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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 9

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 9 — Hier ist es umgekehrt wie in unserm Zimmer. Die Schüler haben rechts Westen, links Osten, vorn Süden und hinten Norden. Nun gehen wir auf dem Flur nach Norden. Ungefähr in der Mitte ist er an beiden Seiten unterbrochen. Nach Osten und Westen ist ein Querflur, der zu einem Ausgange führt. Der Ausgang nach Osten geht auf die Hohen- zollernstraße, der andere auf den Schulhof. Der Ausgang nach der Hohen- zollernstraße ist der Vorder- oder Hauptausgang. Er ist für die Lehrer vorhanden. Der andere Ausgang ist der Hofausgang. Durch ihn gehen die Seminaristen und Schüler. Auf dem westlichen Querflur führt eine Treppe in das erste Stockwerk. An den Wänden des östlichen Quer- flurs, der nach dem Hauptausgaug führt, sehen wir die Bildsäulen Dr. Martin Luthers und Pestalozzis. Zur Rechten steht vi-. Martin Luther und zur Linken Pestalozzi. Beide waren große, kluge Lehrer und Wohltäter. Gehen wir auf dem Längsflur weiter, dann haben wir links das 4. Klassenzimmer. Die Lage entspricht der nnsres Zimmers. Durch die große Flurtür gelangen wir zur Klasse der Jüngsten. Sie liegt ebenso wie das 1. Klassenzimmer, doch im nördlichen Teile, während die 1. Klasse im südlichen Teile des Schulhauses liegt. Hier liegt auch die Wohnung des Schuldieners, rechts sind die Küche und das Schlafzimmer, links die Stube. Am Ende des Flurs ist eine große Tür. Sie ist der Ausgang für die Präparanden. Links neben der Klasse der Ankömmlinge ist noch eine Tür. Hinter ihr führt noch eine Treppe in das erste Stockwerk. Unser Schulzimmer liegt nach der Hof- oder Hinterseite des Seminars. Die Nordwand grenzt an den Querflur. Es liegt links vom Haupteiugang. Das 2. und 4. Klassenzimmer liegen auch nach der Hof- seite. Die 2. Klasse liegt im südlichen Teile des Gebäudes links vom Ein- gange. Die 4. Klasse liegt rechts davon, ihre Südwand grenzt an den Querflur. Die andern Zimmer liegen an der Vorder- oder Straßenseite des Seminars. Die 2. Klasse liegt südlich von unserm Schulzimmer; unser Schul- zimmer nördlich von der 2. Klasse. Die 1. Klasse liegt südöstlich, die 4. Klasse nördlich, die 5. Klasse nordöstlich zu unsrer Klasse. Alle Klassen des unteren Stockwerks gehören zur Seminar-Übungs- schule. — Damit ist der Rundgang beendet. In der Klasse wird der gesamte Stöfs in der Reihenfolge der Be- trachtung gründlich durchgearbeitet. Die Schüler sprechen sich über kleine,. engbegrenzte Ausgaben aus. Wichtige Erkenntnissätze werden fest dn-'V geprägt. Z. B.: Die Zimmer an der Oftseite haben am Morgen die Sonne, am Nachmittag Schatten. Die Schulzimmer nach Westen liegen am Morgen im Schatten, am Nachmittag haben sie Sonnenschein. Am Morgen ist es im Sommer nach der Hosseite kühl, am Nachmittag heiß. Die Ostseite ist am Morgen sonnig und warm, am Nachmittag kühl. In unserm Zimmer erhalten wir das Licht von links. Die Klassen sind hell, weil mehrere große Fenster darin sind. Der Flur ist nicht so hell, weil er

