahr-
taufenden die Flache angeschwemmt, die wir die „oberrheinische Tiefebene"
nennen. Sie ist durchschnittlich 40 km breit, im N. aber, wo der Unter-
lauf des Mains'in ihr sich hinzieht, doppelt so breit und endet weit jen-
seits dieses Flusses in der Wettercut.***) Über ihren fast ganz ebenen,
von S. nach N. langsam sich senkenden Boden erhebt sich im S. der schön
bewaldete, nach allen Seiten hin freie basaltische Kaiserstuhl (550 m),
durch vulkanische Kräfte gebildet, mit herrlicher Aussicht über Ebene und
Gebirge.
In der oberrheinischen Tiefebene lagert über einer mächtigen Geröllschicht
ein Ackerboden von höchster Fruchtbarkeit, auf weite Strecken hin aus Löß
bestehend, so daß weniger ergiebige Stellen nur ausnahmsweise vorkommen. Aber
auch diese tragen meist herrlichen Wald. Der Reichtum des Bodens und ein
sehr mildes Klima zeichnen die Tiefebene vor allen Gegenden unseres Reiches
aus. Daher hat das Land, in dem auch das Großgewerbe — Baumwollen-
und Seidengewebe, Papier- und Farbenbereitung — zu außerordentlicher Blüte
gelangt ist, von jeher eine sehr dichte Bevölkerung gehabt, und eine Reihe
größerer, teilweise altberühmter Städte ist am Rhein oder in seiner Nähe eut-
standen. In dem linksrheinischen Teil liegt au der Jll die Webestadt Mül-
hausen, das geschichtliche Colmar und das „wunderschöne" Straßburg, am
Rhein das altberühmte, 1689 von den Franzosen vollständig zerstörte Speyer,
das sagenreiche Worms und das „goldne" Mainz. Rechts vom Rhein, meist
am Fuße der Gebirge, erblicken wir das paradiesisch gelegene Freiburg, das
Weltbad Baden, Rastatt, die ehemalige Wächterin der Schwarzwaldpässe,
das fächerförmig angelegte Karlsruhe, das „feine, ehrenreiche" Heidelberg,
das handelsrege Mannheim, die hessische Residenz Darmstadt, und am Main
das „Kaufhaus der Deutscheu", Frankfurt. Zwar stammen einige dieser Städte
schon aus der Zeit der Römer, die durch die Burgundische Pforte in die Ebene
*) Durch diese zwischen den Vogesen und dem Schweizer Jura gelegene Ein-
senkung drangen die Burgunder zuerst nach S.-Frankreich vor.
**) „Einbruchsthäler" sind dadurch entstanden, daß große Stücken der Erdrinde
sich gesenkt haben, gleichsam „eingebrochen" sind, wie riesige Eisschollen.
***) g Bilderhang S. 1 <8, Fig. 51.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: O.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rhein Rheinknie Basel Burgund Rhein Kinzig- Main Mains'in Rhein Colmar Rhein Speyer Worms Mainz Rhein Freiburg Rastatt Karlsruhe Heidelberg Mannheim Main Deutscheu" Frankfurt Schweizer_Jura
96 5. Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrut und Saale.
noch heute auf „ried".) Geschickte Kolonisten aus den Niederlanden ver-
wandelten es in Ackerland und nannten es nach ihrer Heimat Goldenau,
und hieraus ist später der Name Goldene Aue entstanden. Der sette
Ackerboden (Humus und Lehm) am Talrande war schon früh von den
Menschen bebaut, denn in der Nähe lagen die Kaiserpfalzen: Wallhausen,
Tilleda, Kyffhaufen und das Kloster Walkenried. Das Helmetal zeichnet
sich durch große Fruchtbarkeit aus und führt deshalb mit Recht seinen
Namen „Goldene Aue". Getreide — besonders Weizen und Gerste —
und Zuckerrüben sind die Hauptfrüchte. Hier und da dehnen sich auch
große Wiesenflächen aus. Aber auch schmackhaftes Obst (Kirschen) gedeiht
reichlich (Wallhausen).
