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1. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 66

1909 - Breslau : Hirt
66 13. Die Menschenwelt. 13. Die Menschenwelt. a) Heimat des Menschengeschlechts. Von den Lebewesen der Erde ist der Mensch am spätesten, am Ende der Tertiär- oder im Beginne der Quartär- zeit, nachweisbar. Aus der diluvialen Eiszeit haben wir schon viele Spuren des Menschen, aber seine Urheimat ist unbekannt. Die wahrscheinlichste An- nähme geht dahin, daß die ganze Menschheit ursprünglich einheitlich und völlig gleichartig war, also gleiche Abstammung hat, und daß die Urheimat in einem tropischen oder subtropischen Teil Asiens zu suchen ist. Von dieser aus ist dann die Menschheit ausgeschwärmt und hat sich mit Ausnahme von abgelegenen, unwirtlichen arktischen Inseln und einiger vereinzelt liegenden Inseln im Stillen und im Indischen Ozean über die ganze Erde verbreitet. b) Größe und Bevölkerung der Erde im Jahre 1905. Erdteile Millionen qkm Bewohnerzahl im ganzen aus 1 qkm Australien und Polynesien........... Europa................... Amerika f Südamerika............ | Nordamerika mit Polaraebieten . . . Afrika................... Asien.................... 9 10 18 24 30 44 7 400 40 110 140 820 0,8 40 2/2 4,6 5 18 Bewohner (und bekanntes Landgebiet) der Erde 135 1517 11,5 c) Verschiedene körperliche und sprachliche Ornttoidlimg nach erfolgter Trennung von der Urheimat. Durch den Einfluß von Klima, Boden und die hierdurch bedingte Lebensweise und Ernährung entwickelte sich die Menschheit in ihren neuen Wohnsitzen körperlich wie geistig ganz verschieden. Die Form des Schädels vor allem veränderte sich mit der Zeit beträchtlich, und so unterscheidet man jetzt Langköpfe (z. B. Neger), Kurzköpfe (z. B. Mongolen), zwischen denen noch der Typus der Mittelköpfe steht. Ferner wird die Stellung der Zähne berücksichtigt, d. h. ob die Schneidezähne schief vorwärts gerichtet sind, oder ob sie gerade im Kiefer stehen. — Nach dem Haarwuchs unterscheidet man 1. Schlichthaarige mit straffem oder weichem oder lockigem Haar, 2. Kraushaarige oder Wellhaarige, deren Haar sich in kleinen Spiralen windet. Eine ähnliche Entwicklung zur Verschiedenheit hat auch die menschliche Sprache durchgemacht; in ihr weichen die Völker mehr voneinander ab als in den unter- scheidenden körperlichen Merkmalen. Drei Hauptarten treten hervor: 1. isolierende, in denen durch die Lantsormen die Bedeutung, dagegen die Beziehung (Kasus, Tempus, Modus) der Begriffe durch die Stellung der unver- änderten Wörter ausgedrückt und die genaue Bedeutung an der Betonung erkannt wird. Nach der hierzugehörigen Sprache der Chinesen, Annamiten und Siamesen heißen sie auch einsilbige Sprachen.

2. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 148

1912 - Leipzig : Teubner
148 Der Mensch. Menschenrassen. hat, so erkennen wir, in wie hohem Maße er die bisherige pflanzen- und Tierwelt durch seine Tätigkeit umgestaltet hat. In vorgeschichtlicher Zeit waren besonders der mehrmalige Klimawechsel (Steinkohlen- zeit, Eiszeit), sowie die wechselnde Verteilung von Wasser und Land von großem Einfluß auf die Verteilung der Eier- und Pflanzenwelt. 3. vom Menschen. Kus der Geschichte wissen wir, daß die Bewohner Ägyp- tens, Mesopotamiens, Indiens und Chinas bereits mehrere tausend Jahre vor Christi Geburt eine hohe Kultur besessen haben, viele Jahrtausende mußten aber vorhergegangen sein, um die Bewohner dieser Gebiete zu einer so hohen Entwicklung zu bringen. Über diese Urzeit des Menschen verrät uns die Ge- schichte nichts. Dafür hat die Altertumsforschung Entdeckungen gemacht, durch die wir Runde von den ersten menschlichen Bewohnern unsers Vaterlandes er- halten. Bei Weimar, bei Düsseldorf, am Harzrande, in Schwaben, am Bodensee u. a. G. hat man nämlich neben Knochen vom Renntier, Elch, Eisfuchs, Elefanten, Nashorn usw. Werkzeuge aus Feuerstein und Knochen gefunden, so daß man davon überzeugt ist, daß schon während der Eiszeit in diesen Gegenden Menschen gewohnt haben. Kber die Urheimat des Menschen ist unbekannt. Man darf wohl annehmen, daß damals, als das Eis große Gebiete Europas bedeckte, wär- mere Länder, wie Kfrika und Ksien, stärker bewohnt waren, und es ist wahr- scheinlich, daß in Asien die Wiege des Menschengeschlechts gestanden hat. von hier aus verbreiteten sich die Menschen jedenfalls über die ganze Erde. Durch den Einfluß des Klimas und der Lebensweise entwickelten sie sich körperlich und geistig verschieden, so daß wir jetzt eine Vielheit von Stämmen und Völkern kennen. Man hat sie nach der Form und Größe des Schädels, der Farbe der haut, dem Haarwuchs, der Sprache und andern Merkmalen verglichen und so mehrere Gruppen des Menschengeschlechts aufgestellt, die man Nassen nennt. 1. Die mittelländische Rasse. Sie führt diesen Namen, weil die hervorragenden Völker dieser Gruppe um das Mittelmeer herum ihre Ausbildung und Blüte erlangt haben, vorherrschend ist bei ihnen die helle Hautfarbe, die das Blut an den Ivangen durchscheinen läßt. Mittel- und Uurzköpfe sind überwiegend. Dem Kopf entspricht ein verhältnismäßig großes Gehirn. Weiches und welliges bis stark gelocktes haar schwankt in der Farbe vom hellsten Blond bis zum tiefsten Kastanienbraun, — Diese Rasse umschließt die wichtigsten Kulturvölker der Erde. Sie erstreckt sich über ganz Europa mit Ausnahme der nordöst- Iichsten Landstriche (Finnen) und einigen kleinen, von asiatischen Völkern bewohnten Ge- bieten im Gsten. Sic herrscht in Vorderasien vor und sendet einen Zweig nach dem dicht- bevölkerten Indien hin. Auch Nordafrika wird zum größten Teil von ihr bewohnt. Seit dem Zeitalter der Entdeckungen beginnt die Ausbreitung dieser Rasse jenseits der Gzeane. Amerika gehört größtenteils ihrem Bereiche an. Auch in Südafrika und Australien hat sie sich angesiedelt. Sie umfaßt ziemlich die Hälfte der gesamten Menschheit, etwa 800 Mil- lionen Seelen. 2. Die mongolische Rasse wird körperlich durch breitgesichtigen, kurzköpfigen Schä- del mit vorspringenden Backenknochen gekennzeichnet. Die Augen sind meist etwas schief geschlitzt, die haare schlicht und schwarz. Die Hautfarbe ist weizengelb. Diese Rasse nimmt Asien mit Ausnahme Vorderasiens, Vorderindiens und der indischen Inselwelt ein. West- wärts hat sie sich nach Nordeuropa und in die europäische Türkei verbreitet. Einst sicher die zahlreichste aller Rassen darstellend, umfaßt sie jetzt kaum noch % der Menschheit, etwa 500 Millionen Seelen. 3. Die Inselvölker der malaiisch-polynesischen Rasse breiten sich im Süden Asiens

