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dringen der Angeln aus Norden an. Diese besetzten die Landstriche an der unteren Saale, der Unstrut und ihren Nebenflüssen und die Umgegend von Gotha. Sie unterwarfen die eingesessenen Cherusker und gründeten zwischen der einheimischen Bevölkerung eine große Menge neuer Dörfer und Höfe, die jetzt noch an der Namensendung „leben" kenntlich sind. Sie wird am besten mit „Erbe" erklärt, und die Vorsilbe bezeichnet den Gründer. In den anglischeu Dorfherren kann man die Vorfahren des zahlreichen thüringischen Adels vermuten.
Anderweite Deutung: Woher aber stammt dann der Name Thüringer? Nun die Angeln brachten die Stammsilbe Thor, die bei ihnen auch gleichbedeutend mit Donar ist, aus ihrer alten Heimat mit und nannten sich in ihren neuen Wohnsitzen Thoringe = Thüringer. Da die Silbe „ing" ein Hervorgehen, eine Abstammung vom Vorhergehenden bezeichnet, so bedeutet Thüringer „Söhne Thors", welche Benennung durch eine mit den Cheruskern auf Thors Heiligtum beschworene Eidgenossenschaft erklärt werden könnte.
Grenzen Thüringens: Das Land, das unsere Altvorderen bewohnten, erstreckte sich weit von Norden nach Süden. Hier reichte es bis an die Donau, während es im Osten von der Saale und Elbe begrenzt wurde. Nach Norden schloß es noch die Altmark in sich, und im Nordwesten reichte es bis zur Oker. Im Südwesten aber bildete, wenn auch nicht haarscharf, die Werra dl" Grenze zwischen Altthüringen und Hessen.
Das Königreich Thüringen: Der Völkerbund der Thüringer, der diesen schmalen, aber sehr langen Gebietsstreisen bewohnte, hatte viele und schwere Kämpfe mit den Grenznachbarn zu bestehen, zumal mit den nördlich wohnenden Sachsen (vergl. Was die Sage usw., Nr. 3). Darum entwickelte sich bei den Thüringern gar bald eine staatliche Ordnung. Es bildete sich das Königreich Thüringen, an dessen Spitze ein Kriegskönig stand, erwählt aus der Schar der Tapfersten. Die Namen der ersten Könige und ihre Taten sind uns aber nicht geschichtlich beglaubigt. Nur die Sage kennt sie und erzählt der Wundermären viel. Bestimmt wissen wir, daß in der zweiten Hälste des 5. Jahrhunderts König Bisinus über Thüringen herrschte. Er hatte seinen Königssitz in der Burg Scidiugi an der unteren Unstrut, dem heutigen Burgscheidungen. Bisinus starb ums Jahr 500 und hinterließ drei Söhne: Jrminsrid, Berthar und Baderich. Baderich erhielt Südthüringen, etwa das jetzige Königreich Bayern bis zur Donau. Berthar bekam den mittleren Teil, den wir jetzt noch als Thüringen bezeichnen. Er soll zu Vargula und Hersridesleba (Herbsleben) residiert haben. Jrminsrid erbte Nordthüringen, das Stück von der Unstrut bis zum Harz und darüber hinaus, und nahm seine Wohnung auf der väterlichen Burg Scidiugi.
^ Damals bestand die Sitte, daß bei der Erbteilung der älteste Sohn bevorzugt wurde. Er erbte nicht nur ein größeres Stück
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Dar Zeitalier des Emporkommens Preußen» 1648 — 1786.
Gericht zu sitzen; den Leutnant von Katte, der um den Fluchtplan gewußt hatte, verurteilte es zu lebenslänglicher Festungshaft. Der König verschärfte dieses Urteil und wandelte es in Todesstrafe um; zu Küstrin wurde der Unglückliche vor den Fenstern Friedrichs enthauptet.
