Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 222

1911 - Erfurt : Keyser
— 222 — maßgebenden Stellen Berlins. Aus Dankbarkeit hat ihm darum die Stadt im Steigerwald ein Denkmal errichtet und einem Promenadenwege seinen Namen gegeben. Der Bahnbau: Am 6. Juni 1846 wurde der erste Teil der Strecke von Halle nach Weißenfels in Gegenwart des Königs und des Prinzen Karl eröffnet. Das schönste Wetter begünstigte den Tag, und der König war über den Verlauf der Eröffnungsfeierlichkeiten sehr befriedigt. Auch genehmigte er, der Lokomotive, die den Festzug gefahren hatte, den Namen „6. Juni 1846" zu geben. Nun wurde emsig weiter gebaut. Schon am 19. Dezember 1846 konnte die Bahnstrecke von Weißenfels nach Weimar eröffnet werden. Um diese Zeit wurde noch am Erfurter Teil fleißig gebaut. Eine Zeitungsnotiz meldet davon: „Die Arbeiten an der Thüringischen Eisenbahn schreiten auch bei uns in Erfurt rasch vorwärts. Aus unserem Bahnhöfe sind ?chon viele Gebäude unter Dach und Fach, einige zu Werkstätten bestimmte bereits bezogen. Auch wird an vielen anderen eifrig gearbeitet. Die über den Wallgraben führenden Brücken und die gewöhnlichen Durchgänge unter den Wällen und dem Schmidt-stedtertor gehen ebenfalls ihrer Vollendung entgegen, so daß bald der größte Teil der Arbeiten von hier bis Weimar beendet sein wird. Aber auch an der anderen Seite der Stadt, nach Gotha zu, werden die Arbeiten mit der größten Emsigkeit betrieben. An der Gerabrücke bei Hochheim, einem der schönsten Bauwerke, wurde am 15. November der Schlußstein eingefügt, was Anlaß zu einer Festlichkeit gab. Die an der Brücke beschäftigten Arbeiter versammelten sich im Gasthof „König von Preußen". Von hier aus zogen sie unter Vortritt eines Musikkorps, von Marschällen geführt und mit Blumen und Kränzen geschmückt, durch die Hauptstraßen der Stadt nach der Baustelle bei Hochheim, woselbst sie in der Nähe des Gewölbes, bei welchem der Schlußstein eingesetzt werden sollte, Aufstellung nahmen. Die Mitglieder der Eisenbahndirektion, der leitende Ingenieur, sowie eine unzählige Menge Zuschauer aus Stadt und Umgegend hatten sich inzwischen zur Feier eingestellt. Herr Ingenieur Reißert dankte in kurzer Ansprache dem Arbeitspersonal für den bewiesenen rastlosen, emsigen Fleiß und schloß mit dem Bemerken, daß in wenigen Monaten die feurigen Rosse über die soeben vollendete Brücke sausen würden, um uns mit den Nachbarstädten in freundliche Verbindung zu setzen. Nach Einfügung des Schlußsteines bestieg Herr Maurermeister Sahleuder jun. diese Stelle, um nach Sitte und Brauch den Ehrentrunk zu tun auf das Wohl der Eisenbahndirektion und auf das Gedeihen des großen Werkes zum Nutzen des Vaterlandes und der Unternehmer." Eröffnung der Strecke Erfurt-Weimar: Am 31. März 1847 wurde die Strecke von Weimar nach Erfurt eröffnet, um sie am 1. April dem Publikum zur Benutzung zu übergeben. Vor-

