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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 269

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 269 — Aloen und in etwas mehr beregneten Gebieten auch Affenbrot- bäume bekannte Erscheinungen der Pflanzenwelt. Auch hier treten im Bereiche von Flußläufen oder doch Ansätzen zu solchen die bekannten Galeriewälder auf. In vielen Teilen der Steppe sind aber auch Ackerflächen von Eingeborenen anzutreffen, auf denen sie Getreide, Hirse, Tabak, Maniok, Durra, Baumwolle, Bananen u. v. a. gewinnen. Dazu sind diese Gebiete belebt von Büffeln, Ele- fanten,Hyänen,Antilopen, Giraffen, Zebras und Straußen. (Das Zebra hielt man lange für unbezähmbar; doch läßt es sich, wie Abb. 90. Aus dem ostafrikanischen Zebragestüt „Trakehnen". Erste Reitversuche. unser Bild — Abb. 90. — zeigt, als Reittier wohl verwenden). Die Sümpfe, Flüsse und Seen sind reich an Fischen, Flußpferden, Riesenschildkröten und Krokodilen. In den Uferlandschaften finden sich unzählige Pelikane, Flamingos, Enten, Gänse und Reiher. — In den Pflanzungen der Europäer werden vor allem Kaffee (Usambara), Hanf, Tabak, Baumwolle, auch europäische Getreide- arten und in den Gärten Gemüse gezogen. Auch die Kautschuk- kultur spielt eine große Rolle. — Die wichtigsten Weidetiere der Eingeborenen sind Buckelrinder, Schafe und Ziegen. Dazu scheint die Kolonie wertvolle Bodenschätze zu bergen. So werden heute schon Stein- und Braunkohlen, Eisen-, Gold-, Kupfer- it. a, Erze gewonnen.

2. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 131

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 131 — Bronzeblech, die in der Mitte aber noch den Zierknopf der Spiralen tragen. Schließlich brachte man auf manchen Spangen statt zweier Scheiben mehrere an oder begnügte sich mit einer einzigen (Fig. 130), so daß man in diesen Geräten nur mit Mühe Nachkommen der alten Spiralspangen erkennt. (Einen ähnlichen Entwicklungsgang hatten früher die Spiralspangen der Bronzezeit durchlaufen. Die Bügelnabeln sind nur selten gebraucht worden- viel häufiger findet man in den Urnen einfache Gewandnadeln (Fig. 131). Außerdem enthalten die Gräber zahlreiche Gürtelhaken von Eisen und kleine Ringe vom Gürtel (Fig. 131). Die Urheimat des Gürtelhakens ist (Etrurien. Don hier wandert er durch die ältere und jüngere Hallstattzeit des Südens im Laufe der Jahrhunderte langsam nach dem Norden und erscheint hier erst am Ende der Hallstattzeit Süddeutschlands, ein schönes Beispiel für den langsamen Gang der Kulturmitteilung. Kennen wir noch die häufigen Ohrringe, nach ihrer Form auch Segelohrringe genannt, die halbmondförmigen Rasiermesser und kleinen Haarzangen, so ist fast alles genannt, was man an Metallgerät in den Gräbern der nordischen Hallstatteisenzeit trifft (Fig. 131). Die Urnenfriedhöfe dieser Zeit sind in Hannover, Schleswig-Holstein und Mecklenburg recht häufig. 3n der Regel sind die Urnen (Fig. 132) mit kleinen Feldsteinen umgeben und mit einem platten Stein oder einer Tonschale verschlossen Die Urnen mit ihren hohen Hälsen und dem nach außen gewendeten Rande sind Abkömmlinge der (Besäße, die in den ältesten hall- 9* Fig. 132. Tongefätze der nordischen Hallstatteisenzeit. Die beicen großen Ersätze sind Aschengefätze, die übrigen Beigefähe, die auf den Gebeinen liegen.

3. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 89

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
89 — Ton umgeben. Dann erwärmte man das Ganze. Das Wachs schmolz und lief aus einer Öffnung heraus, während durch eine andere Öffnung Lust eindringen konnte. Nachdem die so erhaltene Form gebrannt worden war, goß man das Metall durch die eine Öffnung ein, wobei die Lust durch die andere entwich. Da die Form immer aufs neue gebildet werden nutzte, fielen die Gegenstände verschieden aus. Daher findet man, wenn wir von den kleinen Sachen absehen, die in dauerhaften Formen gegossen wurden, kaum zwei Geräte, die einander völlig gleichen. Vielfach bildete man zunächst einen Tonkern und überzog diesen mit Idachs, in dem dann der Gegenstand sehr sorgfältig modelliert wurde. Die Wachsschicht wurde dann wieder mit Ton umhüllt. Nun beseitigte man das Wachs durch Ausschmelzen, und der Hohl-raum zwischen den beiden Tonmassen bildete die Höhlung, in die die Bronze gegossen wurde. Damit der innere Tonkern seine Lage behielt, hatte man vor dem Ausschmelzen des Wachses dünne Bronze-stäbe durch die beiden Tonteile und die Wachsschicht gesteckt. Die Stäbe mutzten nach dem (Butz beseitigt werden. Hb und zu sieht man aber noch Reste davon an den Bronzegeräten. Ruf diese umständliche Weise gotz man viele der prächtigsten und größten Bronzesachen, z. B. die Griffknäufe der Schwerter, große Beile (Fig. 110) und die schönen Hängegefäße vom Ende der norddeutschen und skandinavischen Bronzezeit. Huf Fünen (Dänemark) wurde ein solches Hängegefäß gefunden, das unvollendet ist und noch den Tonkern im Innern zeigt. Diesen trifft man auch in den oben erwähnten Beilen und Knäufen von Schwertgriffen, und Reste davon ab und zu auch in dem oberen Teile der Tülle der Speerspitzen, in die das zugespitzte Ende des Holzschaftes gesteckt wurde. Daß die meisten Bronzesachen tatsächlich bei uns angefertigt worden sind, ergibt sich auch daraus, daß sie in derselben Form nur hier vorkommen. Sogar die verschiedenen Gegenden unseres Vaterlandes haben ihre eigentümlichen „lokalen" Gerätformen. Sehr verschieden sind z. B. die Bronzen Süd- und Ostdeutschlands von denen Rorddeutschlands. Dieses bildete mit den Skandinavischen Ländern eine „Bronzezeitprovinz" für sich mit einer großen Ähnlich-

4. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 55

1912 - Leipzig : Teubner
Norddeutsches Aachland. 55 mit, so viel, daß nur die obere Hälfte dem Schübe des Eises folgte, die untere aber als gewaltige Decke an Ort und Stelle liegen blieb, alles verhüllend, alle Bodengegensätze ausgleichend oder doch mildernd. Kls die Wärme wieder zunahm, begannen die Lismassen an ihrem südlichen Rande abzuschmelzen. Sand, Ton und Mergel (ein kalkhaltiger Lehm) blieben zurück und bedeckten nun den Boden. Wo die letzten beiden Stoffe vorhanden sind, ist das Land fruchtbar. 5ln vielen Orten, besonders auf den beiden Landrücken, blieben aber auch die Felsblöcke wohlerhalten liegen. Man nennt sie Findlinge oder Irrblöcke („erratische Blöcke"), weil sie sich gleichsam auf deutschen Boden verirrt haben. Unsere vorfahren, die alten Deutschen, haben sie vielfach zur Knlage ihrer Grabstätten (Hünengräber) und zur Herstellung von Opfertischen' verwendet (5lbb. 5. 58). Jetzt benutzt man sie in den Dörfern häufig als Bau- und Pflastersteine oder errichtet daraus Denkmäler. Als das Eis schmolz, mußten sich die lvassermassen am Südfuße der Eis- mauer entlang einen lveg nach Nordwesten zur Nordsee suchen. Dabei schnitten sie breite, tiefe Rinnen in den Boden ein, die jetzt zum Teil von der Weichsel, Oder

5. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 415

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 415 — erkennen sind, werden im Naß-Sortiergebäude zunächst mit Wasser ab- gespült. In dem Pochwerke, in welches wir nun eintreten, verursachen 176 Pochstempel einen so entsetzlichen Lärm, daß man sich mit seinem Nachbar kaum anders verständlich machen kann, als wenn man ihm die Worte mit aller Kraft in die Ohren schreit. Die Stempel sind von Schmiedeeisen und wiegen mit dem stählernen Pochschuh (dem Klotz am unteren Ende) je 180 kg. Die Pochsohle des Troges, in welchem die Stempel das Erz zer- schmettern, ist von Hartguß. Mit Aufzählung der hydraulischen Separations- und Anreicheruugs- Maschinen würde dem Leser wenig gedient sein. Ich will deshalb nur die Prinzipien nennen, auf denen sie beruhen. Sind zwei Körner von ver- schiedener Größe, bezw. von verschiedenem spezifischen Gewichte in Bewegung, so schießt nach dem Gesetze der Beharrung das schwerere über das leichtere hinweg, wenn die Unterlage, mit der sie sich bewegten, plötzlich zur Ruhe kommt; — darauf beruht u. a. die Einrichtung des Stoßherdes. Da- gegen bleibt das schwerere in einem Wasserstoße oder Strome nach demselben Gesetz hinter dem leichteren zurück; — darauf beruhen n. a. die Setzmaschine und der Kehrherd. (Die Setzmaschine ist 1851 vom Oberpochsteiger Schell und von Theod. Wimmer zu Klausthal, der rotierende Herd 1852 von ersterem erfunden.) Unter Verzicht auf weitere Besichtigung werfen wir nun noch einen Blick in die Schlammwäsche, wo die Aufbereitung ihren Abschluß hat. Hier finden wir die Herde, schiefe Ebenen von geringer Neigung bei beträcht- lichem Durchmesser (ö1/^ m), in verschiedener Konstruktion in Tätigkeit; die einen sind mit Plannen belegt, in denen der metallhaltige Schlamm („Schlieg") der von der höchsten Stelle der schiefen Ebene herunterfließenden „Trübe" hängen bleibt, von den unbelegten Kehrherden wird er mit Besen abgekehrt, auf andern besorgen dieses kleine auf- und niedersteigende Bürsten oder kräftige Wasserstrahlen. Die sandigen Abgänge dieser Herde werden noch einmal in Hilfswäschen verarbeitet, nachdem sie sich in zahlreichen Schlammsümpfen niedergeschlagen haben. Der nun verbleibende „After" findet im Tale unterhalb der Aufbereitungsanstalt keinen Platz mehr und wird deshalb zurückgehoben und oberhalb derselben in das Zellbachthal gestürzt. Zum Betriebe des Hauptwerkes sind 4 Dampfmaschinen und 11 Dampf- keffel mit 310 Pferdekräfteu, sowie 4 Turbinen und 3 Wasserräder mit 100 Pferdekräften erforderlich. Da nnr die Steinbrecher und die Röschwalzwerke ohne Waffer arbeiten, so sind, wie sür die Gruben, so auch für die Auf- bereituug die Teiche und Gräben Lebensbedingung. Die neue Aufbereitungsanstalt bei Klausthal, welche von keiner andern an Großartigkeit und zweckmäßiger Einrichtung übertroffen wird, verarbeitet im Jahre etwa 70 000 000 kg Roherz und gewinnt daraus etwa 7 300 000 kg Bleischlieg, 80000 kg Kupferfchlieg und 50000 kg Blendeschlieg. Von den übrigen Harzer Anstalten sind die bedeutendsten die zu Lautenthal, Gruud und Schulenberg. (4. Die Silberhütte.) Je näher wir der Silberhütte kommen, um so kümmerlicher und dürftiger wird die Vegetation an den das Tal ein- engenden Bergen. Nun hören auch die letzten verräucherten Baumkrüppel

6. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 141

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
141 den Weg durch die unermeßlichen Steppen der Tatarei zeigten, denn ein darauf angebrachtes Männchen wies immer mit dem ausgestreckten Arme nach Süden. Im dritten Jahrhundert nach Christo bedienten sich die Chinesen schon einer an einem Seidensaden ausgehängten Magnetnadel. Im Abendlande und wahrscheinlich zuerst bei den seefahrenden Völkern des Nordens hing man den Stern selbst an einem Faden aus oder man legte ihn auf ein Brettchen und ließ ihn aus ruhigem Wasser schwimmen. Die eigentliche Anwendung dieser Erfindung für die Zwecke der Schiffahrt schreibt man einem gewissen Flavio ©ioja aus dem Neapolitanischen zu, der um 1300 lebte. Einige freilich behaupten, der berühmte Reisende Marco Polo, der 1271 eine Reise nach China machte, habe den Gebrauch des Magneten von den Chinesen erlernt. Weil der Magnet den Reisenden leitete, hieß er bei den nordischen Völkern Leitstein oder Seitarstein, und es ist wahrscheinlich, daß sehr frühzeitig schon Magnete in Norwegen und Schweden gesunden wurden; denn ihr Vorkommen ist durchaus nicht an die Indischen Bergwerke gebunden, man trifft sie in großer Menge trt Lagern und Stöcken bei Dannemora, Arendal, in Sibirien, England, im Harz, bei Pirna u. s. w., wo der Magneteisenstein, der aber freilich nicht durchgängig alle die bemerkten Eigenschaften in gleich hohem Grade hat, als das beste Erz zur Gewinnung von Eisen verarbeitet wird. Die bei weitem bedeutungsvollste Anwendung hat dieses Eisen beim Kompaß oder der Boussole gesunden. Eine stählerne Magnetnadel im Kompaß, die sich um ihren Mittelpunkt frei bewegen kann, nimmt immer die Richtung nach Norden an und dient als Wegweiser bei den verschiedensten Unternehmungen. Nicht nur Seefahrer bedienen sich ihrer, auch Ingenieure bei ihren oberirdischen, Bergleute bei ihren unterirdischen Vermessungen, Geologen (Erdbildungsforscher) zur Bestimmung des Steigens und Fallens der Gebirgsfchichten, Landreisende, Astronomen und Physiker (Naturforscher) machen von ihr Gebrauch, und entsprechend diesen mannigfaltigen Anwendungen tft auch die Boussole verschieden eingerichtet. Bald ist die Nadel an einem Faden ausgehängt, bald schwingt sie auf einer senkrechten Spitze oder hat sonst welche Stützpunkte. Die einfachste Form ist diejenige, wo die Magnetnadel in der Mitte mit einem entweder ans hartem Stahl oder ans poliertem Achat (ein aus mehreren Abänderungen des Quarzes bestehendes Gestein) gefertigten Hütchen versehen ist, welches auf der Spitze eines senkrechten Stiftes sich dreht. Unterhalb der Nadel befindet sich ein

7. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 110

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
110 nicht helfen wolle. Juppiter sagte: „Seid ihr edelgeboren?" Sie sagten: „ja!" Juppiter sagte: „Seid ihr denn auch Kipper?" „Nein", sagten sie, „den Bescheißern sind wir niemals günstig gewesen." Das Wort verdroß die andern Kipper, sagten: „Wir sind keine der Art; wenn wir das sind, so seid ihr so gut als wir. Ist es doch wahr, habt ihr doch lange Zeit mit uns gezogen, geritten und gerennet, ja ihr habt euch auch von den Juden bestellen lassen, in derselben Gesellschaft zu wachen, ihr Geld zu verwahren, den garstigen stinkenden Juden Diener und Trabanten zu sein." „So haben wir um unsern Lohn geritten", sagten die Edelleute. Eine Reihe von Zeitgenossen schildert, wie die Unterhändler anfangs in förmlicher Soldatenmontur mit roten oder blauen Binden um den Leib, den Degen an der Seite und die Feder auf dem Hute im Magdeburgischen und Halberstädtischen umherstreiften, wie man an grauen niedrigen Hüten mit einem langen Federbusch und breiten Bändern „die Kipper und Wipper" erkennen wollte, die auf der Schnellwage die leichtert gegen die schweren Stücke prüften und die, welche die Wagbalken niederkippten, zu ihren Kunststücken zur Seite wippten. Angesichts des Verschwindens des Silbers und der ungeheuren Ausdehnung der schlechten Ausmünzung war es natürlich, daß auch das Kupser über die gewöhnlichen Preise stieg. „In gegenwärtiger Zeit", sagt ein Zeitgenosse, „werden die Blasen, Kessel, Röhren, Rinnen und was von Kupfer ist, ausgehoben, in die Münze getragen und zu Gelde gemacht. Ein ehrlicher Mann darf sich nicht mehr getrauen, jemand zu beherbergen, denn er muß Sorge tragen, der Gast breche ihm des Nachts die Ofenblasen aus und liefe davon. Wo eine Kirche ein alt kupfern Taufbecken hatte, das mußte sofort der Münze zu und half ihm keine Heiligkeit, verkauften es, die darin getauft worden waren." In der That lohnte es sich, eine Ofenblase von Kupfer zu stehlen und in die Münze zu verkaufen, denn als 1622 einige Reichsstände aus Mangel an Silber Kupfergeld als Scheidemünze prägen ließen, konnte hierzu der Centner für 500 Gulden vermünzt werden, ja in der Stadt Kamenz ward damals der Centner zu 910 Thaler 4 Groschen 6 Pfennig ausgebracht! So war bei den geringeren Sorten von Silbergehalt gar keine Rede mehr; man hängte den roten Füchsen einen weißen Mantel um, d. h. man suchte durch Weinstein dem Kupfer auf einige Zeit den täuschenden Schein von Silber zu geben; aber bereits nach Verlauf von 8 Tagen verwandelten sie ihren glänzenden Silberblick in ein

