TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
33
Deutsche Musterstücke.
Stehlen angefangen hättest. Er kniete nieder, dankte Gott,
daß er ihn in der Versuchung bewahrt hatte und gelobte, ihn
sein Lebelang vor Augen und im Herzen zu haben.
Schmid.
80. Das Blut.
Die Blutmenge des ausgewachsenen Menschenleibes wird
auf den fünften bis sechsten Theil seines gesammten Ge-
wichtes geschätzt. Dieser so ansehnliche, leicht bewegliche
Theil der Leibesmasse wird in der mittleren, kräftigsten
Zeit des Lehens in jeder Minute durch etwa siebzig Bewe-
gungen des Herzens (Pulsschläge) und achtzehn Athemzüge
in Bewegung erhalten; doch ist jene Zahl der Bewegungen
in dem neugebornen Kinde grade die doppelte. So sind es
Tausende von Millionen Malen, dass das Herz im kurzen
Menschenleben sich bewegt und der Athem aus- und ein-
gehet. Unwichtig und bedeutungslos zwar, wie die Zahl
der Haare auf dem Haupte, erscheint die Summe dieser
Wellen des lebendigen Bächleins in unserm Innern. Aber
es regt diese Wogen ein allgemeiner, durch alles Lebendige
wehender Odem auf, der seihst in diesem leisen Spiel der
Schwingungen eines vom Lehen überkleideten Wtassertröpf-
leins erkannt wird. ¡Schubert.
87. Der Weinberg.
Ein Vater sagte kurz vor seinem Tode zu seinen drei
Söhnen: „Liebe Kinder! Ich kann euch nichts zurücklassen,
als diese unsere Hütte und den Weinberg daran. Jil dem
Weinberge liegt aber ein verborgener Schatz. Grabt nur
fleißig nach, so werdet ihr ihn finden. Nach dem Tode des
Vaters gruben die Söhne den ganzen Weinberg mit dem
größten Fleiße um — und fanden weder Gold noch Silber.
Weil sie aber noch nie den Weinberg so fleißig bearbeitet
hatten, so brachte er eine solche Menge Trauben hervor, daß
sie darüber erstaunten. Jetzt erst fiel den Söhnen ein, was
ihr seliger Vater mit dem Schatze gemeint hatte, und sie
schrieben an die Thüre des Weinbergs mit großen Buchstaben:
Die rechte Goldgrub' ist der Fleiß —
Für den, der ihn zu üben weiß.
3
Schmid.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
ward, daß sein Toben und Wüthen diesmal vergeblich
sei, so fing er an, darüber mit sich selbst Rath zu hatten,
wie er in diesem fremden Lande sein Leben durchbringen
wolle. Cr verfügte sich dem zufolge zu einigen Leuten,
die im benachbarten Walde arbeiteten. Diese führten
ihn nach einer Stadt, die nicht sehr weit vom Walde
entfernt lag. Nachdem er hier mancherlei erlebt hatte,
heirathete er ein Weib von großer Schönheit und uner-
meßlichem Vermögen, und lebte so lange mit ihm in der
Ehe, daß er sieben Sohne und eben so viel Tochter er-
zeugte. Aber nach dieser Zeit verschlimmerten sich seine
Glücksnmstande so sehr, daß er sich genöthigt sahe, als
ein Lastträger auf den Straßen zu arbeiten. — Eine-
Tages ging er am Geeufer hin, in traurigen Gedanken
über den großen Unterschied seine- ehemaligen und seine-
jetzigen Zustandes. Er war sehr demüthig geworden, und
wollte, was er vielleicht im Stolze seine-Glück- lauge
mochte.versäumt haben, jetzt beten. Er zog daher seine
Kleider an-, um sich zuvor erst nach muhammedanischer
Sitte zu waschen.
Kaum hob er sein Haupt wieder aus der See hervor,
als er sich neben dem Zuber wieder fand, in welchen er
sein Hauvt eingetaucht hatte; die Großen seines Hofe-
und auch der heilige Mann standen noch, wie sie beim
Eintauchen seines Kopfes standen. — Plötzlich brach
der Sultan gegen den Heiligen jn heftige Vorwürfe aus,
daß er ihn durch so viel harte Zufalle geführt, und in
einem so langen Zustand von Knechtschaft und Elend ge-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
254
to sien fro: ‘nu pasz up, wat ick seggen will, sülist du, up den
langen acker dar wüll wi unsen wettloop maken. de haas
löppt nämlich in der eenen föhr7), un ick inner andern, un von
haben8) fang wi an to lopen. nu hast du wieder0) nicks to dohn,
as du stellst di hier unnen in de föhr, un wenn de haas up de
andere siet ankummt, so röppst du em entgegen: ‘ick bün all
hier.’
Damit wöoren se bi den acker anlangt, de swinegel wiesde
siener fro ehren platz an un gung nu den acker hinup. as he
haben anköm, wöor de haas all da. ‘kann et losgahn?’ seggt de
haas. ‘ja wol,’ seggt de swinegel. ‘denn man to!’ un damit
stellde jeder sick in siene föhr. de haas tellde: ‘hahl een, hahl
twee, hahl dree,’ un los güng he wie en stormwind den acker
hindahl. de swinegel aver löp ungefähr man dree schritt, dann
dahkde10) he sick dahl in de föhr un bleev ruhig sitten.