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 180

1846 - Aachen : Benrath
180 Wald- und Steppenbewohner ? — Der Bewohner fruchtbarer Ebe- nen? — Welche Thiere find ihm bei Gewinnung der Nahrungs- mittel behülflich? — Wodurch beherrscht er die Thiere? — Wovon stammen alle Menschen ab? — Sind die Menschen in Farbe, Haupthaar und Kopfbildnng einaubev gleich? — Woher mag es kommen, daß sich ganze Völkerstämme so sehr verändert haben? — Haben auch die Cnlturpflanzen Veränderungen erlitten? — Nenne einige Gartengewächse, welche viele abweichende Fornien (Varie- täten) zählen! — Welche Hausthiere zeigen bedeutende Varietä- ten? — In wie viele Gruppen zerfallen die Menschen nach der Hautfarbe, Kopfbildung und dem Haupthaare? — Wie heißen dieselben? — Wodurch schützt sich der Mensch in der kalten Zone gegen die fürchterliche Kälte? — Wie kleidet er sich in der heißen? — Wie in der gemäßigten? — Vermag die Kleidung ihn gegen jegliche ungünstige Witterungs-Einflüsse zu schützen? —Wo wohnt der Nordländer? — Der Bewohner der heißen Zone? — Reichen Kleidung und Wohnung allenthalben und zu jeder Jahreszeit ans? — Kann ein Mensch die verschiedenen Stoffe zu seiner Kleidung und die Materialien zur Wohnung selbst verschaffen imt> zuberei- ten ? — Welche Leute sorgen für unsere Kleidung? — Welche sind bei dem Bau einer Wohnung nöthig? — Welche sind niit der Beschaffung unserer Nahrnngs- und Arzneimittel beschäftigt? — Was zeichnet den Menschen in körperlicher Hinsicht noch be- sonders vor den Thieren ans? — Was leistet er niit seinen Hän- den? — Mit seinen Füßen? — Wie sind seine Gesichtszüge? — Welche Gefühle und Seelenzustände kann er durch das Gesicht ausdrücken? — Was vermag er niit der Stimme? — Wie sauge sprachen die Menschen nur einerlei Sprachen? —•- Wie vielerlei Sprachen sind uns bis jetzt bekannt geworden? — Wie werden die Sprachen eingetheilt? — Was sind Haupt-? — was ver- wandte Sprachen? — Welche nennt man lebende? — welche todte Sprachen? — Wie heißt deine Muttersprache? — Welche Sprachen sind mit derselben verwandt? — Nenne einige Mund- arten der deutschen Sprache! — Welche benachbarten Städte ha- den verschiedene Dialekte? Welche deutsche Mundart ist zur Schrift- oder Büchersprache erhoben worden? — Wo findet man die Regeln der hochdeutschen Sprache gesammelt und geordnet? —. Welche Völker sind wortarm? — Welche am wortreichsten? — Was er-

4. Lehrstufe 3 - S. 126

1867 - Leipzig : Teubner
126 Vierter Abschnitt. Lebensweise und Kultur der Menschen. §. 226. Nahrungsweise, Wohnung und Kleidung. Jedem Erdstriche ist die Hinneigung zu gewissen Nahrungsstoffen eigen- thümlich und natürlich, z. B. dem heißen Erdgürtel die zu vegetabilischer Nahrung, während arktische Völker auf thierische Nahrung angewiesen sind. Manche Völker essen Alles, andre verabscheuen gewisse Speisen, einige sind mäßig, andre zeichnen sich durch Gefräßigkeit aus und verschlingen selbst Un- verdauliches (die Erdfresser unter den Negern und am Orinoco). Menschen- fresser gibt es nur noch wenige in Afrika, auf einigen austral. Inseln und in Südamerika. Die Bereitung gekochter Speisen ist der erste Schritt zur Kul- tur. Alle Völker suchen sich berauschende Getränke zu bereiten und lieben den Genuß narkotischer Mittel; Beispiele. Die Nahrungsweisc übt einen wichtigen Einfluß sowohl auf die körperliche als auf die geistige Beschaffenheit aus; Völ- ker, die vorzugsweise Fleischkost genießen, sind in der Regel auch gleichgiltig gegen Menschenblut (die Gauchos und viele Indianer Amerikas). In der Anlage ihrer Wohnungen richten sich alle Völker nach den natürlichen Bedingungen ihrer Wohnsitze. Form und Art derselben hängt von dem verwendbaren Material ab; selbst die Baukunst der höher entwickelten Völker steht unter dem Einfluß der umgebenden Natur. Kleidung: manche Völker gehen ganz nackt, bei einigen vertritt das Einreiben der Haut mit Fett, das Bemalen mit Farben, das Tätowiren ganz oder theilweise die Stelle der Kleider; Nationaltrachten. Civilistrte Völker sröhnen der Mode. Rohe Völker sind meist schmutzig, andre, z. B. die Tür- ken halten aus große körperliche Reinlichkeit. Allen Völkern ist das Streben eigen, sich durch Putz zu schmücken, doch Weichen sie in der Wahl des Putzes weit von einander ab; manche verunstalten ihren Körper, indem sie z. B. Lippen, Ohren, Nase durchbohren und in die Öffnungen Knochen, Federn und Holz stecken, oder die Zähne färben, feilen und ausbrechen. §. 227. Einfluß des Klimas auf die Kultur. Die klimatischen Verhältnisse eines Landes wirken bald hemmend bald fördernd auf die Entwicklung der Einw. desselben. Tropische Hitze, polare Kälte, die scharfen klimatischen Gegensätze großer Binnenländer wirken nach- theilig auf die Kulturzustände der Einw. Große Hitze und große Kälte, beide machen zur Arbeit und Anstrengung unfähig. Dagegen äußert ein gemäßigtes Klima sowohl auf die physische als auf die geistige Entwicklung einen günstigen Einfluß. Die üppige Naturkraft tropischer Vegetation reicht dem Menschen Nah- rung ohne Arbeit zu fordern, er versinkt daher leicht in Trägheit und im Schoße des Überflusses bleiben seine Geistesfähigkeiten unentwickelt. Die karge Natur der Polargegenden zwingt ihn alle seine Kräfte nur auf Ge- winnung der nothwendigsten Eristenzmittel zu verwenden, es bleibt ihm des- halb keine Zeit, keine Lust, keine Gelegenheit zur Ausbildung seines Geistes. Dagegen sind die Naturverhältnisse gemäßigter Gegenden, die zu angestreng-

5. Die Geschichte der Deutschen - S. 8

1824 - Herborn : Krieger
8 reinsten menschlichen Bildung, zur höchsten Cioilisarton entwickeln. Je mehr sich ein Volk dieser Bestimmung nähert, desto herrlicher ist es; je weiter eö davon zurückbleibt, desto schlechter muß es erscheinen. In dem Hinstreben zu dieser Bestimmung, die allen Völkern gleicher Weise obliegt, hat aber das eine weil bedeutendere Schwierigkeiten zu überwinden, als das antere. Leichter wurde es dem Griechen unrer einem milden Himmel und in einer reizenden Narur, die seine Kräfte gleichmäßig anregte, das Werk seiner Bildung zu vollbringen, als es dem Bewohner lybischer Wüsten werden kann. Vor Allem sind daher bet der Würdigung eines Volkes die Naturver- halrnisse zu berücksichtigen, die feine Entwicke- lung entweder erleichtern, oder erschweren. Oh- nehin wird man es nie zu umfassender und kla- rer Erkenntnis; eines Volkslebens bringen, wenn man dasselbe nicht in inniger Beziehung auf die natürliche Oertttchkeir, die es umgibt, und dem Bewußtsein des Volkes auch so lief cingepragt Ist, betrachtet und beurtheilr. Neben den natürlichen Verhältnissen eines Volkes kommen dann seine äußeren geschicht- lichen d. i. diejenigen, in denen es zu andern Völkern steht, vorzüglich in Betrachtung» Es macht einen außerordentlichen Unterschied, ob ein Volk in müßiger Ruhe und öder Abgeschie- denheit sein Dasein verbracht, oder in Reibun- gen gestanden hat , in denen seine Kräfte berührt und angeregt wurden; es macht einen noch grö- ßeren, ob es so glücklich war, seine Freiheit und Selbständigkeit zu behaupten, oder ob es das Unglück harre, dem Stärkeren zu unterliegen und die Kette des Sklaven tragen zu müssen. Fast noch wichtiger aber sind für Glück und

6. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 41

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
41 Die letztern finden wir auch in den nördlichen Ländern der Alten Welt. Tagegen waren in Amerika zur Zeit der Entdeckung unsere so nützlichen Hansthiere: Pferd, Kuh, Schaf, Hund gar nicht gekannt. Schärfer sind die Gegensätze zwischen der kalten, gemäßigten und heißen Zone. Je weiter wir uns vom Aequator aus dem Nordpol nähern, desto mehr nehmen die Formen der Pflanzen und Thiere iu ihrer Vollkommenheit ab. Die Bänme werden zwerghafter, die Blumen unscheinbarer, und Moose und Flechten mehren sich, bis sie die einzigen Vertreter des Pflanzenreichs sind. Das Thierreich, wenn auch weniger mannigfaltig, wird doch weniger beeinträchtigt durch den Mangel der belebenden Wärme < Wallfisch, Wallroß, Eisbär :c.). Gewöhnlich nimmt man vier sogenannte Pflanzengürtel oder Pflanzenzonen an. (Meyen unterscheidet deren acht). Da in dem Vorhergegangenen die Aequatorialzoue genügende Charakteristik gefunden und bei Europa uothwendig die drei andern, sowie bei den übrigen Erdtheilen Speeialitäten Erwähnung finden müssen, so kann hier diese allgemeine Angabe genügen. § 18. Der Mensch. Der Mensch, der allein denkende und sprechende Bewohner der Erde, ist zu ihrem Beherrscher bestimmt, wie sehr er auch selbst unter dem Ein- slusse der Natur steht und seine Entwickelung durch sie bedingt wird. Er bewohnt die Länder aller Zonen, seine Schiffe tragen ihn über die Meere, und die Körper der Erde und ihre Kräfte müssen ihm dienen. Welche Länder sind aber die bevölkertsten und für die körperliche und geistige Eut- Wickelung des Menschen die geeignetsten? Der Mensch der Tropen- wie der Polarzone „kommt nicht zu sich selbst vor lauter Abhängigkeit von der Natur Die vollendetste Schönheit ziert die Bewohner der Gegenden am Kaukasus, daher die Benennung kaukasische Race (die weiße, iudo- europäische über 500 Millionen) ^). Sie ist über Europa, Süd- und Süd- West-Asien und den Norden von Afrika verbreitet, und zeichnet sich besonders durch ovale Schädelbilduug, hohe Stirn, große offene Augen, gerade Nase, senkrecht gestellte Zähne, weiche, glatte oder großlockige blonde, schwarze oder rothe Haare, und^dnrch Ebenmaaß aller Körpertheile, vor allem aber durch ihre geistige Begabung und Bildungsfähigkeit aus. Sicher steht dies mit der Natur der von den Gliedern dieser Race (namentlich den Europäern) bewohnten Gegenden der Erde in genauem Zusammenhange. Weniger warm, seucht, üppig und verschwenderisch, läßt sich der Boden derselben nur durch ausdauernden Fleiß und mit saurem Schweiße das ab- ringen, was der Bewohner bedarf; der Wechsel der Jahreszeiten, die 1) Man theilt die Menschen gewöhnlich, nach Blumenbach, wie es hier ge- schehen, in fünf Ra^en ein; Prichard unterscheidet deren sieben, Barry de St. Vincent fünfzehn.

7. Die Völker und Staaten der Erde - S. 11

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Kap. 1. Vorbemerkungen. Europa's Physik. 1l Daß Europa's Gebirgsland z. B. größtentheils tut S. und W. des Erdtheils emporsteigt, bedingt nicht blos seine klimatische, sondern auch, mit dieser, seine größere ethno- graphische Einheit. — Denkt man sich die Küstenländer des Mittelmeers niedrig tmb eben, die Gestade des baltischen und deutschen Meeres dagegen umgiirtet von dem wechsel- vollen Hochlande, das in der That jene umschließt, — welche von der Natur selbst gebotene Entfremdung würde damit, selbst blos in Folge des Vorwaltens aubcrcr klimatischer Momente, zwischen dem eisigen Norden und dem heißen, dürren Süden auch in ethnographischer Beziehung unausbleiblich eingetreten seyn? — welche Einförmigkeit des Natur-, wie des Völker- lebens würde zugleich, mit der größeren klimatischen und eth- nographischen Geschiedenheit beider Kontinental-Hälften, in jeder derselben herrschend geworden seyn? — welch eine Er- starrung würde den Norden, welch eine Beschränkung den Süden in engen Bahnen gefangen gehalten haben: — eine Ar- muth , eine Beschränkung, die hier schwerlich die reichen tmb großartigen Erscheinungen des antiken Griechen- und Römcr- thunls, dort eben so wenig die mannigfaltigen, mit dem Erbe des Südens reich wuchernden, lebensvollen Schwingungen des germanischen Völkerkreises gestattet haben würde. — Ja, — denken wir uns Europa's Hauptgebirge auch nur auf der Hanptwasserscheide zwischen der Nord- und Ostsee einer-, dem kaspischen und schwarzen Meere andrerseits gelagert, — würde nicht eine ähnliche Entfremdung den Norden und Süden, den Westen und Osten Europa's von einander fern gehalten ha- den, würde dann nicht der Südosten eben so sicher bei Asien geblieben seyn, als etwa das nunmehr europäisirte Wolga- Gebiet, wenn der Ural, statt auf seiner östlichen, auf seiner westlichen Wasserscheide läge? — Diese und ähnliche Betrachtungen weisen auf das auch in ethnographischer Beziehung Bedeutungsvolle in der Anord- nung und Vertheilung der Hoch- und Tiefländer hin; — die Geschichten der vergangenen, die Zustände der gegenwärtigen Zeiten bestätigen diese Bedeutung. Denn in der That, wenn wir diese Vertheilung ins Auge fassen, so finden wir im Süd-

8. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 50

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
50 Abschli. 1. Physiologische Mannigfaltigkeit und Einheit des Menschen. ist der dort lebende Mensch; und so wie die Hitze sich ver- mindert, verbleicht die Farbe rc." Und Buffon und Blu- menbach sind im Wesentlichen derselben Meinung. Dabei ignorirte man indeß die bekanntesten geographischen Thatsa- chen. Man übersah, daß die Amerikaner durch alle Zonen, unter allen Breiten, fast dieselbe kupferrothe Farbe ha- den, — daß die Polarvölker zum Theil dunkler gefärbt fntd, als die in gemäßigteren Himmelsstrichen lebenden Europäer, daß neben dem sammetschwarzen Neger der hellgefärbte Ber- der, neben dem dunklen Negrito der bräunliche Malaye hau- set, und daß der fast schwarze Neuholländer unter einer geo- graphischen Breite gefunden wird, unter welcher, auf der nörd- lichen Hemisphäre, helle kaukasische Stämme wohnen. Zwar kann der Einfluß der Temperatur auf die Färbung der Haut keinesweges ganz geleugnet werden, denn wir wissen, daß eu- ropäische Kolonisten in Afrika, daß jüdische Stamme in Ha- besch, — obgleich diese letzteren einem Volke angehören, das vor allen durch ein zähes Festhalten an ursprünglichen Eigen- thümlichkeiten sich auszeichnet, — fast so dunkel gefärbt werden, als die Ureinwohner. Aber wir wissen auch, daß jene über- siedelten Stämme, trotz ihrer überraschenden Bräunung, den- noch niemals in wahre Neger umarten, — daß, umgekehrt, die letzteren unter dem Äquator eben nicht am schwärzesten sind, daß sie unter allen Breiten Amerikas, durch zahlreiche Generationen, nicht nur ihre ursprüngliche Färbung, sondern auch alle ihre anderen Eigenthümlichkeiten bewahrt haben, und daher auch wahrscheinlich auf ewig fortpflanzen wer den, — daß überhaupt Umbildungen von Individuen und Geschlechtern einer Nace in eine andere niemals stattgefun- den haben, sofern sie sich geschlechtlich fern von einander hielten, — daß vielmehr die aus der Vermischung verschie- dener Varietäten entstandenen und entstehenden Bastard-Fa- milien, nach einer kurzen Reihe von Generationen, rein zum väterlichen oder mütterlichen Typus zurückarten. — Und was hienach von der Hautfärbung und dem Einflüsse der Tempe- ratur gilt, das gilt auch von allen übrigen, die Abartung be stimmenden Eigenthümlichkeiten, so wie von allen durch das

9. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 165

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
165 Kap. 4. Von dem Einflüsse der Heimath. hinwegznwagen von der festen, sicheren heimathlichen Erde, hinaus auf das bewegliche, schwankende fremde Element, auf welchem den Menschen nichts schützt vor der ewig nahen Ge- fahr, als Muth und Klugheit und (mit Hegels Ausdrucke) „sein gemachter Boden, den er mit sich führt." — Welches Motiv man nun auch der Erfindung der Schiffahrt unterlegen mag, ob Raub-, Kriegs- und Er- oberungslust oder das friedlichere Streben des Forschens und Verkehrs: immer ist sie als Epoche machend in der Geschichte des menschlichen Geistes anzusehen, immer begründet sie einen neuen Zustand in der menschlichen Gesellschaft, insofern sie die ozeanischen Scheidungen aufhebt, den Umgang fernwoh- lieuder Völker, den gegenseitigen Verkehr der entferntesten Erd- enden vermittelt, die Elemente, welche durch ungeheure Räume für ewig von einander getrennt zu seyn schienen, in frucht- bare Berührung bringt, und somit alle die befruchtenden Ein- flüsse frei macht, welche überall aus der gegenseitigen Friktion verschiedener Individualitäten entspringen müssen, und bis da- hin nur aus dem engen, gebundenen Verkehre auf dem star- ren Medium des Festlandes eine beschränkte Einwirkung auf die Entwickelung der Menschheit gewinnen konnten. — Das Meer verbindet nun, was es früher trennte. „Früherhin waren die Gestade, die Meere, die Oceane nur Hem- mungen auf dem Planetenringe; nur die flüchtigsten Formen, die der Atmosphäre, überflogen sie. Die Metallschätze der verschiedenen Theile der Erdrinde, die Vegetation, die Thier- welt, die Völkerwelt, alle nahmen erst späterhin gänzlich verän- derte Sphären ihrer räumlichen Verbreitungen ein; denn nur weniges wurde vorher willenlos, wie der Flugsand, die Ko- kosnuß, das Treibholz, die Eisscholle rc., von den Strömun- gen der Winde und Oceane von Gestade zu Gestade gewälzt." *) — Durch die Schiffahrt ist heute der größere, ozeanische Raum des Erdrundes für alle Kulturvölker unendlich zusam- mengeschrumpft **), und ihnen zugänglicher geworden, als *) C. Ritter, Über das historische Element in der geographischen Wissenschaft (Berlin 1834). **) In der eben citirtcn, äußerst interessanten und belehrenden Ab-

