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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1 - S. 2

1873 - Köln : Schwann
Ein kurzer, leinener Rock, der um den Leib mit einem Gurt zusammengehalten würde, war ihr Kleib. Oft hingen sie auch nur das Fell roitbcr Thiere um. Sie hatten weber Stabte noch Flecken, nicht einmal zusammenhängend Dörfer. Weit zerstreut lagen ihre Hütten, bamit nicht durch zu nahe Nachbarschaft Uneinigkeit und Streit entstehe. Leicht roar die Hütte erbaut; sie bestaub aus rohen Baumstämmen und Lehm und war oben mit Gesträuch und Zweigen kümmerlich bebecft. Nach einem sichern Schutze gegen Sturm und Wetter fragten die alten Deutschen nicht viel. Von Jugenb auf richteten sie ihre Sorge auf Abhärtung des Körpers, auf Stärke und Be-henbigkeit der Gliebmaßen. Ohne Winbeln und Wiege wuchsen die Kiiiber, von kräftigen Eltern geboren, ebenso kräftig heran, übten früh, fast gänzlich rtacfertb, den Gebrauch ihrer ©lieber; die gesunbe Kraft ihrer Nerven beburfte feiner Einhüllung in warme Kleiber und wiber ftanb den Veränberungen der Lust, der Hitze und Kälte, dem Regen und dem Schnee. Eine Bären- ober Wolfs haut, auf die Erbe gebreitet, war ihr Lager und häufig bieselbe Haut für den herantvachfcnbe.il Knaben das Kleib. Bogen und Wurfspieß waren in der Jugenb das Spielzeug, später die Waffen. Der Mann führte sie immer bei sich und übte sich fortwährenb in bcnsetben, war es nicht im Kriege, so war es auf der Jagb; benn nur bicfe betben Beschäftigungen hielten sie des freien Mannes würbig; die gewöhnliche tägliche Arbeit in ihren Wohnungen ober auf dem Felbe überließen sie meistens den Weibern und Knechten. Die Zagb war nicht so leicht und gefahrlos wie jetzt, fonbern mit ihren unvollkommenen Waffen mochten sie manchen harten Kampf mit den Bären, Wölfen und Auerochsen zu bestehen haben. Früh nahm bcr Vater feinen Sohn mit auf die Jagb, bamit er seinen Wurfspieß gebrauchen lerne. Der schönste Tag für den Jüngling war aber bcr, an welchem er in der öffentlichen Volksversammlung von dem Fürsten ober von seinem Vater feierlich mit Schilb und Speer geschmückt und baburch in bic Zahl der Männer aufge-

2. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 33

1844 - Leipzig : Tauchnitz
33 Deutsche Musterstücke. Stehlen angefangen hättest. Er kniete nieder, dankte Gott, daß er ihn in der Versuchung bewahrt hatte und gelobte, ihn sein Lebelang vor Augen und im Herzen zu haben. Schmid. 80. Das Blut. Die Blutmenge des ausgewachsenen Menschenleibes wird auf den fünften bis sechsten Theil seines gesammten Ge- wichtes geschätzt. Dieser so ansehnliche, leicht bewegliche Theil der Leibesmasse wird in der mittleren, kräftigsten Zeit des Lehens in jeder Minute durch etwa siebzig Bewe- gungen des Herzens (Pulsschläge) und achtzehn Athemzüge in Bewegung erhalten; doch ist jene Zahl der Bewegungen in dem neugebornen Kinde grade die doppelte. So sind es Tausende von Millionen Malen, dass das Herz im kurzen Menschenleben sich bewegt und der Athem aus- und ein- gehet. Unwichtig und bedeutungslos zwar, wie die Zahl der Haare auf dem Haupte, erscheint die Summe dieser Wellen des lebendigen Bächleins in unserm Innern. Aber es regt diese Wogen ein allgemeiner, durch alles Lebendige wehender Odem auf, der seihst in diesem leisen Spiel der Schwingungen eines vom Lehen überkleideten Wtassertröpf- leins erkannt wird. ¡Schubert. 87. Der Weinberg. Ein Vater sagte kurz vor seinem Tode zu seinen drei Söhnen: „Liebe Kinder! Ich kann euch nichts zurücklassen, als diese unsere Hütte und den Weinberg daran. Jil dem Weinberge liegt aber ein verborgener Schatz. Grabt nur fleißig nach, so werdet ihr ihn finden. Nach dem Tode des Vaters gruben die Söhne den ganzen Weinberg mit dem größten Fleiße um — und fanden weder Gold noch Silber. Weil sie aber noch nie den Weinberg so fleißig bearbeitet hatten, so brachte er eine solche Menge Trauben hervor, daß sie darüber erstaunten. Jetzt erst fiel den Söhnen ein, was ihr seliger Vater mit dem Schatze gemeint hatte, und sie schrieben an die Thüre des Weinbergs mit großen Buchstaben: Die rechte Goldgrub' ist der Fleiß — Für den, der ihn zu üben weiß. 3 Schmid.

3. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 459

1815 - Leipzig : Fleischer
ward, daß sein Toben und Wüthen diesmal vergeblich sei, so fing er an, darüber mit sich selbst Rath zu hatten, wie er in diesem fremden Lande sein Leben durchbringen wolle. Cr verfügte sich dem zufolge zu einigen Leuten, die im benachbarten Walde arbeiteten. Diese führten ihn nach einer Stadt, die nicht sehr weit vom Walde entfernt lag. Nachdem er hier mancherlei erlebt hatte, heirathete er ein Weib von großer Schönheit und uner- meßlichem Vermögen, und lebte so lange mit ihm in der Ehe, daß er sieben Sohne und eben so viel Tochter er- zeugte. Aber nach dieser Zeit verschlimmerten sich seine Glücksnmstande so sehr, daß er sich genöthigt sahe, als ein Lastträger auf den Straßen zu arbeiten. — Eine- Tages ging er am Geeufer hin, in traurigen Gedanken über den großen Unterschied seine- ehemaligen und seine- jetzigen Zustandes. Er war sehr demüthig geworden, und wollte, was er vielleicht im Stolze seine-Glück- lauge mochte.versäumt haben, jetzt beten. Er zog daher seine Kleider an-, um sich zuvor erst nach muhammedanischer Sitte zu waschen. Kaum hob er sein Haupt wieder aus der See hervor, als er sich neben dem Zuber wieder fand, in welchen er sein Hauvt eingetaucht hatte; die Großen seines Hofe- und auch der heilige Mann standen noch, wie sie beim Eintauchen seines Kopfes standen. — Plötzlich brach der Sultan gegen den Heiligen jn heftige Vorwürfe aus, daß er ihn durch so viel harte Zufalle geführt, und in einem so langen Zustand von Knechtschaft und Elend ge-

4. Theil 2 - S. 254

1861 - Hanover : Rümpler
254 to sien fro: ‘nu pasz up, wat ick seggen will, sülist du, up den langen acker dar wüll wi unsen wettloop maken. de haas löppt nämlich in der eenen föhr7), un ick inner andern, un von haben8) fang wi an to lopen. nu hast du wieder0) nicks to dohn, as du stellst di hier unnen in de föhr, un wenn de haas up de andere siet ankummt, so röppst du em entgegen: ‘ick bün all hier.’ Damit wöoren se bi den acker anlangt, de swinegel wiesde siener fro ehren platz an un gung nu den acker hinup. as he haben anköm, wöor de haas all da. ‘kann et losgahn?’ seggt de haas. ‘ja wol,’ seggt de swinegel. ‘denn man to!’ un damit stellde jeder sick in siene föhr. de haas tellde: ‘hahl een, hahl twee, hahl dree,’ un los güng he wie en stormwind den acker hindahl. de swinegel aver löp ungefähr man dree schritt, dann dahkde10) he sick dahl in de föhr un bleev ruhig sitten. As nu de haas in vullen lopen ünnen am acker anköm, röp em den swinegel sien fro entgegen: ‘ick bün all hier.’ de haas stutzd un verwunderde sick nich wenig: he menede nich anders, als et wöor de swinegel sülvst, de em dat toröp,'denn bekanntlich säht den swinegel sien fro jüst so uut wie ehr mann. De haas aver meende: ‘datt geiht nich to mit rechten din- gen.’ he röp: ‘noch mal gelopen, wedder üm!’ un fort güng he wedder wie en stormwind, datt em de obren am koppe flögen, den swinegel sien fro aver bleev ruhig up ehren platze, as nu de haas haben anköm, röp em de swinegel entgegen: ‘ick bün all hier.’ de haas aver, gans uter sick vor iwer11), schreede: ‘noch mal gelopen, wedder üm!’ ‘mi nich to schlimm,’ antwoorde de swinegel, ‘mienetwegen so oft, as du lust he st.’ so löp de haas noch dreeunsöbentigmal, un de swinegel höhl et ürnmer mit em uut. jedesmal, wenn de haas ünnen oder haben anköm, seggde de swinegel oder sien fro: ‘ick bün all hier.’ Tum veerunsöbentigstenmal aver körn de haas nich mehr to ende, midden am acker stört12) he tor eerde, datt blohd flog em uut’n halse, un he bleev doot upn platze, de swinegel aver nöhm siene gewonnene lujedor un den buddel branwien, röp siene fro uut der föhr aff, un beide güngen vergnügt mit enanner na huus, un wenn se nich storben sünd, lewt se noch. So begev et sick, datt up der Buxtehuder heid de swinegel den basen dodt lopen hatt, un sied jener tied hatt et sick keen haas wedder infallen laten, mit’n Buxtehuder swinegel in de wett to lopen. v De lehre aver uut disser geschieht is erstens, dat keener, un wenn he sick ook noch so förnehm dücht, sick sali bikomen laten, 7) furche. 8) oben. 9) weiter. 10) duckte. 11) eifer 12) stürzte.

