Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 237

1911 - Erfurt : Keyser
— 237 aus Granate schlug ein und riß leider zuweilen ganze Reihen fort, und — 5 Stunden lang mußten die Bataillone dieses Unwetter ruhig über sich ergehen lassen. Die berittenen Offiziere stiegen einer nach dem andern ab. Nur General v. Bose und Oberst v. Wedel hielten noch zu Pferde, ersterer auf einer kleinen Erhebung, welche die Beobachtung begünstigte. Aber das Pferd war unruhig. Plötzlich stieg es hoch auf. Eine Granate war in nächster Nähe geplatzt, und ein Stück derselben hatte, zwischen dem aus die Seite gestützten linken Arm des Generals und der Brust hindurchgehend, den Regenmantel zerfetzt. Nun schickten auch der General, da er zu Fuß ruhiger beobachten konnte, und der Oberst die Pferde in den Wald zurück. So manche Granate schlug in den Teich von Ober-Dohalitz, einem Dorfe, hart an der Südecke des Waldes gelegen, und jedes Mal sah man einen etwa meterhohen Wasserstrahl emporsteigen. Auch in einen Bienenkorb fchlng eine Granate, und nur mit Mühe konnten die Mannschaften sich der erregten kleinen Bewohner erwehren. Am wohlsten fühlte sich augenscheinlich ein Schwein, das am Dorfsaum freudig grunzend die Erde aufwühlte. Doch auch dies fiel als Opser der Granaten und streckte bald alle Viere von sich. Jede solche Unterbrechung war angenehm, zog sie doch die Gedanken von den Granaten ab. Allmählich gewöhnte man sich auch an das Feuer. Wer noch Vorrat im Tabaksbeutel hatte, fetzte die Pfeife in Brand, während andere, bei denen sich die körperliche Abspannung geltend machte, längere Zeit ruhig schliefen. Mehrmals wurde fogar der Versuch gewagt, den österreichischen Batterien beizukommen. Mitten im heftigsten Granatfeuer ging s vorwärts, und teilweise gelang es auch, bis nahe an die feindliche Stellung heranzukommen. Selbst ein Hagel von Granaten und Schrapnells, mit dem die feindlichen Batterien die mutigen Vorwärtsstürmer überschütteten, vermochte sie nicht aufzuhalten. Es gelang ihnen sogar eine Schwadron österreichischer Ulanen, die gegen sie anritt, durch ein wohlgezieltes Schnellfeuer in die Flucht zu treiben und einer zweiten Schwadron dasfelbe Schicksal zu bereiten. Aber alles war vergebens; endlich mußten sie doch dem wohlgezielten Feuer mehrerer Batterien weichen, sie mußten in den Hola-Wald, in die Hölle, zurück. Nun galt's, die gefährliche Stellung unter allen Umständen zu halten, im heftigsten Granatfeuer bis zum Eintreffen der Armee des Kronprinzen auszuharren. Wahrlich keine leichte Aufgabe! Trotzdem beseelte jeden nur der eine Gedanke: Treu bis zum Tode. Das Eintreffen der 2. Armee: Endlich, es war nach 3 Uhr nachmittags, ließ das feindliche Geschützfeuer nach. Die 2. Armee war eingetroffen, hatte Ehlum im Rücken der österreichischen Stellung genommen und ging zum Angriff gegen die Höhe von Lipa vor. Man sah bald die rückgängige Bewegung der Geschütze, und

