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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 144

1896 - Breslau : Hirt
144 Deutschland. König Wilhelm Ii. ist gleichzeitig deutscher Kaiser. Die Verwaltung des Staates steht unter 9 Fach - Ministerien; das der auswärtigen Angelegenheiten fällt mit dem auswärtigen Amte des Reiches zusammen. — Der Landtag besteht aus dem Herrenhause und dem Abgeordnetenhause. Der evangelische Ober- kirchenrat zu Berlin ist die höchste kirchliche Behörde für die 9 älteren Provinzen. Hesfen-Nasfau, Hannover und Schleswig-Holstein haben besondere evangelisch- lutherische und reformierte Konsistorien. — Die Bistümer sind: Posen-Gnesen, Ermeland, Kulm, Breslau, Hildesheim, Osnabrück, Paderborn, Münster, Köln, Trier, Limburg, Fulda. Der Staat zerfällt in 12 im allgemeinen wohl abgerundete Provinzen,*) die, ohne die „Stadt Berlin", in 34 Regierungsbezirke**) eingeteilt sind; dazu tritt als 35. der zu keiner der 12 Provinzen gehörende Regierungsbezirk Sigmaringen. Die Regierungsbezirke zerfallen in Kreise (in Sigmaringen Oberämter), worunter 56 Stadtkreise (größere Städte). Die 545 Kreise, dnrch- schnittlich 640 qkm groß mit 55000 E., bestehen aus einer Anzahl Gemeinden. — An der Spitze der Provinz steht der Oberpräsident, unter ihm die Präsidenten der Regierungsbezirke, unter den Regierungspräsidenten die Landräte als Vor- steher der für die Landkreise bestehenden Kreisämter. — Der Regelung provinzieller Angelegenheiten dienen die Provinziallandtage, denen zu diesem Zwecke be- stimmte Gelder "überlassen sind; die Selbstverwaltung der Kreise geschieht durch die Kreistage. 4. Die Provinz Brandenburgs) (R: Berlin, Potsdam, Frankfurt) hat Anteil am n. und am f. Landrücken und an der Senkung zwischen beiden, geht im O. über die Oder hinaus, berührt im N.w. die Elbe und wird in der Mitte von dem anmutigen Seeengebiete der Havel und der Spree durchzogen. Die Bevölkerung, überwiegend niedersächsischer Abstammung, treibt meist Ackerbau; in den Flnßthälern hat „des heil, römischen Reiches Streusand- biichse" fetten Getreideboden und herrliche Wiesengründe. Der N.o., die Ucker- mark, liefert 1j3 der prenßifchen Tabaksernte; im Spreewald wird massenhaft Ge- müfe gebant. Im S.o., n. a. bei Kroffen an der Oder, findet sich ansge- dehnter Weinbau. In der sehr bedeutenden Gewerbthätigkeit ragt die sog. Textilindustrie-f), vor allem die Tuchweberei, hervor; sonderlich ist — abgesehen von Berlin — der Osten und der Süden reich an Fabrikstädten. In der Mitte Berlin, Hst. Preußens und des Reiches, mit 1700000 E. die drittgrößte Stadt Europas, die erste Handels- und Gewerbestadt des preußischen Staates und durch seine Universität und zahlreichen anderen Bildnngsanstalten eine Hauptpflanzstätte der Kunst und Wissenschaft, daher „Spree-Athen" genannt, wichtigster Punkt des mitteleuropäischen Schienennetzes und der erste Flußhafen des Reiches. Zahlreiche Prachtbauten und Denkmäler zieren die Stadt, Schmuck- platze und Parkanlagen bieten Erholungssuchenden angenehmen Aufenthalt. Die *) Amtliche Reihenfolge der Provinzen: Ostpreußen, Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesiens Sachsen, Schleswig-Holstein, Hannover, Westfalen, Hessen- Nassau, Rheinprovinz oder Rheinland. — Größe und Bevölkerung der Provinzen und Regierungsbezirke in der Übersicht S. 154. **j Künftig mit Ü bezeichnet. ***) Scbwartz, Heimatkunde von Brandenburg und Berlin. 2. Aufl. Breslau 1893. +) D. i, Verarbeitung von Faserstoffen zu Gespinsten und Geweben aller Art.

2. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 93

1912 - Breslau : Hirt
§ 281—286 5. Staatswesen. 93 Als Bundesstaat des Deutschen Reich es hat Sachsen auch an der Reichsregierung Anteil. Sachsens König sendet zum Bundesrate einen Vertreter, der im Bundesrate 4 Stimmen hat; das Land wählt in geheimer Wahl durch allgemeines gleiches Wahlrecht 23 Abgeordnete für den Reichstag in Berlin. Zur Deckung der durch Einnahmen nicht gedeckten Ausgaben des Reiches haben die Bundesstaaten dem Reiche auch Geldbeiträge, sogenannte Matrikularbeiträge, zuzuführen. 1911 belief sich dieser Beitrag für Sachsen auf etwa 16 Millionen Mark, wovon allerdings gegen 12 Millionen durch die Branntweinsteuer gedeckt waren. Dem Ministerium des Königlichen Hauses endlich steht die Wahrnehmung § 282. der rechtlichen Angelegenheiten des Königlichen Hauses zu. Auch Kunst und Wissenschaft haben in Sachsen stets sorgsamer Pflege § 283. sich erfreut. Dresden ist Hüterin unermeßlicher Kunstschätze, und Sachsens Hochschulen und manch andere Anstalten erfreuen sich weit über seine Grenzen hinaus eines guten Rufes und werden auch von Ausländern zahlreich besucht. Unter den Kirchen des Landes trifft man manch prächtiges Bauwerk, ausgezeichnet durch ehrwürdiges Alter oder vollendete Kunst, wie den Dom zu Freiberg mit seiner „Goldenen Pforte". Schlösser und Burgen schmücken malerisch das Land. Manch künstlerisches Denkmal ziert Sachsens Ortschaften. Zahlreiche Bauten erzählen uns von längst vergangenen Jahrhunderten, und daneben reden andere die nüchterne Sprache der Gegenwart. Die jetzt erwachte Heimatschutzbewegung versucht die Schätze der Heimat zu erhalten und Neues harmonisch dem Landschaftsbilde einzufügen. Zum Zwecke der inneren Verwaltung ist das Land in die fünf Kreis- § 284. hauptmannschaften Bautzen, Chemnitz, Dresden, Leipzig, Zwickau ein- geteilt, die je wieder in Amtshauptmannschaften zerfallen, deren es in Sachsen 27 gibt (vgl. Tabelle Seite 89). Den Amtshauptmannschaften unterstehen die einzelnen Gemeinden, mit Aus- § 285. nähme der fünf Städte* Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Plauen. Die letzte Zählung wies für Sachsen 3179 Gemeinden auf. Man unterscheidet in Sachsen Städte mit Revidierter Städteordnung (81), Städte mit der Städteordnung für mittlere und kleine Städte (62), Landgemeinden und selbständige Guts- bezirke (3636), an deren Spitze Stadtrat und Stadtverordnete, bzw. Stadtgemeinderat, bzw. Gemeinderat stehen. Die Selbständigkeit einer Gemeinde hängt also nicht allein von ihrer Größe^, § 286. sondern von der selbstgewählten Verfassungsform ab. In den Städten mit Revidierter Städteordnung ist die Verwaltung von der Amtshauptmannschaft fast unabhängig, untersteht aber der Kreishauptmannschaft. Die anderen Gemeinden einer Amtshaupt- Mannschaft senden Vertreter in den Bezirksausschuß, der unter Vorsitz des Amts- Hauptmanns zusammentritt^. 1 Daher erinnerte Städte genannt. 2 So ist Bärenstein (666 E.) eine Stadt, Olsnitz (16 666 E.) eine Landgemeinde, Bernstadt (1466 E.) eine Stadt mit Revidierter Städteordnung. ^ Die Lausitz besitzt in den Provinzständen der Oberlausitz noch eine besondere Vertretung, die als Provinziallandtag in Bautzen zusammentritt.