Die Höhen zwingen die Helme, eine südliche Richtung einzuschlagen,
und so wird sie zu einem linken Nebenflusse der Unstrut.
c) Per Süße See und die Salike.
In der Senke, die die beiden Hochebenen umgrenzen, lagen bis vor
kurzem zwei Seen, der Süße und der Salzige See, die Mansfelder
Augen. Als der Salzige See plötzlich in der Tiefe zu verschwinden an-
fing, bedrohten seine Wasser die Bergwerke. Deshalb leitete man das
rückständige Wasser zur Saale. Der Seegrund erwies sich als eine
gewaltige Fläche (1148 ha) fruchtbaren Ackerlandes. Wo vorher sich
Fische tummelten, Rohrdommeln und Haubentaucher sich aufhielten, stehen
jetzt Fruchtfelder und Obstbäume. So blieb nur noch der Süße See
(833 da) übrig. Auf dein Sandsteinrücken, der die beiden Seen trennt,
liegt die alte Burg Seeburg. Um sämtliche Quellwasser, Zuflüsse und
Rückstände des (Salzigen) Seegrundes, wie auch den Abfluß des Süßen
Sees, aufzunehmen, hat man einen Ringkanal und viele Abflußgräben
gezogen. Alle geben ihr Wasser an die Salzke ab, die es zur Saale
bei der Stadt Salz(ke)münde führt. Auf dem trockengelegten Seegrunde
hat man große Kalilager erbohrt (Salzbergwerk).
d) Die ilnlwil.
Die Unstrut gehört dem Gebiete nur in ihrem Unterlaufe an. Wes-
halb ändert sich ihre Richtung? — S. S. 112.
C. Schäize in der Tiefe.
Das ganze Gebiet, besonders das Mansfelder Bergland, ist außer-
ordentlich reich an Silber und Kupfer, das man aus dem unterirdischen
Gestein, dem Schiefer, gewinnt. Eisleben ist der Hauptort des Bergbans.
Da das Kupferfchieferflöz eine geringe Höhe hat, fo muß auch die Arbeits-
stelle des Mansfelder Bergmannes niedrig angelegt werden. Er arbeitet
liegend und ruht dabei auf der linken Körperfeite. Mit seinem Werkzeuge,
Keilhaue genannt, schlägt er das kupferhaltige Schiefergestein los. Damit
die Arbeitsstelle erleuchtet ist, führt der Bergmann ein Lämpchen bei
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Die Gewässer. 111
werden die Ufer. Die Stadt Merseburg liegt schon ganz frei. Gar oft
ist hier die Saale von Soldaten überschritten; denn in der Nähe ist
manche Schlacht geschlagen, so bei Scheidungen, Roßbach, Lützen (Groß-
Görschen), Merseburg. Nur hier und da steigen die Ufer noch einmal, so
bei Halle a. S. (Giebichenstein) und Wettin. So weit das Auge blickt,
schaut es üppige Fruchtfelder im ganzen Unterlaufe, aber auch Schorn-
steine in großer Zahl. Diese verkünden von dem unterirdischen Segen,
den Braunkohlen. Kurz vor Halle nimmt die Saale rechts die Weiße
Elster auf. Von Halle an ist die Saale eine echte Handels st raße;
Lastkähne, Flöße und Dampfer fahren dahin. Nachdem der Saale links
die Salzke zugeflossen ist, eilt sie an den Ackerbaustädten Wettin, Könnern
und Alslebeu und dem gewerbreichen Bernburg vorüber. Oberhalb Bern-
bürg wird sie durch die Harzwipper und unterhalb durch die Bode ver-
stärkt. Endlich ergießt sie ziemlich trägen Laufes ihre gelblichen Wasser
unterhalb Calbe bei Barby in die Elbe. Im allgemeinen hat die Saale
die nördliche Hanptrichtung beibehalten. Der Abstand zwischen ihrer
Quelle und der Mündung beträgt etwa 210 km (28 Meilen); durch die
vielen Krümmungen ergibt sich aber eine Lauflänge von etwa 450 km
(60 Meilen). Der Name Saale bedeutet soviel wie Salzfluß; denn in
ihrem Bett und an ihren Ufern sinden sich viele Salzquellen, so bei
Sulza, Kösen, Dürrenberg, Halle. Hier wird teils Salz gewonnen, teils
sind Solbäder eingerichtet. Eine der stärksten Solquellen des Vaterlandes
ist im Jahre 1899 südlich von Naumburg am Buchholz in einer Tiefe von
600 in erbohrt worden. (Mit welchem Buchstaben und mit welcher Ziffer hat der
Saalelauf von Naumburg bis zur Mündung Ähnlichkeit? Zeichne ihn
und setze die Städtenamen an die wichtigsten Punkte!)
