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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 8

1909 - Leipzig : Hirt
8 I. Die Französische Revolution. Regel das Urteil der Menschen bestimmt, heftete sich an seine Fersen. Ludwig Xv. war weder bedeutend, noch hatte er in seinen äußern Unternehmungen Erfolg. Die Niederlage bei Roßbach, die Verluste in Amerika durch den Siebenjährigen Krieg gegen England hatten das Ansehen der Regierung schwer erschüttert. Dazu herrschte am Hofe die größte Sitten-losigkeit. Nicht mit Hochachtung, sondern mit Verachtung betrachtete das Volk den Hof. Die Mißachtung des Hofes wurde gesteigert durch die Willkür, die in der Rechtspflege herrschte. Königliche Haftbefehle, Lettres de cacliet genannt, wurden von den Ministern verkauft und verschenkt. Der Inhaber setzte den Namen einer ihm mißliebigen Person darauf; diese wurde dann im Namen des Königs verhaftet. Trotz wiederholter königlicher Verordnungen, daß kein Bürger länger als 24 Stunden ohne richterliches Urteil in Haft gehalten werden dürfte, haben viele Personen, die den Machthabern oder deren Günstlingen mißliebig geworden waren, jahrelang im Kerker gesessen, ohne durch Richterspruch dazu verurteilt zu sein. Der Minister Fleury soll 40000 solcher Haftbefehle bewilligt, andre Minister Tausende davon verschenkt haben. Die Aufklärung. Unter solch unbefriedigenden Zuständen ist nicht zu verwundern, daß die Männer der Wissenschaft eine staats- und kirchenfeindliche Richtung einschlugen, und daß ihre Schriften, soweit sie vom Volke verstanden wurden, auch bei diesem Eingang fanden. Schriften, die die bestehende Ordnung in Staat und Kirche angreifen, sind zu allen Zeiten veröffentlicht worden, aber sie sind nur ins Volk gedrungen, wertn dieses durch wirklich vorhandene Mißstände dafür empfänglich war. Der die Frucht feiner Arbeit genießende Bürger ist im allgemeinen revolutionären Ideen auf staatlichem und kirchlichem Gebiete unzugänglich; Not und Hunger trotz harter Arbeit machen revolutionär. Für die Schriften der Philosophen hatte das Volk kein Verständnis. Montesquieu^ Lettres J Persanes schlugen bei den Gebildeten ein. Der Verfasser kleidet die wirklichen und auch vermeintliche Mißbräuche in Staat und Kirche in die Form von Reiseberichten angeblicher Perser. In seiner Schrift Esprit des lois tritt er für die konstitutionelle Staatsform ein, die er in England kennen gelernt habe, d. h. für eine Staatsform, bei der die Regierung durch eine Volksvertretung kontrolliert wird. Ins Volk dagegen drangen Jean Jacques Rouffeaus Schriften Le contrat social und Emile. Der Grundgedanke des Contrat social, des Staatsvertrags, ist, daß das Volk Inhaber der höchsten Gewalt sei, die es durch Vertrag den Regierenden überträgt; dieser Vertrag ist jederzeit kündbar. Jedes Privateigentum ist Anmaßung. „Der erste, der ein Stück einzäunte und sagte: das gehört mir, und der Leute sanb, die einfältig genug waren, es zu glauben, war der wahre Begrünber der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, wie viele Kriege hätten