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 79

1911 - Erfurt : Keyser
— 79 — schlossen diese, vor Arnstadt zu ziehen. Sie verwüsteten die Früchte auf den Feldern und in den Weingärten und schleuderten mit Blyden Geschosse aus Türme und Mauern, um die Stadt zu gewinnen. Des Sieges gewiß, sprachen sie schon davon, wie man Arnstadt behandeln wollte. Die Erfurter wollten es zerstören. Der Landgraf aber war dem entgegen, und da man sich nicht einigen konnte, zog er ab. Nun mußten auch die Erfurter die Belagerung aufgeben, worauf die Grafen Hermann und Günther die Weichenden bis an die Stadttore verfolgten. Sie schenkten dem Gerücht Vertrauen, der Landgraf habe sich nach Buttstädt gewandt. Allein Landgras Friedrich hatte die Nacht in Erfurt zugebracht und war erst am andern Morgen ausgerückt. Von den bedrängten Bürgern zu Hilfe gerufen, kehrte er fofort um und verfolgte die Schwarzburger bis nach Egstedt am Steiger, wo sich ein hartes Gefecht entspann. Es wurde um so heftiger, als neue schwarzburgische Scharen aus dem Hinterhalt hervorbrachen. Doch die landgräflichen und Erfurter Streiter trugen den Sieg davon. Sie fingen zwei Schwarzburger Grafen, trieben die Fliehenden bis vor die Mauern Arnstadts und kehrten dann aufs Schlachtfeld zurück. Hier überließen sie sich der Freude des Sieges und des Spieles, bei welcher Gelegenheit der Landgras mehrere Jünglinge zu Rittern schlug. Doch die Sieger sollten ihre Sicherheit büßen. Plötzlich fiel ein neuer Streithaufen unter dem Grafen von Virneburg, dem Bruder des Mainzer Erzbischofs Heinrich, über sie her. Zum größten Teil ungerüstet, mußten sie ihre letzten Kräfte einsetzen. Allen voran kämpfte Landgraf Friedrich wie ein Leu; doch alle Tapferkeit war umsonst. Schon lagen die drei Haupt- leute Wenzel vom Stein, Heinrich von Heroldishausen und Dietrich von Tennstedt entseelt am Boden und der Landgraf war schwer verwundet, als ein Haufen Erfurter mit dem Abt des Petersklosters unter Kriegsmusik und Schlachtengesang sich näherte. Auf die Kunde des ersten Sieges hatten sie sich aufgemacht, wohl um die Freude des Sieges zu teilen, um aber auch die Verwundeten zu verbinden und den Sterbenden den letzten Trost der Religion zu reichen. Ohne Ahnung der letzten Vorgänge riefen sie laut und kühn: „Thüringen und Rüstenberg!" Die verbündeten Grafen aber meinten, neue Heerscharen kämen aus Ersurt. Sie verließen darum eilends den Kampsplatz und wandten sich nach Arnstadt zurück. Die geschlagenen Sieger aber kehrten froh nach Erfurt zurück, wo der Landgraf vier Wochen darnieder lag, um die Heilung feiner Wunden abzuwarten. (Nach I. Herrtwich.) 25. Bus der [Tlühlburg. Geschichtliches: Jin Jahre 1357 erstand der Rat der Stadt Erfurt von dem Erzbischof Gerlach von Mainz, der sich in großer

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 20

1911 - Erfurt : Keyser
— 20 — In demselben Jahre wurde Heinrich Ii. zum Herrscher von Deutschland erwählt und vom Erzbischos Willegis von Mainz gekrönt. Er kam zur Huldigung nach Thüringen, wo er von den Thüringer Edlen unter der Führung des Grafen Wilhelm von Weimar und Orlamünde aufs ehrerbietigste begrüßt wurde. Erfreut darüber, übertrug er dem Grasen Wilhelm die Herrschaft in Thüringen und erließ den Thüringern den bisher gezahlten Schweinezins. Später wurden die Grasen von Weimar unter Wilhelm Ii., dem Solme des vorigen, auch Markgrafen von Meißen. Aber auch dem neuen Geschlechte gelang es nicht, die ausschließliche Herrschaft über Thüringen zu gewinnen. Zu dieser Zeit war die Besiedlung des Landes noch sehr ge ring. Sie erstreckte sich nur aus die flachen Täler des mittelthü-ringischen Beckens, der Werra und Saale. Große Teile des Landes waren noch mit Wald und Sumpf bedeckt und das Gebirge fast menschenleer. Ter bedeutendste Ort Thüringens war Ersurt. das aber schon unter Mainzer Herrschaft stand. (Nach Julius Koch, Tr. E. Devrient n. a.) ö. Die Religion der alten Chüringer. Tie Altthüringer waren Heiden wie alle Germanen. Sie dachten sich die Natur von unsichtbaren, lebenden Wesen bewohnt, die ihnen teils freundlich, teils unfreundlich gesinnt waren, und verehrten sie in Hainen, an Quellen und aus Höhen. Hier opserte der Hausvater sür die Familie oder der Edeling sür die Völkerschaft Feldfrüchte, Rinder und Pferde, um die guten Götter dem Spender wohlwollend zu erhallen, die bösen aber günstig zu stimmen. Tem Opfer folgte immer die Gilde oder der Opferfchmaus. Wodan: Gleich den übrigen Germanen verehrten die Alt- thüringer in Wodan den Göttervater und den Gott Himmels und der Erde. An ihn erinnern in unserer Gegend noch die Ortsnamen Utzberg (urkundlich Wodanesberg) und Udestädt. Möglich ist auch, daß der Name des Erfurter Abgottes Wage, dessen geweihte Eiche der Sage nach von Bonisaeins gefällt wurde, ein: Verunstaltung des Namens Wodan ist. Zur Zeit des Erntefestes opferten unsere Vorfahren dem Göttervater in der Wawet (Steigert am Ufer der Gera Rinder, Eber und Gänse und zündeten Fackeln und Lichter zu seiner Ehrung an. Diese Gebräuche haben sich in den Kirmesschmäusen und Martinsfeiern bis auf unsere Tage ertasten. Nach Einführung des Christentums wurde Wodan zum wilden Jäger und zum Knecht Ruprecht (hrudperat = der Ruhmglänzende, ein Beiname Wodans). Auch glaubte man statt seiner in den Wodensbergen berühmte Helden und Kaiser wohnen, so Friedrich Barbarossa im Kysshäuser, den eine alte Urkunde als Wodensberg bezeichnet. Unter den christlichen Heiligen wurde der reitende Skt. Martin mit dem Mantel, an dessen Kalendertage