Küstrin. Dem Sohn nahm Friedrich Wilhelm den Osfiziersdegen und hielt ihn von sich fern; er hätte ihn am liebsten von der Thronfolge ausgeschlossen. Der Prinz arbeitete von nun an zu Küstrin auf der Kriegs- und Dmnänen-fammerj. so nannte man damals diehprdenme an der'wtze der einzelnen Landesteile standen. Diese Tätigkeit wurde für ihn segensreich; denn er lernte damals das Getriebe der Verwaltung im einzelnen kennen und zugleich die landesväterliche Fürsorge seines Vaters verstehen und ehren. Nach einem Jahre kam eine Versöhnung mit dem König zustande, dessen Willen er sich unterwarf. Auch als ihm dieser die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern zur Braut bestimmte, fügte er steh. Im Jahre 1732 durste er Küstrin wieder verlassen und erhielt als Oberst ein Regiment, das zu Ru pp in seine Garnison hatte. Daraus fand die Vermählung statt; jedoch sind sich die Ehegatten innerlich nicht nahe getreten, und die künftige Königin von Preußen erwartete ein schmerzliches Los, das «Heinsberg, tz^r Vereinsamung. Bald daraus schenkte ihm der König das Schloß Rheinsberg bei Ruppin; und nun begannen für den Prinzen schöne Tage, in denen die Sorge für sein Regiment abwechselte mit heiterer, geistvoller Geselligkeit, anregenden Studien, der Pflege der Musik und der französischen Dichtkunst. Des Prinzen Lieblingssprache blieb auch ferner die französische; auch seine eigenen Gedichte sind in dieser Sprache versaßt, gegen die noch unentwickelte deutsche Literatur verhielt er sich völlig ablehnend. Damals trat er in lebhaften Brieswechsel mit Voltaire, dem geistvollen, witzigen und auf den verschiedensten Wissensgebieten bewanderten Haupte derjenigen Schriftsteller, die wir unter dem Namen der Aufiläruugs-
literatur zusammenfassen.
Mit seinem königlichen Vater stand er in gutem Einvernehmen. „Da steht einer, der mich rächen wird", ries dieser einst, auf feinen Sohn deutend, aus, als ihm Kaiser Karl Vi. bestimmt gegebene Zusicherungen brach, ^m Frühjahr 1740 wurde Friedrich durch seines Vaters Tod auf den Thron
berufen. --------"
Die ersten beiden schlesischen Kriege.
§ 175. Die politische Lage zur Zeit des Regierungsantritts Fried-«erlust richs Ii. Wenige Monate nach Friedrich Wilhelm I. starb Karl Vi. L«,Unter diesem Kaiser ist Lothringen dem deutschen Reich- verloren ge-
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Elisabeth_Christine Karl_Vi Karl Friedrich Friedrich Friedrich Wilhelm_I. Karl_Vi Karl
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Reiches und große Vorrechte vor den anderen Fürsten und sollten den obersten Rat des Königs bilden. Aus einer großen Fürsteu-versarnniluug zu Metz wurde das neue Gesetz verkündigt. Es wurde aus Pergament geschrieben, an dem das Siegel des Kaisers in einer goldenen Kapsel angebracht wurde. Eine solche Kapsel mit dem Siegel nannte man eine Bulle, und davon hat das ganze Gesetz den Namen „die goldene Bulle" erhalten. Die goldene Bulle hatte bis zur Auslösung des alten deutschen Reiches im Jahre 1806 Geltung.
2. Sigismund.
Aus Kaiser Karl Iv. folgte sein Sohn Wenzel, ein roher, dem Trnnke ergebener Mann, der sich um die Regierung des Reiches wenig kümmerte. Darum setzten ihn die Kurfürsten ab itrtd wählten an seiner Statt den Psalzgrasen Ruprecht und nach dessen Tode Wenzels Stiefbruder Sigismund, der Markgraf von Brandenburg und König von Ungarn war.
In die Regierungszeit Sigismunds fallen die Kirchenversammlungen von Pisa, Konstanz und Basel.