2. Deutsche Geschichte - S. 187

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Konvent und die Schreckensherrschaft. 187 schnell genug arbeitete, wurden die Menschen erschossen oder auch ertränkt. Unter dem Namen der „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" spielte man überall den Besitzlosen die Herrschaft in die Hand und unterdrückte alle, die nicht der jakobinischen Partei angehörten. Wer verdächtig war, eine andere politische Gesinnung zu hegen, wer einen adligen Namen trug, wer der Kirche anhing, wer wohlhabend war, schwebte in dauernder Gefahr verhaftet zu werden; 400 000 Menschen sollen damals eingekerkert worden sein. Damit ging Hand in Hand eine unerhörte Beraubung der Besitzenden; unter mannigfachen Vorwänden nahm man ihnen einen großen Teil ihres Vermögens weg, wobei sich die Mitglieder der herrschenden Partei in schamloser Weise bereicherten. Den christlichen Glauben erklärte man für abgeschafft und verkündete anstatt dessen den G o t t e s d i e n st d e r V e r -n u n f t. Zugleich wurde der christliche Kalender beseitigt und ein republikanischer Kalender eingeführt. Die Monate erhielten neue Namen; die neue Zeitrechnung begann mit der Erklärung der Republik im Jahre 1792. Gegen dieses Willkürregiment erhob sich an verschiedenen Stellen Aufstande. Frankreichs Widerstand; so entbrannte, während an den Grenzen die auswärtigen Feinde bekämpft werden mußten, zugleich im Inneren der Bürgerkrieg. In Lyon und Toulon ergriff die Bürgerschaft die Waffen zum Schutze ihrer Freiheit und ihres Eigentums gegen die Sansculotten, und beide Städte mußten durch eine Belagerung wiedergenommen werden; die Wiedereroberung von Toulon verdankte man dem Eingreifen des Artilleriehauptmanns Bonaparte, der dafür zum General befördert wurde. Am furchtbarsten tobte der Bürgerkrieg in der V e n d 6 e, der Wiesen- und Weidelandschaft südlich der Loiremündung, Vendsc. und in den angrenzenden Gebieten. Die Bauern der Vendse kämpften für ihre Kirche und für das Königtum mit solcher Tapferkeit und Hartnäckigkeit, daß sie trotz der grausamen und greuelvollen Kriegführung ihrer Gegner erst nach Jahren überwunden werden konnten. ^zu Paris warf indessen Robespierre alle seine Gegner nieder; Robespierrc» jeder, der ihm entgegentrat, auch Danton, mußte das Schafott besteigen. *17$?’ Sem Wille war Gesetz. Auf seinen Antrag schaffte der Konvent die Verehrung der Vernunft wieder ab und beschloß, daß es ein „höchstes Wesen" gebe, dem darauf ein prunkvolles Fest gefeiert wurde. Als indessen seine Gewalttätigkeit so weit ging, daß selbst viele seiner jakobinischen Genoffen sich nicht mehr sicher fühlten, entschlossen sich diese, sich mit den Gemäßigten zu verbinden und ihn zu stürzen. Am 9. Thermidor (27. Juli 1794) wurde er verhaftet und am nächsten Tage mit vielen seiner Anhänger hingerichtet.

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 262

1902 - Karlsruhe : Lang
— 262 — Zeit verspottete. Über dieses Werk predigte ein Zeitgenosse Brants, Johannes Geiler von Kaysersberg, der in Schaffhausen geboren war und nach dem Tode seines Vaters von seinem Großvater in Kaysersberg erzogen wurde. Er war der berühmteste Prediger seiner Zeit, und Kaiser Maximilian versäumte es nie, ihn zu hören,^wenn er nach Straßburg kam. Johannes Geiler von Kaysersberg. Schließlich muß noch Jakob Wimpheling aus Schlettstadt (geb. 1450) erwähnt werden. Zu seiner Zeit blühte in Schlettstadt eine Gelehrtenschule, iu der zahlreiche Schüler aus dem Elsaß und dem übrigen Deutschland ihren Studien oblagen. Aus seinen Schristen leuchtet vor allem lauterste Liebe zum deutschen Vaterlande; den Franzosen, die schon damals das Liedlein vom Rhein als Grenzstrom zwischen Frankreich und Deutschland zu singen ansingen, war er ein unversöhnlicher Gegner. 2. Das Münster zu Straßburg und die Kathedrale zu Metz. Daß an Stelle des heutigen Straßburger Münsters ein römisches Gebäude gestanden habe, ist durch Ausgrabungen in

