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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 22

1911 - Erfurt : Keyser
— 22 — Not, und rot sind heute noch die Bänder am Hut des Hochzeits-bitters und der Festgäste bei einer echten Thüringer Bauernhochzeit. — Donar war der Donnerstag heilig, und abergläubische Erfurter erwarten heute noch am Himmelfahrtslage, wenn sie den ersten großen Ausflug in die weitere Umgegenb der Stadt unternehmen, des Gottes stürmische Rebe. Unter dem Christentum ist Petrus der hauptsächlichste Stellvertreter Donars geworben. Er soll, wie man oft, aber nicht sehr schön sagen hört, Wenns borniert, Kegel schieben. Die heutigen Petersberge waren früher Tonars-bercte, und Petersklöster und Peterskirchen erbauten die ersten christlichen Senbboten gern an Donar geweihten Opserstätten, wie es auch bei uns in Erfurt geschehen ist. Ostara: Donars Schwester Ostara, die Gemahlin des Frühlingsgottes Fro, war bett alten Thüringern besonders lieb, brachte sie ihnen boch nach langem, hartem Winter das neue Frühlingslicht. Ihr zu Ehren hielten sie an heiligen Orten Opferschmäuse und zünbeten Opserseuer an, in welche sie Frühlingsblumen warfen. Ostaras Verehrung war so allgemein verbreitet, daß die christlichen Priester das Auferstehungsfest des Herrn Ostern nannten, um bei unsern Altvorderen den Eingang des neuen Glaubens zu erleichtern und zu sichern. Mancher heutige Osterbrauch ist noch heidnischen Ursprungs, z. B. das Osterei. Wohl sagt man, das Osterei ist dem Christen das Sinnbild des aus dem Grabe zum Leben erstandenen Erlösers, doch war es den heidnischen Thüringern schon lange vorher ein Zeichen des wiedererwachenden Lebens im Frühling. Sie beschenkten sich mit Ostaraeiern, die sie der Göttin zu Ehren gelb, ihrem Bruder aber zu Ehren rot färbten. Auch kannten sie den Osterhasen, den Liebling der heutigen Kinderwelt, als ein der Lichtspenderin heiliges Tier. Tippia: Zn den guten Gottheiten, welche die Verehrung unserer Altvorderen erfuhren, gehörte auch Sippia, Donars Gemahlin, die Beschützerin der Freundschaft und Verwandtschaft und die Göttin der Fruchtbarkeit. Zu ihr veranstaltete man im Frühling Bittgänge, um Wachstum der Feldfrüchte und eine reiche Ernte zu erflehen. Das christliche Zeitalter behielt diese Bittgänge bei. In Erfurt bestehen sie heute noch als die Prozessionen nach Schmidt-stedt. An die Stelle der Sippia ist die Jungfrau Maria getreten, die sich der Deutsche am liebsten mit goldigem Haar, als dem Abbild des goldfarbigen Getreidesegens, dachte. Das Goldhaar der heiligen Jungfrau zeigen in besonderer Schönheit die Bilder eines Lucas Cranach, z. B. „die Verlobung der bl. Katharina" im Erfurter Domchor, auf welchem Gemälde das Haar der Madonna in schimmernden Goldfäden prangt. Ziu: Wenn wir auch feine Anklänge mehr an Zin, den Kriegsgott und den Hüter des Rechts, im heutigen Thüringen finden, so wurde ihm hier sicher dieselbe hohe Verehrung zuteil, die er überall bei den Germanen genoß. Bestimmt wissen wir, tz.

