258 48. Kurfürst Max (Stimmte! itn Türkenkriege 1683—1688.
eine Empörung ausgebrochen, die in Konstantinopel einen Thronwechsel und andauernde Wirren zur Folge hatte.
Am 28. Juli traf Max Emauuel bei der um Peterwardein an der Donau versammelten Armee ein und ließ sofort die Operationen beginnen. An der Einmündung der Save in die Donau gelegen war Belgrad im Westen, Norden und Osten durch breite Wasserläufe geschützt. Ein Angriff war daher nur von Süden her möglich und hierzu mußte die Save überschritten werden. Da das jenseitige Ufer von türkischen Truppen besetzt war, hatte der Kriegsrat gegen einen Übergang Bedenken, aber Max Emanuel wollte keine Zeit verlieren und beschloß den Übergang zu wagen. Hiezu wurden Schiffe aus der Donau auf (Geschützlafetten verladen und auf dem Landwege an die von Max Emanuel auserseheue Übergangsstelle geschafft. Am 8. August um 1 Uhr nachts begann das Übersetzen über den einige hundert Meter breiten Fluß und um Tagesanbruch waren bereits 4000 Monn jenseits angelangt. Da die Türken den Übergang anderswo vermutet hatten, waren nur Vorposten zu überwältigen gewesen, und als stärkere türkische Abteilungen herankamen, hatte der Kurfürst schon soviel Truppen übergesetzt, daß alle Angriffe abgewiesen werden konnten. Unter dem Schutze dieser Avantgarde begann sodann die Herstellung der Schiffbrücke. Diese war am 8. August abends vollendet und nun konnte der Übergang des Hauptteils der Armee vor sich gehen, der die ganze Nacht und den folgenden Tag hindurch fortdauerte. Vor den 40000 Mann, die nun auf dem südlichen Saveufer versammelt waren, zog das etwa 10000 Mann starke türkische Beobachtungskorps, von den bayerischen Husaren verfolgt, in Richtung auf Semendria ab.
Sofort traf nun Max Emanuel die erforderlichen Anordnungen zur Belagerung von Belgrad; zunächst erging Befehl das in Ofen bereitgestellte Belagerungsgeschütz auf der Donau bis Semlin heranznfchaffen. Schon in der Nacht vom 12. zum 13. August wurden die Laufgräben vor der Festung eröffnet und am 17. August konnte die Beschießung der feindlichen Festungswerke aus den bei der Armee schon besindlichen schweren Geschützen beginnen. Am 24. August langte die Belagerungsartillerie aus Ofen an und nun begann der Bau einer größeren Zahl von Angriffsbatterien und sodann eine kräftige Beschießung der Festung. Max Emanuel trieb rastlos vorwärts; unbekümmert um das feindliche Feuer weilte er Tag und Nacht in den Laufgräben. Am 2. September erhielt an seiner Seite der kaiserliche Feldmarschallentnant Prinz Eugen von Savoyen eine schwere Schußwunde am Knie, die ihn für längere Zeit dienstunfähig machte. Um diese Zeit war bereits in die innere Grabenwand Bresche geschossen, und nachdem sodann die äußere Grabenwand mittels Sprengung durch Minen eingeworfen war, konnte Max Emanuel den Befehl zum Sturm geben. Dieser erfolgte am 6. September zugleich au fünf Stellen und wurde von Max Emanuel persönlich geleitet. Als infolge des verzweifelten Widerstands der Türken der Angriff zum Stocken kam, zog der Kurfürst selbst
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Extrahierte Personennamen: Max_( Max Max_Emauuel Max Max_Emanuel Max Max_Emanuel Max August August Max_Emanuel Max August August August Max_Emanuel Max Eugen_von_Savoyen Eugen Max_Emanuel Max Max_Emanuel Max
316
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
unmittelbar zusammen. Obwohl die Europäische Türkei1 fast halb so groß wie das
Königreich Preußen ist (170000 qkm), hat sie nur etwa 6 Mill. E. (36 auf 1 qkm).
