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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 22

1909 - Leipzig : Hirt
Ii. Frankreich als Kaiserreich. 1. Kaiserwahl und Krönung. Die Ordnung, die Konsul Bonaparte in das französische Staatswesen gebracht, sowie der Ruhm seiner Kriegstaten bahnten ihm den Weg zum Kaiserthrone. Der Senat verlieh ihm im Jahre 1804 den erblichen Titel eines Kaisers der Franzosen. Eine allgemeine Volksabstimmung bestätigte den Senatsbeschluß. Am 2. Dezember 1804 setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine in der Kathedrale von Paris die Krone auf. Papst Pius Vii. vollzog ebendaselbst die Salbung. Er nannte sich Napoleon I. Im folgenden Jahre krönte er sich zu Monza zum König von Italien. Der Deutsche Kaiser Franz Ii. nahm für seine österreichischen Erbländer ebenfalls den Kaisertitel an. 2. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und seine Folgen. Der Friede von Amiens hatte in England tiefe Mißstimmung erregt. Die englische Regierung verweigerte die Rückgabe von Malta und die Räumung Ägyptens, die im Frieden von Amiens zugesagt waren. Daher besetzten französische Truppen das Kurfürstentum Hannover, das in Personalunion mit England vereinigt war, da Napoleon eine Landung in England nicht wagte. Schweden schloß sich an England an, desgleichen Österreich, Rußland und Neapel Die Koalition setzte sich als Ziel, von Frankreich alle Gebiete zurückzuerobern, die es seit 1792, seit dem Sturze des Königtums, verloren hatte. Der Krieg wurde zu Wasser und zu Lande geführt. Die englische Flotte schlug unter Anführung des Admirals Nelson die vereinigte französische und spanische Flotte bei Trafalgar an der Südküste Spaniens vollständig. Jedoch im Landkriege behauptete Napoleon in der Schlacht bei Austerlitz in Mähren das Übergewicht gegen die vereinigten österreichischen und russischen Truppen. Diese Schlacht fand am 2. Dezember 1805 statt, am Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons. Kaiser Franz von Österreich, Kaiser Alexander I. von Rußland und Napoleon nahmen an der Schlacht teil; daher der Name „Dreikaiserschlacht". Die Folge war, daß Österreich sofort Waffenstillstand schloß und dadurch aus der Koalition austrat.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 172

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
fhrte fernen vertriebenen Bruder nach Madrid zurck. Als aber Napoleon infolge eines neuen Krieges mit Osterreich dos Land bevleffen mute erhoben sich die Spanier, unterstutzt von den Englndern, zu einem neuen Befreiungskampfe, der mit der endlichen Vertreibung der Franzosen im ^ohre 1814 endete. Der Sohn Karls Iv. kehrte als König Ferdinand Vii nach Spanien zurck. Krieg gegen den Kirchenstaat. 1809. Auel) der Papst Pius Vii. wollte die Kontinentalsperre in seinem Gebiete ittchi einfhren, ein Schutz- und Trutzbndnis mit Frankreich nicht eingehen und seinen Wohnsitz nicht nach Paris verlegen, um die Unabhngigkeit des apostolischen Stuhles nicht zu gefhrden. Napoleon hob deshalb im Jahre 1809 den Kirchenstaat, der frher schon mehrere Provinzen verloren hatte und seiner Kunstschtze be-raubt war. auf und lie den Papst, der der ihn den Bann ausgesprochen hatte, nach Fontaineblean in Haft bringen. Krieg gegen Hsterreich. 1809. 3ll Napoleon in Spanien beschftigt war, hielt sterreich den Zeitpunkt fr gekommen, seiner vollstndigen Unterdrckung vorznbeugeu. und erklrte an Frankreich den Krieg. Napoleon brach schnell nach den Rheinbundstaaten auf, drngte die sterreicher zurck und nahm Wien zum zweiten Male ein; auf dem Marchfelde wurde er dann aber in der Schlacht bei Aspern (1809)-besiegt und aus Wien znrckgeworsen. Die errungenen Vorteile der sterreicher gingen zwar schon bald durch den Sieg Napoleons bei Wagram (1809) wieder verloren, aber der Glaube au die Unbesiegbar-keit des Korsen war zerstrt. Im Frieden zu Schnbrunn mute sterreich Salzburg an Bayern. Galizien an das Groherzogtnm Warschau abtreten, die Kontinentalsperre einfhren und wurde durch den Verlust von Dalmatien und Istrien vom Meere abgeschnitten. Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes der die Gewaltherrschaft Napoleons zeigte sich in verschiedenen Aufstnden und Einzelerhebungen. w ,r ie tiroler erhoben sich im Jahre 1809 unter ihrem heldenmtigen Anfhrer Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem sich der khne ^peckbacher und der Kapuzinerpater Haspinger anschlssen. Nach mehreren glcklichen Erfolgen (Sieg am Jselberg bei Innsbruck) und khnen