2. Geschichte des Altertums - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die römische Königszett. 57 oder ein Gewerbe trieben; die Sklaven waren unfreie Leute, die man verkaufen, ja auch töten konnte. Streng herrschte die Sitte. In der Familie besaß der Hausvater eine unbeschränkte Gewalt; ihm gegenüber waren auch Weib und Kind rechtlos. Mit peinlichster Sorgsalt wurden alle gottesdienstlichen Verpflichtungen ausgeübt. Als obersten Gott verehrten die Römer den Jupiter, der ein Himmelsgott war wie der griechische Zeus; seine Gemahlin Juno entspricht der Hera. Minerva ähnelt in vielen Dingen der Athene; Neptunns ist wie Poseidon der Gott des Meeres, Vnlkanus wie Hephästus der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herdgöttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis, Mars dem griechischen Ares; neben ihm verehrte man als zweiten Kriegsgott Quirinus, den zum Himmel erhobenen Romulus. Andere Gottesdienste, wie den des Apollo und des Herkules, haben die Römer später von den Griechen übernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schützer des Heims und der Familie. § 60. Die römische Kömqszeit. Die Überlieferung über die römische Königszeit ist durchweg sagenhast. Als zweiten König nennt die Sage N u m a Pompilius; sie erzählt, er habe nach dem Rate der Nymphenuma Pom. Egeria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt: das Priestertum Pwu*' der Vestalinnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Pontffices, deren oberster der Pontifex Maximus war und die eine Aufsicht über den gesamten Gottesdienst ausübten, und das der A u g u r n, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten. Seinem Nachfolger Tullus Hostilius wird die Eroberung der Tullus bisherigen Hauptstadt von Latium, Alba Longa, zugeschrieben. Die^"“"° Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zufällig bei beiden Heeren befanden, der römischen Horatier und der albanischen Curiatier, herbeigeführt worden fein: zwei Horatier fielen; "der der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier^ die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mußte Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstört. Der vierte König Roms, Ancus Martins, soll Roms Herrschaft «mu. M«. bis zum Meere ausgedehnt und an der Tibermündung die Hafenstadt Ostia ** angelegt haben. 2luf die Regierung bes Slncus folgte bi- eines ftemben Geschlechts-

3. Das Altertum - S. 61

1897 - Leipzig : Voigtländer
61 wurden durch die Wlfin des Krieasaottes Mars wunderbar erhalten, dann durch einen Hirtm^Faumlus) gerettet und auferzogen. Heran-gewachsen tteten sie den Amulius und setzten ihren Grovater Nunntor wieder als König von Albalonga ein. Dafr gestattete ihnen dieser, am linken Tiberufer auf dem pa latinischen Hgel eine Stadt zu grnden, 753 (?). Der Streit der Brder, wer von 753 ihnen der neuen Stadt den Namen geben sollte, wurde durch Vogel- " flug fr Romulus entschieden, der die Stadt Rom nannte. Als Remus spottend der die niedere Stadtmauer sprang, erschlug ihn Romulus. 41. Die Könige. Anfangs stand Rom unter Knigen. Nach der berlieferung herrschten deren nacheinander folgende sieben: Romulus, Numa Pompilius, Tullus Hostilius, Ancus Marcius, Tarquinius Priscus, Servius Tullius und Tarquinius Superbus. A. Die fnf ersten Könige. Von den fnf ersten Knigen Roms wird Folgendes erzhlt: 1. Romulus vergrerte rasch die Bevlkerung der neuen Stadt, be-sonders durch Aufnahme der Sabiner, welche nach dem Raube ihrer Tchter Rom bekriegten, bald aber sich mit den Rmern zu einem Staat vereinigten. Nachdem Romulus während eines Unwetters in den Himmel entrckt war, wurde er hinfort als Gott Quirinus verehrt. 2. Numa Pompilius, ein Sabiner, gab Religionsgesetze und erbaute den I a n u s t e m p e l, der nur im Kriege offen stehen sollte, aber wh-rend seiner milden und friedlichen Regierung geschlossen blieb. Den Gtterdienst leiteten Priester, an deren Spitze der Oberpriester (Pon-tlsex Maximus) stand. Unter ihnen waren besonders einflureich die Au--giixn, denen es oblag, bei wichtigen Gelegenheiten aus dem Fluge und dem'ge-schrei der Vgel oder dem Fmen der heiligen Hhner den Willen'der Götter deuten., Andere Priester weissagten aus den Eingeweiden der Opfertiere. Die (4) vestalischen Jungfrauen hteten das Feuer im Tempel der Gttin Vesta. 3. Tullus Hostilius, ein Rmer, unterwarf nach dem Zweikampfe der 3 Horatier mit den 3 Curiatiern diealbaner, lie ihren ver-Menschen Anfhrer (Mettus Fuffetius) hinrichten, zerstrte die Stadt Ulbalonga und verpflanzte ihre Bewohner nach Rom. 4. Ancus Marcius, ein Enkel des Numa, grndete die Hafenstadt Ostia an der Tibermndung. 5. Tarquinius Priscus, der aus Etrurien eingewandert war, erbaute die Z lmck en (unterirdische Kanle) und legte das Forum (Markt-