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 215

1902 - Karlsruhe : Lang
— 215 Alles, was vom alten Frankreich noch übrig war, sollte vernichtet werden. Die alte Zeitrechnung wurde aufgehoben und eine neue begonnen mit dem 21. September 1792, als dem ersten Jahre der „einen ungeteilten Republik"; an die Stelle des christlichen Kalenders trat der republikanische, iu dem die einzelnen Tage nach Ackergeräten, Haustieren und Nutzpflanzen bezeichnet waren; die Kinder wurden mit römischen, griechischen, persischen Vornamen (Brutus, Aristides, Sadi) benannt. Die alten Münzen, Maße, Gewichte wurden durch ueue — in der Tat bessere — ersetzt. Die Kirchen wurden verwüstet und geschändet, endlich aus Betreiben des Pariser Gemeinderates die christliche Religion abgeschafft, der Gottesdienst untersagt und an die Stelle der Gottesverehrung die lächerliche Fratze einer Verehrung der Vernunft gesetzt. Das verderbliche Beispiel der Pariser, der Vernunft einen Tempel zu bauen, wirkte auch in anderen Städten des damaligen Frankreich nach. Mit großer Feierlichkeit wurde im November 1793 das Münster in Straßburg zum Vernunfttempel eingeweiht. Auch iu Colmar führte man die Verehrung der Göttin Vernunft ein. Die Feier fand da am Nikolaustage desselben Jahres in nachstehender Weise statt. Schon vier Wochen vorher richtete man die Martinskirche für die Festfeier her. Der Hauptaltar: die vier Seitenaltäre und die Kanzel wurden niedergerissen und in Stücke zerbrochen. Die großen Taussteine, die Weihwasserbecken, die Kirchenstühle und Bänke wurden fortgefchafft. Über dem Haupteingang der Kirche brachte man eine große, schwarze Tafel an, auf der mit goldenen Buchstaben geschrieben stand: „Temple de la raison. Tempel der Vernunft." Im Innern der Kirche hatte man an Stelle des weggeräumten Hochaltars ein hohes Gerüst ausgeschlagen, das einen Berg vorstellen sollte. Cben ans dem Gipfel loderte ein helles Fener. Das sollte den Verstand, der Berg das Erhabene der neuen Republik darstellen. Am Abhang des Berges standen die ans Holz gemalten Figuren der Freiheit und Gleichheit, der Tapserkeit und Industrie. Um den Tempel weiter auszuschmücken, flochten die Frauen Colmars Kränze ans Blumen. Unter solchen Vorbereitungen kam der Festtag heran. Hundert, nach anderen Angaben sogar fünfhundert junge Mädchen schmückten sich mit weißen Kleidern, trugen grüne Kronen auf dem Kopfe Sitten widersprach, benutzten feine Gegner und brachten ihn ans die Anklagebank. Vier Stunden lang wurde er ein der Guillotine aus dem Kleberplatze ausgestellt und vom Volke verhöhnt. Dann wurde» er nach Paris abgeführt. Monate lang schmachtete er im Kerker und büßte, nicht ganz 88 Jahre alt, am 1. April 1794 aus dem Schaffet feine schweren Verbrechen.

