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Die deutsche Katserzeit 919 -1250.
angemaßten Rechte und stellte anstatt der gewählten Bürgermeister Beamte an ihre Spitze, die er selbst ernannte. Als sich Mailand gegen ihn erhob und die kaiserlichen Gesandten schimpflich vertrieb, legte er sich vor die Stadt und nahm sie nach zweijähriger Belagerung 1162 ein. Auf Wertung Gnade und Ungnade mußten sich die Mailänder unterwerfen. Im Büßer» Mailands, gewande und mit Stricken um den Hals zog die Bürgerschaft vor dem Kaiser vorüber, und die Flaggenstange des mailändischen Fahnenwagens senkte sich vor seinem Thron. Dann wurden die Tore und Mauern niedergelegt und ein Teil der Stadt zerstört; den Bewohnern wurde befohlen sich in vier Flecken anzusiedeln. Nie war ein deutscher König in Italien mächtiger gewesen.
§ 57. Friedrich im Kampfe mit Papst Alezander Iii. und den Lombarden. Aber bald folgte ein Umschwung. Damals bestanden unter den Kardinälen, d. H. den hohen römischen Geistlichen, zwei Parteien; die eine wählte den Kardinal Roland, der als Papst den Namen Alexander Iii. annahm, die andere einen Gegenpapst. Für den letzteren trat Friedrich ein und wurde deshalb von Alexander mit dem Banne belegt; so begann der zweite der großen Kämpfe zwischen Kaisertum und Papsttum. Im Jahre 1167 zog Friedrich mit einem starken deutschen Ritterheere gegen die päpstliche Hauptstadt. In der römischen Campagna trugen die un^wck- Deutschen einen glänzenden Sieg davon, nahmen Rom ein und zwangen Römerzug. foen Papst §ur Flucht. Da brach auf dem fieberreichen römischen Boden plötzlich eine Seuche aus und raffte in wenigen Tagen die Blüte des deutschen Heeres dahin; mit dem Reste mußte Friedrich einen schnellen Rückzug eintreten. Für die lombardischen Städte aber war dies Unglück das Zeichen zum Aufruhr; sie Vertrieben die kaiserlichen Beamten, schlossen einen Bund zur Verteidigung ihrer Freiheit, und Mailand erstand wieder aus seinen Trümmern. Dazu erbauten die Lombarden eine Bnndes-festung, die sie nach des Papstes Namen Alessandria nannten.
Italien war für Friedrich zum größten Teile verloren. Erst mehrere Jahre später konnte er wieder über die Alpen ziehen und den Kampf gegen die aufständischen Städte wieder aufnehmen. Vergeblich belagerte er zunächst Alessandria. Dann wandte er sich, um einen entscheidenden Schlag führen zu können, an seinen Lehnsmann und bisherigen Verbündeten Heinrich den Löwen um Hilfe. Beide trafen in einem Alpenort zusammen; aber Heinrich verweigerte ihm die Heeresfolge. So blieb das kaiserliche Heer zu schwach, um der feindlichen Übermacht widerstehen zu können. Bei segnano. Segnano unterlag 1176 die deutsche Ritterschaft nach hartem, blutigem
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Roland Alexander_Iii Alexander Friedrich Friedrich Alexander Alexander Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
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Die deutsche Kaiserzeit 919 — 1250.
angemaßten Rechte und stellte anstatt der gewählten Bürgermeister Beamte an ihre Spitze, die er selbst ernannte. Als sich Mailand gegen ihn erhob und die kaiserlichen Gesandten schimpflich vertrieb, legte er sich vor die Stadt und nahm sie nach zweijähriger Belagerung 1162 ein. Auf unter-g Gnade und Ungnade mußten sich die Mailänder unterwerfen. Im Büßer-Matlands. gewllnde und mit Stricken um den Hals zog die Bürgerschaft vor dem Kaiser vorüber, und die Flaggenstange des mailändischen Fahnenwagens senkte sich vor seinem Thron. Dann wurden die Tore und Mauern niedergelegt und ein Teil der Stadt zerstört; den Bewohnern wurde besohlen sich in vier Flecken anzusiedeln. Nie war ein deutscher König in Italien mächtiger gewesen.
