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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Unsere Heimat - S. 39

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Anschwemmung von Floßholz beim Hochwasser 1882. steht, schon mehrere Brücken durch das Hochwasser eingerissen worden. Und was die Fluten alles mit sich sühren! Dort schwimmt die Wurzel einer alten Weide, hier sogar ein Baumstamm) das Wasser hat ihn entwurzelt. Manchmal aber sieht man noch ganz andre Gegenstände aus den Fluten treiben: einen gewaltigen Balken, ein breites Brett, einen Fensterrahmen, eine zerbrochene Tür, einen Stuhl und andre Dinge. Vielleicht ist irgendwo ein Hans ein- gestürzt. Wenn nur keine Menschen dabei ums Leben gekommen sind! Aber wehe, wenn das Hochwasser eine Anzahl Flöße aus- einander reißt, wie dies im Jahre 1882 der Fall war. Die Strömung ersaßt sie und treibt sie bis zur Alten Brücke, wo sie sich in wildem Durcheinander vor den Brückenbogen stauen und die Flut erhöhen. 4. Ein Glück ist es, daß das Hochwasser gewöhnlich nur wenige Tage dauert. Bald kommt die frohe Nachricht, daß das Wasser fallt. Der Regen hat aufgehört. Die kleinen Bäche und Zuflüsse sind längst wieder in ihre Ufer getreten. Auch der Main geht all- mählich in sein Bett zurück. Aber der Schaden, den das Hochwasser angerichtet hat, ist doch recht groß. Aus nah und sern kommen Unglücksnachrichten. Auch in der Stadt hat die Überschwemmung schlimme Folgen gehabt. An der Mauer eines Hauses sind so viele 39

2. Länderkunde von Europa mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 24

1909 - Breslau : Hirt
24 Norwegen. — Rußland. 36. Hammerfest <70° 40' N). Die nördlichste Stadt der Erde liegt auf einer das ganze Jahr von eis- freiem Meer umrauschten, felsigen Insel, die hin und wieder dürftige Stämme von Zwergbirken und Polarweiden trägt. Der Golfstrom, der Wärme und reiche Niederschläge spendet, erlaubt, wo genügende Bodenkrume sich findet, noch den Anbau von Kartoffeln und Gerste. Die Hauptnahrung indes gewinnt die tatkräftige Bevölkerung dem fischgesegneten Meere ab. 37. Blick von der Oberstadt Nishnij Nowgorod über die Oka auf die Meßstadt. Seiner Lage an der Vereinigung russischer Wasserstraßen aus allen Richtungen verdankt Nishnij Nowgorod die großen, im Spätsommer stattfindenden Märkte. Nur dann ist die Jahrmarktstadt auf der niedrigen Halbinsel zwischen Oka und Wolga bewohnt und das lange Bazargebäude besonders von Pelzhändlern belebt.

3. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Erdkunde für Gymnasien - S. 11

1856 - Recklinghausen : Mescher
11 sind entweder a. Tiefebnen, wenn sie nicht bedeutend über den Meeresspiegel erhaben liegen, oder b. Hoch- ebnen (Plateaus) wenn sie wenigstens 500' hoch liegen. 2. Wüste heißt eine Ebene, welche nichts hervorbringt; eine Steppe bietet nur Weide für's Vieh, trägt aber kein Getreide; diesen ähnlich sind die amerikanischen Ebnen, Pampas oder Llanos in S. Amerika, Savannen in N. Amerika genannt, weite üppige Grasebnen, welche aber während der trocknen Jahreszeit dürre und öde liegen. 3. Erhebungen der Erdoberfläche bis zu 2000' heißen Hügel oder Landrücken; wenn sie höher sind, Berge; diese theilt man a. in Vorberge von 2000'—5000', d. Mittelberge von 5000'—8000'; c. Hochgebirge, welche über 8000' sind. 4. Zusammenhängende Berge bilden nach ihrer verschiedenen Form und Richtung Gebirgszüge, Gebirgsketten, Massengebirge, eine Gebirgslandschaft, ein Hochland. 5. Ein allmälig von Tief zu Hoch ansteigendes Land um einen Fluß heißt ein Stufenland. 6. In einem Gebirge heißt der Punkt, wo mehrere Ketten sich vereinigen, Gebirgs-Knoten oder Stock; die Spitze eines Berges heißt Gipfel oder Kuppe; eine Reihe höchster Kuppen bildet in einem Gebirgs-Zuge den Kamm. 7. Die Einsenkung zwischen zwei oder mehreren Bergen heißt Thal; die Thäler sind Quer- oder Längenthäler. 8. Ein Hauptfluß ist ein solcher, welcher in's Meer oder in einen See mündet, ein Nebenfluß ergießt sich in einen Hauptfluß, ein Zufluß in einen Nebenfluß. 9. K ü st e n f l u ß heißt ein solcher, welcher ohne bedeutende Länge und ohne Nebenflüsse sich in's Meer ergießt; Steppenfluß ein Fluß, welcher in einer Steppe sich verliert. 10. Haff ist ein stehendes Gewässer an der Küste des Mee- res, wovon es durch eine schmale Halbinsel, Nehrung, geschieden wird. 11. Flußgebiet nennt man den ganzen Bezirk, welcher einem Flusse Wasser zusendet: verbindet man alle Quel-

