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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Unsere Heimat - S. 153

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
1. Gib Plätze an, wo Blumen verkauft werden! 2. Nenne Blumen, die man im Herbst und Winter kaufen kann! 3. Woher erhalten die Blumenverkäuser ihre Blumen? Nenne Gärtnereien! 4. Beachte die Blumen vor den Fenstern und auf den Bal- kons der Häuser in unsrer Stadt! 92. Unsre Wasserleitung und Kanalisation. enn wir Durst haben und ein Glas Wasser trinken oder sonst Wasser gebrauchen wollen, so gehen wir an den Hahn der Wasserleitung, drehen ihn aus, und lustig strömt das Wasser heraus. Dann schließen wir den Hahn der Wasserleitung wieder zu. Bequemer können wir es doch nicht haben! 2. Das war srüher nicht so. Das Wasser wurde aus Brunnen geholt, wie es jetzt noch auf den Dörfern geschieht. Das war mühsam und unbequem. Das Brunnen- und Pumpenwasser ist aber auch nicht so rein und gesund / denn leicht sickern allerlei Unreinlichkeiten hinein. 3. Wie kommt aber das Wasser bei uns durch die Röhren bis in die oberen Stockwerke? Es hat eine weite und merkwürdige Reise gemacht. Erst befand es sich in den Wolken und siel beim Regen aus die Erde. Einiges Wasser sloß ab, das meiste aber sickerte in den Boden der Wälder des Vogelsberges, des Spessarts, des Stadtwaldes und andrer Gegenden. Dort hat man Kanäle mauern und Röhren in die Erde legen lassen. Darin sammelt sich das aus der Erde kommende Quellwasser und fließt in ein großes Sammelbecken, einen Hochbehälter. Daraus treiben es Maschinen nach Franksllrt, viele Stunden weit. In der Nähe der Stadt stießt es in große Behälter. Die beiden größten liegen bei der Fried- berger und der Sachsenhäuser Warte. Sie liegen so hoch, daß das Wasser aus ihnen von selbst bis in die höchsten Häuser laufen kann. Zuerst stießt es in weite Röhren/ diese verzweigen sich in den einzelnen Straßen. Fast vor jedem Hause geht wieder eme kleine Röhre von dieser Straßenleitung in die Keller, Wasch- räume, Küchen und andre Räume. 4. Bei einem Brande wird das Wasser der Leitungen zum Löschen gebraucht. Auf der Straße sind Öffnungen angebracht, aus denen man das Wasser dazu entnimmt. 153

