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1. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 16

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 16 — kamen zu Hilfe, und nun mochten die Russen anrennen, wie sie wollten, sie kamen nicht weiter. Zehn, zwanzig Wellen der Sturm* truppen hintereinander zerschellten an den Reihen der Deutschen, Österreicher, Ungarn, zuletzt auch türkischer Fjilfstruppert; den Weichenden schlug das Feuer der eigenen Artillerie und Maschinengewehre in den Rücken, um sie wieder vorwärts zu treiben. Alles vergebens. Fast ohne Unterlaß wütet dieser mörderische Kampf seit Juni 1916 von Wolhynien durch Galizien bis an die Karpaten, diesen entlang bis zur rumänischen Grenze und setzte sich seit Rumäniens Anschluß an unsere Feinde (Ho. 4, 7) dort fort. 11. Die letzten Kämpfe um Galizien. Der Krieg an der Ostfront erreichte einen letzten hohepunkt in gewaltigen Durchbruchversuchen der Russen in Galizien/ zwischen der oberen Ltrypa und der Narajowka, in der Gegend von Brzezont) und Stanislaii (Anfang Juli) und in der Moldau an der rumänischen Stellung (Juli—august 1917). Die Russen hatten Anfangserfolge,' dann wurden sie von deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen zurückgedrängt und durchbrochen. Anfang August wurde ihnen zum drittenmal die Hauptstadt der Bukowina, Tzernowitz, entrissen. 12. Riga und der Nigaische Meerbusen. Nach zweijähriger pause <s. C, 8) nahmen die Deutschen die Kämpfe im äußersten Nordosten mit glänzendem (Erfolge wieder auf. Sie überschritten, den Feind überraschend, die Düna oberhalb Riga, schlugen die Russen in zweitägiger Schlacht und besetzten Riga nebst Dünamünde (1.—4. Sept. 1917). Riga, die alte deutsche Hansastadt, die Hauptstadt Livlands, der wichtigste Handelsplatz der Ostsee, war von der Russenherrschast erlöst. Die Balten empfingen die Deutschen als Befreier und baten: „Nun laßt uns deutsch bleiben auf immerdar." — Aber noch hielten die Russen die dem Rigaischen Meerbusen vorgelagerten3nseln (Desei, Mohn und Dagö; der Seeweg nach Riga war noch gesperrt. Da landeten (Oktober 1917) in herrlichem Zusammenwirken von See-, Land-und Luftstreitkräften die Deutschen auf den Inseln und vertrieben die Russen. Dadurch wurden sie Beherrscher des Rigaischen Meerbusens und bedrohen die (Einfahrt zum Finnischen Meerbusen nebst Livland und (Estland. 13. Sriedensverhandlungen. Inzwischen war das russische Riesenreich in seinen Grundfesten ins Wanken ge-