Vom Jahre 1308 bis 1378 hatten die Päpste ihren Sitz nicht in Rom, sondern zu Avignon in Frankreich. Endlich im Jahre 1378 wurde wieder ein Papst zu Rom gewählt, Urban Vi. Allein die französischen Kardinäle kündeten ihm den Gehorsam und wählten einen neuen Papst, zu dem die Franzosen, Engländer und Spanier hielten.
Hierdurch entstand eine Spaltung der Kirche?) Sigismund.
Um die Einigkeit in der Kirche wiederherzustellen, wurde in Pisa eine Kirchenversamm-lnng gehalten. Die versammelten Geistlichen erklärten die beiden streitenden Päpste sür abgesetzt und wühlten ein neues
*) Das große abendländische Schisma. (Schisma — Spaltung).
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Extrahierte Personennamen: Sigismund Karl_Iv Karl Sigismund Sigismunds Urban Sigismund
Extrahierte Ortsnamen: Wenzels Brandenburg Ungarn Konstanz Basel Rom Avignon Frankreich Rom
Die griechische Kunst und Wissenschaft.
51
größere Reiche und eine große Anzahl kleinerer Staaten hervor. Die drei Großmächte, die sich bildeten, waren Makedonien, Syrien und Ägypten. Makedonien wurde von dem Geschlecht der Antigoniden beherrscht; es war ein Militärstaat, der durch sein Heer auch aus die benachbarten griechischen Staaten einen maßgebenden Einfluß ausübte. Der größte der Diadochenstaaten war das Königreich der Seleuciden, Syrien oder auch Asien genannt, das sich zeitweilig von Kleinasien bis nach Iran erstreckte; aber es war ein Reich ohne innere Einheit, dazu von untüchtigen, genußsüchtigen Königen beherrscht. Ägypten, das Reich der Ptolemäer, war vorzugsweise ein See- und Handelsstaat, der eine starke Flotte besaß. Aber in Alexandria wurde auch die Wissenschaft gepflegt; dort befand sich die berühmteste Bibliothek des Altertums; es wurde neben Athen, das seinen wissenschaftlichen Ruhm auch ferner behauptete, und der kleinasiatischen Königsresidenz Pergamon, deren Reste auf Kosten des Deutschen Reiches bloßgelegt worden sind, ein Sammelpunkt für die Gelehrten.
Die Diadochenreiche haben den vordringenden Römern nicht wider- ®tt1”ömrr stehen können. Zuerst erlag ihnen Makedonien; im Jahre 146 eroberten sie Griechenland und zerstörten Korinth. Später sind auch Kleinasien, Syrien und Ägypten Provinzen dieses Weltreiches geworden.
Die griechische Kunst und Wissenschaft.
§ 53. Die Züge Alexanders hatten griechischem Wesen eine ungeheure Verbreitung eröffnet; ein großer Teil Vorderasiens nahm allmählich die griechische Sprache und die griechische Kultur an. Und während der griechische Freistaat ein Ende nahm, lebten die griechische Wissenschaft und die griechische Kunst weiter fort. Unter den Wissenschaften ist vor allem die Philosophie zu nennen; nach dem Tode Platons und des Philosoph Aristoteles waren es besonders die Schulen der Stoiker und der Epikureer, die großen Einfluß gewannen.