4. Für Präparandenanstalten - S. 74

1912 - Breslau : Hirt
74 C. Länderkunde. 2. Das Herzogtum Sachsen-Koburg und Gotha mit dem nördlichen Hauptteil um Gotha und um Kobnrg südlich vom Thüringer Wald im Maingebiet. 3. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen mit der freundlichen Hauptstadt Meiningen an der Werra. 4. Das Herzogtum Sachsen-Altenbnrg liegt mit dem Hauptteile und der Hauptstadt Altenburg südlich von Leipzig schon außerhalb Thüringens, mit dem kleineren Teile an der Saale. 5. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt mit der Oberherrschaft um Rudolstadt an der Saale, mit der Unterherrschaft am östlichen Kyff- Häuser. 6. Das Fürstentum Schwarzburg-Soudershausen hauptsächlich um die Hauptstadt Sondershausen, westlich vom Kyffhänser gelegen. 7. Das Fürstentum Reuß Älterer Linie, der kleinste deutsche Buudes- staat, mit der durch Weberei blühenden Hauptstadt Greiz an der Elster. 8. Das Fürstentum Reuß Jüngerer Linie mit der zweitgrößten Stadt Thüringens, Gera an der Elster, ebenfalls mit lebhafter Textilindustrie. § 114. b) Der Harz und sein Vorland. Der Harz ist ein Massen- gebirge. Fast nach allen Seiten ist er gegen die Nachbargebiete scharf abgegrenzt, nur nach So senkt er sich ganz allmählich. Während das übrige Gestein durch Wasser und Wind abgetragen wurde, hat der Granit der Verwitterung besser widerstanden und bildet auf den Hochflächen buckel- förmige Höheu, die mit zahlreichen Blöcken und Klippen bedeckt sind. Nament- lich die höchste Erhebung, der Brocken (1150 m), trägt solche Gesteins- trümmer, die eine landschaftliche Eigenart des Gebirges bilden. (Bild 48.) Der Brocken ist für die Bewohner der Norddeutschen Tiefebene der nächste Berg, der sich über die Baumgrenze erhebt. Der reiche Niederschlag hatte auf den flachen Teilen des Berges Moorbildung zur Folge. Allen Seiten des Brockens entspringen Quellen. Von hier zieht der „Acker" nach Sw und trennt so das Dreieck des Oberharzes ab, dessen noch junge Städte durch das Vorkommen von Silber-, Blei- und Eisenerzen entstanden sind. Der Bergbau wurde durch eine im Anfang des 16. Jahrhunderts aus Franken und dem Erzgebirge eingewanderte Bevölkerung begründet, die in- mitten des niederdeutschen Gebietes eine oberdeutsche Sprachinsel bildet. Doch lohnt der Bergbau nicht mehr und wird von der Regierung zum Teil nur wegen der Bergleute aufrechterhalten, teils dient er Studienzwecken. In Klaus- tal ist eine Bergbau-Akademie errichtet. Aufgabe. Welche eigentümlichen Schönheiten des Harzes zeigt das Bild Nr. 47 ? Der Unter harz ist der niedrige 80 des Gebirges, der durch feilt milderes Klima und die lieblichen Flußtäler anziehend wirkt. Die tiefere Lage gestattet Ackerbau, der Boden ist mit Laubwald bedeckt, während die Fichte der Baum des Oberharzes ist.

