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1. Die alte Geschichte - S. 327

1899 - Langensalza : Gressler
327 weder gehen noch etwas anfassen konnten. Noch andere ließen sich täglich einige Stunden lang an den Beinen aufhängen und wohl noch gar dazn unter dem Kopfe ein langsames Feuer anmachen. Zu diesen Leuten wallfahrteten die Frommen und brachten ihnen Geld und Speise in Menge. Jene Ideen von Selbstpeinigung wurden nun auch mit der christlichen Religion verbunden. Eiuer der ersten, die von biesen Gedanken erfüllt waren, war Paul von Theben. Er ging in eine Wüste, lebte hier von Kräutern und Würmern und wurde von der Nachbarschaft, die fleißig zu ihm wallfahrtet?, für einen Heiligen gehalten. Nachdem mehrere ähnliches gemacht hatten, kam einer (Antonius) auf den Einfall, mit den ihm anhängenden Schülern iu einer gemeinschaftlichen Einzäunung sich niederzulassen. Er baute sich in Oberägypten an und hatte bald 1400 Menschen bei sich, von denen jeder sich ein Hüttchen gebaut hatte. Später zog man statt des Zaunes ordentliche Mauern, und statt der Hütten baute man große Häuser mit vielen kleinen Stuben. Solche Gebäude wurden nun Klöster (von claustrum, llinzäumung) genannt; die Leute, die darin wohnten und sich freiwillig einsperrten, hießen Mönche, und wenn es ein Frauenkloster war, Nonnen. Anfangs und lange Zeit hindurch war die Absicht der guten Leute gewiß recht edel; sie wollten nach ihrer Einsicht Gott dienen und in der Stille miteinander zu ihm beten; auch ist durch die Klöster in den Zeiten der Barbarei unenblich viel für die Besserung und Btlbung der Menschen gethan worben. Aber die Sache ortete später aus, so daß zuletzt die Klöster zum Teil der Sitz der Faulheit, der Lasterhaftigkeit und des Aberglaubens würden. Gegen Ende des vierten Jahrhunderts lebte der Kaiser Theo-dosius. Dieser teilte kurz vor seinem Tode (395) abermals das Reich unter seine beiben Söhne. Arkabius, dem älteren, gab er Grtechenlanb und alle Länber, die ostwärts von Griechenlanb liegen, dem nnbern aber, Honorius, Italien und was weiter westwärts und norbwärts liegt. Diese beiben Reiche nannte man das morgen-länbische ober griechische und das abenblänbifche ober römische Kaiserreich. In jenem war Konstantinopel die Hauptstabt, in biesem balb Rom, balb Ravenna. Beibe hatten fortan ihre eigenen

2. Merkbüchlein für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 73

1899 - Halle a. S. : Schroedel
Co 00 <55 — 73 — 7. Schlechte Verkehrsstraßen. 8. Wilde Tiere in den Wäldern. 9. Einfache Wohnungen und Kleider 10. Keine Schulen. 11. Heiden. 12. Keine Arbeitsteilung. 7. Gute Verkehrsstraßen. 8. Pflege der Wälder.' 9. ©equemewohnungen und Kleider. 10. Sehr viele Schulen. 11. Christen. 12. Arbeitsteilung. m. Deutschland zur Zeit Armins 1. Die Uneinigkeit der Deutschen. 2. Die Selbständigkeit des Volkes. 3. Das geringe Ansehen Deutschlands. 4. Römische Sitten und Gebräuche. 5. Volksrecht. Volksgerichte. 6. Heidentum. 7. Keine Schulen. 8. Sümpfe, Wälder, wenig Ackerbau. 9. Einfache Wohnungen, keine Dörfer und Städte. 10. Schlechte Wege. Wenig Handel und Verkehr. und Karls des Großen. 1. Die geeinten Stämme unter einem Oberhaupte. 2. Die Volksrechte wurden eingeschränkt. 3. Deutschland war ein geachtetes Land. 4. Deutsche Sitten und Gebräuche. 5. Grafengerichte. 6. Christentum. 7. Schulen. 8. Viel Ackerbau und gute Viehzucht- 9. Dörfer und Städte, bequemere Wohnungen. 10. Bessere Wege. Handel und Verkehr waren im Aufblühen. Iv. Die Städte zur Zeit des Mittelalters 1. Wenig bevölkert. 2. Schlechte Straßen. 3. Einfache Gebäude. 4. Keine Kranken- und Armenhäuser. 5. Selbstverteidigung. . Zwangsinnungen. . Wenige Schulen. . Wenige Gesundheitseinrichtungen. . Staat sorgte für die Verwaltung. und in der Jetztzeit 1. Sehr bevölkert. 2. Gute Straßen. 3. Prachtgebäude. 4. Kranken- und Armenhäuser. 5. Staat beschützt die Städte. 6. Gewerbefreiheit. 7. Viele und gute Schulen. 8. Viele Gesundheitseinrichtungen. 9. Selbstverwaltung.

3. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 102

1915 - Bonn : Hanstein
102 gleich zu anderen Beamten *) recht hoch. Für die Heizung im Winter hatten die Kinder oder deren Eltern meist selbst zu sorgen. In Kapellen mußte jeder Bauer, dessen Kind die Schule besuchte, einen Wagen Holz liefern, wenn er einen Anspann hatte. Beim Ausgang des Mittelalters beginnt die Geschicht-schreibung allmählich immer zielbewußter ihre Tätigkeit. Unter den zahlreichen deutschen Chroniken nimmt die ,,Cronica van der hilligen stat van Coellen“, die ein Ungenannter 1499 in niederdeutscher Mundart veröffentlichte, eine der ersten Stellen ein. Sie ist nicht nur eine Chronik der Stadt, sondern auch eine Weltchronik. Für die rheinische Kulturgeschichte, besonders für die Kenntnis des bürgerlichen Lebens in Cöln ist das ,,Buch Weinsberg“ von besonderer Bedeutung. Hermann von Weinsberg (1518/98) war Cölner Bürger; er berichtet ausführlich über das häusliche, gesellschaftliche, gewerbliche, kaufmännische und politische Leben der freien Reichsstadt. Durch die großen Entdeckungsreisen, die man im 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts machte und die die europäische Welt gewaltig aufregten, wurde die Erdkunde eine volkstümliche Wissenschaft. Sowohl weitere Volkskreise, wie auch die Gelehrten beschäftigten sich gerne mit ihr. Der Begründer der neuen Geographie, Gerhard K r e m e r , oder wie er sich nach der Sitte damaliger Zeit nannte, Merkator, ist nach Abstammung und Leben ein Sohn der Rheinlande, Er wurde am 5. März 1512 in Rupel-monde in Flandern geboren, als seine Eltern, die im Herzogtum Jülich wohnten, dort zu Besuch weilten. Die erste Erziehung leiteten die Eltern. Die weitere Ausbildung erhielt der Knabe im Kloster der Brüder vom gemeinsamen Leben in Herzogenbusch und auf der Universität zu Löwen, die er seit 1530 besuchte. Hier trieb er anfangs humanistische und philosophische Studien, später aber wandte er sich ausschließlich der Mathematik, Astronomie und Geographie zu. In der Geographie fand Kremer das Gebiet seiner erfolgreichen Tätigkeit, und nach gründlichen Vorstudien trat er schon im Jahre 1537 mit seinem Erstlingswerke an die 1) Der Dombaumeister zu Frankfurt bezog 10—20 Gulden jährlich.

4. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 35

1911 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die Einführung des Christentums bei den Deutschen. 35 (S. 31), bewirtschafteten sie. Hörige waren auch die Handwerker, die in der Nähe des Klosters ihre Werkstätten hatten und unter Anleitung der Mönche und Brüder arbeiteten. Aus ihren Niederlassungen entstanden Dörfer, die nicht selten zu Städten herangewachsen sind, z.b. Fulda, St Gallen. Den Mittelpunkt einer klösterlichen Anlage bildete die Kirche. Um sie legte sich ein doppelter Ring von Gebäuden. In dem inneren Ring, der von dem äußeren durch eine Mauer getrennt war, lagen die Z e l l e n derordens-leute, der Speisesaal, die Bücherei (Bibliothek) und die innere Schule für die künftigen Mönche; in dem äußeren die Wohnung des Abtes, die Herberge für Fremde und Obdachlose, das Krankenhaus mit der Apotheke, die Außenschule für Laien und künftige Weltgeistliche, die Wirtschaftsgebäude (Scheunen, Ställe) und die Werkstätten der Handwerker, endlich der Garten mit Blumen, Gemüse, Obst und heilbringenden Kräutern. Die ganze Anlage war durch Wall und Graben, später durch Mauern und Türme eingefriedigt. Außer den Männerklöstern gab es auch solche für Frauen, die von Äbtissinnen geleitet wurden. Die Insassen dieser Klöster hießen Nonnen (= ehrwürdige Frauen). d) Folgen der Einführung des Christentums bei den Deutschen. Das Christentum hat aus das gesamte Leben der Deutschen segensreichen Einfluß ausgeübt. 1. Aus staatlichem Gebiete. Durch das Christentum wurden die Deutschen untereinander und mit dem fränkischen Staate enger verknüpft. Die gemeinsame Religion, die den Gehorsam gegen die Obrigkeit lehrte („Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist"), schlang ein festes Band um alle Reichsangehörigen. Auch bildeten die Bischöfe und Äbte, welche als Kirchenfürsten und Grundherren großen Einfluß im deutschen Lande besaßen, eine wichtige Stütze der weltlichen Gewalt. 2. In wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht. Die Klöster haben sich um die Urbarmachung des Landes große Verdienste erworben. Die Mönche haben in weiten Strichen die Wälder gerodet und die Sümpfe ausgetrocknet. Jedes Kloster war eine Musterwirtschaft für die ganze Umgegend. Die Bauern wurden mit neuen Gemüse-, Obst- und Getreidearten, besonders aber mit der Pflege des Weinstockes bekannt gemacht. Wie die Bauern, so lernten auch die Handwerker von den Mönchen. In den Klöstern fanden die Kranken, Schwachen und Verlassenen Hilfe und Trost. 3. Zn geistiger Beziehung. Die christliche Lehre eröffnete den Deutschen eine neue Gedankenwelt und klärte sie auf über die ewige Bestimmung des Menschen. In den Klosterschulen bildeten zahlreiche Jünglinge Geist und Herz an den Schätzen der alten heidnischen und christlichen Literatur, die von den Mönchen unermüdlich abgeschrieben und so auch 3*

5. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 541

1895 - Gera : Hofmann
19. Die deutschen Bauern zur Zeit des dreißigjährigen Krieges. 541 Territorium Erfurt und das Herzogtum Gotha; außerdem brachte Anis und Saflor gutes Geld, auch der Kardeubau war altheimisch, und von Ölsaaten wurde Rübsen, wie am Rheine Raps, in die Brache gesäet. Der Flachs ward sorgfältig durch die Wasserröste zubereitet, und die bunten Blüten des Mohnes und die schwanken Rispen der Hirse erhoben sich inmitten der Ährenfelder. An den Abhängen von warmer Lage aber waren in Thüringen und Franken damals überall Rebengärten, und diese alte Kultur, welche jetzt in denselben Landschaften säst untergegangen ist, muß in günstigen Jahren doch einen trinkbaren Wein hervorgebracht haben, sogar noch auf den Vorbergen des Waldgebirges, denn es werden in den Chroniken einzelne Weinjahre als vortrefflich gerühmt. Auch Hopfen wurde fleißig gebaut und zu gutem Biere benutzt. Schon säete man von Futtergewächsen den Spörgel und die Pferdebohne. Die Wiesen, hochgeschätzt, häufig eingezäunt, wurden sorgfältiger behandelt als zweihundert Jahre später; die Maulwurfshaufen zerwerfen und die Abzugsgräben, ja sogar Bewässerungsgräben ziehen und erhalten, war gewöhnlich. Schon war Erfurt Mittelpunkt eines großen Samenhandels und höherer Gartenkultur, auch von Blumen und feinen Obstsorten. Im ganzen war, wenn man verschiedene Zeiten mit einander vergleichen darf, die landwirtschaftliche Kultur um 1618 nicht geringer, als etwa um 1818. Auch in manchen anderen Beziehungen hat erst unser Jahrhundert ausgeglichen was durch den dreißigjährigen Krieg verloren wurde. Seit der Reformation waren wenigstens in allen Kirchdörfern Schulen, die Lehrer oft Theologen; auch Schullehreriunen für die Mädchen fanden sich zuweilen. Ein Teil der Dorfbewohner war in die Geheimnisse des Lesens und Schreibens eingeweiht. Der Gegensatz zwar zwischen dem Landmanne und dem Städter war damals größer als jetzt; der „dumme Bauer" war in den Stuben der Handwerker noch immer ein Lieblingsgegenstand unholder Scherze; als charakteristische Eigenschaften wurden ihm Rohheit, Einfalt, unredliche Pfiffigkeit, Trunkliebe und Freude am Prügeln nachgerühmt. Aber wie abgeschlossen und arm an wechselnden Eindrücken sein Leben auch damals war, man würde sehr unrecht thun, wenn man ihn für wesentlich schwächer und untüchtiger hielte, als er jetzt ist. Wohl war seine Unkenntnis fremder Verhältnisse größer; denn es gab für ihn noch keine regelmäßigen Zeitungen und Lokalblätter, und er selbst war in der Regel nicht weiter gewandert als bis zur nächsten Stadt, wo er seine Produkte verkaufte. Auch war er in Tracht, in Sprache und Liedern nicht modisch wie die Städter. Doch deshalb war fein Leben nicht arm an Gemüt, an Sitte, selbst nicht an Poesie. Noch hatte der verklingende deutsche Volksgesang einiges Leben, und der Landmann war der eifrigste Bewahrer desselben; noch waren die Feste des Bauern, sein Familienleben, seine Rechtsverhältnisse, seine Käufe und Verkäufe reich an alten, farbenreichen Bräuchen, an Sprüchen und ehrbarer Repräsentation. Auch die echte deutsche Freude an hübscher Handwerksarbeit, das Behagen an saubern und kunstvollen Erbstücken teilte der Landmann damals mit dem Bürger. Sein Hausgerät war stattlicher als jetzt. Zierliche Spinnräder, welche noch für eine neue Erfindung galten, sauber ausgeschnittene Tische, geschnitzte

