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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 57

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 57 - euch das zu wehren." Noch ärger machte es der andere Vogt. Einem Bauer aus dem Melchlal in Unterwalden ließ er um geringer Ursache willen ein Gespann schöner Ochsen vom Pfluge nehmen. Und als der Mann darüber jammerte, sagte des Vogtes Knecht: „Wenn die Bauern Brot essen wollen, so mögen sie sich selbst vor den Pflug spannen." Da schlug des Bauern Sohn, Arnold, den Knecht mit dem Stock, daß diesem ein Finger brach. Aus Furcht vor Strafe ergriff er die Flucht. Doch der Vogt rächte sich grausam an Arnolds Vater: er ließ dem alten Manne beide Augen ausstechen. 3. Der Rütlibund. Arnold verbarg sich in Uri bei Walther Fürst, einem angesehenen Landmanne. Dorthin kam auch Stauffacher aus Schwyz; und die Drei beschlossen, jeder solle mit vertrauten herzhaften Männern des Landes sprechen und erforschen, wes Sinnes das Volk sei, und ob es für feine Freiheit und Sicherheit kämpfen wolle. Bald darauf kamen sie, von getreuen Gefährten begleitet, in einer Nacht auf einer kleinen Wiese am See zusammen, die das N ü t l i genannt wurde, weil dort die Waldung ausgerodet war. Hier auf dem Rütli leisteten die Schweizer den heiligen Schwur, für die Freiheit des Landes mit Gut und Blut einzutreten. 4. Wilhelm Tell. Unterdessen stieg der Übermut des Vogtes Geßler immer höher. Eines Tages ließ er in Uri den österreichischen Herzoghut auf eine Stange hängen, und befahl, wer vorübergehe, solle dem Hute Ehrerbietung erweisen. Aber Wilhelmtell, so erzählt die Sage, ging mit seinem Knaben vorüber und beugte sich nicht. Sogleich führten ihn die Wächter gefangen zum Vogt. Der sprach: „Wohlan, Tell, du bist ein guter Schütze, so schieße denn einen Apfel vom Kopfe deines Söhnleins; fehlst du beim ersten Schuß, so kostet es dich das Leben." Tell bat flehentlich, ihm diesen Schuß zu erlassen. Umsonst, der Vogt drohte, ihn samt dem Knaben zu töten, wenn er nicht gehorche. Die Landsknechte banden das Kind, legten ihm den Apfel auf den Kopf und führten den Schützen weit davon. Da holte Tell zwei Pfeile aus dem Köcher, legte einen auf den Bogen und schoß. Und wirklich, mitten durchbohrt flog der Apfel dem Knaben vom Haupte. Alles Volk jauchzte laut auf. Geßler aber ließ den Tell noch nicht ziehen, er fragte ihn, wozu er den zweiten Pfeil hervorgeholt hätte. Da rief Tell ihm vor Wut bebend zu: „Mit diesem Pseil, Herr Vogt, durchschoß ich Euch, wenn ich mein liebes Kind getroffen hätte." Da ließ ihn Geßler binden und auf sein Schiff bringen, um ihn mit sich über den See nach Küßnacht zu nehmen und einzukerkeru.