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 67

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Wiener Kongre. Iii 122i. 67 die er mit der Altmark, mit Magdeburg und Halberstadt zu der neuen Provinz Sachsen vereinigte. Die Saalepsse und die Elbefestungen Torgau und Wittenberg sowie die stliche Lausitz mit Grlitz wurden preuisch. Aus der polnischen Lndermasse fiel Westpreuen mit Danzig und Thorn nebst dem Netze-Distrikt und Posen an Preußen zurck, das dieser Striche zur Deckung seiner Hauptstadt und zur Verbindung der Pro-vinzen Preußen und Schlesien bedurfte. sterreich erhielt Galizien zurck. So beschrnkte sich das mit Rußland durch Personalunion" verbundene Knigreich auf Kongrepolen". 4. Neben den Verhandlungen gingen rauschende und kostspielige Feste her, die unser guter Kaiser Franz" seinen Gsten gab. Da widmete man sich ganz der Freude an der neugewonnenen Friedenszeit. Alt-Wien" erwies sich als die rechte Stadt der Feste, die auch die Bevlkerung in allen Schichten mitvorbereitete und mitfeierte. Gebude und Jnneneinrich-hing, Gewnder und Schmuck, Marstlle und Grten: alles brachte den Gsten festliche Stimmung entgegen. Unter dem Einflu groer Bestellun-gen hob sich der Gewerbflei und der Geschmack: die Bronze- und Gold-schmiedekunst blhten auf; Wien zhlte sechshundert Seidenfabriken; die Kunsttischlerei verstand es, die Mbel in Stil und Farbe feilt abzutnen und zueinander und zu den Rumen in Einklang zu bringen. Die Tracht, wie sie nach den Schreckenstagen in Paris aufgekommen war, wurde weiter-entwickelt: die Männer trugen blaue Frcke mit goldenen Knpfen, im Sommer mit gelben Nankinghosen, die Damen griechische Gewnder mit hoher Grtung, Hut und Haube auf eng anliegendem Haar. So begann eine neue Form des Daseins, eine neue Lebenskunst, die sich den verschiedenen Stnden, zunchst in der schnen Donaustadt, mit-geteilt und bis heute weitergestaltet Hat. Daneben aber ging der Lnder-schacher ungestrt weiter. 2. Die neue Karte Europas und der Bundestag. 1. Es war unmglich, den Rheinbundstaaten die Lndergebiete oder doch den Gebietsumfang, womit Napoleon sie ausgestattet Hatte, wieder abzunehmen: nur gegen dieses Versprechen hatten die bedeutendsten sich zu dem Bunde gegen Frankreich herbeigelassen. Daher konnte man auch die deutschen Gromchte nicht in der alten Form, sondern nur in ihrem alten Grenverhltnis wiederherstellen. So ergaben sich folgende Neugestaltungen: Frankreich behielt die Grenzen, die vor der Revolution ihm zu-gehrten. Nur einige Kolonien in Westindien verblieben England, das auch das hollndische Kapland und den westlichen Teil des hollndischen 5*

4. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 84

1912 - Leipzig : Teubner
84 Tiefland westlich der Elbe. Zpreervald. brennende Lonne geben. Zwischen den Baumstämmen blickt man dann über die weiten Wiesen, die nach der Heuernte einen seltsamen Anblick mit ihren „Schobern" gewähren, den auf hohen pfählen lagernden Heuhaufen. - Im Winter treten Schlittschuhe und Schlitten an die Stelle des Kahnes. Da die Spreewaldbewohner vielfach in der Fremde einträglichere Beschäftigung finden als in der Heimat, wandern sie gern in die benachbarten Großstädte. Dort kann man häufig junge Spreewälderinnen im Schmucke ihrer Volkstracht sehen. Das Land östlich und westlich des Spreewaldes (Nieder-Lausitz) ist sandig und wenig fruchtbar. Besonders öde und daher dünn bevölkert ist das westliche Gebiet. Im Osten hat sich infolge des Kohlenreichtums benachbarter Gegenden (S.57) eine rege Fabriktätigkeit entwickelt, und zwar ist besonders die Tuchweberei zu hoher Blüte gelangt. Deshalb finden auch dort bei weitem mehr Menschen ein 5lus- kommen, als der dürftige Boden ernähren könnte. Kn der Spree ist Kottbus (49) zu einer wichtigen Fabrikstadt geworden, und an der Neisse sind Forst (34) und Guben (38) zu betriebsamen Orten herangewachsen. In der Nähe der Spree- mündung liegt Berlin (mit Vororten 3,4 Nlill.), die Hauptstadt des Deutschen Meiches und des Königreiches Preußen. Da Berlin die Residenz des Kaisers ist, haben dort die obersten Reichs- und Staatsbehörden ihren Sitz, und es versammeln sich dort der deutsche Reichstag und der preußische Landtag. - Berlin ist ferner die bedeutendste deutsche

5. Teil 3 - S. 138

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 138 — Xi. Verfassung des Reiches: Bundesstaat (4 Königreiche, 6 Groß- Herzogtümer, 5 Herzogtümer, 7 Fürstentümer, 3 freie Städte, I Reichsland) — Kaiser, Reichstag, Bundesrat, Reichskanzler- amt, Reichsgericht — Reichsheer und Flotte — Reichsmünzen, Reichsgesetze, Reichspost — Reichswappen. xn. Bundesstaaten: 1. Preußen. (Berlin.) a. Ostpreußen: Königsberg, Trakehnen. b. Westpreußen: Danzig, Marienburg, Thorn. c. Pommern: Stettin, Stralsund, Kolberg. 6. Schleswig-Holsteiu: Kiel, Schleswig, Flensburg, Altona. e. Hannover: Hannover, Lüneburg, Hildesheim, Goslar, Klausthal, Zellerfeld, Göttingen, Osnabrück. f. Posen: Bromberg, Posen. g. Brandenburg: Spandau, Potsdam, Brandenburg, Frank- furt a. O., Küstrin, Lübben, Fehrbellin. h. Westfalen: Münster, Minden, Bielefeld, Dortmund, Siegen. i. Schlesien: Breslau, Liegnitz, Görlitz, Königshütte. k. Sachsen: Magdeburg, Schönebeck, Wittenberg, Torgau, Merseburg, Halle, Staßfurt, Nordhausen, Eisleben, Mansseld, Erfurt, Suhl. 1. Hessen-Nafsau: Kassel, Fulda, Wiesbaden, Ems, Selters, Frankfurt a. M., Rüdesheim, Johannisberg, Geisenheim, in. Rheinprovinz: Trier. Koblenz, Bonn, Köln, Düsseldorf, Elberfeld, Barmen, Solingen, Remscheid, Aachen. 2. Königreich Bayern (München). a. Augsburg, Passau, Regensburg, Nürnberg, Erlangen, Bamberg, Würzburg. Kissingen. b. Speier, Kaiserslautern. 3. Königreich Württemberg. (Stuttgart.) Eßlingen, Heilbronn, Tübingen, Ulm, Schwäbisch-Hall, Wildbad. 4. Königreich Sachsen. (Dresden.) Leipzig. Pirna, Meißen, Freiberg, Chemnitz, Zwickau, Plauen, Elster, Markneukirchen, Olbernhau. 5. Großherzogtum Baden. (Karlsruhe). Pforzheim, Mannheim, Heidelberg, Baden-Baden, Konstanz. 6. Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin. (Schwerin). Rostock. 7. Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz. (Strelitz.) 8. Großherogtum Hessen-Darmstadt. (Darmstadt.) Mainz, Offenbach, Worms.