§ 57. Friedrich im Kampfe mit Papst Alexander Iii. und den Lombarden. Aber bald folgte ein Umschwung. Damals bestanden unter den Kardinälen, d. h. den hohen römischen Geistlichen, zwei Parteien; die eine wählte den Kardinal Roland, der als Papst den Namen Alexander Iii. annahm, die andere einen Gegenpapst. Für den letzteren trat Friedrich ein und wurde deshalb von Alexander mit dem Banne belegt; so begann der . zweite der großen Kämpfe zwischen Kaisertum und Pap st-tum. Im Jahre 1167 zog Friedrich mit einem starken deutschen Ritterheere gegen die päpstliche Hauptstadt. In der römischen Campagna trugen Unglück- die Deutschen einen glänzenden Sieg davon, nahmen Rom ein und zwangen Römerzug. bett Papst zur Flucht. Da brach auf dem fieberreichen römischen Boden plötzlich eine Seuche aus und raffte in wenigen Tagen die Blüte des deutschen Heeres dahin; mit dem Reste mußte Friedrich einen schnellen Rückzug antreten. Für die lombardischen Städte aber war dies Unglück das Zeichen zum Aufruhr; sie vertrieben die kaiserlichen Beamten, schlossen einen Bund zur Verteidigung ihrer Freiheit, und Mailand erstand wieder aus seinen Trümmern. Dazu erbauten die Lombarden eine Bundesfestung, die sie nach des Papstes Namen Alessandria nannten.
Italien war für Friedrich zum größten Teile verloren. Erst mehrere Jahre später konnte er wieder über die Alpen ziehen und den Kampf gegen die aufständischen Städte wieder aufnehmen. Vergeblich belagerte er zunächst Alessandria. Dann wandte er sich, um einen entscheidenden Schlag führen zu können, an feinen Lehnsmann und bisherigen Verbündeten Heinrich den Löwen um Hilfe. Beide trafen in einem Alpenort zusammen; aber Heinrich verweigerte ihm die Heeresfolge. So blieb das kaiserliche Heer zu schwach, um der feindlichen Übermacht widerstehen zu können. Bei Stflnono. £ e g n a n o unterlag 1176 die deutsche Ritterschaft nach hartem, blutigem
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Die deutsche Katserzeit 919 1250.
angematen Rechte und stellte anstatt der gewhlten Brgermeister Beamte an ihre Spitze, die er selbst ernannte. Als sich Mailand gegen ihn erhob und die kaiserlichen Gesandten schimpflich vertrieb, legte er sich vor die Stadt und nahm sie nach zweijhriger Belagerung 1162 ein. Auf werfung nct'de und Ungnade muten sich die Mailnder unterwerfen. Im Ber-Mailands, gewande und mit Stricken um den Hals zog die Brgerschaft vor dem Kaiser vorber, und die Flaggenstange des mailndischen Fahnenwagens senkte sich vor seinem Thron. Dann wurden die Tore und Mauern niedergelegt und ein Teil der Stadt zerstrt; den Bewohnern wurde besohlen sich in vier Flecken anzusiedeln. Nie war ein deutscher König in Italien mcht :g er gewesen.
57. Friedrich im Kampfe mit Papst Alexander Iii. und den Lombarden. Aber bald folgte ein Umschwung. Damals bestanden unter den Kardinlen, d. h. den hohen rmischen Geistlichen, zwei Parteien; die eine whlte den Kardinal Roland, der als Papst den Namen Alexander Iii. annahm, die andere einen Gegenpapst. Fr den letzteren trat Friedrich ein und wurde deshalb von Alexander mit dem Banne belegt; so begann der zweite der groen Kmpfe zwischen Kaisertum und Pap st-tum. Im Jahre 1167 zog Friedrich mit einem starken deutschen Ritter-Heere gegen die ppstliche Hauptstadt. In der rmischen Campagna trugen unmck- die Deutschen einen glnzenden Sieg davon, nahmen Rom ein und zwangen Rmerzug. den Papst zur Flucht. Da brach auf dem fieberreichen rmischen Boden pltzlich eine Seuche aus und raffte in wenigen Tagen die Blte des deutschen Heeres dahin; mit dem Reste mute Friedrich einen schnellen Rckzug antreten. Fr die lombardischen Städte aber war dies Unglck das Zeichen zum Aufruhr; sie vertrieben die kaiserlichen Beamten, schloffen einen Bund zur Verteidigung ihrer Freiheit, und Mailand erstand wieder aus seinen Trmmern. Dazu erbauten die Lombarden eine Bundes-festung, die sie nach des Papstes Namen Alessandria nannten.
