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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 13

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
13 Zu Ehren der Gttin Ostara, der Schwester Donars, wurde im Frhjahr das Fest der wiedererwachten Natur, das Osterfest, gefeiert. Auf Bergen und Hgeln wurden groe Holzhaufen aufgeschichtet und an-gezndet und mit Blumen geschmckte Ziegenbcke als Opfer dargebracht.') Zur Verehrung der Gttin Freyja wurde das Maifest gefeiert. Alle Wohnungen wurden mit frischen Maien geschmckt, auf einem in gleicher Weise gezierten Festplatze erschollen muntere Lieder, und die frh-liche Jugend erfreute sich auf fonniger Au an lustigen Reigentnzen. Wenn die Sonne den hchsten Stand erreicht hatte, fand das Fest der So mm er-Sonnenwende statt, das zugleich der Sterbetag des Gottes Baldnr war. Wie es noch heute in einigen Gegenden Deutschlands Sitte ist, wurden Heilkruter gesammelt, in Bndel gebunden und gesegnet.2) Beim Gewitter wurden sie auf dem Herde angezndet, um Haus und Hof vor Gefahr zu bewahren. Kranke, die in dieser Zeit Wasser tranken oder badeten, genasen. Gesunde wurden vor Krankheit geschtzt, denn das Wasser, selbst der Tau, hatte in diesen Tagen eine ganz besonders heilbringende Kraft. Durch das Ernte- oder Herbstsest sollte dem Gotte Wodan, der Feld und Flur gesegnet hatte, in besonders feierlicher Weise der schuldige Dank gespendet werden. Auf den ckern wurden groe Holz-stoe augezudet und auserlesene hren und Tiere geopfert, um den Segen fr die cker und das Gedeihen der Herden herabznflehen. Als die Germanen zum Christentume bekehrt waren, legte man den heidnischen Festen und Gebruchen eine christliche Bedeutung bei; aus dem Julseste wurde das Weihuachtssest, aus dem Feste der Gttin Ostara mit seinen Osterseuern und Ostereiern, den Sinnbildern des wiedererwachen-den Lebens, das christliche Osterfest. e) Sdett- Willen der Götter und die Zukunft suchten die Germanen ans mancherlei Weise zu erforschen. In heiligen Hainen hielten sie weie Rosse, deren Wiehern als gttliche Zeichen gedeutet wurde. Sie beobachteten den Flug der Vgel, beschauten die Eingeweide der Opfer-tiere und warfen Stbchen, auf denen die heiligen Runeuzeicheu eiuge-kerbt waren. Gttliche und prophetische Kraft wurde den weisen Frauen, den Alrnnen,3) zugeschrieben. Die rmischen Schriftsteller-weisen ans Albrnua, besonders aber ans Belle da hin, die zur Zeit *) Vergleiche die Osterfeuer. Es ist das Weihkrantsbnnd, das am Tage der Krautweihe (Maria Himmelfahrt in der Kirche geweiht wird. 3) Nuna Geheimnis; Alrune (Alrenne) = Allwissende; bergt.: zuraunen.

