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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 29

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 29 — Würde, Gregor und Benedikt Viii. Die Partei des letzteren war die mächtigste und einflußreichste, und Gregor wurde mit seinem Anhang aus der Stadt vertrieben. Da begab er sich über die Alpen nach Deutschland, um bei dem deutschen Könige Schutz und Hülse gegen Benedikt und dessen Anhänger zu suchen. Dieses geschah im Jahre 1012, kurz vor Beendigung des Krieges, den Heinrich gegen Boleslav von Polen geführt hatte. König Heinrich Ii. hatte von jeher eine Vorliebe für die Gegend Deutschlands, wo einst die Wiege seines Geschlechtes gestanden hatte, für den Harz und seine bewaldeten Höhen. In Pöhlde unweit Herzberg und in Goslar, an der Stelle, wo später das Kaiserhaus errichtet wurde, ließ er sich Burgen bauen, in denen er den größten Teil des Jahres zubrachte. Hier lag er der Jagd ob in den ausgedehnten Waldungen, hier hielt er auch seine Reichstage und empfing die Gesandten auswärtiger Mächte. In Pöhlde war es, wo auch der flüchtige Gregor hülfeheischend zu ihm kam. Heinrich hörte seine Klagen an, ohne zwar von dem Rechte Gregors sonderlich überzeugt zu werden; doch versprach er ihm, selbst nach Italien zu kommen und an Ort und Stelle den Streit zu schlichten. Weil aber doch die Kirche nicht zwei Päpste haben konnte, und Benedikt thatsächlich im Besitz der Würde war, so nötigte Heinrich den Gregor, die päpstlichen Abzeichen bis zur Entscheidung des Streites abzulegen. Es möge an dieser Stelle, ehe wir weiter über den Römerzug des Königs berichten, einer Legende gedacht werden, die mit diesem Zuge in Verbindung gebracht wird. Als einst Heinrich in seiner neuerbauten Villa in Goslar weilte — es war im Februar 1008 —, hatte er einen seltsamen Traum. Er sah sich im Gotteshause, im andächtigen Gebet vor dem Hochaltare knieend. Da trat zu ihm sein ehemaliger Lehrer, der verstorbene Bischof Wolfgang von Regensburg, und deutete auf eine flammende Inschrift an der gegenüberliegenden Wand. Der König las die beiden Worte: „Nach sechs!" Gleich daraus erwachte er. Heinrich glaubte anfangs, daß ihm der Himmel mit diesem

