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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 25

1912 - Breslau : Hirt
7. Das Gradnetz. 25 Mitteleuropäische Zeit. Der verschiedene Gang der Uhren führte zu mancherlei Unzuträglichkeiteu. Reiste z. B. jemand in westöstlicher Rich- tuug, so mußte er, um die richtige (natürliche) Ortszeit zu haben, seine Uhr fortwährend vorstellen. Reiste er nach W, so war ein stetiges Zurückstellen nötig. Man kam deshalb überein, für Mitteleuropa (Deutschland, Skandi- navien, Dänemark, Luxemburg, die Schweiz, Österreich-Ungarn, Italien, Serbien und die westliche Türkei) eine Einheitszeit einzuführen. Nun bilden 15" immer einen Stundenstreifen, d. h. ein vom Nordpol zum Süd- pol reichendes Gebiet, dessen Ostgrenze eine Stunde frühere Zeit hat als seine Westgrenze. Da Mitteleuropa fast geuau in einen Stundenstreifen fällt, so hat man als Mitteleuropäische Zeit die natürliche Zeit be- stimmt, die auf dem über Görlitz sstargard) gehenden 15. Grade gilt. Dieser Grad verläuft etwa in der Mitte des Stundenstreifens. An der Ost- und der Westgreuze des Deutscheu Reiches zeigen Ortszeit und Mittel- europäische Zeit einen Unterschied von je einer halben Stunde. Bei der Post wird den Beamten die genaue Zeit jeden Morgen um 9 Uhr tele- graphisch übermittelt.

2. Deutsche Geschichte - S. 246

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
246 Das Zeitalter der Zerstörung drs alten und der Entstehung des neuen Reichs. gelang, die verletzte Eitelkeit der Franzosen auf diese Weise zu befriedigen. Nachdem seine Forderung einer Gebietsentschädigung im Jahre 1866 von Der^luxem- Bismarck zurückgewiesen worden war, versuchte er 1867 das Grohherzogtum Handel. Luxemburg zu erwerben, das damals in Personalunion mit dem Königreich der Niederlande stand. Der König der Niederlande war bereit, das Land an Frankreich zu verkaufen. Nun war aber Luxemburg zur Zeit des deutschen Bundes Bundesfestung gewesen, und es stand dort auch jetzt noch eine preußische Besatzung. So drohte bereits ein Zusammenstoß. Doch kam es durch die Vermittelung der europäischen Mächte zu einem Vergleich. Frankreich verzichtete auf den Kauf des Landes, Preußen aber zog seine Besatzung zurück. Äriesitiot' Indessen bestärkte sich in Napoleon die Überzeugung von der Unver-»-rr'mngen. ^bidlichkeit eines Krieges mit Preußen. Gr war auf Vermehrung seiner Armee bedacht, die freilich nur sehr unvollkommen durchgeführt wurde, und bewaffnete die Infanterie mit einem neuen, weittragenden Gewehr, dem Chassepot-Gewehr. Er sah sich ferner nach Bündnissen um. Mit Öfter-reich, wo jetzt Beust, der frühere sächsische Minister, als Reichskanzler die Regierung leitete, und mit Italien, dessen König Viktor Etttcnutel sich Napoleon persönlich verpflichtet fühlte, knüpfte er Unterhandlungen an, die zwar nicht zu einem geschriebenen Bündnis, aber zu militärischen Verabredungen führten. otoss1 Es kam nun darauf an, den Anlaß zu einem Kriege zu finden; und Hohenjollerir^efer schien sich aus der spanischen Thronfolgefrage zu er-»onvaiüen. 9eben- Mre 1868 war die spanische Königin Jsabella durch eine Revolution gestürzt worden; um den inneren Wirren ein Ende zu machen, bot die spanische Regierung die Krone dem Prinzen Leopold von Hohenzollern an. Dieser war der älteste Sohn des Fürsten von Hohenzollern; sein Bruder Karl war im Jahre 1866 zum Fürsten von Rumänien gewählt worden, hatte die Wahl angenommen und in dem verwahrlosten Lande eine segensreiche Wirksamkeit begonnen. Prinz Leopold hatte die Rechte eines preußischen Prinzen, war aber mit dem preußischen Königshause nicht näher verwandt; dagegen stand er zu Napoleon in verwandtschaftlichen Beziehungen, war übrigens katholisch. Längere Zeit zögerte der Prinz, obwohl ihm sein Vater und auch Bismarck rieten, die Krone anzunehmen; im Juni 1870 erst erklärte er seine Bereitwilligkeit sie anzunehmen und teilte diesen Entschluß dem König Wilhelm mit, der ihm seine Genehmigung nicht versagte. Kaum aber wurde diese Angelegenheit bekannt, als in Frankreich eine von der Regierung geschürte ungeheure Entrüstung darüber ausbrach, daß