8. Lehrbuch für die beiden ersten Jahre des erdkundlichen Unterrichts - S. 53

1900 - Breslau : Hirt
C. Das Heimatland. 53 niedrigsten Erhebungen stark genug hervortreten zu lassen, muß in den meisten Fällen der Vertikalmaßstab im Verhältnis zum Horizontalmaßstab vergrößert werden; doch sollte das Überhöhen des Reliefs niemals mehr als das Vier- fache des Horizontalmaßstabes betragen. Aus dem höchsten und niedrigsten Punkte, sowie aus der Anzahl der Höhenlinien ergiebt sich die Dicke der zum Aufbau nötigen Pappe. Auf diese überträgt man die Höhenlinien, schneidet die Pappe aus und baut das Relief, indem man die Pappschichten aufeinanderlegt und aufnagelt. Die dabei entstehenden treppenförmigen Abstufungen werden dnrch Einstreichen von Thon oder Plastilina (käuflich bei K. Typke, Berlin; 1 kg kostet 1,50 J6) geglättet. Das so entstandene Skelettrelief wird mit einem Rahmen versehen, der den höchsten Punkt des Reliefs um einige Centimeter überragt, mit Öl (Firnis) be- strichen und dann mit flüssigem Leim Übergossen. Ist dieser erkaltet, so hebt man ihn ab, gießt in die Leimform Gips, überstreicht das entstandene und von der genannten Form befreite Relief zwei- bis dreimal mit Firnis und bemalt es mit Ölfarbe. e) Das Prof il ^ Unter Profil im erdkundlichen Sinne versteht man die Zeichnung des senkrechten Durchschnitts einer Landschaft. Profilzeichnnngen i. Fig. 18. Überhöhter Querschnitt dnrch das Deutsche Reich iu der Linie Rostock-München. sind ein vorzügliches Mittel zur Belehrung über die Gestaltung der Erdober- fläche, da sie besser als jede andere bildliche Darstellung die Höhenunterschiede einer Landschaft veranschaulichen. Darum sollte es der Lehrer nicht versäumen, unter Mitarbeit der Schülerinnen Profilzeichnungen an der Wandtafel zu eut- werfen. Sie verlangen von ihm nur eine geringe Zeichenfertigkeit und werden von den Schülerinnen leicht verstanden. Die Richtigkeit eines Profils hängt davon ab, daß für Höhen- und Längen- ausdehnuugen der gleiche Maßstab genommen wird. Je kleiner er aber ist, desto undeutlicher werden die Höhen, daher überhöht man diese, d. h. man nimmt für die Höhen einen größeren Maßstab an als für die wagerechten Abstände. S. Fig. 18. C. Das Heimatland. Nachdem der Lehrer mit seinen Schülerinnen die Umgebung des Schul- ortes nach allen Richtungen durchstreift hat, zu den Bergen und Thäleru, zu 1) Nach Dr. Heilmann, Reliefkarten. Schulblatt der Provinz Brandenburg. 65. Jahrgang, 1. Heft, S. 57 ff. Als weitere Anleitungen zur Herstellung von Reliefs sind zu empfehlen: 1. Professor Dr. Lehmann, „Vorlesungen über die Hilfsmittel des erdkundlichen Unter- nchts", und 2. Wiget, „Der kleine Reliefarbeiter". Zürich, Verlag von Füßli & Co. 2) Die Heimatkunde soll nicht bloß Lehrgegenstand des 3. und 4. Schuljahres fem, sondern muß auf den folgenden Stufen erweitert und vertieft werden. Dahin aber gehört auch das Zeichnen des Profilbildes der heimatlichen Landschaft, das der Ausgangspunkt zu andern Profilzeichnungen werden soll.