2. Geschichte des Mittelalters - S. 7

1884 - Leipzig : Teubner
mit dem Papstes) Seine Gesandten trafen Gregor X. im Juni 1273 in Florenz auf dem Wege nach Lyon, wohin er zur Beratung eines Kreuzzuges ein Konzil fr den 1. Mai des folgenden Jahres berufen hotte.2) Man versuchte ihn fr die franzsischen Plne durch die Vorstellung des Nutzens zu erwrmen, welchen Pbilipps Kaisertum sr die Ausfhrung des ersehnten Kreuzzuges haben msse; Gregor aber antwortete ausweichend und unentschieden, ohne geradezu die franzsischen Ansprche zurckzuweisen. Auch eine zweite Unterredung zu Sta. Croce (im Bistum Florenz) hatte kein anderes Resultat: der Papst machte allerhand Ausflchte und versprach nur, wenn es soweit kme, den König mit Rat und That zu untersttzen. Um aus der peinlichen Lage herauszukommen, in die ihn das Zaudern der deutschen Kurfrsten und das Drngen der franzsischen Partei gebracht hatte, erlie er an die ersteren den kategorischen Befehl, ungesumt binnen einer kurzen Frist zur Wahl eines Knigs zu schreiten, widrigenfalls er selbst in Gemeinschaft mit den Kardmlen die Neubesetzung des Thrones vollziehen werdet) Die franzsische Parte: war mit der Handlungsweise des Papstes sicher einverstanden, denn da zwischen den Kurfrsten eine Einigkeit erzielt werden knne, erschien unmglich. Der Kurie aber stand nach allgemeiner Anschauung bei zwiespltiger Wahl oder bei Nichteinhaltung der gestellten Frist die Entscheidung zu, und die Hoffnung war nicht unberechtigt, alsdann den Papst den franzsischen Vorschlgen gegen-ber bereiter zu finden.4) Aber das Gegenteil von dem, was man erwartet hatte, trat ein. In Deutschland hatte sich mittlerweile auch Engelbert von Kln unter Werners Vermittelung mit Ludwig von der Pfalz ausgeshnt; der Ausshnung war am 20. Juli 1273 ein Schutz- und Trutzbndnis zu Rense gefolgt5): die vier rheinischen Kurfrsten waren einig, eine Neuwahl zu treffen; die Persouensrage aber machte noch Schwierigkeiten. Da kam etwa Mitte August das ppstliche Schreiben nach Deutschland, mit ihm vermutlich auch das Gercht von der franzsischen Bewerbung. Alsbald wurden die Verhandlungen mit neuer Energie aufgenommen und zu gedeihlichem Abschlu gebracht. Whrend Ludwig von der Pfalz noch fr sich selbst 1) der die franzsischen Plne unterrichtet die Relation d'une entrevue entre les ambassadeurs du roi Philippe le Hardi et le pape Grregoire X, touchant les pretensions du dit roi l'empire des Romains, suivie de l'avis du roi de Gecile sur le meine sujet bei Champollion - Figeac, Mlanges historiques I, 652 flg. Vgl. Heller a. ct. O. 31 flg. Die franzsischen Absichten waren fr den Papst gewi kein Geheimnis, wenn er auch erst offiziell im Juni 1273 durch Philipps Gesandte, den Mag. Nikolaus und den Mag. Peter, davon unterrichtet wurde. 2) Rayn. ann. eccles. a. a. 1272 4. 3) Das Schreiben des Papstes selbst ist nicht erhalten; doch hat v.d. Ropp die Thatsache erwiesen, da ein solches ergangen ist (S. 72, A. 3). 4) Da wmltch in den franzsischen Kreisen diese Hoffnung genhrt wurde, beweist die von Busion in Kopp, Gesch.ic.ii, 3, 338 Beil. 5 verffentlichte, aus einer Venediger Handschrift stammende Randbemerkung zu einer Stelle des Gerhardus de Fracheto: Et nota diligenter, quod iste papa desiderabat facere pasagium et tunc non erat Imperator et cogitavit facere imperatorem regem Francie, unde mandavit elec-toribus, quod infra mensem eligerent quem vellent, alias volebat quod eleccio eorum non valeret credens, quod ipsi electores non possent concordare infra mensem et tunc cogitavit, ego eligam regem Francie. Et motivum suum erat sanctum et bonum, quia ille qui debet esse imperator oportet quod sit potens in poter.tia et dives in diviciis, et in tota christianitate non est similis regx Francie. Electores autem recepto mandato domini pape statim concordaverunt in dominum Rudolfum, 5) Wittmann, I, 265.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 159