Seit 1909 ist sie ein konstitutioneller Staat. Osmanische Türken sinden sich in
der Überzahl nur noch in den Städten Ostrumeliens, namentlich in Konstanti-
nopel. — Die Türkei hat sehr fruchtbare Landschaften, wie besonders Makedonien,
die Märitza-Niederung, die Getreide (Weizen, Mais), Wein, Seide, Tabak, Baum-
wolle und Rosenöl liefern; aber infolge der langjährigen, schlechten Verwaltung,
der Vernachlässigung des Wegebaus und der Schulen, ferner infolge der geringen
Betriebsamkeit des Volkes stehen die wirklichen Erträgnisse des Ackerbaus und der
Viehzucht noch sehr hinter den möglichen zurück. Auch Gewerbe und Haudel sind noch
181. Rosenernte im Tal von Kasanlik.
Die Rosen (weisze und hellrote) werden in Abständen von 2 m gepflanzt. Sie überziehen wie ein Teppich,
aus dem mächtige Kastanienbäume hervorragen, die Felder. Im Mai und Juni werden die Blüten gepflückt.
3000 Kx Blätter liefern 1kg Rosenöl. Die Leute auf dem Bilde sind Bulgaren. Vor der Moschee steht ein
türkisches Gasthaus. (Nach Wünsche, Land und Leben. Verlag von Leutert & Schneidewind in Dresden.)
wenig entwickelt. Der dentschehandel wird von dem englischen weit übertroffen.
Wir erhalten Rohseide, Weintrauben, Wolle, Teppiche, Stickereien und liefern In-
duftrieartikel, besonders Waffen, Chemikalien, Web- und Eisenwaren. Als Ab-
nehmer von deutschen Erzeugnissen steht die Türkei allen Balkänstaaten voran.
Makedonien hat das vielartigste Völkergemisch und ist darum der Herd be-
ständiger Unruhen. Wo die Landstrecke des kürzesten Weges von der Nordsee nach
Sues das Meer erreicht, liegt die Hauptstadt der Landschaft, Saloniki (150), ein
aufblühender Handelsplatz, die zweite Seehandelsstadt der Türkei. Eine vom Gols
von Saloniki nach 0 ziehende Bodenfurche gibt die Nordgrenze der dreifingerigen
1 Die unmittelbaren Besitzungen des Türkischen Reiches umfassen in drei Erdteilen
etwa 3 Mill. qkm mit 25 Mill. E.
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9?o. 8. Rosenernte im Tal von Kasanlik, mit Blick auf die kable Südseite des Balkan.
Aus Wünsch!', Land und Leben, Geographische Wandbilder- (Leutert u. Schneidewind, Dresden.)
No. 9. Felsen und Straße von Gibraltar. Korkgewinnung.
Ans Wünsche, Land und Leben, Geographische Wandbilder. (Leutert u. Schneivewind, Dresden.)
— 6 —
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Der Krieg gegen sterreich im Jahre 1866.
111
nur schlecht verteidigen. Trotzdem gelang die berfahrt unter Anfhrung Herwarths von Bittenfeld, und die Dnen wurden von der Insel vertrieben.
Friedensschlu. Als die sterreicher in die dnische Halbinsel Jtland eindrangen, baten die Dnen um Frieden. Dieser wurde zu Wien geschlossen. Die Dnen traten die Herzogtmer Schleswig-Holstein und Lauenburg an sterreich und Preußen ab. sterreich verkaufte seinen Anteil an Lauenburg fr 2500000 dnische Reichstaler, das sind ungefhr 5645000 Jb an Preußen; das Herzogtum Lauenburg gehrte nun ganz dem Knigreiche Preußen, die beiden Herzogtmer Schleswig und Holstein wurden von sterreich und Preußen gemein-schaftlich verwaltet.
Der Krieg gegen sterreich im Jahre ^8 66.