2. Für Mittelklassen - S. 14

1887 - Berlin : Gaertner
— 14 — Tiere und Pflanzen wie in Spanien; besonders im Norden aber steht man große Maisfelder und im Süden große Felder voll Baumwollen st auden. 4. Ferner gehen von den Alpen aus niedrigere Kettengebirge in die t ü r k i s ch e Halbinsel hinein, wo sie sich nach verschiedenen Seiten hin verbreiten. Das bedeutendste zieht von W. nach O. quer durch die Halbinsel hin bis ans schwarze Meer. Ein Teil desselben ist der Balkan, dessen Höhe geringer ist als die der Alpen und Pyrenäen, und dessen Gipfel nicht dauernd in Schnee gehüllt sind. Die türkische Hauptstadt Konftantinopel liegt in der Nähe des schwarzen Meeres. Die Türkei hat im allgemeinen dieselben Tier- und Pflanzen- arten wie Italien, und die Türken treiben ebenfalls vorzüglich Ackerbau und Viehzucht. ^5. An der Nordspitze der Ostsee hängt die schwedische Halbinsel mit dem russischen Tieflande zusammen. Sie bildet eine große Hochebene, zu der man von der Ostküste aus allmählich hinaufsteigt, wogegen sie im Westen sehr steil zum Meere abfällt. Das ist die Hochebene der Kjölen; sie wird von den Schweden bewohnt, deren Hauptstadt Stockholm am Mälarsee liegt. Schweden hat lange und kalte Winter, wenig Ackerland aber viel Waldung, und das Hochland ist sehr reich an Eisen und andern Metallen, mit denen die Be- wohner Handel treiben. Im nördlichen Teile des Landes werden auch Renntiere gezogen. 6. Die dänische Halbinsel ist lauter Tiefland und hängt mit der deutschen Tiefebene zusammen. Auf der Insel Seeland am Sund liegt Kopenhagen, die Hauptstadt von Dänemark. 1. Wie liegen die oben genannten Länder von Deutschland aus? 2. Vergleichet Mitteleuropa (Deutschland, England und Frankreich) mit Nord- und Südeuropa a) nach der Bodenbeschaffenheit, b) nach der Witterung! 3. Welches ist die Hauptbeschäftigung und welches die Hauptfarbe der europäischen Völker? §. 16. Asten. A. Äußeres. Wandern wir von Berlin aus gerade nach Osten, so kommen wir nach Rußland und später nach dem großen Asien hinein. Dieser Erdteil liegt in drei Zonen; der Nordrand liegt in der nördlichen kalten, die Mitte oder der größte Teil in der nördlichen gemäßigten und der Südrand in der heißen Zone.

3. Länderkunde Europas - S. uncounted

1913 - Breslau : Hirt
Englische Parklandschaft am Aealm, östlich von Plhmonth, im Frühling. Zusammenhängende Waldungen sind in England fast geschwunden, die Wiese herrscht im Landschaftsbilde vor. Sie wird unterbrochen durch alte, stattliche Bäume, die einzelnstehend mächtig ihre Zweige ausrecken oder in Gruppen und Reihen vereint sind. Anmutige Dörfer und altertümliche, efeuumsponnene Schlösser grüßen überall freundlich hervor. Zahlreich sind auf den Flüssen Hausboote, in denen Familien ihren Sommeraufenthalt nehmen, mit Vorliebe da, wo die Jugend den Wettkampf der Ruder übt.

4. Neuere Geschichte - S. 62

1895 - Leipzig : Reisland
— 62 — sofort Truppen in Polen einrücken. Da erhob sich das ganze Land. Unter Anführung Thaddäus Kosciuskos eilten die-Polen mutig dem Feinde entgegen. Katharina blieb abermals Siegerin, und bereits 1793 kam es zu einer neuen Teilung des unglücklichen Landes, wobei Rußland über 4500 Quadratmeilen bekam, Preußen aber Posen mit Danzig und Thom erhielt. Da erwachte der Freiheits- und Unabhängigkeitssinn der Polen noch einmal. Im folgenden Jahre traten sie abermals unter die Waffen und trugen anfangs unter Koseinsko den Sieg über die Russen davon. Aber in der Schlacht bei Mac-ziewica mußten sie der Übermacht der Feinde unterliegen. Kos-ciusko kämpfte mit der Kraft eines Helden, stürzte schwer verwundet mit den Worten „Finis Poloniae“ (Polens Ende) vom Pferde und geriet in russische Gefangenschaft. Über das unglückliche Land wurde 1795 die dritte und letzte Teilung verhängt, womit Polen als selbständiger Staat vernichtet war. Am 9. Nov. 1796 rief der Tod die große Kaiserin von dem Schauplatze ab, auf dem sie eine so bedeutende Rolle gespielt hatte. Ein Schlagfluß endete ihr Leben. y. Flevolutionskämpfe. 15. Der nordamerikanische Freiheitskamps. (Washington. Franklin.) 1. Die Kolonien. Bald nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus war auch vou England die Ostküste von Nordamerika befahren worden. Allein erst seit dem I. 1606 kamen Auswanderer aus England mit dem Entschlüsse, sich hier anzubauen. Es entstand die Kolonie Plymouth. In den folgenden Jahren trieb die Glaubensnot ganze Scharen von Auswanderern ans England nach Nordamerika. In rascher Aufeinanderfolge entstanden nun Massachusetts, Connecticut, Rhode- Island, Nord- und Südkarolina und Pennsylvanien. Letzteres hatte von einem Quäker, William Penn, seinen Namen. Die willkommene Glaubensfreiheit, welche hier herrschte, die Vorrechie und Freiheiten, welche die englische Regierung ihren Ko'onisten gewährte, vor allem aber das Recht, sich selbst eine Verfassung zu geben, lockte immer neue Auswanderer

