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Zeit verspottete. Über dieses Werk predigte ein Zeitgenosse Brants, Johannes Geiler von Kaysersberg, der in Schaffhausen geboren war und nach dem Tode seines Vaters von seinem Großvater in Kaysersberg erzogen wurde. Er war der berühmteste Prediger seiner Zeit, und Kaiser Maximilian versäumte es nie, ihn zu hören,^wenn er nach Straßburg kam.
Johannes Geiler von Kaysersberg.
Schließlich muß noch Jakob Wimpheling aus Schlettstadt (geb. 1450) erwähnt werden. Zu seiner Zeit blühte in Schlettstadt eine Gelehrtenschule, iu der zahlreiche Schüler aus dem Elsaß und dem übrigen Deutschland ihren Studien oblagen. Aus seinen Schristen leuchtet vor allem lauterste Liebe zum deutschen Vaterlande; den Franzosen, die schon damals das Liedlein vom Rhein als Grenzstrom zwischen Frankreich und Deutschland zu singen ansingen, war er ein unversöhnlicher Gegner.
2. Das Münster zu Straßburg und die Kathedrale
zu Metz.
Daß an Stelle des heutigen Straßburger Münsters ein römisches Gebäude gestanden habe, ist durch Ausgrabungen in
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Extrahierte Personennamen: Brants Johannes_Geiler_von_Kaysersberg Maximilian Maximilian Johannes_Geiler_von_Kaysersberg Jakob_Wimpheling
Extrahierte Ortsnamen: Schaffhausen Kaysersberg Straßburg Elsaß Deutschland Rhein Frankreich Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Luisen's Wirken; Der Besuch in St. Petersburg. 395
täglich, daß er sie segne und seinen guten Geist nicht von ihnen nehmen möge. Erhält Gott sie uns, so erhält er meine besten Schätze, die mir Niemand entreißen kann. Es mag kommen, was da will, mit und in der Vereinigung mit unseren guten Kindern werden wir glückselig sein."
An Allem, was zur Vorbereitung von Preußens Wiedererhebung, zur Pflanzung eines besseren Geistes im Volke geschah, nahm die Königin den lebhaftesten Antheil. Sie war es besonders gewesen, die den Wiedereintritt Stein's in den Staatsdienst befördert hatte, auch trat sie versöhnend und vermittelnd ein, wenn hier und da empfindliche Gereiztheit das gute Einvernehmen zu stören drohte.
Damals regten sich auch bereits die ersten Zeichen des religiösen Aufschwunges, der in dem Befreiungskriege den Fürsten und Völkern zum Siege verhalf. Die Königin war eine der ersten, die erkannten, daß des Vaterlandes Erhebung durch die sittliche Wiederbelebung vorbereitet werden müsse, und mit Freuden begrüßte sie die Vorboten des Glaubens, dessen Wahrheit das geschwächte Vaterland wieder kräftiger und frei machen sollte. „Weil wir abgefallen, darum sind wir gesunken," das wurde ihr immer klarer, und in ihrem lebendigen Glauben wurde sie die still waltende Gärtnerin jedes edlen Keimes wiedererwachenden christlichen Lebens.
Am Ende des Jahres 1808 war dem Königspaare eine Zeit hohen Genusses zugedacht durch einen Besuch, den dasselbe auf Alexander's Einladung in Petersburg machte. Auf dem ganzen Wege wurde von russischer Seite Alles aufgeboten, um ihnen den festlichsten Empfang zu bereiten. Je tiefer Napoleon sie zu beugen gesucht hatte, desto höher wollte Alexander sie in seinen Landen geehrt wissen. In Petersburg selbst wurden sie mit rührendster Herzlichkeit und zugleich mit beispiellosem Glanze aufgenommen: Festlichkeiten reiheten sich an Festlichkeiten, und Alles war bemüht, den edlen Gästen den Zoll wahrer tiefer Verehrung darzubringen. Aller Glanz und alle Huldigungen vermochten jedoch der Königin keine unbefangene Freude mehr zu bereiten. „Ich bin gekommen, wie ich gegangen," schrieb sie nach ihrer Rückkehr nach Preußen, „Nichts blendet mich mehr, und ich sage Ihnen noch einmal: „„Mein Reich ist nicht von dieser Welt.""