Veranlassung. Die gemeinsame Verwaltung von Schleswig-Holstein fhrte zu Streitigkeiten zwischen Preußen und sterreich. Zwar htten diese leicht beigelegt werden knnen. Doch es bestand seit langer Zeit ein innerer Zwiespalt zwischen den beiden Staaten, der endlich aus-getragen werden mute. Osterreich war seit Jahrhunderten der erste Staat Deutschlands gewesen, und 3 */a Jahrhunderte hindurch hatten die sterreichischen Herzge die deutsche Kaiserkrone getragen. Doch die meisten Lnder sterreichs gehrten nicht zum Deutschen Reiche, z. B. Ungarn, Galizien, Siebenbrgen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien usw. Dagegen hatten die meisten Provinzen Preuens eine deutsche Bevlkerung. Auch war Preußen im Laufe der Zeit so mchtig geworden, da es aus gleicher Stufe mit sterreich und nicht unter diesem stehen wollte. So kam es zum Kriege.
Verlauf des Krieges. Auf sterreichs Seite standen Bayern, Sachsen, Hannover, Hessen, Nassau. Bhmen und das Gebiet des untern und Mittlern Mains waren die Kriegsschaupltze. Die preuische Main-armee unter dem Oberbefehle des Generals Vogel von Falckenstein siegte am 10. Juli bei Kissingen und am 14. Juli bei Aschaffenburg der die Bundesgenossen sterreichs. Die sterreicher selbst wurden in Bhmen in siegreichen Gefechten geworfen. Die Entscheidungsschlacht bei Kniggrtz, die am 3. Juli 1866 stattfand, wurde im letzten Augen-blicke durch das Eintreffen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm gewonnen.
Friedensschlu. Im Frieden zu Prag trat sterreich aus dem Deutschen Bunde aus; Preußen erhielt als Entschdigung fr die Kosten des Krieges von Osterreich 60 Million Jf>, ferner wurden das Knig-reich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, die Freie Stadt Frank-furt, das Herzogtum Nassau und die Herzogtmer Schleswig-Hol-stein dem Preuischen Staate einverleibt.
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Extrahierte Personennamen: Herzogtmer_Schleswig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Wien Schleswig-Holstein Lauenburg Lauenburg Holstein Schleswig-Holstein Deutschlands Ungarn Galizien Kroatien Slawonien Dalmatien Sachsen Hannover Hessen Nassau Main-armee Kissingen Aschaffenburg Osterreich Hannover Hessen
_
Moldau
Walachei j
Corsicai
(zugemia )1
V////// Hmisch-deutsches Kaiserreich... V////A Gebiet des Deutschen. Ordens. Iii Ini Iii Mohammedanische. Kelche..
Illlllllllllll Osmanen..
Ihllllllllllh Kaiserreich, Trapezunt. (Const) Die unterstrichenen Knigreiche waren, in, Hnden, ~von, Angehrigen, des franzsischen, Konighanses.
t'.irt, Breslau.
Europa und die Mittelineerlnder um 1400.
G. Sternkopf, Leipzig.
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Extrahierte Ortsnamen: Moldau
Walachei Breslau Europa Leipzig
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
— 16 —
kamen zu Hilfe, und nun mochten die Russen anrennen, wie sie wollten, sie kamen nicht weiter. Zehn, zwanzig Wellen der Sturm* truppen hintereinander zerschellten an den Reihen der Deutschen, Österreicher, Ungarn, zuletzt auch türkischer Fjilfstruppert; den Weichenden schlug das Feuer der eigenen Artillerie und Maschinengewehre in den Rücken, um sie wieder vorwärts zu treiben. Alles vergebens. Fast ohne Unterlaß wütet dieser mörderische Kampf seit Juni 1916 von Wolhynien durch Galizien bis an die Karpaten, diesen entlang bis zur rumänischen Grenze und setzte sich seit Rumäniens Anschluß an unsere Feinde (Ho. 4, 7) dort fort.