6. Kleine Handelsgeographie - S. 129

1896 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. 129 2. die Nordbahn über Neustrelitz nach { Stralsund, 3. die Berlin-Stettiner Bahn nach Stettin (Danzig—königsberg), ^ r • »vir A (Eydtkuhnen—petersbg., 4. die Ostbahn über Knstrm-Schneldemnhl nach {W^schan-Moskau^ 5. die Riederschlesisch-Märkische Bahn über Frankfurt an der Oder , < Breslau—oderberg—budapest, tfhch \ £|orn—memel, 6. die Görlitzer Bahn über Kottbns nach Görlitz, .. ^ «. ^ r »t f Zossen ) nach Dresden— 7. dte Berlm-Dresdner Bahn nber { ^erbogk i Prag-Wien, 8. die Anhalter Bahn ^ Erfurt—frankfurt a. M.—Metz—paris, über Bitterfeld nach i Leipzig—münchen—brennerbahn—tirol, 9. die Wetzlarer Bahn über Kalbe—kassel—wetzlar—coblenz—metz- Paris, 10. die Berlin-Potsdam-Magdeburger Bahn über Köln—aachen—brüssel, - ^ n r l cyi t «n r**. < < ^ s Hannover—osnabrück—amsterdam, 11. die Lehrterbahnnb.stendalnach^^men-Bremerhaven. Seit 1871 untersteht das deutsche Eisenbahnwesen der Beaufsichtigung und Gesetzgebung des Reiches. Kraft eines Reichsgesetzes können Eisenbahn- anlagen, die im Interesse des Verkehrs oder der Reichsverteidigung für not- wendig erachtet werden, auch gegen den Widerspruch der Einzelstaaten, deren Gebiet sie durchschneiden, ausgeführt werden. Die einheitliche Regelung des Münz-, Maß- und Gewichtssystems und des Post- und Telegraphenwesens hat nicht nur zur Hebung des Verkehrs wesentlich beigetragen, sondern auch das deutsche Einheitsgefühl belebt und gestärkt. Der Seehandel. Der ernente Aufschwung Deutschlands im Jahre 1871 war auch von bedeutungsvollem Einfluß auf die weitere gedeihliche Entfaltung des deutschen Seehandels und hat auch hierin einheitliche Regelung gebracht. Durch die Reichsverfasfung ist festgestellt, daß die Handelsschiffe aller deutschen Staaten eine „einheitliche Handelsmarine bilden". Einheitliche Einrichtungen sind durch die deutsche Seemannsordnung, durch die Hasen-Regu- lative und durch die Strandungsordnung geschaffen. Der deutsche Handel in überseeischen Ländern findet durch die Reichsregieruug wirksame Vertretung in den Konsulaten und kräftigen Schutz durch die neugeschaffene Kriegsflotte. Vielversprechend für die Entwickelung des überseeischen Verkehrs er- scheinen die deutschen Kolonien, welche insgesamt ein Gebiet von über 2 Mill. qkm mit über 61/i Mill. Einwohnern umfassen: a. In Afrika: 1. Das Togogebiet an der Sklavenküste mit Einschluß des Gebietes von Porto Seguro und Kleiu-Popo, 60000 qkm und 2^ Mill. Einw. 2. Guineagebiet (Kamerun), 30 000 qkm und 500 000 Einw. 3. Das südwestafrikanische Küstengebiet (Lüderitzland), 830 000 qkm und 200 000 Einw. 4. Dentsch-Ostafrika, zieml. 1 Mill. qkm und gegen 3 Mill. Einw. Rasche, Handelsgeographie, s. Aufl. 9

7. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 95

1910 - Düsseldorf : Bagel
tretende Staat vereinfachte meist die Grenzbewachung, das dem Verkehr geöffnete Gebiet aber wurde immer größer und begünstigte damit immer mehr das Aufblühen des Handels. Die Vorteile waren so augenscheinlich, daß man nicht hätte glauben sollen, daß noch fast 10 Jahre für eine allgemeinere Anerkennung dieses Zollvereins nötig sein würden. So mußten jetzt noch stärkere Mittel bei Anhalt-Köthen angewendet werden. Dieser Staat von 35 000 Einwohnern fühlte sich mächtig in seiner Stellung „im europäischen Staatenverein und in seiner geographischen Lage an dem großen Elbstrom“. Da die Freiheit der Schiffahrt auf den großen Flüssen grundsätzlich in Wien festgesetzt war und in den Dresdener Elbkonferenzen eben aufs neue im einzelnen bestimmt werden sollte,*) glaubte der Köthner Herzog, dem Roßlau an der Elbe gehörte, dem preußischen Durchgangszoll sein Land entziehen zu können. Das ermutigte ihn zu einem lächerlichen Kleinkrieg gegen das umklammernde Preußen. Als aber die Förderung des Schmuggels nichts half, auch nicht die Unterstützung der katholischen Propaganda in der evangelischen Provinz Sachsen, so wehe sie seinem gut evangelischen Schwager in Berlin tat, als dann sogar ein Köthner Schiff, das von Hamburg nach Roßlau Kolonialwaren ins Land bringen sollte, von Preußen als Schmuggel treibend weggenommen wurde, und als sogar die Sendung eines Köthner Leutnants mit einem Ultimatum nicht den gewünschten Eindruck in Berlin machte, da gab im Jahre 1828 Köthen nach, denn — die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel waren andere geworden. Die Russen bedrohten jetzt ernstlich Adrianopel, und Oesterreich, das wieder einmal fürchten mußte, donauabwärts ohne Preußens guten Willen zu kurz zu kommen, lenkte ein. Metternich, der die Politik Europas machte und nicht minder auch die kleinen Fürsten über ihr Verhalten Preußen gegenüber beriet, hielt es jetzt für zweckmäßig, Preußen nicht weiter zu reizen, und darum gab Köthen nach. Bis jetzt waren im Grunde nur Enklaven gewonnen. Der erste größere Staat, der trotz seiner Umwerbung von Bayern und trotz vieler eigenen Bedenken in den preußischen Zollverband *) Der Stader Zoll wurde natürlich ausgenommen, denn für Hannover sprach England, dem man gern gefällig war; sonst sollte die Elbe wie der Rhein „frei“ sein.

8. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 114

1902 - Leipzig : Poeschel
114 Europa. der im Vereine mit dem Bundesrat (den Vertretern der einzelnen deutschen Regierungen) und dem Reichstag (den erwählten Vertretern des deutschen Volkes) alle gemeinsamen Angelegenheiten leitet. Außer- dem Gesandtschafts-, Konsnlar- und Verteidigungs- wesen gehört zu diesen gemeinsamen Angelegenheiten namentlich auch das Handels- und Verkehrswesen (Münze, Maß, Gewicht, Zölle, Post und Telegraphen) und das Rechts wesen. — Den ein- zelnen Staaten (26) und Stämmen bleibt innerhalb der Reichsver- sassung aber noch ziemlich viel Spielraum zur Geltendmachung ihrer Sondereigentümlichkeiten und Sonderinteressen. Außer Preußen haben nur sechs deutsche Einzelstaaten mehr als eine Million Einwohner (Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen), sechs aber weniger als 100 000. Städte mit über 100 000 Einwohnern zählt das Reich 33 (Frankreich 15, England 39). § 60. c) Produktionsverhältnisse. Während zur Zeit des Ta- citus Urwälder sast ganz Deutschland bedeckten, wird heute der größte Teil (68 °/o) der Bodenfläche landwirtschaftlich benutzt, und nur 26 °/o sind Waldland, nur 0,5 °/o aber Unland geblieben. Ziemlich die Hälfte (gegen 49°/o) ist eigentliches Ackerland, 16 °/o Wiese und Weide und etwa 3 °/o Garten- und Weinbergsland. Die pflanzliche Pro- duktion beruht hiernach in erster Linie im Baue von Feldsrüchten. Der Roggen (im Jahresdurchschnitte gegen 120 Mill. hl) ist die Hauptbrotfrucht. Auch hinsichtlich der Hafer- und Gersteproduktion (155 bezw. 46 Mill. Iii jährlich) sowie der gesamten Getreide- Produktion (370 Mill. hl) wird Deutschland aber in Europa nur von Rußland übertroffen, und hinsichtlich der Kartoffelproduktion (270 Mill. hl) ist es das erste Land der Erde. Weizen baut es nur 46 Mill. hl. Trotz des starken Getreidebaues bedars es etwa sür 30 Tage Zufuhr (England für 220 Tage). Zuckerrüben, Öl- früchte und Flachs werden auch viel gebaut. Wein (2,4 Mill. hl) wächst vorzugsweise in der Rhein-, Mosel-, Neckar- und Maingegend, aber auch an der Saale (Naumburg), Elbe (Meißen) und Oder (Grünberg). Obst gedeiht überall, und durch vorzügliche Apfelforten sind noch berühmt Gravenstein in Schleswig und Stettin. Tabak und Hopfen baut namentlich Süddeutschland. — Der deutsche Wald ist fast ausschließlich Kulturwald, und nur in den Alpen, im Böhmer- wald und im Glatzer Gebirge finden sich noch Urwälder. Laubwald

9. Kleine Schulgeographie von Sachsen - S. 33

1900 - Dresden : Huhle
— 33 — Leipziq bis Zittau, b) von Pirna bis Kamenz, c) von Adorf bis Lübau? 21. Welche Flüsse überschreitet die Bahn von Glauchau bis Bautzen? 22 Wieviel Amtshauptmann- schasten hat Sachsen? 23. Wo liegen die Orte Elstra, Glashütte, Zöblitz, Klmgenthal, Hirschfelde, Geringswalde, Stollberg, Königswartha, Elterlein, Lauenstein, Herrnhut, Geithain, Pausa, Bischofswerda? 24. Wieviel Städte in ganz Sachsen kannst du aus dem Kopfe aufschreiben? 25. Welche Flüsse? 26. Welche Berge? 27. Welche Schlachten sind in Sachsen geschlagen? 28. Wie heißen die 10 größten Städte Sachsens? 29. Auf wieviel Quadratmeileu in Sachsen kommt 1 Stadt? 30. Wieviel Ortschaften kommen auf 1 Quadratmeile? _ Verfassung. Sachsen ist ein erbliches Königreich. Nach der Verfassung ist die Krone erblich nach dem Rechte der Erstgeburt, beim Aussterben der männlichen auch in weiblicher Linie. Nach der Konstitution vom 4. September 1831 darf kein Gesetz ohne die Zustimmung der Ständeversammlung erlassen werden. Diese Ständeversammlung (auch Landtag genannt) beruft der König; sie besteht aus zwei Kammern. Die Landtagsabgeordneten werden vom Volke gewählt. Wählen kann jeder 25 Jahre alte Sachse. Nach dem neuen Wahlgesetze von 1896 werden die Urwähler nach ihren Steuerleistungen in drei Klassen geteilt. Jede Klasse wühlt für sich Wahlmänner, welche dann zusammen den Abgeordneten wühlen. Die oberste Verwaltung geschieht durch sechs Ministerien. Diese sind: 1. Justizministerium zur Pflege des Rechts; 2. Finanzministerium zur Pflege und Verwaltung des Staats- Vermögens; 3. Ministerium des Junern für Sicherheitsdienst (Polizei), Wohlthütigkeitsanstalten, Verkehrsmittel, Industrie, Handel, Kunst und Wissenschaft; 4. Ministerium des Äußern für Wahrung der Sächsischen Interessen im Auslande; 5. Kriegsministerinm sür militärische Angelegen- heiten; 6. Kultusministerium zur Pflege der Religion und des Unterrichts von der einfachen Volksschule an bis zur Universität. Die Minister werden vom Könige ernannt. Seit dem 18. Januar 1871 ist Sachsen ein Teil des „Deutschen Kaiserreichs". Post-, Telegraphen-, Münz- und Heerwesen unterliegen den Beschlüssen des Reichstages, der in Berlin seine Sitzungen hält. Zu diesem Reichstage sendet Sachsen 23 Abgeordnete. Die Landes- färben sind seit 1815 grün und weiß. Das Landeswappen ist ein von zwei Löwen gehaltener Schild mit 5 schwarzen Balken im goldenen Felde, einem Rautenkranze und darüber befindlicher Königskrone. Die Friedens- stärke der aus zwei Armeecorps bestehenden sächs. Armee beträgt rnnd 44,000 Mann. Jetziger König: Albert, geb. am 23. April 1828. Kurze Übersicht der sächsischen Geschichte. In der ältesten Zeit bewohnten Hermunduren das Land. 560—927 n. Chr. sind Sorbenwenden das herrschende Volk; sie teilen ihr Land in Gaue ein und kultivieren es. 928 Besiegung derselben durch Kaiser Heinrich I. Gründung Meißens. Einsetzung nichterblicher Markgrafen, dieselbe erfolgt durch Kaiser Heinrich Iv.

10. Die Heimat - S. 142

1899 - Leipzig : Degener
— 142 — dann aber auch so leicht nicht wieder abläßt. Nicht wetterwendisch und vcr- änderungslustig, nein, langsam und bedächtig im Eutschluß, im Lieben und Hoffen, aber dann ohne Schwanken und Wanken." a) Die Kreisstadt Stendal^) (20'/2) an der Uchte war eine bedeutende Stadt des Hansa- bundes und wegen seiner Tuchweberei iveit bekannt. Die alten Bauwerke und erhaltenen Be- festigungen stammen aus jener Zeit. In neuer Zeit ist Stendal ein wichtiger Eisenbahnknoten- Punkt (Angabe nach der Karte!). — Die Stadt Bismark <2'/4> mit einer alten Burg, dem Stamm- haus der Familie Bismarck. **) — Arncliurg (2) mit den Trümmern eines von Heinrich I. zum Schutze gegen die Wenden erbauten Schlosses. — Tangermündc (9) liegt da. wo die felsigen Aus- läuser der Liinebnrger Heide bis an die Elbe herantreten und einen sicheren Baugrund boten. v: i: iocoooo. Die Altmark. Die Stadt diente den Brandenburger Kurfürsten als Residenz. Als aber der Herrschersitz nach der Spree verlegt wurde, war die Entwicklung der Stadt unterbunden. — Dorf Bäthen und Tangerhütte (31/.,) mit einem Eisen- und Emaillierwerk. b) Im oberen Thale der Milde erwuchs seit dem t4. Jahrhundert Gardelegen (7als Eintrittspforte in die Lüneburger Heide. Die Stadt ist der Mittelpunkt des altmärkischen Hopsen- baues; daher war hier die Bierbrauerei schon im Mittelalter bedeutend. — Die Stadt ^bis- felde (2) ist der Markt für die Dörfer des Drömling. — Clötze (.3'/*)- *) cf. Deutsche fugend von Jul. Loh meyer, Band , Heft 13! Eine >Ltadt der Altmark (Stendal) von Joh. Trojan. (5 Abbildungen.) — Der Name Stendal bedeutet Steinethal und deutet auf den festen Boden, auf dem die Stadt steht. **) Nach einer Mitteilung des Fürsten Herbert von Bismarck soll der Name „Bismarck" mit dem Fluhnamen „Biese" im Zusammenhange stehen. Man glaubt, daß im 13. Jahrhundert an der „Biese" eine „Mark" bestand, und der Befehlshaber derselben nach dem damaligen Ge- brauche Herr von Biese-Mark genannt wurde, woraus der Name Bismarck entstanden ist.
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