5. Teil 3 - S. 149

1895 - Leipzig : Wunderlich
Deutsche Sagen, die im Anschluß an vorstehende Präparationen dargeboten werden können. 1. Wie die Insel Hiddensee entstand.^) An der Westseite der Insel Rügen liegt die schmale Insel Hidden- see. Sie sollen beide früher miteinander verbunden gewesen, aber der Sage nach durch folgende Begebenheit getrennt worden sein. An einem Novemberabend war es, als der Sturm über die Felder und durch die entlaubten Eichenwälder der Insel Rügen sauste. Namentlich litt unter der Wut des Sturmes ein kleines Fischerdörfchen auf der nordwestlichen Spitze der Insel; gewiß wären die Strohhütten fortgeführt worden, hätte man nicht die Dächer mit schweren Steinen beschwert. Nur eine der Hütten war in etwas besserem Zustande; sie gehörte einer Witwe, Mutter Hidden, die, abgeschlossen von den Nach- barn, mit ihrer Kuh allein lebte. Mutter Hidden war nicht arm, denn ihr verstorbener Mann hatte ihr Geld und Sachen hinterlassen, aber sie gab niemandem etwas davon, ja sie verstieß sogar ihren einzigen Sohn, weil dieser ein armes Mädchen zur Frau genommen hatte. Während draußen noch der Sturm wütete, saß Frau Hidden vor einem düsterm Torffeuer auf der Ofenbank. Da klopfte es an die Thür. Anfänglich stellte sich die Alte als höre sie nichts; da aber das Klopfen nicht nachließ, öffnete sie die Thür; sie erblickte einen alten Mann in grauer Kutte, der sie befcheideutlich um ein Nachtlager und um etwas Abeudbrot bat. Da kam er aber recht an. Frau Hidden schlug ihm die Thür vor der Nase zu und rief hinaus, sie habe selber nichts und könne das Wenige nicht noch mit Bettlern teilen. Trotz Sturm und Wetter wanderte der Alte weiter, gelangte an das Ende des Dorfes und pochte an die Thür des letzten Hauses. Gleich kam eine junge Frau heraus, der er seine Bitte um Abendbrot und Nachtlager ebenfalls vortrug. *) Zu Pommern S. 16.