11. Die letzten Kämpfe um Galizien. Der Krieg an der Ostfront erreichte einen letzten hohepunkt in gewaltigen Durchbruchversuchen der Russen in Galizien/ zwischen der oberen Ltrypa und der Narajowka, in der Gegend von Brzezont) und Stanislaii (Anfang Juli) und in der Moldau an der rumänischen Stellung (Juli—august 1917). Die Russen hatten Anfangserfolge,' dann wurden sie von deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen zurückgedrängt und durchbrochen. Anfang August wurde ihnen zum drittenmal die Hauptstadt der Bukowina, Tzernowitz, entrissen.
12. Riga und der Nigaische Meerbusen. Nach zweijähriger pause <s. C, 8) nahmen die Deutschen die Kämpfe im äußersten Nordosten mit glänzendem (Erfolge wieder auf. Sie überschritten, den Feind überraschend, die Düna oberhalb Riga, schlugen die Russen in zweitägiger Schlacht und besetzten Riga nebst Dünamünde (1.—4. Sept. 1917). Riga, die alte deutsche Hansastadt, die Hauptstadt Livlands, der wichtigste Handelsplatz der Ostsee, war von der Russenherrschast erlöst. Die Balten empfingen die Deutschen als Befreier und baten: „Nun laßt uns deutsch bleiben auf immerdar." — Aber noch hielten die Russen die dem Rigaischen Meerbusen vorgelagerten3nseln (Desei, Mohn und Dagö; der Seeweg nach Riga war noch gesperrt. Da landeten (Oktober 1917) in herrlichem Zusammenwirken von See-, Land-und Luftstreitkräften die Deutschen auf den Inseln und vertrieben die Russen. Dadurch wurden sie Beherrscher des Rigaischen Meerbusens und bedrohen die (Einfahrt zum Finnischen Meerbusen nebst Livland und (Estland.
13. Sriedensverhandlungen. Inzwischen war das russische Riesenreich in seinen Grundfesten ins Wanken ge-
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
— 19 —
die Deutschen, Österreicher und Ungarn von Nordwesten, Norden und Nordosten her drängten die Verbündeten die Serben zusammen,
unaufhaltsam auf grundlosen Wegen, in Schnee, Regen und Schlamm
vorwärtsstürmend. Tapfer und zäh wehrten sich die Serben, aber Schlag aus Schlag warf sie nieder. Ghne Geschütze, matt von Hunger und Elend, wich, was nicht tot oder gefangen war, über die montenegrinische und albanische Grenze, ein bei Üsküb abgesprengter Teil nach Griechenland. Ein großer Teil der serbischen Bevölkerung wanderte mit ins Elend. Ende November, binnen 40 Tagen, war ganz Serbien in der Gewalt der Verbündeten, Mazedonien bis zur griechischen Grenze in der der Bulgaren, über 100000 (Befangene waren gemacht, 500 Geschütze erobert worden. Der König Peter begab sich außer Landes.
Kaum war der Weg durch Serbien frei, wurde die so sehr entbehrte Eisenbahnverbindung zwischen den verbündeten Mächten Mitteleuropas eingerichtet. Am 16. Januar 1916 verließ der erste Balkanzug Berlin und München, vereinigte sich in Wien und traf über Belgrad und Sofia in Konstantinopel ein.
4. Montenegro. Gleich nach dem Zusammenbruch Serbiens begannen (Anfang Dezember 1915) österreichisch-un-garischetruppen unter General vonkoeoeßden Angriff gegen das schwer zugängliche Bergland Montenegro. Die Angreifer bildeten einen Bogen, der von der Küste bei Tattaro nördlich um Montenegro herum bis Berane im Osten reichte. Die Montenegriner wurden in dieser Einkreisung hoffnungslos zusammengedrückt. Als gar die Österreicher den für uneinnehmbar gehaltenen Festungsberg £orvcen bei Tattaro erstürmt und (10. Jan. 1916) die Hauptstadt Tettinje besetzt hatten, ergab sich das montenegrinische Heer bedingungslos und wurde entwaffnet. Der König Nikita entfloh nach Frankreich. — Nach der (Eroberung Montenegros rückten die Österreicher längs der Küste in Albanien vor und verdrängten die dort gelandeten Italiener aus der Gegend nördlich der Bucht von Dalona.