2. Schulj. 4 - S. 4

1912 - Braunschweig : Hafferburg
Bestand. Die Franken gewannen auch das Land zwischen Rhein, Main und Neckar. Der Frankenkönig Karl, 768—814, wollte alle deutschen Stämme unterwerfen und zum Christentume bekehren und bekriegte deshalb die freien heidnischen Sachsen. Diese bewohnten ganz Norddeutschland von der Ems bis über die Elbe, von der Nordsee bis zum Harze (auch die Braunschweiger sind Niedersachsen). Ihre Gehöfte lagen vereinzelt; sie regierten sich selbst und wählten sich nur für den Krieg einen Herzog. Karl bezwang sie erst nach langwierigen Kämpfen (Vordringen bis zur Oker, Strafgericht zu Verden an der Aller, Herzog Wittekind und das treue Sachsenroß). Der Herzog und mit ihm sein Volk ließen sich taufen. 3. Karl sorgt für das Christentum und für sein Land. Zur Förderung und Befestigung des Christentums stellte er Bischöfe an und gründete Klöster (im Herzogtum Braunschweig entstanden um jene Zeit Klöster in Helmstedt, Schöningen, Königslutter, Mariental, Walkenried, Riddagshausen), errichtete neben den Kirchen und Klöstern Schulen (D. I. 3, Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt) und Musterwirtschaften und legte Handelsstraßen an: an der Donau, am Rhein, vom Rhein zur Weser weiter über Gandersheim, über die Furt an der Oker an der Stelle der jetzigen Stadt Braunschweig in das östliche Wendenland, oder nach Norden. An eigentlichen Handwerkern gab es nur Gold- und Waffenschmiede und Wollenweber. 4. Die Kaiserkrönung Karls. Im Jahre 800 suchte der Papst bei dem mächtigen Herrscher Schutz gegen die römischen Adligen. Da auch diese den Papst bei Karl verklagten, kam letzterer nach Rom, um den Streit zu entscheiden. Bei dem feierlichen Gottesdienste in der Peterskirche am Weihnachtsfefte setzte der Papst dem im wallenden Purpurmantel knieenden Frankenkönig die römische Kaiserkrone auf und weihte ihn damit zum höchsten Herren der Christenheit. Der Papst selbst warf sich ihm zu Füßen und huldigte ihm. 5. Karls Persönlichkeit. Karl war sehr groß und stark gebaut. Er hatte ein freundliches Gesicht und große feurige Augen; seinen Zornesblick konnte niemand ertragen. Auffallend war bei seinem riesigen Körper eine sehr helle Stimme. Er ritt und jagte gern. (D. I. 4, Karl der Große auf der Jagd.) Sein Hofstaat kostete wenig, denn die Frau und die Töchter des Königs spannen, webten und schneiderten selbst, und der König lebte sehr einfach. In der Haushaltung wurde außer Gewürzen fast nichts gekauft. Freilich hatte der Kaiser, wenn er fremde Gäste empfing, auch seinen Purpurmantel um und trug kostbare, seidene Gewänder; für gewöhnlich kleidete er sich aber in einheimische Friesstosse. Da er nach damaliger Sitte in der Jugend nicht schreiben gelernt hatte, so lernte er es noch in späteren Jahren. (D. I. 3, Wie Kaiser Karl schreiben lernte.) Auch verbesserte er den Kirchengesangr