10. Allgemeine Erdkunde, Wiederholung der Länderkunde ohne Deutschland - S. 68

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
68 Die fremden Erdteile. mandscharo, Kenia, Ruwenzori und Kamerunpik bilden, einige Unebenheiten her- vorgebracht haben. Die wichtigsten Verwerfungen sind der Kesseleinbruch des Kongobeckens und die beiden großen ostafrikanischen Gräben, von denen sich der eine vom Roten Meer südwärts bis zum Kenia, Kilimandscharo und Viktoriasee erstreckt und der andere die Gebiete des Albert-, Tanganyika- und Njassasees umfaßt. Historische Beziehungen zu Europa und Asien. Afrika hat auch im Hinblick auf seine Geschichte vielfache Beziehungen zu Europa-Asien, namentlich den Mit- telmeerländern, und zwar von den Zeiten der Phönizier und Karthager, der Ägypter und Griechen, der Römer und Punier bis auf die Blütezeit der Araber im Mittelalter und auf die Gegenwart herab, wo Afrika unter die europäischen Kolonialmächte fast aufgeteilt ist. Enge Beziehungen bestanden ferner schon seit dem grauen Altertum zwischen Indien und O st a f r i k a. Ungunst der geographischen Verhältnisse. Der Erdteil hat gleich Australien lange unter der Ungunst seiner geographischen Verhältnisse zu leiden gehabt. Charakteristisch ist vor allem die äußer st mangelhafte Gliederung der K ü st e n. Afrika gleicht einem Stamm ohne Zweige, einem Rumpf ohne Glieder; es hat äußerst einförmigen Küsteusaum, sehr dürftige Jnselbildung und in- folge von stellenweise sehr starker Brandung oder gefährlichen Sandbänken auch nur wenig zugängliche Küsten. Einförmigkeit und Unzugänglichkeit kennzeichnen auch den Oberflächen- bau. Die weitaus vorherrschende Bodenform ist das Plateau, und meist erstreckt sich nur ein schmaler Tieflandstreifen längs der Küsten. Hinzu kommt, daß ein großer Teil der Hochflächen Steppen- und Wüstencharakter an sich trägt. Viel trug zur Verschlossenheit Afrikas auch die Natur seiner Flüsse bei; denn fast alle Ströme (nenne sie!) haben wegen der durch den plateauförmigen Aufbau der Landmassen veranlaßten häufigen Wasserfälle und Katarakte Hemmnisse für die Schiffahrt aufzuweisen. Große Schwierigkeiten setzten dann der Durchforschung und Besiedlung des Kontinents die tropische Hitze und das vielfach recht gefährliche Klima ent- gegen. Auch die Sahara bildete für die Beziehungen nach S. einen breiten Riegel. Dazu galt Afrika lange als ein Gebiet, das der Lockmittel des Verkehrs, wie edler Metalle, kostbarer Gewürze usw., entbehre. Endlich ist noch daran zu erinnern, daß die Ureinwohner Afrikas, die N e g e r, der weißen Rasse an geistiger Entwicklung bei weitem nachstehen. Aus alledem erklärt sich zur Genüge, daß Afrika lange von den Europäern ge- mieden ward und daher auch europäischer Gesittung entzogen blieb. Gegenwärtige Verhältnisse. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein ge- waltiger Umschwung in der Wertschätzung Afrikas vollzogen. Das Innere, das noch bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts in tiefes Dunkel gehüllt war, ist nunmehr entschleiert. Weder der Glutbrand der Tropensonne noch der Würgengel des Fiebers oder der Kannibalismus der Eingeborenen vermochte die Heroen der Afrikaforschung, unter welchen auch viele deutsche Namen glänzen, von ihrem Vorhaben abzuschrecken. Die nähere Erforschung des Erdteils ergab die völlige Unrichtigkeit der An- schauung, als sei er ein wertloses Gebiet; er erwies sich vielmehr im Besitz sehr
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