4. Das Altertum - S. 79

1897 - Leipzig : Voigtländer
79 ihre geistige Bildung unter den Vlkern des Altertums hervorragten, so waren die Rmer das grte Herrschervolk. Kein anderes Volk hat so wie sie es verstanden, einen Staalm staffen und groß und mchtig zu machen. Daher gelangten sie von den kleinsten Anfngen aus allmhlich zur Weltherrschaft, daher zur vollkommensten Ausbildung des K ri e g s w e s e n s, der Staatsverwaltung und der Rechtspflege. Auch die Reli-gi on, welche mit dem nchternen Dienst heimischer Gottheiten die Verehrung griechischer Götter verband, war wesentlich Staatsreligion, unter der Leitung des Staates stehend und seinen Zwecken dienend. Die rmische Religion verband mit dem nchternen Dienste heimischer Gottheiten (Janus mit 2 Gesichtern, der Saatengott Saturn, der herdenbeschtzende Faunus, die Laren und Penaten) die Verehrung griechischer Götter (Jupiter, Mars, Juno, Minerva, Diana, Vesta). Hhere geistige Bildung entwickelte sich erst spt und wurde nie Ge-meingut des Volkes, sondern blieb Eigentum der Vornehmeren. Erst nach der Unterwerfung Unteritaliens und Siziliens und besonders nach der Eroberung Griechenlands, als eine groe Menge griechischer Kunstwerke nach Rom kam und griechische Knstler, Dichter und Gelehrte sich dort niederlieen, reiften allmhlich Knste und Wissenschaften heran, die spter im Zeitalter des A u a u st us ilire hchste Blte erreichten. Doch blieben die Griechen unerreicht bare Vorbilder sr die roheren, weniger kunstsinnigen Rmer. Die Baukunst brachte schon in frherer Zeit gewaltige Werke hervor, indem die Rmer den von den Etruskern berkommenen Boaenbau zu gro-artigen praktischen Bauwerken, wie: Histra|eii,Jbrceen, Wasserleitungen (Aqudukten) verwendeten (s. Tas. Iv, 9). Den Gewlbebau bildeten die Rmer in 3 verschiedenen Systemen aus: Tonnen-gewlbe, Kreuzgewlbe und Kuppel. Als die Rmer die griechische Kunst kennen lernten, verband sich mit dem etruskischen Bogenbau der griechische Sulenbau; in dieser Verbindung besteht das Wesen des rmischen Baustiles. Unter den 3 griechischen Sulenordnungen bevorzugten die Rmer den korinthischen Stil. Unter den verschiedenen Arten von Bauwerken find folgende hervorzuheben: Die Tempel und die Theater entsprachen im wesentlichen den griechischen Vorbildern. Das Amphitheater, fr die Gladiatoren- und Tierkmpfe bestimmt, hat eine ovale Form; in der Mitte ist die arena (Kampfplatz), ringsherum die Zuschauersitze. Der Cirkus (Rennbahn), fr die Wagen- und Pferderennen bestimmt, bildet ein langes, schmales Rechteck, das an einer der kurzen Seiten abgerundet ist (Tas. Iv, 4 u. 5). Das Forum (Marktplatz) ist ein ffentlicher Platz, von Sulenhallen umgeben. Die Bafi.-lna^Mrichtshalle) bildet ein Rechteck und ist der Lnge nach in 3 j)ammej8flume (Sliffe) geteilt, die dur^Suleu^Meunt sind; hinter dem Mittetraum ist ein halbkreis-frmiger Ausbau (Apsis). Das rmische Haus enthlt folgende Rume: vestibulum