3. Geschichte des Altertums - S. 312

1889 - Wiesbaden : Kunze
312 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. Die Stadt war anfangs klein und unansehnlich, die Häuser deckte Stroh und Holz, die Straßen waren eng und krumm; darum wohnten die Bürger gern auf dem Lande, wo sie sich ganz den Besorgungen des Landlebens widmeten. Mit Sonnenaufgang eilten die Männer hinaus auf das Feld, während die Frauen mit dem Spinnrocken und andern Geschäften des Hauses sich befaßten Erst gegen Abend wurde das einfache Mahl eingenommen, welches aus Früchten, Gemüse, Milch, Käse oder Brei bestand. Wein wurde mit Wasser vermischt getrunken, Fleisch nur an den Tagen genossen wo den Göttern geopfert zu werden pflegte. Ebenso einfach war die Klerdung. Uber ein Untergewand, die Tunica, welches bei Männern kürzer und enger war, als bei Frauen, warf man die Toga, ein weißes, wollenes Obergewand, welches aus einem 4 m langen und 2 V, m breiten, abgerundeten Stück Zeug gefertigt war Den einen Zipfel zog man über die linke Schulter nach vorn, den obern Rand über den Rücken, den andern Zipfel unter dem rechten Arm durch und warf ihn über die linke Schulter hinunter, fodaß die rechte Schulter und der rechte Arm, auf der linken Seite nur die Hand unverhüllt blieb. Wie die Griechen, so sahen auch die Römer beim Ankleiden auf einen anmutigen Faltenwurf der Toga. Die Konsuln und andern Magistratspersonen trugen die mit Purpur verbrämte Toga, ebenso die Knaben bis zum zurückgelegten 16., die Mädchen bis zum 14. Lebensjahre. Im 17. Lebensjahre, am Feste der Liberalien (zu Ehren des Bacchus) wurden die Jünglinge aus das Forum geführt; hier sprach sie der Prätor frei und überreichte thnen die männliche Toga mit der ernsten Mahnung, sich stets ihrer würdig zu zeigen. Danach begaben sie sich mit Verwandten und Freunden auf das Kapitol und wurden hier im Tempel der Jugend dem Schutze Jupiters empfohlen und in die Register des Staates eingetragen. Sittenverfall. Mit dem Ende des zweiten punischen Krieges, wo Roms politische Größe ihren Höhepunkt erstieg, sank der sittliche Halt seiner Bürger immer mehr. Die unermeßlichen Reichtümer, welche durch die glücklichen Kriege der römischen Heere nach Rom strömten, gaben der Stadt ein verändertes Aussehen. Reiche Leute verschönerten es durch Säulengänge, Statuen, prachtvolle, in griechischem Geschmack ausgeführte Tempel, Theater, Cirkusse und Triumphpforten. Auch die Privatwvhnungen wurden prächtiger aufgeführt. Während früher das römische Haus keine Fenster nach der Straße, nur ein Stockwerk und weiß getünchte Zimmer hatte, welche um den Hos

4. Geschichte des Mittelalters - S. 251

1888 - Wiesbaden : Kunze
38, 2. Friedrich Iii. 251 kürzeste von allen; zudem beschäftigte ihn sein Erbland Ungarn so sehr, daß er weder den Landfrieden im Reiche aufrecht erhalten, noch die Krönung an sich vollziehen lassen konnte. Auf einem Feldzuge gegen die Türken erkrankt, erlag er der Ruhr und starb schon 1439. 2. Friedrich Iii. 1440-1493. Auf die kürzeste aller Kaiserregierungen folgte die längste: Albrechts Vetter Friedrich Iii. wurde von den Kurfürsten in Frankfurt zum Kaiser gewählt. Eine unglücklichere Wahl hätte kaum getroffen werden können. Friedrich war zwar ein Mann voll guten Willens, aber ohne alle Thatkraft. Um Regierungsgeschäfte kümmerte er sich wenig, und es schien fast, als habe er die Krone nur angenommen , um seinen Lieblingsstudien Astrologie, Alchimie und Botanik nachhängen zu können. Im Staatsrate schlief er oft bei Beratung der wichtigsten Dinge ein; einmal entließ er den versammelten Landtag, um seine Blumen gegen den eintretenden Frost in Sicherheit zu bringen. Unentschlossenheit war seine größte Schwäche; dabei betrachtete er jede kräftig hervortretende Macht im Reiche mit Eifersucht und beugte sich doch wieder vor dem Papste. Die einzigen Pläne, die er verfolgte, waren auf die Vergrößerung der Macht des Hauses Habsburg gerichtet, von der er ohnehin schon eine so hohe Meinung hatte, daß er auf seine Bücher, Gefäße und Paläste die fünf Vokale a, e, 1, O, n setzen ließ und ihnen die Deutung gab: Alles Erdreich Ist Oestreich Unterthan. Und doch ist unter seiner Regierung die Macht des deutschen Kaisertums in den tiefsten Verfall geraten. Zunächst vereitelte Friedrich die Hoffnungen, welche das Konzil zu Basel für eine Verbesserung der Kirche erregt hatte. Es waren dort Gesetze gegen verschiedene Mißbräuche erlassen und der Papst durch einen Eid verpflichtet worden, die Baseler Beschlüsse anzuerkennen und für allgemeine Konzilien zu sorgen, welche in Kirchensachen über dem Papste ständen. Diese Beschlüsse hatte auch Albrecht H. gut geheißen, allein Friedrich Iii. ließ sich durch seinen schlauen Geheimschreiber, den Italiener Äneas Sylvius (nachmaligen Papst Pius Ii.) täuschen, er widerrief alle diese Verordnungen und sah ruhig zu, als der Papst das Konzil zu Basel aufhob. Zum Lohne hierfür krönte ihn 1452 der Papst, und er war der letzte in Rom gekrönte deutsche Kaiser. Um die schweizer Besitzungen wieder zu gewinnen, die