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 28

1909 - Leipzig : Hirt
28 I. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 113. der Rckzug der Franzosen artete zur Flucht aus. Viele ertranken in der ange-schwollenen Elster, deren Brcke von den Franzosen zu frh gesprengt worden war. Den Rckzug der den Rhein erkmpfte Napoleon bei Hanau gegen die Bayern, die schon vor der Schlacht bei Leipzig von ihm abgefallen waren. Deutschland war frei. Die Rheinbundfrsten traten auf die Seite der Verbndeten; das Knigreich Westfalen lste sich auf, und die ver-triebenen norddeutschen Fürsten kehrten zurck. 4. Der Feldzug von 1814. Drei Heere marschierten gen Westen, Schwarzenberg im Sden, Blcher an den Mittelrhein, Blow nach den Niederlanden. Nach vergeblichen Friedensverhandlungen, die von sterreich angeknpft wurden, aber an Napoleons Verblendung scheiterten (er war mit der Rheingrenze nicht zufrieden), berschritten die Verbndeten den Rhein (Blcher in der Neujahrsnacht bei Kaub). Unter 1814. vielfachen Kmpfen mit wechselndem Erfolge rckten sie der Hauptstadt nher und hielten nach einem schwer errungenen Siege vor Paris ihren Einzug in die Stadt. Der Senat sprach Napoleons Absetzung aus und wies ihm die Insel Elba als Frstentum an. Ein Bruder Ludwigs Xvi. wurde als Ludwig Xviii. vom Senat auf den Thron berufen. Mit ihm schloffen die Verbndeten den Ersten Pariser Frieden, der fr Frankreich uerst gnstig aussiel, weil Alexander und Metternich, die es nicht sehr schwchen wollten, gromtig genug waren, den neuen König nicht fr die Snden der Republik und des Kaiserreichs den zu lassen". Frankreich erhielt im ganzen die Grenzen, die es vor den Revolntionskriegen gehabt hatte; keinerlei Leistungen wurden ihm auferlegt. Nach Abschlu des Friedens machten die Monarchen einen Besuch in London, dessen Bewohner den alten Marschall Vorwrts mit ihren Liebkosungen fast erdrckten. 113. Das Ende der Napoleonischen Zeit. 1814 1. Der Wiener Kongre, 18141815. Um die Staaten Europas zu bis ordnen, tagte seit dem Herbste in Wien eine Versammlung von Fürsten 1815. unj) Staatsmnnern. Eine ununterbrochene Reihe glnzender Festlich-fetten sorgte fr die Erholung der vornehmen Gste. a) Rußland behielt Finnland und bekam den grten Teil des Herzogtums Warschau als Knigreich Polen". Mit Schweden wurde Norwegen durch Personalunion vereinigt*), Dnemark erhielt dafr Lauenburg. Holland und Belgien wurden zu einem Knigreich der Niederlande vereinigt unter Wilhelm I., dem frheren Statthalter von Holland. England behielt Malta und Helgoland und erhielt Hannover zurck. In Italien wurden grtenteils die von Napoleon *) Seit 1905 hat Norwegen seinen eigenen König.