5. (Für das 4. und 5. Schuljahr) - S. 37

1910 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
37 Das Tränenkrüglein. alles anders gekommen. Er ruhte in der Erde, und ich war ärmer zurückgekehrt, als ich ausgegangen war. va hob ich das Bild des Großvaters, für das ich dir meinen letzten Taler gegeben, in die höhe, um mich wenigstens an den gutmütigen Zügen zu erfreuen, die mich wilden Buben so oft angelächelt hatten. Hber unter meiner derben Faust, die Sonnenbrand, Tiseskälte und schwere Rrfreit ab- gehärtet hat, brach der morsche Rahmen zusammen, und — aus der Rückseite des Bildes fielen englische Staatspapiere heraus, deren Wert sich durch die Fahre und durch den fortlaufenden Zins ver- doppelt hat. Der Großvater, der in seinen letzten Lebenstagen ängst- licher um hab und Gut geworden, hatte wahrscheinlich dort all' seine Schätze verborgen, ohne bei seinem so schnellen Tode meinem Vater darüber Nachricht geben zu können. 3n einem einzigen Rugenblicke bin ich nun ein reicher Mann geworden! Jene Papiere sind mein rechtmäßiges Eigentum,' denn bei diesem Schatze lag zugleich ein Testament, das mich im Fall des Rblebens meines Vaters zum Erben des Großvaters ernennt. Fetzt kauf' ich unser Haus in der Langgasse zurück, und in dem Prunksaale soll wieder, wie in frühern Zeiten, das Bildnis des Großvaters hängen. Mit meinem braven Vater kann ich nun freilich den Reichtum nicht teilen, wohl aber mit dir, wackeres Mütterlein, das Gott erkoren hatte, so lange meinen Schatz zu hüten. Romm mit mir, du sollst bei Fürge Braun gute Tage haben." So geschah es auch. Mutter Else zog zu Fürge Braun, den man nun, wie einstmals seinen Großvater, nur den reichen Braun nannte — und sie führte ihm die Wirtschaft. Fürge Braun hat auch sonst noch Wort geijatten; denn Else hatte bei ihm fürwahr gute Tage. Er sorgte für sie wie für eine Mutter und betrachtete sich stets als ihren größten Schuldner. Beide ruhen nun längst in Frieden. Fürge Braun aber hat all' sein hab' und Gut, was er in dieser Welt zurücklassen mußte, dem Spital vermacht, in welchem einst sein Vater verstorben war. 33. Das Tränenkrüglein. Ludwig Vechstein. (Gekürzt). Es war einmal eine Mutter und ein Rind, und die Mutter hatte das Rind, ihr einziges, lieb von ganzem Herzen und konnte ohne das Rind nicht leben. Rber da sandte der Herr eine große Rrankheit,' die wütete unter den Rindern und erfaßte auch jenes
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