5. Für Präparandenanstalten - S. 51

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 51 34. Der Hohenzollern (860 m) und der Nordrand des Schwäbischen Jura. (Nach Lehmann. Geogr. Charakterbilder.) ,,Auf königlichem Gipfel kühn" haben im frühen Mittelalter die Grafen von Zollern eine Burg gegründet, die Stammburg des Deutschen Kaiserhauses. Friedrich Wilhelm Iv. hat die Trümmer der Burg glänz- voller als zuvor zu einem neuen Schlosse erstehen lassen. 35. Durchbruch der Donau durch die Rauhe Alb. Die Donau floh ursprünglich an der Grenze der nördlichen Alpen und des Deutschen Jurazuges und muhte sich später in den Jura wie in den Bayrischen Wald ein enges Bett eingraben.

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 446

1906 - München : Oldenbourg
446 88. Die Perlfischerei in Bayern. achtungen und Versuche anstellen zu können; allein die empfindlichen Tiere gingen in dem für sie zu kalkreichen Wasser der Würm bald alle zu Grunde. Dagegen haben sich die von Karl Theodor gleichzeitig in einige Bäche bei Heidelberg im Gebiet des kalkarmen Buntsandsteins eingesetzten Tiere bis heute erhalten. Hernach geriet die Perlfischerei durch eine Reihe von Fehlern und verkehrten Maßregeln immer weiter in Verfall. Man ernannte zu Perlinspektoren statt ortskundiger Fischer und Forstleute Münchener Goldschmiede, die hohe Reisespesen verrechneten und vielleicht mehr auf ihr eigenes Geschäft bedacht waren als auf den Vorteil des Hofes, so daß fortwährend die Ausgaben größer waren als die Einnahmen. Endlich wurde in den unruhigen Zeiten Napoleons durch fortwährende Truppendurchzüge die Ordnung in diesen Gegenden vielfach gestört und die Perlfischerei hörte ganz aus. Begreiflicherweise erlosch damit auch das Interesse für diese Tiere, und wenn auch unter der Regierung der Könige Ludwig I. und Maximilian Ii. wieder ein erfreulicher Aufschwung eintrat, so hatte er doch keine lange Dauer. Schließlich wurde der Regiebetrieb im bayerischen und ehemals passanischen Gebiete ausgegeben und von 1866 ab sogar eine Anzahl niederbayerischer Bäche samt den Perlenrechten au Private verkauft. Nun riß seitens der Berechtigten sowohl wie von Unberechtigten eine heillose Ausbeutung der Bäche ein. Wagenladungsweise führte man die Schalen in gewiffe sächsische Fabriken, welche sie abschliffen um Geldtäschchen und andere Galanteriewaren daraus herzustellen. Um daher den noch vorhandenen Beständen einen gewissen Rechtsschutz zu gewähren erließen von 1886 ab die Regierungen von Niederbayern und der Oberpsalz Verordnungen, welche heute noch zu Recht bestehen. Neuerdings hat sich auch die bayerische Staatsregierung in dankenswertester Weise entschlossen zur Wiedererhebung und Erhaltung der Perlfischerei int Bayerischen Walde einen alljährlichen Zuschuß zu leisten. Zunächst wurde bei Regen ein Musterbach eingerichtet, aus welchem in der Folgezeit die nächst-liegenden Bäche neu bevölkert werden sollen; nach und nach sollen auch in anderen Bezirken solche Musterbüche entstehen um von ihnen aus allmählich alle die ausgeraubten Perlenbäche wieder zu besetzen. Dieser Musterbach wird auch zugleich als Versuchsbach benutzt; denn die Lebensvorgänge des Tieres wie auch die Perlbildung selbst sind noch nicht nach allen Richtungen erforscht. Ohne Unterbrechung erhalten haben sich die Fifchereien der früheren Markgrafschaft Bayreuth. Schon Konrad Celtes erwähnt um 1502 die Perlen des Main, später werden noch Regnitz, Göstrabach, Selbitz und Lamitz genannt, weiterhin der Grünanbach, die Ölschnitz und Schwesuitz und der Lübitzer Bach bei Gesrees. In diesen Gewässern, in den Rentämtern Hof, Marktschorngast und Selb, wird die Perlfischerei in Regie heute noch unter der Leitung der Forstbehörden betrieben. Die gefundenen Perlen gelangen zunächst