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 258

1906 - München : Oldenbourg
258 48. Kurfürst Max (Stimmte! itn Türkenkriege 1683—1688. eine Empörung ausgebrochen, die in Konstantinopel einen Thronwechsel und andauernde Wirren zur Folge hatte. Am 28. Juli traf Max Emauuel bei der um Peterwardein an der Donau versammelten Armee ein und ließ sofort die Operationen beginnen. An der Einmündung der Save in die Donau gelegen war Belgrad im Westen, Norden und Osten durch breite Wasserläufe geschützt. Ein Angriff war daher nur von Süden her möglich und hierzu mußte die Save überschritten werden. Da das jenseitige Ufer von türkischen Truppen besetzt war, hatte der Kriegsrat gegen einen Übergang Bedenken, aber Max Emanuel wollte keine Zeit verlieren und beschloß den Übergang zu wagen. Hiezu wurden Schiffe aus der Donau auf (Geschützlafetten verladen und auf dem Landwege an die von Max Emanuel auserseheue Übergangsstelle geschafft. Am 8. August um 1 Uhr nachts begann das Übersetzen über den einige hundert Meter breiten Fluß und um Tagesanbruch waren bereits 4000 Monn jenseits angelangt. Da die Türken den Übergang anderswo vermutet hatten, waren nur Vorposten zu überwältigen gewesen, und als stärkere türkische Abteilungen herankamen, hatte der Kurfürst schon soviel Truppen übergesetzt, daß alle Angriffe abgewiesen werden konnten. Unter dem Schutze dieser Avantgarde begann sodann die Herstellung der Schiffbrücke. Diese war am 8. August abends vollendet und nun konnte der Übergang des Hauptteils der Armee vor sich gehen, der die ganze Nacht und den folgenden Tag hindurch fortdauerte. Vor den 40000 Mann, die nun auf dem südlichen Saveufer versammelt waren, zog das etwa 10000 Mann starke türkische Beobachtungskorps, von den bayerischen Husaren verfolgt, in Richtung auf Semendria ab. Sofort traf nun Max Emanuel die erforderlichen Anordnungen zur Belagerung von Belgrad; zunächst erging Befehl das in Ofen bereitgestellte Belagerungsgeschütz auf der Donau bis Semlin heranznfchaffen. Schon in der Nacht vom 12. zum 13. August wurden die Laufgräben vor der Festung eröffnet und am 17. August konnte die Beschießung der feindlichen Festungswerke aus den bei der Armee schon besindlichen schweren Geschützen beginnen. Am 24. August langte die Belagerungsartillerie aus Ofen an und nun begann der Bau einer größeren Zahl von Angriffsbatterien und sodann eine kräftige Beschießung der Festung. Max Emanuel trieb rastlos vorwärts; unbekümmert um das feindliche Feuer weilte er Tag und Nacht in den Laufgräben. Am 2. September erhielt an seiner Seite der kaiserliche Feldmarschallentnant Prinz Eugen von Savoyen eine schwere Schußwunde am Knie, die ihn für längere Zeit dienstunfähig machte. Um diese Zeit war bereits in die innere Grabenwand Bresche geschossen, und nachdem sodann die äußere Grabenwand mittels Sprengung durch Minen eingeworfen war, konnte Max Emanuel den Befehl zum Sturm geben. Dieser erfolgte am 6. September zugleich au fünf Stellen und wurde von Max Emanuel persönlich geleitet. Als infolge des verzweifelten Widerstands der Türken der Angriff zum Stocken kam, zog der Kurfürst selbst

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 556

1906 - München : Oldenbourg
556 116. Die ersten Siege. 2 Uhr gelang im Verein mit Abteilungen des 5. Korps das brennende Dorf zu nehmen. Zwischen 1 und 2 Uhr hatte sich der Bogen der deutschen Angriffsreihe enger und fester um die französische Stellung zusammengezogen und begann nun von Norden und Süden umfassend die verzweifelten Angriffsstöße des Marschalls Mac Mahon zu ersticken. Vergeblich unternahm der Marschall von Fröschweiler aus, in der Absicht die deutsche Mitte zu durchbrechen, mit Infanterie- und Kürassierregimentern einen wütenden Angriff. Er ward abgeschlagen. An das 5. Korps schloß sich jetzt das 1. bayerische Korps, das trotz des zurückgelegten langen Marsches sofort entscheidend in die Schlacht eingriff, und an dieses von Norden her das 2. bayerische Korps. Die tapferen Bayern — das 1. Korps unter von der Tann — trieben mit unwiderstehlicher Gewalt den französischen linken Flügel vor sich her, wobei sie, wie der Kronprinz von Preußen nach der Schlacht anerkannte, durch eine geschickte Flankenbewegung viel zur Entscheidung des Tages beitrugen. Links an das 1. Korps reihte sich die Württembergische Division. So wurde Fröschweiler, der Mittelpunkt und Hauptstützpunkt der französischen Stellung, angegriffen. Ohne zu waukeu standen sich hier längere Zeit beide Linien fast wie unbeweglich gegenüber, während von dem ganzen Schlachtfelde überall aus brennenden Gehöften und Dörfern die Rauchwolken emporstiegen. Jetzt aber stürmten und beschossen die Preußen das Dorf von vorn und die Württembergs drangen von links ein, während die Bayern nach hitzigem Kampfe, der sich um den kleinen Sulzbach, einen reißenden Bergstrom mit steilen Ufern, drehte, das Dorf von der rechten Seite angriffen. Im letzten Augenblick der Entscheidung warf hier Mac Mahon noch zwei Kürassierregimenter den Deutschen entgegen um in altnapoleonischer Weise durch die Wucht ihrer Massen die deutsche Schlachtreihe zu durchbrechen. Der Marschall Mac Mahon setzte sich selbst mit seinem Stabe an die Spitze dieses letzten Angriffes. Es war ein großartiger Anblick, als die blanken Panzergeschwader zwischen den Waldpartien glänzend hervorbrachen; sie kamen wie ein Gewittersturm, die Erde dröhnte. Als sie bis auf 240 Schritte heran waren, gab das deutsche Fußvolk Feuer, die Salven rollten von drei Seiten her und wie über den Tisch gefächerte Karten sanken die vordersten Glieder Mann an Mann. An anderen Stellen lagen sie wie ein wirrer Knäuel von Mann und Roß. Gestürzte Reiter hier, ledige Pferde dort. Der Rest sprengte in wilder Flucht zurück. Zwei Regimenter auseinandergefegt wie Spreu. Um 3% Uhr ward Fröschweiler endgültig genommen. Die Bayern im Norden, die Preußen im Osten und Westen und die Württemberger im Süden drangen umzingelnd ein und nahmen das Dorf samt mehreren Tausend darin eingeschlossener Feinde. Die Hitze in dem brennenden Dorfe war stellenweise unerträglich. Einzeln wurden die Häuser gestürmt, die Türen mit dem Kolben eingestoßen. Auf Leitern mußte man die Scheunen ersteigen, aus denen die Tnrkos noch schossen.

4. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 111

1907 - Leipzig : Hirt
Der Krieg gegen sterreich im Jahre 1866. 111 nur schlecht verteidigen. Trotzdem gelang die berfahrt unter Anfhrung Herwarths von Bittenfeld, und die Dnen wurden von der Insel vertrieben. Friedensschlu. Als die sterreicher in die dnische Halbinsel Jtland eindrangen, baten die Dnen um Frieden. Dieser wurde zu Wien geschlossen. Die Dnen traten die Herzogtmer Schleswig-Holstein und Lauenburg an sterreich und Preußen ab. sterreich verkaufte seinen Anteil an Lauenburg fr 2500000 dnische Reichstaler, das sind ungefhr 5645000 Jb an Preußen; das Herzogtum Lauenburg gehrte nun ganz dem Knigreiche Preußen, die beiden Herzogtmer Schleswig und Holstein wurden von sterreich und Preußen gemein-schaftlich verwaltet. Der Krieg gegen sterreich im Jahre ^8 66. Veranlassung. Die gemeinsame Verwaltung von Schleswig-Holstein fhrte zu Streitigkeiten zwischen Preußen und sterreich. Zwar htten diese leicht beigelegt werden knnen. Doch es bestand seit langer Zeit ein innerer Zwiespalt zwischen den beiden Staaten, der endlich aus-getragen werden mute. Osterreich war seit Jahrhunderten der erste Staat Deutschlands gewesen, und 3 */a Jahrhunderte hindurch hatten die sterreichischen Herzge die deutsche Kaiserkrone getragen. Doch die meisten Lnder sterreichs gehrten nicht zum Deutschen Reiche, z. B. Ungarn, Galizien, Siebenbrgen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien usw. Dagegen hatten die meisten Provinzen Preuens eine deutsche Bevlkerung. Auch war Preußen im Laufe der Zeit so mchtig geworden, da es aus gleicher Stufe mit sterreich und nicht unter diesem stehen wollte. So kam es zum Kriege. Verlauf des Krieges. Auf sterreichs Seite standen Bayern, Sachsen, Hannover, Hessen, Nassau. Bhmen und das Gebiet des untern und Mittlern Mains waren die Kriegsschaupltze. Die preuische Main-armee unter dem Oberbefehle des Generals Vogel von Falckenstein siegte am 10. Juli bei Kissingen und am 14. Juli bei Aschaffenburg der die Bundesgenossen sterreichs. Die sterreicher selbst wurden in Bhmen in siegreichen Gefechten geworfen. Die Entscheidungsschlacht bei Kniggrtz, die am 3. Juli 1866 stattfand, wurde im letzten Augen-blicke durch das Eintreffen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm gewonnen. Friedensschlu. Im Frieden zu Prag trat sterreich aus dem Deutschen Bunde aus; Preußen erhielt als Entschdigung fr die Kosten des Krieges von Osterreich 60 Million Jf>, ferner wurden das Knig-reich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, die Freie Stadt Frank-furt, das Herzogtum Nassau und die Herzogtmer Schleswig-Hol-stein dem Preuischen Staate einverleibt.

5. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 56

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
56 Bilder aus der Winterschlacht in Piasuren. Kavallerie, die unseren Vormarsch zu verzögern suchte. Viel hemmender aber war das Gelände. Es fließen nämlich von Osten her zahlreiche Bäche, deren schluchtartige Betten mit den steilen, vereisten und verschneiten Abhängen uns immer wieder fast unüberwindliche Hindernisse entgegenstellten. Geschütz für Geschütz, Fahrzeug für Fahrzeug mußte hier mit Hilfe unserer braven Pioniere an Seilen herabgelassen und auf der anderen Seite wieder heraufgezogen werden. Und dabei galt es, durch schnellen Vormarsch den Feind zu überraschen, ihm den Rückzug zu verlegen. Es ging unaufhaltsam weiter, oft im Eilmarsch, oft im Trab. Hier stürzte ein Pferd, dort blieb ein Wagen im Schnee stecken. Endlos lang wurde die Marschkolonne. Aber „vorwärts" hieß es für alle, und was die Hindernisse überschritten hatte, eilte nach vorn, um den Anschluß zu erreichen. Aber die Nacht brach herein, und wir tvaren noch meilenweit entfernt vom Ziel. Der östliche Horizont war erleuchtet von brennenden Dörfern, ein sicheres Zeichen, daß der Feind bereits im Rückzug war. Da galt es, mit eiserner Willenskraft die ermatteten Truppen vorwärts zu treiben, und die ganze Nacht hindurch wälzte sich die Marschkolonne dem Ziele zu, oft nur in langen Reihen vorwärts stampfend und gegen den eisigen Südostwind mühsam ankämpfend. Die fast übermenschlichen Anstrengungen sollten belohnt werden. In den ersten Morgenstunden erreichten wir W., das mit stürmender Hand genommen wurde; über tausend Gefangene fielen in unsere Hände. Der Feind war nach Süden geflohen und sandte uns seine eisernen Grüße in die Stadt, in der die Truppen einige Stunden ruhten. Am Nachmittag setzte die Division den Vormarsch fort. Die an allen Ecken brennende Stadt beleuchtete uns zunächst den Weg, und schon nach wenigen Kilometern, nachdem die Dunkelheit eingebrochen war, stießen wir wieder auf den Feind, der in drei hintereinander liegenden Stellungen mit starken Kräften stand. Fast schien es, als ob sich auch die Natur mit den Russen verbündet hätte, um dem Eindringling den Weitermarsch zu verwehren. Der eisige Ostwind trieb den wie Messer schneidenden Schnee ins Gesicht und benahm fast den Atem, die Kälte ließ die Glieder erstarren, und die Haut klebte an den Eisenteilen der Gewehre. Manchmal glaubte man, vom Sturm umgerissen zu werden, und hatte das Gefühl, trotz der dicken Mäntel nackt dem Unwetter preisgegeben zu sein. Aber die unvergleichliche Tapferkeit der Truppen überwand alle Hindernisse, und die ersten Morgenstunden sahen uns im Besitze der feindlichen Stellungen. In regelloser Flucht war der Feind, eine ganze Reservedivision, entwichen. Die genommenen Schützengräben lagen voll von Toten, und Tausende von herumliegenden Gewehren Zeigten uns die Größe des Erfolges. An 1000 Gefangene und viel Material, darunter große Flugzeuge, waren die Beute des Tages. Zwar hatten auch unsere Truppen gelitten, und manch armer Verwundeter mag der grimmigen Kälte erlegen sein. Aber das erhebende Gefühl des Erfolges trieb alles vorwärts. Am Abend erreichten wir

6. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 16

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 16 — kamen zu Hilfe, und nun mochten die Russen anrennen, wie sie wollten, sie kamen nicht weiter. Zehn, zwanzig Wellen der Sturm* truppen hintereinander zerschellten an den Reihen der Deutschen, Österreicher, Ungarn, zuletzt auch türkischer Fjilfstruppert; den Weichenden schlug das Feuer der eigenen Artillerie und Maschinengewehre in den Rücken, um sie wieder vorwärts zu treiben. Alles vergebens. Fast ohne Unterlaß wütet dieser mörderische Kampf seit Juni 1916 von Wolhynien durch Galizien bis an die Karpaten, diesen entlang bis zur rumänischen Grenze und setzte sich seit Rumäniens Anschluß an unsere Feinde (Ho. 4, 7) dort fort. 11. Die letzten Kämpfe um Galizien. Der Krieg an der Ostfront erreichte einen letzten hohepunkt in gewaltigen Durchbruchversuchen der Russen in Galizien/ zwischen der oberen Ltrypa und der Narajowka, in der Gegend von Brzezont) und Stanislaii (Anfang Juli) und in der Moldau an der rumänischen Stellung (Juli—august 1917). Die Russen hatten Anfangserfolge,' dann wurden sie von deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen zurückgedrängt und durchbrochen. Anfang August wurde ihnen zum drittenmal die Hauptstadt der Bukowina, Tzernowitz, entrissen. 12. Riga und der Nigaische Meerbusen. Nach zweijähriger pause <s. C, 8) nahmen die Deutschen die Kämpfe im äußersten Nordosten mit glänzendem (Erfolge wieder auf. Sie überschritten, den Feind überraschend, die Düna oberhalb Riga, schlugen die Russen in zweitägiger Schlacht und besetzten Riga nebst Dünamünde (1.—4. Sept. 1917). Riga, die alte deutsche Hansastadt, die Hauptstadt Livlands, der wichtigste Handelsplatz der Ostsee, war von der Russenherrschast erlöst. Die Balten empfingen die Deutschen als Befreier und baten: „Nun laßt uns deutsch bleiben auf immerdar." — Aber noch hielten die Russen die dem Rigaischen Meerbusen vorgelagerten3nseln (Desei, Mohn und Dagö; der Seeweg nach Riga war noch gesperrt. Da landeten (Oktober 1917) in herrlichem Zusammenwirken von See-, Land-und Luftstreitkräften die Deutschen auf den Inseln und vertrieben die Russen. Dadurch wurden sie Beherrscher des Rigaischen Meerbusens und bedrohen die (Einfahrt zum Finnischen Meerbusen nebst Livland und (Estland. 13. Sriedensverhandlungen. Inzwischen war das russische Riesenreich in seinen Grundfesten ins Wanken ge-

7. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 21

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 21 — und Österreich-Ungarn seien am Ende ihrer Kraft. Mit nichten. Zwei große Heere, zu denen auch Bulgaren und Türken gehören, waren gegen Rumänien bereit. Unter (Oberleitung hindenburgs und unter Führung des Feldmarschalls von Mackensen und des Generals von Falkenhayn begann ein Feldzug, der an genialer Führung, an Heldenmut und Ausdauer der Truppen, an Strapazen und (Entbehrungen, an Siegen und Ehren zu den denkwürdigsten der Weltgeschichte gehört. Zuerst drang Mackensen von Bulgarien aus in die Dobrudscha ein, die er in heftigen Kämpfen bis zur Donau eroberte. Falkenhayn schlug in der Umfassungsschlacht bei Hermannstadt (26.-30. Sept.) und bei Kronstadt (7.-9. ©kt.) die Rumänen, drängte sie aus Ungarn zurück und erzwang sich in schwierigsten Gebirgskämpfen am Vulkan-, Ezurduk- und Törzburger paß die Übergänge über die Südkarpaten. Mackensen ging nun mit einem Teil seines Heeres bei Swistow über die Donau, vereinigte sich Hnfang Dezember mit Falkenhayn, und trieb die Rumänen vor sich her nach Osten, flm 6. Dez. 1916 ergab sich die stark befestigte Landeshauptstadt Bukarest ohne Kampf. Mackensen, der nun den Oberbefehl über beide Heere hatte, ließ seine Truppen nördlich einschwenken,rückte in der Dobrudscha bis zu den Donaumündungen vor, und durchbrach in der Weihnachtschlacht bei Rimnicul-Sarat die Stellung der Russen, die die fliehenden Rumänen aufgenommen hatten und in einer von den Karpaten bis Braila und Galatz reichenden Schlachtlinie die Moldau verteidigten. 3n Kämpfen am Sereth-Fluß ging dann der Bewegungskrieg in den Stellungskrieg über. Rumänien war, mit Ausnahme der Moldau, im Besitz des Vierverbandes. 5. Die Kämpfe der Türken bis Ende 1916. 1. Bit den Dardanellen. Mit Beginn der Feindseligkeiten (s. Nr. 1, 1) schloß die Türkei die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen. Die russische Flotte des Schwarzen Meeres griff nicht ernstlich an; sie wurde von der türkischen Flotte zurückgehalten, in der sich die deutschen Kreuzer G o e b e n (Sultan Iawus Selim) und Breslau (Midilli) hervortaten. Dagegen versuchten die Engländer und Franzosen, vom Kgäischen Meer aus die Durchfahrt zu erzwingen. Konstantinopel sollte fallen; dann

8. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 25

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 25 — zogen sich anfangs von Monfalcone (am Höriatifchen Meere) über Görz den 3sonzofluß entlang bis ins Gebirge bei Flitsch, und weiter in den Alpen, ungefähr längs der Grenze, bis ins Drtler-Gebiet. Der Hauptangriff der Italiener unter dem General C adorna richtete sich auf die Görzischen Lande. Dort, an der Karsthoch-fläche von Doberdo und an dem Gorzer Brückenkopf sind, außer vielen Linzeikämpfen, bis zum August 1917 elf große Schlachten am Isonzo geschlagen worden. Rlle ohne nennenswerte Erfolge, aber mit den entsetzlichsten Verlusten für die angreifenden Italiener, deren Leichen sich vor den österreichischen Stellungen zu Bergen türmten. Die (Österreicher harrten aus, fast verschmachtend in der Glut der wasserlosen Steinwüste, im Verwesungsgeruch der Totenhügel. 3n ohnmächtiger Wut haben die Italiener zuletzt die Stadt G örz, die sie doch erlösen wollten, durch vieltägiges Geschützfeuer in Trümmer gelegt, welche die Österreicher zuletzt aufgaben. In den Alpen konnte es zuerst zu keiner großen Schlacht kommen, weil die (Österreicher aus Mangel an Truppen sich auf die Verteidigung der (Bebirgsstellungen beschränken mußten. tdohl aber fanden eine Menge kleiner (ftebirgskämpfe statt, in denen auch Tiroler Standfchützen halfen, wie zur Seit von Andreas Hofer. (Erst im Mai 1916 drangen die Österreicher zwischen (Etsch und Brenta mit starken Kräften vor und trieben die Italiener vor sich her. Schon waren sie der (Ebene nahe, schon bedrohten sie das italienische Isonzoheer im Rücken, da brach Anfang Juni der große russische Angriff in Galizien los (s.nr.z, 10). Die Truppen wurden dort gebraucht, der Angriff in Tirol mußte abgebrochen werden. Die italienische Kolonie Tripolis ist unterdessen, bis auf die Küste, wieder in die Gewalt der eingeborenen arabischen Stämme gekommen. 2. Die italienische Niederlage. 3m (Oktober 1917 sollte, so vermeinten die Italiener, eine zwölfte Isonzo-jchlacht sie an das Ziel ihrer Wünsche bringen: nach Triest. Aber es kam ganz anders. Am 24. (Oktober durchbrach ein neu* gebildetes deutsches Heer, unter dem General Otto von Below, zusammen mit österreichisch-ungarischen Truppen, die italienische Stellung in den Iulischen Alpen zwischen $litsch und Tolmein. 3n ungestümem Schwung erkämpften sie schwierige Kuppen und

9. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 313

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Die Kriege am Rhein und in Italien. Polens Ende. 313 Im August 1792 überschritt der preußische Oberfeldherr Ferdinand von Braunschweig (ein Neffe des Siegers von Crefeld und Minden) die Grenze, nachdem er ein drohendes Manifest (Kundgebung) vorausgeschickt, in welchem er erklärte, Paris der Erde gleich machen zu wollen, wenn die Franzosen nicht zum Gehorsam zurückkehren würden. Aber dieses' Manifest hatte eine der erwarteten ganz entgegengesetzte Wirkung. Statt zu erschrecken, wurden die Franzosen zur höchsten Erbitterung gereizt. Ganz Frankreich verwandelte sich in ein großes Kriegslager, und in kurzer Zeit standen Hunderttausende unter den Waffen. — Die Preußen waren nach der Einnahme von Longwy und Verdun in die Eham =179-2 pagne eingerückt. Bei Valmy stellte sich ihnen das französische Heer unter Dnmonriez und Kell er mann in den Weg. Ein lebhafter Geschützkampf entspann sich. Aber obgleich die Gegner keine Vortheile errangen, fand sich Ferdinand von Braunschweig doch bewogen, den Rückzug auzutreteu, der allerdings bei der schlechten Witterung, der mangelhaften Verpflegung in dem öden Landstriche und den in Folge dessen ausgebrocheueu Seuchen einigermaßen gerechtfertigt erscheint. So kläglich endete ein Feldzug, deu man beim Beginn als einen bloßen „militärischen Spaziergang" bezeichnet hatte! Die Franzosen folgten den Zurückweichenden, und während Dumouriez in die Niederlande einrückte und die Oestreich er bei Jemappes besiegte, eroberte Custiue im raschen Anlauf Mainz, das sich bereitwillig in den Strudel der Revolution hineinziehen ließ. Empört über die Ermordung Ludwigs Xvi. traten zu Anfang des folgenden Jahres die meisten europäischen Staaten, England, Spanien, Portugal, Italien, Holland, Oestreich und Preußen, zu der ersten Koalition (Vereinigung) gegeni793 Frankreich zusammen. Anfänglich waren auch die Verbündeten glücklich; die Oestreicher siegten in der Schlacht bei Neerwinden (in den Niederlanden), die Preußen gewannen Mainz zurück, und eine englisch-spanische Flotte eroberte Toulon. Aber immer neue Schaareu von Republikanern strömten nach dem Kriegs^ schauplatze und zogen unter begeisterten Schlachtgesängen („Marseillaise") in den Kampf; und ihr kühner Todesmuth zwang das Glück, sich wieder auf ihre Seite zu wenden. Pichegrn schlug die Oestreicher bei Tournay, Jourdau bei Fleurus, und diepreußeni794 mußten sich trotz zweier Siege bei Kaiserslautern über den Rhein zurückziehen. Hierauf rückte Pichegru in Holland ein, vertrieb den Erbstatthalter und verwandelte das Land in eine „batavische Republik." Mißmuthig über die geringeu Erfolge verließ Preußen die gemeinsame Sache und schloß am 5. April 1795 deu Frieden [1795 3u Basel, in welchem es den Franzosen das linke Rheinufer preisgab. Für das, was Preußen im Westen verlor, wurde es im Osten

10. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 339

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
7. Schlacht bei Belle Alliance. 339 nach Wawre an, wo mein den Engländern näher stand als vorher. Napoleon war der festen Ueberzeugung, 33lud)er sei vollständig geschlagen. Er begnügte sid) daher, ihn durch 35000 Mann unter dem Marschall Gronchy verfolgen zu lassen, und wandte sich nun gegen Wellington. Dieser hatte auf den Höhen von Waterloo eine vortreffliche Stellung iuue. Aber erst nachdem ihm Blücher die bestimmte Zusage gemacht, ihm mit seiner Armee zu Hülfe zu kommen, entsd)loß er sich, eine Schlacht anzunehmen. Gegen Mittag des 18. Juni befahl Napoleon den Angriff, [is. suni. Stundenlang wurde mit der größten Erbitterung gerungen, ptimn auf Sturm versuchten die Franzosen, dod) die Engländer standen wie die Mauern. Wellington war entschlossen zu siegen oder zu sterben. Er setzte sich auf die Erde und erklärte, hier werde er bleiben und keinen Fuß breit weid)eu. Als aber die beiden vor der englischen Schlachtlinie befindlichen Meierhöfe von den Franzosen genommen wurden, und diese immer mehr Boden gewannen, da begann er zu zweifeln, ob seine ermatteten Krieger den Kampf bis zum Abeud würden aushalten können. ,,Jd) wollte, es wäre Nacht, oder die Preußen kämen!" rief er. Endlich donnerten im Rücken und zur Seite des Feiudes die Kanonen; die ersehnte Hülfe war da. Blücher hatte den Geueral Thiele mann gegen Gronch y zurückgelassen und war dann in der Richtung von Waterloo anf-gebrod)en. Seine von dem vorgestrigen heißen Kampfe nod) erschöpften Truppen hatten einen äußerst beschwerlichen Marsch gehabt. Der Regen goß in Strömen vom Himmel, die Gräben füllten sich mit Wasser, die Bäche schwollen an, und die Wege wurden so schlecht, daß sie kaum zu passiren waren. Blücher fürchtete, er würde nicht zur rechten Zeit eintreffen können, und trotz seiner körperlichen Schmerzen sprengte er von einem Heerhaufen zum andern, deu Soldaten zurufend: „Vorwärts, Kinder, vorwärts! Ich habe es meinem Bruder Wellington versprochen, und Ihr wollt dod) nicht, daß ich wortbrüchig werden soll!" Und ob and) die Gesd)ütze wiederholt in dem ausgeweideten Boden stecken blieben, die Roste kaum fortzubringen waren, und die Mannschaften oft vor Müdigkeit umsanken, man kam dod) vorwärts. Als Napoleon die Preußen so unerwartet auf dem «Schlacht-felde erscheinen sah, warf er ihnen einige Heeresabtheilungen entgegen, um sie so lange aufzuhalten, bis er die englischen Linien vollends gespreugt habe. Seine besten Truppen, die alte Garde, mußten im Sturmschritt vorgehen. Allein die Ankunft ihrer Verbündeten, die sofort in den Kampf eingriffen, verlieh den Engländern frischen Muth. Unerschütterlich hielten sie den letzten gewaltigen Anprall aus, ihre Kanonen rissen in die Reihen der Feinde Lücke auf Lücke, und zuletzt gingen sie selbst zum Angriff 22*
   bis 10 von 440 weiter»  »»
440 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 440 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 11
3 1
4 10
5 10
6 1
7 50
8 3
9 0
10 26
11 2
12 30
13 1
14 1
15 0
16 4
17 2
18 5
19 4
20 0
21 3
22 1
23 0
24 10
25 7
26 1
27 0
28 408
29 1
30 0
31 0
32 6
33 1
34 70
35 40
36 5
37 16
38 1
39 3
40 198
41 2
42 1
43 0
44 15
45 7
46 4
47 2
48 1
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1847
1 351
2 358
3 3399
4 1632
5 545
6 2356
7 361
8 367
9 734
10 328
11 2032
12 9646
13 205
14 129
15 202
16 4260
17 2217
18 6679
19 499
20 192
21 10894
22 128
23 770
24 1255
25 250
26 156
27 1270
28 1957
29 331
30 296
31 79
32 504
33 664
34 119
35 105
36 429
37 176
38 93
39 281
40 647
41 517
42 5765
43 803
44 353
45 1409
46 207
47 626
48 2933
49 2073
50 5616
51 440
52 299
53 199
54 748
55 111
56 192
57 219
58 94
59 206
60 383
61 1663
62 567
63 74
64 482
65 448
66 368
67 397
68 292
69 238
70 5426
71 239
72 332
73 377
74 501
75 543
76 1555
77 3418
78 956
79 954
80 285
81 2627
82 541
83 263
84 1189
85 198
86 152
87 398
88 72
89 106
90 73
91 1507
92 6768
93 1832
94 1271
95 1571
96 205
97 1935
98 1014
99 680