4. Die Zeit der Umwälzungen - S. 29

1909 - Leipzig : Hirt
113. Das Ende der Napoleonischen Zeit. 29 vertriebenen Fürsten wieder eingesetzt. Auch der Papst kehrte aus seiner Gefangenschast zurck. Die Spanier und die Portugiesen hatten sich schon vorher mit englischer Hilfe von der franzsischen Herrschaft Befreit. b) Die meisten deutschen Mittel- und Kleinstaaten blieben in dem Umfange bestehen, den sie in der letzten Zeit erlangt hatten. fter-reich bekam die abgetretenen Lnder zurck, ausgenommen Belgien und die schwbischen Besitzungen. Preußen erhielt Posen, den nrdlichen Teil des Knigreichs Sachsen (dessen König nach der Schlacht bei Leipzig als treuer Verbndeter Napoleons in preuische Gefangenschaft geraten war), Schwedisch-Pommern, Westfalen und die Rheinprovinz. Ostfries-land wurde dem Knigreich Hannover berlassen. Zwar hatte Preußen nicht den frheren Umfang und war noch dazu in zwei Lndermassen getrennt, aber die Verminderung der polnischen Bestandteile gereichte dem deutschen Preußen nur zum Vorteil, und die Notwendigkeit, im Westen wie im Osten auf die Sicherung seiner Grenzen bedacht zu sein, war eine Mahnung, seine geschichtliche Aufgabe in Deutschland nicht zu vergessen. c) Die Hoffnung des deutschen Volkes auf Herstellung eines ein-heitlichen Reiches erfllte sich nicht. Viele deutsche Fürsten, die ihre Un-abhngigkeit nicht aufgeben wollten, waren dagegen, auch Kaiser Franz und sein Kanzler Metternich, ebenso die auswrtigen Mchte. Nur mit Mhe gelang es, die 38 deutschen Staaten, von denen Holstein, Hannover und Luxemburg unter auswrtigen Fürsten standen, zu einem losen Ver-bnde, dem Deutschen Bunde, zu vereinigen. Von sterreich und Preußen gehrten nur die frher reichsdeutfchen Gebiete dazu (Karte 12). Vertreter der Fürsten bildeten den Bundestag zu Franksurt a. M, der nicht mehr Macht hatte als der ehemahlige Regensburger Reichstag; den Vorsitz fhrte sterreich. Eine gemeinsame Volksvertretung gab es nicht; doch sollte in den Einzelstaaten eine landstndische Verfassung statt-finden". Ebensowenig bestand eine gemeinsame Vertretung dem Auslande gegenber. Im Falle eines Krieges sollte jeder Bundesstaat eine bestimmte Anzahl Truppen stellen und der Bundstag einen Oberfeldherrn whlen. Von wem hatten die Staatsmnner des Wiener Kongresses die rcksichtslose Lnder- und Vlkerverteilung gelernt? 2. Die hundert Tage", 1815. Die Nachricht, da Napoleon am 1815. 1. Mrz in Frankreich gelandet sei, stellte die Einigkeit wieder her unter den Gromchten, die wegen der schsischen und der polnischen Frage beinahe in Krieg miteinander geraten wren. Sie erklrten Napoleon in die Acht und boten ihre Heere gegen ihn auf. Napoleon aber gewann in Frankreich schnell die Bevlkerung und die Soldaten fr sich und zog triumphierend in die Hauptstadt ein, aus der Ludwig Xviii. nach Belgien entflhen war. Auch Napoleon fhrte fein Heer nach Belgien, um Wellington und Blcher zu bekmpfen. Nachdem er am 16. Juni Blcher bei Ligny (Karte Nr. 12) zurckgedrngt hatte, griff er am