Am meisten hatten sie auch in Petersburg die Anstalten für Erziehung und für Wohlthätigkeit interessirt. Als die Kaiserin-Mutter ihr das adelige Fräuleiustist für 360 junge Mädchen zeigte und Luise sich in der Unterhaltung mit ihnen von der guten Erziehung überzeugte, die ihnen durch die landesmütterliche Fürsorge da zu Theil wurde, wünschte sie, bald so vermögend zu sein, um es diesem Beispiele in Preußen nachzuthun. Sie erlebte die Verwirklichung dieses Wunsches nicht; erst ihrem Andenken wurde später am ersten Jahrestage ihres Todes die Luisenstiftung geweiht, eine weibliche Bildungsanstalt, welcher Friedrich Wilhelm die edle Bestimmung gab, die Tugenden der Königin, ihren frommen Sinn, ihr reines Herz, ihre schöne ^Leele, ihre Treue als Gattiu und Mutter in der Frauenwelt fortzupflanzen.
Schon in Petersburg war Luise leider von Unwohlsein ergriffen worden, welches man einer Erkältung zuschrieb; es ging damals vorüber, kehrte aber bald nach der Rückkehr nach Preußen in bedenklicherer Weise wieder. Den ganzen Sommer 1809 hindurch fühlte sie sich sehr leidend, ein kaltes Fieber
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
90 6. Thüringer Wald, Frankenwald und Fichtelgebirge.
sieht man Fruchtselder. Der Ackerbau kann also nicht die Hauptbeschäfti-
gung der Bewohner sein; sie mußten vielmehr andere Nährzweige auf-
suchen. Der Waldreichtum rief eine Holzindustrie hervor wie iu
keinem anderen deutschen Gebirge. Jung und alt ist beschäftigt, die med-
liehen hölzernen Spielsachen, wie sie das Christkind beschert, anzufertigen.
Über zwei Millionen Kilogramm solcher Sächelchen werden vom Thüringer
Walde alljährlich in die ganze Welt versandt (Sonneberg. Walters-
hausen). — Der Eisenvorrat ließ zahlreiche Hüttenwerke, Gießereien,
Eisenwaren-, Gewehrsabriken und Schlossereien (Suhl, Schmalkalden)
entstehen. In den Schieserbrüchen gewinnt man den Schiefer zu
Schreibtafeln und Griffeln, zur Bedachung und zum Wetzsteine (Lehesten,
Saalfeld, Steinach). Der prächtige Quarz fand führte zur Anlage von
Glasfabriken. Doch nicht Fensterglas und Flaschen werden hergestellt,
sondern hauptsächlich Glasperleu, Puppen-, Tier- und Menschenangen,
physikalische Apparate [Barometer, Thermometer] und gläserner Weihnachts-
baumschmuck (Lauscha, Stützerbach, Steinheid, Ilmenau). Aber auch
die Puppen selbst und allerlei niedliche Tierbilder fertigt man an; denn
man findet gute Porzellanerde in genügender Menge (Limbach).
Aus dem Meerschaum, der aus 5ileinasien eingeführt wird, arbeitet
man wertvolle Pfeifenköpse und Zigarrenspitzen (Ruhla). Die zahlreichen
Farben gruben geben den Bewohnern einen billigen Stoff, die niedlichen
Spielsachen zu bemaleu. — Die reichliche Wasserkraft zwang man, Mühlen,
Sägemühlen, Pochwerke nfw. zu treiben. An den vielen mineralischen
Quellen entstanden Kur- und Badeorte, z. B. Arnstadt, Berka, Blanken-
bürg, Ilmenau, Eisenach. Wo aber genannte Schätze sich nicht sinden,
da suchen sich die Bewohner in der Wollspinnerei, Wollzeug- und
Flanellweberei eine Nahrungsquelle.
v. Sprache, Sitten und Gebräuche der Bewohner.
Seit alten Zeiten sind Thüringer- und Frankenwald an ihren Süd
abhängen von Nachkommen der Franken und an den Nordcibhäitgnt von
solchen der Thüringer bewohnt. Der Kamm mit dem Rennsteig bildet
die Grenze beider Stämme. Noch hente sagt man auf der einen Seite
„draußen in Franken" und auf der anderen „drinnen in Thüringen".