Die griechische Kunst hat auch nach Phidias herrliche Schöpsungen Kunst, hervorgebracht. In der Baukunst trat dem dorischen und ionischen der korinthische Stil zur Seite, dessen Säule ein mit Akanthusblättern geschmücktes Kapital trägt. Die bedeutendsten Bildhauer des vierten Jahrhunderts waren Praxiteles, dessen Hermesstatue bereits erwähnt worden ist (§36), und Lysippus, der Alexander in Marmor nachbildete, während ihn Apelles malte. Derselben Zeit entstammt auch die großartige Büste des Zeus, die nach ihrem Fundort, der italienischen
4*
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexander Alexander
Qxenf
Ölen
Ctflitievatogifcße Wandtafeln
von Gjjtofejfov 3)z. % ttarmfräufez
Gdotlftänbig in 10 Ctafeln: 2 Ctafefrl Mviftauogvapfyie in Grot> und
6c§wavjövnät, 8 Ctüfeftl Quinevülien in vielfarbiger S3itf)ogvnpt)ie
3)em (Werk find (Erläuterungen beigegeben, die das Wichtigfte ent-
halten über J^riftaüfyftem, djemijc&e 'Jufammenfefynng, färbe, jfärte,
fpepfifüjes (Bewid/t, öpattbarkeit, Vorkommen und Verwendung
Gjjreife: Czafet I und Ii aufgewogen auf £ einwand mit Öfen Ott. 3.50, mit (Stäben je 5 Qu.,
Ctafet Iii—x aufgesogen auf £ einwand mit Öfen Je Ött. 6.50, mit ötäben Je 8 Qßark.
Ort Uaft hrsv 'Tofrt/t) , Ctafeli: J?tiftattogtapt)ie: ^Reguläres und tjexago-
Ofzlljfxll Uf£V —w nales (Syftem. Cxafet Ii: J?riftattogzapt)ie: Ztetta*
gonales, vljombifcßes, monoklines und triklines (Syftem. Ctafel Iii: (Elemente und (Sulfide
(Qlnfang). fxafel Iv: (Sulfide (öcfflufj) und analoge Verbindungen. Ctafel V: Oxyde.
Ctafel Vi: Jfydroxyde, Jfaloidfalje u. Borate. !Xafel Vii: Karbonate. Ctafel Viii: (Sulfate,
(Chromate, Quolybdate, 'Wolframate, Qlranate, tyjtfospfjate und Qlrfeniate. Czafel Ix:
(Silikate (Anfang). Ctafel X: (Silikate (Gestuft), Clitanate und otganiföe Verbindungen.
Qxur die wenigften (Scf/ulen und fonftigen £e^ranftalten find bei den l/ofyen Gjjreifen, die für
gnte Qhineralflufen — und folcfye kommen einjig und allein beim Qliifdjaiiungsunterricljt in
Q3etrad)t—bejafytt werden, in der £age, fictj eine jweckentfpreckende Q27ineralien~(Samm*
(nng anjufi^affen. (Brofje Wandtafeln, die geeignet erfdjeinen, eine koftfpielige Offline*
rallen' Sammlung jn erfetjen, fehlten aber bisher für den Qinterridjt in der Quineralogie.
2)ie (Wiedergabe ist vorjüglid) gelungen, die farbengebung und die (Schönheit der formen
kommen ansgejeicfynet jur (Bettung, fo daß Qlnterridjtsleiter, denen die Cxafeln vorgelegt
wurden, das Werk als ein Gj3racf)tmerk er ften langes bezeichneten, wie es
der Gcfyule bisher noclj nidjt geboten wurde. Die Qlbfat?fä$igkeit ist nnbegrenjt.
Qlidjt allein alle einfctflägigen Onftitute tföl/erer Jsehranftatten, fowie Verg* und Verg*
vorfcffulen, Volks* und Vürgerfdjulen, (Seminaren und (fjräparanden-Qlnfialten, fon-
dern auch alle Quineralien - (Sammler find Ontereffenten für das prächtige (Werk. Die
Qlnjcljäffuugskoften können auf den (Etat mehrerer (Jahre verteilt werdeni dafel I—iii
liegen vor, dafellv wird noch 1912, Ctafel V—vi11913, Zafel Viii—x 1914 etfdjeinen.