a) D i e Schwarza.
Die Schwarza hat ihre Quelle im Thüringer Walde. Sie zieht, von
Bergen eng eingeschlossen, in nördöstlicher Hauptrichtung. Ihr Gefälle ist
sehr stark; dennoch dient sie zum Flögen. Unweit Rudolstadt endet ihr
kurzer Lauf (51 km) in der Saale. Zwischen den Städten Schwarzburg
und Blankenburg ist ihr Tal reich an Naturschönheiten. Diese Gegend
ist mit die besuchteste im Thüringer Walde. Den schönsten Punkt bildet der
Trippstein bei Schwarzburg. Die Schwarza ist sehr sischreich (Forellen)
und führt auch etwas Goldsand mit sich.
b) D i e Ilm, d. h. U l m e n b a ch .
Die Quellen der Ilm liegen am hohen Schneekopfe. Ihr Lauf führt
an dem vielbesuchten Kickelhahn (Goethe: „Über allen Wipfeln ist
Ruh!") vorüber schnell hinab in die Ebene. Diese ist hier recht fruchtbar
und heißt deshalb eine Aue. Der Name des anliegenden gewerbereichen
Städtchens — drückt dies auch aus. Bei Berka ist das Ilmtal tief und
schön bewaldet. Dann eilt die Ilm an der schönen Residenzstadt Weimar
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
— 95 —
6. Die Kraichgaubahn von Karlsruhe über Bretten,
Eppingen nach Heilbronn.
7. Die Main-Neckarbahn von Heidelberg über Friedrichs-
feld, Weinheim, Darmstadt nach Frankfurt a. M.
8. Die Odenwald bahn von Heidelberg über Eberbach,
Mosbach, Adelsheim, Lauda, Wertheim, Würzburg.
Außer diesen besitzt Baden noch eine Menge Nebenbahnen
(Heimat!)
C. Die Wasserstraßen:
Nun wollen wir die Wasserstraßen betrachten! Für den
Verkehr auf dem Wasser können wir den Bodensee, den Rhein,
den Neckar und den Main in Betracht ziehen.
Der regelmäßigen, vom Staat betriebenen Dampfschiffahrt
auf dem Bodensee dienen 8 badische Dampfschiffe.
Die großen Flußdampfer befahren den Rhein nur bis Mann-
heim.
Von Mannheim bis Maxau (Karlsruhe!) und bei günstigem
Wasserstand bis Straßburg verkehren hauptsächlich Kohlenschfffe,
die durch Schleppdampfer fortbewegt werden. Von Kehl bis Basel
hat der Rhein bei geringer Tiefe ein sehr starkes Gefälle, sodaß
die zu Berg fahrenden Schiffe nur bei sehr hohem Wasser-
stand und dann nur mit großer Mühe und Arbeit vorwärts
kommen können. Außerdem hat der Rhein auf dieser Strecke viele
und große Kiesbänke, die fast immer ihren Platz wechseln und
deshalb für die Schiffahrt gefährlich werden können. Darum
wird jetzt der Lauf des Rheins korrigiert oder verbessert.
Von Basel bis Laufenburg können nur kleinere Schiffe ver-
kehren; bei Laufenburg wird der Rhein durch das Gebirge ein-
geengt; manchmal stürzt er zwischen Felsen hindurch oder darüber
hinweg, (Stromschnellen — Wasserfall) weshalb er erst oberhalb
Schaffhausen wieder schiffbar ist.
