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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 74

1911 - Erfurt : Keyser
— 74 — genommen hatte. So hörten denn die Erfurter die tönenden Hornstöße und lachten sich einander fröhlich an. Der Stadthanptmann traf sofort seine Anordnungen. Die Soldleute wurden in vier Haufen geteilt und ins Dorf Andisleben gelegt. Die Ratsherren und Junker bezogen gleichfalls ttn Dorfe Quartier, und auch ein Teil des Fußvolks wurde daselbst eingelagert. Das war natürlich kein bequemes Wohnen; jedes Dach und jeder halbwegs geschützte Winkel mußten recht sein. Der weitaus größte Teil des Fußvolks aber mußte trotz der strengen Winterkälte im Freien nächtigen. Da war nun Holz für die Lagerfeuer nicht zu entbehren. Man gab sich jedoch nicht erst die Mühe, das nahe Gehölz zu lichten, sondern räumte kurzerhand inl Dorfe mit den Wintervorräten der Bauern auf, zerschlug Zäune, Türen und Tore und schaffte alles ins Lager. Das Dorf war ja landgräflich und wurde darum mit all der Rücksichtslosigkeit behandelt, die man Feinden und zumal Bauern gegenüber anzuwenden Pflegte. Dann wurden die Zelte aufgeschlagen, soweit solche vorhanden waren; auch wurde Stroh aus dem Dorf herangeschleppt und um die Feuer gebreitet, und endlich wurde Vieh aus den Ställen gezogen und geschlachtet, und Wein, Bier und Brot verteilt. Jn der Burg: Auch drinnen in der Burg herrschte seit der Ankunft der Erfurter ein gar geschäftiges Leben und Treiben, aber außer einigen gelegentlichen Pseilgrüßen, die von der Mauer herüberkamen, geschah nichts, was die Erfurter bei der Herrichtung des Lagers und ihrer Angriffsmaßregeln gestört hätte. Das war ein sicheres Zeichen, daß die Burgleute von der Belagerung vollständig überrascht worden waren und daß sie für die Abwehr des zu erwartenden Angriffs sich erst in aller Hast einrichten mutzten. Die Erfurter nahmen das als gutes Anzeichen mit in ihren kurzen Schlaf. Der erste Angriff: Der wichtigste Bundesgenosse bei einer Belagerung jener Zeit war das Feuer. Pulver kannte man noch nicht, die Fernwirkung der Geschosse war fragwürdig und der Fall einer Burg oder einer Stadt von ihnen nie zu erhoffen. Einzig das Feuer kam den Belagerern wirksam zu Hilfe. Die Dächer waren noch, abgesehen von wenigen Ausnahmen, mit Stroh und Schindeln gedeckt und die Häuser selbst fester Burgen zum guten Teil aus Fachwerk mit Holz- und Lehmverkleidung aufgerichtet. So leichtes Dachwerk und so leicht gebaute Häuser aber fingen schnell Feuer, und wenn darum die Brandkugeln ihre Schuldigkeit taten, ging ein Brand bald hier, bald dort auf. Dann hatte die Besatzung alle Hände voll mit der Löschung der Flammen zu tun, die Mauern wurden zum guten Teil von Verteidigern entblößt und ein Sturm konnte mit geringer Mühe und kleinen Opfern gewagt werden. Auf die Hilfe des Feuers hatten die Erfurter natürlich auch stark gerechnet, fürs erste aber hatte sich der Himmel ins Mittel