Aber auch zahlreiche Einwanderer aus Böhmen und Schwaben ließen
sich hier nieder. Diese trugen viel zur Hebung der Gewerbe- und Fabrik-
tätigkeit bei (Perlen- und Augenfabrikation). Die jetzigen Bewohner
zeichnen sich durch großen Gewerbefleiß ans. Trotz des kärglichen Ver-
dienftes bei schwerer Arbeit sind sie heiter und lebensfrisch. Zu seinem
Glücke genügt dem Thüringer, wenn er Kartoffeln im Keller, Bier im
Krug, Vögel im Käfige und Lieder in der Kehle hat. Gegen den Fremden
sind die Bewohner gastlich, treu und redlich. Die herrschende Sprache ist
am Nordrande die obersächsische und am Südabhange die fränkische.
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dickes Buch auf, betete leise einige darin enthaltene Gebete, sah sich dann wie verlegen überall im Zimmer um, ergriff die Zange und riß damit einen starken Nagel aus dem Gebälk der Tür. Diesen Nagel tauchte er bis zur Hälfte in die blasensprühende Flüssigkeit der Phiole und hielt ihn einige Minuten hinein, während seine Augen fast aus den Höhlen hervortraten und nur die zuckenden Lippen bewiesen, daß der Alchymist inbrünstig bete.
Da erglänzte das Auge des Kurfürsten in hoher Freude. Der halbe Nagel war, als Thurueisser ihn wieder aus der Flüssigkeit zog, zu Gold geworden. Begierig ergriff der Kurfürst eine Feile, machte einen Einschnitt in das Gold und rieb es auf dem Probierstein, der zu diesem Zwecke schon bereit lag.
„Bei Gott! es ist gutes, reines Gold!"
„Was tut Ihr, gnädiger Herr? Ihr habt gesprochen, habt das geheimnisvolle Wirken der Natur durch den Ruf der Leidenschaft gestört! O, daß uns das geschehen mußte! Seht, seht, der Inhalt der Phiole fließt in die Kohlen, vergebens ist jahrelange Mühe und Arbeit!"
Betroffen stand der Kurfürst da! Der Vorwurf seines Lehrers war zu gerecht, als daß er etwas hätte darauf erwidern können. Zweifelnd wog er den Nagel in der Hand; zweifelnd sah er auf die leere Phiole und sorglich auf das Quadrat im Fenster, aus dem der Stern sich schon entfernte.
„ Zürnt mir nicht, Leonhard! Die Freude übermannte mich; aber standet Ihr früher in meiner Gunst, so wird Euch von heute an mein unumschränktes Vertrauen, meine Freundschaft! Tröstet Euch! Ihr wißt, nicht schnöde Gewinnsucht trieb mich an, den Stein der Weisen zu finden; aber ist es möglich, Gold zu machen, so ist auch mehr möglich, und dieses mehr muß ich ergründen, es koste, was es wolle. Morgen sehen wir uns wieder. Zwar nicht wieder die Goldtinktur sei Gegenstand unserer Forschungen, denn Astaroth kehrt erst nach einem Jahre wieder. Aber bereitet die Retorten zum Lebenselexier. Wir studieren morgen zusammen. Gute Nacht, Leonhard, gute Nacht!" —
Und der Kurfürst ging. Als auf der Straße die Hufschläge der Rosse sich verloren hatten und nur der Schnee noch pfiff und knisterte, stand Thurueisser, zufrieden lächelnd, bei feiner Frau, der er erzählte, daß ihn der Kurfürst zufrieden verlassen und den
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Nagel mitgenommen habe, an dessen kunstreicher Fügung er so lange gearbeitet hatte.
„Also glaubt er dir?"
Er glaubt mir, wie ich an die künftige Macht der Buchdrucker-kunst. Morgen zeigt Johann Georg den Nagel seinen ungläubigen Räten, vor allen Dingen dem neidischen Kanzler Lampert Distelmeyer, und es müßte schlimm gehen, wenn er ihn nicht bekehrte."
„Mann, Mann, gehst du auch nicht zu weit? Denke an den Scheiterhaufen des Münzjuden Lippold! Auch er ließ die Leute glauben, er mache Gold, und mußte jämmerlich dafür umkommen."
