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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 25

1912 - Breslau : Hirt
7. Das Gradnetz. 25 Mitteleuropäische Zeit. Der verschiedene Gang der Uhren führte zu mancherlei Unzuträglichkeiteu. Reiste z. B. jemand in westöstlicher Rich- tuug, so mußte er, um die richtige (natürliche) Ortszeit zu haben, seine Uhr fortwährend vorstellen. Reiste er nach W, so war ein stetiges Zurückstellen nötig. Man kam deshalb überein, für Mitteleuropa (Deutschland, Skandi- navien, Dänemark, Luxemburg, die Schweiz, Österreich-Ungarn, Italien, Serbien und die westliche Türkei) eine Einheitszeit einzuführen. Nun bilden 15" immer einen Stundenstreifen, d. h. ein vom Nordpol zum Süd- pol reichendes Gebiet, dessen Ostgrenze eine Stunde frühere Zeit hat als seine Westgrenze. Da Mitteleuropa fast geuau in einen Stundenstreifen fällt, so hat man als Mitteleuropäische Zeit die natürliche Zeit be- stimmt, die auf dem über Görlitz sstargard) gehenden 15. Grade gilt. Dieser Grad verläuft etwa in der Mitte des Stundenstreifens. An der Ost- und der Westgreuze des Deutscheu Reiches zeigen Ortszeit und Mittel- europäische Zeit einen Unterschied von je einer halben Stunde. Bei der Post wird den Beamten die genaue Zeit jeden Morgen um 9 Uhr tele- graphisch übermittelt.

2. Deutsche Geschichte - S. 132

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
132 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 — 1648. stehung der norddeutschen Großmacht vor, die einst den Kern bilden sollte für ein neuerstehendes deutsches Reich. Jssht. § 141. Das wirtschaftliche und soziale Leben. Der deutschen Volkswirtschaft hatte der Krieg die schwersten Wunden geschlagen. Die deutschen Länder waren verwüstet; viele Dörfer und Flecken waren niedergebrannt und zu Wüstungen geworden; durch den Krieg, durch Seuchen und Hungersnot war die Bevölkerung im Durchschnitt auf die Hälfte, in manchen Gegenden noch mehr zurückgegangen; der Viehstand war in weiten Landschaften fast ganz vernichtet. Auch in den Städten sah es vielfach schlimm aus; viele Häuser waren zerfallen, die Mauern halb zerstört, die Bewohner verarmt. Wie reich war Deutschland im sechzehnten Jahrhundert gewesen! Wie blühte die Landwirtschaft, das Handwerk, der Handel! Damals hatte die Wohlhabenheit vielfach ein üppiges Leben hervorgerufen, wogegen die Behörden vergeblich durch Kleiderordnungen und andere Luxusgesetze eingeschritten waren. Jetzt hatten sich die Erwerbsverhältnisse völlig verändert. Die Bauern konnten sich nur mühsam aus dem Elend und aus der sittlichen Verwilderung, in die sie der Krieg gestürzt hatte, emporarbeiten. Die deutschen Handwerker, die einst so behäbig gehaust hatten, waren arme, gedrückte, mutlose Leute geworden; einst waren die Erzeugnisse des deutschen Gewerbes ins Ausland gegangen, jetzt wurden englische, holländische und französische Waren in Menge eingeführt. Der deutsche Handel lag danieder, denn die Mündungen der großen Ströme waren in den Händen ver Fremden, die dort hohe Zölle erhoben. Am Welthandel nahm Deutschland keinen Anteil; während sich Holland, Frankreich und England zu Handelsund Kolonialvölkern ersten Ranges entwickelten, mußte Deutschland, dessen Handelsschiffe zur Zeit der Hanse die nördlichen Meere beherrscht hatten, mühsam um die ersten Anfänge des Wohlstandes ringen. Die Auch die sozialen Verhältnisse machten in jenen Zeiten eine Verhalt-Wandlung durch. Am schlechtesten ging es dem Stande der Bauern, die fast allenthalben unter dem Drucke der Gutsherren standen, ihnen untertänig und zu Frondiensten verpflichtet und nicht einmal selbständige Besitzer ihrer Höfe waren. Aber auch das Bürgertum besaß nicht mehr die Bedeutung und das stolze Selbstgefühl früherer Zeiten; ein demütiges und unterwürfiges, zugleich aber geziertes und förmliches Wesen nahm überhand, und von nationalem Sinn und Selbstbewußtsein war an vielen Orten keine Spur mehr vorhanden. Auch der Adel stand nicht mehr so selbständig und trotzig da, wie vorzeiten; er hatte sich der Macht der Fürsten beugen müssen und bildete sich eben damals vielfach zu einem Hofadel oder, wie in Branden-

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 160

1902 - Karlsruhe : Lang
— 160 — Nachdem sich der Kaiser der ersten Sorgen im Reiche ent. ledigt hatte, richtete er seine Blicke weiter und besuchte säst alle Herrscher der Staaten Europas. Zum erstenmal trugen die Wellen der Ostsee einen deutschen Kaiser ans ihrem Rücken. Der eherne Mund von 51 russischen Kriegsschiffen begrüßte Wilhelm Ii. in Petersburg; dann besuchte er die Könige von Schweden und von Dänemark. Bald eilte der Friedensfürst an die deutschen Höfe, darauf nach Wien, nach Rom, nach London, nach Athen, nach Konstantinopel, überall umrauscht von den Jubelrufen der Bevölkerung. Nicht weniger tätig ist der Kaiser im Innern des Reiches. Vor allem sucht er die Wehrkraft des Volkes zu heben und begibt sich selbst in die entferntesten Garnisonen, um sich vom Zustand der Regimenter zu unterrichten. Ein großer Freund des Seewesens war Kaiser Wilhelm von jeher. Deshalb sorgt er aufs angelegentlichste für die Reichsflotte. Über diesen Sorgen vergißt er aber auch, getreu den Versprechungen bei seinem Regierungsantritt, die Armen des Volkes nicht; tausend Tränen werden durch Einführung der Jnvaliditäts- und Altersversicherung getrocknet. Wie bedeutungsvoll ein richtig erteilter Schulunterricht ist, weiß unser Kaiser recht wohl. Deshalb befahl er, daß die Jugend vornehmlich mit vaterländischer Dichtung, mit deutscher Geschichte und Sage bekannt gemacht werde. Auch ein Mehrer des Reiches ist Kaiser Wilhelm geworden; die Insel Helgoland haben die Engländer an Deutschland abgetreten, und im fernen Afrika weht über weite Gebietsteile die deutsche Flagge, in Asien wurde das große Pachtgebiet Kiautschou erworben. Im Jahre 1900 sandte der Kaiser Truppen nach China, um die Chinesen zu bestrasen für die Ermordung des deutschen Gesandten und vieler anderer Christen. Unter dem deutschen Generalfeldmarschall Grafen von Walderfee kämpften in China die Truppen aller gesitteten Völker gegen die chinesischen Barbaren. Angesehen und geachtet stehen Kaiser und Volk da vor den Augen der ganzen Welt. Gebe Gott, daß es so bleiben möge aus viele Jahre! Gott segne, Gott schütze unseren Kaiser und Herrn Wilhelm Ii.!

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 82

1908 - Halle a. S. : Schroedel
82 Die fremden Erdteile. Amerika. Nach Klima, Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt sind Süd- und Mittelamerika eng miteinander verknüpft. 5. Das Klima von Südamerika ist mit seiner gleichmäßigen Wärme echt tropisch, der Regenfall ausreichend. Die südlich von Valparaiso Herr- schenden ^V.-Winde bedingen eine sehr feuchte W.-Seite der Kordilleren und eine trockne atlantische Seite. Von Mexiko ab nordwärts herrscht das nordamerikanische Land- klim a, s. S. 71. In bezug auf die Pflanzen ist Südamerika das Festland der Tropenflora, die sich sogar in die Anden und weit nach 8. hin erstreckt. An einheimischen Nutzpflanzen ist Amerika im Vergleich zur alten Welt arm, aus Südamerika stammen Kartoffel, Kakao, Chinabaum und Mais; Mexiko hat uns den Tabak geschenkt. Die Pflanzenwelt Nordamerikas zeigt mit der europäischen eine gewisse Ähnlichkeit, weil Alte und Neue Welt früher zusammenhingen; doch ist der amerikanische Wald artenreicher, als der europäische, weil die Eiszeit nicht so sehr mit den Arten aufräumte, wie in Europa. So gibt es in Europa 20, in der Union dagegen 50 Eichenarten. Auch haben sich ans gleichem Grunde hier ältere Baumformen erhalten, wie die Magnolie, die Sumpf- cypresfe und der riesenhafte Mammutbaum der Sierra Nevada. Die Tierwelt Südamerikas hat sich infolge seiner Abgeschlossenheit ganz eigenartig entwickelt, es fehlen die entwickelten, kraftvollen Gestalten der hochstehenden Säugetiere der Alten Welt. Endemische Arten sind z. B. das Lama, das Faul- und Gürteltier, der Ameisenfresser. Südamerikas Tierwelt steht also in der Mitte von der des dürftigen Australien, mit dem es die Beuteltiere teilt, und der der reich ausgestalteten Ostfeste. Nordamerikas Fauna zeigt im 8. Übergänge zu der südameri- kanischen, im N. zu der europäisch-asiatischen (-eurasiatischeu); einzelne Tierformen, wie Bären, Wölfe, Dachse, Füchse, Marder, Hirsche, stimmen auffallend überein. Außer den altweltlichen Haustieren finden sich jetzt überall in Nordamerika der Spatz und die Wanderratte. 6. Die Urbevölkerung sind die Indianer. Sie haben straffes, grobes, schwarzes Haupthaar und spärlichen Bartwuchs. Die Hautfarbe spielt bald ins Gelbe, seltener ins Rote; die Stirn ist zurückweichend, die Joch- bogen springen vor. Die Augen sind meist klein. In allen körperlichen Merkmalen erinnern die Indianer lebhaft an die Mongolen. Durch die Einwanderung der Weißen wurde das ganze Gepräge Amerikas umgewandelt, die Urwälder verschwanden zum Teil, europäische Nutzpflanzen und Tiere verdrängten die einheimischen. In Nord amerika führte der erbitterte Raffenkampf zum Untergange der Indianer, ein germanischer tatkräftiger Stamm nimmt das Land ein. Im spanischen Amerika verschmilzt der Indianer mit dem romanischen Weißen zu einer neuen Mischrasfe, in denen die Eigenschaften des Indianers zur Geltung kommen. Die Schwarzen, die Neger, wohnen hauptsächlich in Mittelamerika und den Nachbargebieten. Trotz der großen Einwanderung ist in Amerika noch viel Platz für den Menschen. Daher werden die Bodenerzengmfse nicht aufgebraucht, und Amerika kann von seinem reichen Überschuß an Europa abgeben.

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 49

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Ostasien. 49 diesem Lande drangen 1644 die Mandschurei erobernd nach China vor und unterwarfen das ganze Reich. Trotz zahlreicher Empörungen haben sie sich immer als Herren des Landes zu behaupten gewußt, sind aber größtenteils unter Einwirkung der chinesischen Kultur zu Chinesen geworden. Der Zopf war ursprünglich ein Zeichen der Unterworfenen. Das eigentliche China, fast 4 Mill. qkm, 3—400 Mill. E, a) Das Land. Von allen Ländern des Riesenreichs berührt allein das eigentliche China das Meer. Die Küste beschreibt einen halbkreisförmigen, feingegliederten Bogen vom Golf von Tonking bis Korea. Der 8. und das Innere des Landes sind überwiegend Gebirgsland, bestehend aus zahlreichen Ketten- gebirgen und Hochflächen, die w. in das Hochland von Jnnerasien übergehen. Der N. ist ein großes Tiefland um den Unterlauf der beiden Hauptströme. Wichtige Pässe der Nordgrenze sind durch altes, starkes Mauerwerk ab- gesperrt; hie und da erheben sich auf der Grenzlinie in ziemlichen Abständen voneinander große viereckige Türme, der Überlieferung nach alles Neste eines riesigen Grenzwalles, „der Großen Mauer", die vor mehr als 2000 Jahren ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut haben soll. Die Hauptflüsse des Landes sind der Hoängho (gelber Strom), der seinen Namen von den großen Mengen gelber Löß erde trägt, die er mit sich führt und weit bis ins Meer trägt (Gelbes Meer), und der Jängtse. Der Hoängho wird seiner vielen Überschwemmungen wegen das „Unglück Chinas" genannt. Südchina hat viele Seen. Der Chinese sagt: „Den Hoängho kann man in 1000 Jahren nicht reinigen" und wenn er etwas Unmögliches bezeichnen will: „Das wird ge- schehen, wenn der Hoängho reines Wasser hat." Die Überschwemmungen waren schon so ausgedehnt, daß der Fluß seinen Lauf verlegte. Zeige den alten Lauf! Das Klima Chinas ist sehr günstig. Zwar wehen im Winter von den eiskalten Hochflächen Jnnerasiens rauhe Winde, die im N. Chinas trotz der süditalienischen Breitenlage des Landes reichen Schneefall und Eisbildung hervorrufen; aber im Sommer bringen die Monsune (S. 30) reichliche Niederschläge bei tropischer Wärme, wodurch hauptsächlich die außerordentliche Fruchtbarkeit des Landes bedingt wird. Weizen im N., Reis im S. sind die Hauptfrüchte, außerdem baut man Tee und Baumwolle. China ist die uralte Heimat der Seidenraupe. Auch die Fasane und Gold- fische sind hier zu Hause. — Steinkohlenlager, die noch meist unbenutzt da- liegen, und Porzellanerde sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze. b)Die Bewohner sind die Chinesen. Ihre weizengelbe Haut- färbe, das spärliche, straffe, schwarze Haar, die hervorstehenden Backenknochen, die schiefen, geschlitzten Augen mit der Mongolenfalte kennzeichnen sie auf den ersten _ Blick als Glied der mongolischen Rasse. Die Chinesen bilden das zahlreichste Volk der Erde, fast */4 aller Bewohner der Erde. Im chinesischen Tieflande, das etwa so groß wie das Deutsche Reich ist, wohnen etwa 150 Mill. Die Dichtigkeit der Bevölkerung nötigt jährlich Tausende zur Auswanderung. In Indien, Südafrika, Australien und den Küstenländern des Großen Ozeans erscheinen die genügsamen, betriebsamen, aber unreinlichen chinesischen „Kulis" als bedrohliche Mitbewerber der weißen Arbeiter. Der Chinese ist ein unermüdlicher Arbeiter und schlauer Händler, zeigt musterhafte Sparsamkeit und bewundernswerte Genügsamkeit. Alles Aus- ländische betrachtet er indes mit großer Geringschätzung. Daher haben denn Tromnau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 4

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 192

1908 - Halle a. S. : Schroedel
192 Kulturgeographie. E. Kutturgeogrcrpbie des Deutschen Hieicbo. Deutschlands Kulturstellung und Beziehungen zur Fremde. 1. Weltstellung. Das Deutsche Reich hat in Europa eine bedeutsame zentrale Lage. Wie kein anderes Land, erscheint es infolgedessen dazu berufen, eine der- mittelnde, ausgleichende Stellung einzunehmen und als Land der Mitte, als „Herz Europas", einen belebenden Einfluß auf alle übrigen Länder des Erdteils auszuüben. Jede größere Bewegung in Europa zog auch das deutsche Land in Mitleidenschaft. Im Altertum freilich lag Deutschland fern von den Brenn- punkten des damaligen Kulturlebens. Als sich aber im Laufe der Jahr- hunderte n. Chr. Europa immer mehr als Hauptträger der christlicheu Gesittung entwickelte, wurde Deutschland der Mittelpunkt europäischer Kultur- entfaltung, besonders zu den Zeiten der Ottonen, Salier und Hohenstaufen. Die römisch-deutschen Kaiser waren die weltlichen Herren der ganzen Christen- heit aus Erden. — Zu Zeiten nationaler Ohnmacht war Deutschland Angriffsziel der umwohnenden Völker, die auf Kosteu des Reichs ihr Staaten- gebiet vergrößerten. Auch wurden alle großen europäischen Kriege, wie z. B der 30 jährige, der 7 jährige, der Freiheitskrieg 1813 bis 1815, auf deutschem Boden ausgefochten. Die Lage in der Mitte des Erdteils und die leichten Verkehrsverhältnisse brachten das deutsche Volk früh iu ungezwungene Verbindung mit der Fremde, wodurch Handel und Verkehr gefördert, Gewerbe, Kunstfleiß und Wissenschaft belebt wurden. Leider ist dabei Deutschland nicht von jener „Ausländerei" verschont geblieben, die sich in der Nachahmung fremder Sitten und Gebräuche und der Verunstaltung der deutschen Sprache durch Fremdwörter zeigte. Zu Zeiten vaterländischer Größe wnrde sie indessen durch das gesunde Volks- bewußtsein zurückgedrängt. — Deutschland hat aber nicht nur von der Fremde Anregungen erhalten, sondern ist in dieser Hinsicht auch stets ein reicher Geber gewesen. Deutsche Erfindungen haben viel zur Entwicklung der Wissenschaft beigetragen, deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher das Geistesleben der Länder Europas zu verschiedenen Zeiten belebt. Mit der Wiedererrichtung des D e u t s ch e u Reichs 1871 hat Deutschland die Machtstellung in Europa erlangt, wie es ihm nach seiner Lage und seiner Macht in Europa gebührt. Sein starker Arm reicht über die Meere, um in jedem Winkel der Erde die deutschen Interessen zu schützen und zu fördern. Z a. Das deutsche Volk. Nach Körpermerkmalen lassen sich im Deutschen Reiche 2 Grundformen nämlich Blonde und Braune unterscheiden. Zu den B l o n d e n gehören die Menschen mit blondem Haar, blauen Angen und weißer Haut. Die Braunen haben braunes bis schwarzes Haar, braune bis schwarze Augen und weiße bis bräunlich-weiße Haut. Etwa jeder 3. Mensch im Reiche ist blond, jeder 7. braun. Die übrigen Deutschen gehören Misch formen an. Dabei zeigt sich, daß Nord-

7. Teil 2 - S. 40

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 § 21. Die deutschen Schutzgebiete in der Südsee. 2. Der Bismarck-Archipel besteht aus einer Anzahl durch vulkanische Ausbrüche aus dem Meere entstandener Inseln, welche von Korallenriffen umgeben sind. Die wichtigsten Inseln sind Neu-Pom- mern (so groß wie Brandenburg), an die durch eine ganz schmale Land- enge die Gazellen-Halbinsel angefügt ist, und Neu-Mecklen- bürg (fast so groß wie Mecklenburg-Schwerin). Die Bewohner des Bismarck-Archipels, etwa 190 000, sind wie die von Kaiser Wilhelmsland Papuas, jedoch von kräftigerem Körper- bau. Ihre Hautfarbe ist sehr dunkel, fast schwarzbraun. Die Hauptniederlassungen befinden sich auf der Gazellen-Halb- insel; hier reihen sich zahlreiche Dörfer, Missionsstationen und Pflanzungen aneinander. In der malerischen Blanche-Bai liegt die Insel Matupi, die fast ganz von Plantagen, Faktoreien, Missions- und Handels- Stationen eingenommen ist. Auch Herbertshöhe, der Sitz des Gouverneurs des ganzen Neu-Guinea-Gebietes und Dampferstation, liegt an der Blanche-Bai. 3. Von den Salomon-Jnseln sind die beiden n. großen Inseln und mehrere kleine Eilande deutsch. Den Namen haben sie von den spanischen Entdeckern erhalten, die in ihnen das Goldland Ophir des Königs Salomo gefunden zu haben wähnten. Die Bewohner (etwa 50000) sind schlank von Körperbau, doch sehr muskelkräftig; ihre Hautfarbe ist tief dunkelbraun, dem Schwarz sehr nahe kommend. Sie sind wegen ihrer Ungastlichkeit verrufen, aber anstellig und zuverlässig. Auch hier und auf dem Bismarck-Archipel sind Tabak-, Baum- woll- und Kaffee-Plantagen angelegt. Die Eingeborenen leben von Bananen, Kokosnüssen, Brotfrucht, tropischen Knollengewächsen und Fischfang. 4. Die Karolinen- und Marianen-Jnseln. Diese früher spanischen Inselgruppen sind mit Ausnahme der s. Marianen-Insel Guam, die kurz vorher an die Vereinigten Staaten von Amerika ge- kommen war, 1899 durch Kauf in den Besitz des Deutschen Reichs übergegangen; sie bieten demselben viele treffliche Naturhäfen und da- mit wertvolle Stützpunkte für dessen Verbindung mit Kiautschou in China. Die beiden wichtigsten Karolinen Jap (jap) und Ponape liegen nahe an den beiden Endpunkten der Kette. Das gleichmäßig warme und tropisch feuchte Klima dieser Inseln ist nicht ungesund und fördert einen üppigen Pflanzenwuchs; es gedeihen Orangen und Bananen, Z)ams und Ananas, vor allem aber der Brotfrucht-

8. Für Seminare - S. 237

1912 - Breslau : Hirt
1. Togo. 237 Wald gegen lichte Busch- und Baumsavannen zurück. Nordtogo ist ein Land der Viehzucht (Rinder, Pferde, Esel), doch gibt es auch ertragreiche Ackerbau- gebiete, die Hirse, Jams, Maniok, Erdnüsse, Bataten und Mais liefern. b) Klima. Das heiße, durch die zweimalige Zenitairegenzeit feuchte Klima wirkt bei einer Durchschnittswärme von + 24° erschlaffend und begünstigt im Küstenland die namentlich dem Europäer gefährlichen Malariafieber \ Im Hinterlande verschmelzen wegen der Entfernung vom Äquator die beiden trockenen und feuchten Jahreszeiten zu je einer Trocken- und Regenzeit. Hier scheint das Klima dem Weißen zuträglicher zu sein (Fig. 140). 141. Kakaosaatbeete unter Ölpalmen. Mit den Kakaopflanzungen hat man in Kamerun und in Togo recht gute Erfolge erzielt. Die jungen Pflünzchen werden unter Ölpalmen als Schattenpflanzen gezogen, und bald tragen die dichtbelaubten Bäumchen Schoten. (Agupflanzung der Deutschen Togogesellschaft.) e) Wirtschaftliche Bedeutung. Togo, unsere friedlichste Kolonie, hat § sich wirtschaftlich sehr günstig entwickelt. Sie bedarf schon lange keines Reichs- Zuschusses mehr und vermag die notwendigen Ausgaben aus ihren Einnahmen zu bestreiten. Der wirtschaftliche Wert der Besitzung beruht auf ihren Ölpalmen- Wäldern, ihren Gnmmifchätzen und auf dem landwirtschaftlichen Betriebe der Eingeborenen. Daher sind die wichtigsten Ausfuhrgegenstände Palmkerne, Palmöl, Mais, Kautschuk, Baumwolle, Kakao (Bild 141) und Erd- nüsse. Eingeführt werden n. a. Eisen- und Baumwollwaren. Das Binnenland scheint für den Baumwollbau wohl geeignet zu sein. Um ihm als Volkskultur 1 mal aria italienisch — schlechte Luft, da man früher irrtümlich annahm, die in Wirk- Uchkeit von einer Stechmücke übertragene Ansteckung erfolge durch die Luft.

9. Für Seminare - S. 111

1912 - Breslau : Hirt
2. Die Menschenrassen. 111 die Tropenzone durch Kulturarbeit ein Dichtegebiet werden, wie das Beispiel Javas beweist. Den vier menschenarmen Erdgürteln stehen vier Dichte- gebiete gegenüber: der 0 der Union, Mitteleuropa mit Einschluß von Groß- britauuieu und Italien, China-Japan und Vorderindien-Java. Ostasien und Vorderindien beherbergen zusammen etwa die Hälfte der gesamten Menschheit. Im 0 der Union hat der Aufschwung des industriellen Lebens, in den asiatischen Dichtegebieten der sorgfältige Anbau ergiebigen Bodens die große Bevölkerungsdichte hervorgerufen. Beide Ursachen gemeinsam schufen das europäische Dichtegebiet. 2. Die Menschenrassen. § a) Rasseneinteilung. Das Menschengeschlecht war, wie auch die uatur- wissenschaftliche Forschnng ergeben hat, nrsprünglich gleichartig und ein- heitlich. Heute ist die Menschheit in eine Vielheit von Stämmen und Völkern gegliedert, die sich auf Gruud eiuer Summe von gleichartigen Merk- malen wieder zu verschiedenen höheren Einheiten, den Menschenrassen, zusammenfassen lassen. Von den verschiedenen Systemen der Rasseneinteilnng gilt anch heute noch dasjenige für besonders branchbar, das I. F. Blumen- bach, Professor in Göttingen, im Jahre 1795 aufgestellt hat. Es gliedert die Menschen in fünf Rassen. Völker, die sich in diese fünf Rassen nicht gut unterbringen lassen, weil sie entweder Reste älterer, verdrängter Rassen sind, oder weil ihre Zugehörigkeit zu einer der Hauptrassen zweifelhaft ist, bezeichnet man als Rest Völker i. Ii) Die Menschenrassen im einzelnen. 1. Die mittelländische oder indo- atlantische Rasse. (800 Millionen, d. i. die Hälfte der gesamten Menschheit, darunter die wichtigsten Kulturvölker der Erde.) Sie bewohnt Europa und Nordasrika, einen großen Teil Vorderasiens und greift in das dichtbevölkerte Indien hinüber. Durch Auswanderung hat sie sich in allen Erdteilen ausge- breitet. Ihre Merkmale sind helle Hautfarbe, die im 8 und 0 des Verbreituugs- gebietes ins Dunkle übergeht, schlichtes, welliges oder lockiges Haar bei reichlichem Bartwuchs. 2. Die mongolische Rasse (gegen 500 Miß.). Sie beherrscht den größten Teil Asiens. Die Hautfarbe ist vom weizengelben bis zum braunen Ton abschat- tiert. Mangel an Bartwuchs, vorstehende Jochbogen, meist schiefe Stellung der schmalgeschlitzten Augen, durchweg schwarzes, straffes Haar kennzeichnen die Rasse in körperlicher Hinsicht. 3. Die Malaien (gegen 45 Mill.). Diese Rasse ist vornehmlich auf der Süd- ostasiatischen Inselwelt heimisch. Im W reicht ihr Verbreitungsgebiet bis Mada- gäskar, im 0 bis zu den fernen Inseln des Südmeeres. Die Malaien haben dunkel- braune Hautfarbe, braunes bis schwarzes, straffes Haar, die Polynesier einen 1 Die Rasseneinteilung dient nur dem Zwecke einer besseren Übersicht. Wegen der zahlreichen Ubergangs- und Mischformen hält es schwer, zwischen den einzelnen Rassen scharfe Grenzlinien zu ziehen.

10. Für Seminare - S. 202

1912 - Breslau : Hirt
202 B. Länderkunde. — Iii. Afrika. Frauen arbeiten läßt und als Viehzüchter sich wenig um die Ausnutzung des Bodens kümmert, zu regelmäßiger Arbeit zu erziehen. In diesem Sinne wirken besonders die zahlreichen Missionsgesellschaften. Der Verkehr war am frühesten in Nordafrika entwickelt. Vom Nil aus hat Afrika im Altertum Gaben der Kultur sogar nach Europa verbreitet. Heute vermitteln die schiffbaren Strecken der Flüsse und die von Dampfern befahrenen Seen den größten Teil des Verkehrs. Zahlreiche Telegraphen, auch etwa 30 000 Km Bahnen sind gebaut. Sie erschließen besonders Süd- und Nordafrika. Die Kap—kairo-Bahn soll den 8 des Erdteils mit dem N verbinden (Fig. 122). 122. Verkehrskarte von Afrika. (1 : 80 Millionen ) In Südafrika sind Ochsen die gewöhnlichen Zugtiere. Pferde und Maultiere werden meist zum Reiten benutzt. In den Tropen ist der Mensch überall da, wo Wasser- straßen und Eisenbahnen fehlen, der einzige Lastträger. Staatliches. Selbständige Eingeborenenstaaten sind Abessinien und Liberia. Der größte Teil des Erdteils geriet in Abhängigkeit von den Europäern. Die Briten und die Franzosen haben etwa gleich großen Besitz, die Deutschen ungefähr halb so viel wie die Franzosen. Eisenbahnen. Telegraphen (Kabel) Karawanenstr. Schiffahrtslinien Katarakte. -20°
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