2. Schulj. 4 - S. 4

1912 - Braunschweig : Hafferburg
Bestand. Die Franken gewannen auch das Land zwischen Rhein, Main und Neckar. Der Frankenkönig Karl, 768—814, wollte alle deutschen Stämme unterwerfen und zum Christentume bekehren und bekriegte deshalb die freien heidnischen Sachsen. Diese bewohnten ganz Norddeutschland von der Ems bis über die Elbe, von der Nordsee bis zum Harze (auch die Braunschweiger sind Niedersachsen). Ihre Gehöfte lagen vereinzelt; sie regierten sich selbst und wählten sich nur für den Krieg einen Herzog. Karl bezwang sie erst nach langwierigen Kämpfen (Vordringen bis zur Oker, Strafgericht zu Verden an der Aller, Herzog Wittekind und das treue Sachsenroß). Der Herzog und mit ihm sein Volk ließen sich taufen. 3. Karl sorgt für das Christentum und für sein Land. Zur Förderung und Befestigung des Christentums stellte er Bischöfe an und gründete Klöster (im Herzogtum Braunschweig entstanden um jene Zeit Klöster in Helmstedt, Schöningen, Königslutter, Mariental, Walkenried, Riddagshausen), errichtete neben den Kirchen und Klöstern Schulen (D. I. 3, Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt) und Musterwirtschaften und legte Handelsstraßen an: an der Donau, am Rhein, vom Rhein zur Weser weiter über Gandersheim, über die Furt an der Oker an der Stelle der jetzigen Stadt Braunschweig in das östliche Wendenland, oder nach Norden. An eigentlichen Handwerkern gab es nur Gold- und Waffenschmiede und Wollenweber. 4. Die Kaiserkrönung Karls. Im Jahre 800 suchte der Papst bei dem mächtigen Herrscher Schutz gegen die römischen Adligen. Da auch diese den Papst bei Karl verklagten, kam letzterer nach Rom, um den Streit zu entscheiden. Bei dem feierlichen Gottesdienste in der Peterskirche am Weihnachtsfefte setzte der Papst dem im wallenden Purpurmantel knieenden Frankenkönig die römische Kaiserkrone auf und weihte ihn damit zum höchsten Herren der Christenheit. Der Papst selbst warf sich ihm zu Füßen und huldigte ihm. 5. Karls Persönlichkeit. Karl war sehr groß und stark gebaut. Er hatte ein freundliches Gesicht und große feurige Augen; seinen Zornesblick konnte niemand ertragen. Auffallend war bei seinem riesigen Körper eine sehr helle Stimme. Er ritt und jagte gern. (D. I. 4, Karl der Große auf der Jagd.) Sein Hofstaat kostete wenig, denn die Frau und die Töchter des Königs spannen, webten und schneiderten selbst, und der König lebte sehr einfach. In der Haushaltung wurde außer Gewürzen fast nichts gekauft. Freilich hatte der Kaiser, wenn er fremde Gäste empfing, auch seinen Purpurmantel um und trug kostbare, seidene Gewänder; für gewöhnlich kleidete er sich aber in einheimische Friesstosse. Da er nach damaliger Sitte in der Jugend nicht schreiben gelernt hatte, so lernte er es noch in späteren Jahren. (D. I. 3, Wie Kaiser Karl schreiben lernte.) Auch verbesserte er den Kirchengesangr

3. Teil 1 = Grundstufe - S. 5

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Der Heimatsort- 0 oberhalb unseres Standortes; Gegenstände, die sich flußabwärts von uns vorfinden, liegen unterhalb desselben. Das Wasser des Flußes gefriert im Winter nicht so leicht, als das des Teiches oder Seees. Nur starker Frost bezwingt die Bewegung des Wassers an seiner Oberfläche. Wenn nun im Frühjahr die warme Sonne Eis und Schnee auf den umliegenden Straßen und Feldern schmilzt, dann kann das Flußbett unseres Flußes wohl manchmal diese Wassermassen nicht alle fassen- Das Wasser steigt immer höher, tritt wohl gar über seine Ufer und überschwemmt die anliegenden Straßen. ^Dies Hochwasser kann großen Schaden anrichten. Weise dies nach! Im Hochsommer dagegen steht das Flußwasser niedrig zwischen seinen Ufern. Dann hat der Fluß niedrigen Wasserstand. Welchen Zweck hat die Überbrückung des Flusses? Zähle die Brücken im Heimatsorte! Beschreibe die größte derselben! — Nenne Fahrzeuge, welche die Wasserstraße des heimatlichen Flusses benutzen! Beschreibe einen Kahn, ein Floß, ein Segelboot, einen Dampser! Be- schreibe das Flußuser an einer Ausladestelle! Welche Waren werden hier aus und eingeladen? Wie siehts ans einem Personendampfer aus? Erzähle etwas von dem Gewerbe des Fischers! Planzeichnung der Flnßstrecke des Heimatsortes an der Schul- waudtafel! — e) Ein sehr wichtiges Verkehrsmittel für unsere Stadt ist die Eisen- bahn. Die Straße nach dem Bahnhos ist sehr belebt. Auf dem freien Platz vor dem Bahnhofsgebäude stehen zahlreiche Droschken, Gasthoswagen und in solchen Städten, die eine Pferdebahn haben, auch Pferdebahn- wagen. Gepäckträger gehen geschäftig hin und her. Das Bahnhofsge- bände ist ein großes Hans mit Arbeitsräumen für die Bahnbeamten, Packräumen für das Reisegepäck, mit einem Post- und Telegraphen- amt, mit Wartesälen für die reisenden Leute. Am Schalter kauft man den Fahrschein und tritt bei Einlausen des Zuges auf den Bahn- steig hinaus, der sich vor dem Bahnhofsgebäude hinzieht, wo die Züge zum Einsteigen der Reisenden vorfahren. Der Zng steht auf der Bahnstrecke. Vor dem Bahnsteig sind zahl- reiche Reihen von Eisenbahnschienen gelegt, welche auf starken Holzschwellen ruhen. Je zwei nebeneinander sind gleichlaufend. Dies ist die Fahrbahn, die „Eisenbahn", auf welcher sich die Bahnwagen sehr schnell bewegen. Rechts und links kann man die Bahnstrecke, auch Bahnkörper genannt, mit den Blicken ziemlich weit verfolgen. In der Regel zieht sich die Bahnstrecke aus einem Bahndamm hin. In bestimmten Zwischenräumen sind an derselben Wärterhäuschen erbaut, in denen die Bahnwärter sich aushallen oder wohnen. Der Eisenbahnzug besteht aus einer langen Wagenreihe. Die fest und stark gebauten Wagen sind aneinander festgehakt, und die ganze Reihe wird von der Lokomotive gezogen. Die gleiche Kraft, welche in der Küche beim fiedenden Wasser den Topfdeckel hebt, der Wasserdampf, wird, in großer Menge zum Ziehen des ganzen Eisenbahnzuges benutzt. Wasser, Steinkohlen und Feuer, wie daheim in der Küche, gehören dazu, diese treibende Kraft zu bereiten. Das thut der Heizer, während ver Zugführer den ganzen Zug sührt. Die Personenwagen dienen zur Beförderung der Personen. Wie siehts in den verschiedenen Wagenklassen aus? Die Güterwagen dienen zum Fortschaffen von Waren und Gütern. Dieselben werden vom Güterschuppen ans verladen.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 251