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 366

1906 - München : Oldenbourg
3gö 69. Das bayerische Heer in den Jahren 1800 mit 1812. auszeichnete und dazu Beitrug, daß die Leistungsfähigkeit dieser Waffe in kurzer Zeit auf eine zuvor nicht geahnte Höhe stieg. Es wird in diesem Reglement it. a. betont, daß der Offizier seine einzige, wahre Ehre in der Erfüllung seiner Pflichten suchen müsse, daß beim Exerzieren alle Künsteleien wegfallen sollen; dem richtigen Betrieb des Meldewesens ist nicht minder Gewicht beigelegt wie einer guten Pferdepflege, da von ihr auch der fechtende Stand abhängig fei. Die Artillerie, die sich in einem sehr verwahrlosten Zustande befand, wurde neu organisiert und beträchtlich vermehrt. Das Verdienst hiesttr gebührt hauptsächlich dem General Graf Manfon, einem ans russischen Diensten übernommenen französischen Emigranten; ihm verdankte die Artillerie die Errichtung einer Schule für Artillerieoffiziere, die Gliederung in Batterien als taktische Verbände, die Förderung von Schießübungen als eines wichtigen Ausbildungsmittels und die ständige Zuweisung einer militärischen Bespannung, wodurch sie beweglicher wurde. Im Herbst 1804 fand zwischen Schwabing und Nymphenburg ein Übungslager statt, in dem 17 000 Mann unter der Oberleitung des Kurfürsten vereinigt waren um sowohl die neuen Ausbildungsvorschriften insbesondere für das zerstreute Gefecht zu erproben und einzuüben als auch Manöver abzuhalten. Ant letzten Tage der Übungen befehligte der Kurfürst in eigener Person die eine Partei gegen Wrede, und als er von diesem besiegt wurde, gestand er ihm rückhaltlos die Überlegenheit zu, indem er sich hiebei beglückwünschte einen fo tüchtigen General zu haben. Während die Neugestaltung der Armee vor sich ging, trat auch ein Umschwung in politischer Beziehung ein. Der Kurfürst hatte in Erfahrung gebracht, daß in geheimen Verhandlungen zwischen Preußen und Österreich wiederholt die Besitzergreifung von Bayern durch letztere Macht zur Sprache gekommen war, wogegen sich Preußen in Norddeutschland durch entsprechende Annektierungen schadlos hatten wollte. Um Bayern vor der Gefahr zu bewahren in eine österreichische Provinz verwandelt zu werden, sah Max Jofeph keinen anderen Ausweg, als sich in einem geheimen Vertrag (24. August 1801), dem erst später ein offenes Bündnis folgte, an Frankreich anzuschließen. Im März 1804 schickte Napoleon, der damals als erster Konsul an der Spitze von Frankreich stand, zwei Großkreuze der französischen Ehrenlegion an die bayerische Regierung, von denen das eine für den Minister des Äußeren Gras Montgelas, das andere für General v. Deroy bestimmt war. Schon im Jahre 1805 bot sich die Gelegenheit den Bündnisfall als gegeben zu erachten und zugleich die neue Armee einer ernsten Probe zu unterstellen. Von England angestachelt, das durch eine Landung des nunmehrigen Kaisers Napoleon bedroht war, erklärte Österreich den Krieg an Frankreich und drang alsbald mit einer starken Armee über den Inn in Bayern ein. Ohne sich mit der Übermacht in einen Kamps einzulassen zog der Kurfürst

6. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 32

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 32 — — 12°. — In Greenwich kulminiert die Sonne 6 St. 32 Min. sqo = 392 Min. früher als in Mexiko, folglich liegt Mexiko = 98° westl. als Greenwich. In Greenwich kulminiert die Sonne 56 Min später als in Prag, folglich liegt Prag -j- = 14° östlicher als Greenwich. 4 § 40. Mitteleuropäische Zeit. Die Uhren in Deutschland wurden bis zum 1. April 1893 nach der durch die Kulmination der Sonne bestimmten Ortszeit gestellt. Diese Zeit ist nicht für alle Orte in Deutschland gleich, weil die Sonne nicht zu gleicher Zeit allen Orten in Deutschland kulminiert. Bei einer verschiedenen Zeit in den einzelnen Orten eines Landes lassen sich genaue Fahrpläne der Eisenbahn nicht so leicht aufstellen als bei einer einheitlichen Zeit. Die Eisenbahnverwaltungen haben daher in fast allen Ländern schon längst bei der ersten Aufstellung eines Fahrplanes nach einer allen Orten desselben Landes gleichen sogen. Einheitszeit gerechnet. Das ist in England die Zeit von Greenwich, in Frankreich diejenige von Paris, in Spanien die von Madrid, in Italien die von Rom, in der Schweiz die von Bern, in Belgien die von Brüssel, in Holland die von Amsterdam, im westlichen Rußland die von Petersburg, im östlichen Rußland die von Moskau, in Schweden und im Deutschen Reiche die des 15. Meridians östl. von Greenwich. So lange die Eisenbahnverwaltungen nur im innern Verkehr diese Einheitszeit anwenden und nicht durch die Bahnuhren in den einzelnen Orten danach gestellt und die Fahrpläne danach eingerichtet werden, hat die Annahme einer Einheitszeit seitens der Eisenbahnen feine Bedeutung für das übrige bürgerliche Leben. Dies tritt erst dann ein, wenn die Eisenbahnen auch für den äußeren Verkehr nach der Einheitszeit rechnen, also auch alle Bahnuhren danach gestellt und die Fahrpläne danach gemacht werden. Dann wird neben der Einheitszeit der Eisenbahn die Ortszeit sich nicht halten können; denn bei dem heutigen großartigen und immer noch steigenden Verkehr spielt die Eisenbahn eine so tief in das öffentliche Leben einschneidende Rolle, daß es nicht gut angehen wird, Orts- und Eisenbahnzeit zu trennen, und da es im gewöhnlichen Verkehr auf einige Minuten früherer oder späterer Zeit nicht ankommt, im Eisenbahnverkehr jedoch eine einzige Minute von größter Wichtigkeit sein kann, so wird schließlich die Eisenbahnzeit, also die Einheitszeit des betreffenden Landes, auch für das ganze bürgerliche Leben maßgebend und für dasselbe als gesetz-

7. Deutsche Geschichte - S. 246

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. gelang, die verletzte Eitelkeit der Franzosen auf diese Weise zu Befriedigen. Nachdem seine Forderung einer Gebietsentschdigung im Jahre 1866 von eut' Bismarck zurckgewiesen worden war, versuchte er 1867 das Groherzogtum Luxemburg zu erwerben, das damals in Personalunion mit dem Knig-reich der Niederlande stand. Der König der Niederlande war bereit, das Land an Frankreich zu verkaufen. Nun war aber Luxemburg zur Zeit des deutschen Bundes Bundesfeftung gewesen, und es stand dort auch jetzt noch eine preuische Besatzung. So drohte bereits ein Zusammensto. Doch kam es durch die Vermittelung der europischen Mchte zu einem Ver-gleich. Frankreich verzichtete auf den Kauf des Landes, Preußen abep zog feine Besatzung zurck. ricgitim"8, Indessen bestrkte sich in Napoleon die berzeugung von der Unver-Bereitungen. Niedlichkeit eines Krieges mit Preußen. Er war auf Vermehrung seiner Armee bedacht, die freilich nur sehr unvollkommen durchgefhrt wurde, und bewaffnete die Infanterie mit einem neuen, weittragenden Gewehr, dem Chassepot-Gewehr. Er sah sich ferner nach B n d n i f f e n um. Mit ster -reich, wo jetzt Beust, der frhere schsische Minister, als Reichskanzler die Regierung leitete, und mit Italien, dessen König Viktor Emanuel sich Napoleon persnlich verpflichtet fhlte, knpfte er Unterhandlungen an, die zwar nicht zu einem geschriebenen Bndnis, aber zu militrischen Ver-abredungen fhrten. Leovoids* l Es kam nun darauf an, den Anla zu einem Kriege zu finden; und Hohenzollerndieser schien sich aus der spanischen Thronfolgefrage zu er-von^Spanien. geben. Im Jahre 1868 war die spanische Knigin Jsabella durch eine Revolution gestrzt worden; um den inneren Wirren ein Ende zu machen, bot die spanische Regierung die Krone dem Prinzen Leopold von Hohenzollern an. Dieser war der lteste Sohn des Fürsten von Hohenzollern; fein Bruder Karl war im Jahre 1866 zum Fürsten von Rumnien gewhlt worden, hatte die Wahl angenommen und in dem ver-wahrlosten Lande eine segensreiche Wirksamkeit begonnen. Prinz Leopold hatte die Rechte eines preuischen Prinzen, war aber mit dem preuischen Knigshause nicht nher verwandt; dagegen stand er zu Napoleon in ver-wandtschaftlichen Beziehungen, war brigens katholisch. Lngere Zeit zgerte der Prinz, obwohl ihm sein Vater und auch Bismarck rieten, die Krone anzunehmen; im Juni 1870 erst erklrte er seine Bereitwilligkeit sie anzunehmen und teilte diesen Entschlu dem König Wilhelm mit, der ihm seine Genehmigung nicht versagte. Kaum aber wurde diese Angelegenheit bekannt, als in Frankreich eine von der Regierung geschrte ungeheure Entrstung darber ausbrach, da