5. Die Zeit der Umwälzungen - S. 6

1909 - Leipzig : Hirt
6 T. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 104. e) Die Schriftsteller der Aufklrung" beleuchteten die entarteten Zustnde. Voltaire ( 97. 98) wirkte durch beienden Spott, Mon-tesquieu und I. I. Rousseau durch ernste Mahnungen. Montesquieu sah die unumschrnkte Monarchie als Ursache der Entartung an und bewunderte die freiere Verfassung Englands. Rousseau forderte Rckkehr zur Natur und lehrte, da im Staate das Volk die hchste Gewalt haben msse. Auch gegen die Geistlichkeit, die Kirche, die Religion, ja gegen jeden Glauben richteten sich die Angriffe vielgelesener Schriftsteller. f) Die republikanische Gesinnung erhielt durch das Erscheinen Frank-lins in Paris und die Teilnahme Frankreichs am Nordamerikanischen Unabhngigkeitskriege neue Nahrung. 2. Ludwig Xvi. und Maria Antoinette. Der Aufgabe, unter diesen Umstnden den Staat zu leiten, war Ludwigs Xv. Enkel Ludwig Xvi., 1774. der 1774 den gefhrlichen Thron bestieg, nicht gewachsen. Er war zwar persnlich ehrenhaft und hatte den besten Willen, die unhaltbaren Zustnde zu bessern, erwies sich aber als kraftlos und schwankend. Mit ihm war Maria Antoinette, die junge, lebenslustige Tochter der Maria Theresia, aus Politik vermhlt worden; das aus dem Siebenjhrigen Kriege stammende unnatrliche Bndnis zwischen Frankreich und sterreich sollte durch diese Vermhlung eine neue Strkung erhalten. Maria Antoinette suchte sich, obgleich sie eine Feindin der Hofetikette war, in die fran-zsifchen Verhltnisse einzuleben; doch blieb sie als sterreicherin den: Volke ein unwillkommener Gast. Als Knigin gab sie sich ihrem Hange zu Aufwand und Vergngungen ungezwungen hin, ohne zu bedenken, da sie dadurch ihren Verleumdern immer neuen Stoff bot. Vergleiche Maria Antoinette itnb Elisabeth Charlotte, die Schwgerin Lud-wigs Xiv! 3. Beginn der Revolution. Ilm das Volk zu beschwichtigen und Mittel zur Abhilfe der Geldnot zu erhalten, berief der König im Mai 1789. 1789 die seit 1614 nicht versammelten Stnde (etats gen6raux), die Vertreter des Adels, der Geistlichkeit und der Städte, nach Versailles. Der dritte Stand, der sechshundert Mitglieder zhlte, so viel wie die beiden andern zusammen, forderte gemeinsame Beratung und Abstimmung nach Kpfen statt nach Stnden. Als diese Forderung nicht bewilligt wurde, erklrte er sich als Nationalversammlung, und die Mitglieder schwuren, nicht auseinanderzugehen, bis sie dem Lande eine neue Verfassung gegeben htten.*) Ein groer Teil der Adligen und der Geistlichen schlo sich dieser Versammlung an. Das einflureichste Mitglied *) Zu dieser ^eigenmchtigen Haltung trug die kleine aufreizende Schrift des Abbe Sieyes (spr. sis): Qu'est-ce que le tiers etat?" viel bei. Er beantwortet in dieser Schrift drei Fragen: Was ist der dritte Stand? Alles. Was ist er bisher gewesen? Nichts. Was will er? Etwas sein.

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 268

1906 - München : Oldenbourg
268 49. Elisabeth Charlotte. damals ein Gebäudekomplex von erdrückender Schwere. Nicht nur ein schwerer sondern zugleich ein abenteuerlicher Komplex, weil er zur Hälfte Prunkbau, zur andern Festung, regelrechte, enorme Festung war. Die jetzt enthaupteten und zerborstenen Türme, die, wie namentlich der Dicke Turm und der Krautturm, gerade dadurch so malerisch wirken, daß sie uns in ihre aufgerissenen Eingeweide hineinsehen lassen, waren plumpe, runde, mit unschönen Helmen geschlossene, von schmalen Fenstern und Schießscharten durchbrochene, an Elefantenbeine erinnernde Kolosse. Und vor allem der Otto Heinrich-Bau mit Das Heidelberger Schloß nach Merlans Topographia Palatinatus Rheni (1645). seiner Heute frei aufsteigenden, italienischen Reuaissancesassade, dieser in seiner heutigen Zerstörtheit geradezu geheimnisvoll schöne Bau, wie sah er damals aus? Auf den Renaissaneeunterban waren in unbegreiflicher architektonischer Verfehlung niederländische Giebel als Bedachung aufgesetzt, so daß das ganze Gebäude um seine ursprünglich gewollte Schönheit gewissermaßen betrogen wurde. Indem Melac Feuerbrand und Pulverminen an das alte Schloß legte, hat er uns, sicherlich ganz gegen sein Wollen, an Stelle des Zerstörten etwas unendlich viel Schöneres hinterlassen. Zwei Jahrhunderte sind verflossen, seitdem das Heidelberger Schloß zur Ruine wurde. In diesen zwei Jahrhunderten ist die Ruine zu einem Gebäude mit selbständigem Leben, zu einem historischen, im eminentesten Sinne historischen Bau geworden, weil die Hände der Weltgeschichte selbst sie zu dem geformt haben, was sie jetzt ist. Darum hat sie die Pietät zu fordern, die jedem historischen Bau zusteht. Pietät aber heißt einem historischen Bauwerk gegenüber „nicht anrühren".