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 188

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
188 Wenzel (1378 1400) und Ruprecht von der Pfalz. (14001410). 1. Wenzel, Karls ltester Sohn und Nachfolger, zeigte sich anfangs ttig fr den Frieden in der Kirche und im Reiche; aber schon bald der-fiel er in ein Leben voll von Miggang und Roheit. Er wurde ein leidenschaftlicher Jger, und wenn Jhzorn und Trunkenheit ihn ber-mannten, zeigte er oft die rgsten Ausbrche einer wilden Leidenschaft.') Whrend seiner Herrschaft versuchten die sterreicher abermals das freie Volk der Schweizer unter ihre Herrschaft zu bringen. Als sich nmlich mehrere Schweizer Städte beii Urkantonen angeschlossen hatten, zog Leopold von Ost erreich, der Nesse jenes Leopold, der bei Morgarten geschlagen war. nach der Schweiz, um den Abfall der Städte zu rchen. Bei Sempach (1386) stellten sich die Schweizer den sterreichern entgegen und errangen nach heldenmtiger Gegenwehr einen glnzenden Sieg3); Herzog Leopold verlor auf der blutigen Walstatt sein Leben. Die Erzhlung von der mutvollen Tat Arnolds von Winkelried, der im entscheidenden Augenblicke einen Arm voll Speere in seine Arme gedrckt haben soll, um der Freiheit eilte Gasse" zu mache, gehrt der Sage an. Seinen Aufenthalt nahm Wenzel fast bestndig in Bhmen; um das Reich kmmerte er sich fast gar nicht. Wegen der schwankenden Haltung, die er während des auch unter seiner Regierung fortdauernden Stdte-krieges einnahm, verlor er den letzten Rest von Ansehen und Einflu. Von auen her wurde das Reich an allen Seiten bedrngt. Im Westen dehnte sich das neuburgu ndi sche Reich immer weiter ans. Schwe-d.eu, Norwegen und Dnemark hatten sich zu einem Bunde (Union von Kalmar 1397) zusammengeschlossen, im Nordosten war durch die Vereinigung von Polen und Litauen ein gewaltiges Reich entstanden, und von Osten her drangen die Trken in ihren Eroberungen immer weiter vor. Die mchtige und reiche Stadt Mailand war von Wenzel gegen eine Geldsumme an Galeazzo Visconti abgetreten worden. Im Jahre 1400 wurde Wenzel als unntzlicher Entgliederer des heiligen rmischen Reiches" abgesetzt und an seine Stelle 2. Ruprecht von der Pfalz gewhlt. Er war persnlich ein tch-tiger Mann, anch fehlte es ihm nicht an gutem Willen, wohl aber an Macht, sich Ansehen zu verschaffen und dem Reiche den Frieden zu briugeu. ') Bekannt ist, wie er den hl. Johannes von Pomuk (Nepomnk) ergreifen und in die Moldau werfen lie. Nach einem dunklen Volksgerchte soll er sogar seine Gemahlin von seinen Jagdhunden, die sein Schlafgemach mit ihm teilten, haben zerfleischen lassen. *) 1300 Schweizer besiegten 6000 Oesterreicher.

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 248

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
248 in mehreren Treffen und stellte die Ruhe wieder her. Wohl 100 000 Bauern haben bei diesem unheilvollen Aufstande ihr Leben eingebt, und das Los der brigen wurde noch hrter als zuvor.') Die Wiedertufer. In Thringen hatte sich Thomas Mnzer, frher Weltpriester, au die Spitze der Bauern gestellt. Er wollte ein Reich stiften, in dem es weder Arme noch Reiche, weder eine geist-liche, noch eine weltliche Obrigkeit geben sollte. Er verwarf die Kinder-taufe und verordnete, da die Erwachsenen nochmals getauft werden mten. Auch er zog mit seinen Anhngern, alles plndernd und ver-wstend, durch das Land. Bei Frankenhausen (1525) wurden die Bailern vou dem Herzog Georg von Sachsen lind dem Landgrafen Philipp von Hessen geschlagen und auseinander gesprengt. Thomas Mnzer war geflchtet und hatte sich versteckt; er wurde aber ergriffen und starb reuig unter dem Henkersbeil. Die Wiedertufer in Mnster. 15831535. Von Holland her wohin sich die Wiedertufer geflchtet hatten, kamen sie nach Mnster i. W., um hier das Reich Sion" zu grnden. Auch hier plnderten sie Kirchen und Klster, zerschlugen kunstvolle Bilder und Statuen und derbrannten wertvolle Bchereien. Die Trme der Kirchen wurden abgetragen, die Vielweiberei wurde erlaubt und eine allgemeine Gtergemeinschaft eingefhrt. Johann Bockel-shn, ein Schneider aus Lehden, machte sich zum Könige und nannte sich König von Sion"; mit ihm verband sich der Bcker Mathiesen aus Har-lem, der Tuchhudler Kuipperdlliug aus Mnster und Krechting. In die Umgegend von Mnster sandten sie 28 Apostel, damit sich das Reich Gottes berallhin verbreite. Der Bischof von Mnster hatte whrenddessen die Stadt belagert; als die Not tu ihr aufs hchste gestiegen war, ffneten zwei Brger die Stadttore. Die Belagerer drangen ein und warfen die Wiedertufer uach blutiger Gegen-wehruieder. Ihre Hauptanfhrer Johann von Ley den, Kn ipp er d l lin g und Krechting wurden hingerichtet und ihre Leichname zum abschreckenden , Beispiele in eisernen Krben an dem Turme der Lambertikirche aufgehngt. b. Fortsetzung der Reformation in Deutschland. Inzwischen hatte sich die religise Nengestaltnug in Deutschland weiter entwickelt. Die Messe wurde abgeschafft, der Gottesdienst, desseu Mittelpunkt die Predigt bildete, in deutscher Sprache gehalten und von sieben Sakramenten wurden nur zwei beibehalten, die Taufe und das Abendmahl. Mnche und Nonnen verlieeil ihre Klosterzellen, das Klostergnt wurde eiugezogeu und den Geistlichen gestattet, sich zu verheiraten. I &>/// </.-<. . W *) Der Bauernkrieg bezeichnet die erste groe soziale Erhebllttg des unter-sten Standes in der Neuzeit mit kommunistischen Zwecken.

4. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 97

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
1. Karl V, und die Reformation. 97 1524—1525 1526 1526 1529 1530 1532 1532-1545 Ulrich Zwingli und die Reformation in Zürich. Erhebung und Tod Sickingens. Der große Bauernkrieg. Siege des Truchseß von Waldburg über die süddeutschen Bauern; Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen. Erster Krieg mit Franz I. von Frankreich. Schlacht bei Pavia. Franz gefangen. Erster Reichstag von Speier. Gründung evangelischer Landeskirchen. Die Reformation in Preußen (Albrecht von Brandenburg), Schweden (Gustav Wasa) und Dänemark. Ferdinand, Karls V. Bruder, erbt Ungarn und Böhmen. Türkenkriege (Suleiman). Zweiter Krieg mit Franz I. Plünderung Roms durch die deutschen Landsknechte. Der zweite Reichstag von Speier; die Protestation. Reichstag von Augsburg; die augsburgische Kon fession. Der schmalkaldische Bund. Tod Zwinglis bei Kappel. Der Nürnberger Religionsfriede. B. vom Nürnberger Religionsfriedcn bis zum Schmalkrcrldlfchen Kriege. Die Wiedertäufer (Jan Matthys und Jan Bockelfon) in Münster. Reformation in Württemberg (Ulrich), Brandenburg (Joachim Ii.) und Sachsen-Meißen (Moritz). Heinrich Viii. von England füllt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre. Karls V". Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält. Neubauer, Gejchichll. Lehrbuch. B. Iv. 6. Aufl.