6. Europa - S. 212

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 212 — — Kops mit einem mächtigen, schauselförmigen Geweih geschmückt.) Es giebt Lappen, die mehr als tausend solcher Tiere besitzen. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum ist denn das Renntier ein so großer Schatz für den Lappen? — Es zieht den kahnsörmigen Schlitten, in dem der Lappe mit außerordentlicher Geschwindigkeit über den Schnee dahin- gleitet. Es spendet wohlschmeckende Milch und Fleisch zur Nahrung. Das Fell dient zur Kleidung und zur Herstellung der Wohnung. Selbst Geweih und Knochen leisten dem Lappen wertvolle Dienste. Er stellt sich daraus viele notwendige Geräte her, z. B. Nadeln, Gabeln u. s. w. b. Wie kommt es, daß die großen Renntierherden in den öden Gegen- den Lapplands nicht zu Gruude gehen? — Die Renntiere sind überaus genügsam. Im Sommer nähren sie sich von Birken- und Weidenblättern und dem kurzen Grase, das die Sommersonne her- vorsprießen läßt, und im Winter begnügen sie sich mit den Flechten und dem graugrünen Moose, das sie mit den Vordersüßen unter dem Schnee hervorscharren. 3. Skandinavien hat eine Anzahl besnchensw erter Städt.e. Wir besuchen zunächst die Hauptstadt Schwedens, a. Stockholm, das Venedig des Nordens. Woher wohl diese Bezeichnung? (Die Karte lehrt, daß Stockholm ähnlich wie Venedig auf Juselu erbaut ist.) Gewiß! Doch hat Stockholm vor Venedig noch den Vorzug, daß es nicht auf Pfähle, fouderu auf felsigem Grunde errichtet ist und nicht von sumpfigen Kanälen, sondern von srischer, klarer Flut durchströmt wird. Wer Stockholm besuchen will, muß es im Juni thun, wo es am allerschönsten ist, denn der Juni ist der schwedische Md. Der Mai selbst ist fast immer noch kalt und bringt nicht felten noch Kälte und Schauer körnigen Eises. Der Juni aber schließt den Schoß der Erde aus. Dann blühen die Bäume, dann grüßen aus deu Gärten Flieder und Maiblumen. Dann stellt sich aber auch ein Reiz ein, den wir in Deutschland gar nicht kennen, die langen Tage oder richtiger, die lichterftillten Nächte mit ihrem rosigen Dämmerschein. Im Juni geht ja hier in Stockholm die Sonne erst gegen 19 Uhr abends unter, und da sie schon nach vier bis fünf Stunden wieder zum Vorschein kommt, so versinkt sie nicht tief unter den Horizont, sondern sendet, obgleich der Sonnenball dem Auge bereits entschwunden ist, ein Meer rötlichen Lichts in den dunkelblauen Himmel hinauf. Um Mitternacht durch die Straßen Stockholms zu gehen, hat dann einen eigentümlichen Reiz. Gewöhnlich schweigt der Wind, überall ist tiefe Ruhe. Aller Lärm des Tages ist verstummt. Die vielen tausend Menschen schlafen in den blaßgrauen Häusern, in denen es gar nicht eigentlich Nacht geworden ist, denn zu allen Fenstern bricht der mitternächtige Glanz herein. Im Hafen liegen