7. Für Seminare - S. 444

1912 - Breslau : Hirt
444 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Mit ihm ist Solingen (50), die Stadt der Waffen-, Messer- und Scherenschmiede, durch die Müngsteuer Brücke verbunden. Im engen Wuppertal bildet die lang- gestreckte Zwillmgsstadt Elberseld-Barmen (350, Bild 227), das „deutsche Man- chester", den Mittelpunkt einer bedeutenden Banmwoll-, Woll-, Seiden-und Färberei- iudustrie. Sämtliche benachbarten, dichtbevölkerten Täler und Höhen sind mit Fabrikorten übersät, die sich allmählich zusammenschließen. Zum Bereich des Wupper- industriegebietes gehört auch diestadt Düsseld ors am Rhein (360), der Aus- und Einfuhrplatz für die Erzeugnisse und Bedürfnisse des Bergischen Landes. (Vgl. § 330.) Im Hügellande der Ruhr wurde Essen (300) weltberühmt durch Krupps Flußstahlwerki, das 1910 allein im Essener Werk 38000 Arbeiter beschäftigte. Die Stadt ist umgeben und teilweise verwachsen mit einem Kranze betriebsamer, stark bevölkerter Landgemeinden und weithin sich dehnender Jndnstriewerke. Mül- heim an der Ruhr (120) hat Ruf durch Eisenwerke und Lederfabriken, nördlich davon ist Oberhausen (90) ein bedeutender Eisenbahnkreuzungspunkt. An der Mündung der Ruhr in den Rhein bildet Duisburg (230) den Ein-und Ausfuhrhafen des Kohlenreviers und dem Verkehrsumfange nach den weitaus bedeutendsten deut- schen Binnenhafen. (Vgl. § 330.) 2. Westfalen. Nahe an Effen vorbei verläuft die Grenze Westfalens. In dem dichtbevölkerten Streifen.längs der Ruhr herrscht Eisen- und Kohlenindustrie (Bild 228), nördlich der Ruhr überwiegt allmählich die letztere. Hammerwerke, ge- trieben durch das in kleinen und großen Talsperren aufgefangene Wasser, Flußstahl- und Walzwerke, Gießereien, Drahtziehereien und andere Werke geleiten mit ihrem Betriebslärm von Hagen (90) bis in die Nähe von Iserlohn (35), das Nadeln, Bronze- und Messingwaren, und Lüdenscheid (35), das Kleinmetallwaren der mannigfaltigsten Art erzeugt. Arnsberg (10) an der oberen Ruhr ist Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks. Siegen (30) bildet den Mittelpunkt eines großartigen Eisen- und Kupferbergbaus mit bedeutendem Hüttenbetrieb. 3. Hessen-Nassau. Den größten Teil des Westerwaldes und des Taunus um- saßt der Regierungsbezirk Wiesbaden (Provinz Hessen-Nassan); nur das eisen- reiche Land um Wetzlar an der Lahn (15, Hochofenwerke, Glashütten) gehört zum Regierungsbezirk Eoblenz. Zu beiden Seiten der Lahn wird bedeutender Berg- bau auf Eisen betrieben, indes ist kein größerer Jndustrieort hier entstanden. Der Taunus ist infolge feiner zahlreichen Mineralquellen die bäderreichste Land- schast des Deutschen Reiches. Hier liegen: Ems (7, mit Heilquellen im Lahntal), Selters (kohlensaures Wasser), das vornehme Homburg „vor der Höhe" (15), Nauheim (hessisch), Soden und Wiesbaden (110), eine Villenstadt und ein Weltbad (wie Baden-Baden) am Südrande des Gebirges. i Außer dem Essener Flußstahl- und Walzwerke, der „Kanonenfabrik", besitzt die Firma Krupp Kohlen- und Eisenbergwerke in Westfalen, Eisengruben in den Baskischen Provinzen Eigener Dampferverkehr dahin), Hochöfen an verschiedenen Punkten des Rheins (Duisburg, Neuwied), das Grusonwerk in Magdeburg (Panzerplatten und Maschinenfabrik, einen Schießplatz in Meppen und die Germania-Schiffswerft in Kiel. Unerreicht sind Krupps Wohlfahrtseinrichtungen für Arbeiter (Wohnnngen, Fortbilduugs- und Erholungs- einrichtungen, Konsumanstalten, Jnvalidendörfer) und für Beamte. Insgesamt beschäftigte Krupp 1910 rund 70000 Arbeiter. Die Bewohnerzahl der Arbeiterkolouien betrug 147 000.