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 65

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
65 auf halbem Wege dem Herrn entgegen, Fasten M an die Thür seines Hauses, Almosen öffnet seine Pforte." Er verbot den Genuß des Weines und des Schweinefleisches, gestattete aber die Vielweiberei. 34, Winfried. Bonifaeius (755). 1. Als sich schon verschiedene Völker, z. B. die Angelsachsen in England und die Franken unter ihrem Könige Chlodwig, zum Christenthum bekehrt hatten, herrschte in Deutschland noch das Heidenthum. In ihren geheiligten Hainen hatten die Deutschen ihrem obersten Gott Wodan oder Allvater Altäre von großen Granitblöcken erbaut, auf denen zur Zeit der drei großen Feste selbst Menschen geopfert wurden. Sie beteten auch zu Thor, dem Gott des Donners, zu Ziu, dem Gott des Krieges, zu Hertha, der Göttin der Erde, und Freia, der Göttin der Liebe. Um sie zu bekehren, kamen aus England fromme Männer zu den deutschen Brüdern. Einer dieser Männer war Willibrord, der sich hauptsächlich Friesland als Arbeitsfeld ausersehen hatte. 2. Sein großer Nachfolger war Winfried, der Apostel der Deutschen. Derselbe wurde im Jahr 680 von angesehenen Eltern in England geboren. Obgleich er von seinem Vater für einen weltlichen Stand bestimmt war, so erhielt er auf seinen Wunsch doch die Erlaubniß, den Heiden Deutschlands das Evangelium zu verkündigen. Er gieng zuerst nach Friesland, wo der Herzog Ratbod herrschte. Dieser Fürst war schon einmal im Begriff gewesen, sich taufen zu lassen. Als er aber den Fuß ins Wasser gesetzt hatte, wandte er sich nochmals an den Bischof und sagte: „Du hast mir von Himmel und Hölle erzählt; sage, wo sind meine Vorfahren?" Der Bischof erwiderte: „Sie sind nicht getauft und als Heiden gestorben und darum ohne Zweifel der Hölle übergeben." Da zog Ratbov seinen Fuß zurück und sprach: „So will ich denn lieber mit meinen Waffengefährten in der Hölle sein als mit euch im Himmel." Winfried blieb hier nicht lange. Er gieng, nachdem er zuerst seine Heimat besucht hatte, nach Rom zum Papste, der ihm den Namen Bonifaeius, d. i. Wohlthäter, gab und ihn mit Reliquien und Empfehlungsschreiben versah. Darauf eilte er nach Thüringen; aber als er dort kurze Zeit gewirkt hatte, hörte er, daß der Friesenfürst gestorben war. Bonifaeius hoffte nun in Friesland eine bessere Ausnahme zu finden, als es in Thüringen der Fall gewesen war; daher schiffte er sich 719 dort ein. Drei Jahre blieb er in Friesland und unterstützte den alten, nun fast achzigjährigen Bischof Willibrord mit glücklichem Erfolg. Willibrord wollte ihn in seinem hohen Alter zu seinem Nachfolger bestimmen; aber Bonifaeius glaubte, diesen Antrag zurückweisen zu müssen, da er sich gedrungen fühlte, im Innern Deutschlands das Evangelium zu verkündigen. Als Willibrord daher im Jahre 722 starb, gieng Bonifacius wieder nach Hessen und Thüringen. Der Papst Gregor Ii. ernannte ihn zum Bischof der in Erzählungen «. d, Weltgesch. 5