8. Deutsche Geschichte - S. 214

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
214 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Bar-sur-Aube den Feind zum Rckzug gezwungen; damals erhielt Prinz Wilhelm von Preußen an der Seite eines russischen Regiments die Arcis-^sur- Feuertaufe. Bedeutsamer war der Sieg Schwarzenbergs bei A r c i s - s u r -A u b e. Da schlug Napoleon unerwarteterweise den Weg nach Osten ein, in der Hoffnung, der Feind werde ihm folgen und die Richtung auf Paris aufgeben. Aber durch einen aufgefangenen Brief Napoleons der seine Absichten unterrichtet, setzten die Verbndeten den^Marsch fort, schlugen die Einnahme Truppen, welche die franzsische Hauptstadt deckten, und am 31. Mrz zogen 3t. Mrz. Alexander und Friedrich Wilhelm unter dem Jubel der Bevlkerung in Paris ein. Ihnen folgte darauf Kaiser Franz. Der franzsische Senat, sonst so gehorsam gegen Napoleons Befehle, sprach seine Absetzung aus. Auf dem Schlo zu Fontainebleau unterzeichnete Napoleon seine Ab-dankung. Der Mensch ist am Boden", schrieb Stein. Nach Alexanders Vorschlag wurde dem gestrzten Herrscher die Insel Elba mit dem Recht der Souvernitt angewiesen. Auf den Thron von Frankreich kehrten die Bourbonen zurck. Der Bruder des hingerichteten Lud- Ludwig Xvi. wurde als König anerkannt; er nannte sich L n d w i g Xviii., luts ' da der unglckliche Dauphin als Ludwig Xvii. mitgezhlt wurde. Mit $krl4rihm schlssen die Mchte den ersten Pariser Frieden, in welchem das besiegte Frankreich, dank der Gromut des Kaisers Alexander, sehr vorteilhafte Bedingungen erhielt. Es behielt den Umfang, den es vor den Koalitionskriegen gehabt hatte; es zahlte keine Kriegsentschdigung, und L selbst die allerorten geraubten Kunstschtze wurden nicht zurckgegeben, mit Ausnahme der Viktoria, die nach Berlin zurckkehrte. 221. Der Wiener Kongre. 18141815. Noch aber waren zahlreiche Fragen zu entscheiden. Polen mute zum vierten Male geteilt, Preußen entschdigt. Osterreich wiederhergestellt werden; der Norwegen, die Niederlande, Italien muten Bestimmungen getroffen werden; dazu kam die Frage, wie die deutschen Staaten zu einer Einheit zusammengefat werden knnten. Um diese Aufgaben zu lsen, trat zu Wien ein Kongre zusammen, auf dem die Monarchen von Osterreich, Preußen und Rußland, dazu eine groe Anzahl anderer Fürsten und die diplomatischen Vertreter der meisten europischen Staaten anwesend waren. Es war eine glnzende Versammlung. Ihre Beratungen wurden vielfach durch Rnke und Um-triebe gehemmt. Doch blieb der Friede erhalten, und man gelangte zu einem Einverstndnis. Aus den Beschlssen des Kongresses ging eine Neu# ordnung des europischen Staatensystems hervor.