Italien war fr Friedrich zum grten Teile verloren. Erst mehrere Jahre spter konnte er wieder der die Alpen ziehen und den Kampf gegen die aufstndischen Städte wieder aufnehmen. Vergeblich belagerte er zu-nchst Alessandria. Dann wandte er sich, um einen entscheidenden Schlag führen zu knnen, an seinen Lehnsmann und bisherigen Verbndeten Hein-rich den Lwen um Hilfe. Beide trafen in einem Alpenort zusammen; aber Heinrich verweigerte ihm die Heeresfolge. So blieb das kaiserliche ; Heer zu schwach,^ um der feindlichen bermacht widerstehen zu knnen. Bei Si 176 &e 9 n a n unterlag 1176 die deutsche Ritterschaft nach hartem, blutigem
Xvau.
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malige Krönung Friedrichs und die seiner Gemahlin in der Peterskirche bezeichnet den Höhepunkt seiner Stellung zu Italien. Plötzlich trat eine furchtbare Wendung ein. Die Fieberluft in der Umgebung Roms erzeugte Seuchen int deutschen Lager, die Tausende der tapferen Krieger nebst ihren Führern hinrafften. Friedrich verlor mehrere seiner eifrigsten Freunde, unter anderen auch seinen Neffen Friedrich von Schwaben. In fluchtähnlicher Eile mußte er den Heimweg suchen, den Heimweg mitten durch die lombardischen Städte, die, zu einem großen Bunde vereinigt, ihm die feindseligste Stimmung zeigten. Über Pisa gelangte er nach Pavia. In Snfa war er in Lebensgefahr. Die Anhänger Alexanders wollten ihn in der Nacht überfallen und gefangen nehmen. Aber ein treuer Diener, Hartmann von Siebeneich, legte sich in des Kaisers Bett und wurde, was er nicht erwartet hatte, von den enttäuschten Bürgern verschont. Friedrich entkam über den Mont Cenis, Grenoble und Genf nach Basel.
Während Kaiser Friedrich sich daheim in die etwas verwickelten Grenzverhältnisse vertiefte, die Könige von Böhmen, Polen und Ungarn zum Gehorsam zurückführte, mit dem oströmischen Kaiser verhandelte und sich vergeblich um eine engere Verbindung mit den Königen von Frankreich und England bemühte, scharten sich die Lombarden immer fester um Papst Alexander. Mailand wurde wieder aufgebaut, ja die Lombarden gründeten dem Papst zu Ehren und dem Kaiser zum Trutz, die feste Stadt Alessandria am Po.
Da glaubte denn doch Friedrich einschreiten zu müssen, und so unternahm er seinen fünften Zug nach Italien. Eins war ihm günstig: die Eisersucht der lombardischen Städte gegeneinander; das wieder mächtig gewordene Mailand stritt bereits mit Conto und Cremona, kaum vermochte der Papst die Spaltungen notdürftig auszugleichen. Ehe Friedrich felbst den Römerzug antrat, schickte er einen seiner tüchtigsten Feldherrn und Staatsmänner, den Erzbischof Christian von Mainz mit einem Heere dahin ab, damit er die dem Kaiser treu gebliebenen Städte, wie Pisa, Genua zu gemeinschaftlichem Handeln bereinigte. Im September 1174 folgte der Kaiser selbst über die Alpen, verbrannte das ungetreue Susa und schloß Alessandria ein. Aber die feste Stadt verteidigte sich so gut, daß Friedrich nach vielen nutzlosen Anstrengungen die Belagerung ausgeben mußte. Trotzdem war der lombardische Städtebund dem Frieden nicht abgeneigt. Unterhandlungen wurden gepflogen, aber sie zerschlugen sich, weil Friedrich die Anerkennung seines Papstes und die Schleifung von Alessandria verlangte. So rückte denn die Gefahr einer entscheidenden Schlacht immer näher. Dazu war das kaiserliche Heer zunächst unzureichend, es mußten erst Hilss-
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6. Heinrich Vi. (1190—1197).