6. Deutsche Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung Brandenburg-Preußens - S. 115

1906 - Leipzig [u.a.] : Teubner
56. Die christliche Liebesttigkeit. 115 durch den Anschlu Gleichdenkender eine auerordentlich segensreiche Aus-dehnung gewann. An manchen Orten Deutschlands wurden Rettungs-an st alten fr die verwahrloste Jugend gegrndet, unter denen die bedeutendste das von dem edlen Wichern bei Hamburg gestiftete Rauhe Haus" war. Durch die gesamte, auf religisem Boden entstandene frei-willige Liebesttigkeit wurde nicht nur zahllosen Unglcklichen wirklich geholfen, sondern auch in dem wohlhabenden Teil des deutschen Volkes das Gefhl geweckt und gestrkt, es sei seine Pflicht, dem armen not-leidenden Teil aufzuhelfen. (Innere Mission).

7. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 21

1908 - Habelschwerdt : Franke
21 wirtschaftlichen und geistigen Lebens. Die Mönche rodeten Wälder ans und verwandelten Sümpfe und wüstes Land in fruchtbare Äcker; sie brachten neue Getreide- und Obstarten nach Deutschland und wurden für die deutschen Bauern die Lehrmeister in der Landwirtschaft. Da sie selbst das Feld bestellten und Handwerk trieben, brachten sie die bei den Heiden verachtete Handarbeit zu Ehren. Mit großem Eifer nahmen sich die Mönche der Jugend an. Zn jedem Benediktinerkloster gehörte eine Klo st er sch ule. In der inneren Schule erhielten die Knaben Unterricht, die von den Eltern zum Eintritt ins Kloster bestimmt worden waren oder sich selbst dazu entschlossen hatten. In der äußeren Schule wurden die Söhne vornehmer Laien und solche Knaben unterrichtet, die Weltgeistliche werden wollten. Sowohl die Unterrichts- als auch die Umgangssprache war Latein. Die Schnlzncht wurde streng gehandhabt. Viele Benediktiner beschäftigten sich auch eifrig mit wissenschaftlichen Arbeiten und dem Abschreiben von Büchern. Sie verhüteten dadurch, daß die Geistesschätze der alten Griechen und Römer verloren gingen. Ihnen verdanken wir fast allein die Kenntnis der deutschen Geschichte bis ins 11. Jahrhundert. Die Mönche waren ferner die ersten Baumeister, Maler und Bildhauer in Deutschland. Ju den gewalttätigen Zeiten des Mittelalters warm die Klöster Zufluchtstätteu der Verfolgten. Durch Unterstützung der Armen, durch Pflege der Kranken und Beherbergung der Reisenden wurden sie Wohltäter weiter Gegenden. Die Frauen kl öfter erwarben sich große Verdienste um die Ausbildung der Mädchen vornehmer Familien. Zu den berühmtesten Benediktinerklöstern Deutschlands gehörten Fulda, Korvey an der Weser. Reichenau auf einer Insel im Bodensee, St. Gallen in der Schweiz/ Weißenburg im Elsaß und Maria Laach, nordwestlich von Coblenz. Die Araber. 1. Mohammed. Während sich das Christentum im Abendlande immer mehr ausbreitete, erstand ihm im Moraenlande ein furchtbarer Feind. In der Stadt Mekka trat im zweiten Jahrzehnte des 7. Jahrhunderts ein Araber, namens Mohammed, als Stifter euter neuen Religion auf. Er hatte als Kaufmann auf seinen Jietjen jüdische und christliche Lehren kennen gelernt und grübelte seitdem über religiöse Dinge. Als er durch seine Beirat reich geworden war, gab er sein Geschäft auf und zog sich m" eine Sbohle äuruck. Nach einiger Zeit trat er als Prophet auf und behauptete.