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ödjulfyaus ,i. Jßeimat
von Otto Qsdintet
Qfudj eine age des J^eimatfcfjufyes
mit vielen Qlbbilbungen, in „Gdeifpiec und „(3egen6
Cjjreis brofcfyiert Ptuark 3.—, elegant gebunden Qxlt
0er Vetfaffez wendet ftch mit diefem populär getriebenen Vudj an die i
derer, die für die (Scfyönfjeit der Jfeimat und der heimatlichen Vauweife (
die einfe^en, daß gerade der (Schulhausbau eines der mectvollften Quittelji
(Erjiehung der Qlugemeinheit ist. 'Der Ctext ist bei aller Volkstümlichkeit >
verständlich und fachlich klar gehatten. (Eine große Qlnjahl guter Veifpiel j
ländlicher (Schulbauten ans allen (Bauen des ^Reichs, die in ihren (Einreiht o i
find, dienen dem V erfäff er jur (Erläuterung feiner (Ausführungen. (Struth ans ■
Spamersche Luchdruckerei in Eeipjig
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11 Vom Globus und der Karte.__§ "
a) tektouische Gebirges, d. h. solche, die durch die Faltung und Zertrümme-
rung der Erdrinde bei ihrer Erkaltung und Zusammenschrumpfung ent-
standen sind, und zwar sind es entweder
1. Faltengebirge, wenn die Erdrinde zu Falten zusammengepreßt
wurde (z. B. die Alpen). Wurden die Falten schon stark abgetragen,
wie z. B. beim Böhmerwald, so spricht man von einem Rumpf-
oder Sockelgebirge.
2. Schollen- oder Horstgebirge, wenn eine Scholle stehen blieb,
während die Nachbarschollen wegsanken. Ein eigentliches oder all-
seitiges Horstgebirge bildet der Harz, ein einseitiges das Erz-
gebirge (wie das?).
b) Erosions- oder Auswaschungsgebirge wenn, wie in der Sächsischen
Schweiz, das fließende Wasser eine ursprüngliche Hochebene durch Aus-
Waschungstäler zu einer Gebirgslandschaft umwandelte.
c) Vulkanische oder Ausbruchsgebirge, wenn feurige Massen aus dem Erd-
innern die überlagernden Schichten durchbrechen und sich über diesen
Schichten zu kegelförmigen Bergen aufbauen (z. B. Vogelsberg, Vesuv,
Ätna).
4. Die Senkungen oder Hohlformen zwischen den Gebirgen sind nach ihrer
äußeren Erscheinung
a) Täler, und zwar entweder Längstäler (in den Alpen das Rhonetal,
das Rheintal bis Ehur, das Sau- und Drautal usw.), oder Quertäler
(in den Alpen das Etschtal, das Reußtal usw.). Sprich über Haupt- und
Nebentäler!
b) Sättel, das sind Senkungen in der Kammlinie eines Gebirges. Werden
sie von Menschen begangen oder befahren, so heißen sie Pässe oder Joche.
Vom Globus und der Karte.
1. Über Kartenprojektionen. Wiederhole, was über das Gradnetz § 7
gesagt wurde! Der Globus allein gibt die Formen der Erd- und Wasser-
flächen richtig wieder, weil er die gleiche Krümmung wie die Erde hat. Leider
kann man nicht so große Globen bauen, wie sie nötig wären, um die Erdrüume
in genügender Größe darzustellen. Deshalb muß man zu Karten greifen, obgleich
diese die Formen der Erdräume nie genau richtig zeigen können, weil stets Ver-
zerrungen entstehen müssen, wenn man gekrümmte Flächen in eine Ebene ver-
wandelt. Es haben also sämtliche Karten-Projektionen ( = Entwürfe) Mängel.
Man unterscheidet zwei Hauptgruppen von Projektionen, die winkeltreuen
und flächentreuen. Bei den winkeltreuen Projektionen zeichnet man das
Gradnetz fo, daß Längen- und Breitenkreise sich ebenso wie auf dem Globus
rechtwinklig schneiden. Die bekannteste dieser winkeltreuen Projektionen ist
die Merkator-Karte^). Bei solchen Karten sind die Formen der Länder und
1) Vergleiche das Wort Architektur.
2) Merkator (Latinisierung des Namens Kremer) war ein berühmter Kartograph des 16. Jahr-
Hunderts, gestorben 1594 in Duisburg.