Bald nachdem Kaiser Barbarossa mit dem Kreuzheere Deutschland verlassen hatte, schon im Oktober 1189, kehrte Heinrich der Löwe, seines Eides vergessend, aus England nach Sachsen zurück. Die Verwirrung, welche in diesem unglücklichen Lande herrschte, seit seine starke Hand es nicht mehr zusammenfaßte, lockte ihn an, und sein Schwager, Richard Löwenherz von England, hatte ihn aufgereizt, sich die Herzogtümer wieder zu erkämpfen. Seine Freunde stießen zu ihm, seine Gegner wichen zurück. Lübeck, das an Holstein gefallen war, ergab sich ihm, Bardewiek, dessen Einwohner ihn während der Belagerung von der Mauer aus verhöhnten, wurde erstürmt und der Erde gleich gemacht. Nur der Dom blieb stehen, über dessen Eingang Heinrich die Worte setzen ließ: „Leonis vestigia“ (des Löwen Spuren). Aber als das kaiserliche Heer heranzog und im Braunschweigischen arge Verwüstungen anrichtete, machte er (im Anfang des Jahres 1190) vorläufig Frieden mit dem Kaisersohne, behielt seine Lande und stellte seine beiden Söhne Otto und Heinrich als Geiseln.
Daß der König auf diesen Scheinfrieden, denn ein solcher war es nur, einging, hatte seinen Grund in dem, was sich in Italien vollzog. König Wilhelm Ii. von Sieilien und Neapel war 1189 kinderlos gestorben, König Heinrich, als Gemahl der Konstanze, war der Erbe. Aber die sieilianischen und neapolitanischen Großen, welche die Herrschaft eines Fremden verabscheuten, betrachteten Tancred, einen Stiefbruder des verstorbenen Königs, als dessen rechtmäßigen Nachfolger, und der Papst bestätigte ihn. Infolgedessen entbrannte in dem schönen Lande ein furchtbarer Bürgerkrieg zwischen den Deutschgesinnten und der nationalen Partei. König Heinrich selbst begab sich nach Italien. Kurz vorher hatte er den Tod seines Vaters erfahren und die selbständige Regierung des Reiches angetreten. In Rom begehrte er die Kaiserkrone, aber der Papst verweigerte sie ihm. Sofort erkaufte er sich die Freundschaft der Römer, indem er ihnen die kaisertreue Nachbarstadt Tusculum überließ, mit der sie fortwährend im Streite lagen und die nun natürlich alsbald niedergebrannt wurde. Mit Hilfe der Römer zwang er den Papst, ihn zu krönen. Man konnte daraus sehen, daß er vor keinem Mittel zurückschreckte, wenn es galt, einen Zweck zu erreichen. Nun wollte er Neapel seine Macht fühlen lassen, aber das Fieber zerrüttete fein Heer, und so mußte er, ohne znm Ziele zu kommen, umkehren. Durch Verrat der Bürger von Salerno war seine Gattin Koustanze, die sich in der Stadt aushielt, als Gefangene an Tancred ausgeliefert worden, und Heinrich, der Sohn Heinrichs des
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Friedrich I. gegen Mailand. Papst Alexander Iii. 143
Bevor der Kaiser Mailand selbst angriff, wandte er> sich zur Belagerung von (Xrerna, das mit Mailand im Bunde war. Sechs Monate dauerte die Belagerung, wäh- 4* rend der auf beiden Seiten die größten Grausamkeiten verübt wurden. Der Kaiser knüpfte gefangene Cremenser » ' auf, die Cremenser schlugen deutsche Gefangene ans Kreuz.
Die Deutschen hieben ihren gefallenen Feinden die Köpfe ab und spielten damit wie mit Bällen; die Cremenser zerstückelten dagegen aus Rache die gefallenen Deutschen und hängten die blutigen Glieder auf ihren Mauern zur Schau aus. Einst nahmen die Deutschen vier Cremenser gefangen; dem einen schnitten sie den Kops ab, dem andern die Beine, dem dritten die Arme, der vierte wurde, mit Wunden bedeckt, getötet. Zuletzt erhielten die Cre-^ menser freien Abzug, und ihre Stadt wurde in Asche ‘
. gelegt (Jan. 1160).