1888 - Wiesbaden : Kunze
38, 2. Friedrich Iii. 251 kürzeste von allen; zudem beschäftigte ihn sein Erbland Ungarn so sehr, daß er weder den Landfrieden im Reiche aufrecht erhalten, noch die Krönung an sich vollziehen lassen konnte. Auf einem Feldzuge gegen die Türken erkrankt, erlag er der Ruhr und starb schon 1439. 2. Friedrich Iii. 1440-1493. Auf die kürzeste aller Kaiserregierungen folgte die längste: Albrechts Vetter Friedrich Iii. wurde von den Kurfürsten in Frankfurt zum Kaiser gewählt. Eine unglücklichere Wahl hätte kaum getroffen werden können. Friedrich war zwar ein Mann voll guten Willens, aber ohne alle Thatkraft. Um Regierungsgeschäfte kümmerte er sich wenig, und es schien fast, als habe er die Krone nur angenommen , um seinen Lieblingsstudien Astrologie, Alchimie und Botanik nachhängen zu können. Im Staatsrate schlief er oft bei Beratung der wichtigsten Dinge ein; einmal entließ er den versammelten Landtag, um seine Blumen gegen den eintretenden Frost in Sicherheit zu bringen. Unentschlossenheit war seine größte Schwäche; dabei betrachtete er jede kräftig hervortretende Macht im Reiche mit Eifersucht und beugte sich doch wieder vor dem Papste. Die einzigen Pläne, die er verfolgte, waren auf die Vergrößerung der Macht des Hauses Habsburg gerichtet, von der er ohnehin schon eine so hohe Meinung hatte, daß er auf seine Bücher, Gefäße und Paläste die fünf Vokale a, e, 1, O, n setzen ließ und ihnen die Deutung gab: Alles Erdreich Ist Oestreich Unterthan. Und doch ist unter seiner Regierung die Macht des deutschen Kaisertums in den tiefsten Verfall geraten. Zunächst vereitelte Friedrich die Hoffnungen, welche das Konzil zu Basel für eine Verbesserung der Kirche erregt hatte. Es waren dort Gesetze gegen verschiedene Mißbräuche erlassen und der Papst durch einen Eid verpflichtet worden, die Baseler Beschlüsse anzuerkennen und für allgemeine Konzilien zu sorgen, welche in Kirchensachen über dem Papste ständen. Diese Beschlüsse hatte auch Albrecht H. gut geheißen, allein Friedrich Iii. ließ sich durch seinen schlauen Geheimschreiber, den Italiener Äneas Sylvius (nachmaligen Papst Pius Ii.) täuschen, er widerrief alle diese Verordnungen und sah ruhig zu, als der Papst das Konzil zu Basel aufhob. Zum Lohne hierfür krönte ihn 1452 der Papst, und er war der letzte in Rom gekrönte deutsche Kaiser. Um die schweizer Besitzungen wieder zu gewinnen, die

5. Geschichte - S. 114

1913 - Berlin : Oehmigke
— 114 - Alles war öde und still. Hin und wieder knisterte der Schritt: eines Wächters über den hartgefrorenen Boden, während sein Hund, zitternd vor Kälte und den Schwanz zwischen die Beine geklemmt, ihm nachschlich. An der kleinen eisernen Pforte des „hohen Hauses", die zu dem turmähnlichen viereckigen Mittelgebäude führt, stand ein Mann, tief in einen weißen Mantel gehüllt, und hielt zwei Pferde^ von denen das eine, prächtig aufgeschirrt, für einen vornehmen Mann bestimmt sein mußte. Mit den Füßen scharrend und in die Hände blasend, ging der Mann hin und her, während der warme Lebenshauch aus den Nüstern der Pferde sich gleich Flocken an das lange Haar des Führers setzte. Oben im höchsten Fenster des Turmes glühte ein dunkelrotes-Licht — bald erglänzte es hoch auf in zuckender Helle, bald erstarb es zu einem flimmernden Scheine. Das Licht war im Laboratorium Leonhard Thurneiffers, des Alchymisten und Leibarztes Johann Georgs, und der Kurfürst war selbst eben bei ihm, um von dem gelehrten und gefürchteten Manne Unterricht in der Kunst des Goldmachens zu empfangen. Ein kleines gewölbtes Gemach, dicht unter dem Dache des Turmes, auf dem Thnrneisser ein Observatorium angelegt hatte, schloß alles notige Gerät zu einem Laboratorium in sich. Es fehlte nicht an der in jenen Zeiten üblichen unheimlichen Ausschmückung solcher Räume: Gerippe, seltsam geformte Topfe, Gläser und Flaschen, ausgestopftes häßliches Getier und mächtige Folianten standen und lagen durcheinander. An den Wänden glühten Retorten in heißen Sandbädern, und an dem eisernen Herde in der Mitte saß Thurneisser selbst, ein schöner Mann von gebietendem und gefälligem Äußern. Ein langer, dunkler Talar umfloß seine schöngeformten Glieder. Auf dem Kopfe trug er eine Mütze von schwarzem Fuchspelz,, der trotz seiner glänzenden Schwärze doch gegen sein sorgfältig gekräuseltes Haupt- und Barthaar zurückstand. Im einfachen Hauskleide jener Zeit faß der Kurfürst aufmerksam neben Thurneisser am Herde und heftete neugierige und erwartende Blicke auf eine kleine, sorgfältig verschlossene eiserne Phiole, die auf einem lebhaften Kohlenfeuer lag und deren Inhalt wahrscheinlich den Gegenstand ihrer heutigen Zusammenkunft ausmachte. „Es dauert länger, als Ihr mir gestern versprächet, Leonhard", sprach leise der Kurfürst. „Schon glüht das Kohlenfeuer.