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 174

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 174 bte Ppste ihren Sitz in Avignon nahmen und von ihm abhngig wrben. Seinem Einflu ist es zuzuschreiben, ba der Orben der Tempelherren vom Papste aufgehoben wrbe. b. England. Die sieben angelschsischen Staaten wrben im Jahre 827 von Egbert von Wessex zu einem Reiche vereinigt. Fortwhrenb hatte das Land von den Dnen zu leiben. Der kraftvolle König Al-sreb der Groe (871901) brachte dem Lanbe banernb Ruhe, verbesserte die Gesetze, sorgte fr eine gute Verwaltung nnb frberte die geistige Bildung feines Volkes. Kannt der Groe unterwarf Eng-lanb der Herrschaft der Dnen. Nachdem die Angelsachsen fr kurze Zeit ihre Unabhngigkeit erlangt hatten, kamen sie infolge der unglcklichen Schlacht bei Hastings (1066), in der ihr König Harald von Wilhelm dem Eroberer, dem Könige von der Normandie, besiegt und gettet wurde, unter die Herr-schast der Normannen.1) Durch die Verschmelzung der alten keltischen und der fremden rmischen, angelschsischen und normannisch-sranzsischen Elemente entstand das englische Volk und die englische Sprache. Als im Jahre 1154 das normannische Herrscherhaus ausstarb, erbte das Geschlecht der Anjou-Plantageuet die englische Krone. Der erste König war Heinrich Ii. Er eroberte Irland und besa sast ganz Westfrankreich, wo er siegreich gegen feine aufstndischen Shne und ihren Verbndeten, den König von Frankreich, kmpfte.2) Sein Nachfolger Richard Lwenherz beteiligte sich am dritten Kreuzzuge, mute bei seiner Rckkehr aus Palstina zwei Jahre in deutscher Ge-sangenschast zubringen und die deutsche Lehnsherrlichkeit anerkennen. Er war Schwager Heinrichs des Lwen. Sein Bruder und Nachfolger Johann ohne Land verlor an den franzsischen König Philipp August fast alle englischen Besitzungen in Frankreich, geriet auch mit dem Papste Innozenz Iii. in Streit. Er mute England und Irland als Lehen aus seiner Hand nehmen und wurde von den geistlichen und weltlichen Groen seines Reiches gezwungen, den Groen Freiheitsbrief" (magna Charta libertatum) zu unterzeichnen, der die Grundlage der englischen Staatsverfassung bildet (1215). Eduard Iii. eroberte Wales, und da fein gleichnamiger Sohn dort geboren wurde, nannte man den englischen Thronfolger Prinz von Wales". Die Beteiligung der Be- '*) Vergleiche: Uhlands Taillefer". 2) Vergleiche: Uhlands Bertram de Born".