8. Das Badnerland - S. 66

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— Gg — feierlich eröffnet werden konnte, Aber nicht nur viel Denken und Arbeiten erforderte der Bahnbau, fondern auch viel Geld - er kostete 24 Million Mark. Iv. Nutzen der Bahn. Für den Schwarzwald selbst und für das ganze Land ist die Schwarzwaldbahn von großem Nntzen. Früher mußte das viele Holz des Gebirges mit Fuhrwerken oder Flößen fortgeschafft werden. Das ging nicht immer rasch und war teuer. Ebenso war die Beförderung der Uhren, der'strohgeflechte und der Erzeugnisse der Holzindustrie sehr beschwerlich und somit teuer. Heute geht das alles leichter, rascher und billiger. Der Viehreichtum findet durch die Bahn einen bedeutend größeren Ab- satz. Der Schwarzwälder war vor dem Bahubau sozusagen von der weiteren Welt abgeschlossen) heute steht er mit sernen Städten und Ländern in regem Verkehr. Die Naturschönheiten der Schwarzwaldtäler und -berge können jetzt auch von Leuten anderer Gegenden ohne allzugroße Kosten

9. Das Badnerland - S. 67

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— G7 — besucht und bewundert werden' der rege Fremdenverkehr bringt vielen Bewohnern des Schwarzwaldes reichen Verdienst (z. 23.!). Mußte man früher, um an den Bodensee zu gelangen, über Frei- bürg, Basel, Waldshut reisen, so kostete die Reise auch mehr; denn der Weg war länger. Fährt man von Offenburg über Triberg nach Konstanz, fo ist die Fahrt um 90 km kürzer als über Basel, so daß man 90- 2 — 1,80 ^ spart. Weil die Reise billiger ist, fahren auch mehr Leute; das bringt dem Land wieder viel Geld ein. Es hat fomit die Schwarzwaldbahn für die Schwarzwälder und das ganze Land einen großen Nutzen. wiederholungssragen. Wo beginnt die Schwarzwaldbahn? Wo mündet sie in die Hauptbahn? Warum wird sie Schwarzwaldbahn genannt? Wie heißt der Erbauer dieser schöuen Bahn? Wann wurde die Bahn eröffnet? Wie lange wurde an der Bahn gebaut? Wieviel kostete die Bahn? Welches sind die wichtigsten Stationen der Schwarzwaldbahn? Bei welcher Station beginnt die eigentliche Bergbahn? Welches ist die schönste Strecke der Bahn? Bei welcher Station erreicht die Schwarzwaldbahn die höchste Stelle? Wie lange ist der Sommerau-Tunnel? Wieviele Tunnels hat die Schwarzwaldbahn? Über wieviele Brücken fährt die Bahn? Wie lange ist die Bahnstrecke von Offenburg bis Singen? Wie lange ist die Bahnstrecke von Hornberg bis Sommerau? Wieviele Meter steigt die Bahn von Hausach bis Sommerau? Wieviele km. spart man, wenn man von Offenburg über Triberg nach Konstanz fährt, anstatt über Basel? Wieviel spart man dadurch an Geld? Worin besteht der Nutzen der Bahn für den Schwarzwald selbst? Worin besteht der Nutzen der Bahn für das Land?