„Vergleiche mich nicht mit jenen Elenden, die aus niederer Habsucht täuschen. Die Kunst, die Wissenschaft, die geistige Geburt dieses Volkes, in dem jeder Keim zum höchsten Aufschwung verborgen ruht, ist mein Ziel; das Mittel werde ich zu verantworten wissen. — Sieh um dich! 200 Menschen arbeiten in meinen
Werkstätten. Die Edelsten des Landes suchen mich, um Schönheitsmittel zu kaufen oder Heroskope von mir zu besitzen. Durch sie wirke ich sicher! Seitdem das erste Buch hier in Berlin erschien mit dem Formstock auf dem Titel: Gedruckt von Leonhard Thur-neisser im grauen Kloster zu Berlin, stehe ich am Anfang einer glänzenden Laufbahn. Denke an mich, Weib, wenn nach Jahrhunderten noch die Tafel, die ich heute dem Kurfürsten schenkte, Zeugnis von meinem Wirken gibt! Denke an mich, wenn der halbgoldene Nagel die Weisen künftiger Jahre an mich erinnert, und sie sich sagen müssen: Er verstand seine Zeit! —■ Das Licht der Aufklärung will ich verbreiten, aber ich will mir nicht selbst die Flügel daran verbrennen. Mein Weg ist weit, aber sicher! Ich schmeichle den Wünschen der Großen, aber nicht ihren Leidenschaften, und darum werde ich nicht das Schicksal der andern teilen. Dir bin ich ein Heuchler, der Mitwelt ein Zauberer; aber die Nachwelt soll mich richten!"
L. Schneider (Bilder aus Berlins Nächten).
38. Eine Nekrutenwerbung unter dem Soldatenkönig.
1. Es war ums Jahr 1723. An einem schönen Sommertage herrschte auf dem Marktplatz eines märkischen Städtchens ein buntes, bewegtes Treiben. Tags zuvor waren Werber in den Ort
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Extrahierte Personennamen: Johann_Georg_den_Nagel Johann Lampert_Distelmeyer Lippold Leonhard_Thur-neisser L._Schneider
1. Herakles.
Herakles am Scheidewege. Herakles, der strkste aller grie-chischen Helden, bewies schon in zartester Jugend seinen Mut und seine Kraft. Als er einst mit seinem kleinen Bruder in einem Schilde lag, der ihnen als Wiege diente, kamen pltzlich zwei scheuliche Schlangen in das Zimmer und wollten sie erwrgen. Sein Brderchen schrie laut auf vor Angst, Herakles aber fate mit seinen beiden kleinen Hndchen die Schlangen und drckte ihnen so fest die Hlse zusammen, da sie elend ersticken muten.
Als Jngling weidete Herakles die Herden seines Vaters. Da hatte er in der Einsamkeit einen Traum. Er sa an einem Scheidewege und wute nicht, welchen von beiden Wegen er einschlagen sollte. Da kamen zwei Frauen auf ihn zu. Die eine war leichtfertig und geputzt, die andere aber war ernst und einfach. Die erste sprach zu ihm: Ich bin das Ver-gngen, meine Feinde zwar nennen mich das Laster. Wenn du mir folgst, so will ich dich einen angenehmen, blumenreichen Weg führen; Mhe und Anstrengung wirst du nicht kennen; Lust und Freude aber werden dich auf Schritt und Tritt begleiten." Die andere aber sprach bescheiden: Ich bin die Tugend. Wenn du mir folgst, so wird dein Weg zwar schwer und dornenvoll sein; viele Mhen und Anstrengungen mut du erdulden; am Ende deines Weges aber werden dich die Götter mit Ruhm und Ehre reich belohnen. Folgst du aber jener, so wird dein blumiger Pfad dich in einen Sumpf und Abgrund führen, in den Abgrund des Lasters." Als Herakles erwachte, beschlo er, sein ganzes Leben hindurch den Weg der Tugend zu wandeln.