4. H. 1/2: Griechische Geschichte, H. 1/2 - S. 54

1866 - Leipzig : Teubner
54 Attika. Der- Geschichtschreiber Herodotos. Ilerodotos ist geboren zu Ilalikarnassos in Karien, aus her- vorragendem Gescldechte, etwa um das Jahr 485 v. Chr. Durch den Verkehr in der reichen Handelsstadt und ohne Zweifel noch mehr durch den bildenden Einfluss seines Verwandten, des Epikers Panyasis Verf. einer Ileraklee wurde schon früh in ihm das Interesse an fremden Ländern und Völkern geweckt, und sein Geist auf die Erforschung der Thaten der Vorzeit hingelenkt. Von seinem äussern Lebensgange ist Weniges bekannt, wichtig aber seine Verbannung aus der Vaterstadt durch den Tyrannen Lygdamis, einen Enkel der von ihm so gefeierten Königin Artemisia. Der Flüchtling nahm seinen ständigen Wohnsitz auf Samos, durch- zog aber von da aus mit muthvoller Beharrlichkeit und in klar- bewusstem Eifer für sein beabsichtigtes Werk fast die ganze, den Hellenen damals zugängliche Welt nach den verschiedensten Rich- tungen. Ausser seinem Vaterlande Kleinasien, in dessen westlicher Hälfte er ohne Zweifel alle grossem Städte besucht hat, kennt er aus eigner Anschauung wohl sämmtliche Landschaften des euro- päischen Griechenland, dazu sogar Epeiros, Makedonien und Thra- kien, und ferner die Inseln des östlichen Mittelmeeres. Ausserhalb der Hellenenwelt zog er östlich in das Innere des Perserreiches auf der grossen Königsstrasse von Ephesus bis über Susa hinaus; längere Zeit muss er namentlich in Babylon und Agbatana verweilt haben. Weiter segelte er südlich die syrische Küste entlang über Tyros nach Aegypten, wo er den Nil bis an die Katarakten (bei der Landesgrenze, der Insel Elephantine) hinauffuhr und ausser- dem in zahlreichen Städten geraume Zeit verweilend das Wunder- land auch durch den Mund gelehrter Priester allseitig zu erkunden suchte. Darauf ist er nördlich in den Pontos Euxeinos gesteuert und hat hier ausser mehrern Punkten der Südküste die Mündungen der Hauptflüsse, Tyras, Borysthenes, Hypanis, wo hellenische Colonien lagen, besucht, um über die weitverzweigten Völkerschaften der Skythen von Augenzeugen Nachrichten einzusammeln. Endlich wurde er noch veranlasst, (westlich) das südliche Italien kennen zu lernen, indem er im J. 444 Theilnelnner an der von Athen aus gegrün- deten Colonie Thurioi (an der Stätte des zerstörten Sybaris) wurde, woselbst er wohl nicht lange nach 424 (denn so weit etwa reichen einzelne Andeutungen seines Werkes) sein Leben beschloss. Herodotos, von dessen bedeutender Persönlichkeit die Freund- schaftsverhältnisse mit einem Perikies und Sophokles Zeugniss geben, durfte schon im Leben den Beifall von ganz Griechenland ver- nehmen, als er — wahrscheinlich der erste Prosaiker — Abschnitte aus seinem Werke der olympischen Festversammlung, sowie auch zu Korinth, Theben und Athen vortrug, und hat mit Recht hei der gesammten Nachwelt den Ehrennamen des „Vaters der Geschichte“