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 92

1911 - Erfurt : Keyser
— 92 — trüben -lagert wurde es in den engen Gassen und den düsteren Stuben kaum wirklich Tag. Die Menschen verkrochen sich dann mit den notwendigsten Hantierungen in die Herdstube, in der allein eine erträgliche Temperatur herrschte. Dem Meister der Zünfte gestattete der spät beginnende Tag und die früh einfallende Dunkelheit nur wenige Arbeitsstunden. Nur die Gewerke, die beim schein des Herdseuers oder bei der Kiensackel arbeiten konnten, als Schlosser, Schmiede, Böttcher und einige andere, dehnten den Arbeitstag bis zur Feierabendglocke aus. Dazu kamen noch Entbehrungen anderer Art. Die ohnehin schlechten Landwege waren im Winter kaum zu benutzen, und die Zusubr von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen, wie der Thüringer Wald sie lieferte, konnte naturgemäß nur sehr spärlich sein. Es geschah wohl nicht nur zu Kriegszeiten, wo die Straßen durch feindliche Reiter gesperrt waren, daß die Köhler vom Walde nicht in die Stadt kommen konnten und daß die ganz unentbehrliche Holzkohle sehlte, daß die Bauern nichts zum Markte brachten und der Tisch selbst mit Fleisch nur mühsam versorgt werden konnte. Auch die offenen Brunnen versagten oft im Winter, und die Hausfrauen mußten Eis und Schnee auftauen, um das notwendige Kochwasser zu gewinnen. — So lebten die Menschen dumpf und freudlos in ihren vier Pfählen während der weitaus größten Zeit des Jahres dahin. Sie entbehrten alle die Zerstreuungen, die uns den Winter zu einer Zeit besonderer Vergnügungen machen, und nur an Sonn- und Feiertagen mögen Schnee- und Eisspiele eine dürftige Abwechslung geboten haben. Wer all diese Leiden imt> Entbehrungen sich vorzustellen vermag. der kann auch die maßlose Freude und zugleich die tiefe Innigkeit verstehen, mit der unsere Vorfahren den Frühling begrüßten. Er war ihnen im wahrsten Sinne des Wortes ein Leben-und Lichtbringer. Er sprengte nicht nur Eisdecken und Knospenhüllen, er sprengte auch Türen und Fenster und trug seinen belebenden Odem durch die Gassen und rief die Menschen aus der Nacht des Winters an den Tag der Freude. Frühlingsfeste entsprachen darum einem aus der Tiefe des Gemüts nach Betätigung drängenden Gefühl. Auch im alten Erfurt wurde ein solches Fest mit großem Glanz und unter Anteilnahme der ganzen Bürgerschaft begangen: der Walperzug (f. Religion der alten Thüringer, Nr. 6). (Nach L. Rohmann it. a.) 32. Erfurter ßandel und ßandelsltrafoen. Soweit sich Erfurts Geschichte zurückverfolgen läßt, hängt sie aufs engste mit Handel und Handelsstraßen zusammen. Erfurt als Markt: Schon der weitsichtige Blick Karls des Großen erkannte die überaus günstige Lage der Stadt. Er be-

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 199

1911 - Erfurt : Keyser
— 199 — Fenster des Geleitshauses bis auf eins, das heule noch vermauert ist, wieder geöffnet wurden. Verlauf eines Tages: Am Tage sah man niemand arbei- ten, nur die Sekretäre der Minister waren anscheinend mit Abschreiben beschäftigt. Die Tagesstunden schienen ausschließlich dem Vergnügen gewidmet zu fein. Gegen 9 Uhr vormittags fuhren die Herrschaften zur Audienz beim Lever (Morgenauswartung) der beiden Kaiser, und der Rest des Vormittags verstrich unter wechselseitigen Besuchen. Bei der Tafel kamen die Monarchen öfter mit Napoleon zusammen, bei welchem in der Regel nur der Kaiser Alexander speiste. Nach 7 Uhr abends begaben sich die beiden Majestäten und die meisten der anwesenden Großen ins Theater. — Nach Schluß desselben begleitete Napoleon den russischen Kaiser zur Wohnung, wo dann bei verschlossenen Türen oft bis *2 oder 3 Uhr nachts Verhandlungen gepflogen wurden. Häufig kamen auch die Kaiser zur Nachtzeit auf dem Gouvernement zusammen, und die wichtigsten Besprechungen wurden tun diese Zeit gehalten, so daß die Sekretäre der Minister selten vor 5 Uhr morgens zu Bett kamen. Napoleon und die Fürsten: So spielte sich der geschäft- liche Teil des Kongresses tief in der Nacht ab. Während der Erfurter Bürger längst in den Federn lag, wurde in den Mauern feiner Stadt über die Geschicke Europas bereiten und von den mächtigsten Herrschern ein Bündnis geschlossen, ohne daß auch nur das Geringste davon in die Oeffentlichkeit drang. Nur so viel war auch dem Nichteingeweihten klar, daß die einzigen handelnden Personen die beiden Kaiser waren. Die erst auf ihren eigenen Wunsch hinzugezogenen deutschen Fürsten bildeten den glänzenden Hintergrund, von dem die Figur Napoleons sich um so wirkungsvoller abhob. Nur ein deutscher Fürst stand Napoleon näher und wurde von ihm bei jeder sich darbietenden Gelegenheit ausgezeichnet: der König von Sachsen. Den übrigen deutschen Fürsten trat Napoleon mehr oder weniger kühl-höflich und zurückhaltend gegenüber. Für sie war der Besuch des Kongresses, dem sie, ohne den Gewaltigen zu erzürnen, nicht sern bleiben konnten, keine Annehmlichkeit. Hierfür sei ein Beispiel aufgeführt. Napoleon hatte Befehl erteilt, daß die Hauptwache nur bei feinem und des ruffifchen Kaisers Erscheinen ins Gewehr treten solle. Eines Tages kommt ein König mit seinem Gefolge auf die Hauptwache zu, der Wachtposten, sei es, daß er feine Anweisung nicht genau kannte oder daß er unsicher geworden war, ruft die Wache heraus. Die Soldaten eilen an die Gewehre. Doch der französische Wachtoffizier erkennt mit einem Blick den Irrtum und brüllt den Wachtposten an: „Taisez-vous, ce n’est qu’un roi!“ Die Soldaten fetzen die Gewehre wieder hin und verschwinden im Wachtgebäude; die bereits

4. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 61

1911 - Erfurt : Keyser
— 61 — Elisabeth liebte es, sich stets einfach zu kleiden. Sie ging für gewöhnlich so gering einher, daß man sie eher für eine dienende Frau, als für die Herrin des stolzen Wartburgschlosses hielt. Diese übertriebene Einfachheit blieb nicht ohne Mißbilligung und erschien nicht immer am rechten Ort. Bald nach ihrer Vermählung kamen vier edle Ungarn, die ans einer Betsahrt zu Aachen gewesen waren, aus die Wartburg. Sie wollten dem Vater der Landgräfin, dem König Andreas von Ungarn, Kunde mit in die Heimat bringen, wie es Elisabeth ergehe. Der Besuch war dem Landgrafen sehr willkommen. Als er die Edlen aber mit seiner Gemahlin empfangen wollte, erschien ihm Elisabeths Anzug doch allzu gering. Sie besaß auch wirklich kein schönes Gewand, da sie ihre prachtvollen Brautkleider zerschnitten und zu wohltätigen Zwecken verwandt hatte. Da sagte der Landgraf: „Aber liebe Schwester, schämen muß ich mich doch vor Deinen Landsleuten, wenn sie Dich in solch' armseligem Gewände erblicken! Sie werden denken und sagen, daß ich es Dir am nötigsten fehlen lasse." Daraus erwiderte Elisabeth: „Lieber Bruder, lasse Gott walten!" — Dann ging sie in ihre Kleiderkammer und ward hernach von den edlen Ungarn mit großer Verwunderung in einem wundervoll schönen hya-cinthensarbenen Kleide, das ganz mit Perlen und Edelsteinen übersäet war, gesehen. Da nun hernach, als sie wieder allein beieinander waren, der Landgras fragte, woher sie das herrliche Kleid bekommen, antwortete sie herzinnig: „Lieber Bruder, Gott kann, was ich will." Die große Milde, welche die fromme Landgräfin Elisabeth unablässig gegen die Armen bewies, wurde noch mehr in Anspruch genommen, als eine schreckliche Hungersnot das Thüringer Land heimsuchte. Täglich schritt sie zum Fuße der Wartburg nieder, all-wo die Armen ihrer harrten. Dienerinnen, welche die Gaben ihrer Milde trugen, folgten ihr. Mißgünstige aber tadelten Elisabeth gegen ihren Gemahl, den Landgrafen, daß sie zuviel verschenke und durch den persönlichen Verkehr mit dem unsauberen und hungernden Gesindel sich erniedrige. Da geschah es eines Tages, daß die Landgräfin, wie sie es gewohnt war, mit einem Körbchen voll Lebensrnitteln aus der Burg schritt und dem Landgrafen begegnete. Da er sich wegen ihrer großen Freigebigkeit schon tadelnd ausgesprochen hatte, trat er auf sie zu und fragte nicht gerade freundlich: „Was trägst Du da?" Erschrocken und zagend gab die edle Herrin die Antwort: „Herr, Blumen!" — „Ich will sie sehen, zeige her!" rief der Landgraf und hob die Hülle vom Korbe. Und siehe, der Korb war übervoll von Rosen. Der Landgras stand staunend vor der Gemahlin und beschämt, und als später die Mißgünstigen wieder Klage gegen die Landgräsin erhoben, sprach er: „Lasset sie nur immerhin Almosen austeilen, da sie ihre Freude daran hat, wenn sie uns nur nicht die Wartburg, Eisenach und die Neuenburg (bei Freyburg a. U.) hinschenkt."

5. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 90

1911 - Erfurt : Keyser
— 90 — beutung für die verfchiebenen Hantierungen bet Bürger und ihren Wert bei der Bekämpfung vou Bränben behalten. Aber selbst ba, wo die Klingen fehlten ober wo sie nur einen Teil bei Gasse einnahmen, war bei Verkehr keine Annehmlichkeit. Im Anfang des vieizehnten Jahihuubeits waien wohl nni die „Straße" und die voinehme Fntteieigafse gepflastert, ba sich über die heutige Marktstraße, die Krämerbrücke und die Futterstraße der Hauptverkehr jener Zeit durch die Stadt bewegte. Alle anbe-ren Gassen und Straßen waren ungepflastert, und es ist nicht schwer, sich vorzustellen, was Regentage und Tauweiter aus ihnen machen mußten. Dann halsen noch die Lebensgewohnheiten unserer Vorväter dazu, aus den grundlosen Gassen einen stinkenben Morast zu machen. Die Bürger streuten nämlich Stroh vor das Haus, um den aus dem Verkehr sich ergebenben Dung bequemer einsammeln zu können. In dieser Hinsicht scheint es in der Gegenb um den Wenigen Markt wenig einlabenb ausgesehen zu haben, benn sie trug den bezeichneten Namen „Ans beut Mist" (der sübliche Teil der Gottharbtstraße). Frauen und Mägbe entleerten mit größter Selbstverstänblichkeit Gesäße aller Art und jebes Inhalts auf die Gasse, und es mag geschehen sein, daß gar manchem das Sonntagswams durch solch ein 93ab verbothen würde. Später freilich schritt der Rat bagegen ein. Doch vermochte er wenig gegen den alten Brauch, der wie ein gutes Recht ange- sehen und geübt würde, zu tun. Auf die schmalen Gassen brängte sich auch das Hanbwerk, das in den engen und bunflen Häusern nicht Raum und Licht genug zur Arbeit sctnb. Im Burgsrieben seines Hauses, unter welchem der Bürger auch den aus sein Haus entsallenben Teil der Gasse verstaub, war er Herr. Die Gasse gehörte ihm, und die andern mußten sich gefallen lassen, was jeber an seinem Teile aus ihr machte. Bot sie irgenb Raum, dann stellten die Biereigen, die allein das Erfurter Dickbier, „die Schlunze", brauen bürsten, uni) bereu es eine Menge gab, ihre Braubottiche unter freiem Himmel auf. Auch die Schlosser, Schuster und Schneiber und die Lober (Lohgerber) mit ihrem wenig appetitlichen Gewerbe ge- brauchten die Gasse als Werkstatt. Damals mußten die Fußgänger, wenn sie die Gaffen burch-schritten, nicht nur auf den Schmutz, fonbern vor allem auf die zahllosen Hinbernifse achten, die sich ihnen entgegenstellten. Sie mußten es sich gefallen lassen, daß die Schweine, bereu Aufzucht die Bäcker mit befonberem Fleiß ausübten — die Bäckerwohnungen waren an dem scharfen Gestank schon von weithin kenntlich —, sie angrunzten, daß mutwillige Ferkel ihnen zwischen die Beine liefen ober daß sich ein wiitenber Gänserich mit seiner schnattern-ben Schar ihnen in den Weg stellte. Man hatte sich über bte Hunbe zu ärgern, bereu es unenbltch viele gab. Auch konnte es geschehen, daß man sich ernsthaft gegen einen ausgekommenen