5. Griechenlands Drangsale. Die Serben in ihrer Not forderten die Hilfe der Russen, der Franzosen und Engländer, die sie in diesen Krieg gehetzt hatten. Die Russen sammelten in Bessarabien ein großes Heer, aber das noch neutrale Rumänien wollte es nicht durchlassen, und ein Landungsversuch bei der bulgarischen Stadt Varna am Schwarzen Meer wurde abgewiesen.
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Extrahierte Personennamen: Ghne Peter Montenegro Dalona
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Griechenland Serbien Mazedonien Serbien Mitteleuropas Berlin Wien Belgrad Sofia Konstantinopel Serbiens Montenegro Frankreich Montenegros Albanien Griechenlands Bessarabien Varna
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
— 25 —
zogen sich anfangs von Monfalcone (am Höriatifchen Meere) über Görz den 3sonzofluß entlang bis ins Gebirge bei Flitsch, und weiter in den Alpen, ungefähr längs der Grenze, bis ins Drtler-Gebiet.
Der Hauptangriff der Italiener unter dem General C adorna richtete sich auf die Görzischen Lande. Dort, an der Karsthoch-fläche von Doberdo und an dem Gorzer Brückenkopf sind, außer vielen Linzeikämpfen, bis zum August 1917 elf große Schlachten am Isonzo geschlagen worden. Rlle ohne nennenswerte Erfolge, aber mit den entsetzlichsten Verlusten für die angreifenden Italiener, deren Leichen sich vor den österreichischen Stellungen zu Bergen türmten. Die (Österreicher harrten aus, fast verschmachtend in der Glut der wasserlosen Steinwüste, im Verwesungsgeruch der Totenhügel. 3n ohnmächtiger Wut haben die Italiener zuletzt die Stadt G örz, die sie doch erlösen wollten, durch vieltägiges Geschützfeuer in Trümmer gelegt, welche die Österreicher zuletzt aufgaben.
In den Alpen konnte es zuerst zu keiner großen Schlacht kommen, weil die (Österreicher aus Mangel an Truppen sich auf die Verteidigung der (Bebirgsstellungen beschränken mußten. tdohl aber fanden eine Menge kleiner (ftebirgskämpfe statt, in denen auch Tiroler Standfchützen halfen, wie zur Seit von Andreas Hofer. (Erst im Mai 1916 drangen die Österreicher zwischen (Etsch und Brenta mit starken Kräften vor und trieben die Italiener vor sich her. Schon waren sie der (Ebene nahe, schon bedrohten sie das italienische Isonzoheer im Rücken, da brach Anfang Juni der große russische Angriff in Galizien los (s.nr.z, 10). Die Truppen wurden dort gebraucht, der Angriff in Tirol mußte abgebrochen werden.
Die italienische Kolonie Tripolis ist unterdessen, bis auf die Küste, wieder in die Gewalt der eingeborenen arabischen Stämme gekommen.
2. Die italienische Niederlage. 3m (Oktober 1917 sollte, so vermeinten die Italiener, eine zwölfte Isonzo-jchlacht sie an das Ziel ihrer Wünsche bringen: nach Triest. Aber es kam ganz anders. Am 24. (Oktober durchbrach ein neu* gebildetes deutsches Heer, unter dem General Otto von Below, zusammen mit österreichisch-ungarischen Truppen, die italienische Stellung in den Iulischen Alpen zwischen $litsch und Tolmein. 3n ungestümem Schwung erkämpften sie schwierige Kuppen und
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Extrahierte Personennamen: Doberdo August Andreas_Hofer Otto_von_Below Otto Tolmein
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unsere stlich der Dna stehenden Armeen, deckt Kurland und bedroht die Russen durch die Freilegung des Weges nach Estland. Den englischen, unerfllbar ge-bliebenen Hoffnungen, sich in der Ostsee festzusetzen, hat die Eroberung Oesels die letzte Sttze genommen.