10. Das Badnerland - S. 17

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Wiederholungzfragen: Wo breitet sich das Enz-Pfmz-Kraichgauer Hiil>kl>lt>td aus? Welchen Namen hört man außerdem dafür? Welche Flüsse durchströmen es? Wie ist der Lauf derselben? (Warum?) Welche Berge sind im Hügelland? Welches sind die wichtigsten Bahnen? Womit beschäftigen sich die Bewohner daselbst? Welches sind die größeren Orte des Hügellandes? Warum hat das Hügelland ein so mildes Klima? Welche Handelspflanzen werden im Hügelland angebaut? Wo wird Tabak verarbeitet? Wo werden die Zuckerrüben verarbeitet? In welcher Stadt wird Zichorie hergestellt? Welcher Ort des Hügellandes hat eine Saline? Wieviel Zentner Salz werden in Rappenau alljährlich gewonnen Wo ist das Schwefelbad? Welches ist die Goldstadt des Hügellandes? Für wieviel Mark Rohstoffe werden dort jährlich verarbeitet? Für wieviel Mark Kunstprodukte werden dort jedes Jahr hergestellt Wieviele Arbeiter sind in der Goldstadt beschäftigt? Streng. Äadnerland, Ii. 0
   bis 10 von 596 weiter»  »»
596 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 596 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 13
2 0
3 36
4 23
5 22
6 0
7 33
8 361
9 22
10 16
11 0
12 0
13 9
14 0
15 20
16 2
17 1
18 215
19 31
20 0
21 2
22 9
23 0
24 15
25 4
26 9
27 10
28 4
29 143
30 7
31 3
32 5
33 3
34 2
35 18
36 43
37 57
38 72
39 52
40 1
41 0
42 5
43 6
44 2
45 32
46 121
47 24
48 23
49 17

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 439
1 2657
2 196
3 2524
4 10002
5 596
6 1176
7 3613
8 908
9 3462
10 1010
11 1290
12 1239
13 840
14 87
15 589
16 3586
17 9565
18 398
19 654
20 940
21 688
22 82
23 2184
24 439
25 878
26 259
27 210
28 1369
29 152
30 218
31 138
32 664
33 117
34 871
35 548
36 5905
37 6853
38 1603
39 1702
40 4038
41 5152
42 1325
43 2693
44 600
45 5416
46 1533
47 151
48 522
49 330
50 376
51 207
52 909
53 263
54 2009
55 260
56 2653
57 1191
58 998
59 1553
60 2893
61 3137
62 270
63 544
64 1066
65 300
66 1467
67 1078
68 3813
69 1497
70 1150
71 2373
72 10473
73 2676
74 395
75 464
76 2232
77 2194
78 372
79 1185
80 499
81 109
82 1305
83 2983
84 377
85 314
86 905
87 1510
88 125
89 197
90 722
91 982
92 15227
93 158
94 3234
95 585
96 475
97 312
98 3657
99 70

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 559
1 885
2 28
3 93
4 15
5 57
6 2891
7 80
8 15
9 46
10 273
11 607
12 301
13 432
14 5985
15 1
16 7
17 36
18 81
19 170
20 5
21 48
22 0
23 6
24 360
25 2405
26 11
27 1
28 116
29 195
30 26
31 17
32 755
33 135
34 469
35 20
36 5879
37 0
38 670
39 125
40 66
41 75
42 67
43 175
44 106
45 18
46 26
47 1058
48 3
49 6
50 174
51 462
52 294
53 155
54 75
55 131
56 165
57 13
58 15
59 110
60 31
61 45
62 28
63 2
64 27
65 24
66 2312
67 29
68 123
69 24
70 2549
71 37
72 296
73 15
74 8
75 110
76 15
77 13
78 675
79 15
80 112
81 2415
82 91
83 600
84 29
85 0
86 28
87 34
88 5
89 700
90 522
91 146
92 78
93 1887
94 1344
95 2595
96 4903
97 306
98 40
99 151
100 123
101 104
102 210
103 18
104 11
105 639
106 98
107 920
108 6
109 73
110 118
111 45
112 44
113 113
114 207
115 32
116 27
117 41
118 77
119 1958
120 23
121 53
122 577
123 94
124 189
125 207
126 37
127 450
128 8
129 142
130 986
131 235
132 27
133 3622
134 12
135 204
136 276
137 593
138 27
139 6715
140 63
141 75
142 1173
143 53
144 267
145 88
146 5
147 29
148 13
149 55
150 8
151 52
152 128
153 187
154 69
155 41
156 43
157 57
158 6
159 160
160 67
161 70
162 1
163 0
164 18
165 66
166 110
167 22
168 173
169 82
170 113
171 114
172 191
173 223
174 933
175 427
176 46
177 57
178 3
179 68
180 110
181 15
182 67
183 894
184 16
185 51
186 6
187 36
188 2986
189 2
190 2
191 110
192 221
193 381
194 38
195 91
196 173
197 7
198 25
199 693