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 138

1906 - München : Oldenbourg
138 29. Albrecht Dürer. sagen wir: aus einem Bilderbuche —, worin das Leben der Jungfrau Maria dargestellt wird. Über solche Holzschnitte und Bilderbücher soll später Genaueres gesagt werden. Einstweilen betrachten wir einmal den, der vor uns liegt. Er stellt die heilige Familie in ihrer häuslichen Beschäftigung dar: Joseph, der Zimmermann, geht seiner Arbeit nach, während Maria neben ihm am Spinnrocken sitzt und das Christkind wiegt. Ein religiöses Bild also, eine Szene aus dem Neuen Testament. Allein wollte man sie in irgend einem Evangelium aufsuchen, man würde sie nirgends finden. Das ist von Wichtigkeit. Dürer ist kein Illustrator, d. h. kein Künstler, der irgend eine in einem Buche geschilderte Szene genau in der Zeichnung darzustellen sucht; er erfindet vielmehr aus dem Geiste der Schilderung heraus ganze Szenen oder wenigstens Einzelheiten, die nirgends beschrieben sind. Er steht unabhängig neben seinem textlichen Vorbilde. Nun könnte es freilich noch eine andere Art Vorbild für ihn geben. Für eine Reihe biblischer Szenen hat sich in den Wandmalereien und den Bildern in Handschriften (den „Miniaturen") ein Herkommen gebildet, das festsetzte, welche Szene dargestellt werden sollte und in welcher Weise — in der Hauptsache wenigstens — sie aufzufassen sei. Allein auch solche Vorbilder existieren für diese Szene nicht, sie ist Dürers eigene Erfindung und gerade deshalb sehr bezeichnend für seine persönliche Kunstweise. Dürer war in erster Linie religiöser Maler. Er selber sagt einmal in einer uns erhaltenen Handschrift: „Dann durch Malen mag angezeigt werden das Leideu Christi und würd gebraucht im Dienst der Kirchen. Auch behält das Gemäl die Gestalt der Menschen nach ihrm Sterben." Damit umschreibt er selbst seine Hanpttätigkeit, zumal in seinen Bildern; nur in einigen Kupferstichen .und Zeichnungen greift er über diese Grenzen hinaus. Und innerhalb derselben beschäftigt ihn tatsächlich das am meisten, was er in jenen Worten voranstellt: das Leiden Christi, das Leben Christi überhaupt, während er die vor ihm so beliebte Heiligenlegende selten behandelt; das liegt übrigens im Zuge seiner Zeit, die mehr und mehr durch die deutschen Bibeln angeregt wurde, schon lange vor der Reformation. Eine häufig wiederkehrende Darstellung bleibt auch bei ihm wie bei seinen Vorgängern das Christkind im Arme seiner Mutter, die ja auch auf unserem Bilde die Hauptperson ist. Wer an das Marienideal der italienischen Hochrenaissance gewöhnt ist — ein jeder hat doch zu Hause eine der berühmten Madonnen Rafaels gesehen —, der ist wohl von dieser Maria enttäuscht. Es ist ein herbes Gesicht, das nichts vom weichen Linienfluß jener Italiener zeigt. Wer sich aber mehr mit diesem Gesichte beschäftigt, wird bald finden, daß es manche fein beobachtete persönliche Züge aufweist, die den Italienern ja so häufig fehlen. Wenn diese am Spinnrocken sitzende Maria manchem etwas hausbacken vorkommt, so mag er dazu bedenken, daß in Deutschland zu jener Zeit nicht jener äußerliche Glanz und Prunk herrschte wie in den viel reicheren Städten

7. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 539

1906 - München : Oldenbourg
112. Prinz Karl von Bayern. 539 Baviere«; so steht sein Bild in der Erinnerung derer, die ihn zu Beginn der zwanziger Jahre in Kreuth gesehen, wenn er neben dem Stuhle seines Vaters stand und dieser sachte den Arm um seine Hüfte legte. Die übrigen Kinder des Königs machten sich eben zu einem Ausflug auf den Weg. „Möchtest du mitgehen, Karl?" fragte ihn der Vater in seiner milden Weise. „Wenn du nicht recht gern mitgehen willst, dann bleib bei mir!" Und wie ein Freudenstrahl flog es über das Antlitz des guten Max, wenn sich der Sohn dann plaudernd bei ihm niederließ, er war ja vor allen anderen sein Liebling. Bis in die spätesten Jahre blieb ihm diese vornehme Schönheit eigen, aber sie war nur die äußere Erscheinungsform jenes fürstlichen Zuges, der durch sein ganzes Wesen ging. Noch unendlich entschiedener und prägnanter trat dieser Zug in seinen geistigen Eigenschaften, in feinem Charakter, in seiner Lebensgewohnheit hervor. All sein Denken und Fühlen war getragen vom Selbstbewußtsein seiner Würde, aber nicht nur der Rechte, sondern vielleicht noch mehr der Pflichten, die ihm diese Würde gab, war er sich bewußt. Er war vielleicht der reinste Typus jener echten Aristokratie, die immer mehr in unserer Zeit verschwindet; er war die lauterste Verkörperung der historischen Idee: noblesse oblige. Selbst in den kleinsten Beziehungen des täglichen Lebens betätigte sich dieser Zug; nicht nur im Sinne des Kavaliers, sondern im höchsten und besten Sinne des Wortes war er ein „ritterlicher Charakter". Auch denen gegenüber, die unter ihm standen, hat er niemals diese Noblesse vergessen, und wenn er die volle Ehrerbietung in Anspruch nahm, die seiner Stellung gebührte, so erwiderte er sie seinerseits durch jene feinfühlige und rücksichtsvolle Art, in der sich die Achtung vor den Menschen kundgibt. Kein geringschätziges Wort kam über seine Lippen, gegen hoch und niedrig wahrte er die gleiche Delikatesse und selbst der gemeine Mann fühlte die innere Vornehmheit heraus, die in diesem Benehmen lag. Seine Pünktlichkeit ist beinahe sprichwörtlich geworden, aber auch sie beruhte auf seiner rücksichtsvollen Natur, sie war ihm keine äußere, sondern eine innere Gewohnheit. Wenn er nur zehn Minuten später kam, als feine Ansage gelautet, so sandte er einen Diener voraus um den unfreiwilligen Aufschub zu melden und mehr als einmal entschuldigte er sich nach Wochen, wenn er Personen nicht ersannt und sie deshalb vielleicht weniger herzlich begrüßt als sonst. Einen Nachbar hatte er mündlich beruhigt, daß er ihm nicht die Aussicht durch Erhöhung einer gegenüberliegenden Scheuer verbauen werde, und als nach 30 Jahren der Neubau jener Scheune wirklich nötig war, da konnten die dringendsten Gründe der Zweckmäßigkeit ihn nicht bewegen das Dach auch nur um einen Zoll zu erhöhen. „Der Mann, dem ich es versprochen, ist zwar seit 15 Jahren tot und die ©einigen wissen viel-

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 540

1906 - München : Oldenbourg
540 112. Prinz Karl von Bayern. leicht nicht einmal darum, aber dennoch bin ich es seinen Kindern schuldig mein Wort zu halten." Es sind dies kleine alltägliche Züge, allein sie sind vielleicht bezeichnender für seine Denkart als seitenlange Reflexionen; sie zeigen uns am klarsten jene Rechtlichkeit und jenes menschenfreundliche Wohlwollen, das Prinz Karl selbst dann noch festhielt, als er sich längst von den Menschen zurückgezogen. Diejenigen aber, denen es vergönnt war ihm näher zu treten, wurden Zeugen einer Liebenswürdigkeit, die etwas Herzgewinnendes hatte: niemals vergaß er der Dienste, die man ihm, wenn auch pflichtgemäß, erwiesen; niemals war seine Sympathie, wenn man sie je erworben, dem Wechsel der Stimmungen oder der Jahre preisgegeben. Auch hierin, auf dem Gebiete des edelsten Empsindens, war er konservativ, Pietät war ihm ein Lebensnerv; er übte das alte Ritterwort „Treue um Treue bietend." Es liegt nahe, daß ein Fürst, der seine persönlichen Beziehungen mit diesem Vollgefühle erhöhter Pflichten mißt, auch im Bereiche materieller Verbindlichkeiten die volle Hand betätigt; Freigebigkeit ist ja untrennbar von wahrer Vornehmheit. In dieser Hinsicht aber war Prinz Karl beinahe einzig, seine Generosität war ohne Grenzen und sein Wohltun ist zum Segen für Tausende geworden. Einfach und bedürfnislos für sich selbst, machte er sofort den höchsten Anspruch, sobald es galt zu repräsentieren; die Fülle und Pracht, die sich bei solchen Gelegenheiten entfaltete, war er seinen Gästen und seiner eigenen Stellung schuldig. Sie schien ihm nicht minder eine Pflicht als feine Mildtätigkeit gegen die Armen. Was er diesen geleistet hat, beziffert sich aus Millionen (und Millionen betragen die Summen, die noch nach seinem Tode diesem edlen Zwecke dienen), in allen Nöten war Prinz Karl die erste und letzte Hilfe. Freilich konnte es dabei nicht fehlen, daß auch so mancher Mißbrauch mitunterlief; es gab wohl Leute, die sich nicht scheuten ein Reitpferd für ihren Sohn und einen Logenplatz für ihre Tochter zu erbitten (wie er es selbst versicherte), doch er war großmütig genug nie seine Hand dem wirklichen Bedürfnis zu entziehen, weil manch erheucheltes Bedürfnis seine Hilfe in Anspruch nahm. Auch im Gebrauche seiner Güter galt ihm die Norm »noblesse oblige« und man fühlte wohl den Gegensatz, in dem dieser historische Reichtum zum modernen Reichsein stand. Alles, was ihn umgab, feilt Hofhält, feine Dienerschaft, der ganze äußere Apparat seines Lebens war nach diesem Stile bemessen; es hätte wohl der zehnte Teil für sein eigenes Bedürfnis genügt, aber fein Grundsatz war: Ich brauche die Leute freilich nicht, allein sie brauchen mich. So blieb das Bewußtsein fürstlicher Pflicht und Würde gleichsam der Brennpunkt seines ganzen Wesens, in dem sich all feine Neigungen, all feine Vorzüge und kleinen Schwächen konzentrierten; denn welcher Sterbliche ist

9. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 485

1906 - München : Oldenbourg
102. König Maximilian Ii. von Bayern. 485 Nationalliteratur. Ob der König dies klar erkannte, ob er es bloß ahnte? Ich weiß es nicht. Jedenfalls handelte er demgemäß. Übrigens hatten die gesellig heiteren Zusammenkünfte des Dichterkreises schon frühe einen lehrhaften Anstrich. Mit dem Vortrage der eigenen neuesten Arbeiten wechselten planvoll geordnete Proben ans der Weltliteratur aller Zeiten und die kritische und kunsthistorische Debatte ergab sich dann von selbst. Nun war aber schon durch Liebig ein rein wissenschaftliches Element in den Dichterkreis gekommen, andere Gelehrte wurden gleichfalls als Stammgäste geladen und so bildete sich — seit 1855 — der Dichterkreis unvermerkt in einen Gelehrtenkreis um. Die Dichter fehlten zwar niemals und ein Gedicht gab dem Abende auch fürderhiu seinen künstlerischen Schmnck und Abschluß. Allein die Wissenschaft gewann denn doch die Vorhand, ja nicht selten leitete sie uns von der Theorie zur Praxis, zur Erörterung politischer, sozialer, religiöser Fragen des Tages. Wir selbst begannen nufere Tafelrunde um diese Zeit nicht mehr den Dichterkreis, sondern das „Sy mp o si on" *) zit nennen; x) „Die Symposien folgten einander schon in kurzen Zwischenräumen weniger Tage. Der König schien großes Gefallen daran zu finden und brachte immer neue Fragen aufs Tapet, über die er zunächst den gerade Sachverständigsten unter uns zu hören wünschte. Doch verliefen die späteren Abende nicht ganz wie die ersten. Mehr und mehr wurde es Brauch, daß in der ersten Stunde ein wissenschaftliches Thema aus den verschiedensten Gebieten durchgesprochen wurde, ein naturwissenschaftliches oder ästhetische und literarhistorische, dann vorwiegend soziale und völkerpsychologische Probleme. Hieraus erhob sich der König und ging in das Billardzimmer voran, wo eine Partie Boule gespielt wurde, während deren er einen oder den anderen in eine Fensternische zog und mit ihm besprach, was im Augenblicke ihn beschäftigte. War dies beendet, so verfügte man sich wieder an den langen Tisch und nun hatten die Dichter das Wort, die sorgen mußten, daß immer etwas zum Vorlesen bereit war. So verklang der Abend nach manchen, oft stürmischen Debatten tönereich und harmonisch und man blieb, wenn die Majestät sich zurückgezogen hatte, in heiterer Stimmung beisammen. Was diesen Abenden einen besonderen Reiz und Wert verlieh, war die unbedingte Redefreiheit, die zuweilen sogar in sehr unhöfischem Maße an die Grenze des Zanks sich verirrte. Hatte man in der Hitze des Gefechts daun vergessen, daß die Gegenwart des Königs doch einige Rücksicht erheischte, und hielt plötzlich irtrt'e mit einer Entschuldigung, daß man sich zu weit habe fortreißen lassen, so bemerkte der König mit freundlichem Lächeln: ,Jch bitte sich ja keinen Zwang anzutun. Ich habe nichts lieber, als wenn die Geister aufeinander platzen'. Als es tiefer in den Sommer hineinging, wurden die Symposiasten nach Nymphenburg geladen, in die reizenden Rokokosäle der Amalienburg und Badenburg, wo man, wenn man nicht gerade das Protokoll zu führen hatte, die Augen zu der offenen Flügeltür hinaus über den kleinen See schweifen lassen und sich an der glänzenden Sternennacht erquicken konnte. So sehr war der König von der Wichtigkeit dieser Abendunterhaltungen durchdrungen, daß er, so gütig er sonst sich mir bewies, meine Bitte einige Tage vor dem Schluß der damaligen Symposien entlassen zu werden nicht gewährte. Ich erhielt nicht eher Urlaub, als bis ich die Reinschrift des letzten Protokolls in der Kabinettskanzlei abgeliefert hatte." Paul Heyse, „Jugenderinnerungen und Bekenntnisse." V. König Max und das alte München. S. 230 ff. Berlin 1900.