Fr das bei der verwickelten und andersartigen Befehlserteilung stets uerst schwierige Zusammenwirken von Heer und Flotte war die Unternehmung gegen Oesel ein Schulbeispiel.
143.
Die zwlfte Jsonzoschlacht.
24. Oktober 1917.
Quelle: Amtliche Darstellung aus dem Groen Hauptquartier.
Fundort: Diepholzer Kreiszeitung. Jahrgang 1917. Nr. 271.
Elf Schlachten waren am Jfonzo geschlagen. Strme von Blut waren ge-flssen. Geringer Gelndegewinn war das mit ungeheuren Blutopfern erkaufte Ergebnis fr den Angreifer. Die zwlfte Schlacht sollte den tapferen Ver-leidige* zu Boden werfen, sollte die letzte, die Entscheidungsschlacht werden zum schnellen Siegeszuge nach Trieft. Da rtteln Germanenfuste an Italiens Grenz-mauern. Gewaltige Schlge zerschmettern die Tore. In wenigen Stunden und Tagen strzt das Werk zweieinhalbjhriger Blutarbeit Italiens, in Trmmer. Reste einer vernichteten Armee fluten in die oberitalienische Tiefebene. Deutfchlanb und sein Bunbesgenoffe hetzen den Feitxb hinter den Tagliamento. In ehernen Strichen zeichnet die Weltgeschichte das Weltgericht: die Zchtigung und den Zusammenbruch des Verrters am Dreibund! Namen sieggewohnter Fhrer leuchteten auf: General Otto von Below fhrt die deutsche 14. Armee der die Alpen; Krasst von Delmensingen, der Schrecken Rumniens am Roten Turmpa, ist sein Generalstabschef: Major Freiherr von Willisen ist sein tatkrftiger, unermdlicher erster Generalstabsoffizier. Angriffsfrohe Divisionen, Preußen, Bayern, Wrttem-berger, folgen den bewhrten Generalen von Stein und von Berrer, brave sterreichische Divisionen ihren Generalen von Krau und von Scotti der die schneebedeckten Gipfel der Julischen Alpen.....
In den engen Rumen der Becken von Flitfch und Tolmein mute die ver-sammelte Armee1) zum Angriff aufmarschieren. In diese Becken mute die Armee vorgeschleust werden. Auf etwa 60 Kilometer langen, schmalen Pastraen mit groen Steigungen galt es, teilweise eine ganze Anzahl Divisionen hintereinander und je etwa die Hlfte der Angriffsartillerie und Minenwerfergruppen angesichts der beherrschenden, weiten berblick gewhrenden feindlichen Stellungen vor-zudrcken. Trotz schlechten, ungnstigen Wetters vollzog sich der Durchmarsch ohne Stocken und ohne Reibung.....
Fr die Operationen wurde im Anschlu an den Sdflgel der Heeresgruppe Conrad in Gegend des Rombon-Gebietes die aus deutschen und sterreichisch-ungarischen Divisionen gebildete 14. Armee Below in Linie Flitschtolmein bereitgestellt. Der Nordflgel der anschlieenden Jsonzo-Armee (Heeresgruppe Boroevic) hatte sich dem Angriff mit starkem rechten Flgel sdlich Selo an-
*) Die Versammlung und Ausrstung war im Becken von Krainberg nrdlich von den Karawanken erfolgt.
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TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Personennamen: Deutfchlanb Otto_von_Below Otto Tolmein Conrad Heeresgruppe_Boroevic Krainberg