2. Geschichte der Römer - S. 28

1836 - Leipzig : Baumgärtner
28 sammelte Romulus auf dem palatinischen Hügel seine Genossen zu einer Opferfeier, wo ihm bei der Vogelschau Adler zu Gesicht kamen; dann zog er, wie es der heilige Gebrauch der Etrusker verlangte, mit einem Pfluge, den ein Stier und eine Kuh von weißer Farbe zogen, eine Furche um den Hügel in einem Viereck, um so den Umkreis der Mauer oder das Pomörium zu bestimmen. Wo ein Thor stehen sollte, wurde der Pstug über das Land getragen (a portando aratro porta). (Siehe die Abbildung ix- ).) Hierauf opferte Romulus beide Rinder und andere Opferthiere den Göttern. Dieser Tag der Gründung Roms soll der 21. April gewesen seyn, an welchem die Landleute das Fest der Hirtengöttin Pales feierten und über angezündete Strohhanfen springend sich reinigten. Daß aber dieser Tag als der Geburtstag des ewigen Roms nur an- genommen worden ist, laßt sich bei dieser durch Dichtung und Sage ausgebildeten Geschichte nicht bezweifeln. Auch die zwölf Geier sind nur eine bildliche Bezeichnung, entstanden aus einer etruskischen Weis- sagung, daß Rom überhaupt zwölf Sacula bestehen, sechs davon aber blühen werde, wie es auch wirklich eingetroffen ist, denn das weströ- mische Reich hat nicht viel langer als zwölf Jahrhunderte gedauert. Auch war der Ort, wo das alte Rom (Roma quadraia) im Viereck nach der Form der römischen Feldlager sich erhob, schon lange vor Romulus angebaut und bewohnt. Denn hier hatten die S ikuler und Pelasger eine Ansiedelung, Palantium genannt; in der Nahe lagen Remuria, Vati ca und einige andere Flecken, deren Namen zweifelhaft sind, vielleicht Ouirium, woher der Name Qui- rites, Quirinales und Quirinus entstanden ist, von Sabinern bewohnt, und ein von Etruskern bewohnter Ort, dessen Einwohner Luceres hießen. Dazu kamen noch die von Romulus geführten Ansiedler. Die Bevölkerung der neuen Stadt vermehrte sich bald durch eine Freistätte, Asylum. Da aber die Nachbarn mit diesen zusammengelaufenen Leu- ten keine Eheverbindungen eingehen wollten, so beschlossen die jungen Römer Gewalt zu gebrauchen. Romulus lud einst die benachbarten Latiner und Sabiner zu einem Ritterspiele ein, das er unter dem Na- men Consuallen dem ritterlichen oder berathenden Neptun (equestris, Consus) anstellte, denn der Gott des Meeres war zugleich Schöpfer des Pferdes, weil aus Libyen, der heutigen Barbarei, wo Poseidon vorzüglich verehrt wurde, über das Meer die ersten Pferde nach den Küstenländern des mittelländischen Meeres durch die Phonicier gebracht wurden. Als nun dem Kampfspicle, wozu sich viele Nachbarn mit ihren Frauen und Töchtern eingefunden hatten, die Versammlung ohne

3. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 150

1908 - Altenburg : Bonde
150 gefangen und nur gegen hohes Lösegeld freigegeben wurden. Der Handel der Städte lag ganz danieder, und das Volk war verarmt, zumal mehrere Mißernten verbunden mit Hungersnot, das Land heim- gesucht hatten. Am 14. Dezember 1289 hielt Kaiser Rudolf seinen feierlichen Einzug in Erfurt, von Rittern, Geistlichen und Bürgern freudig be- grüßt. Schon in den nächsten Tagen ließ er 29 Räuber, welche sich in der Umgegend von Ilmenau festgesetzt hatten, gefangen nehmen und vor den Toren von Erfurt enthaupten. Im März 1290 sandte er seine Ritter mit den Bürgern von Erfurt und thüringischem Volke aus, um die Burgen der Räuber und Landfriedensbrecher zu erobern. Nicht weniger als 66 derartige Raubnester wurden in kurzer Zeit zerstört, und noch heute zeugt manche Ruine auf Bergeshöhen von dem tat- kräftigen Handeln Kaiser Rudolfs. Dann richtete er den Landfrieden auf und verhängte die Acht über jeden, der diesen Frieden brechen würde. Fast ein Jahr hielt Rudolf in Erfurt Hof und versammelte hier die meisten geistlichen und weltlichen Fürsten um sich. So glanzvolle Tage hat die Stadt Jahrhunderte hindurch nicht wieder gesehen. Das Volk aber verehrte den Kaiser wegen seiner Gerechtigkeit und erzählte viele Geschichten von seinem leutseligen Wesen. Erst im November 1290 verließ er Erfurt. Nach O. Dobenecker. 113. Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe. 1. Auf der Burg zu Germersheim, stark am Geist, am Leibe schwach, sitzt der greise Kaiser Rudolf, spielend das gewohnte Schach. 2. Und er spricht: „Ihr guten Meister, Ärzte, sagt mir ohne Zagen: Wann aus dem zerbrochnen Leib wird der Geist zu Gott getragen?" 3. Und die Meister sprechen: „Herr, wohl noch heut erscheint die Stunde!" Freundlich lächelnd spricht der Greis: „Meister, Dank für diese Kunde!" — 4. „Auf nach Speyer! auf nach Speyer!" ruft er, als das Spiel geendet, „wo so mancher deutsche Held liegt begraben, sei's vollendet! 5. Blast die Hörner! Bringt das Roß, das mich oft zur Schlacht getragen!" Zaudernd stehn die Diener alst doch er ruft: „Folgt ohne Zagen!" 6. Und das Schlachtroß wird gebracht. „Nicht zum Kampf, zum ewgen Frieden," spricht er, „trage, treuer Freund, jetzt den Herrn, den lebensmüden!" 7. Weinend steht der Diener Schar, als der Greis auf hohem Rosse, rechts und links ein Kapellan, zieht, halb Leich, ans seinem Schlosse.