1884 - Leipzig : Teubner
159 scheidend) Den Grund jbes Zwistes deuten vielleicht die Worte Peters von Sittouon, welche fast mit Notwendigkeit aufdie Junsbrucker Zusammenkunft be-zogen werden mssen: F r i ed r i ch habe um den Zug nach Italien gewut und den-selben mit beraten in der Hoffnung, da er infolgedessen Deutschlands reg-num et regimen erhalten werde.2) Vermutlich hat Friedrich in Innsbruck nhere Bestimmungen der den Umfang der im Mnchener Vertrag ihm zu-gestandenen Mitregentschaft verlangt, Ludwig aber solche verweigert, da er dem Habsburger zwar den Titel eines Knigs und Mitregenten, nicht aber entsprechende Gewalt hat einrumen wollen. Unberechtigt ist die Ver-mutung, Ludwig habe Friedrich auch den Knigstitel und die formelle Mitregentschaft vorenthalten. Ludwigs Brief an Johann von Brabant lehrt vielmehr, da er die mit Friedrich abgeschlossenen, bisher geheim-gehaltenen Vertrge am 8. Mrz zu Nrnberg dem Herzog, seinem Schwieger-vater Wilhelm von Holland und Balduin von Trier vorlegen wollte,3) und nur durch den pltzlichen Aufbruch nach Italien ist er verhindert worden, die verabredete Zusammenkunft abzuhalten. Die feierliche Art, mit der er am 9. Mrz zutrident die Gegenurkunde Friedrichs vom 7. Januar 1326 als echt beglaubigen lie, zeigt deutlich, da er den Mnchener Vertrag als zu Recht bestehend anerkanntes) Friedrich fhrte bis zu feinem Tode, der am 13. Januar 1330 erfolgte/) den Knigstitel und rechnete nach Jahren seiner Regierung, aber die Anerkennung desselben durch den Papst hat er nicht erlangt; seinem Be-mhen wurde auch 1328 vonjohann Xxii. eine scharfe Abweisung zu teil.6) Ehe wir Ludwig nun auf feinem Zuge nach Italien begleiten, mssen wir einen Blick werfen auf die Anfnge des Streites zwischen Papsttum und Kaisertum, der das ganze Leben Ludwigs ausfllen sollte. 25. Der Kampf mit dem Papfttume bis zum ersten Rmerzuge Ludwigs.^) Papst Klemens V. hatte auf die Wahlverhandlungen keinen Einflu ausgebt; ehe man in Deutschland zum Ziele kam, war in Avignon die Er-lediguug des ppstlichen Stuhles erfolgt (Klemens V. starb am 20. April 1314),8) dessen Wiederbesetzung infolge des Zwistes, der zwischen den nunc recessit et ad Austriam declinavit. Nos vero iuxta consilium tuum gressua nostros dirigimus in Tridentum etc. 1) Ann. Eist. (Bhmer F. Iv, 515): Anno regni sui 12. cum colloquium haberet cum predicto Friderico, iam dimisso adhuc vivente in Insprukka et in eodem colloquio non multum se amice ab invicem separarent, idem Ludo-wicus ingressus est alpes. 2) Chr. Aulae Eegiae p. 450 flg. Hoc anno mense Martio Ludowicus ad partes Italiae proficiscitur. Paucorum principum Alemanniae usus est Ludowicus in hoc consilio. Seivit tarnen et consuluit hoc negotium Fridericus dux Austriae, qui gaudet pari regis titulo et nomine, sperans ex hoc Alemanniae regnum et regimen obtinere. 3) Er bescheidet sie nach Nrnberg ad aperiendum ea que cum Lombardis tractabimus in Tridento ac etiam tractatus et pacta inter nos et fratrem nostrum ... ducem Austriae, que hueusque secreta fuerant et sub silentio latuerunt. 4) Vgl. Preger p. 155. 5) Joh. Vict. V, 8 (p. 406). 6) Raynald, ann. eccl. 1328, 38 flg. Auch die Frfprache Albrechts blieb wirkungslos, s. Preger, Ausz. p. 269, no. 463. 7) Lit> teratur s. S. 136, A. 5. 8) Chron. Aulae Reg. I, 121 (p. 354), Vill. Ix, 58 (p. 471). Sein Urteil der Siemens V. lautet sehr ungnstig: Questi fu huoino

4. Geschichte des Mittelalters - S. 266

1884 - Leipzig : Teubner
266 des rmischen Volkes selbst mit Gefahr seines Lebens aufrecht zu erhalten bereit sei.1) Die Gesetze waren bestimmt, Leben und Eigentum in Rom zu sichern, die Willkr des Adels zu zgeln, eine geregelte und redliche Ver-waltung und gewissenhafte Rechtspflege einzufhren. Niemand widersetzte sich, alles jubelte dem khnen Manne zu, der den Worten endlich die That folgen lie. Man jagte die Senatoren vom Kapitol und bertrug ihm diktatorische Gewalt; wenige Tage spter erbat er sich die Erlaubnis, sich Tribun und Befreier des rmischen Volkes" nennen zu. drfet) Man rechnete alsbald eine neue ra von der Befreiung der Republik, schlug Mnzen mit dem Namen des Tribunen, der auf Eingebung des heiligen Geistes zu handeln glaubte. Die Niederwerfung der Adelsgeschlechter ge-lang schneller, als man erwarten konnte; sie wagten, unter sich nicht einig, keinen Widerstand, sondern leisteten sast smtlich den geforderten Eid, Frie-den zu halten, fr Sicherheit der Straen sorgen, Witwen und Waisen Beistand gewhren und jedem Befehle Colas gehorchen zu wollen. Das Volk lebte wie in einem Rausche; die gute alte Zeit schien wiedergekommen, Gerechtigkeit und Friede der Welt wiedergegeben. Der Papst, um Be-sttigung der neuen Verfassung gebeten, verhehlte zwar seinen Unwillen nicht, da die Vernderung ohne seine vorherige Genehmigung erfolgt sei, erfllte aber die Bitte Colas und seines Vikars und bertrug ihnen unter dem Titel von Rektoren die oberste Gewalt (26. und 27. Juni)?) Die Wiederherstellung der rmischen Republik war sr Cola nur die Vorstufe zu seinem hheren Ziele, Rom wieder zur Herrin Italiens und des Erdkreises zu machen. Durch Gesandte erging an alle Städte Italiens die Aufforde-rung, mit Rat und That zur Aufrechterhaltung der neuen Ordnung behilflich zu fein und Boten zu einer groen Versammlung nach Rom zu schicken. Fast berall fanden die Gesandten Gehr, selbst die Tyrannen der Lombardei und des Kirchenstaates schickten sich an, dem Wunsche des Tribunen zu willfahren. Der Ruf seiner Gerechtigkeit drang bis in die rmsten Htten und in die fernsten Gegenden Italiens, ja der die Grenzen Italiens; selbst die Knigin Johanna von Neapel und König Ludwig von Ungarn unterstellten ihren Streit dem Schiedssprche des Tribunen, den man wie einen Engel des Friedens und Heiland der Menschheit betrachtete.4) Wie jubelte Petrarca 1) Papencordt 81. 2) Sein voller Titel lautete: Auetore clementissimo domino nostro Jesu Christo Nicolaus severus et clemens, libertatis pacis iustitieque tribunus ac sacre Romane reipublicae liberator illnstris. 3) Die Urk. bei Papencordt no. 3,4. 4) Cola uert sich darber im libellus ad Cae- sarem Papencordt Urk. p. Xxxv: Regales equidem omnes regni Apulie, barones eorum et comites cunctosque fere Italie populos obsequiosos et pronos habui et ad meam militiam magnorum bonorum et munerum oblativos ab Impera-tore Constantinopolitano et Rege Anglie per ambassatores solempnes et literas bonoratus, Regina Apulie protection! tribunicie sponte se subiecit et regnum, rex Ungarie per duas ambassiatas solempnes iustitiam suam de regina et regalibus cum magna instantia seeptro subdidit tribunali, et quod plus audeo dicere, Soldanum Babilonie tribuni fama concussit; nam cum Christiani sepulchrum Domini visitantes Christianis et Judeis Jerosolimas habitantibus de nova Urbis reformatione inaudita hactenus mirabilia reportassent, tarn etiam Christiani, quam etiam Judei, statim nova festa et inusitata gaudia festaverunt, cuius letitie causa ipsi Soldano relata, statim attonitus ex ipso famoso quondam Romanorum omnes portus et civitates in ora maritima con- stitutas novis custodiis, artifieiis et repagulis communivit. Cum quanto nempe glorie, quanta pace et securitate maris et terre ac etratarum omnium in-

5. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 268

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 268 — weit schlimmer als die Hessen wüteten. Hungersnot und Pest brachen aus. und das ganze Hochstist wurde einer Wüste ähnlich. Im Jahre 1802 „ließ", wie es im Schematismus des Bistums Paderborn heißt, Gott es in seiner unersorschlichen und anbetungs^ würdigen Weisheit zu, daß den Bischöfen Teutschlands die fürst- liche Macht genommen wurde. Paderborn kam als weltliches Fürsten- tum an Preußen, welchem es nach kurzer Unterbrechung durch die Regierung des Königs Hieronymus von Westfalen verblieb. Tie geistliche Macht des Bischofs blieb aber unangetastet und infolge einer Vereinbarung der Krone Preußens und des Papstes Pius Vii. wurde in der Bulle De salute animarum (Wegen des Heils der Seelen) 16. Juli 1821 der Tiöcese nicht nur ihr Bestand gesichert, sondern ihr geistliches Gebiet erweitert. Ter Kirchenprovinz Mainz entnommen und dem Erzbischofe von Köln unterstellt, umfaßt sie jetzt einen westfälischen Anteil, dem auch die Abtei Corvey, das Herzogtum Westfalen, die Fürstentümer Minden und Siegen, die Grafschaften Mark, Wittgenstein, Rietberg, die ganze Grafschaft Ravensberg, das Amt Reckenberg angehören, dazu auch Lippe und Waldeck und einen sächsischen Anteil in den Provinzen Sachsen und Branden bürg, in Gotha, Schwarzburg-Rudolstadt und -Sondershausen. 2) Aus der Geschichte der Abtei Corvey bis zur Herrschaft Preußens. Die Abtei Corvey, deren Gebiet einst den nordöstlichen Teil des jetzigen Kreises Höxter umfaßte, ist eine reichgesegnete und hoch- berühmte Beuediktiner-Stiftung. Adelhard, ein Onkel Karl Mar- tells, der Abt vom Kloster Corbie bei Amiens in Frankreich — es war gleichen Mönchsordens 666 von Bathildis, König Chlod- wigs Gemahlin, gestiftet — faßte den Plan, durch Brüder seines Ordens eine Pflanzfchnle des Christentums in dem von seinem Vetter Karl dem Großen eroberten und mit Bistümern ausgestat- teten Sachsenlande zu gründen. Aus den Tannenwipfeln ragte Eines Türmchens spitzer Kegel, First und Giebel eines Klosters Nach St. Benediktus' Regel.

6. Großes Lehrbuch der Geographie - S. 357

1902 - Breslau : Hirt
Alpenvorland. 357 umwuchert, und alle der Karstbildung eigentümlichen Erscheinungen (j. auch S. 43) in besonders ausgebildetem Maße: Höhlen, verschwindende, unterirdisch strömende, dann wieder auftauchende Flüsse, Poljen, d. i. Wannen, Seen, die bald durch unterirdische Flüsse gespeist werden, bald trocken liegen, Karren- felder und Dolmen, deren Massenhaftigkeit — bis 40 auf 1 qkm — der Oberfläche ein blatternarbiges Aussehen geben. Auf dem „zu Stein erstarr- ten, sturmbewegten Meere" vernichtet die eisige Bora (f. S. 94), die im stände ist, schwere Lastwagen umzuwerfen, den Baumwuchs und vereitelt oft die Bewaldungsversuche des Menschen. Von den Höhlen ist die berühmteste die mit allen ihren bis jetzt bekannten Ver- zweigungen^ 8 km lange Adelsberger Grotte, von den Poljen die 380 qkm große von Livno im s. Bosnien, von den Seen der Zirknitzer (s. S. 440), von den eigen- tümlichen Karstflüssen der Laibachfluß, der als Poik anhebt und in die Adelsberger Grotte tritt, als Unz wieder erscheint, dann aufs neue verschwindet und endlich als Laibach an der Oberfläche bleibt. Nach unermüdlichen Anstrengungen beginnt die Wieder- bewaldung des Karsts zu gelingeil. und mehrere der geschützten Dolinen sind in Garten verwandelt; weiteres s. S. 440. B. Iranzöstsches Mittelgebirge und französisches Meftand. (S. bei Frankreich S. 400ff.) C. Deutschland: (Alpen,) Alpenvorland, deutsches Mittelgebirge, norddeutsches Mefland. Die 4 großen Stufen des deutschen Bodens gliedern sich weiter in 12 natürliche Abschnitte: I. Alpenland (f. bei den Alpen S. 355). Ii. Schweizer Hochfläche. Iii. Schwäbisch-bayrische Hochfläche mit dem österreichischen Donantale. Iv. Stufenland von Böhmen und Mähren. V. Fränkisch-schwäbisches Stnfenland. Vi. Südwestdeutsches Bergland. Vii. Lothringisches Stufenland. Viii. Rheinisches Schiefergebirge. Ix. Hessisches und Weser-Bergland. X. Harz und Thüringen. Xi. Westelbisches, f Xii. Ostelbisches / Trefland. Die Abschnitte Ii und Iii bilden das deutsche Alpenvorland, Iv-X die deutschen Mittelgebirgslandschaften, Xi und Xii das norddeutsche Tiefland. Nach anderer Anschauungsweise gelten I bis Vii als Ober-, Viii bis X im ganzen als Mittel-, Xi und Xii als Nieder-Deutschland. Außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches liegen Ii und Iv, dazu Teile von I, Iii, Vii und auch von Xi und Xii. 1 1 Is'jo ist eine neue, überaus schöne, im reinsten Weiß prangende Verzweigung entdeckt.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 59

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 59 — ließ sich von dem Gegenpapst Clemens Iii. zum Kaiser krönen. Gregor floh nach Salerno in Unteritalien, wo er bald darauf starb (1085). Seine letzten Worte waren: „Ich liebte die Gerechtigkeit und haßte das Unrecht; deshalb sterbe ich in der Verbannung." Streif mit den Söhnen und Tod. Gegen den hart geprüften Kaiser erhoben sich gegen Ende feines Lebens auch feine Söhne. Der Thronerbe Heinrich nahm den Vater hinterlistiger Weise gefangen und zwang ihn dann zur Abdankung (1105). Es gelang dem Kaiser aber, zu seinem Freunde, dem Bischof von Lüttich, zu entkommen, doch nach kurzer Zeit starb er schon. Heinrich Iv. war eine hoheitsvolle, echt königliche Erscheinung, kühn und tapfer, schnell in der Auffassung, doch von stolzem Wesen und dem Wohlleben nicht abgeneigt. Eine schlechte Erziehung hat ihn zu einem der unglücklichsten deutschen Fürsten gemacht. Heinrich V. (1106—1125.) Obgleich auch er anfangs das Jnveftiturrecht nicht ausgeben wollte, kam es doch nach langen Verhandlungen im Jahre 1122 zu dem Wormser Konkordat, das mit Papst Ealixtus Ii. geschlossen wurde. Der Kaiser verzichtete auf die Belehnung mit Ring und Stab, wahrte sich jedoch das Recht, den Gewählten durch die Verleihung des Zepters vor der kirchlichen Investitur mit den weltlichen Hoheitsrechten zu belehnen. Die Bischofswahl wurde der Domgeistlichkeit, die des Abtes den Mönchen des Klosters überlassen. Der Kaiser ließ sich durch einen Bevollmächtigten vertreten. Durch das Wormser Konkordat wurde das Papsttum vom Kaisertum als ebenbürtige Macht anerkannt. 3. Kulturzustände unter den sächsischen und fränkischen Kaisern. Wirtschaftliches Leben. Die Hauptbeschäftigung des größten Teiles der Bewohner bildete nach wie vor der Ackerbau; durch Rodungen wurden weite Waldbezirke in wogende Kornfelder, durch Entwässerungsanlagen Sümpfe in grasreiche Wiesen verwandelt. Die Gutswirtschaften der Klöster und Fürsten waren wirkliche Musterwirtschaften. Auch die Städter betrieben neben Handel und Gewerbe den Ackerbau, denn einen Marktverkehr wie heutzutage kannte man nicht. Die Gründung oder mindestens die Entwicklung einer Stadt war

8. Geschichte des Mittelalters - S. 161

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 161 — Er belehnt seinen Sohn Johann mit Böhmen. (S. Stammtafel.) Ein früher Tod hindert den tatkräftigen Herrscher an nachhaltigen Erfolgen. (Vgl. Heinrich Vi.) Ludwig der Layer') 1314—1347. Friedrich der Schöne von Oestreich 4) 1314—1322 (f 1330). 3 mächtige Fürstengeschlechter in Deutschland. (Vgl. 1197. §. 29.) a. Habsburger — erheben Friedrich den Schönen. b. Lurenburger. c. Wittelsbacher. Da Johann von Böhmen minderjährig ist, Vereinigung der Lurenburger und Wittelsbacher — Ludwig der Bayer. Ludwig 4 Kämpfe: 1. Mit seinem Gegenkönig Friedrich. 1322 Schlacht bei Mühldorfs) (am Inn) — Friedrich geschlagen und gefangen (Trausnitz in der Ober-Pfalz). Resultat: Ludwig alleiniger König. Befreiung Friedrich's aus der Haft gegen das Versprechen, den Frieden« herzustellen. Gründe: a. Erfolge Leopold's, des Bruders Friedrich's. (Vgl. Stammtafel.) b. Der Papst will den französischen König auf den deutschen Tron erheben. Friedrich kann den Frieden nicht erwirken, kehrt in's Gefänqniß zurück. (Vgl. Regulus.) Ludwig macht ihn zum Freunde und Mitregenten.3) (Keine Urkunde ist von Friedrich mit unterzeichnet.) 2. Römerzug. Ludwig erhält die lombardische Krone und die römische Kaiserkrone, aber nur aus den Händen des römischen Volkes. Schimpflicher Rückzug. Ludwig fehlte die Energie, er unternahm viel, er erreichte nichts wegen seiner kurzsichtigen und schwankenden Politik. Er war ein Spielball der päpstlich-französischen Interessen. Johann Xxii., vom französischen König auf den päpstlichen Stuhl erhoben, steht ganz unter französischem Einfluß. Damals Bedeutung Frankreichs sehr gewachsen: a. Französisches Geschlecht (Anjou) in Neapel. b. Päpste in Avignon. Die französischen Könige suchen Einfluß auf Deutschland zu gewinnen. 1) Bild a. a. O. p. 481. 2) Sage von Schweppermann. 3) Schiller „Deutsche Treue", Uh land „Ludwig der Bayer." Dahn, Lernbuch. Ii. 2.1

9. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 86

1902 - Leipzig : Roßberg
sommert; aber Heinrich verweigerte ihm die Heeresfolge. Von seinem mächtigsten Vasallen im Stiche gelassen, erlitt Friedrich 1176. bei Legnano unweit Mailand eine schwere Niederlage. Der Kaiser selbst stürzte mit dem Rosse und galt für tot; erst einige Tage später stieß er in Pavia zu den Resten seines Heeres. Im nächsten Jahre kam Friedrich mit dem Papst in Venedig zusammen. In der Markuskirche küßte er ihm die Füße, wurde aber von ihm aufgehoben und erhielt den Friedenskuß. Friedrich erkannte ihn als rechtmäßigen Papst an und wurde dafür vom Banne gelöst. Außerdem schloß er hier mit den lombardischen Städten einen Waffenstillstand ab, der nachher zu Konstanz in einen Frieden umgewandelt wurde. Die Lombarden huldigten dem Kaiser und leisteten den Eid der Treue, erhielten aber das Recht, ihre Beamten zu wählen und ihre Städte selbständig zu verwalten. § 08. Der Sturz Heinrichs des Löwen. Von Friedrich in jeder Weise begünstigt, hatte Heinrich der Löwe sich eine königliche Machtstellung geschaffen. Zunächst wußte er in seinen beiden Herzogtümern die Bischöfe und Grafen niederzuhalten oder gar zu seinen Vasallen herabzudrücken; sodann eroberte er jenseits der unteren Elbe bis zur Peene ein großes Gebiet, das ihm allein gehorchte. Das stolze Sinnbild seiner Macht im Sachsenlande war ein eherner Löwe auf hohem Sockel, den er in Braunschweig errichtete. Er gründete in den slawischen Ländern zwischen Elbe, Eider und Ostsee (Holstein, Mecklenburg, dem westlichen Pommern) zahlreiche Klöster und Kirchen; auch siedelte er dort große Massen deutscher Kolonisten an. Unter seinem Schutze blühte die junge Pslanzstadt Lübeck herrlich auf und wurde in der Folge der Hauptsitz des deutschen Ostseehandels. Durch sein gewalttätiges Vorgehen gegen die Bischöfe und Grasen zog der Löwe sich viele Feindschaften zu. Sein Verhalten vor der Schlacht bei Legnano raubte ihm auch die Gunst des Kaisers. Nach wiederholter, vergeblicher Vorladung wurde Heinrich auf einem Hoftage von einem Fürstengericht in die Acht und aller Besitzungen verlustig erklärt. Einige Monate später verfügte der Kaiser über die einzelnen Länder: a) Sachsen wurde in zwei Teile zerlegt; den Westen, dessen Hauptstadt später Arnsberg wurde, erhielt der Erzbischof von Cöln mit dem Titel eines Herzogs von Westfalen; den östlichen Teil, der den Namen Sachsen behielt, bekam Bernhard von Anhalt, der zweite Sohn Albrechts des Bären, mit dem Titel eines Herzogs von Sachsen;

10. Die Länder Europas - S. 185

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 185 — vorzugsweise Seide, Apfelsinen, Mandeln, Wein und Weintrauben, Blumen, Marmor, Schwefel. 6. Eine wichtige Erwerbsquelle bildet auch der Fremdenverkehr. Locken doch allein die Schönheit und die Kunstschätze der Städte (Neapel, Rom, Florenz, Genna, Venedig!) jährlich Tausende nach Italien. Insbesondere ist Rom das Ziel der Sehnsucht für viele. Ist es doch die Stadt, von welcher aus einst die Cäsaren (Kolosseum, Forum, Kapitol, Katakomben) und die Päpste (Peterskirche, Vatikan) die Welt regierten. V. Staatsverhältnisse. Die Halbinsel bildet nicht nur geographisch, sondern auch politisch eine Einheit. Sie ist das Gebiet des Königreichs Italien (Hauptstadt Rom) und fast ausschließlich von Italienern (Ro° manen) bewohnt. Der größte Teil der Bevölkerung ist katholisch. In Rom wohnt das Oberhaupt der gesamten römisch-katholischen Christenheit, der Papst. (Pins X.) 3. Die Balkan-Halbinsel. I. Lage und Gliederung. Die reichgegliederte Balkan-Halbinsel ist die südöstlichste der drei südlichen Halbinseln Europas. Sie nähert sich dem Erdteile Asien und ist nur durch einen schmalen Meeresarm von ihm geschieden. — Die Halbinsel besteht aus einem breiten nördlichen und einem schmäleren südlichen Teile. (Griechenland.) Beide Teile werden durch die Busen von Korinth und Ägina voneinander geschieden. Zahlreiche Inseln umgeben die Ostseite der Halbinsel und bilden eine Brücke zu dem benachbarten Kleinasien. Ii. Bodengestaltung. 1. Die Halbinsel ist vorzugsweise Gebirgslaud. Dieses Gebirgs- land setzt sich aus zahlreichen in verschiedener Richtung verlaufenden Gebirgszügen zusammen, sodaß ein gittersörmiger Aufbau des Landes entsteht. Die wichtigste Gebirgsgruppe der Halbinsel ist keineswegs der Balkan. Er ist allerdings eine bedeutsame Wasserscheide, besitzt aber weder die höchsten Erhebungen noch die Quellenzentren. Die höchste Erhebung ist vielmehr der Olymp (3000 m), das wichtigste Quellen- gebiet der Rilodagh. 2. Das Tiefland nimmt auf der Halbinsel nur einen geringen Raum ein. Außer einigen kleinen Küstenebenen haben wir nur zwei größere Tiefebenen zu unterscheiden, die Tiefebene an der unteren Donau und die Tiefebene der Maritza. Iii. Bewässerung. Der gitterförmige Aufbau des Landes macht das Entstehen großer Ströme zur Unmöglichkeit. Die Halbinsel hat daher außer ihrem Grenzstrome, der Donau, nur kleinere Flüsse auszuweisen. Die wichtigsten Gewässer unter ihnen sind Maritza, Wardar und Morawa. Iv. Erwerbsquellen. 1. Die Hauptnahrungsquelle bildet auch auf der Balkan-Halbinsel
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