5. Teil 2 - S. 53

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 53 — 6. Aus der Nordsee heraus ragen die Inseln, (Helgoland, Norderney z. B.), aus denen — weil Menschen dort ihren Wohnsitz haben — sich Kirchen, Wohngebäude und Gasthöfe befinden. Die Insel unseres Teiches ist klein und unbewohnt. Sie trägt nur einen Baum und eine Ruhebank. Ergebnisse. Ziel: Wir stellen zusammen, was wir bis jetzt von der Nordsee gelernt haben. Die Kinder stellen zunächst die Gesichtspunkte aus, nach denen die Zusammenstellung erfolgen soll, und erarbeiten dann gemeinsam folgende Uebersicht: Die Nordsee. 1. Lage und Größe: (Name!) 2. Küste: Dnrch Deiche geschützt (Schleusen.) — Hinter den Deichen das Marschland mit seinen Feldern und Wiesen, seinen Wasser- gräben und Wurteu. Z. Lewegung: a. Wellen, b. Ebbe und Flut. 4. Wasser: Ungenießbar (Bitter-salzig) — grünliche Färbung. 5. Zuflüsse: Elbe, Weser, Ems. 6. Inseln: Die friesischen Inseln. (Helgoland, Norderney, Neuwerk.) 7. Nutzen: Fischfang, Schiffahrt und Handel, Seebäder (Stärkende Seeluft!), Befruchtung. (Schlamm.) 8. Schaden: a. Einst. (Dollart, Jadebusen!) b. Jetzt. (Deichbruch — Sturmflut.) Anwendung. 1. Schildere Helgoland! 2. Sonntags schmücken die Helgoländer Fischer den Mast ihres Bootes gern mit einer Fahne. Dieselbe trägt drei Farben: Rot, Grün und Weiß. Ein Sprüchlein erklärt diese Farbenzusammenstellung. Es lautet: „Grün ist das Land; rot ist die Wand, weiß ist der Sand; das sind die Farben von Helgoland." Deute diesen Spruch! 3. Schildere das Leben an der Küste zur Zeit der Ebbe! 4. Beschreibe die Deiche an der Küste der Nordsee! 5. Schildere die Marschen! 6. Schildere die Friesen! 7. Sprich über den Nutzen der Deiche? 8. Schidere einen Deichbruch!

6. Lebensbilder aus der deutschen Götter- und Heldensage - S. 1

1891 - Leipzig : Voigtländer
I. Göttersage». Einleitung. Gleich allen anderen Bewohnern Europa's sind auch unsere Vorfahren aus dem Innern Asiens — der Wiege des Menschengeschlechtes — herübergekommen. Es muß ein gar großes und gewaltiges Volk gewesen sein, das seine Wohnsitze in der Mitte, in dem eigentlichen Herzen unseres Erdteiles nahm. Diese Wohnsitze gingen int Norden und Westen sogar noch weit über die Grenze des jetzigen Deutschlands hinaus. Die Halbinsel Jütland, der größte Teil Skandinaviens, sowie auch die Inseln der Ostsee waren in uralten Zeiten von deutschen Völkerschaften bewohnt. Im Westen erstreckten sie sich bis über die Vogesen und über die Maas bis an die Nordsee hinaus, wahrend im Osten später sogar einige Stämme bis an den Dnjepr und Dnjestr vordrangen. Alle Völkerschaften, die diesen großen Raum bewohnten, waren ursprünglich ein Volk. Wenn die Sprachen, die sie redeten, auch je nach der Gegend von einander abwichen, so hatten sie doch alle eine gemeinsame Muttersprache, beinahe einerlei Sitten und Gebräuche, und ganz besonders hatten sie dieselben religiösen Vorstellungen. Erst später entstanden aus diesem einen großen Volke mehrere kleinere mit verschiedenen Sprachen und abweichenden Sitten. Der Hauptstamni Albers, Lebensbilder. i