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4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte.
15
ärmlicher Ausstattung. Die Blütezeit der Kultur hat bei uns nur ein Paar-Jahrhunderte, etwa durch das 8. und 7. Jahrhundert v. Chr., gedauert. Über die ethnologische Zugehörigkeit der Hallstattbevölkerung Bayerns herrscht die Vermutung, daß sie illyrische Veneter wareu, eine Annahme, die etymologisch aus einigen Resten von topographischen Namen gestützt wird, wie dem alten Namen des Bodensees — lacus venetus, dem Namen des Venetberges in Tirol, vielleicht auch dem des Venedigers u. a. Unbegründet und irrig aber ist die weitverbreitete Bezeichnung der Bevölkernng sowohl der Bronzezeit als der Hallstattleute als „Kelten".
4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte.
Von Franz Weber.*
Mit dem Anbruch des 5. Jahrhunderts vor ^unserer Zeitrechnung beginnt eiu neues Stilelement in den im antiken Sinn barbarischen Ländern Mitteleuropas aufzutreten, das den größten Teil des Kontinents bis aus die klassischen Länder ergreift und auf Jahrhunderte beherrscht. Diese Stilart ist aber nicht wie die früheren von Süd und Ost her von den Mittelmeergebieten hereingedrnngen, sondern es läßt sich ihr Ursprung mit Sicherheit aus dem westlichen Enropa, dem Sitz der keltischen Gallier, nachweisen. Hier in Frankreich hatte sich seit alter Zeit unter dem Einfluß der griechischen Küstenstädte ein nationaler Stil gebildet, der nunmehr seine Blüte erreicht hatte. Wahrscheinlich im Zusammenhang mit dieser erlangten Kulturhöhe stehen die nach sagenhaften Nachrichten der antiken Schriftsteller um diese Zeit beginnenden Wanderzüge der Kelten, die durch die Vermehrung der Bevölkerung und das Bedürfnis nach Ausdehnung veranlaßt worden sein und halb im Dämmer der Sage, halb im Frühlicht der Geschichte über Mitteleuropa bis Kleinasien und über Italien sich ergossen haben sollen. Auf diesen Wanderzügen soll auch das Land zwischen den Alpen und dem Main, das heutige Bayeru, wie auch Böhmen von keltischen Stämmen dauernd besetzt worden sein und zwar nördlich von Helvetern und Bojern, südlich von Vindelikern und Norikern. Inwieweit zu diesem sagenhaften geschichtlichen Gerippe die archäologischen Überreste und Funde des Landes die Gewandung abgeben können, soll hier an deren Hand näher untersucht werden.
Der La Te^nestil, wie diese neue Periode allgemein genannt wird, hat seinen Namen von dem ersten größeren Fundort |im Kanton Neuenburg in der Schweiz, der diese neue Stilrichtuug deutlich erkennen ließ. Auch diese Periode zerfällt in mehrere Abschnitte, von denen die beiden ersten auf eine ältere Stilart, die das 5. und 4. vorchristliche Jahrhundert ausfüllt, die beiden letzten auf eine jüngere hinweisen, von denen die eine das 3. und 2., die andere das 1. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung umfaßt. Die ältere
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Extrahierte Personennamen: Franz_Weber Franz
Extrahierte Ortsnamen: Bayerns Mitteleuropas Enropa Frankreich Mitteleuropa Kleinasien Italien Main Neuenburg Schweiz
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2. Wohnsitze, Namen und Sprache, Herkunft des Bayernvolkes.