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 49

1907 - Leipzig : Freytag
49 Die Ritterburg. Die Ritter hausten auf ihren Burgen, die gewhnlich auf steilen Bergen angelegt wurden. Die Ritterburg war ge-wohnlich mit einer doppelten Mauer umgeben, einer ueren, die niedriger, und einer innern, die hher war. Der Raum zwischen beiden, in dem Hunde oder wilde Tiere gehalten wurden, hie der Zwinger. Die beiden Mauern waren durch eine Fallbrcke mit einander verbunden. der diese gelangte man in den Burghof und von diesem in die Trme und Ge-mcher der Burg. Der Hauptturm hie der Bergfried; oben in dem-selben wohnte der Turmwchter; und:it, wo es dunkel war, lagen die Ge-fangenen. Grere Burgen besaen einen prchtigen Rittersaal. Kleinere waren oft sehr einfach eingerichtet. Glasfenster hatte man noch nicht. Ebenso waren die fen noch unbekannt. Deshalb war besonders der Winter eine traurige Zeit fr die Ritter, und alles freute sich wieder auf den Frhling, wo es hinausging auf die frhliche Falkenbeize oder zu festlichen Turnieren. 29. Friedrich Barbarossa. Die Hohenstaufen. Im schnen Schwabenlande liegt ein be-rhmtet Berg, welcher der Staufen oder Hohenstaufen genannt wird. Auf demselben stand in alten Zeiten eine prchtige und starke Burg. Hier war der Stammsitz eines der mchtigsten deutschen Kaisergeschlechter, welches nach dem Berge die Staufer oder Hohenstaufen heit. Der berhmteste der hohenstaufifchen Kaiser ist Friedrich mit dem Beinamen Barbarossa, d. h. Rotbart. So nannten ihn die Italiener wegen der rtlichen Farbe, seines Bartes. Von derselben Farbe war sein Haupthaar. Er war von mittlerer Gre, und ein scharfes Auge belebte sein knigliches Antlitz. Sein Volk liebte ihn, und selbst seine Feinde muten ihn bewundern. Barbarossa in Italien. Italien stand im Mittelalter unter der Herrschaft der deutschen Könige. Aber die mchtigen italienischen Städte wollten sich von dieser Herrschaft frei machen. Besonders bermtig waren die Bewohner der reichen Stadt Mailand. Sie mihandelten die kaiserlich gesinnten Nachbarstdte, und ein Schreiben Friedrichs hatten sie sogar zerrissen und in den Staub getreten. Da beschlo Friedrich, an den ber-mtigen Mailndern Rache zu nehmen. Er unternahm mehrere Zge nach Italien und belagerte Mailand. Nach tapferer Gegenwehr mute sich die ausgehungerte Stadt ergeben. Barfu, in hrenen Bugewndern, einen Strick um den Hals, so zogen die Mailnder hinaus in Friedrichs Lager und flehten die Gnade des Kaisers an. Gern gewhrte ihnen dieser Verzeihung. In Friedrichs Abwesenheit emprten sie sich von neuem. Aber-mals belagerte der Kaiser die Stadt, und zum zweiten Male erschienen die Bewohner in demtigem Aufzuge und flehten um Gnade. Doch jetzt bte