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 47

1896 - Leipzig : Voigtländer
47 Servius Tullius und Tarquinius Superbus. Auf sie werden die ltesten Staatseinrichtungen zurckgefhrt. 1. Romulus soll den Senat eingesetzt haben, der ursprnglich aus 100, spter aus 300 Mitgliedern bestand. Die Sage vom Raub der Sabinerinnen. Die lteste Verfassung. Das altrmische Volk umfate, wie es aus der Vereinigung dreier Gemeinden erwachsen war, drei Teile oder Tribus. Diese zerfielen in je 10, zusammen also 30 Curien, die aus je zehn (im ganzen300) sogenannten Geschlechtern bestanden. Wer einem dieser Ge-schlechter angehrte, war rmischer Brger. Diese (Voll-)Brgerhieen auch Patricier. Aus ihnen ging der Senat (Rat der Alten) hervor, der dem Könige in wichtigen Fllen Rat zu erteilen hatte. Neben den Patriciern gab es einen zweiten Stand, die Pleb ej er. Es waren die Fremden, die sich in Rom niedergelassen hatten. Sie besaen keine politischen Rechte. 2. Numa Pompilius, ein Sabiner, gab Religionsgesetze und erbaute den Janustemp el, der nur im Kriege offen stehen sollte, aber während seiner milden und friedlichen Regierung geschlossen blieb. Den Gtterdienst leiteten Priester, an deren Spitze der Oberpriester (Pon-tisex Maximus) stand. Unter ihnen waren besonders einflureich die Augurn, denen es oblag, bei wichtigen Gelegenheiten aus dem Fluge und dem Geschrei der Vgel oder dem Fressen der heiligen Hhner den Willen der Götter zu deuten. Andere Priester weissagten aus den Eingeweiden der Opfertiere. Die vestalisch en Jung-srauen hteten das Feuer im Tempel der Gttin Vesta. 3. Tullus Hostilius, ein Rmer, unterwarf nach dem Zweikampfe der 3 Horatier mit den 3 Curiatiern die Albaner, lie ihren verrteri-schen Anfhrer (Mettius Fuffetius) hinrichten, zerstrte die Stadt Albalonga und verpflanzte ihre Bewohner nach Rom. 4. Ancus Marcius, ein Enkel des Numa, grndete die Hafenstadt Ostia an der Tibermndung. 5. Tarquinius Priscus, der aus Etrurien eingewandert war, erbaute die Kloaken (unterirdische Kanle) und legte das Forum (Marktplatz) und den Circus Maximus (Rennbahn) an. Wenn von der Sage diese ltesten Bauwerke, namentlich die Kloaken, in denen bereits der Gewlbebau angewandt ist. auf den aus Etrurien stammenden König Tarquinius Priscus zurckgefhrt werden, so entspricht dem jedenfalls die Thatsache, da die Rmer ihre lteste Kultur, namentlich die Baukunst, den Etruskern zu ver-danken haben, und da insbesondere die Erfindung des Bogen- und Gewlbebaues von den Etruskern herrhrt. 6. Servius Tullius bildete Roms lteste Verfassung weiter aus. Er teilte das gesamte Volk, Patricier und Plebejer, nach dem Vermgen in 5 Klassen (und innerhalb dieser Klassen in 193 Centurien, Hundert-