9. Grundriß der neuern Geschichte - S. 146

1835 - Berlin : Trautwein
146 $lnf;an<j jui* ^n^eiten uuö triften ^crióte. fantern 93etveibnng biefer riel bet/ jebocl) würde e$ dem Äornbatt halb feßr nacßtßeilig, daß gnglaitb anftttg / faß feittejt gatticn 5fie>= barf att ©etreibe felbfí ju yrobtteiren; der ©ewerbffetß rerfi'el burd) den großen B»ßuß englifcßer gabricate fo feßr, daß Preußen (f. ists) burcl) ißefeßwerung der ginfußr biefer, fo trie überhaupt der fretm beit fabrícate ttnb fírenge 33eauffíd)tigung der ©rettjen bai ©ebeißett feiner üjtanufaetumt tiitb gabrifett fieberte/ und aud) in Defterreicß trurbc ba$ bisherige ^roßtbitirfptfem gefd)drft, waßrenb baburd) in den meiften anberen beuffdjen (Staaten ble fcßoit frußer feßr rer= nadjldßigiett ©ewerbe nocf) meßr Pcrfíelen. Durd) 3oh; und £mtt' belirerdne jttr g&rberuttg etned freiem 93erießr$ jwifd)ett rerfdiie* benen (Staaten und grrtcßtmtg etner gemeinfamen 3ominie, befon» beri burd) den, ftd) baíb über den größten Xßeil £)eutfcßlanb’ö auibeßnenben preußtfd);beutfcßen Boflberein würde der innere fpan- bel Deutfcßlattb’i feßr bef&rberf. ©a$ 2lufbltißn der ^nbußrie Sjortugal’i trurbc baburd) uttm&glicß gemad)t/ daß der 1703 ron üttetßuen abgefd)lo(Tene Xractat unter großen 23ergúnfíiguttgett die Einführung der englifeßen gabricate gefíattefe, beren betrag riel grbßer trar al$ der 2öertß der bagegeit in Englaub eingcfüßrteit portugiefífd)ctt ^'robucte; and) der jeßt aufgefunbette ©olb* und Sianiantenreicßtßum S3rafílien’<J ging mcißentßeili in die .fjditbe der Ettglditber über/ roclcße and) unter dem Flamen portugiefifd)er ^aufíeute großen 2lntßeil an ^ortugal’i jpanbel mit biefem gattbe naßmett. ¿er ßaitbbau trnrbe burd) brüefenbe Abgaben, Soieitfdjen’ mangel nnb die ^orreeßte der S3c|ißuttgen der Grotte, bei 21bels und der ©eiftudfíeit niebergeßalten. ^ontbal’i Semüßuttgett für 21 rferbau, fpanbel und ©ewerbfleiß, $u übereilt und gewalttßatig und naeß feiner Entlaffung nießt fortgefeßt/ blieben oßne großen Erfolg, und noeß meßr rerminberte ftd) ^ortugal’d .fpanbel baburd)/ daß der jpattbel 5öra|tlien’ö naeß der 2lu£wanberuttg bei jpofei naeß biefem fiattbe und meßr nocí) naeß der Xremtuug beffclbett rom Ükutterlanbe gaitj an die 0tgldttber und jum Xßeil aueß an die granjofen tarn. £)er ijattbel, ©ewerbfleiß und ßanbbau ©panien'i rerminberte fíd) bii jttnt 2lnfange bei 18. gaßrßunberti immer meßr; ertf unter den ttwurboni, befottberi unter gerbittanb Vi. und £arl Hi./ tßat die 9iegieruttg Sdiancßei für biefelben burd) Einfußrrer* bote, <8cfbrberuttg der Eulttir ron £anbe!ígewdd)fen und Erlefditcs rung bei innertt 33erfeßri. 55eror*aber tiefe 23emüßungen feßr irtrffam werben f omiten, würden fíe burd) wieberßolte Kriege mit Euglaub geliert, und tiefer ali je faitf Sßoßlftanb, £anbel, ©etrerb- jleiß uttb Raubbau in (Spanien burd) den ^rleg gegen Oiapoleon und die iiosreißutig der Kolonien auf dem amerifaitifd)cn gefriaitbe,