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 101
1 26
2 140
3 149
4 6
5 72
6 170
7 204
8 31
9 2083
10 23
11 40
12 295
13 55
14 51
15 27
16 53
17 4971
18 16
19 348
20 8
21 3580
22 3
23 12
24 168
25 259
26 51
27 23
28 10
29 79
30 113
31 9
32 14
33 722
34 42
35 2213
36 131
37 26
38 89
39 448
40 19
41 8
42 29
43 75
44 237
45 78
46 138
47 150
48 10
49 56
50 212
51 297
52 173
53 283
54 577
55 228
56 12
57 99
58 3
59 1341
60 715
61 605
62 69
63 17
64 18
65 608
66 63
67 1944
68 17
69 33
70 76
71 1362
72 15
73 744
74 8
75 412
76 90
77 29
78 172
79 123
80 43
81 1885
82 27
83 13
84 20
85 20
86 72
87 159
88 402
89 33
90 76
91 456
92 71
93 469
94 63
95 21
96 82
97 34
98 317
99 30
100 559
101 2
102 609
103 491
104 17
105 36
106 24
107 4
108 14
109 4
110 172
111 178
112 78
113 5
114 81
115 9
116 82
117 763
118 50
119 82
120 3
121 3256
122 36
123 54
124 107
125 94
126 14
127 31
128 6
129 300
130 104
131 1435
132 3
133 24
134 28
135 97
136 495
137 9
138 26
139 147
140 5360
141 6909
142 208
143 357
144 207
145 28
146 10
147 10
148 47
149 31
150 166
151 552
152 256
153 277
154 19
155 1104
156 4125
157 401
158 25
159 8
160 19
161 9
162 3
163 12
164 11
165 57
166 187
167 28
168 16
169 87
170 1700
171 30
172 36
173 220
174 825
175 396
176 717
177 327
178 9
179 81
180 35
181 4
182 1715
183 1087
184 15
185 8
186 36
187 4
188 53
189 2
190 6
191 20
192 15
193 38
194 13
195 2
196 294
197 534
198 2790
199 109