Um diese Zeit war Hadrian Iv. gestorben, und entstand eine zwiespältige Papstwahl. Die Freunde des Kaisers wählten den Kardinal Oetavian, der sich Viktor Iv. nannte, die Feinde desselben den Kardinal Roland, der >
sich den Namen Alexander Iii. beilegte. Beide Päpste thaten sich gegenseitig in den Bann; auch der Kaiser wurde von Alexander mit dem Bann belegt und hatte an diesem einen sehr thätigen und unversöhnlichen Gegner.
Im Frühjahr 1161, nachdem neue Truppen autz Deutschland gekommen und viele Italiener sich um den Kaiser gesammelt hatten, zog dieser mit einem Heere von 100 000 Mann in die Nähe von Mailand. Das ganze Gebiet der Stadt wurde auf 7 Stunden im Umkreis znr^- . Wüste gemacht; 10 Tage lang wälzte sich das Feuer durch die weite Ebene. Dann wurden alle Wege, die nach Mailand führten, besetzt und mit Burgen befestigt, damit keine Zufuhr zur Stadt gelangen könnte; wer von den Mailändern in die Hände des Feindes fiel, ward grausam verstümmelt. Eine vollständige Umzingelung der Stadt war nicht möglich; denn sie hatte 5 Stunden im Umsang.
Aber bald trat in der Stadt großer Mangel an Lebens-I . P l Z2/ I
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Extrahierte Ortsnamen: Mailand Mailand Mailand Deutschland Mailand Mailand
182 Iv. Die Franken und Hohenstaufen und ihr Kampf mit dem Papstthum.
und Anhänger, den rechtskundigen und beredten Thaddäus von u cf f ci, nach 2tyoit. Aber wie gewandt und überzeugend dieser auch seinen Herrn gegen die vorgebrachten Anschuldigungen vertheidigte, so wurde doch der Bannfluch erneuert und Friedrich seiner 1-45] Würden und Kronen förmlich verlustig erklärt. Beim Scklusse der Urtheilsverküudung warfen sämmtliche Bischöfe ihre brennenden Fackeln, die sie dem Gebrauche gemäß in den Händen gehalten, zur ' Erde, daß sie erloschen. Thaddäus schlug sich an die Brust und rief: „Das ist der Tag des Zorns, der Tag des Unheils und des Verderbens!" Friedrich selbst entbrannte bei der Kunde von seiner Absetzung in Zorn; er ließ sich seine sämmtlichen Kronen (die römische, deutsche, lombardische, bnrgnndische, sicilische, sardinische und die von Jerusalem) bringen und sprach: „Nock habe ich sie, und weder Papst noch Concil soll sie mir ohne blutigen Kampf entreißen!" Auch bewies er durch die That, daß er recht wohl im Stande sei, seine Würden zu behaupten. Aber dennoch erweckten ihm die Bemühungen des Papstes mancherlei offene und geheime Feinde.
Ju Deutschland gelang es der Partei der Guelfen, in dem Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen einen Gcgenkönig aufzustellen, der aber schon im folgenden Jahre von König Konrad geschlagen wurde und bald darauf starb. Lange wollte sich kein anderer Fürst finden, der die Krone aus den Händen des Papstes hätte annehmen wollen, bis sich der junge eitle Graf Wilhelm von Holland dazu hergab. Obwohl er wenig Anhänger zählte, so wollte es doch auch dem Könige Konrad nicht gelingen, den Gegner zu vertreiben.