5. Deutsche Sozialgeschichte - S. 71

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Bauern. Niederer Adel. 71 zu rücksichtslose Luther wohl nur an die offene Feldschlacht gedacht, wurden nun benutzt, an den Bauernrotten die Greuelthaten zu vergelten. Hatten sie doch in Thüringen an 80, in Franken an 50 Klöster und fast 300 Schlösser verwüstet. Vergebens suchten jetzt einzelne Bauernführer einzulenken, es war zu spät! Fast überall wurde die Empörung in rohem Übermute unterdrückt und viele Hundert Rädelsführer hingerichtet. In Ansbach z. B. ließ der Markgraf gegen den beschworenen Vertrag 70 Männern die Augen ausstechen — sie hätten ja gelobt, ihn nicht mehr ansehen zu wollen! — und verbot, die Wunden zu verbinden. — Ein Heer ohne Führer waren die Bauern, deshalb unterlagen sie dem durch kriegerische und diplomatische Machtmittel ihnen gewaltig überlegenen schwäbischen Bunde. Wo blieb aber der niedere Adel, der erbitterte Gegner der Fürstengewalt? Er hatte schon mehrere Jahre vor Beginn der Bauernaufstände seine Pläne (Einziehung der geistlichen Güter, Verminderung des Klerus, Aufstellung eines großen Reichsheeres zur Schwächung der Fürstenmacht) durchzusetzen gesucht, war aber damit völlig gescheitert. Sickingen mußte in seiner durch das „gottlose Schießen" zertrümmerten Burg Landstuhl 1523 sich ergeben und erlag daraus seiner Wunde; auch sein Freund Hutten starb in diesem Jahre elend und verlassen in der Schweiz. Für die Reichsritter gab es eben keine gesunde Stellung in der Gesellschaft mehr. Gerade sie aber hätten für die Bauern die besten Führer abgegeben. Nun blieben diese ohne die nötige einheitliche Leitung: die plumpen, sehr verschiedenartigen Kräfte wurden nicht gehörig organisiert und verwendet (Götz v. Berlichingen legte schon nach einer Woche die Hauptmannschaft nieder und wollte lieber im tiefsten Turme der Türkei liegen). Aber auch wenn dies der Fall gewesen wäre, so hätten die Bauern, allen andern Ständen gegenübergestellt, dauernde Erfolge doch nicht erringen können. Selbst mit dem Reformator an der Spitze wäre der Aufstand schließlich gescheitert. Die beiden großen Der niedere Adel.

6. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 118

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
nb Vierter Abschnrit< Vierter Abschnitt. Briefe. r. Eugenia an ihre Mutter (von Hirzel). Äre ersten Zeilen, die Sie von Ihren ausgewan- derten Töchtern erhalten, theuerste Mutter, datiren sich von dem unmuthigen Zürich, diesem ersten will- kommnen Ruhepunkt unserer Reise. — Schon sind wir seit zwei Tagen hier. Ihr Freund S. giebt sich Uns auf Unkosten seiner Person und Zeit mit seltner' Gefälligkeit hin, und in feiner interessanten Gesell- schaft haden wir bereits die ganze Stadt und ihre reizenden Umgebungen nicht ohne großes Vergnügen durchwandert. — Noch ist es unentschieden, ob wir morgen schon von hier aufbrechen werden; auf jeden Fall aber soll uns dann eine möglichst schnelle Reise durch die Cantone Aargau und Bern nach Veray bringen, wo wir vorläufig beschlossen ha- den, zum zweiten Male von unsrer werten, durch die Trennung von Ihnen doppelt weiten, Wande- rung auszuruhen. — Da es sich folglich leicht fügen könnte, daß Sie, außer diesen Zeilen, von Zürich aus nichts mehr, noch irgend früher, als von Veray, neue Nachrichten von uns erhielten, so möchte ich Sie zu Ihrer Beruhigung bitten, erst von diesem letztem Orte her wieder auf Briefe von uns zu rech- nen, die dann, wie wir hoffen, auch desto weniger ausbleiben sollen. Zu meiner Freude, liebste Mut- ter, ist es mir gelungen, den heutigen Abend ganz

7. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 6

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
6 Dionysius^) selig entschlafen. Sein Leib wurde von seiner Gattin Beatrix und seinen Shnen Johann und Otto nach Strauberg gebracht und auf dem Chor der Kirche der Predigermnche, die er gegrndet hatte,____ehrenvoll beigesetzt. 4a. Kulturbettigung der Zisterzienser im 13. Jahrhundert. (Teil I. Nr. 68.) 4b. Grndung einer Stadt im ostdeutschen Kolonisationsgebiet. (Teil I. Nr. 70.) 4c. Grndung eines Dorfes im ostdeutschen Kolonisationsgebiet. (Teil I. Nr. 71.) 5. Markgraf Otto Iv. mit dem Pfeile im Kampfe mit dem Erzslift Magdeburg. 1278. Quelle: Magdeburger Schppenchronik (Niederdeutsch)-). Buch Ii. bertragung aus dem Abdruck des niederdeutschen Textes in den Chroniken der niederschfischen Städte Leipzig 1860. (Die Chroniken der deutschen Städte vom 14.16. Jahrhundert. Bd. 7.) S. 156162. Im Jahre 1278 wurde Gnther von Schwalenberg zum Bischof gewhlt, aber noch nicht besttigt. Zu dieser Zeit war Markgraf Otto von Brandenburg ein Feind des Gotteshauses zu Magdeburg. Der zog heran mit groer Heereskraft und hatte Bhmen und Polen und Pommern in seinem Heere. Er kam bis nach Frohse an der Elbe). Dort lagerte er und verma sich trichterweise, er wolle des anderen Tages seine Pferde in den Dom zu Magdeburg einstellen. Am Abend sandte er Boten vor die Stadt, ebenso um Mitternacht und lie ersphen, was die Brger und der Bischof tten. Die Boten kamen wieder und sagten, es sei niemand da, das Volk sei ganz verzagt. In der Morgendmmerung sandte er abermals Boten vor die Stadt. Die kamen wieder und sagten, die ganze Stadt sei voll Posaunen, Pfeifen und Trommeln. Der erwhlte Bischof hatte nmlich die Fahne des heiligen Mauritius4) genommen, sie selbst ans den Marktplatz vor das Rathaus getragen und dort die Brger gebeten, ihm zu folgen. Dazu hatte sich das Volk bereit gefunden. Es erhob sich jetzt wie ein Mann und bestand den Markgrafen bei Frohse und gewann den Streit und fing den Markgrafen mit vielen Rittern und Knappen und fhrte ihn nach Magdeburg in die Stadt und legte ihn in Eisen und hielt ihn solange darin, bis man ihm eine Kiste aus dicken Bohlen hatte herstellen lassen. Darin legte man ihn. Die Kiste stand in dem Hose des Herrn von Querfurt, der da lag, wo nun das Chor von St. Nikolaus auf dem Neumarkte steht. Die Schlacht fand statt am Tage Pauli, des ersten Einsiedlers, d. i. vier Tage nach den 12 Nchten5). x) Dionysius ist der 9. Oktober. ) Die Magdeburger Schppenchronik, so genannt, weil ihr erster Verfasser Schreiber am Schffenstuhl zu Magdeburg war und auf Veranlassung seiner Herren, der Schffen, sein Buch verfate, ist eine Quelle ersten Ranges und zwar hauptschlich fr die Geschichte des Erzstistes Magdeburg und der angrenzenden Mark Brandenburg. Ihr Grundstock reicht bis zum Jahre 1372 und hat als Verfasser wahrscheinlich den Stadtschreiber Hein-rich von Lammspringe, der der die Zeit von 13501372 als Zeitgenosse berichtet. Das Werk ist dann bis zum Jahre 1516 fortgesetzt worden. Zu den Fortsetzern gehrt auch der noch zu erwhnende magdeburgische Syndikus Engelbert Wusterwitz. ) Frohse ist ein Flecken, etwa 12 km sdl. von Magdeburg an der Elbe gelegen. *) In der Stadt befand sich ein von Otto dem Groen gegrndetes Kloster, das dem heiligen Mauritius geweiht war. Daher geno dieser Heilige in Magdeburg groe Verehrung. 6) Der Kampf fand am 10. Januar 1278 statt; die 12 Nchte heit die Zeit von Weihnachten bis zum Feste der hl. drei Könige.

8. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 67

1835 - Berlin : Trautwein
67 §. 1. Der erste Kreuzzug. Vereinigung der nur zu Pferde den Kriegsdienst Leistenden, n<v mentlich bei Kampfspielen, welche, schon frühen Ursprungs, sich gegen 1100 zu regelmäßigen Turnieren gestalteten. Beschühung der Wittwen und Waisen, Verehrung der Frauen, Wahrhaftig/ keit und Kampf für die Kirche und den Glauben gelobte der Ritter, nachdem er als Edelknabe und Knappe gedient hatte, beim Ritterschläge. Durch die Kreuzzüge entstanden insbesondere die geistlichen Ritterorden, welche mit den Ritterverpflichtungen die Mönchsgelübde der Armuth, Keuschheit und des Gehorsams und die Verpflichtung, Pilger zu pflegen und zu schützen, ver/ banden und durch die Frömmigkeit der Zeit bald zahlreich und reich begütert wurden. Der Orden der Johanniter oder Hos- pitaliter ging aus einem, von Kaufleuten aus Amalfi um 1018 in Jerusalem für kranke Pilger gestifteten Kloster und Hospital hervor, indem des lehtern Mitglieder nach dem ersten Kreuzzuge zu einem besonder» Vereine zusammentraten, den Paschalis Ii. 1113 bestätigte, und der sich bald in Ritter, Priester und die- nende Brüder theilte. Der Orden der Templer wurde 1118 durch die Vereinigung von neun französischen Rittern begründet und 1128 von Honorius Ii. bestätigt. Die strenge und schwär- merische Frömmigkeit der Zeit zeigte sich auch in der Reform des verweltlichten Klosterwesens und in der Entstehung neuer Mönchsorden von strengerer Regel*). Anhang. Uebersicht der folgenden Kreuzzüge. Der zweite Kreuzzug (ii47 —1119)/ veranlaßt durch den Ver- lust Edessa's und unternommen von den Königen Konrad Iii. und Ludwig vil., führte nur zur erfolglosen Belagerung von Damask; der dritte (1189 — 1192), veranlaßt durch den Verlust Jerusalem's (1187) und unternommen von Kaiser Friedrich l. und Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Löwenherz von England, be- wirkte wegen des frühen Todes des ersten und der Eifersucht der lehtern fast nur die Eroberung Akkon's. Der vierte (1202—i20ä), *) Im Kloster Clugny entstand durch Herstellung (schon 910) und baldige Schcirsung der Regel des Benedictinerordens die (erste) cluniacensische Congrc» gation desselben; 1084 entstand der wegen seiner großen Strenge sich nicht weit verbreitende Karts,auserordcn in Chartreuse bei Grenoble, 1098 durch Schcirsung der Cluniacenserregel zu Citeaur der bald 2000 Klöster zählende Cistercienserorken und 1122 zu Premonlre bei Laon der fast ebenso verbreitete Prämonstratenserorden. 5

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 97

1855 - Heidelberg : Winter
97 ^ §. 101. Das Kaiserthum und das Papstthum. großmüthig, hielt die Vasallen mit gewaltiger Hand im Zaum, schlug die Slaven und Danen, brachte Böhmen und Polen unter deutsche Oberhoheit und brach die Macht der Magyaren durch die entscheidende Schlacht auf dem Lechfelde für immer. 955 Bon Adelhaid, der Wittwe des italischen Königs Lothar, gegen den Markgrafen Berengar von Jvrea zu Hilfe gerufen, zog Otto nach Italien, erhielt mit Adelheids Hand die lombardische Krone und ließ sich darauf zu Rom zum römisch-deutschen Kaiser krönen, 962 welche Würde er zu großer Macht und Bedeutung erhob. Sie blieb von ihm an stets bei den deutschen Königen. Seine drei nächsten Nachfolger aber Otto ll. (973—983), Ottoiii. (983—1002) und Heinrich ll. der Heilige (1002—1024) waren ihrer Aufgabe nicht gewachsen, so daß die großen Vasallen wieder mehr und mehr das Haupt erhoben und die Königsmacht schwächten. Die Verbindung mit Italien gab zwar unter Otto 1. der Kaisermacht großes Gewicht, diente aber unter seinen Nachfolgern nur dazu, die Papstmacht zu heben. Dagegen hatte jene Verbindung einen günstigen Einfluß auf die gelehrte Bildung Deutschlands. Diese war nach Karl dem Großen wieder in Verfall gerathen, wurde jedoch von den wissenschaftlich gebildeten Ottonen eifrig gepflegt, zu welchem Zwecke sie zu den vorhandenen Klosterschulen auch Dom - und Stiftöschulen anlegten, (z. B. in Corvey, Trier, Cö l n , H i l 0 es h ei m, Pader- born, Bremen), in denen die alten Klassiker gelesen wurden. Von den deutschen Gelehrten jener Zeit nennen wir Rhabanus Mau rus, Abt zu Fulda, den „Vater und Pfleger der Schulen"; den Geschicht- schreiber Ditmar von Merseburg und den Mönch Lambert von Aschaf- fenburg. Um die deutsche Sprache machten sich besonders verdient Otfried. Vorsteher der Klosterschule in Weissenburg, durch seine gereimte Evangelien- harmonie und der Abt Notker von St. Gallen durch seine Psalmenüber- setzung. Das Christenthum breitete sich im 10. und 11. Jahrhundert unter den Böhmen und Pommern aus, nahm aber innerlich großen Schaden durch den Fchdcgeist der Fürsten und Ritter, durch den in den Klöstern sich aufhäufenden Reichthum, durch die Unwissenheit des hohen und nie- dern Klerus und durch den Verfall der Klosterzucht. 3. Die Uebermacht der pcipftlichen Herrschaft. Dtttmar's hlstor. Atlas. Tas. X. 1. Das Kaiserthum und das Papftthum zur Zeit der fränkischen Kaiser. §. 101. Den wesentlichsten Einfluß auf die Zustände im Mittelalter- Leitfaden der Weltgeschichte. 7

10. Geschichte des Mittelalters - S. 212

1872 - Münster : Coppenrath
212 Fast zu gleicher Zeit wurde der Dominicaner- oder Prediger-Orden gestiftet. Der Stifter desselben ist der h> Dominicus, aus einer adeligen Familie 1170 zu Calaroga in Altkastilien geboren, seit 1199 Priester und Canonicus an der Domkirche zu Osma. Auf einer Reise, die er mit seinem Bischfe im sdlichen Frankreich machte, sah er mit innigem Mitleide, wie hier, in dem Gebirge der Sevennen, besonders um die Stadt Alby herum, aus Mangel an guten Predigern so viele Christen in manchen Stcken von den Lehrstzen der Kirche ab-gewichen waren und verderbliche Grundstze verbreiteten. Man nannte die Verirrten A l b i g e n s e r. Dominicus entbrannte von heiligem Eifer, die irrenden Brder in den Schoo der Kirche zurckzufhren. Darum verband er sich mit mehren gleichgestnnten Mnnern zu dem menschenfreundlichen Geschfte, berall umherzureisen und die irrenden christlichen Mitbrder zum katholischen Glauben zu bekehren. Damit war der Grund zu einem neuen Orden gelegt. Wie der Franciscaner-Orden, so whlte auch dieser sich die vollstndige Armuth, so da die Mnche nur von ihrer Handarbeit und von den milden Gaben der Glubigen lebten; daher wurden sie Mendkanten (Bettler) genannt (von dem lat. Worte mendicare d. i. betteln)-Zu dieseu beiden Mendicanten-Orden, die vom Papste besttigt und mit manchen Vorrechten vor den Weltgeistlichen ausge* stattet wurden, kam als dritter der Karmeliter-Orden der nach Europa verpflanzten Eremiten vom Berge Karmel in Palstina (1247), und noch etwas spter als vierter der Augustiner - O rden (1256), indem sich Einsiedler nach der Regel des h. Augustinus zu einem Klosterleben vereinigten Die meisten dieser Orden, wenn sie auch noch so arm und ein* fach lebten, theilten ihr Brod mit den Armen und Fremden, besonders zur Zeit der Huugersnoth, und hielten den Geist der Stiftung durch regelmige Versammlung ihrer Vorsteher anf^ recht. Die Klster selbst standen in enger Verbindung und strenger Unterordnung. Jede Provinz hatte zur Aufsicht ew gemeinsames Oberhaupt, Provinzial genannt. So war das
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