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 23

1910 - Trier : Lintz
No. 30. Auf dem andinen Hochland von Ecuador. (Verkleinerung des Temperagemäldes von Rudolf Reschreiter.) Rechts in den Wolken der Cotopaxi, links dei Fuß des Vulkans Sagoatóa. Im Vordergrunde die einzige Straße des Hochlandes, auf ihr reitend ein Arriero neben seiner Tropa^von beladenen Lasteseln und Maultieren. (Aus Hans Meyer: In den Hochlanden von Ecuador.)

5. Theil 1 - S. 61

1827 - Leipzig : Fleischer
64 gejuc&tigt, und lieg fic fid) дли beigeren, eine geimit^e Sge ju völligen, fo würde fic iebenbig begraben, eingafl, der ¿wei «Kal vorgefommen ist. 21иф verbejterte Sruma den Salenber, der brätyer nur 10 Monate gehabt gatte, vom Sbiarj Ыё 2>ecem? der. Sr aber fugte поф den ganuar und gebruar ginju, und maфte jenen ¿um erfien, biefen ¿um lebten Monate. Hmefem gangte man bager оиф den ©фаггьа^ an, und а(ё einige gunbert gagre fpater der gebruar die 2te ©tehe ergielt, begielt man die ©ewogngeit bei, die (тф Ыё auf unfere geit ergaiteu gat. Sftuma regierte 43 gagre ¿um ©egen Ьеё neuen ©taateö, und таф{е dann wieber einem friegerifegen Wenige ^3(a^, dem Нипиё $ о ft i i i и ё. ©од(е|ф begannen wieber die Kriege mit den 0?афьагоб1ьегп, ¿ипафй mit den Шьапегп, den Sin? wognern non Шьа ionga. 23eibe Golfer jogen gegen einanber, und [фоп folite der blutige Sampf beginnen, а1ё man auf den vernünftigen ©ebanfen Farn, die Si^;eibung dem Kampfe ein? feiner Banner аиё dem peere ¿и überlaffen, dasjenige 33olf, beffen §Беь^ефгес unterlagen, folite dem andern gegorфen. gu? falligerweife befanben йф in jebem |>eere 3 Йзгйьег; p orattec gie§en die Ü\6mer, Suriatier die Шьапег. Шфапдё fфien йф Ьаё ©lücf für die Шьапег ¿и eeflaren. $wei |)oratier fielen, und die 3 Suriatier lebten поф, оьдмф alle brei №ф1ег und (фтегег verwunbet waren. H)a ergriff der поф lebenbe poratiec die glucbt, und die brei Suriatier folgten igm mit ungleicher 0e? (фпмпь1д!еп паф, wie её jebem feine Шзипье erlaubte» ©фон frogiocf’ten die Шьапег; ba wanbte й'ф der Skomer р16ьпф um, ftürjte auf den igm паф^еп geinb (оё, und bui^bogrte ign; eben fo den 2ten, und епьпф aueg den 3ten. 2)ie Шьапег mußten Аф für befiegt befennen, und der д!исшфе ©ieger gielt, die §Ö3affen der befiegten geinbe tragenb, feinen feíer(iфen Sinjug in Srom. Зшеё jauфзte igm entgegen ; nur eine Hraurige fag man unter dem Ыфьеп Raufen, feine ©фте^ег. ©ie war die 33er? lobte Ьеё einen getobteten Suriatierö, und erblicfte nun in den -panben igies Ззгиьегё Ьаё blutige Sileib igre$ ©eliebten, те1феё fte felbft gearbeitet gatte, ©ie übergaufte igren trüber mit Vorwürfen, biefer aber, ergrimmt, daß igr ©фтег$ über den Hob Ьеё ©eliebten großer fep, а1ё die greube über den ©ieg Ьеё

6. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 124

1872 - Stolp : Eschenhagen
124 2101. Ich weiz wol, daz noch hiute min bürge und och min lant iu müezen ledec werden von ir etesliches hant. ich bevilhe iu üf genäde min wip und miniu kint und ouch die vil eilenden, die ze Bechelären sint.’ 2102. ‘Nu Ion dir got, Rüedegerl’ sprach der künic do. er und diu küniginne, si wurden beidiu fro. ‘uns suln dine liute vil wol enpfolhen wesen; ouch trouwe ich minem heile, daz du mäht selbe wol genesen.’ 2103. Do liez er an die wäge sele unde lip. do begunde weinen daz Etzelen wip. er sprach: ‘ich muoz iu leisten, als ich gelopt hän. owe der minen friunde, die ich ungerne hie besfän!’ 2104. Man sach in von dem künige vil trüriclichen gen. do vant er sine recken nahen bi im sten‘, er sprach: ‘ir sult iueh wäfen, alle mine man. die küenen Burgonden die muoz ich leider nu bestän.’ 2105. Si hiezen balde springen, da man ir gewaefen vant. ez der heim waere od des Schildes rant, von ir ingesinde wart ez in dar getragen. sit horten leidiu maere die stolzen eilende sagen. 2106. Gewäfent wart do Rüedeger mit fümf hundert man; dar über zwelf recken sach man mit im gän. die wolten pris erwerben in des sturmes not; sdenwessen niht der maere, daz in so nähte der tot. 2107. Do sach man Rüedegere under helme gän. ez truogen swert diu scharpfen des marcgraven mar, dar zuo vor ir handen die liehte schilde breit, daz sach der videlaere; ez was im äne mäze leit. 2108. Ouch sach der junge Giselher sinen sweher gen mit üf gebundem helme. wie moht man dö versten, waz er dä mit meinte, niuwan allez guot? des wart der künic edele so rehte froelich gemuot. 2109. ‘Nu wol mich solcher friunde,’ sprach Giselher der degen, ‘die wir hän gewunnen nu üf disen wegen. wir suln vil wol geniezen mines wibes hie. mir ist liep üf min triuwe, daz ie der hirät ergie.’ 2110. ‘Ine weiz, wes ir iuch troestet,’ sprach der spileman. £wä säht ir ie durch suone so manegen heit gän mit üf gebunden helmen, die trüegen swert enhant? an uns wil dienen Rüedeger sine bürge und siniu lant.

7. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 80

1881 - Trier : Lintz
80 23. Do sprach zuo dem künige der vil küene man: „her künec, nu nemt hin widere, swa^ ich von in hän, da^ lant mit den bürgen: der sol mich niht besten. ich wil üf minen füezen in daz eilende gen.“ 24. Do sprach der künec Etzel: „wer hülfe danne mir? daz lant zuo den liuten da^ gib'ich alle^ dir, daj du mich rechest, Rüedeger, an den vinden min. du solt ein künec gewaltic bi neben Etzelen sin.“ 25. Do sprach aber Rüedeger: „wie sol ich'z ane van? heim ze minem hüse ich si geladen hän, trinken unde spise ich in güetlichen böt und gab in mine gäbe: wie sol ich räten in den tot? 20. Diu liute waenent lihte da^ ich si verzagt, deheinen minen dienest hän ich in versagt, den vil edeln fürsten und ouch ir man: ouch riuwet mich diu friuntschaft die ich mit in geworben hän. 27. Giselher dem degene gab ich die tohter min. sine künde in dirre wer Id e niht ba^ verwendet sin üf zuht unde ouch üf ere, üf triuwe unde üf guot. i’ne gesach nie künic jungen so rekte tugentliche gemuot.“ 28. Do sprach aber Kriemkilt: „vil edel Rüedeger, nu lä dich erbarmen unser beider ser, min unde ouch des küniges, gedenke wol dar an da^ nie wirt deheiner so leide geste mer gewan.“ 29. Do sprach der marcgräve wider da^ edel wip: „e^ muoj biute gelten der Rüedegeres lip swaz ir und ouch min her re mir liebes hapt getän: dar umbe muoz ich sterben: daz kan niht langer bestän. 30. Ich wei^ wol da^ noch blute min bürge uude ouch min lant iu müe^en ledec werden von ir etesliches hant. ich bevilke iu üf genäde min wip und miniu kint und ouch die vil eilenden die ze Bechelären sint.“ 31. „Nu Ion' dir got, Rüedeger,“ sprach der künic dö. er und diu königinne si wurden beidiu vrö. „uns suln dine liute vil wol enpholhen wesen: ouch trouwe ich minem heile daz du mäht selbe wol genesen.“ 32. Do liez er an die wäge sele unde lip. dö begunde weinen daz Etzelen wip. er sprach: „ich muos' iu leisten als ich gelopt hän. owe der minen friunde, die ich ungerne hie hestän.“ 33. Man sack in von dem künege vil trüriclichen gän. dö vant er sine recken vil nähen bi im st an: er sprach: „ir sult iuch wäfen, alle mine man. die küenen Bürgenden die muoz ich leider bestän.“ 34. Dö krähte man den recken ir gewaefen al zehant, 6z der heim waerel) und ouch des Schildes rant: *) *) es mochte nun sein der Helm.

8. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 93

1881 - Trier : Lintz
93 von im scheiden lieje, dö er uns her sande durch dinen willen, frouwe, zuo dines vater bürge unde lande.“ 22. Siu sprach: „laz mich beeren, waz mir der herre din Ü7 iuwerm lande enbiete. ist ez der wille min, des bringe ich dich wol innen1) e daz wir uns gescheiden.“ Hörant vorhte Hagenen; im begunde da ze hove leiden. 23. Er sprach zuo der frouwen: „so enbiutet er dir daz, daz dich sin herze minnet an' aller slahte haz. nu laz in geniezen, frouwe, diner güete.“ er hat durch dich eine genomen von allen frouwen sin gemüete.“- 24. Siu sprach: „got müeze im Ionen, daz er mir waege si. körne er mir ze mäje2), ich wolde im wonen bi, ob du mir woldest singen den äbent und den morgen.“ er sprach: „ich tuen ez gerne, des sit ir an' aller slahte sorge.“ 25. Er sprach zer schoenen Hilden: „vil edelez magedin, min herre tegeliche hat in dem hove sin zwelve, die ze prise für mich singent verre. swie Sü676 si ir wise, doch singet aller beste min herre.“ 26. Siu sprach: „nu so gefüege din lieber herre si: ich wil gen im nimmer des willen werden fri, ich gelöne im der gedanke, die er hat nach minen minnen. geterste ich vor dem vater min, so wolde ich iu gerne volgen hinnen.“' 27. Do sprach der degen Normte: „frouwe, uns sint bereit siben hundert recken, die liep unde leit gerne mit uns dulden, körnet ir üf die strafe, so sit an alle sorge, da^ wir iueh dem wilden Hagenen lazen. “ 28. Er sprach: „wir wellen hinnen urloubes gern, so sult ir Hagenen bitten, daf er iueh müe^e wem, junge maget edele, er und iuwer muoter sül unser kiele schouwen und ir selbe,“ sprach der degen guoter. 29. „Daj tuon ich vaste gerne, ob mir's min vater gan. dar zuo sult ir bitten den künic und sine man, daj ich und die megede fiten zuo den ünden. ob iu’3 min vater geheime, so sult ir mir'z drier tage e künden.“ Als Horand feine Unterredung mit Hilde dem alten Wate verkündet hatte, wurden schnell alle Vorbereitungen zur Abfahrt getroffen. Ans Hägens Frage, warum sie reifen, wollten, erwiderten sie, Hettel habe gute Botschaft gesendet und wolle sich mit ihnen versöhnen. Zum Beweise, daß König Hagen ihnen wegen der Abreise nicht zürne, möge er ihnen das Geleite geben und den Frauen erlauben, die großen Schätze zu besehen,, die sie auf den Schiffen hätten. — Am andern Morgen ritt der König mit den Frauen und vielen Rittern zu den Schiffen; als aber die Frauen eins der Schiffe bestiegen hatten, da trennte man die Mutter von der Tochter, und die Fremden fuhren mit Hilde davon. Glücklich gelangten sie nach Waleis, wo Hettel ihnen entgegenging, froh, die Jungfrau gewonnen zu haben. Doch schon am folgenden Morgen sah man Hägens Schiffe herbeifegeln; es kam zum Kampfe, und Hettel wurde von Hagen verwundet, dieser selbst aber von Wate aufs heftigste bedrängt. Endlich kam auf Hildens Bitten, der Friede zustande, und versöhnt feierte man die Hochzeit. l) so laß ich es dich merken. — 2) ist er mir ebenbürtig.

9. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 59

1869 - Langensalza : Beyer
59 Morgen können wir's nicht mehr, Darum laßt uns heute leben. v. Schiller. 16. Die olympischen Spiele. Schon vor dem trojanischen Kriege wurden von den Grie- chen, bei Olympia, einem Flecken in der kleinen Landschaft Elis, allemal im fünften Jahre, zur Ehre Jupiters, allerlei Spiele gehalten. Vierhundert Jahre nach der Zerstörung von Troja kamen sie aber erst recht in Gang, und man feierte sie von da an regelmäßig alle vier Jahre im Monat Juli. Sie wurden fünf Tage nach einander, unter einem unbeschreiblichen Zulaufe vom Volke, fortgesetzt. In der Folge (seit 776 v. Chr.) dienten sie sogar zur Bestimmung der Zeitrechnung. Eine Olympiade ist nämlich ein Zeitraum von vier vollen Jahren, dessen erstes allemal dasjenige ist, in welchem diese Spiele gehalten wurden. Diese Spiele bestanden in Wettlaufen, Wettfahren, in dem Werfen des Discus, im Ringen und in dem Fanstkampfe. Die Kämpfer traten beinahe ganz nackt auf. Unter Trompetenschall wurde der Anfang gemacht. Erft liefen zwölfjährige Knaben, dann kamen Männer mit Schild und Helm. Wer am ersten das Ziel erreichte, der nahm einen aufgesteckten Palmzweig weg und wurde jubelnd als Sieger ausgerusen. Den folgenden Tag wurde ein Wettrennen mit Wagen und Pferden gehalten, wobei die größte Pracht herrschte und oft sogar Könige sich um den Preis bemühten. — Zum Ringen paarte man die Kämpfer durch das Loos; wer den Andern unter sich zur Erde warf und ihn drosselnd nö- thigte, sich für überwunden zu erklären, der war Sieger. — Beim Faustkampfe suchten sich die Kämpfer fürchterliche Streiche mit der Faust beizubringen, die mit Riemen umwunden war. Sie schlugen so lange aus einander los, bis sich Einer für- besiegt erkannte. — Der Discus oder die die Wurfscheibe war ein linseusörmiger Stein, mit einem Loche in der Mitte, durch das man einen Riemen zog, mit dem man den Discus so weit wegschleuderte, als es die

10. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 206

1844 - Stuttgart : Metzler
206 Der Bund im Rütli. That an und wurde noch in der Nacht desselben Tages durch einen Genossen des Rütlibundes über den See nach Uri gebracht, wo er sich verborgen hielt. Das unerwartete Ereigniß veranlaßte noch eine nächtliche Zusammenkunft im Rütli; doch blieb man bei der früher getrof- fenen Verabredung. Mit den ersten Stunden des Jahres 1308 begann das Befreiungswerk und wurde eben so schnell als glück- lich zu Ende geführt. Die Feste Rotzberg fiel durch einen jungen Unterwaldner, welcher, im Einverständniß mit einer Magd, an einem Seile die Burg erkletterte, 20 Verbündete nachzog und den Schloßhauptmann nebst seinen Knechten gefangen nahm. Sarnen wurde durch eine andere List gewonnen. Nach einer von Landenberg eingeführten Sitte brachten ihm am Neu- jahrstage die Landleute Geschenke. Des Morgens, als er eben zur Kirche ging, begegneten ihm zwanzig Männer mit Geflügel, Kälbern, Ziegen u. dgl. Da sie unbewaffnet waren, wurden sie ohne Anstand in das Schloß gelassen. Jetzt stieß einer ins Horn. Schnell wurden spitzige Eisen auf die langen Stöcke gepflanzt, aus dem nahen Erlenholze stürzten noch dreißig Bewaffnete her- bei, man bemächtigte sich der Schloßknechte, holte den flüchtigen Vogt ein und brachte ihn sammt den übrigen Gefangenen über die Grenze. Jetzt loderten die Feuerzeichen von Berg zu Berg; alles Volk in den Waldstätten kam in Bewegung, die Urner machten die Zwingburg dem Erdboden gleich, und Staussacher mit seinen Landsleuten zerstörte die unbewehrte Burg Schwanan auf der kleinen Insel gleiches Namens im Lowerzersee. Am folgenden Sonntage versammelten sich Abgeordnete der drei Länder in Brunnen und erneuerten den alten Bund auf zehn Jahre. Teil soll im hohen Alter bei der Rettung eine-s Knaben im Schächenbache umgekommen seyn. Seine dankbaren Landsleute ließen im Jahre 1388, dreißig Jahre nach seinem Tode, in der Nähe jener Felsplatte, wo er aus dem Schiffe sprang, die be- kannte Tellskapelle erbauen, wo jährlich eine Lobrede auf den wackern Schützen gehalten wird.
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