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 64

1891 - Leipzig : Voigtländer
64 er kriegerische Romulus, während eines Unwetters in den Himmel entrckt, wurde hinfort als Gott Quirinus verehrt. 2. Numa Pompilius, ein Sabiner, gab Religionsgesetze und er-baute den Janustempel, der nur im Kriege offen stehen sollte, aber während seiner milden und friedlichen Regierung geschlossen blieb. Die Leitung des Gtterdienstes hatten Priester, an deren Spitze der Oberpriester (Pontisex Maximus) stand. Unter ihnen waren be-.sonders einflureich die Augurn, denen es oblag, bei wichtigen Ge-legenheiten aus dem Fluge und dem Geschrei der Vgel oder dem Fressen der heiligen Hhner den Willen der Götter zu deuten. Andere Priester weissagten aus den Eingeweiden der Opfertiere; die (4) vestalischen Jungfrauen hteten das Feuer im Tempel der Gttin Vesta. Auch der rmische Kalender wird auf Numa zurckgefhrt. _3. Tullus Hoftilius, ein Rmer, unterwarf nach dem Zweikampfe der 3 Horatier mit den 3 Curiatiern die Albaner, lie ihren verrterischen Anfhrer (Mettius Fuffetius) hinrichten, zerstrte die Stadt Albalonga und verpflanzte ihre Bewohner nach Rom. 4. Ancus Marcius, Enkel des Numa, grndete die Hafenstadt Ostia an der Tibermndung. 5. Tarquinius Priscus, der aus Etrurien eingewandert war, erbaute die Kloaken (unterirdische Kanle) und legte das Forum (Marktplatz) und den Circus Maximus (Rennbahn) an. Auf Anstiften der vom Throne ausgeschlossenen Shne des Ancus wurde er ermordet und durch die List der Knigin Tanquil sein Schwiegersohn Servius Tullius zum König erhoben. Wenn von der Sage diese ltesten Bauwerke, namentlich die Kloaken, in denen bereits der Gewlbebau angewandt ist, aus den aus Etrurien eingewanderten König Tarquinius Priscus zurckgefhrt werden, so ent-spricht dem jedenfalls die Thatsache, da die Rmer ihre lteste Kultur, namentlich die Baukunst, den Etruskern zu verdanken haben, und da insbesondere die Erfindung des Bogen- und Gewlbebaues von den Etruskern herrhrt. 6. Servius Tullius bildete Roms lteste Verfassung weiter aus. Er teilte das gesamte Volk, Patrizier und Plebejer, nach dem Vermgen in fnf Klassen und innerhalb dieser Klassen in 103 Centurien (Hundertschaften) ein. Nach dieser Ein-teilung wurden die Steuern und der Kriegsdienst geregelt. Auerhalb der snf Klassen standen als sechste Ordnung die

8. Geschichte des Altertums - S. 202

1889 - Wiesbaden : Kunze
202 Dritter Abschnitt. Einleitung. Volkes entsprechend mit Ehrfurcht und heiliger Scheu verehrten. Die Einführung griechischer Kultur in Italien seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. änderte bei den Römern auch manche religiöse Vorstellungen, und führte zu einer Verschmelzung des etruskischen, latinischen und sabinischen Reliqionswesens mit dem griechischen; nach den Eroberungen in Asien und Ägypten fanden selbst asiatische und ägyptische Gottheiten Verehrung. Die Götter. Die oberste Stelle der Nationalgottheiten nahm Jupiter (der griechische Zeus) als Gott des Himmels und der Erde und als Schutzgott Roms ein. Ihm am nächsten stand Mars, der Kriegsgott, Gott des Ackerbaues und der Viehzucht. Quirinus hieß der Kriegsgott bei den Sabinern. Als Gott der Saaten wurde Saturnus verehrt. Der Gott des Anfangs und des Ausgangs, der Lenker des Jahres und der Zeiten war Janus. Er wurde mit zwei Gesichtern dargestellt, mit einem jugendlichen, das vorwärts, und einem alternden, das rückwärts blickte. Sein Bild schmückte die Pforten von Tempeln, Häusern und Städten; nach ihm hat der Monat Januar seinen Namen. In Rom war ihm, angeblich von dem König Numa Pompilius, der Janustempel erbaut, der beim Ausbruch eines Krieges zum Gebet geöffnet wurde, im Frieden aber geschlossen blieb. Der Gott der Erde war Tellus. Vesta war die Göttin des Herdfeuers. In ihrem Tempel hatten vier, später sechs Jungfrauen, die Vesta linnen, als Priesterinnen das heilige Feuer zu unterhalten, dessen Erlöschung als schlimme Vorbedeutung angesehen wurde. Die vestalischen Jungfrauen wurden schon als Kind zu diesem Amte ausgewählt, blieben 30 Jahre im Dienste der Göttin und standen bei dem Volke in hohen Ehren. Begegneten sie absichtslos einem Verbrecher, der zum Richtplatz geführt wurde, so wurde diesem die Freiheit geschenkt. Man forderte von den Priesterinnen aber auch einen tadellosen Lebenswandel und genaue Führung des Tempeldienstes; Vergehen wurden bei ihnen streng bestraft. Die Vestalinnen bildeten ein Kollegium und hielten Versammlungen ab. Allmählich wurde der ganze olympische Götterkreis der Griechen bei den Römern eingeführt und mit lateinischen Namen benannt (§. 13,1). Auch viele der niederen griechischen Gottheiten fanden Eingang, so die Grazien (Chariten), die Parzen (Mören), Aurora (Eos), Amor (Eros), Bacchus (Dionysos), Faunus (Pan). Ferner wurden Begriffe personifiziert und verehrt, z. B. Fortuna (das Glück), Viktoria (der Sieg), Fides (die Treue), Konkordia (die Eintracht), Pietas (die kindliche Liebe und Anhänglichkeit),