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
30. Stifterin. Dom zu Naumburg. 31. Grabmal Heinrichs d.l., Braunschweig. Zu den reifsten Schpfungen der deutschen romanischen Plastik gehren die im Westchor des Naumburger Domes um 1270 aufgestellten Statuen von 12 frstlichen Stiftern und Stifterinnen. Eine von diesen stellt 30 dar. Es ist eine Frstin in Witwentracht, in einem Buche bltternd. Dies Grundmotiv ist fr die Gesamtanlage der Figur entscheidend. Die r. Hand hat, indem sie das Buch hlt, zugleich den Mantel aufge-nommen, so da er auf dieser Seite in freien groen Faltenzgen das Buch selbst umschreibt und so das Motiv nach unten aus-klingen lt, in scharfem Kontrast zu den senkrechten Falten ihrer r. Seite, die tief herabfallend sich der bereits gotischen Sule angleichen. Das Antlitz ist durchaus realistisch gehalten, doch ist Portrthnlichkeit durch die Umstnde ausgeschlossen. Idealisiert dagegen erscheint das gekrnte Haupt (2 Zacken sind abgebrochen) einer Reiterstatue am Dom zu Bamberg, in dem man Konrad Hi. vermutet (32). Der von einem schlanken Hals getragene, etwas rechts und aufwrts gewendete, von wallendem Haar umrahmte Kopf ist von auerordentlicher Kraft und Frische der Auffassung. Unruhig wirkt gegenber der Naumburger Statue das Doppelgrabmal Heinrichs des Lwen und seiner Gemahlin Mathilde im Braunschweiger Dom (31; s. 20). Die Figuren sind, obwohl sie liegen, doch wie stehend gebildet ; anderseits aber fallen die Gewnder auch wieder nach dem Gesetz der Schwere; so erklrt sich die etwas ngstliche Faltengebung besonders des Frauengewandes. Man erkennt hieraus, da der Knstler gewohnt und gebt war, Standbilder wie etwa 30 zu schaffen; hier sah er sich nun vor eine ganz neue Aufgabe gestellt, die er nicht widerspruchslos zu lsen vermochte. Portrthnlichkeit ist kaum anzunehmen. Heinrich trgt, wie blich, in der Rechten das Modell seiner Stiftung, des Braunschweiger Domes. 15 32. Statne vom Dom zu Bamberg.