Der Neckar kann von Mannheim bis Heilbronn befahren
werden. Weiter hinauf ist die Schiffahrt unmöglich, da dort der
Neckar zu wenig Wasser hat; denn erst in dieser Gegend nimmt
er die wasserreiche Jagst und den Kocher auf.
V. Worin besteht die Fruchtb arkeit des Gartens?
Der Boden ist zu jedem Anbau sähig. Neben der weiten,
fruchtbaren Ebene, auf der goldene Saaten und Handelsgewächse
gedeihen, hat Baden Gebirge mit herrlichen Laubwaldungen und
sonnige Hügel, auf denen die Rebe wächst. Aber auch mageren
Boden, der die Bewohner nur spärlich ernährt, zeigt der Garten.
Suchen wir das Getreidefeld!
Im Norden und Südosten, besonders im Bauland und in der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Nr. Z. Vie untere Rheinebene.
Ziel: Die Ebene zwischen Weschnitz und Murg!
I. Frage: Was lehrt die Karte?
il Fragei Wie entstand die Ebene?
Iii. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner
d a s e l b st?
Iv. Frage: Welches sind die wichtigsten Orte in
der Ebene?
V. Frage: Welches sind die Verkehrsstraßen?
1. Frage: Was lehrt die Karte?
1. Lage und Ansdehnnng: Die untere Rheinebene wird
im Norden von der Weschnitz (nördliche Landesgrenze), im Osten
vom Hügelland, im Süden von der Murg und im Westen vom
Rhein nmgrenzt. Sie ist etwa 15 km breit und 90 km lang,
2. Bewässerung: Neckar, Rhein und der untere Lauf der
Murg, Alb, Psinz, Salbach, Kraichbach und Leimbach bewässern
die Rheinebene.
3. Klima: Das Klima ist sehr mild. Im Norden erheben
sich jenseits des Mains der Taunus und der Spessart und halten
die ranhen Nordwinde zurück. Im Osten sind es der Odenwald
und das Hügelland, die den scharfen Ostwinden den Eintritt ver-
wehren. Von Süden können die warmen Winde ungehindert ein-
dringen, ebenso hat der sanfte Westwind, der den Regen bringt,
freien Zutritt.
Ii. Frage: Wie entstand die Rheinebene?
Die links- und rechtsrheinischen Gebirge bildeten vor vielen
Jahrtausenden ein zusammenhängendes Gebirge. Allmählich senkte
sich zwischen beiden Teilen das Gestein, wodurch ein breiter Graben
mit steilen Absturzrändern entstand. Hier sammelten sich die Wasser,
die den Boden so ausspülten, daß in der Mitte eine Vertiefung
entstand. Dadurch bekam der Rhein nach und nach ein viel
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Äp'"'
— 46 —
sich im Tale vereinigen und im oberen Lauf durch Württemberg
fließen. Bei Schönmünzach tritt die Murg in das badische Gebiet
ein; bei Rastatt mündet das Murgtal in die Rheinebene. Die Murg
ergießt sich bei Steinmauern in den Rhein.
2. Die wichtigsten Orte: An der Murg liegen: Schön-
münzach, Forbach, Burg-Eberstein, Gernsbach, Gaggenau, Kuppen-
heim, Rastatt.
Ii. Frage: Worin besteht die Schönheit des Tales?
Der obere Teil des Tales ist so eng, daß kaum Platz für die
Straße bleibt, die hart neben dem Flusse hinzieht. Oft stürzt die
zwifchen Granitmauern eingebettete Murg tosend über Felsen und
gefallene Baumriesen. Turmhohe Felsen ragen aus beiden Seiten
empor. Etwa 2 Stunden weit sieht man in dieser Felsenwildnis kein
Dorf, ja nicht einmal ein Haus. Wo sollte man es auch hinstellen?
