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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 258

1906 - München : Oldenbourg
258 48. Kurfürst Max (Stimmte! itn Türkenkriege 1683—1688. eine Empörung ausgebrochen, die in Konstantinopel einen Thronwechsel und andauernde Wirren zur Folge hatte. Am 28. Juli traf Max Emauuel bei der um Peterwardein an der Donau versammelten Armee ein und ließ sofort die Operationen beginnen. An der Einmündung der Save in die Donau gelegen war Belgrad im Westen, Norden und Osten durch breite Wasserläufe geschützt. Ein Angriff war daher nur von Süden her möglich und hierzu mußte die Save überschritten werden. Da das jenseitige Ufer von türkischen Truppen besetzt war, hatte der Kriegsrat gegen einen Übergang Bedenken, aber Max Emanuel wollte keine Zeit verlieren und beschloß den Übergang zu wagen. Hiezu wurden Schiffe aus der Donau auf (Geschützlafetten verladen und auf dem Landwege an die von Max Emanuel auserseheue Übergangsstelle geschafft. Am 8. August um 1 Uhr nachts begann das Übersetzen über den einige hundert Meter breiten Fluß und um Tagesanbruch waren bereits 4000 Monn jenseits angelangt. Da die Türken den Übergang anderswo vermutet hatten, waren nur Vorposten zu überwältigen gewesen, und als stärkere türkische Abteilungen herankamen, hatte der Kurfürst schon soviel Truppen übergesetzt, daß alle Angriffe abgewiesen werden konnten. Unter dem Schutze dieser Avantgarde begann sodann die Herstellung der Schiffbrücke. Diese war am 8. August abends vollendet und nun konnte der Übergang des Hauptteils der Armee vor sich gehen, der die ganze Nacht und den folgenden Tag hindurch fortdauerte. Vor den 40000 Mann, die nun auf dem südlichen Saveufer versammelt waren, zog das etwa 10000 Mann starke türkische Beobachtungskorps, von den bayerischen Husaren verfolgt, in Richtung auf Semendria ab. Sofort traf nun Max Emanuel die erforderlichen Anordnungen zur Belagerung von Belgrad; zunächst erging Befehl das in Ofen bereitgestellte Belagerungsgeschütz auf der Donau bis Semlin heranznfchaffen. Schon in der Nacht vom 12. zum 13. August wurden die Laufgräben vor der Festung eröffnet und am 17. August konnte die Beschießung der feindlichen Festungswerke aus den bei der Armee schon besindlichen schweren Geschützen beginnen. Am 24. August langte die Belagerungsartillerie aus Ofen an und nun begann der Bau einer größeren Zahl von Angriffsbatterien und sodann eine kräftige Beschießung der Festung. Max Emanuel trieb rastlos vorwärts; unbekümmert um das feindliche Feuer weilte er Tag und Nacht in den Laufgräben. Am 2. September erhielt an seiner Seite der kaiserliche Feldmarschallentnant Prinz Eugen von Savoyen eine schwere Schußwunde am Knie, die ihn für längere Zeit dienstunfähig machte. Um diese Zeit war bereits in die innere Grabenwand Bresche geschossen, und nachdem sodann die äußere Grabenwand mittels Sprengung durch Minen eingeworfen war, konnte Max Emanuel den Befehl zum Sturm geben. Dieser erfolgte am 6. September zugleich au fünf Stellen und wurde von Max Emanuel persönlich geleitet. Als infolge des verzweifelten Widerstands der Türken der Angriff zum Stocken kam, zog der Kurfürst selbst

2. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 111

1907 - Leipzig : Hirt
Der Krieg gegen sterreich im Jahre 1866. 111 nur schlecht verteidigen. Trotzdem gelang die berfahrt unter Anfhrung Herwarths von Bittenfeld, und die Dnen wurden von der Insel vertrieben. Friedensschlu. Als die sterreicher in die dnische Halbinsel Jtland eindrangen, baten die Dnen um Frieden. Dieser wurde zu Wien geschlossen. Die Dnen traten die Herzogtmer Schleswig-Holstein und Lauenburg an sterreich und Preußen ab. sterreich verkaufte seinen Anteil an Lauenburg fr 2500000 dnische Reichstaler, das sind ungefhr 5645000 Jb an Preußen; das Herzogtum Lauenburg gehrte nun ganz dem Knigreiche Preußen, die beiden Herzogtmer Schleswig und Holstein wurden von sterreich und Preußen gemein-schaftlich verwaltet. Der Krieg gegen sterreich im Jahre ^8 66. Veranlassung. Die gemeinsame Verwaltung von Schleswig-Holstein fhrte zu Streitigkeiten zwischen Preußen und sterreich. Zwar htten diese leicht beigelegt werden knnen. Doch es bestand seit langer Zeit ein innerer Zwiespalt zwischen den beiden Staaten, der endlich aus-getragen werden mute. Osterreich war seit Jahrhunderten der erste Staat Deutschlands gewesen, und 3 */a Jahrhunderte hindurch hatten die sterreichischen Herzge die deutsche Kaiserkrone getragen. Doch die meisten Lnder sterreichs gehrten nicht zum Deutschen Reiche, z. B. Ungarn, Galizien, Siebenbrgen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien usw. Dagegen hatten die meisten Provinzen Preuens eine deutsche Bevlkerung. Auch war Preußen im Laufe der Zeit so mchtig geworden, da es aus gleicher Stufe mit sterreich und nicht unter diesem stehen wollte. So kam es zum Kriege. Verlauf des Krieges. Auf sterreichs Seite standen Bayern, Sachsen, Hannover, Hessen, Nassau. Bhmen und das Gebiet des untern und Mittlern Mains waren die Kriegsschaupltze. Die preuische Main-armee unter dem Oberbefehle des Generals Vogel von Falckenstein siegte am 10. Juli bei Kissingen und am 14. Juli bei Aschaffenburg der die Bundesgenossen sterreichs. Die sterreicher selbst wurden in Bhmen in siegreichen Gefechten geworfen. Die Entscheidungsschlacht bei Kniggrtz, die am 3. Juli 1866 stattfand, wurde im letzten Augen-blicke durch das Eintreffen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm gewonnen. Friedensschlu. Im Frieden zu Prag trat sterreich aus dem Deutschen Bunde aus; Preußen erhielt als Entschdigung fr die Kosten des Krieges von Osterreich 60 Million Jf>, ferner wurden das Knig-reich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, die Freie Stadt Frank-furt, das Herzogtum Nassau und die Herzogtmer Schleswig-Hol-stein dem Preuischen Staate einverleibt.

3. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 7

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 7 — Generals 3 o f fr e stehenden Franzosen und Engländern, an der Marne, besonders östlich von Paris, große Truppenmassen zu sammeln, die weit überlegen in gewaltigen Kämpfen (5. —9. Sept.) den rechten deutschen Flügel zu umfassen drohten. Frische Truppen waren nicht da; im Gegenteil bedurfte das gegen die Russen stehende Heer der Verstärkung. Da gingen die Deutschen (vom 9. September an) in meisterhaftem Rückzüge in eine Stellung an der H t s n e zurück. Staunend sahen die Truppen des linken französischen Flügels, die sich der Deutschen unter dem General von Kluck kaum mehr hatten erwehren können, am Morgen des 10. den Feind verschwunden. Zuerst nur langsam wagten sie zu folgen und vermochten nicht, vom 12.—16. Sept. in der Schlacht ander Risne die deutsche Stellung einzudrücken. Nun suchten sie die deutsche rechte Flanke zu umgehen, die immer mehr nach Horden zu verlängert wurde. Es kam so zu gegenseitigen großen Umgehungs- und Reiterkämpfen, zuerst zwischen (Dise und Maas, später bei ctrras, Lille und am I))erkanal, bis das Meer Mitte Oktober Halt gebot. Das englische Hilfsheer löste sich aus der französischen Front bei Reims, um fortan an der I)ser den Schutz der Küste und ihrer Häfen zu übernehmen. Inzwischen hatten die Deutschen die dritte und stärkste belgische Festung Antwerpen erstürmt (9. Okt.). Belgien war bis auf den schmalen Streifen am l)serkanal in ihrer Hand. Um den Besitz des I)serkanals ist hart gestritten worden; nur durch die Öffnung der Meerschleusen bei Hieuport und Überschwemmung des Landes bis Dixmuiden vereitelten die Belgier den siegreichen Durchbruch der Deutschen. — Ins Ober eis atz hatten die Franzosen von Belfort aus Vorstöße versucht, gleich anfangs Rugust. Sie wurden zurückgeschlagen, besonders bei Mülhausen (9. und 10. Rugust 1914), und nur ein kleiner Grenzstreifen blieb in ihrer Hand. 3. Stellungskrieg und Durchbruchversuche. Seit Oktober 1914 stehen sich die Heere in etwa folgender Linie gegenüber: Thann i. E. — Süd-Vogesen — Blamont — Pontämousson — St. Mihiel — im Bogen um Verdun herum — Reims — Soissons — rtoqon — Rrras — Lille — I)pern — Hieuport (etwa 800 km). Beiderseits grub man sich in die Erde ein und verteidigte sich in den in diesem Kriege so wichtig gewordenen Schützengräben. Deren baute man mehrere Reihen hintereinander, richtete sich in ihnen und in unterirdischen Unterständen nach Möglichkeit wohn-

4. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 16

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 16 — kamen zu Hilfe, und nun mochten die Russen anrennen, wie sie wollten, sie kamen nicht weiter. Zehn, zwanzig Wellen der Sturm* truppen hintereinander zerschellten an den Reihen der Deutschen, Österreicher, Ungarn, zuletzt auch türkischer Fjilfstruppert; den Weichenden schlug das Feuer der eigenen Artillerie und Maschinengewehre in den Rücken, um sie wieder vorwärts zu treiben. Alles vergebens. Fast ohne Unterlaß wütet dieser mörderische Kampf seit Juni 1916 von Wolhynien durch Galizien bis an die Karpaten, diesen entlang bis zur rumänischen Grenze und setzte sich seit Rumäniens Anschluß an unsere Feinde (Ho. 4, 7) dort fort. 11. Die letzten Kämpfe um Galizien. Der Krieg an der Ostfront erreichte einen letzten hohepunkt in gewaltigen Durchbruchversuchen der Russen in Galizien/ zwischen der oberen Ltrypa und der Narajowka, in der Gegend von Brzezont) und Stanislaii (Anfang Juli) und in der Moldau an der rumänischen Stellung (Juli—august 1917). Die Russen hatten Anfangserfolge,' dann wurden sie von deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen zurückgedrängt und durchbrochen. Anfang August wurde ihnen zum drittenmal die Hauptstadt der Bukowina, Tzernowitz, entrissen. 12. Riga und der Nigaische Meerbusen. Nach zweijähriger pause <s. C, 8) nahmen die Deutschen die Kämpfe im äußersten Nordosten mit glänzendem (Erfolge wieder auf. Sie überschritten, den Feind überraschend, die Düna oberhalb Riga, schlugen die Russen in zweitägiger Schlacht und besetzten Riga nebst Dünamünde (1.—4. Sept. 1917). Riga, die alte deutsche Hansastadt, die Hauptstadt Livlands, der wichtigste Handelsplatz der Ostsee, war von der Russenherrschast erlöst. Die Balten empfingen die Deutschen als Befreier und baten: „Nun laßt uns deutsch bleiben auf immerdar." — Aber noch hielten die Russen die dem Rigaischen Meerbusen vorgelagerten3nseln (Desei, Mohn und Dagö; der Seeweg nach Riga war noch gesperrt. Da landeten (Oktober 1917) in herrlichem Zusammenwirken von See-, Land-und Luftstreitkräften die Deutschen auf den Inseln und vertrieben die Russen. Dadurch wurden sie Beherrscher des Rigaischen Meerbusens und bedrohen die (Einfahrt zum Finnischen Meerbusen nebst Livland und (Estland. 13. Sriedensverhandlungen. Inzwischen war das russische Riesenreich in seinen Grundfesten ins Wanken ge-

5. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 21

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 21 — und Österreich-Ungarn seien am Ende ihrer Kraft. Mit nichten. Zwei große Heere, zu denen auch Bulgaren und Türken gehören, waren gegen Rumänien bereit. Unter (Oberleitung hindenburgs und unter Führung des Feldmarschalls von Mackensen und des Generals von Falkenhayn begann ein Feldzug, der an genialer Führung, an Heldenmut und Ausdauer der Truppen, an Strapazen und (Entbehrungen, an Siegen und Ehren zu den denkwürdigsten der Weltgeschichte gehört. Zuerst drang Mackensen von Bulgarien aus in die Dobrudscha ein, die er in heftigen Kämpfen bis zur Donau eroberte. Falkenhayn schlug in der Umfassungsschlacht bei Hermannstadt (26.-30. Sept.) und bei Kronstadt (7.-9. ©kt.) die Rumänen, drängte sie aus Ungarn zurück und erzwang sich in schwierigsten Gebirgskämpfen am Vulkan-, Ezurduk- und Törzburger paß die Übergänge über die Südkarpaten. Mackensen ging nun mit einem Teil seines Heeres bei Swistow über die Donau, vereinigte sich Hnfang Dezember mit Falkenhayn, und trieb die Rumänen vor sich her nach Osten, flm 6. Dez. 1916 ergab sich die stark befestigte Landeshauptstadt Bukarest ohne Kampf. Mackensen, der nun den Oberbefehl über beide Heere hatte, ließ seine Truppen nördlich einschwenken,rückte in der Dobrudscha bis zu den Donaumündungen vor, und durchbrach in der Weihnachtschlacht bei Rimnicul-Sarat die Stellung der Russen, die die fliehenden Rumänen aufgenommen hatten und in einer von den Karpaten bis Braila und Galatz reichenden Schlachtlinie die Moldau verteidigten. 3n Kämpfen am Sereth-Fluß ging dann der Bewegungskrieg in den Stellungskrieg über. Rumänien war, mit Ausnahme der Moldau, im Besitz des Vierverbandes. 5. Die Kämpfe der Türken bis Ende 1916. 1. Bit den Dardanellen. Mit Beginn der Feindseligkeiten (s. Nr. 1, 1) schloß die Türkei die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen. Die russische Flotte des Schwarzen Meeres griff nicht ernstlich an; sie wurde von der türkischen Flotte zurückgehalten, in der sich die deutschen Kreuzer G o e b e n (Sultan Iawus Selim) und Breslau (Midilli) hervortaten. Dagegen versuchten die Engländer und Franzosen, vom Kgäischen Meer aus die Durchfahrt zu erzwingen. Konstantinopel sollte fallen; dann

6. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 25

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 25 — zogen sich anfangs von Monfalcone (am Höriatifchen Meere) über Görz den 3sonzofluß entlang bis ins Gebirge bei Flitsch, und weiter in den Alpen, ungefähr längs der Grenze, bis ins Drtler-Gebiet. Der Hauptangriff der Italiener unter dem General C adorna richtete sich auf die Görzischen Lande. Dort, an der Karsthoch-fläche von Doberdo und an dem Gorzer Brückenkopf sind, außer vielen Linzeikämpfen, bis zum August 1917 elf große Schlachten am Isonzo geschlagen worden. Rlle ohne nennenswerte Erfolge, aber mit den entsetzlichsten Verlusten für die angreifenden Italiener, deren Leichen sich vor den österreichischen Stellungen zu Bergen türmten. Die (Österreicher harrten aus, fast verschmachtend in der Glut der wasserlosen Steinwüste, im Verwesungsgeruch der Totenhügel. 3n ohnmächtiger Wut haben die Italiener zuletzt die Stadt G örz, die sie doch erlösen wollten, durch vieltägiges Geschützfeuer in Trümmer gelegt, welche die Österreicher zuletzt aufgaben. In den Alpen konnte es zuerst zu keiner großen Schlacht kommen, weil die (Österreicher aus Mangel an Truppen sich auf die Verteidigung der (Bebirgsstellungen beschränken mußten. tdohl aber fanden eine Menge kleiner (ftebirgskämpfe statt, in denen auch Tiroler Standfchützen halfen, wie zur Seit von Andreas Hofer. (Erst im Mai 1916 drangen die Österreicher zwischen (Etsch und Brenta mit starken Kräften vor und trieben die Italiener vor sich her. Schon waren sie der (Ebene nahe, schon bedrohten sie das italienische Isonzoheer im Rücken, da brach Anfang Juni der große russische Angriff in Galizien los (s.nr.z, 10). Die Truppen wurden dort gebraucht, der Angriff in Tirol mußte abgebrochen werden. Die italienische Kolonie Tripolis ist unterdessen, bis auf die Küste, wieder in die Gewalt der eingeborenen arabischen Stämme gekommen. 2. Die italienische Niederlage. 3m (Oktober 1917 sollte, so vermeinten die Italiener, eine zwölfte Isonzo-jchlacht sie an das Ziel ihrer Wünsche bringen: nach Triest. Aber es kam ganz anders. Am 24. (Oktober durchbrach ein neu* gebildetes deutsches Heer, unter dem General Otto von Below, zusammen mit österreichisch-ungarischen Truppen, die italienische Stellung in den Iulischen Alpen zwischen $litsch und Tolmein. 3n ungestümem Schwung erkämpften sie schwierige Kuppen und

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 484

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
m Zehnter Zeitraum. ersten Jahre der Republik, zu zählen ansing. Das neue Jahr begann den 22. Sept., die drei Herbstmonate hießen: Vendé- miaire, Brumaire, Frimaire; die Wintermonate: Mvose, Ventôse, Pluviôse ; die Frühlingsmonate: Germinal, Floréal, Prairial; die Sommermonate: Messidor, Thermidor, Fruc- tidor. Drei Wochen, Dec aden, jede zu zehn Tagen, machten einen Monat; die Wochentage hießen: Primidi, Duodi, Tridi, Quartidi, Quintidi,Sextidi, Septidi, Octidi, Nonidi, üecadi, welches ein Ruhetag war. Die fünf übrig bleibenden Tage (jours complémentaires'» wurden dem Ende des Jahres beigesügt. Dieser Calender wurde den 1. Januar 1806 wieder aufgehoben. Das System des Schreckens stieg bis zur äußersten Höhe; selbst Robespierre's Mordgefellen waren nicht mehr sicher vor sei- nem mißtrauischen Grimm und dieses beschleunigte seinen Fall. Tal lien, von ihm mit mehrern andern auf die Todesliste gesetzt, lenkte den Streich auf dessen Haupt; Robespierre, sein Bru- der, St. Just, Henriot, Couthon und 17 seiner Genossen wan- d", 28. derten der Guillotine zu; eine gemäßigte Partei gewann die Ober- 3"u Hand und der Terrorismus war jetzt, nach fast zweijähriger 11 4 Dauer, vorüber. Die Verbündeten eröffneten den dritten Feldzug, in welchem die östreichische Hauptarmee unter dem Prinzen von Koburg durch die Niederlande, in der linken Flanke von den Preußen unter Möllendorf gedeckt, gegen Paris Vordringen sollte, wahrend ein englisches Corps in der Vendée landen würde. Zwei gewonnene Schlachten bei Chateau-Ca mbresis den 17. Apr. und bei Landreey den 26. Apr. schienen günstige Vorzeichen, die aber durch eb'en so viele Siege der Franzosen unter Pichegrü bei Tournay, den 22. Mai, und bei Fleurus unter Jourdan den 26. Juni wieder entkräftet wurden; Pichegrü trieb den Her- zog von Pork bis hinter die Schelde, Jourdan und Kleber ver- folgten die Oeüreicher unter Koburg bis an die Maas, dann über den Rhein, und Belgien kam in ihre Gewalt. Koburg legte das Commando nieder, welches Clairfait erhielt. Mit gleichem Glücke fochten die Republikaner an den Pyrenäen und gegen die Pie- monteser. Nur zur See waren sie minder glücklich, denn auf der Höhe von Quessant nahm der englische Admiral Howe dm i. sechs Linienschiffe und fügte der französischen Flotte unter dem 3»„i Contreadmiral V illaret-Joyeuse schwere Verluste zu. Die Unternehmungen der Preußen beschrankten sich auf wenig ent- scheidende Gefechte; Möllendorf warf den Divisionsgeneral dm 23. Ambert aus feiner festen Stellung bei Kaiferslautern, mußte Mai aber selbiges wieder verlassen, als die Franzosen ihren Angriff !"V2: verstärkt erneuerten. Auch die Preußen räumten seit dem 23. Ort. das linke Rheinufer. Mangel an Eintracht unter den deutschen Befehlshabern verhinderte auch dießmal einen glücklichen