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 331

1888 - Berlin : Hertz
Theilung Polens. 331 Beschlüssen; Friedrich mochte mit Rußland nicht brechen, nur versicherte er, Alles thun zu wollen, damit aus dem Türkenkriege nicht ein allgemeiner Brand entstehe, und sagte zu, womöglich eineu Frieden zwischen Rußland und der Türkei herbeizuführen. Die erste Theilung Polens (1772). Plötzlich nahm die Haltung Oesterreichs und Preußens eine andere Weuduug: statt Rußlands Ausdehnung zu verhindern, wurden sie darauf bedacht, sich an dessen Machterweiterung zu betheiligen. Prinz Heinrich von Preußen war gerade in Petersburg zum Besuche, wo er sich bald das besondere Bertranen der Kaiserin erworben hatte, als die Nachricht eintraf, Oesterreich habe unter dem Vorwande alter Ansprüche einen polnischen Grenzstrich, die Zipser Landschaft, besetzt. Da sagte Katharina zu dem preußischen Prinzen die berühmt gewordenen Worte: „Es scheint, daß man sich in Polen nur zu bücken braucht, um ein Stück Land zu nehmen; — wenn der Wiener Hof das Königreich Polen zerstückeln will, so werden die übrigen Nachbarn dasselbe Recht haben." Prinz Heinrich ging auf den Gedanken ein, in welchem er zugleich ein Mittel erblickte, Rußland durch die zu bewilligenden Vortheile zum Frieden mit der Türkei zu bewegen. Preußeu und Rußland waren bald über eine Theilung polnischer Landesgebiete einig, und es hielt nicht schwer, auch Oesterreich zur Theilnahme zu bestimmen, wiewohl die Kaiserin Maria Theresia selbst zu der Sache ihre Billigung nur mit Widerstreben ertheilte. Die drei Mächte kamen in dem Thei-luugsvertrage vom 5. August 1772 überein, daß sie die ihren Grenzen zunächst gelegenen Landstriche Polens, die zur Abrunbung eines jeden der drei Staaten bequem gelegen waren, in Besitz uehmeu sollten. Rußland erhielt Poluisch-Livlaud und mehrere ausgedehnte Woywodschasten, im Ganzen 3500 Quadratmeilen, — Oesterreich die Zipser Gespanuschast und das spätere Königreich Galizien, zusammen 2500 Quadratmeilen, — Preußen das ganze dis dahin polnische Preußen mit Erm e land, C nlm e rl an d und Elbing, nur mit Ausnahme von Danzig und Thorn, die bei Polen blieben, — ferner noch den Netzdistrict, d. H. Großpolen bis zur Netze (Theile der Woywodschasten Posen, Gnesen und Jnowraclaw), im Ganzen 600 Quadratmeilen. Friedrich's Erwerbung war die geringste an Flächeninhalt und Einwohnerzahl, aber sie war für den preußischen Staat von der größten Wichtigkeit, weil sie das bisher von den übrigen Landestheilen getrennte Ostpreußen mit denselben vereinigte. Das neu erworbene Land wurde Westpreußen genannt, und da Friedrich jetzt im Besitze des ganzen preußischenlandes war, so nannte er, wie seine Nachfolger, sich fortan nicht mehr König „in" Preußen, sondern König „von" Preußen. Die übrigen Großmächte Europa's ließen die Theilung Polens ungehindert geschehen, der polnische Reichstag aber sah sich durch die drohende Kriegsmacht der drei Staaten gezwungen, seine Zustimmung zu der geschehenen Beraubung zu geben. Friedrich ließ durch eine Druckschrift sein angebliches Recht auf Westpreußen auseinandersetzen, um den gethanen Schritt zu rechtfertigen. Doch bleibt die Theilung Polens ein Gewaltstreich, zu dessen Entschuldigung für Friedrich nur anzuführen ist, daß er einsehen mußte, wie das ohnmächtige Polen doch nicht zu erhalten war und bei der ersten Gelegenheit ganz und ungetheilt unter Rußlands Botmäßigkeit gefallen wäre. Polen