10. Griechische Geschichte - S. 87

1882 - Nördlingen : Beck
Polykrates auf Samos. 87 flüssige Bevölkerung dorthin zu schicken und von dort aus ihren Handel nach dem schwarzen Meere zu betreiben, besetzten auch dw kleine ^zusel Amorgus und mehrere Striche an der Külte vou Kleinasien, welche ihnen gegenüber lag. Die niederen Volksklassen aber wurden nnzusrieden mit den die Insel beherrschenden adeligen Familien; und als einst das samische Heer von einem siegreichen Kriegszuge heimkehrte, siel ev über die Machthaber her und tötete sie. Nicht lange danach — es war mit die Zeit, da Cyrns Persieu vou der Herrschaft der Meder befreite — erhob sich unter dem Volke ein unternehmender Mann, Polykrates, der mit seinen Brüdern Pantagnotns und Syloson einen Anhang unter den Bürgern gewann und bei einem öffentlichen Feste, als sich das ganze übrige Volk, wehrlos und unbesorgt, der Fröhlichkeit überlassen hatte, mit deu Waffeu iu der Hand herbeistürmte, die erschrockene Menge auseinander jagte, die Vorsteher der Insel tötete und mit Hülfe einer Anzahl von Kriegern ans der nahen Insel Naxos sich der Oberherrschaft über seine Mitbürger bemächtigte. Da er aber die Gewalt allein besitzen wollte, brachte er den einen seiner Brüder, Pantagnotns, nms Leben, den andern, Syloson, vertrieb er. Mit Hülfe fremder Söldner befestigte er seine Gewalt ; und indem er das gegen die Vornehmen feindselig gesinnte gemeine Volk für sich gewann, brachte er eine bedeutende Kriegsmacht zusammen, mit der er teils aus zahlreichen Kriegsschiffen Seeräuberei trieb, teils Inseln und Städte des Festlandes von Kleinasien unterwarf. Wo es etwas zu nehmen gab, streckte er die Hände danach aus, ohne zwischen Freunden und Feinden einen Unterschied zu machen. Denn, sagte er, wenn er dem Freunde etwas abnehme und es ihm wieder zurückstelle, so werde er sich demselben angenehmer dadurch machen, als wenn er es ihm niemals genommen hätte. Und so gebrauchte er seine Überlegenheit in den Waffen ohne Maß und Ziel und lauge Zeit gelang ihm alles auf wunderbare Art. Durch deu Seehandel der Saurier wurde er mit dem ägyptischen Könige Amasis bekannt und, ohne jemals persönlich zusammenzukommen, schloßen die beiden miteinander deu Bund der Gastfreundschaft, den sie mit wechselseitigen Geschenken besiegelten. Als nun Amasis vernahm, daß sein Gastfreund immer reicher und mächtiger werde und daß derselbe nichts unternehme, was nicht mit dem glücklichsten Erfolge gekrönt sei, schrieb er ihm einen Brief, der also lautete: So spricht Amasis zu Polykrates: es ist erfreulich zu vernehmen, daß es einem geliebten Gastfreunde wohl ergehe. Aber mir will dein so gar großes Glück nicht gefallen, da ich
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