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 49

1907 - Leipzig : Freytag
49 Die Ritterburg. Die Ritter hausten auf ihren Burgen, die gewhnlich auf steilen Bergen angelegt wurden. Die Ritterburg war ge-wohnlich mit einer doppelten Mauer umgeben, einer ueren, die niedriger, und einer innern, die hher war. Der Raum zwischen beiden, in dem Hunde oder wilde Tiere gehalten wurden, hie der Zwinger. Die beiden Mauern waren durch eine Fallbrcke mit einander verbunden. der diese gelangte man in den Burghof und von diesem in die Trme und Ge-mcher der Burg. Der Hauptturm hie der Bergfried; oben in dem-selben wohnte der Turmwchter; und:it, wo es dunkel war, lagen die Ge-fangenen. Grere Burgen besaen einen prchtigen Rittersaal. Kleinere waren oft sehr einfach eingerichtet. Glasfenster hatte man noch nicht. Ebenso waren die fen noch unbekannt. Deshalb war besonders der Winter eine traurige Zeit fr die Ritter, und alles freute sich wieder auf den Frhling, wo es hinausging auf die frhliche Falkenbeize oder zu festlichen Turnieren. 29. Friedrich Barbarossa. Die Hohenstaufen. Im schnen Schwabenlande liegt ein be-rhmtet Berg, welcher der Staufen oder Hohenstaufen genannt wird. Auf demselben stand in alten Zeiten eine prchtige und starke Burg. Hier war der Stammsitz eines der mchtigsten deutschen Kaisergeschlechter, welches nach dem Berge die Staufer oder Hohenstaufen heit. Der berhmteste der hohenstaufifchen Kaiser ist Friedrich mit dem Beinamen Barbarossa, d. h. Rotbart. So nannten ihn die Italiener wegen der rtlichen Farbe, seines Bartes. Von derselben Farbe war sein Haupthaar. Er war von mittlerer Gre, und ein scharfes Auge belebte sein knigliches Antlitz. Sein Volk liebte ihn, und selbst seine Feinde muten ihn bewundern. Barbarossa in Italien. Italien stand im Mittelalter unter der Herrschaft der deutschen Könige. Aber die mchtigen italienischen Städte wollten sich von dieser Herrschaft frei machen. Besonders bermtig waren die Bewohner der reichen Stadt Mailand. Sie mihandelten die kaiserlich gesinnten Nachbarstdte, und ein Schreiben Friedrichs hatten sie sogar zerrissen und in den Staub getreten. Da beschlo Friedrich, an den ber-mtigen Mailndern Rache zu nehmen. Er unternahm mehrere Zge nach Italien und belagerte Mailand. Nach tapferer Gegenwehr mute sich die ausgehungerte Stadt ergeben. Barfu, in hrenen Bugewndern, einen Strick um den Hals, so zogen die Mailnder hinaus in Friedrichs Lager und flehten die Gnade des Kaisers an. Gern gewhrte ihnen dieser Verzeihung. In Friedrichs Abwesenheit emprten sie sich von neuem. Aber-mals belagerte der Kaiser die Stadt, und zum zweiten Male erschienen die Bewohner in demtigem Aufzuge und flehten um Gnade. Doch jetzt bte

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 169

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 169 — Haushalte und keiner Nähterin mehr. Unsere Häuser werden durch vorzügliche Gfen, durch Warmwasser-, Dampf- oder Luftheizungen erwärmt. Das Zweirad dient nicht nur zum Der» Qnügen, sondern ist zum unentbehrlichen Beförderungsmittel geworden gleich dem durch die mechanische Kraft üon Benzingasen getriebenen Motorrad und dem Automobil. Bas Luftschiff, welches als »»Ballon" schon 1783 erfunden war, ist, hauptsächlich durch den Grafen Zeppelin, zu Rnfang des 20. Jahrhunderts lenkbar gemacht worden, tftit Mikroskopen und mit Fernrohren von früher ungenannter Stärke erforschen (Belehrte immer neue Wunder der Erde und des Himmels. Ihre Wahrnehmungen zeichnet mit unfehlbarer teteue die wunderbare Lichtbildkunst, die Photographie, die der Wissenschaft Unbfast jedem Zweige menschlicher Rrbeit zur unentbehrlichen Dienerin geworden ist und namentlich vermöge der Röntgen strahlen das für das menschliche Rüge Unerreichbare in lebenden Körpern erforscht, tftön hat unser Zeitalter das „eiserne" genannt; es könnte auch das "Papierene" heißen. Denn unendlich ist die Rrt und Zahl der Gegenwände, die aus Papier hergestellt werden. Durch sinnreiche Maschinen wird die mächtige Papierrolle binnen kurzer Zeit in Tausende von gedruckten und gehefteten Zeitungsnummern verwandelt. Rndere Maschinen pressen die Papiermassen zu zierlichen Gbstschüsseln, wieder Qndere zu stahlharten, metallisch klingenden (Eisenbahnrädern. — Rus Runkelrübe gewinnt man den weißen Zucker, aus schwarzem Teer jtos farbenprächtige Rnilin, aus Erde und Gestein das eisenharte, aber »eichte Rluminiummetall. 74. Folgen der Erfindungen. 1. Das tägliche Leben. So gibt es fast kein Gebiet des mensch» Jchen Lebens, das nicht in neuerer Zeit durch große und kleine (Erfindungen in irgendeiner weise verändert worden wäre. Früher blieb “er( einzelne oft sein Leben lang an die Heimat gebunden; denn das ^isen roar teuer, mühselig und gefährlich. Die Erzeugnisse des Bodens ^ßten an Ort und Stelle verbraucht werden; denn die Versendung !Pqr schwierig und dem Frachtwagen konnte man wenig aufladen. 11 ein und demselben Staate konnte daher hier Überfluß, dort Teurung Hungersnot sein. was man an Kleidung und an Hausrat bedurfte, ^Urde im Hause selbst verfertigt ober von ehrsamen Handwerksmeistern ihren Gesellen in langsamer Arbeit hergestellt, heute tragen Dompfaffe und (Eijenbahnen die Menschen und Güter für verhältnismäßig !