8. Bilder aus der Mecklenburgischen Geschichte - S. 29

1898 - Berlin [u.a.] : Süsserott
- 29 sich mit den vorhandenen slavischen Bewohnern bei ihrer geringen Zahl und ihrer Abneigung gegen den Ackerbau schwerlich htte erreichen lassen. Deutsche Kolonisten, durch deren Herbeiziehung schon seit dem ersten Jahre seines Bestehens das Kloster sich um die deutsche Neubevlkerung Mecklen-burgs ein bleibendes Verdienst erworben hat, siedelten sich unter ihrem Schutze in Drfern an und machten das Land urbar unter Leitung der Mnche und nach dem Vorbilde der klsterlichen Wirtschaft, Sie kamen um so lieber, da vonseiten des Landesherrn dem Kloster und dessen Leuten Freiheit von Landesabgaben und von aller Gewalt der frstlichen Vgte zugesichert war. Die Kriegspflicht der Klostereingesessenen beschrnkte sich auf Verteidigung bei feindlichen Einfllen. Die Gerichtsbarkeit wurde durch einen vom Abte eingefetzten Vogt gehandhabt. Zu gnstiger und behbiger Lage gelangten die Klosterbauern, besonders in den auf Waldboden entstandenen Hagendrfern, so da sich hier das noch heute gelufige Sprichwort: Es ist gut unter dem Krummstabe wohnen" in vollem Umfange bewahrheitete. Sie hatten, wie aus einem alten Register von 1312 hervorgeht, einen betrchtlichen Viehstapel, groe Vorrte an Getreide, berflu an Hausgerten und zinnernen Geschirren, konnten sich gut kleiden und besaen vielfach ein ansehnliches Vermgen; auch der Katenmann hatte seine Kuh, und Witwen besaen Haus und Vieh. Gut gebaut waren auch die Hnser der Landleute, von deren Gestalt uns die jetzt immer mehr verschwindenden alten Bauernhuser in Mecklenburg, zumal in den Drfern, die einst zu Doberan gehrten, noch ein ungefhres Bild gewhren. Allerlei Handwerker, wie Bcker, Zimmerleute, Schmiede, Schuster wohnten auf dem Lande zwischen den Bauern. Andererseits machten sich die Mhen und Kosten, welche die Besiedelung anfangs fr die Brder mit sich gebracht hatte, reichlich bezahlt durch die Erhhung ihrer Einknfte, besonders wegen des von den Bauern zu entrichtenden Zehnten. Da das Kloster im Laufe der Zeit reich und reicher ward an Grundbesitz und Einknften, verdankte es weniger der frommen Freigebig-keit, welche man im Mittelalter zu den pflegte als der eigenen Thtigkeit und guten Verwaltung. Denn wenngleich der Abtei auch spter noch Schenkungen zuteil wurden, so waren dieselben doch zum groen Teil an bestimmte Bedingungen geknpft, die den Mnchen Pflichten und Lasten auferlegten, wie z. B. Zahlung einer Leibrente an den Geber, Verteilung von Almofen, welche an bestimmten Tagen vor dem Kloster den Armen gereicht werden sollten, oder Unterhaltung eines ewigen Wachslichtes in der Kirche und Lesen von Seelenmessen zu Ehren Verstorbener. Bei den meisten spteren Erwerbungen von Grundstcken handelte es sich aber um Ankufe, welche die Mnche mit ihrem Gelde machten. Sie verfolgten dabei den weife berechneten Plan, ihren Besitz auszudehnen und abzu-runden und sich alle Rechte und Nutznieungen auf dem gewonnenen Boden zu sichern. In mehreren mecklenbnrgifchen Stdten erwarben sie Mhlen mit vorteilhaften Gerechtfamen; zahlreiche Salzpfannen wurden in Lneburg erstanden. Einen Einblick in die frsorgliche Verwaltung der Abtei gewhren auch ihre Maregeln gegen mibruchliche Ausnutzung des Forstes, welchen die Klosterleute, als es nicht mehr galt, dem Waldboden
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