Von den Abhängen stürzen wilde Gebirgsbäche mit ihrem forellen-
reichen Wasser in die Murg. An etwas erweiterten Stellen brennt
der Köhler seine Holzkohlen. An einigen Stellen erweitert sich das
Murgtal und läßt Raum für Sägemühlen, welche die auf den Höhen
gefällten und in Rinnen ins Tal beförderten Riesentannen zu vier-
kantigen Balken und Brettern zerschneiden.
An den steilen Abhängen suchen Kühe und Ziegen die würzigen
Kräuter.
Das erste größere Tors im oberen Murgtal ist Forbach.
Von hier ab wird das Tal breiter
Die erste Stadt im unteren Murgtal ist Gernsbach. In
ihrer Nähe erhebt sich die Burg Eberstein (Grafenfpruug!) Von
hier ab hat man eine prachtvolle Aussicht auf die Talöffnung, die
Rheinebene und die blauen Vogefen jenseits des Rheins.
In den Seitentälern liegen unter Obstbäumen versteckt zahl-
reiche Dörfer, umgeben.von fruchtbaren Äckeru, faftigen Wiesen und
sonnigen Rebgelünden.
Iii. Frage: Was für Fabriken fi nd in die fein Tale?
Die ausgedehnten Wälder links und rechts der Murg liefern
Holz zur Papierbereitung.
In G a g g e n a u sind eine Glasbläserei, zwei Metallwaren-
fabriken mit Fahrrad- und Automobilbau, Sägewerk u. a.
Die vielen großen Sägemühlen im Tale haben genug Wasser
zum Antrieb der Sägemaschinen, die die Riesenstämme zerschneiden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
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silberhellem, frischem Wasser, das über moosbedeckte Felsen stürzt.
Die Bergbäche sind reich an Forellen.
Das schönste Seitental der Kinzig ist das der Gutach. Diese
bildet bei Triberg sieben großartige Wasserfälle. Zwischen den
Bergen liegen zerstreut die strohgedeckten Schwarzwaldhäuser. Auf
den Matten an den Bergabhängen weiden Hunderte von Kühen
und Ziegen, die von Hirtenknaben und Hirtenmädchen bewacht
werden. Neben dieser Arbeit beschäftigen sich die Kinder mit
Strohflechten.
Im breiten Teile des Tales liegen Schulhaus, Rathaus, Pfarr-
haus, Kirche und Wirtshaus; dieser Teil wird Dorf genannt. Die
zerstreut liegenden Höfe bilden die sogenannten Zinken. Durch alle
Täler ziehen vielbesuchte Straßen, durch manche auch Bahnen.
Ii. Frage: Wen lockt die Schönheit der Täler herbei?
Die Schönheit der Täler lockt alljährlich Tauseude von Fremden
aus Baden selbst und aus den Ebenen Norddeutschlands herbei.
Aber auch aus fernen Ländern kommen Leute, um sich an dem
Anblick der wilden Talschluchten zu erfreuen und sich durch die
reine, würzhaste Luft zu stärken.
Viederholungssragen.
Nenne die schönsten Täler des Schwarzwaldes!
Was macht die Täler so schön?
Welche Schwarzwaldtäler ziehen nach Süden?
Wodurch wurden die Täler gebildet?
Woraus besteht das Flußbett dieser Täler?
Welches ist das größte Schwarzwaldtal?
Wo mündet das Kinzigtal in die Rheinebene?
Wen scheidet das Tal der Kinzig?
Was breitet sich in den breiten Schwarzwaldtälern zu beiden Seiten
des Flusses aus?
Wie ueunt der Schwarzwälder seine Wiesen?
Wie sind die Bergwände der breiten, lieblichen Schwarzwaldtäler?
Was liegt am untern Abhang der Berge?
Was baut der Schwarzwälder auf seinen Äckern an?
Was mündet links und rechts in das Haupttal?
Was für Wasser haben die kleinen Bergbäche?
Wer hält sich gerne in diesem Wasser auf?
Welches sind die Seitentäler der Kinzig?
Welches ist das schönste Seitental der Kinzig?
Welche Stadt liegt an der Gutach?
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TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]