8. Geschichte des Mittelalters - S. 193

1887 - Leipzig : Teubner
Kurverein zu Reuse 1338. Ludwig abgesetzt 1346. 193 lichster Verbindung wie in den Tagen ihrer Jugend; sie aßen an einem Tische und schliefen auf einem Lager. Während Ludwig einen Kriegszug außerhalb der Grenzen Bayerns machen mußte, vertraute er seinem einstigen Feinde die Verwaltung Bayerns an. Friedrich führte wohl den Titel eines römischen Königs fort; aber an der Reichsregierung hatte er geringen Teil. Er starb im I. 1330. .. Leopold von Östreich war schon 1326 gestorben; aber der Papst Johann und nach ihm Benedict Xii. setzten ihre «V r Feindseligkeiten gegen den deutschen Kaiser fort. Ludwig sollte bloß um den Preis der Thronentsagung vom Banne befreit werden. Die Päpste wohnten damals in Avignon in Frankreich und waren ganz in den Händen des französischen Königs, der ein Interesse darin fand, Deutschland zu verwirren und zu schwächen. Als alle Versöhuungs-verfuche Ludwigs vergeblich waren, erklärten im I. 1338,^ die deutschen Kurfürsten auf dem ersten Kurverein zu Reuse am Rhein oberhalb Koblenz, daß der Papst sich in die deutsche Königswahl nicht zu mischen habe; sobald die Kurfürsten einstimmig ober der größte Teil einen König gewählt hätten, so fei dieser König und bedürfe der päpstlichen Bestätigung nicht. Die Kurfürsten waren durch diesen Beschluß König mit mächtiger Hilfe zur Seite getreten; aber das gute Einverständnis zwischen König und Fürsten währte nicht lange. Ludwig verletzte die Fürsten durch eine allzugroße Ländersucht. Nach dem Aussterben des askanischen Hauses gab er die Markgrafschaft Brandenburg an feinen Sohn Ludwig. Die Gräfin Margaretha von Tyrol, welche /■ ^ von einem ihrer Schlosser den Beinamen Maultafch hatte, schied er eigenmächtig von ihrem Gemahl, Johann von Böhmen, und vermählte sie mit seinem ebengenannten Sohne Ludwig. Auch die Grafschaften Holland, Seeland, Friesland 8- ^ und Hennegau zog er als erledigte Reichslehen ein und belehnte damit feine Gemahlin, die eine Tochter des letzten Grafen von Holland war. So kam es, daß im I. 1346 fünf Kurfürsten sich von dem Papste Clemens Vi. bestimmen ©toll Erzählungen. Iii. 1z

9. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 250

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 250 — selbst; oder aber er holt ihn sich heiß und gebraten aus einem Speisehans. Zur Abwechslung ißt er zum Breakfast auch eggs and bacon (Eier und Speck) oder einen geräucherten und gebratenen Fisch (Kippered-Herring, Bloater usw.). Um 12 Uhr ißt er Mittag, wozu er nach Hause geht, weuu er in der Nähe wohnt. Oft bringt ihm die Frau oder ein Kind eine heiße Mahl- zeit (Fleisch und Gemüse zusammengekocht) auf den Arbeitsplatz, wie bei uns. Oder aber er begnügt sich mit kaltem Fleisch oder Käse und Brot mit Tee. In diesem Fall begibt er sich nach Schluß der Arbeit um 5 Uhr wieder in eine Arbeiterwirtschaft, in welcher verlockende Bratwürste, frische Heringe, Steaks und Kotelettes auf Pfauueu im Fenster brodeln und den Appetit reizen. Hier kann er für 1 x/2 Pence oder 12 Pfennig eine heiße Mahlzeit einnehmen,^ und zwar zahlt er 1/2 Penny für einen Cup Tee, 1/2 für Brot und Schmalz, x[2 Penny für eine» gebratenen Fisch. Er beschließt seine Mahlzeiten abends zwischen 8—9 Uhr mit Brot und kaltem Fleisch oder Käse und einem Topf Bier. Oder aber, wenn er mittags kaltes Essen zu sich nahm, läßt er den 5 Uhr-Tee aus und genießt um Uhr ein regelrechtes heißes Diner, und dann fällt auch die letzte Nacht- 'mahlzeit aus. (3. Familienleben.) Wie der Mann, so lebt in allem wesent- lichen auch die Frau und die Familie. Die Fran ist hier weniger als in Deutschland bloß die Gehilfin des Mannes. Die hohe Rücksichtnahme auf das weibliche Geschlecht zieht sich durch die ganze Nation, von oben bis unten, und dies kommt auch in der Lebensweise der Arbeiterfamilie zum Ausdruck. Das ganze Behagen dieses Familienlebens erfaßt man erst, wenn man sich erinnert, daß das Einzelhaussystem mit Gärtchen allgemein auch in den untersten Klassen festgehalten ist. Wenn die Arbeit hinter ihm liegt, eilt der Mann in sein Home, das sein ein und alles ist. „Home, sweet home% singt das englische Volk. Die Häuslichkeit auch des Arbeiters ist durchweg mit größerem Komfort als in andern Ländern ausgestattet- und vor allem, dort ist er Herr, genau wie der Köuig in seinem Schloß. An den Sommerabenden, wenn man an diesen Arbeiterquartiereu vorbeifährt, sieht man den Vater in seinem Gärtchen sitzen oder hier und da die Hand an ein bißchen Gärtnerei legen; um ihu spielen seine Kinder. An den Winter- abenden muß die Zeitung und die unvermeidliche knrze Pfeife am gemüt- lichen Kamiu die Stunden der Erholung verschönern. Der Sonnabendnachmittag aber ist der Höhepunkt der Woche. Er ist vornehmlich dem Sport gewidmet. Fußball und Cricket (Schlagball) sind die Unterhaltungsspiele des ganzen englischen Volkes, und auch der Arbeiter, ob er in der Stadt lebt oder auf dem Lande, gehört unfehlbar eiuem Klub an, der diesen Sports gewidmet ist. Da sieht man sie dann über das ganze Land eifrig beschäftigt, bei London, wie auf dem Green der Dörfer. Während die höheren Klassen sich in Lawn Tennis und Golf tummeln, spielt der Arbeiter, der Handwerker sein Cricket und treibt die Jugend den Fußball. Ich will damit nicht sagen, daß nicht auch die höhereu Klassen diesen beiden echt nationalen Volksspielen leidenschaftlich frönen. Keineswegs, nur habeu sie die Mittel, daneben auch kostspieligere Sports zu betreiben. Das ganze Volk aber kultiviert die beiden Ballspiele, und der Sonnabendnachmittag ist die eigentliche Zeit, um das spielende England kennen zu lernen. (4. Der englische Sonntag.) Und dann zieht der Sonntag ins

10. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 111

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Schutzgebiet gibt es, wenigstens im mittleren und südlichen Teil, wenig von der Art der Bewachsuug, die man in Europa „Wald" nennt; denn meist stehen die Bäume in größeren Zwischenräumen, so daß sie eine mehr oder weniger dichte „Baum-Savanne" bildeu. Aber an einigen Punkten — so öfter bei Rehoboth, und besonders dort, wo der Weg von Anb mündet — treten sie so dicht zusammen, daß man ohne Übertreibung von einem „Walde" sprechen kann. — Reichliches Wasser hat der Ort durch seine warmen Quellen, deren ergiebigste sich in einem in den Kalkfels eingesprengten Bette dahinfließend zu einem recht ansehnlichen Teich vereinigen, eine aus- gezeichnete Viehtränke. Die Quellen sind übrigens nicht so heiß wie die in Windhoek. Dr. Dove ermittelte die Temperatur der heißesten zu 52,5° £.*). Hier au den Quellen ist der tiesstgelegene Punkt des Dorfes, das von Norden her sanft ansteigt und dort, wo das Missionsgehöft und der oben erwähnte Stores liegen, seine größte Höhe erreicht. Der Boden scheint durchgehend Kalkfels zu fein, und aus diesem Material siud auch die meisten der massiven Häuser aufgeführt. Das Dorf macht einen sehr freundlichen Eindruck. Die weißen Häuschen, die unregelmäßig durchein- ander stehen, die vielen schönen Bäume dazwischen und das ganze Leben und Treiben berühren äußerst angenehm. In der Mehrzahl der Häuser herrscht peinliche Sauberkeit, und morgens sieht man überall Frauen und Mädchen die Stuben und Kammern ausfegen und reinigen. So mancher deutscher Bauer, deffen Haushalt ich im Manöver kennen lernte, könnte sich ein Beispiel an der Reinlichkeit dieser Bastards nehmen, die übrigens ganz ähnliche Lebensgewohnheiten wie unsere Bauern haben, natürlich nur die wohlhabenden Familien; bei den ärmeren sieht es oft trauig aus. (7. Die ersten Europäer in der Kolonie.) Einzelne Jäger, Händler und Missionare waren die ersten Europäer, die in das Land zogen. Das waren für die Eingeborenen noch glückliche Zeiten, als der Wildreich- tum des Landes Jäger aus aller Herren Länder herbeilockte, als Elfenbein, Straußenfedern, Felle, Gehörne n. a. m. in Masse exportiert wurden. Die älteren Bewohner der Walsischbai, dieses zuerst entdeckten und ehemals bedeutendsten Hafens Südwestafrikas, wissen sich noch gut der Jahre zu er- innern, in welchen die Elefantenzähne, in langen Reihen am Meeresstrande aufgestapelt, der Verladung harrten. Damals, es war in den Jahren um 1860, residierten einige der Jäger wie Fürsten im Lande und hatten nicht geringen Einfluß auf die politischen Ereignisse. So die beiden „großen" Jäger, wie sie noch heute im Volks- munde genannt werden, der Schwede Andersson und der Engländer Green, die im Jahre 1863 die seit 1842 von dem Nama-Häuptliug Jonker Afrikaner unterjochte Herero-Nation in der Befreiuugsfchlacht gegen ihre Unterdrücker führten. In jenen Zeiten wurde von den Eingeborenen, von denen oft Hunderte im Dienst eines Jägers standen, Geld leicht verdient, und umherziehende Händler sorgten dafür, daß dasselbe schnell für Waffen und Munition, Pferde, Branntwein und prächtige Kleider wieder ausgegeben wurde. Aber bald änderte sich die Sachlage! Durch die fortwährenden *) Vgl. Dr. Karl Dove, Deutsch-Südwestasrika. Ergebnisse einer Wissenschaft!. Neise im südl. ^Damaralande. Gotha, Justus Perthes, 1896, S. 11. *) Jedenfalls das Haus des Kaufmanns Schluckwerder, in welchem die Besatzung lag.
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