7. Die Landschaften Europas - S. 335

1900 - Trier : Lintz
Das Wolgagebiet. 335 Naphtha und in Kasan die Leder-, Seifen-, Tuch- und Kattun- fabrikation. Auch Sarátow ist in der Industrie thätig. Neben der Industrie ist der Handel die Hauptquelle des Wohlstandes der Wolgastädte. Nur durch sie können die weiten Ackerbaugegenden, durch die der Strom seinen Lauf nimmt, ihre Erzeugnisse auf den Weltmarkt bringen und fehlende Erzeugnisse beziehen. Für diese Vermittlerrolle des Gii ter aus t auschs haben besonders drei Wolgastädte eine bevorzugte Lage, näm- lich Nischni-Nowgorod, das an der Einmündung der Oká ge- legen ist, und wo während des Sommers eine grosse für das ganze östliche Russland wichtige Messe abgehalten wird, Kasan, das den Handelsverkehr der Kama in den Verkehrsstrom der Wolga leitet, und Astrachan, das an der Mündung des Stromes einen bedeutenden Handel über das Kaspische Meer nach Persien, Si- birien und Turkestan betreibt. Auch die an der untern Wolga gelegenen Städte Sarátow und Zarizyn entfalten eine ausge- dehnte Handelstätigkeit ; letztere ist namentlich ein Haupt- stapel platz für Petroleum geworden, weil sie dieses Erzeugnis, das von Baku am Kaspischen Meere kommt, zugleich nach dein Don, der sich hier am meisten der Wolga nähert, weiterzuführen hat. Die Messe in Nischni-Nowgorod. Die weltberühmte Messe, die alljährlich in „N i sehn ei", wie man kurz für Nischni-Nowgorod sagt, abgehalten wird, findet im Spätsommer statt. Es vergeht immer eine beträchtliche Zeit, bis nach Wiedereröffnung der Schiffahrt auf der Wolga und ihren Nebenflüssen die grossen Warenmengen, durchschnittlich für etwa 300 Mill M., herbeigeschafft sind. Dann bevölkert sich neben den beiden Stadtbezirken von Nischni-Nowgorod, der Oberstadt und der Unterstadt, noch ein dritter, die Messstadt, Jahrmarka genannt, die sonst nicht bewohnt ist. Letztere liegt auf der flachen Halbinsel, die zwischen der Wolga und Oka ausläuft. Über die Oka wird eine besondere Schiffsbrücke geschlagen, die nach Schluss der Messe wieder abgebrochen wird. Die grossen Steinhäuser der Messstadt, Ambarren genannt, die vom Staat erbaut wurden, der auch alle sonstigen Einrichtungen geschaffen hat, füllen sich mitwaren bis obenhin. Es wird ein innerer Markt, der etwa 3000 Läden, und ein äusserer, der etwa 4000 Läden umfasst, unterschieden. Am 15. Juli (nach russ. Zeit) wird die Messe eröffnet, am 25. August müssen alle Wechsel beglichen sein und am 10. September alle Läden geräumt sein. Der gross te Verkehr entfaltet sich in der Zeit zwischen dem 25. Juli und 5. August. Die Zahl der Besucher beträgt jährlich etwa 400000. Seitdem die sibirische Eisenbahn eröffnet ist, findet nicht mehr ein solches Zusammenströmen von vielerlei Völkerschaften wie früher statt. Doch ist auch heute das Völker- gemisch noch ein grosses; besonders die Perser sind noch stark vertreten. Aber die russischen Kaufleute und Bauern wiegen doch bei weitem vor. Nach- dem die Messe für die Vermittlung des Handelsverkehrs zwischen Asien und Europa ihre frühere Bedeutung zum Teil verloren hat, steht sie fast nur noch im Dienst des russischen Binnenhandels, für den sie aber eine wichtige Einrichtung wohl noch lange bleiben wird. Dem Staat bringt die Verpachtung der Warenläden jährlich eine Summe von über 1 Mill. M. ein.