9. Geschichte des Altertums - S. 210

1889 - Wiesbaden : Kunze
210 Dritter Abschnitt. Erster Zeitraum. Zwischenregierung wurde der Sabiner N u m a P o m p i l i u s, der Schwiegersohn des Titus Tatius gewählt. Er führte eine friedliche Regierung, verbesserte die Zeitrechnung, beförderte den Ackerbau und ordnete das Religionswesen (§. 31, 2), wobei die Nymphe ©geriet seine Beraterin gewesen sein soll. Dem Gott Janus erbaute er einen Tempel, der während seiner Regierung geschlossen blieb. Nach Abgrenzung des Grundeigentums, das jedem Bürger gehörte, errichtete er dem Gott Terminus, dem Beschützer des Eigentums, ein Heiligtum aus dem Kapitol. Ferner stiftete er das Kollegium der Fetialen, d. h. der 20 priesterlichen Kriegsherolde, die über die Aufrechterhaltung der Volksverträge wachen mußten und in Kriegs- und Friedensfragen die Staatsboten bildeten. Tullus Hostllius 672—640, sein Nachfolger, war Latiner und noch kriegerischer als Romulus. Unter seiner Regierung führten Eifersucht und gegenseitige Plünderungen zu einem Kamps zwischen Rom und Albalonga, in welchem die Mutterstadt unterlag. Der Kamps zwischen den Horatiern und Kuriatiern. Der Sage nach trafen die feindlichen Heere nicht weit von Albalonga feindlich zusammen. Zufällig befanden sich in beiden Heeren Drillingsbrüder; die im römischen Heere hießen Horatier, die im albanischen Kuriatier. Um größeres Blutvergießen zu vermeiden, schlug der Albanerführer Mettus Fuf f etius vor, den Streit durch einen Kampf zwischen den Drillingen von beiden Seiten entscheiden zu lassen, und beide Heere gelobten einander, daß dasjenige, dessen Vorkämpfer fielen, sich dem andern willig unterwerfen wolle. Hierauf begann der Kampf. Aber schon beim ersten Angriff fielen zwei Römer, und die zuschauenden Albaner brachen über den voraussichtlichen Sieg in Jubel aus. Da ergriff der unverletzt gebliebene Horatier scheinbar die Flucht und trennte dadurch seine drei Gegner, die ihn der erhaltenen Wunden wegen nicht mit gleicher Schnelligkeit verfolgen konnten. Plötzlich wandte sich der Römer um, griff den nächsten Feind an und tötete ihn, stürzte sich dann mit gleichem Erfolg auf den zweiten, und nun war die Besiegung des letzten und schwächsten vollends leicht. Laut jubelten jetzt die Römer; das Albanerheer mußte sich ergeben, und Albalonga wurde den Römern unterworfen. Auf dem Heimwege begegnete dem glücklichen Horatius seine Schwester, die mit einem der gefallenen Kuriatier verlobt war. Als sie den Ausgang des Kampfes und den Tod ihres Verlobten vernahm, brach sie unter heftigem Weinen gegen ihren Bruder in laute Verwünschungen aus, worauf dieser sie empört niederstieß mit den Worten: „So fahre künftig jede Römerin hin, die einen gefallenen Feind betrauert!" Wegen dieser Mordthat wurde Horatius vor Gericht gestellt und trotz seines Verdienstes um seine Vaterstadt zum Tode verurteilt. Nur auf die Bitte seines Vaters, der das Volk anflehte, ihn nicht auch seines letzten Kindes zu berauben, wurde die Strafe dahin abgeändert, daß der Schuldige unter dem Schandjoch, einem von zwei aufrechtstehenden Balken getragenen Querbalken, durchgehen mußte.