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 427

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Island. 427 8000 E. bewohnt. Sie haben steile Ufer und Berge von mehr als 3000' Höhe. Der Erwerb der Einwohner besteht in Fischerei und Vogelfang (Eidervögel, S. 280.). 6. Island, 1400 □ M. groß, nur 27 M. von Grönland (S. 111.), vielleicht die ultima Ibule der Alten, wurde (wie die Färöer) von Norwegen bevölkert und im loten Jhdt. für das Christenthum gewonnen. Das Klima ist da- mals milder gewesen; Korn kam gut fort, auch Bäume. Bis Ende des 13ten Jhdt. war I. unabhängig, und das war seine Blüthezeit. Große Handelsreisen wurden unternommen, sowohl in das Mittelmeer als an die americanische Küste (S. 111.). Dabei fehlte es nicht an Bildung und Wissenschaft. Seit dem I3ten Jhdt. gehörte I. zu Norwegen, seit dem 14ten zu Dänemark, im löten kam die Reformation hierher: aber das Klima verschlimmerte sich, Seuchen verminderten die Zahl der Einwohner, Seeräubereien vernichteten den Wohlstand. (Sogar Algierische Raubschiffe sind bis hierher gekommen). So verschwand Islands frühere Herrlichkeit, und erst in neuester Zeit beginnt es sich wieder zu heben. Bei alle dem wohnen nur etwa 60,000 M. darauf, und in der That erlaubt die Natur des Landes wohl kaum eine größere Anzahl. I. ist fast nur Gebirgsland: mitten durch zieht von Sw. nach No. eine Gebirgskette, die nach allen Seiten hin Zweige aussendet. Einige Spitzen erheben sich über 6000', über 3000' viele. Dazu ist die Insel durch und durch vulkanisch: sieben Feuer- speier sind noch thätig, darunter der Hekla, der Krabla, der Skaptar Jökul, der 1773 eine schreckliche Eruption hatte. Ein dicker Schwefeldampf verhüllte den Seefahrern das Land, „in diesem Jahre fürchtete man, die Insel werde in Stücke zerfallen, so furchtbar und wiederholt waren die Erschütterungen." Noch länger und fürchterlicher wüthete der Hekla 1845 und 1846. Und doch fühlt sich der Isländer glücklich und sagt getrost: „Island ist das glück- lichste Land, das die Sonne bescheint." Wenigstens gehört das Volk zu den sittenreinsten und am besten unterrichteten. Die Wohnungen liegen meist zerstreut. Der Hauptort Rei- kiawik, Sitz des Stiftsamtmannes und des Bischofs, im Sw., hat mit einer Ausnahme lauter Holzhäuser und etwa 700 E., aber doch eine Bibliothek von 3000 Bänden, die nördlichste auf der Erde. In Skalholt, östlich davon im

8. Neue Zeit - S. 298

1897 - Stuttgart : Neff
298 und Delawaregebiet („Neuniederland“ mit Neuamsterdam) wurden die Kolonien N e w - Y о г к und New-Jersey. Einen grossen Teil dieses Gebiets erwarben unter William Fenn (1644—1718) die Quäker, die wie einst die Puritaner den Verfolgungen in der alten Heimat sich durch Auswanderung entzogen; sie gründeten 1681 Pennsylvanien, von dem sich 1691 Delaware abzweigte, wie schon 1680 New-Hampshire von Massachusetts. 1733 kam als süd- lichste Kolonie die dreizehnte Georgien hinzu. Die Kolonien waren von Haus aus teils Eigentümerkolonien, in denen die Krone das Land mit den Hoheitsrechten dem oder den Eigentümern zu Lehen übertragen hatte, teils Freibriefkolonien, errichtet auf Grund eines von der Krone einer Handels- kompagnie erteilten Freibriefs, teils Kronkolonien, deren Verwaltung der Krone unmittelbar unterstand. Der Hauptunterschied bestand darin, dass in den Kron- kolonien der Gouverneur, der Vertreter der Krone, von dieser unmittelbar, in den Eigentümerkolonien (um 1750 nur noch Maryland und Pennsylvanien) von dem Lehnsinhaber, in den freien Kolonien (1750 nur noch Connecticut) durch Wahl der Ansiedler ernannt wurde. In allen Kolonien war der Selbstverwaltung weitester Spielraum gelassen: eine gewählte Volksvertretung beschloss über Gesetze und Besteuerung, ein von ihr gewählter Bat führte die Verwaltungs- geschäfte unter dem Vorsitz des Gouverneurs; der staatliche Zusammenhang mit dem Mutterland war durch dessen grundsätzlich festgehaltene Justiz- und Gesetzgebungshoheit gewahrt. Schon früh war das Kecht der Besteuerung zwischen den Kolo- nien und England streitig: Virginien, Massachusetts, New-York sprachen dasselbe ausschliesslich ihrer Volksvertretung zu, aber die englische Krone legte dagegen ihr Veto ein. Einen weiteren Grund zur Unzufrieden- heit bot die englische Handelspolitik, die darauf ausging, die Ko- lonien durch Unterbindung ihrer Industrie, Beschränkung ihrer Ausfuhr auf England und Zuweisung allen Verkehrs an englische Schiffe zu einem mög- lichst aufnahmefähigen Absatzgebiet für die englische Industrie und zu einer möglichst billigen Bezugsquelle für Bohstoffe zu machen. Die Auseinander- setzung war durch den englisch-französischen Kolonialkrieg verschoben worden, in welchem Nationalität und Interessengemeinschaft die Kolonisten zum treuen Festhalten an der Sache Englands bestimmte. — Der Wert der Ausfuhr von amerikanischen Bohstoffen nach England wurde schon 1700 auf 800 000 Pfund berechnet. Die Bevölkerung der Kolonien zur Zeit des Konflikts mit England wird auf 2 700 000, worunter etwa 600 000 Schwarze, geschätzt (1755: 1 200000 Weisse, dagegen in Canada samt Nebengebieten und Louisiana kaum 100000). Die Entstehung’ des Konflikts zwischen England und seinen Kolonien. Unter der Regierung Georgs Iii. (1760—1820), der sich auf eine bestochene Parlamentsmehrheit stützte, entfaltete sich mächtig der Einfluss derpresse und bildeten sich die Anfänge eines englischen Radikalismus, die sich sowohl gegen die absolutistischen Neigungen des Königs als auch gegen die Parlamentsoligarchie, insbesondere gegen die ungleiche Ver- teilung des Wahlrechts und die Wahlkorruption richteten. Die schärfste Kritik enthielten die „Juniusbriefe“ (1769 und 70; wohl von Phil. Francis). Eine Wahlreform wurde noch nicht erzielt, aber doch die schliessliche Wiederherstellung des mehr- mals vom Parlament trotz immer wieder erfolgter Neuwahl aus- geschlossenen und sogar geächteten Journalisten Wilkes. Die Hauptschwierigkeit für die Regierung lag in dem Ver-