8. Die Provinz Hannover - S. 91

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 91 — Leybucht, welche ebenfalls bedeutend tiefer in das Land eindrang, plant man völlig trocken zu legen. Man zählt schon jetzt in Ostfriesland an die 60 Polder, davon mehr als die Hälfte am Dollart (Dollart = dollert, dullert bedeutet Untiefe oder Senkung). Dieser noch jetzt 160 qkm große Meerbusen zeigt uns fo recht das ewige Kämpfen und Ringen der Friesen mit den Fluten um die liebe Heimaterde. In der „ersten Weihnachtsflut" 1277 begann die Bildung des Busens, der durch Vernachlässigung der Deichbauten sich in der Zeit bis 1450 immer liefer in das Land einwühlte und nach und nach 30 Dörfer verschlang. In der genannten Zeit begann man, durch große Deich- bauteu weiterem Verderben vorzubeugen. Aber noch nach dem Jahre 1500 verschlangen die Fluten die reiche Stadt Tor um. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts hat man begonnen, dem damals 400 qkm großen Busen fast 2/s seines Bodens wieder abzugewinnen. Das Klima, die reiche Bewässerung, die Nähe des Meeres, der fette Boden und auch das Thun der Menschen bedingen den Pflanzen- wuchs und die Tierwelt. Die Marsch kann eine ungeheure Zahl Pflanzen und Tiere ernähren; aber die gleichen Bodenverhältnisse ge- statten keinen großen Reichtum von Tier- und Pflanzenarten, wie wir nach der Betrachtung aller Marschen sehen werden. Auch nutzt der Mensch jedes Fleckchen Landes aus, und so machen seine Nutzpflanzen und Nutztiere der freien Natur den Platz streitig. Die Ansiedelungen der Menschen liegen durchweg in den beiden nördlichen Seemarschen am Rande der Geest, während dieselben in den Emsmarschen oft recht dicht gedrängt auf den Wurthen liegen. Die Häuser sind ganz aus Backsteinen aufgeführt und mit Ziegeln gedeckt. Das Wohnhaus hat gewöhnlich nicht die Breite des Hinterhauses; dieses springt erheblich vor, und sein Dach senkt sich tiefer herab. Das Stockwerk des Wohnhauses wird dadurch höher. Rechts neben dem Eingange in das Wohnhaus liegt eine geräumige Stube, die Winterküche ge- nannt, weil sich hier die Familie der Bauern im Winter aufhält. Aus der Winterküche führen ein paar Stufen hinauf in die „Upkamer", „die gute Stube" des Friesen. Sie liegt erhöht, weil unter ihr der Milchkeller sich befindet. Die Schlafkammern, Butzeu genannt, sind für die Familie des Bauern gleich links neben dem Hauseingange. Nach dem Hinterhaufe zu liegt noch die Sommerküche, der Sommeraufenthalt von Herr und Knecht. Nahe den Viehställen liegen die „Schlafbutzen" für das Gesinde und die Butterkammer. Vom Hinterhause bildet der Viehstall (Kuhstall und Schweinestall) einen Seitenflügel, dessen anderer die Scheuue ist. Zwischen Scheune und Kuhstall liegt der Pferdestall und zwischen Pferdestall und Hausflur der Getreidespeicher. So sieht man Haus an Haus und Hof an Hof. Die Grundstücke der Besitzer sind in Kämpe eingeteilt, die durch Kanäle, Gräben oder Zäune geschieden werden. Der fette Boden wird jetzt durchweg mehr als Wiesenland, früher mehr als Acker ausgenutzt. Mehr als 100000 schwere, bunte Kühe weiden auf den saftstrotzenden Wiesen der friesischen Marschen; sie liefern die Milch zu etwa 100000 Centner Butter und 70000 Centner Käse. Auch die Auf-

9. Abth. 1 - S. 295

1830 - Hannover : Hahn
Holland. 295 weniger der Schiffbau; bemerkenswert!) die Diamantschleifereien, die Bo- rax- und Kampferraffinerien, so wie mancherlei chemische Fabriken, welche unter andern kostbare Gewürzöle bereiten. Die Umgebungen der Stadt such flach, aber durch eine Menge zum Theil pallastartiger Gartenhäuser, durch Alleen und Anlagen verschönert. Die entferntere Umgegend zeichnet sich durch große und wohlhabende Dörfer, von 1500 bis 5000 Menschen bewohnt, aus, z. B. Amstelveen, Aalsmeer, durch Erdbeerbau ausgezeichnet, S'groweland, wo der berühmte Admiral Tromp (ff 1691) die von ihm benannte Trompenburg bauete.— N)eesp, 900 E., welche viel Machhol- derbeerbranntwein bereiten. — Mulden (Meuden) an der Mündung der Vecht, 1000e. Salzsiedereien.— Naarden am Zuyderzee, 1900e. Fe- stung. Ein Kanal führt nach Amsterdam und Muiden. — Monnikendam am Zuyderzee, 2200e. Hafen.— purmerend, am Purmer- u. Beemster Polder, 2500e.— fhaarlem, 2 M. westlich von Amsterdam, 23,000 E. — Schöne Stadt. In der Hauptkirche, der größten in Holland, die berühmte Orgel mit 8000 Pfeifen. Sitz des Gouverneurs von N. Holland, eines Handelsgerichts und anderer Provinzialbehörden. Wichtige Leinewandfa- briken, Bleichen und Seidenfabriken. Noch merkwürdiger ist der hiesige Blumen-, Sämerei- u. Obstbau, der einen weit verbreiteten Handel ver- anlaßt. Denkmal des Loren; Kloster, des angeblichen Erfinders der Buch- druckerkunst und deren Sacularfeier 10. Jul. 1823. Königl. Akademie der Wissenschaften, ökonomische Gesellschaft, Laylersche Societat mit Stern- warte, Museum und Bibliothek. In der Nahe der schöne Haarlemer Busch mit einem königl. Landhause, Museum der Naturgeschichte und Me- nagerie.— Zanredam, Zardam, Dorfmit 11,000e., unweit des Z). Wich- "" tiger Schiffbau. Noch zeigt man das Häuschen in welchem Peter der Große 1697 zehn Monate wohnte, mit seinem Bette, Stuhl und Tisch. 700windmühlen.— Beverwyk (weik) am Z), wo die Provinz nur ^M. breit ist, 1700e. — Im Dorfe Rrommeny (nei) Zinnobermühlen und vorzügliche Segeltuchfabriken.— Bei dem Schlosse Zwanenberg (Swanen) Schleusen zur Verbindung des Haarlemer Meeres und Z).— Das Dorf Broek (Bruk) berühmt durch seine bis zum Abgeschmackten getriebene - Reinlichkeit, die sogar die Vögel verjagt, damit sie nicht die mit bunten Ziegeln gepflasterten Straßen, die nie befahren werden dürfen, beschmutzen. Die 150 Hauser sind zum Theil Pallaste, von Millionairs bewohnt. — Edam am Zuyderzee, 3500e. Wichtiger Kasehandel. Salzraffinerie.— In der Nähe der 7800 Morgen große Beemster Polder mit 2500 E. — ffalkmaar, 9000e. Wichtiger Kasehandel (jährlich sollen 8mill. Pfund verkauft werden); Seesalzraffinerie, Pergament- und Segeltuchfabriken, Getreidehandel. Convention lo.octbr. 1799. — ff Hoorn am Zuyderzee, ^ 10,000e. Hafen; Butter- u. Kasehandel.— Medemblik, Hafen am Z.z, 2700 E. Handel mit Holz, Getreide und Käse.— Enkhuyzen (Enkheusen), Hafen am Z. J., 7500 E. Ehemals wichtige Haringsfifcherei mit 4 bis 500buisen (Beusen, d. h. Haringsfangerfchiffe). Schönes Rathhaus. Ka- nvnengießerei.— Die Inseln Urk im §.Z. mit einem Leuchtthurme, und

10. Deutschland - S. 51

1913 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
frmland 62. Caubenhaus in Hagenau, Kreis Ulohrungen. nach Photographie. In den Dörfern der Elbinger Höhe und der benachbarten Teile Ermlands herrscht noch heute das „Lauben- haus" als eine lebendige Erinnerung an die kulturbringende Tätigkeit des Deutschen Ordens, der hier Bauern aus Mittel- und Süddeutschland, besonders aus Franken, ansiedelte. Das dunkel abgesetzte Fach- werk des großen Vorbaues, der „Laube", der in seiner sorgfältigen Pflege vorteilhaft von den Lauben der Kaschubenhäuser (Bild 54) absticht, gemahnt in der Tat an die Häuser Frankens und Hessens (Bild 148). 61. Das Wallchtal in €rmland. Phot. von H. Schuld in Königsberg i. Pr. Die östliche Fortsetzung des Oberlandes heißt das Ermland. Da es ziemlich schroff gegen das Frische Haff abbricht, haben die Flüßchen, die es zum Haff hin entwässern, ein nicht unbedeutendes Gefälle. Manche ihrer Täler, wie das der Malsch, eines Nebenflusses der Passarge, sind daher ziemlich eng und tief und bieten Landschaftsbilder von einem Reiz, den man mitten im Norddeutschen Flachland nicht erwartet.
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