10. Das Altertum - S. 68

1907 - Leipzig : Voigtländer
68 Geschichte der Römer. verschiedenen Volksklassen nach dem vermögen bestimmt. Der Gemahl seiner Tochter Tullia, Lucius Earqumius, ermordet ihn, um schneller zur Herrschaft zu gelangen. 7. Earquinius Superbus (der hofsärtige) bringt durch glückliche Kriege die ganze Landschaft Latium unter römische Herrschaft, erbaut den höchsten Göttern einen Tempel auf dem Kapitol, der Burg von Hont, und erwirbt die sibyllini-schen Bücher. Kber er behandelt das Volk gewalttätig. Die Mißhandlung der edlen Lucretia durch seinen Sohn Dztuar"9 veranlaßt einen Huf stand unter Brutus und die Der» qumier 510 treibung der Tarquinier 510 v. Thr. § 41. Zustände -er Nönigszeit. Charakter 1. Charakter und Leben des Volkes. Das altrömische Volk hatte einen einfachen, auf das Nützliche gerichteten Sinn, lebendiges Zamiliengefühl, warme Vaterlandsliebe, fromme Leben (Ehrfurcht gegen die Götter. Strenge 3ucht herrschte in haus und Staat. Ittann und Frau lebten in Fleiß, Genügsamkeit und Sitte. Der Mann bebaute den Kcker und opferte der Vaterstadt bereitwillig Leben und Gut. Die 5rau hatte eine freiere Stellung als die griechische Frau; sie war die Beraterin des Mannes, herrschte im Hause und durfte auch außerhalb des Hauses verkehren. Doch steht auf den Grabmälern römischer Frauen als Lob: sie war häuslich und spann wolle. Die römische wohnung Wohnung bestand zuerst wohl nur aus einem Raum, dem rauch« Kieiöung geschwärzten Htrium; einfach war auch die Kleidung beider Geschlechter,' sie bestand, wie die der Griechen, aus einem Untergewande, der Tunika, und einem mantelähnlichen Gbergewande, der Toga. Reügion 2. Religion. Die ernste würde, die dem Römer eigen war, übertrug er auch auf seine Religion, die übrigens im Laufe der Zeit viel fremde, besonders griechische Gottheiten, aufnahm. Neben dem Himmelsgott Jupiter und seiner Gemahlin Juno, der Göttin der (Ehe, wurden vor allen die Kriegsgottheiten Mars und Minerva verehrt; Mars galt als Rhnherr der Könige und wie Minerva als Schutzgottheit des kriegerischen Staates. (Eine hohe Verehrung genoß auch Vesta, die Göttin des Herbfeuers, der Häuslichkeit. Der doppelköpfige Janus war ursprünglich der Sonnengott, späterhin der Gott alles Hnfangs, der Türen und Tore (tz 40, 3. 2). Sciturnus war der Gott der Saaten. Neben diesen Gottheiten verehrten die Römer als göttliche Wesen auch geistige Begriffe, z. B. die Tugend (Dirtus), die (Eintracht (Toncordia), das Glück
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