8. Belgien ; 2 = H. 142 d. Gesamtw. - S. 29

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Neutralitätsbruch 29 samen Grenze. Für diese Behauptung sind wir nicht nur auf Mutmaßungen angewiesen, wir haben dafür positive Anhaltspunkte. Der Gedanke einer Umfassungsbewegung von Norden her gehört zweifellos zu den Kombinationen der Entente cordiale. wenn das nicht der Fall wäre, so hätte der Plan, vlissingen zu befestigen, nicht ein solches Geschrei in Paris und London hervorgerufen. . . . Man verfolgte dabei den Zweck, unbehindert eine englische Garnison nach Antwerpen überführen zu können, also den Zweck, sich bei uns eine Gperations-basis für eine Offensive in der Richtung auf den Niederrhein und Westfalen zu schaffen und uns dann mit fortzureißen, was nicht schwer gewesen wäre. . . . Die ebenso perfiden wie naiven Eröffnungen des Obersten Barnardiston1 zur Zeit des Abschlusses der Entente cordiale haben uns deutlich gezeigt, um was es sich handelte/ Als es sich herausstellte, daß wir uns durch die angeblich drohende Gefahr einer Schließung der Schelde nicht einschüchtern ließen, wurde der Plan zwar nicht aufgegeben, aber dahin abgeändert, daß die englische hilfsarmee nicht an der belgischen Küste, sondern in den Nächstliegenden französischen Häsen gelandet werden sollte. . . . Diese in Calais und Dünkirchen gelandete englische Armee würde an unserer Grenze entlang nach Longwy marschieren, um Deutschland zu erreichen. Sie würde sofort bei uns von Nordwesten her eindringen. . . . Ls ist dringend geboten, im voraus einen Schlachtplan für die belgische Armee auch für diese Eventualität aufzustellen. Das gebietet sowohl das Interesse an unserer militärischen Verteidigung als auch die Führung unserer auswärtigen Politik im Falle eines Krieges zwischen Deutschland und Frankreich. . . . 35. Die Mitschuld Belgiens, a) Aufzeichnung über eine Unterredung zwischen dem englischen Militärattache in Brüssel, Oberstleutnant Bridges, und dem belgischen (Beneraljtabschef General Iungbluth am 23. April [1912].2 Der englische Militärattache hat den Wunsch ausgesprochen, den General Iungbluth zu sehen. . . . Der Oberstleutnant Bridges hat dem General gesagt, daß England imstande sei, eine Armee auf den Kontinent zu schicken, die aus 6 Divisionen Infanterie und aus 8 Brigaden 1 Line Auszeichnung über die (Eröffnungen, die der englische Militärattache in Brüssel, Oberstleutnant Barnardifton dem belgischen Generalstabschef General Ducarne im Jahre 1906 über den Plan einer englisch-französiich-belgischen Kooperation im Kriegsfälle machte, wurde in Brüssel in einer iftappe mit der Aufschrift „Conventions anglo-beiges — Englisch-Belgische Abmachungen" aufgefunden und ist in der ebengenannten amtlichen deutschen Veröffentlichung abgedruckt. — Die beste Darstellung der ganzen Angelegenheit findet matt in dem Aufsatz von H. ©ncken über die Vorgeschichte des Kriegs in dem Sammel-werk Deutschland und der Weltkrieg (2. Aufl. Berlin u. Leipzig 1916). 1 Die belgische Neutralität S. 22.

9. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 97

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 97 - l'armee, munitions etc. seront livres Sedan une commissions militaire in-stituee par le commandant en chef, pour etre remis immediatement au com-missaire allemand. Art. 4me. La place de Sedan sera livree ensuite dans son etat actuel et au plus tard dans la soiree du 2. Septembre la disposition de Sa Majeste le Roi de Prusse. Art. 5 ine. Les officiers qui n'auront pas pris l'engagement mentionne l'article 2me, ainsi que les troupes desarmees seront conduits ranges d'apres leurs regiments en corps et en ordre militaire. Cette mesure commencera ce 2 Septembre et sera terminee le 3. Ces detachements seront conduits, sur le terrain borde par la Meuse pres d'iges, pour etre remis aux commissaires alle-mands par leurs officiers, qui cederont alors le commandement leurs sous-officiers. Art. 6me. Les medecins militaires sans exceptions resteront en arrifere pour prendre soin des blosses. Fait Frenois le 2. Septembre 1870. von Moltke. de Wimpffen. 4. Quelle: Bericht Bismarcks an den König vom 2. September 1870. Fundort: Aegi^i und Kl au hold ct. a. O. Bd. 19. Nr. 4096. Nachdem ich mich gestern abend auf Eurer Kniglichen Majestt Befehl hier-her begeben hatte, um an den Verhandlungen der die Kapitulation teilzunehmen, wurden letztere bis etwa 1 Uhr nachts durch die Bewilligung einer Bedenkzeit unterbrochen, welche General Wimpffen erbeten, nachdem General von Moltke bestimmt erklrt hatte, da keine andere Bedingung als die Waffenstreckung be-willigt werden und das Bombardement um 9 Uhr morgens wieder beginnen wrde, wenn bis dahin die Kapitulation nicht abgeschlossen wre. Heute frh gegen 6 Uhr wurde mir der General Reille angemeldet, welcher mir mitteilte, da der Kaiser mich zu sehen wnsche und sich bereits aus dem Wege von Sedan hierher befinde. Der General kehrte sofort zurck, um Seiner Majestt zu melden, da ich ihm folgte, und ich befand mich kurz darauf, etwa auf halbem Wege zwischen hier und Sedan, in der Nhe von Frenois, dem Kaiser gegenber. Seine Majestt befand sich in einem offenen Wagen mit drei hheren Offizieren und ebenso vielen zu Pferde daneben. Persnlich bekannt waren mir von letzteren die Generale Castelnau, Reille und Moskowa, der am Fue verwundet schien, und Vaubert. Am Wagen angekommen, stieg ich vom Pferde, trat an der Seite des Kaisers an den Schlag und fragte nach den Befehlen Seiner Majestt. Der Kaiser drckte zunchst den Wunsch aus, Eure Knigliche Majestt zu sehen, anscheinend in der Meinung, da allerhchstdieselben sich ebenfalls in Donchery befnden. Nachdem ich erwidert, da Eurer Majestt Hauptquartier augenblicklich drei Meilen entfernt in Vendresse sei, fragte der Kaiser, ob Eure Majestt einen Ort bestimmt htten, wohin er sich zunchst begeben solle, und eventuell, welches meine Meinung darber sei. Ich entgegnete ihm, da ich in vollstndiger Dunkelheit hierher gekommen und die Gegend mir deshalb unbekannt sei, und stellte ihm das in Donchery von mir bewohnte Haus zur Verfgung, welches ich sofort rumen wrde. Der Kaiser nahm dies an und fuhr im Schritt gegen Donchery, hielt aber einige hundert Schritt von der in die Stadt fhrenden Maasbrcke vor einem einsam gelegenen Arbeiterhause an und fragte mich, ob er nicht dort absteigen Sb. u. O. Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch. Iii. 7

10. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 87

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 87 - 51. Die franzsische Kriegserklrung. 19. Juli 1870. Quelle: Die formelle Kriegserklrung, berreicht durch den franzsischen Geschftstrger Le Sourd. Fundort: Aegidi und Klauhold a. a. O. Bd. 19. Nr. 4053. Berlin, 19 Juillet 1870. Le Soussigne, charge d'affaires de France, en execution des ordres qu'il a re<?us de son Gouvernement, a l'honneur de porter la connaissance de Son Excellence Monsieur le Ministre des affaires etrangeres de Sa Majeste le Roi de Prusse la communication suivante: Le Gouvernement de Sa Majeste 1'Empereur des Francis, ne pouvant regarder que comme une entreprise dirigee contre la securite territoriale de la France le projet d'elever un Prince prussien au trne d'espagne, s'est trouve dans la necessite de demander Sa Majeste le Roi de Prusse l'assurance qu'une teile combinaison ne pourrait se realiser avec son assentiment. Sa Majeste le Roi de Prusse s'etant refuse donner cette assurance et ayant temoigner au contraire 1'Ambassadeur de Sa Majeste 1'Empereur des Frangais qu'il entendait se reserver, pour cette eventualite comme pour toute autre, la faculte de consulter les circonstances, le Gouvernement imperial a du voir dans la declaration du Roi une arriere-pensee menapante pour la France comme pour l'equilibre general des forces en Europe. Cette declaration a ete aggravee encore par la notification faites aux cabinets du refus de recevoir 1'Ambassadeur de 1'Empereur et d'entrer dans aucune explication nouvelle avec lui. En consequence, le gouvernement de Sa Majeste Imperiale a juge qu'il avait l'obligation de pourvoir immediatement la defence de son honneur et de ses intersts compromis et, resolu prendre, cet effet, toutes les mesures commandees par la Situation qui lui est faite, il se considere, ds present, comme etant en etat de guerre avec la Prusse. Le Soussigne a l'honneur etc. (sign6) Le Sourd. 52. Die Schlacht bei Wrth. 6. August 1870. Quelle: Helmuth von Moltke, Geschichte des deutsch-franzsischen Krieges von 1870/71. Volksausgabe. Berlin 1895. <3. 914. Nachdem schon in der Nacht zum 6. die beiderseitigen Vorposten mehrfach aneinander geraten waren, glaubte der Fhrer der 20. (deutschen) Brigade, sich des dicht vor der Front liegenden berganges der die ein ernstes Hindernis bildende Sauer bemchtigen zu sollen. Die nach Wrth fhrende Brcke war zerstrt; aber die Schtzen durchwateten den Flu und drangen um 7 Uhr frh in die vom Gegner nicht besetzte Stadt. Bald genug zeigte es sich, da man einen zahlreichen Feind in starker Stellung vor sich habe. Die breiten Wiesen der Sauer liegen berall im wirksamen Bereich des berhhenden rechten Talhangs, und das weittragende Chassepotgewehr mute
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