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 495

1906 - München : Oldenbourg
103. Eine Fußreise mit König Max Ii. 495 Nach Tische besuchten wir alle Rottenhöfers improvisierte Küche, die er sich in der Sennhütte auf einem Herde, der bis dahin nur einen großen Käskessel geheizt, höchst sinnreich aufgebaut hatte. Es war ihm in der Tat gelungen alle jene Gerichte so vollendet zu bereiten, wie nur immerhin in der Münchener Schloßküche. Also ehrte der König auch hier den Künstler nach seiner gewohnten Weise, nicht indem er ihn lobte, sondern indem er ihn in der Werkstatt belauschte.-------- Es war der letzte Reisetag. Wir hatten in Unken übernachtet; der König arbeitete einsam ans seinem Zimmer noch tief in den Vormittag hinein; unsere ganze übrige Gesellschaft war schon frühe vorausgeritten über Reicheuhall zur Schwarzbachwacht, wo sie uns erwarten sollte. Da mich an diesem Tag die Reihe traf im Wagen des Königs zu fahren, so war ich ganz allein bei ihm zurückgeblieben. Wir fuhren erst spät ab. Der König war heiter, gesprächig und doch sichtbar gemütlich tiefer bewegt; er empfand den Abschied von der kurzen, aber reichen Zeitspanne dieses originellen Wanderlebens. Als wir Reichenhall passiert hatten und das Viergespann etwas gemäßigteren Ganges unseren Wagen den langen, steilen Berg hinaufzog, begann er vergleichend und fragend auf unsere gesamten Erlebnisse zurückzublicken. In seiner Jugend, als Kronprinz, hatte er, nur von zwei Herren begleitet, eine Reise durch Niederdeutschland und Holland nach England gemacht unter dem Inkognito eines „Kaufmann Schmidt". „Doch ist das eben" — so etwa sagte er — „ein Stück der großen Tour durch große und flehte Städte gewesen, in fremdem Land; und so habe ich diesmal, wo ich als König im eigenen Lande gewesen bin, die Freiheit des Wanderers voller genossen als ans jener Fahrt, wo man mir nicht einmal überall den „Herrn Schmidt" hat gelten lassen wollen und die Maske ahnte. Ob der Fürst dem Volke inkognito gegenübertritt, darauf kommt wenig an; wichtiger ist es, daß das Volk sein Inkognito angesichts des offenkundigen Fürsten ablege." Wie er nicht mit Unrecht glaubte, war dies oftmals auf der gegenwärtigen Reise geschehen. Und darüber freute er sich von Herzen. Es war damals des Königs Vorsatz, nachdem dieser erste Versuch so schön gelungen, jedes kommende Jahr eine ähnliche Wanderfahrt durch einen anderen Teil feines Landes zu unternehmen. Er fühlte tief die verjüngende Kraft der innigeren Berührung mit Land und Volk. So ward fürs nächste Jahr jetzt schon das Fichtelgebirge in Aussicht genommen. Aber im nächsten Jahre schrieb man 1859! Der italienische Krieg brach ans, die Friedensepoche war vorüber, die beginnenden politischen Erschütterungen ergriffen das Gemüt des Königs gewaltiger, als die meisten ahnen mochten. Er wurde ein anderer Mann in seinen letzten fünf Lebensjahren. Den feinen poetischen und Humanen Sinn, welcher ihm den Plan zu unserer Reise eingegeben, bewahrte er bis ans Ende; aber seine Gesundheit nahm ab und die ganze Zeit bot nicht Muße und Stimmung dergleichen zum zweitenmal auszuführen.
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