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 199

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
England. 199 Cordu«nleder, 6on Cordova benannt, die dort gefertigten Waf- fen waren beliebte Luxusartikel, und durch die Erfindung Papier aus Baumwolle zu bereiten, erwarben sich die Araber gleichfalls ein allgemeines Verdienst. Die Khalifen von Cordova achteten der von Bagdad nur wenig, ihre Macht stand mn höchsten in diesem Zeiträume, durch innere Zwietracht aber begann sie zu sinken seit dem Ende des 1 l. Jahrhunderts. h. 40. Eiiglan d. Hume’s history of England} Basel (’. Turneise» 12 B. Pr. 12 Thlr. Desselben Gcsch. v, England, a. d. Engl, übers, v. Tiumus Lüncb. 1806 — 12 B. Pr. 5 Thlr. Mcißuer's Gcsch. Englands nach Hume. Lcipz. 1 — 2 Thl. 1780 Pr. t Thlr. 12 Gr. Goldsmiths Ge sch. v. Engt. u. d. Engl. verb, und verm. v. Schrvckhseipz. Weidmann, 1774 — 76 Pr. 3 Thlr. 20 Gr. M. Eh. Sprcngels allgcni. Gesch. v. Großbrit. Halle 1783. Pr., 3 Thlr. Cootc's Gcsch. v. Eatzl. v. d. frühesten Zeit bis a»f d. 1.1783. a. d. Engl. Ubers, v. Reich.«,'eipz. 1703—94. Pr. 4 Thlr. Weltmanns Gcsch. Grdßbrik.berl. b. linger 1700. Pr. 2 Thlr. Heinrichs Gesch. v. Engl. Leipz. b. Kummer 1806 — 10.4 Th. Pr. 8 Thlr.8 Gr. Eingai-il's History of Engl, iron, the first invasion by the Romans to the accession of Mary, urnden 1825. 6 23, nebst §vrts. 8 B. übers, v. Kceih. E. 2l. v. Salis. Franks, a. M. 182 7 sg. Auf den Vorschlag des brittischcn Königs Vortigern wa- ren die Sachsen gegen die räuberischen Scoten und Picten herbei- gerufen worden. Sie kamen unter der Anführung von Hengst *4» und Horst, der Söhne Witigils, vertrieben die Feinde, setzten sich aber selbst fest in Vritanien, zogen hordenweise neue Schwar- me ihrer Landsleute nach, und gründeten die Heptarchie oder 7 kleine Königreiche, die einen Staatenbund bildeten. Sie hießen K ent, Su ssex, Essex, No rth uinberland, Osta nge ln, Mercia, Wessex. Durch den Abt Augustin, welchen der Papst Gregor der Große nebst 40 andern Geistlichen nach jenen Landen entsendete, wurde zuerst das Christenthum nach England 507 verpflanzt. Egbert, König von Wessex, vereinigte fammt- liche Reiche unter seinem Scepter und setzte den immer haust- 82? ger wiederkehrenden und plündernden Normannern einen tapfern Widerstand entgegen. Sein Tod war ein großes Unglück für seine 838 Unterlhanen,'denn sein schwacher und frömmelnder Sohn, Ethelwolf, vermochte durchaus nicht den fremden Räu- bern die Spitze zu bieten. Trotz der Bedrangniß seines Reichs unternahm er eine Wallfahrt nach Rom, wohin er seinen jüngsten 855 Sohil Alfred zwei Jahre zuvor abgeschickt hatte, damit der hei- lige Vater, Leo Iv., ihn segne. Er bewilligte selbigem den P e- terspfennig, was den Päpsten jährlich 365 Mancus eintrug z ein Mancus hatte den Werth 4- Krone, etwa 0 Groschen unseres Geldes. Nach Ethelwolfs Absterben regierten mit gleicher Unfähig-

5. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 13

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3. Die Bartholomäusnacht 1572 15 hat, habe ich den ehrenwerten und christlichen Entschluß erfahren, den er gefaßt hat, den Admiral und die anderen Personen von Hang zu töten, die zu dessen Anhang und Partei gehörten. Ich habe mich darüber gefreut, wie Sie Sich denken können, ebensosehr, weil es dem Dienste (Bottes und dem töohle der Religion förderlich war, so gefährliche Leute zu beseitigen, als weil es dazu beitragen wird, daß der König von Frankreich fester zu mir hält; denn es ist klar, daß von heute ab weder die deutschen Protestanten noch die Königin von England ihm trauen werden, — und weil ich es ebenso für gewiß halte, daß das für die schnellere Wiederherstellung der Ordnung in den Niederlanden große Bedeutung haben wird_____________ 4. Philipps stttgriff auf England, a) Äußerungen des Papstes Sixtus V. über Königin Elisabeth. Nach venezianischen Depeschen aus Rom.1 [31. Mai 1586:] Ich habe die Rechnungen über die Beträge eingesehen, die Paul Iii. dem Kaiser Karl V. in Deutschland hat zukommen lassen, ebenso die Verrechnung der Gelder, die Julius Iii. in Sachen Parmas hat flüssig gemacht, und der andern, die Paul Iv. — Gott möge es ihm verzeihen — den Franzosen gezahlt hat, um sie nach Italien zu bringen, und schließlich auch der Summen, die Pius V. der Liga beigesteuert; ich will dem König von Spanien viermal, ich sage viermal so viel für sein Unternehmen wider England geben. [Aber es müsse auch gleich jetzt gehandelt werden, wo die englischen Streitkräfte weit zerstreut feien.] [12. März 1588:] Das ist eine große Frau, und wenn sie katholisch wäre, so wäre sie eine beispiellose Erscheinung, und ich würde sie hochschätzen; sie läßt es in der Regierung ihres Reiches an nichts fehlen, und jetzt will sie auch in Konstantinopel den versuch anstellen, den König von Spanien von seinem Unternehmen abzulenken; sie macht alle erdenkliche Anstrengung, hat 140 Schiffe zur See; Dänemark und Sachsen gewähren ihr ausgiebige Geldhilfe; sie hat sich befestigt und hat die Gelegenheit benutzt, es mit aller Bequemlichkeit zu tun. [Philipp I!. dagegen habe schlechte Vorkehrungen getroffen.] [20. August 1588:] Idenn diese Frau nur katholisch wäre, möchte ich sie über die Maßen lieben; denn man kann sie nicht hoch genug preisen. Seht nur diesen Drake; was ist’s mit ihm? wie gering sind seine Kräfte! Nichtsdestoweniger hat er (1587) dem Könige in der Meerenge von Gibraltar 25 Schiffe verbrannt, ebensoviel im Hafen von Lissabon, hat überall gute Prisen gemacht, die Insel San Domingo ausgeplündert und steht jetzt in solcher Achtung, daß seine Leute für ihn ins Feuer gehen, um an feinem Gewinne teilzunehmen, die Gegner vor ihm fliehen, weil die Furcht sie antreibt. Ich bedauere, es sagen zu müssen, aber von dieser spanischen Armada gewärtige ich Schlimmes, und mir bangt vor einem Mißerfolg. 1 3m Auszug deutsch bei 111. Brosch, Zeitschr. f. allgemeine Geschichte, hrsg. von G. v. Zwiedineck-Südenhorst I (Stuttgart 1884) 776—790.

6. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 200

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Wiederho lungs - Tabellen. 1762 Sieg des Prinzen Heinrich bei Freiberg. 1756 — 1763 Englisch - französischer See- und Kolonialkrieg; Friede zu Paris. Ii. Friedrich als Leiter der Geschicke Europas. Innerer Zerfall Polens. Zettelungen Rußlands. Bürgerkrieg in Polen. Siegreicher Krieg der Russen gegen die Türken. Annäherung Josefs Ii. an Friedrich. 1772 Erste Teilung Polens zwischen Rußland, Österreich, Preußen. Josefs Ii. Pläne auf Bayern. 1778 — 1779 Bayrischer Erbfolgekrieg; Friede zu Teschen. 1785 Der deutsche Fürstenbund. Iii. Die Genesis der französischen Revolution. 1. Die literarische Bewegung. Die Aufklärung. Rationalismus. Deismus. Englische Aufklärer: Locke, Shaftesbury, Boling- broke, Hume. Französische Aufklärer: Yoltaire, Montesquieu (Esprit deslois), Rousseau (Contrat social), d’Alembert und die Encyklopädie, die Materialisten. Aufschwung des deutschen Geisteslebens: Klopstock, Winckelmann, Lessing, Herder, Kant. 2. Reformen des aufgeklärten Despotismus. Friedrichs d. Gr. Reformen in Preußen. Josefs Ii. Reformtätigkeit in Österreich. Reformen in Portugal (Pombal), Dänemark (Struensee), Schweden (Gustav Iii.). 1773 Aufhebung des Jesuitenordens durch Klemens Xiy. (1814 Wiederherstellung durch Pius Yii.). 3. Die Yolkswirtschaft. Neue, den Merkantilismus bekämpfende Theorien: der Physiokratismus und Industrialismus (Adam Smith, Wealth of Nations).