9. Die Provinz Hannover - S. 97

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
97 — C. Die ostfriesischen Inseln. Eine Reihe von Inseln umsäumt die Meeresküste von der Ems bis zur Weser. Von den sieben Eilanden gehören Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeroog und Spiekeroog zu.unserer Provinz, während das östliche, Wangeroog, oldenburgischer Besitz ist. Vor etwa 3000 Jahren noch reichte die Marsch über diese kleinen Inseln hinaus; da sägte der stürmische Ocean das feste Land an der Stelle durch, wo jetzt die Meerenge zwischen Frankreich und England sich befindet, und nun wurde die bis dahin stille Nordsee auch unruhig und brach ein Stück der Marsch nach dem andern ab. So sind die Inseln heute die kümmerlichen Reste des früher festen Landes. Sie liegen alle zwei und drei Stunden von der Küste ab; ihre Richtung ist dem festen Küstenlande parallel; untereinander sind sie in ihrem Aussehen sehr ähnlich. Wer als Fremder auf einem solchen Eilande sich recht umsieht, der bekommt einen Eindruck von der Natur aller dieser Inseln. Den ehemaligen Marschboden der Inseln hat das Meer bis ans ein geringes Stück, das noch auf Borkum zu Tage liegt, mit Sand überschüttet. Diese Sandhügel und Bergketten, Dünen genannt, ziehen sich in mehreren Reihen von Westen nach Osten über das Land hin und erheben sich bis 15 m hoch über den Meeresspiegel. Die Dünen bestehen aus schneeweißen oder rötlich glänzenden, feinen Körnchen und Steinsplittern, die das Meer von fernen Küsten abnagte und herführte an diesen Strand. Der Wind trocknete die Milliarden von Sandkörnchen zur Ebbezeit und blies sie zu Hügeln auf. Jeder neue Tag zeigt dem Beschauer die Bildung neuer Dünen oder die Veränderung der alten. Ein Strohhalm oder ein Stück Holz schon bieten dem wehenden Sande Gelegenheit, sich zu einem Häuflein aufzuschichten, das immer mehr anwächst zu einer kleinen Düne. Heute liegt sie vielleicht mit Gipfeln und Kegeln da, während sie schon morgen als sanfte Kette erscheint. So treibt der Wind sein mutwilliges Spiel fort und fort, bis der Mensch durch seine Thätigkeit oder die Natur aus eigenem Antriebe durch eine Pflanzendecke den wandernden Bergen und Hügeln Festigkeit giebt. Dieser Halt wird den Sandmassen durch eine eigentümliche Pflanze gewährt, die dort „Helm" genannt wird; sonst führt dieselbe den Namen Strand- oder Sandhafer Der Strandhafer hat gleich unserer Ackerquecke einen zähen, verästelten Wurzelstock, der sich 10 bis 12 m hinzieht und viele Halme treibt. Um jeden Halm stehen drei bis vier dicke, x/4 m lange, glatte Blätter, die den Halm mit einer braunen Scheide umgeben. Der Helm ist die einzige Pflanze, die auf der Seeseite der Dünen auszudauern vermag, während die dem Meere abgekehrte Seite und die kleinen Dünenthäler noch einigen Arten von Gräsern und Kräutern Nahrung geben. Hie und da kann sich das Auge sogar an dem Gelb der Blütensterne des Fingerkrautes, dem Fleischrot des Tausendgüldenkrautes und dem freundlichen Gesicht des dreifarbigen Stiefmütterchens erfreuen. Bei dem ge- Beuermann, Hannover.