6. Geschichte des Mittelalters - S. 193

1887 - Leipzig : Teubner
Kurverein zu Reuse 1338. Ludwig abgesetzt 1346. 193 lichster Verbindung wie in den Tagen ihrer Jugend; sie aßen an einem Tische und schliefen auf einem Lager. Während Ludwig einen Kriegszug außerhalb der Grenzen Bayerns machen mußte, vertraute er seinem einstigen Feinde die Verwaltung Bayerns an. Friedrich führte wohl den Titel eines römischen Königs fort; aber an der Reichsregierung hatte er geringen Teil. Er starb im I. 1330. .. Leopold von Östreich war schon 1326 gestorben; aber der Papst Johann und nach ihm Benedict Xii. setzten ihre «V r Feindseligkeiten gegen den deutschen Kaiser fort. Ludwig sollte bloß um den Preis der Thronentsagung vom Banne befreit werden. Die Päpste wohnten damals in Avignon in Frankreich und waren ganz in den Händen des französischen Königs, der ein Interesse darin fand, Deutschland zu verwirren und zu schwächen. Als alle Versöhuungs-verfuche Ludwigs vergeblich waren, erklärten im I. 1338,^ die deutschen Kurfürsten auf dem ersten Kurverein zu Reuse am Rhein oberhalb Koblenz, daß der Papst sich in die deutsche Königswahl nicht zu mischen habe; sobald die Kurfürsten einstimmig ober der größte Teil einen König gewählt hätten, so fei dieser König und bedürfe der päpstlichen Bestätigung nicht. Die Kurfürsten waren durch diesen Beschluß König mit mächtiger Hilfe zur Seite getreten; aber das gute Einverständnis zwischen König und Fürsten währte nicht lange. Ludwig verletzte die Fürsten durch eine allzugroße Ländersucht. Nach dem Aussterben des askanischen Hauses gab er die Markgrafschaft Brandenburg an feinen Sohn Ludwig. Die Gräfin Margaretha von Tyrol, welche /■ ^ von einem ihrer Schlosser den Beinamen Maultafch hatte, schied er eigenmächtig von ihrem Gemahl, Johann von Böhmen, und vermählte sie mit seinem ebengenannten Sohne Ludwig. Auch die Grafschaften Holland, Seeland, Friesland 8- ^ und Hennegau zog er als erledigte Reichslehen ein und belehnte damit feine Gemahlin, die eine Tochter des letzten Grafen von Holland war. So kam es, daß im I. 1346 fünf Kurfürsten sich von dem Papste Clemens Vi. bestimmen ©toll Erzählungen. Iii. 1z