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 520

1888 - Berlin : Hertz
520 T„nsercnzen in London. stillstand. Bei den weiteren Verhandlungen erklärte der preußische Minister von Bismarck im Einverständnis? mit Oesterreich, daß Preußen sich von allen Verpflichtungen gegen den König von Dänemark frei fühle und in Gemeinschaft mit den übrigen Großmächten eine anderweitige Regelung der Herrschaft über Schleswig-Holstein anbahnen wolle. Bei dieser Regelung müßten neben der gewissenhaften Prüfung der Erbansprüche vorzugsweise die Interessen und Wünsche der Herzogtümer selbst, ferner die Interessen Deutschlands ins Gewicht fallen. Diese bestimmte Erklärung Preußens hatte sofort zur Folge, daß fast alle Mächte, mit Ausnahme Dänemarks, die Londoner Uebereinkunft von 1852 fallen ließen. Dänemark aber widerstrebte auch bei den weiteren Verhandlungen jeder Anerkennung der staatlichen Selbstständigkeit der Herzogthümer; um so entschiedener verlangte Preußen die Trennung derselben von Dänemark, die Herstellung eines besonderen Schles-wig-Holsteinschen Staatswesens in inniger Verbindung mit Deutschland. Die anderen Mächte zeigten sich geneigt, auf eine solche Lösung einzugehen. Um die Gunst dieser Stimmung zu benutzen und eine rasche Erledigung herbeizuführen, einigte sich die preußische Regierung mit der österreichischen dahin, die Verbindung von Schleswig und Holstein zu einem eigenen Staate vorzuschlagen, und zwar unter der Herrschaft des Prinzen von Augnstenburg, Falls die Rechte desselben als gültig anerkannt würden. Dabei sollten aber die Herzogthümer jedenfalls in eine enge und gesicherte Verbindung zu Schutz und Trutz mit Deutschland treten. Ein Theil der anderen Mächte, besonders Frankreich, gingen bereitwillig auf die Gründung eines eigenen Schleswig-Holsteinschen Staates ein; nur über die Ausdehnung, in welcher Schleswig dem neuen Herzogthume zugewiesen werden sollte, herrschten Meinungsverschiedenheiten, invem verlangt wurde, daß der nördliche Theil, dessen Bevölkerung zum Theil däuisch spricht, bei Dänemark verbleibe. Ueber die Grenze aber, bis zu welcher dieser dänische Theil reichen sollte, gingen die Ansichten weit anseinander. Dänemark beharrte jedoch bei der Ablehnung aller gemäßigten Vorschläge, selbst als alle Mächte zur Annahme derselben drängten. Hieran scheiterten alle Versuche zur Verständigung und die Couserenzen gingen bei Ablauf des Waffenstillstandes fruchtlos auseinander. Preußen hielt sich nunmehr, da der Krieg von Neuem beginnen mußte, an keinen der Vorschläge mehr gebunden, die es während der Confe-renzen um einer raschen Verständigung willen gemacht hatte. Es schien einen Augenblick zweifelhaft, ob Oesterreich bereit sein würde, die kriegerische Gemeinschaft mit Preußeu weiter fortzusetzen. England zumal setzte Alles daran, Oesterreich jetzt von Preußen zu trennen. Aber eine Zusammenkunft des Königs Wilhelm mit dem Kaiser von Oe st erreich und ihrer Minister von Bismarck und Graf Rechberg in Karlsbad diente dazu, das frühere Einverständniß neu zu befestigen und bestimmte Verabredungen über den weiteren Feldzug zu treffen. Vor Allem kam es darauf an, die gänzliche Besitznahme von Schleswig durch die Eroberung der Insel Alsen zu vollenden, ferner ganz Jütland zu besetzen. Die Eroberung der I sel Alsen (29. Juni 1864). Unmittelbar nach Ablauf des Waffenstillstandes ertheilte Prinz Friedrich Karl, welcher inzwischen zum Oberfeloheru ernannt worden war, dem General Her-
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