3
Zuletzt unter den vier großen deutschen Stämmen hat der bayerische seine heutigen Wohnsitze gewonnen und diese Tatsache bestimmt bereits ein gutes Stück seiner Geschichte. Schon beginnen sich die Wogen der Völkerwanderung zu glätten, schon hat im ganzen Westen und Nordwesten von Deutschland die bleibende Bevölkerung sich niedergelassen und Franken, Sachsen, Schwaben haben bereits eine Geschichte hinter sich, als die Bayern zuerst in ihren heutigen Wohnsitzen erscheinen. Etwa um 520 nennt den Baioarier die sogenannte fränkische Völkertafel, ein kahles Verzeichnis von Volksnamen, dem jedoch außer der ersten Nennung der Bayern auch der Umstand besonderen Wert verleiht, daß hier des Tacitus Scheidung der Germanen in Jngävonen, Jstävonen und Herminonen, genauer Erminonen, noch einmal wiederkehrt. Im Jahre 565 sodann spricht der Dichter Venantius Fortnnatus von dem Lande Baioarien, das er, von Italien zum fränkischen Könige Sigibert reisend, Mischen Inn und Lech durchwandert habe. Als eines Volkes, das zwischen Augsburg, dem Inn und den Alpen sitzt, erwähnt derselbe Venantius auch der Baioarier in seinem Lobgedichte auf den heiligen Martinus.
Die ältesten Namensformen, die bei Schriftstellern und in Urkunden, seit dem 8. Jahrhundert auch in einheimischen Denkmälern auftreten, sind: Baioarii, Baiovarii, Baiuwarii, Baiuvarii, auch schon gekürzt: Bawarii und Bawari. In deutscher Sprache erscheinen zuerst in einer Wessobrunner Handschrift und in den romanisch-deutschen Kasseler Glossen, beide aus dem 8. Jahrhundert, die Namen Peigira und Peigirolant, wie denn im Munde der alten Bayern
jedes b im Anlaut zu p verhärtet wurde.
Über die Bedeutung dieses Namens kann kein Zweifel obwalten, wenn man sich der analog gebildeten Stammnamen Amsiwarii, Chatwarii, Ripuarii erinnert. Baiuwarii sind die Bewohner des Landes Baia oder Baias.
Baias nennt der Geograph von Ravenna einen Teil des ausgedehnten Gebietes, das er nach seinem Hauptstrome als das Elbeland bezeichnet. Es ist dasselbe Land, das dem Tacitus Boihemum Heißt. Seine ältesten Bewohner in historischer Zeit waren die Bojer, ein keltischer Stamm. Als sie durch die Markomannen verdrängt wurden, gaben diese dem neugewonnenen Lande den Namen: das Heim der Bojer, Boioheim, Böheim, Böhmen, der
noch Heute sowohl am Lande als an seinen jetzigen Bewohnern Haftet. Die
Volksnamen Bayern und Böhmen haben also ursprünglich dieselbe Bedeutung: Bewohner von Böhmen. Noch im 5. Jahrhundert saßen die Markomannen in Böhmen. Im siebten zuerst begegnen dort die slavischen Ezechen, die aber wahrscheinlich schon früher, gleich nach dem Abzüge der Markomannen, eingedrungen sind; wenigstens läßt sich zwischen den letzteren und ihnen kein anderes Volk dort nachweisen.
Die Bayern führen bei ihrem ersten Auftreten in der Geschichte rein deutsche Personennamen und rein deutsch sind ebenso die Ortsnamen, die sie ihren neuen Niederlassungen beilegen. Nur in Zeiten, denen das Licht der
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Vorwort.
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e) Der fleißige Gebrauch der Karte im Schulunterricht und beim häuslichen
Studium darf vorausgesetzt werden; daher halte ich besondere Hinweise auf den Atlas
innerhalb der Darstellung nicht für notwendig. Vielleicht dürften derartige Anregungen
bei manchem Schüler sogar den Gedanken aufkommen lassen, die Karte sei nur da zu Rate
zu ziehen, wo besonders auf sie aufmerksam gemacht ist.
f) Die Darstellung stützt sich allenthalben auf die gesicherten Ergebnisse der
neuesten Forschung, insoweit diese für den Schulunterricht nutzbar zu machen sind. Die
angeführten Zahlen entsprechen den statistischen Ergebnissen der Jahre 1910 und 1911.