7. Mitteleuropa - S. 76

1912 - Leipzig : Teubner
76 fllpen. wegsames Gebirge. Die breiten Längstäler zeichnen sich durch gute Bewässerung und infolge der tiefen Lage durch ein mildes Klima aus. Sie sind daher zum Teil recht fruchtbar und dicht bevölkert. Zahlreiche Orte liegen aber auch in den (Quer» tälern, die sich von den Längstälern abzweigen. Dort, wo sich zwei Vuertäler von Norden und Süden nähern, befindet sich im Ramme oft eine Einsenkung. hier kann man das Gebirge am leichtesten überschreiten („passieren")- deshalb hat man diese „Pässe" vielfach zur Anlage von Xunststraßen benutzt (Brenner, 5t. Gotthard, Simplon, 5t. Bernhard). Gegenwärtig haben die 5traßen freilich an Bedeutung ver- loren- Eisenbahnen sind an ihre Stelle getreten. So ist Italien mit Frankreich durch die Niont Cenis-(mong ßöni) und die Simplonbahn, mit den nördlichen Nach- barländern (nenne sie!) durch die 5t. Gotthard-, die Brenner-, die Tauern- und die Semmeringbahn verbunden. Während der Semmering- und der Brennerpaß so tief liegen, daß man die Eisenbahn über sie hinweg führen konnte, sind durch die Tauern, den 5t. Gotthard, den Simplon und den Itlont Tenis lange Tunnel geschlagen worden. b) Erwerbsquellen. Wie in allen Gebirgen, so nimmt auch in den Klpen der Pflanzenwuchs mit der höhe ab (warum?). In den tiefliegenden Tälern wird Kckerbau getrieben; auch die unteren Teile der Berghänge sind vielfach noch mit Feldern be- deckt. Auf den rauheren, nach Norden gerichteten Abdachungen reichen sie bis in höhen von 1000 rn, auf den sonnigen, südlichen Abhängen sogar bis zu 1500 m. Da die Täler der südlichen Ralkalpen gegen die kalten Nordwinde geschützt sind, den warmen, feuchten Südwinden aber ungehindert Zutritt gewähren, gedeihen dort auch Wein und Gbst in großen Mengen. An die Äcker schließen sich dichte Laub- und Nadelwälder an, in denen viele Leute als Waldarbeiter tätig sind. Während des langen Winters beschäftigen sich die Bewohner an zahlreichen Grten mit der Herstellung kunstvoller Holzschnitzereien. In den höhen über 1800 rn findet sich nur noch dürftiges Knieholz, zwischen dem die niedrigen Büsche der Alpenrosen in ihrem roten Blütenschmucke hervorleuchten. Auf ausgedehnten Wiesen blühen Alpenkräuter ohne Zahl. Diese „Almen" dienen der Vieh- und Heuwirtschaft. Die unwirtlichen höhen, die über die Almen aufragen, werden selten von eines Menschen Fuße betreten. Nur Gems- und Adlerjäger, sowie unerschrockene Freunde der Bergwelt erklettern mühsam die steilen hänge. Ein Strauß Edelweiß, das häufig an schwer zugänglichen Stellen wächst, ist oft der Lohn ihres kühnen Wagnisses. Auf den Klmen finden während des kurzen Sommers Rinder, Schafe und Ziegen gute Weide. Im Iuni, wenn der Schnee geschmolzen ist, wird das Vieh aus den Tälern auf die Berge getrieben. Der Tag des Auszuges ist zugleich ein Tag der Freude. Die Tiere werden mit Blumengewinden geschmückt, und mit Gesang und Scherz gibt ihnen jung und alt das Geleite. Huf den höhen weilt den Sommer über ein Bursche (Senner) oder ein Mädchen (Sennerin) allein mit dem Vieh. Ihre Wohnung, die Sennhütte, ist ein einfaches Holzhaus, das sich auf einem steinernen Unterbau erhebt. Das breite Dach ist mit Schindeln gedeckt und mit Steinen beschwert, damit es vom Sturme nicht fortgetragen werden kann. 5lus der milch der Kühe und Ziegen bereitet man Butter oder Käse (Schweizerkäse). Selten spricht in der Sennhütte ein Besuch vor (Iäger, Wurzelgräber, Bergsteiger). Alle 8—14 Tage

8. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 6

1912 - Leipzig : Teubner
6 Der Volksstamm der Bayern. überhaupt ist das Berchtesgadener Land mit dem herrlich grünen, von hohen Felswänden umschlossenen Uönigssee. Alljährlich eilen Tausende von Frem- den aus allen Weltgegenden hierher, um sich an der wundervollen Natur zu erfreuen. Der Fremdenverkehr bildet eine wichtige Erwerbsquelle der Bewohner, die sich aber hauptsächlich mit Viehzucht, heuwirtschaft und Holzschnitzerei be- schäftigen. In der Nähe des schein gelegenen Berchtesgaden befindet sich ein Salzbergwerk, das für die salzarmen Mpenländer von größter Bedeutung ist. Der Volksstamm der Bayern, der den größten Teil der Deutschen Kl- pen einschließlich der benachbarten österreichischen Länder, wie auch der (Dberdeut- schen Hochebene bewohnt, wird in seiner Lebens- weise, Sinnesart und körperlichen Beschaffenheit von der Gebirgs- natur des Landes beeinflußt. Die Mühseligkeiten der täglichen Arbeit und die vielen Gefahren, unter denen sie verrich- tet werden muß, machen die Be- wohner gottver- trauend, uner- schrocken, gewandt und stark. Äcker- bau und Viehzucht sind die Quellen ihres Wohlstan- des.' Gegen han- del und Industrie zeigen sie Abneigung. Der Bauer kommt aber wenig mit der Außenwelt in Berührung- liegen doch im Gebirge sowie auf der Hochebene die Gehöfte meistens einzeln, inmitten des Besitztums. Und weil man während der langen Winterzeit von jedem verkehr abgeschnitten ist, muß man alles unter einem Dache haben. Deshalb hat das niedrige, breite bayrische Haus ein weit vorspringendes Dach, unter dem die Vorräte und das Geschirr Platz finden. Fern von dem Leben der Großstadt bleiben die Bayern ihren alten einfachen Sitten und Gewohnheiten treu und hängen mit zäher Liebe an der Heimat und ihrem herrscherhause. Die Schönheit der Landschaft weckt in ihnen den Sinn für das Schöne: Freude am Gesänge wie überhaupt an der Musik, Geschmack in der Wahl der Volkstracht, Begabung für Malerei und kunstvolle Schnitzarbeiten.

9. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 1

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Einleitung. Vorbegriffe. Aus der Natur. §. 1. Auf freiem Felde fallen uns zwei Haupttheilt der uns umgebenden Natur besonders in die Augen: der Fimmel über uns, und die Erde unter unsern Füßen. §. 2. Der Boden, worauf unsre Füße stehen, so weit unser Auge reicht und weiter, heißt die Oberfläche der Erde. Diese ist zum Theil trocknes Land, zum Theil ist sie mit Wasser bedeckt. 7. Trocknes Land der Erde. §. 3. Das trockne Land der Erde oder die trockne Oberfläche ist ungleich hoch und ungleich geformt; wir erblicken auf derselben Erhabenheiten und Vertiefungen, welche mit einander abwechseln. s. Ebenes Land. §. 4. Eine große Strecke Landes, ohne bedeutende Erhabenheiten und Vertiefungen heißt eine Ebene, eine Flache, plattes Land. Liegt eine solche Ebene an den Ufern der Gewässer, also in einer Ge» gend, wo es sehr niedrig ist, so nennt man sie Niederung, liegt sie nicht über iooo Fuß hoch, ohne jedoch das niedrigste Land einer Gegend zu bilden, so heißt sie 1

10. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 4

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
4 Einleitung. gemeinschaftlichen Fuß, ein genieinschastliches Ge- hänge und statt des Gipfels einen Rücken oder Ramm, oder mehrere einzelne Gipfel. §.13. Die Gebirge liegen nicht blos neben einander, sondern auch auf einander. §. 14. Bei den aufeinander liegenden Gebirgen heißt das unterste das Vorgebirge*); über dieses hinauf gelangt man zu dem Mittelgebirge, und über dieses zu dem Hochgebirge, dem obersten Theile. §. 15. Das Gehänge ist an dem Vorgebirge meist sanft aufsteigend; am Mittelgebirge gewöhnlich steil oder schroff; und am Hochgebirge oft senkrecht. §. 16. Bei den neben einander liegenden Gebirgs- zügen unterscheiden wir: Haupt- oder Centralketten, als die mittlern und größe- sten Züge; Mittelketten, welche von den Centralketten auskaufen; trieben ketten, von den Mittelketten auslaufend und durch diese mit den Centralketten in Verbindung stehend; Seitenketten, Gebirgsaste und Gebirgszweige, welche von den Nebenketten auskaufen. §. 17. Nahe an der Meeresküste (§. 70.) und auf derselben hinstreichende Gebirge werden Rüstengebirge genannt. Ein Gebirge, welches sich bis an, oder in das Meer hinein erstreckt, und dort plötzlich auf- hört, bildet daselbst ein Cap oder Vorgebirge. §. 19. Oie Gebirge heißen: parallelgebirge oder parallclzüge, wenn ihre Haupt- richtung mit dem Aequator (§. Y4.) gleichlaufend ist, das heißt, von Westen nach Osten (§. 90.) geht; *) 9iid>t zu verwechseln mit Eap. $. 17.
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