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 142

1895 - Leipzig : Voigtländer
It 142 es mit Frankreichs Feinden und habe Gewalt gegen die Brger gebraucht, zum Tode verurteilt und durch die Guillotine enthauptet wurde, Zi.iau 21' Januar 1793. Die vollziehende Gewalt in der Republik wurde bald dar-auf vom Konvent einem Wohlfahrtausschich bertragen, der nur aus Jakobinern bestand. Im Konvent wurde der Kampf der Parteien immer wtender; die Gemigteren erlagen der bermacht der blutdrstigen Berg-partei. Zwar fiel Marat durch den Dolch der schwrmerischen Charlotte Corday; aber das von ihm geschrte Revolutionsseuer schlug nur frchter-licher empor. An die Stelle der Verfassung trat die Schreckensherrschaft (Juni 1798 bis Ende Juli 1794), deren Haupt Robespierre war, der Leiter des Wohlfahrtausschusses. Allenthalben in Frankreich bildeten sich Re-volutionsausschsse, welche ihre Bluturteile durch die Guillotine vollstreckten. Die Knigin, seit lange gefangen gehalten und unsglichen Mihand-lungen ausgesetzt, wurde (am 16. Oktober 1793, noch nicht 38 Jahre alt) hingerichtet. Auch viele der gemigteren Mitglieder des Konvents, sowie tapfere Generale, hervorragende Staatsmnner und Gelehrte nebst unzhligen andern starben durch die Guillotine; die Revolution verschlang ihre eigenen Kinder". Durch Strme von Blut sollte ein Staat der Freiheit, Gleichheit und Brderlichkeit" aus den Trmmern der Vergangen-heit ausgerichtet werden, gleichsam als eine neue Welt. Darum wurde eine neue Zeitrechnung eingefhrt, die mit dem Grndungstage der Republik, dem 21. September 1792, begann; der Kalender wurde gnzlich ver-ndert, das Christentum abgeschafft und ein sogenannter Vernunftdienst be-fohlen, jede altehrwrdige Sitte und hervorragende Geistesbildung verfolgt und unterdrckt. Endlich gerieten die verbrecherischen Gewalthaber selbst in Streit; Robespierre lie eine ganze Reihe seiner bisherigen Genossen, unter ihnen selbst den mchtigen Danton, guillotinieren, um der den neu-errichteten Freiheitstaat eine schrankenlose Herrschergewalt (Diktatur) auszuben. Seltsamerweise meinte er, diese Gewaltherrschaft befestigen zu knnen, indem er den Glauben an ein hchstes Wesen und die Unsterblichkeit durch einen Konventsbeschlu wiederherstellen lie. Mit groem Prunke lie er das Fest des hchsten Wesens feiern, bei welchem er an der Spitze des Konvents wie ein neuer Hoherpriester auftrat. Aber da feine Blutgier immer grlicher sich kundgab, so wagten endlich seine von ihm bedrohten Gegner den Tyrannen vor dem Konvent anzuklagen; der Konvent be-schlo feine Verhaftung (am 9. Thermidor, 27. Juli 1794) und lie ihn am folgenden Tage mit feinen vertrautesten Genossen enthaupten. Jetzt er-langte die Partei der Gemigteren die Oberhand; der Jakobinerklub wurde ausgehoben, und der Konvent selbst geschloffen, nachdem er die Einsetzuna^einer neuen Regierung, des sogenannten Direktoriums, beschlossen hatte.^V^ i,

9. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 113

1891 - Leipzig : Voigtländer
113 3. Karls Sorge fr die Bildung seines Volkes. Karl frderte die Bildung und Gesittung seines Volkes durch allgemeine Einfhrung der christlichen Religion (Stiftung von Bistmern, Erbauung von Kirchen, Verbesserung des Gottesdienstes und des Kirchengesanges), durch Errichtung von Schulen (Alkuins Musterschule in Tours), durch Vereinigung gelehrter Männer, wie A l k u i n und E i n h a r d, an seinem Hofe. Die uralten Lieder seines Volkes, in denen die Thaten und Kmpfe der alten Könige (Hermanarich, Attila, Theodorich) besungen wurden, lie er aufschreiben und so der Vergessenheit entreien. Auch begann er eine deutsche Sprachlehre abzufassen. Den Monaten gab er deutsche Namen." Die Baukunst begann sich in greren Werken zu entwickeln (der Dom zu Aachen, die Pfalzen zu Aachen und Ingelheim); Ackerbau, Handel und Verkehr (Rheinbrcke bei Mainz) wurden gehoben. Karls Ruhm war so ausgebreitet, da selbst die Könige der Araber in Asien und Afrika ihm durch feierliche Gesandtschaften ihre Ehrfurcht bewiesen. Der groe Kalif Harun al Raschid (von dem neuen Kalifengeschlecht der Abbafiden) in Bagdad lie ihm zu feiner Kaiserkrnung Glck wnschen und schickte ihm einen Elefanten von wunderbarer Gre, kstliche Gewrze, ein prchtiges Zelt und eine Uhr, die durch ihre kunstvolle Einrichtung in Erstaunen setzte. War's zwlf Uhr mittags, fo sprangen an der einen Seite derselben Thren auf, aus denen zwlf Reiter hervorkamen, die auf der andern Seite wieder hineinritten. Karls Gegen-gefchenke bestanden in Pferden, Jagdhunden, feiner Leinwand und andern Weber-arbeiten, welche die frnkischen Frauen geschickt zu fertigen verstanden. 82. Karls Lebensweise und Tod. Kaiser Karls Leben" hat der gelehrte Einhard, der am kaiserlichen Hose lebte, in einem eigenen Bchlein beschrieben. Dieser schnen und wertvollen Schrift sind die folgenden Mittei-lungert entnommen: 1. Karls uere Erscheinung. Karl war von starkem Krperbau und hervorragender Gre, die jedoch das richtige Ma nicht berschritt denn seine Lnge betrug wie bekannt sieben seiner Fe , seine Augen waren sehr groß und lebhaft; die Nase ging etwas der das Mittelma. Er hatte schnes weies Haar und ein freundliches, heiteres Gesicht. So bot seine Gestalt, mochte er sitzen oder stehen, eine hchst wrdige und stattliche Er- scheinung..... Er hatte einen festen Gang, eine durchaus mann- liche Haltung des Krpers und eine helle Stimme, die jedoch zu der ganzen Gestalt nicht recht passen wollte..... Bestndig bte Andr-Sevin, Abri der Weltgeschichte. 8

10. Von 1789 - 1807 - S. 15

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die nationale Verteidigung 15 c) Dantons Rede in der Nationalversammlung? Lin Teil des Volkes wird an die Grenze abgehen, ein anderer wird Verschanzungen auswerfen, und ein dritter Teil wird mit seinen Piken das Innere unserer Städte verteidigen. Allein dies ist nicht genug: man muß überall Abgeordnete und (Eilboten hinsenden, um ganz Frankreich aufzufordern, daß es dem Beispiele von Paris folge; man muß ein Gesetz erlassen, das jedem Bürger bei Todesstrafe gebietet, entweder selbst zu dienen oder seine Waffen abzuliefern. . . . Die Kanone, welche Sie hören werden, ist nicht die Lärmkanone, sondern das Zeichen zum Sturme aus die Feinde des Vaterlandes, was bedarf es, um sie zu besiegen, um sie niederzuschmettern ? — Kühnheit, wieder Kühnheit, und immer Kühnheit! 5. vie Verurteilung der Königs. a) 5aint-)ust? wie, der Ausschuß sowohl, als seine Gegner suchen ängstlich nach Formen, den ehemaligen König zu richten? Ihr gebt euch vergeblich Tltühe, den König zu einem Staatsbürger zu machen, ihn zu dieser würde zu erheben, um Gesetze zu finden, die ihr gegen ihn anwenden könnt? Ich im Gegenteile sage, der König ist kein Staatsbürger; er muß als Feind gerichtet werden; wir haben ihn weniger zu richten als zu bekämpfen, und da er nicht in den Vereinigungsvertrag der Franzosen einbegriffen ist, so sind die Formen des gerichtlichen Verfahrens gegen ihn nicht im bürgerlichen, sondern im Völkerrechte zu suchen. . .. Einen König wie einen Staatsbürger richten! Dieses wort wird die kalte Nachwelt in (Erstaunen setzen. Richten heißt, das Gesetz anwenden; ein Gesetz ist ein Verhältnis der Gerechtigkeit: welches Verhältnis der Gerechtigkeit ist aber zwischen der Menschheit und den Königen ? — Das Regieren an und für sich schon ist ein verbrechen, das nicht begnadigt werden kann, das ein Volk nur zu seiner Schande erduldet, und gegen welches jeder einzelne Mensch ein besonderes Recht hat. . . . Ittan wird eines Tages staunen, daß man im 18. Jahrhundert weiter zurück war, als zu Cäsars Zeit: hier wurde der Wüterich im vollen Senate erdolcht, ohne weitere Förmlichkeiten als dreiundzwanzig Stöße, und ohne ein anderes Gesetz, als die Freiheit Roms. Und heute macht man mit Achtung einem Manne den Prozeß, welcher das Volk hinschlachtete und auf frischer Tat ergriffen wurde! b) Rouget. Die Stellung des Königs war nach der Verfassung von 1791 foi= gende: (Er stand der Volksvertretung gegenüber, um mit ihr zu wett- 1 Thiers, a. a. (D. Ii, S. 42ff. 5 (Ein sehr jugendlicher, strenger und kalter Fanatiker. Thiers, a. a. (D. Ii, S. 197 ff.
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