In Italien kämpfte Ezzelin mit gewohnter Tapferkeit, zeigte aber immer mehr, daß er den Krieg nur für eigene Rechnung führte. Friedrich selbst hatte manchen Unfall zu beklagen. Bei der Belagerung von Parma kam er durch einen Ausfall der Besatzung in entschiedenen Nachtheil, und sein tapferer Sohn Enzio erlitt eine Niederlage, die ihn bis an seinen Tod in die Gefangenschaft der Bologn eser brachte. Ein anderer schmerzlicher Schlag traf den vom Unglück ohnehin schwer genug gebeugten Kaiser durch den Verrath seines bisherigen treuen Freundes und Rathgebers Peter von Vinea. Friedrich ließ ihn ins Gefängniß werfen, wo er von Gewissensbissen gefoltert seinem Leben selbst ein Ende machte. Dennoch war die Kraft des heldenmüthigen Mannes nicht gebrochen, und vielleicht würde er dcu Kampf mit Glück zu Ende geführt haben, hätte ihn nicht der Tod vor der Zeit hinweggerafft. Erstarb zu Fiorentiuo in Unteritalien in den Armen seines Lieblingssohnes Manfred, nachdem er dem Erzbischof von Palermo gebeichtet und durch diesen vom Banne losgesprochen worden war.
Friedrich Ii. war eine reichbegabte Natur, in welcher Fehler und Tugenden gleich stark hervortraten. Ausgezeichnet durch edle
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Thaddäus Friedrich Friedrich Heinrich_Raspe_von_Thüringen Heinrich Konrad Konrad Wilhelm Konrad Konrad Friedrich Friedrich Enzio Peter_von_Vinea Friedrich Friedrich Manfred Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Deutschland Holland Italien Unteritalien Palermo
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Lebensbilder aus der vaterlndischen Geschichte
lichen Heeres seinen Marsch den Flu aufwrts fort; an dem linken Ufer war die mit gewaltiger Schnelligkeit dahinbrausende Etsch von fast senk-recht abfallenden Selsen eingeengt, so da zwischen ihnen und dem Flu nur ein schmaler, kaum eine Wagenspur breiter Weg brig blieb. Als er vortrab des Heeres gegen Abend in diesem Engpsse anlangte, fand er die der demselben gelegene und den Weg beherrschende Burg von einer Schar zusammengelaufener veroneser unter Fhrung eines Hters besetzt, wurde jedoch in seinem Marsch nicht gehindert. Am nchsten Tage wollte der Kaiser mit dem hauptheere durch den Engpa ziehen, da sperrte ihm ein Hagel von Steinen den Weg, so da er, vom vortrab abgeschnitten, ebenso am Vormarsch wie am Rckmarsch gehindert war. Hue Verhandlungen mit dem Bitter waren erfolglos, denn dieser verlangte fr den freien Durchzug des Heeres von jedem Bitter einen Harnisch und ein Pferd, vom Kaiser berdies eine groe Geldsumme. Auf so schmachvolle Bedingungen wollte der Kaiser nicht eingehen; er beschlo, die Felsenburg in seine Gewalt zu bringen. Das war aber nur mglich, wenn ein steiler $els oberhalb der Burg besetzt wurde. Dieses Wagnis auszufhren, erbot sich der tapfere Graf Gtto von Wittelsbach. Mit 200 erlesenen unerschrockenen Jnglingen, gebten Bergsteigern aus den bayerischen Alpen, erkletterte er unbemerkt den Selsen, und alsbald wehte, von des Wittelsbachers Hand aufgepflanzt, das kaiserliche Banner von der hhe. Ittit Freudengeschrei begrten die Deutschen unten am pa das Beichsbanner und strmten sogleich die Burg hinan. Der Bitter und seine Genossen erkannten ihre verzweifelte Lage und stoben in wilder Flucht auseinander; die meisten strzten dabei die Selsen hinab und fanden so ihren Tod, andere fielen unter den Schwertern der Deutschen.