Was die Tugend vorhergesagt hatte, ging bald in Erfllung. Zahlreich und schwer waren die Heldentaten, die Herakles in seinem spteren Leben zu verrichten hatte. Am berhmtesten sind die sogenannten zwlf Arbeiten des Herakles. Einige davon sind:
Der nemeische Lwe. In dem Tale von Nemea hauste ein furchtbarer Lwe, der durch seine blutigen Rubereien die ganze Gegend in Schrecken setzte. Viele waren schon ausgezogen, das Untier zu erlegen, aber keiner vermochte etwas gegen dasselbe auszurichten. Da beschlo Herakles, der Retter des bedrngten Landes zu werden. Er fand das Tier im dichten Walde, noch blutig von den zerrissenen Tieren und Men-
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320
in Versailles", Moltke in Versailles"') und Die Kapitulation von Sedan". Voll echter beutscher Gemtlichkeit sinb die Bilder Des r eggers, der das Leben seiner Tiroler Landslente mit einem frischen und gesmtben Geiste wieberzngeben versteht; viel verbreitet ist sein Bild: Das 'letzte Aufgebot". Franz von Lenbach zeigt in seinen Portrats (Kaiser Wilhelm I.", Leo Xiii." und Bismarck")^, wie hoch er anbcre Maler in der Kraft berragt, die Gre zu verstehen und wiederzugeben.
In neuerer Zeit haben sich auf dem Gebiete der Malerei, vielfach unter dem Einflsse franzsischer Knstler, verschiedene Richtungen geltend gemacht. Die Anhnger des Impressionismus" suchen den Ein-druck des Augenblicks wiederzugeben, die Vertreter der Fr ei licht-malerei" (Piain-air) treten aus dem Dmmerlicht des Ateliers hinaus in die freie Natur, in das freie Licht, und malen ihre Bilder so hell, wie man sie bisher selbst in der Natur nicht gesehen hat. Lieb ermann und Fritz von Uhde sind die bedeutendsten Vertreter dieser Richtung. Der Symbolismus" will neben dem Verlangen nach Farbenharmonie der Phantasie wieder zu ihrem Rechte verhelfen. Mit biefer Richtung sinb die Namen: Arno lb Bckliu (heiliger Hain, Toteninfel, Schweigen im Walde), Max Klinger und Franz Stuck enge verbunden. Den meisten Anhngern all biefer Richtungen ist das Gefhl fr das sittlich Reine fast gnzlich verloren gegangen, indem sie durch ihre Darstellungen das Schamgefhl nur zu oft verletzen.
Da der deutsche Humor in seiner Urwchsigkeit, Frische und Harmlosigkeit in der Malerei zur Geltung kam, bafr sorgten Bsch, Ob erlauber, die Fliegenden Bltter" und die Mnchener Bilderbogen".
Durch das Interesse, das dem gotischen Baustil entgegengebracht wurde, fand auch die Glasmalerei, die in der Bltezeit der gotischen Baukunst die hchste Stufe der Ausbildung erlangt hatte, von neuem Anerkennung und eine eifrige Pflege.
Akademien und Kunstschulen bieten beshigten jungen Leuten Gelegenheit, sich zu tchtigen Knstlern ansznbilben, Ausstellungen, Kunstvereine und Bilb ergalerien suchen auch den knstlerischen Sinn des Volkes zu pflegen, und fr die Pflege der Kunst bei den Kindern forgen knstlerische Bilderbcher, knstlerischer Wand-
j) Siehe Seite 262.
2) Siehe Seite 260,
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Extrahierte Personennamen: Franz_von_Lenbach Franz Wilhelm Leo_Xiii Leo Fritz_von_Uhde Arno_lb_Bckliu Max_Klinger Max Franz_Stuck Franz
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Extrahierte Personennamen: August Hermann_Francke Goethe Schiller Barbarossa Barbarossa Heinrich_I.
Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
41. Rembrandt, Landschaft (Radierung).
Ar Rembrandts knstlerische Auffassung ist nichts so bezeichnend wie seine Umformung von Rubens' Kreuzabnahme (40). Rcksichtslos gibt er den knstlichen Aufbau seines Vorbildes preis, um nur den schmerz-lichen Vorgang wahr und ergreifend zu schildern. Wie ist hier alles in tiefstes Weh getaucht! Selbst das Kreuz streckt wie wehklagend den einen Arm in den dunkeln Nachthimmel hinaus. berirdisches blendendes Licht ruht auf der Mittelgruppe, alles andere versinkt in Finsternis, auch die um die ohnmchtig niedergesunkene Mutter des Herrn beschftigten Frauen. Die orientalischen Typen lieferte das Amsterdamer Iudenviertel.