7. Geschichte der neuesten Zeit - S. 37

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Festlandsperre. Ii 31042. 37 England hatte während der langen Kriegszeit Frankreich und Hol-land die wertvollsten Kolonien und den Dnen das holsteinische Eiland Helgoland abgenommen, das es erst im Jahre 1890 wieder herausgab, und zwar an den Deutschen Kaiser. Vor einem kriegerischen Angriff schtzte es seine Lage und seine Flotte. Napoleon aber fate den Entschlu, das Festland, als dessen Herrn er sich fhlte, den Englndern zu verschlieen. Von Berlin aus verbot er allen Handel, ja den Briefwechsel mit England; er erklrte jeden Eng-lnder in dem ganzen Bereich der franzsischen Macht fr -kriegsgefangen, jede englische Ware als gute Prise, die schonungslos weggenommen und verbrannt wurde; die Eigentmer konnten sogar auf die Galeere geschickt werden. Kein englisches Schiff sollte in irgendeinem Hafen zugelassen und jedes Schiff irgendeiner andern Nation, das in England gewesen war und irgendeine Abgabe an die englische Regierung entrichtet hatte, den englischen Schiffen gleich geachtet werden. Dieser Fe st landsperre trat gem den Tilsiter Abmachungen auch Rußland bei. Besonders schwer lastete sie auf Preußen, dessen leb-Haft er Handel mit England dadurch unterbunden wurde; das Knigspaar sah mit eigenen Augen die englischen Schiffe aus dem Hafen von Memel verschwinden. Damals erstarb endgltig der deutsche Handel auf der Ostsee, den einst die Hanse geschaffen hatte. Dagegen veranlagte die Unmglichkeit, Zucker einzufhren, die Herstellung des Rbenzuckers, die sich spter zu einem blhenden Gewerbszweig entwickeln sollte. berhaupt kamen durch die Ausschlieung des englischen Wettbewerbs, zumal in der Rheingegend, mehrere Industrien zu bedeutendem Aufschwung: die Leineweberei in Mlhausen, die Woll- und Seidenweberei in Aachen und Krefeld; Baumwollspinnereien entstanden in groer Zahl am Rhein, aber auch in Bayern, in Sachsen und in Schlesien; Straburg wurde ein wichtiger Handelsplatz. 2. Wie die Ostseelnder muten die italienischen (Staaten ihre Hfen den Englndern schlieen; und als der Papst sich dem Machtspruch seines Schutzherrn nicht fgen wollte, lie Napoleon seine Truppen in den Kirchenstaat einrcken und nahm ihn in seine Verwaltung. Papst Pius Vii. antwortete mit dem Bannstrahl, worauf Napoleon den ehrwrdigen Kirchenfrsten nach Frankreich abfhren lie. Auch das wehrlose Portugal, das ganz von englischen Geschftsleuten abhngig war, besetzte ein fran-zsisches Korps; der König und sein Hof flchteten sich auf englischen Schiffen in das groe Nebenland Brasilien. Um England tdlich zu treffen, hatte Napoleon in Tilsit mit Alexander einen Zug nach Indien verabredet. Ehe er zur Verwirklichung dieses Ge-dankens schritt, wollte er die ganze Pyrenenhalbinsel unterwerfen und