Strfiberii6lt Buhm und (Ehre gekrnt, betrat Friedrich den deutschen Boden;
Mailand er mute aber Deutschland bald wieder verlassen, da Mailand sich noch immer nicht in des Kaisers Willen fgte, vielmehr von neuem Trotz zeigte. Nun tat Friedrich die Stat in die Beichsacht und gelobte, die Krone nicht eher aufs Haupt zu setzen, als bis er ie bermtige zertrmmert habe, verzweifelt setzte sich die Stadt zur Wehr; endlich nach zweijhriger Belagerung entschlossen sich die Mailnder, durch Hungersnot und Krankheiten gezwungen, sich dem Kaiser auf Gnade und Ungnade zu ergeben. Der Brgermeister und der Adel der Stadt flehten, ein bloes Schwert am halse, den Kaiser um Frieden an. Dann nahten in langem Zuge die Brger mit Stricken um den hals, als ob sie zum Galgen gingen, und legten gnadeflehend die Fahnen vor dem Thron des Kaisers nieder. Und endlich senkte sich auch der Mast, der die hauptfahne Mailands auf dem Fahnenwagen trug, langsam vor dem Kaiser: der heilige Ambrosius selbst, der, die Arme segnend ausgebreitet, auf der Fahne abgebildet war, schien sein Haupt in Ergebung vor dem kaiserlichen Sieger zu beugen und sich zugleich mit der seinem Schutze anvertrauten Stadt der Herrschaft
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Die Könige Ratchis und Ahistulf.
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mochten nicht einmal die Tiber ganz zu sperren, also auch der Stadt nicht alle Zufuhr abzuschneiden.
Warnehari erreichte sein Ziel, und Pippin war sofort bereit, den Vertragsbrüchigen zu strafen. Im Frühling 756 rückte er zum zweiten Male nach Italien heran. Der Feldzug verlief fast genau so wie der erste. Die Langobarden wurden an den „Klausen" von den Franken umgangen, die auf schmalem Nebenpsade die Höhen überstiegen; ihre Scharen wurden, wo sie sich den Feinden entgegenwarfen, in die Flucht geschlagen; Ahistulf, der die Belagerung Roms aufgeben mußte, hatte gerade noch Zeit sich in seine Stadt Pavia zu werfen. Abermals schloß ihn Pippin hier ein, abermals mußte er sich dem Sieger ergeben und alle seine Bedingungen annehmen, nämlich den Nachfolger St. Petri nunmehr unverzüglich zu befriedigen, Geiseln zu stellen, den drillen Teil des Königsschatzes auszuliefern und ein Jahrgeld an den Frankenkönig zu zahlen. Auch diesmal kehrte Pippin zurück, ohne Rom gesehen zu haben. Dem Abte Fulrad von St. Denis erteilte er die Vollmacht, die Übergabe des dem heiligen Stuhl geschenkten Gebietes ins Werk zu setzen. Der Abt begab sich, in Begleitung mehrerer Bevollmächtigten Ahistulfs, der Reihe nach in die einzelnen Städte des früheren Exarchats, nahm zum Zeichen der Übergabe die Schlüssel derselben entgegen und verlangte die angesehensten Männer als Geiseln. Hierauf brachte er diese uach Rom und legte die Schlüfsel der Städte und Pippins Schenkungsurkunde am Grabe des heiligen Petrus nieder. Damit war thatsächlich der Grund zum Kirchenstaat gelegt (756); der Papst war ein weltlicher Machthaber geworden, dem die ewige Stadt mit ihrem Gebiet (das ehemalige „Dukat" Rom) und ein Küstenstrich am adriatischen Meer, von der Pomündung bis nach Ancona, gehorchte. Daß dies alles von Rechts wegen Eigentum des oströmischen Kaisers war, blieb billig unbeachtet, da Byzanz keine Hand gerührt hatte, um dieses sein Eigentum zu schützen.
Ahistulf überlebte das Scheitern seiner hochsliegenden Pläne nur kurze Zeit. All sein jahrelanges Mühen war umsonst gewesen; die Kränkung fraß dem stolzen Manne das Herz. Ein Unglücksfall führte seinen Tod herbei. Auf der Jagd, von einem Eber am Bein verwundet, stürzte er vom Pferde, und starb drei Tage später, gegen Ende des Jahres 756. Wir müssen uns davor hüten, den thatkräftigen und bedeutenden Herrscher ungerecht zu beurteilen, indem wir ihn für das Fehlschlagen seiner Entwürfe vorschnell allein verantwortlich machen. Mit der größten Entschlossenheit trat er dem Kaiser wie dem Papste gegenüber auf und eroberte sich eine Machtstellung, die vor ihm nicht einmal Liutprand behauptet hatte; er schien nahe daran, sich Roms zu bemeistern und damit Herr von ganz Italien zu werden. An das letzte Mittel, das dem Papst noch zu
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