As nu de haas in vullen lopen ünnen am acker anköm, röp
em den swinegel sien fro entgegen: ‘ick bün all hier.’ de haas
stutzd un verwunderde sick nich wenig: he menede nich anders,
als et wöor de swinegel sülvst, de em dat toröp,'denn bekanntlich
säht den swinegel sien fro jüst so uut wie ehr mann.
De haas aver meende: ‘datt geiht nich to mit rechten din-
gen.’ he röp: ‘noch mal gelopen, wedder üm!’ un fort güng he
wedder wie en stormwind, datt em de obren am koppe flögen, den
swinegel sien fro aver bleev ruhig up ehren platze, as nu de
haas haben anköm, röp em de swinegel entgegen: ‘ick bün all
hier.’ de haas aver, gans uter sick vor iwer11), schreede: ‘noch
mal gelopen, wedder üm!’ ‘mi nich to schlimm,’ antwoorde de
swinegel, ‘mienetwegen so oft, as du lust he st.’ so löp de haas
noch dreeunsöbentigmal, un de swinegel höhl et ürnmer mit em
uut. jedesmal, wenn de haas ünnen oder haben anköm, seggde
de swinegel oder sien fro: ‘ick bün all hier.’
Tum veerunsöbentigstenmal aver körn de haas nich mehr to
ende, midden am acker stört12) he tor eerde, datt blohd flog em
uut’n halse, un he bleev doot upn platze, de swinegel aver nöhm
siene gewonnene lujedor un den buddel branwien, röp siene fro
uut der föhr aff, un beide güngen vergnügt mit enanner na huus,
un wenn se nich storben sünd, lewt se noch.
So begev et sick, datt up der Buxtehuder heid de swinegel
den basen dodt lopen hatt, un sied jener tied hatt et sick keen
haas wedder infallen laten, mit’n Buxtehuder swinegel in de wett
to lopen. v
De lehre aver uut disser geschieht is erstens, dat keener, un
wenn he sick ook noch so förnehm dücht, sick sali bikomen laten,
7) furche. 8) oben. 9) weiter. 10) duckte. 11) eifer 12) stürzte.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
37
Das Tränenkrüglein.
alles anders gekommen. Er ruhte in der Erde, und ich war ärmer
zurückgekehrt, als ich ausgegangen war. va hob ich das Bild des
Großvaters, für das ich dir meinen letzten Taler gegeben, in die
höhe, um mich wenigstens an den gutmütigen Zügen zu erfreuen,
die mich wilden Buben so oft angelächelt hatten. Hber unter meiner
derben Faust, die Sonnenbrand, Tiseskälte und schwere Rrfreit ab-
gehärtet hat, brach der morsche Rahmen zusammen, und — aus
der Rückseite des Bildes fielen englische Staatspapiere heraus, deren
Wert sich durch die Fahre und durch den fortlaufenden Zins ver-
doppelt hat. Der Großvater, der in seinen letzten Lebenstagen ängst-
licher um hab und Gut geworden, hatte wahrscheinlich dort all' seine
Schätze verborgen, ohne bei seinem so schnellen Tode meinem Vater
darüber Nachricht geben zu können. 3n einem einzigen Rugenblicke
bin ich nun ein reicher Mann geworden! Jene Papiere sind mein
rechtmäßiges Eigentum,' denn bei diesem Schatze lag zugleich ein
Testament, das mich im Fall des Rblebens meines Vaters zum
Erben des Großvaters ernennt. Fetzt kauf' ich unser Haus in der
Langgasse zurück, und in dem Prunksaale soll wieder, wie in frühern
Zeiten, das Bildnis des Großvaters hängen. Mit meinem braven
Vater kann ich nun freilich den Reichtum nicht teilen, wohl aber
mit dir, wackeres Mütterlein, das Gott erkoren hatte, so lange
meinen Schatz zu hüten. Romm mit mir, du sollst bei Fürge Braun
gute Tage haben."
So geschah es auch. Mutter Else zog zu Fürge Braun, den
man nun, wie einstmals seinen Großvater, nur den reichen Braun
nannte — und sie führte ihm die Wirtschaft. Fürge Braun hat auch
sonst noch Wort geijatten; denn Else hatte bei ihm fürwahr gute
Tage. Er sorgte für sie wie für eine Mutter und betrachtete sich stets
als ihren größten Schuldner. Beide ruhen nun längst in Frieden.
Fürge Braun aber hat all' sein hab' und Gut, was er in dieser
Welt zurücklassen mußte, dem Spital vermacht, in welchem einst sein
Vater verstorben war.
33. Das Tränenkrüglein.
Ludwig Vechstein. (Gekürzt).
Es war einmal eine Mutter und ein Rind, und die Mutter
hatte das Rind, ihr einziges, lieb von ganzem Herzen und konnte
ohne das Rind nicht leben. Rber da sandte der Herr eine große
Rrankheit,' die wütete unter den Rindern und erfaßte auch jenes
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Vechstein Ludwig