Maßgebend wareu die Angaben des Gothaer Hofkalenders (1912), des Statistischen
Jahrbuches für das Deutsche Reich (1911), der Statistischen Tabellen von
Hübner <1912), des Jahrbuches für Deutschlands Seeinteressen (Nautieus,
1911 und 1912) sowie Petermanns Mitteilungen.
g) Die Anzahl der Namen und Zahlen geht über ein wünschenswertes Maß nicht
hinaus. Es sei ausdrücklich hervorgehoben, daß den zahlenmäßigen Angaben in der Wirt-
schaftsgeographie sowie den in Verbindung mit wirtschaftsgeographischen Erörterungen auf-
tretenden Zahlen durchweg nur ein Anschauungswert beizumessen ist, daß sie also nicht
zum Behalten bestimmt sind. Grundsätzlich wurden die Zahlen stark abgerundet und
durchgängig auf allgemein bekannte Werte, nämlich auf die in Deutschland vorkommenden
Größen bezogen; nur bei ganz kleinen, aber erwähnenswerten Orten wurde der Wirk-
lichkeitswert eingesetzt, weil die Abrundung hier irrige Vorstellungen veranlaßt?.
Für die Schreibung der erdkundlichen Eigennamen war neben Dudens Ortho-
graphischem Wörterbuch (1911) das Seydlitzsche Handbuch der Geographie (1912) maß-
gebend. Wo die Namenerklärung eine dem Namenträger noch heute auhafteude
charakteristische Eigenschaft aufzeigt, ist die Deutung kurz angegeben.
h) Das Anschauungsmaterial beansprucht eiueu auf etwa acht Druckbogen zu
schätzenden Raum und wird noch ergänzt durch die Abbildungen und Figuren des ersten
Bandes, der auch in illustrativer Hinsicht mit dem vorliegenden Werke ein Ganzes bildet.
Die dem Texte beigefügten Bilder verfolgen den Zweck, durch Vorführung typischer Er-
scheinungen die Darstellung zu unterstützen; da sie in enger Beziehung zur Schilde-
rung stehen, so brauchten nur etwaige Einzelheiten besonders erläutert zu werden. Der
Ergänzung der Atlaskarte dienen die Faustkarteu und Höhenquerschnitte, die auf
Grund ihres hohen Lehrwertes Lehrer und Schüler gewiß willkommen sind.
Den Herren, die mir bei der Bearbeitung des Buches in bereitwilligster Weise
ihre Unterstützung zuteil werden ließen, sei auch an dieser Stelle herzlichst gedankt.
Mein Dank gilt in erster Linie den Herren Oberlehrer Di-. Reinhard (Leipzig)
und Seminarlehrer Dünte (Kempen Rh.), die durch zahlreiche wertvolle Fingerzeige
die Arbeit tatkräftig gefördert haben. Für das Mitlesen der Korrekturen bin ich be-
sonders verpflichtet den Herren Seminaroberlehrer Krause (Züllichau), Gymnasial-
Oberlehrer Robrecht (Kempen Rh.) und Gymnasialoberlehrer Schmitz (Ohligs);
auch den Herren Seminarlehrer Becker (Kempen Rh.) und Präparandenlehrer
Reinartz (Kempen Rh.) danke ich bestens für die bei derkorrektur mir geleistete Hilfe.
Möge das vorliegende Buch dazu beitragen, die hohen Bildungswerte,
die der erdkundliche Unterricht in so reicher Fülle in sich birgt, sruchtbar werden
zu lassen, namentlich auch den künstigen Lehrern der deutschen Jugend dasjenige
Verständnis für die natürliche und kulturelle Eigenart, für die Größe und die Aus-
gaben des deutschen Vaterlandes zu erschließen, das sie befähigt, den erdkundlichen
Unterricht bei ihrer späteren praktischen Tätigkeit in den Dienst nationaler
Erziehung zu stellen.
Kempen (Rhein), im Frühjahr 1912.
G. Lennarz.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]