10. Darstellung der allgemeinen Verhältnisse und Erscheinungen der Völkerkunde - S. 474

1840 - Berlin : Duncker & Humblot
474 Abschn. 5. Ethnographische Übersichten. griechischen Halbinsel, ferner au der unteren San skle- mentiner), an der Süd - Spitze der kalabrischen Halbinsel und auf Sicilien, dort fälschlich „Griechen" genannt. Ihre Sprache bildet, nach Anderen, einen eigenen, nicht einen Neben zweig der griechisch-lateinischen Familie. 8» 35. E. Die keltische oder celtische Familie*). Die Reste dieser wahrscheinlich einst über ganz West- Europa verbreiteten Völkcrfamilie gehören sämmtlich einem und demselben Zweige an, bilden vielleicht selbst nur Dialekte einer und derselben Sprache. a) Irisch, Erfisch oder West-Gälisch, welches von den Iren (spr. Eiren) in Ireland gesprochen wird, b) Gälisch, die Sprache des schottischen, e) Wälsch (wallisisch), die Sprache des Hochlandes von Wales, 6) Armorikanisch, die vorherrschende Sprache der Be- wohner der Halbinsel Bretagne (Breton). — §. 36. F. Die germanische Familie besteht aus mehreren Völkern mit Schwcstersprachen, so daß nicht, wie man ge- meint, eilte derselben (die deutsche) als die Mutter der übri- gen angesehen werden darf. Ihre große Verwandschaft ge- stattet kaum, sie als verschiedene Familienzweige zu betrach- ten; doch geschiht dies gewöhnlich. 1. Deutsche Sprache und Völkerschaften finden sich als die herrschenden im Herzen von Europa, innerhalb eines Vierseits, welches durch die Verbiudullg der Punkte: Niemeu'mültdung, Save-Quelle, Rhone-Knie (bei Mar- tinach) und Maaß-Mündung entsteht; — sind aber außer- dem weit verbreitet durch Kolonien in Ungarn, auf dein transylvanischcn und karpathischen Gebirge, am schwär- zet» Meere, auch in Nord-Amerika, im süd-afrikanischen *) Prichard, Uber den östlichen Ursprung der keltischen Nationen (Oxford 1830), bei Wisein an a. a. O. S. 46. — Gegen die Ver- wandschait der Kelten mit liordamerikamschen Stammen: A. v. Hum- boldt bei Balbi a. a. O. Alias Tab. Xi.
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