8. Neuere Geschichte - S. 123

1895 - Leipzig : Reisland
I — 123 — eine Konvention zustande kam, wonach sich Napoleon, gegen Bürgschaft für die Unabhängigkeit des römischen Stuhles, verpflichtete, seine Truppe» innerhalb zweier Jahre aus Rom zu ziehen. Der Papst antwortete darauf mit der Eneyklika und dem Syllabns, worin er die neuen religiösen und politischen Grundsätze verwarf. Infolge der Konvention wählte Viktor Emannel Florenz zur Hauptstadt des Reiches. Doch auch Venetien sollte dem jungen Königreiche nicht vorenthalten bleiben. In dem großen deutschen Kriege 1866 war Italien Preußens Bundesgenosse. Die blutige Schlacht bei Custozza (24. Juni) hatte zwar die Folge, daß die Italiener ein ferneres Vorrücken ausgeben mußten, und der Seekampf bei Lissa (20.„Juli) fiel «och ungünstiger für diese aus. Trotzdem trat Österreich infolge der preußischen Siege Venetien an Napoleon ab, und dieser schenkte es Viktor Emannel. Nur der verkleinerte Kirchenstaat, beschützt von französischen Truppen, blieb dem Papste. Als aber im Dezember 1866 die fremden Krieger aus Rom nach der Küste abzogen, erhob sich Garibaldi, um auch diesen Landstrich für das Königreich Italien zu erobern. Schon rückte er auf Rom los; da traten ihm bei Mentana (am 3. Nov. 1867) die französischen uni) päpstlichen Truppen entgegen und vernichteten seine Scharen. So war die weltliche Herrschaft des Papstes durch französischen Schutz für jetzt gesichert, und Pins Ix. konnte nun an die Ausführung eines Lieblingsplanes denken. Er berief zum 8. Dezember 1869 ein großes Konzil nach Rom, um über die Befestigung des Glaubens, der Kirche und der Macht des Papstes zu beraten. Dasselbe sprach sogar am 14. Juli 1870 die Unfehlbarkeit (Jnfallibilität) des Papstes ans. Doch wurde der Glanz der päpstlichen Macht bald getrübt. Als infolge des deutsch-französischen Krieges 1870 die Franzosen den Kirchenstaat verließen, um in Frankreich zu kämpfen, wurde derselbe am 20. Sept. von italienischen Truppen besetzt und dem Königreiche Italien einverleibt. Dem Papste blieb nur noch ein kleiner Teil der Stadt Rom. 30. Alexander Ii. von Rußland. Frankreich hatte seit alten Zeiten ein Schutzrecht über die Katholiken in Palästina. Dieses machte Napoleon Iii. bei einem zwischen den römischen und griechischen Katholiken ausgebrochenen Streite geltend. Er erlangte bei der Pforte mehrere Vergünstigungen für die römischen Katholiken. Kaiser

9. Die neuere Zeit - S. 133

1855 - Koblenz : Baedeker
Ausbreitung des Christenthums. Gesellschaft Jesu. 133 und reformirten Kirche zu einer evangelischen erfolgte zuerst (1817) in Preußen, später auch in andern deutschen Staaten. d) Um die Ausbreitung des Christenthums unter den Heiden, namentlich in Hindostan, Hinterindien, Tibet, China, Japan, so wie in den neu entdeckten Ländern Amerika's, haben sich lange fast ausschließlich die geistlichen Orden verdient gemacht; insbesondere betrachteten die Jesuiten dieselbe als eine Hauptaufgabe ihrer Wirk- samkeit, und unter diesen zeichnete sich Franciscus Taverius (in den I. 1542 — 1552), der „Apostel der Indier", durch unerschrockenen Muth mib unermüdliche Ausdauer in dem Bekehrnngsgeschäfte aus. Zur Beförderung dieser durch die Entdeckungen der Spanier und Portugiesen angeregten Missionen stiftete Papst Gregor Xv. die congregatio de Propaganda fide (1622), womit Urban Viii. ein Seminarium für Missionäre aller Nationen (colleghnn de Propa- ganda fide) verband. Seitdem die bedeutendsten seefahrenden Nationen der protestantiscken Kirche an- gehörten, entwickelte sich ein doppeltes, zum Theil sich gegenseitig befehdendes Mis- sionswesen. Für die systematische Leitung der katholischen Missionen, welche jetzt fünf Länderbereiche (die Levante, Indien, China, Amerika, Australien) umfassen, sorgen sowohl die Propaganda in Rom, als einzelne religiöse Vereine, namentlich in Frankreich. Die protestantischen Missionen stehen unter der Leitung von Privatgesellschaften (in London, Schottland, Holland, Boston, Berlin, der Schweiz) »und diese werden von den Bibelgesellschaften unterstützt. e) Unter den neu gestifteten Orden gewann keiner eine größere Bedeutung als die von Ignatius von Loyola, einem spanischen Edelmanne, gestiftete und vom Papst Paul Iii. (1540) bestätigte Gesellschaft Jesu, deren Hauptzweck war, die Ausbreitung der Reformation zu hemmen und die Autorität der katholischen Kirche allgemein herzustellen. Nachdem dieser Orden, dessen Mitglieder als Prediger, Beichtväter, Lehrer und Schriftsteller eine höchst einfluß- reiche Wirksamkeit ausübten, sich über alle katholische Länder Europa's und über das spanische Amerika ausgebreitet hatte, begann um die Mitte des 18. Jahrh. die Verfolgung und Vertreibung desselben in katholischen Staaten, zunächst in Portugal (s. §. 28), dann in Frankreich (s. §. 26) und von den bourbonischen Höfen in Spanien, Neapel, Parma und Piacenza. Durch den Einfluß dieser Höfe ließ auch Papst Clemens Xiv. sich bewegen, den Orden gänzlich aufzu- heben (1773). Nur in Rußland bestand er fort, bis Papst Pius Vii. ihn wieder herstellte (1814).

10. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 140

1852 - Koblenz : Bädeker
140 Krieg mit Oesterreich. 2) Krieg mit Oesterreich 1809. Um seinen Lieblingsplan, England durch das Continentalsystem zu Grunde zu richten, auch im südlichen Europa durchzuführen, hatte Napoleon Portugal besetzt, den König von Spanien zur Verzichtung auf seine Krone gezwungen, und diese seinem eigenen Bruder Joseph, die von Neapel aber seinem Schwager Murat verliehen, und endlich auch die Aufhebung der weltlichen Gewalt des Papstes ausgesprochen, den Kirchenstaat mit dem französischen Reiche vereinigt, und den Papst selbst als Gefangenen nach Savona bringen lassen. Die ganze spa- nische Nation war mit großer Erbitterung und nicht ohne Erfolg gegen den ihr hinterlistig aufgedrungenen König aufgestanden, und dies ermuthigte den über jene Gewaltschritte empörten Kaiser Franz s. noch einmal die Waffen gegen den fremden Unterdrücker zu versu- chen und im Vertrauen auf die Stimmung des Volkes den Krieg an Frankreich zu erklären. Sein Aufruf an die deutschen Völker zur Theilnahme am Kampfe für die Freiheit des gemeinsamen Vaterlan- des blieb ohne Erfolg, und der ganze Plan wurde durch Napoleons Schnelligkeit vereitelt. Erzherzog Karl betrieb mit großen: Eifer eine neue Einrichtung des Heerwesens (die Errichtung einer allgemeinen Landwehr und ei- ner dreifachen Reserve), und als, Napoleon wegen dieser Rüstungen die Fürsten des Rheinbundes aufforderte, ihre Contingente in Bereit- schaft zu halten, beschloß der Wiener Hof, dessen Angriffe zuvorzu- kommen. Die Brüder des Kaisers, die Erzherzöge Karl und Johann, als Oberbefehlshaber der nach Baiern und Italien vorrückenden Armee, forderten durch Proclamationen an die deutschen Völker auf zur Theilnahine an dem Kampfe Oesterreichs für die Freiheit des deutschen Vaterlandes, jedoch ohne Erfolg. Das in Baiern unter dem Erzherzoge Karl eingerückte Heer ward vor: Napoleon haupt- sächlich mit deutscher: Truppen nach fünftägigen Gefechten (19.—23. April) bei Abendsberg, Landshut, Eckmühl, Regensburg mit groß- ßem Verluste über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt und Wien (13. Mai) zum zweiter: Male erobert. Ohne Aufenthalt ging Napoleon den: (freilich zu spät) zum Entsätze herbeieilender: Erzher- zoge Karl entgegen und erlitt nach einem zweitägigen Kampfe bei den unweit der Donau liegenden Dörfern Aspern und Esling (21. u. 22. Mai) die erste Niederlage. Nachdem er sich darauf mit der unter Eugen Beauharnais herbeigekommenen italienischen Armee
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