Ein dem Pinsel ebenbrtiges Mittel schuf sich Rembrandt in der Radierung. Die mit der Rdel in die geschwrzte Kupferplatte eingeritzte und dann getzte Zeichnung ist gleichsam die Urhandschrift des Knstlers, die durch den Druck beliebig vervielfltigt werden kann. Diese Technik bildet Rembrandt so meisterhaft aus, da sie die Natur der vom Licht getroffenen Stoffe, Samt, Seide, Haare, verblffend wiedergibt, ja er erreicht auch hier durch Verteilung von Licht und Schatten durchaus male-tische, sogar poetische Wirkungen. Ein monumentales Werk dieser Art ist das sog. Hundertguldenblatt. Niemals hat die erbarmende Liebe des Heilandes durch die Kunst eine schnere Verklrung gefunden. Gtt-40. Rembrandt, Kreuzabnahme. (Phot. Bruckmann.) liches Licht strahlt vom Haupte seiner sanften und doch alles beherrschenden
Gestalt, ein zweiter wundersamer, breiter Lichtstrom fllt von rechts in das tiefe Dunkel des kellerartigen Raumes, gndig die Flle des hier zusammengestrmten Elends nur halb enthllend, voll dagegen ruhend auf der Gruppe der disputierenden hochmtigen Phariser.
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Extrahierte Personennamen: Rembrandt Rembrandt Bruckmann
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sich frei zu machen. Aber Alexander besaß die Liebe des Heeres und das Vertrauen des Volkes; er stellte mit rascher Entschiedenheit die Ordnung im Innern her und beseitigte die äußere Gefahr. In Griechenland erschien er an der Spitze seines Heeres so unerwartet schnell, daß alle erschraken und an Krieg nicht mehr dachten. Mit Ausnahme der Spartaner, um deren ohnmächtigen Stolz Alexander sich nicht weiter kümmerte, schickten alle Griechen ihre Abgeordneten nach Korinth, um den Alexander unter denselben Verhältnissen wie seinen Vater Philipp zum Heerführer gegen Persien zu erwählen.
In Korinth hielt sich damals für eine Zeitlang der Philosoph D i o g e n e s von Sinope auf, ein bekannter Sonderling, der den Grundsatz des Sokrates, daß der Mensch, um glücklich zu sein, so wenig als möglich bedürfen müsse, bis ins Lächerliche übertrieb. Er ging in schlechtem zerrissenem Mantel, ohne Sohlen, mit verwildertem Bart und trug die nothwendigste Habe in einem alten Ranzen. Damals wohnte er in einer Tonne, denn bei dem Zusammenströmen so vieler Fremden fehlte es an Wohnungen. Als Alexander von der Anwesenheit des Sonderlings hörte, besuchte er ihn. Der Alte lag eben behaglich vor seiner Tonne und sonnte sich; er richtete sich nur ein wenig auf, als der König vor ihn trat. Alexander unterhielt sich längere Zeit mit ihm und fragte ihn zuletzt, womit er ihm dienen könne. Diogenes antwortete: „Geh mir ein wenig aus der Sonne." Die Umgebung des Königs lachte; aber Alexander sprach: „Wahrlich, wenn ich nicht Alexander wäre, so wäre ich Diogenes."
Damals soll Alexander auch Delphi besucht haben, um sich weissagen zu lassen. Die Pythia weigerte sich den Drei-süß zu besteigen, weil heute ein Unglückstag sei, an dem kein Orakel gegeben werden dürfe. Da zog Alexander sie mit Gewalt zu dem Tempel, daß die Prophetin erschreckt ausrief: „Jüugliug, du bist unwiderstehlich!" „Mit diesem Spruch habe ich genug!" sprach der König und entsernte sich.
Während darauf Alexander im Norden die abgefallenen thrakischen und illyrischen Völkerschaften wieder unterwarf,
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Philipp Philipp Alexander Alexander Alexander Alexander Diogenes Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander