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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 20

1909 - Leipzig : Hirt
20 I. Die Französische Revolution. Bonaparte nach seiner Rückkehr aus Ägypten mit einer Abteilung Soldaten in den Sitzungssaal des Rates der Fünfhundert einrückte und die Abgeordneten auseinandertrieb. Damit war auch die Regierung gestürzt. Mit seinen Anhängern beriet er eine neue Verfassung; die Abgeordneten beider Räte wurden am Abend desselben Tages zu einer gemeinsamen Sitzung zusammenberufen, in der die neue Verfassung angenommen wurde. Die vollziehende Gewalt wurde einem auf zehn Jahre gewählten Konsul übertragen. Zwei andre Konsuln traten ihm mit beratender Stimme zur Seite. Zum Ersten Konsul wurde selbstverständlich General Bonaparte gewählt. Die Mitgliederzahl der gesetzgebenden Körperschaften wurde auf 100 und 300 verringert. Die Beamten und Offiziere wurden vom Ersten Konsul ernannt. Die Republik bestand nur noch dem Namen nach. Wir haben jetzt einen Herrn, sagte einer der Mitkonsuln, der alles weiß und alles kann. Zum Minister des Äußern wurde Talleyrand, zum Kriegsminister Carnot, zum Polizeiminister Fouche ernannt. Dieser kontrollierte scharf die Zeitungen der Gegenpartei. Beendigung des zweiten Koalitionskrieges. Nachdem Bonaparte die innern Angelegenheiten des Staates so weit geordnet hatte, daß er Paris verlassen konnte, reiste er über den Großen St. Bernhard nach Italien, um dem Kriege gegen die zweite Koalition eine andre Wendung zu geben. Rußland war schon ausgetreten, verstimmt über die Eifersüchteleien der übrigen Mächte. In der Schlacht bei Marengo wurde ein österreichisches Heer besiegt, ein zweites bei Hohenlinden in Bayern. Beide Schlachten fallen ins Jahr 1800. Der Krieg mit Österreich und dem Deutschen Reiche war beendet. Im Frieden zu Luneville an der Meurthe wurde der Friede von Campo Formio bestätigt; das linke Rheinufer blieb in französischem Besitz. Die dadurch benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch die Besitzungen der geistlichen Fürsten entschädigt werden. Dann wurden die italienischen Verhältnisse geordnet. Die Zisalpinische Republik erhielt den Namen Italienische Republik; sie wählte Bonaparte zum Präsidenten auf zehn Jahre. Ober- und Mittelitalien war mit Frankreich in Personalunion vereinigt. Der Kirchenstaat und das Königreich Neapel wurden wiederhergestellt. Mit dem Papste wurde ein Konkordat vereinbart, das die kirchlichen Angelegenheiten Frankreichs regelte, soweit sie die katholische Kirche betrafen; die übrigen Konfessionen erhielten volle Freiheit (1801). Mit England wurde 1802 der Friede zu Amiens geschlossen. Die eroberten französischen Kolonien sollten Frankreich, Malta dem Johanniterorden, Ägypten der Türkei zurückgegeben werden. An Holland und Spanien machte sich England bezahlt durch die Inseln Ceylon und Trinidad, die während des

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 85

1909 - Leipzig : Hirt
6. Die wichtigsten Ereignisse in den übrigen Staaten. 85 in amerikanische Angelegenheiten nicht dulden dürften. Dieser Grundsatz heißt die Monroedoktrin. Die innere Entwicklung zu einem einheitlichen Staatswesen hielt mit der äußern Ausdehnung nicht gleichen Schritt. Die Bevölkerung setzte sich aus den verschiedensten Nationen zusammen. Der Gegensatz zwischen Nord- und Südstaaten bot fortgesetzt Anlaß zu Streitigkeiten. Der Grund lag in den wirtschaftlichen Verhältnissen. Die Südstaaten betrieben, von Boden und Klima begünstigt, zumeist Plantagenwirtschaft. Da es schwer hielt, für die großen Betriebe die nötigen Arbeitskräfte zu gewinnen, hatte man Negersklaven eingeführt. In den Nordstaaten, wo es nur kleinere Farmen gab und durch Auffinden von Petroleumquellen, Erz- und Kohlenlagern eine blühende Industrie entstand, brachte der Zuzug von Einwandrern immer neue Arbeitskräfte, so daß hier 1827 die Sklaverei vollständig aufgehoben wurde. Trotz des Aufblühens der Nordstaaten bewahrte aber vorläufig der Süden immer noch seine politische Überlegenheit, besetzte den Präsidentenstuhl und übte in den Einzelstaaten durch seine Anhänger die Regierungsgewalt aus. Die Gegner der Sklaverei schlossen sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts zur großen, Partei der Republikaner zusammen, gegen die die Demokraten, die Sklavenarbeit vorläufig für unentbehrlich hielten, nur schwer ihre Stellung behaupten konnten. Zum erstenmal siegte bei der Präsidentenwahl im Jahre 1860 der Kandidat des Nordens Abraham Lincoln. Noch vor dem Amtsantritte Lincolns sagten sich 1861 sieben Sklavenstaaten von der Union los und gründeten einen neuen Staatenbund unter dem Namen Konföderierte Staaten von Amerika. Der neue Bund wählte den frühern Kriegsminister Jefferson Davis zum Präsidenten und richtete eine eigne Regierung ein. Später traten dem Bunde noch andre Staaten bei. Das war die Ursache zum Kriege. Der Krieg dauerte von 1861—1865 und wurde mit wechselndem Glücke geführt. Anfangs glaubten die Nordstaaten, mit geringen Streitkräften des Südens Herr zu werden, konnten aber wegen Zersplitterung ihrer Kräfte keine dauernden Erfolge erringen. Erst als General Grant den Oberbefehl über alle Heere der Nordstackten erhielt und einen einheitlichen Kriegsplan zur Durchführung brachte, siel die Entscheidung zugunsten der Nordstaaten. Die Südstaaten schlossen sich wieder an die Nordstaaten an. Alle Beschränkungen des Binnenhandels zwischen Nord und Süd wurden aufgehoben, alle Bürger ohne Unterschied der Rasse erhielten gleiche Rechte. Die Sklaverei hörte damit auf. Rumänien. Die Unabhängigkeitsbestrebungen in Rumänien endigten 1866 mit der Losreißung von der Türkei und der Bildung eines eignen

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 181

1888 - Leipzig : Teubner
- 181 - Auch in den auereuropischen Angelegenheiten machte sich der . 242. Einflu der Westmchte geltend. Die Englnder schlugen in den Jahren 1857 und 1858 einen furchtbaren Militraufstand in Ostindien nieder. Seitdem ging die Verwaltung Indiens von der englisch-ostindischen Kompanie an die Regierung der (1874 Kaiserreich Indien). Gemeinsam fhrten die Englnder und Franzosen in den Jahren 18571860 einen Krieg gegen China. Die Chinesen hatten einen frheren Vertrag, der den Englndern mehrere Hfen des Landes ffnete, nicht gehalten. Die Verbndeten schlugen die Chinesen, zerstrten den kaiserlichen Sommerpalast in Peking und erzwangen die ffnung neuer Hfen (Freigebung des blauen Flusses); seitdem europische Gesandte in Peking. Auch Japan hatte 1858 seine Hfen dem europischen Ver-kehr geffnet. Die Franzosen setzten sich durch einen Feldzug gegen Ann am in Hinterindien fest.__ Selbst nach Amerika richteten sich die Blicke des Kaisers . 243. Napoleon zu einer Zeit, wo sich in der neuen Welt einer der folgenreichsten Kmpfe abspielte, der Brgerkrieg in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika 1861 1865. Zwischen den Sdstaaten der Union und den Nordstaaten war schon lange eine feindselige Haltung wegen der Sklaven-frage eingetreten. Die Sdstaaten, wo die groen Plantagen-besitzer das bergewicht hatten, hielten an der Sklaverei fest. Im Norden, wohin der Strom der europischen Auswanderung ging, hatten sich menschlichere Anschauungen verbreitet. Nach der Wahl Abraham Lincolns zum Prsidenten sagten sich die Sdstaaten von der Union los. Unter entsetzlichen Greueln und Verwstungen tobte der Kampf lange ohne Entscheidung. 1863 wurde die Sklaverei im Gebiete der Union durch Lincoln aufgehoben. Endlich war der Widerstand des Sdens gebrochen: aber Lincoln fiel als Opfer von Mrderhand im Theater zu Washington 1865. Die Wunden des furchtbaren Krieges wurden schnell geheilt; denke an die unterseeische Telegraphenverbindung zwischen Europa und Amerika und an die Verbindung des amerikanischen Ostens mit dem Westen durch die Atlantic-Pacific-Eisenbahn!

4. Geschichte der Neuzeit - S. 264

1887 - Wiesbaden : Kunze
264 Dritte Periode der Neuzeit. Rückkehr nach Frankreich. Jetzt erfuhr Bonaparte, daß in seiner Abwesenheit eine neue große Koalition zwischen den europäischen Hauptmächten geschlossen und Italien größtenteils wieder von den Russen und Östreichern genommen worden sei. während sich das Direktorium in Frankreich in sichtlichem Verfall befinde und das Volk sich nach einer Verfassungsänderung sehne. Diese Nachrichten bewogen ihn zur Rückkehr nach Frankreich. Nachdem er die Armee in Ägypten dem General Kleber übergeben hatte, fuhr er mit einigen Generalen und etwa 500 Mann auf zwei Fregatten ab und segelte, ohne von den englischen Kriegsschiffen bemerkt zu werden, nach der französischen Küste. In Frankreich ward er mit Jubel ausgenommen und als Retter des Vaterlandes begrüßt. Das Konsulat 1799 1804. In Paris angelangt, erhielt er den Oberbefehl über die Truppen; dann ließ er am 18. Bru-maire (9. November 1799) den in St. Cloud versammelten Rat der Fünfhundert, wo er mit dem Rufe: „Nieder mit dem Diktator !" empfangen wurde, von seinen Grenadieren auseinander treiben. Die Direktorialregierung wurde aufgelöst und das Konsulat eingerichtet. Die neu aufgestellte (4.) Verfassung bestimmte, daß die Regierung aus drei, auf 10 Jahre gewählten Konsuln bestehen sollte; sie forderte ferner einen Senat von 80 Mitgliedern, ein Tribunat von 100 und einen gesetzgebenden Körper von 300 Mitgliedern. Bonaparte wurde Erster Konsul mit monarchischer Gewalt, Cambacertzs und Lebrun wurden Mitkonsuln, hatten aber nur beratende Stimmen. Als erster Konsul umgab sich Bonaparte mit einem Ministerium und einem Staatsrat, zu deren Mitgliedern er die talentvollsten Männer wählte: der diplomatisch gewandte Talleyrand wurde Minister des Äußern, der schlaue Fouchs bekam das Polizeiwesen, Bert hier die Leitung des Generalstabs; der tapfere Murat wurde Befehlshaber der Garde. Nun wurden die Verbannten zurückberufen und die geächteten Priester aller Parteien begnadigt. Die ägyptische Exped ition scheiterte aber gänzlich. Nachdem der General Kleber durch Meuchelmord in Kairo gefallen war, mußte sich die französische Armee unter Menou ergeben und wurde, noch etwa 24 000 Mann stark, auf englischen Schiffen nach Europa zurückgebracht. Der zweite Koalitionskrieg 1798 — 1802. Als Bonaparte semen Zug nach Ägypten unternahm, stiftete England unter dem Minister Pitt die zweite Koalition gegen Frankreich, welcher Ruß-

5. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 112

1911 - Breslau : Hirt
112 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. Westfalen entschdigt wurde. Wrttemberg verlor im Elsa die Herrschaft Reichenweier und die Grafschaft Horburg, in der Franche-Comte die Graf-schaft Mmpelgard Montbeliard) und gewann die Reichsstdte Rottweil, Reutlingen, Elingen, Heilbronn sowie eine Anzahl Abteien. Baden, Wrh temberg, Hessen-Kassel und Salzburg, das an eine Nebenlinie des Kaiserhauses berging, wurden zu Kurfrstentmern erhoben; von den geistlichen Fürsten blieben nur der Kurerzkanzler (nicht mehr in Mainz, sondern in Regensburg) und die Hochmeister des Johanniter- und des Deut-scheu Ritterordens, von den Freien Reichsstdten nur Bremen, Hamburg, Lbeck, Frankfurt a. M., Nrnberg und Augsburg bestehen. C. Das Kaiserreich. In einem zehnjhrigen Kriege hatte sich Frankreich nicht nur gegen alle seine Nachbarn behauptet, sondern auch groe Eroberungen ge-macht, es hatte die Rheingrenze gewonnen, Genf, Savoyen und Piemout einverleibt, eine Anzahl von abhngigen Republiken, die Batavische, Hel-vetische, Ligurische, Zisalpmische, gegrndet und die Neugestaltung Deutsch-lands in der strksten Weise beeinflut. Aber auch feine Gegner hatten ihre Gebiete vergrert, sterreich und Preußen in Polen und Deutsch-lernt), Rußland in Polen, England in den Kolonien, und zwar in Ost-indien (. B. Ceylon) und in Westindien (Trinidad). Als ein Abschlu der Entwicklung konnten die Abmachungen der Friedensschlsse zu Luueville und Amiens nicht betrachtet werden. Mit England konnte der Friedensznstand nicht lange aufrechter-halten werden, da der Friede zu Arnims dem englischen Handel nicht die erhofften Vorteile brachte und deshalb in der ganzen Bevlkerung un-populr war. Und berdies waren ebensowenig wie die deutschen Verhltnisse die italienischen zum Abschlu gekommen. Frankreich hatte seine Mittelmeer-Politik zum Teil wieder aufgeben mssen; die Parthenopeische sowie die Rmische Republik waren nach kurzem Bestnde zusammengebrochen und das Knigreich Beider Sizilien und der Kirchenstaat wiederhergestellt worden. Das 1800 eroberte Malta wurde von den Englndern nicht ge-rumt; auch war fraglich, ob der Erste Konsul auf seine alten Plne ganz verzichten wrde. Jede Wiederaufnahme dieser Plne mute ihn mit Eng-land und Rußland in Gegensatz bringen, jede Verstrkung der franzsischen Stellung in Oberitalien bedrohte sterreich in Venetien. 66. Napoleon Kaiser der Franzosen. Im Jahre 1802 wurde Bonaparte durch Plebiszit zum Konsul auf Lebenszeit ernannt, nach-dem er kurz vorher auch zum Prsidenten der Zisalpinischen, jetzt Jta-lienischen Republik gewhlt worden war; seine Stellung glich der eines unumschrnkten Herrschers, er hatte die ausbende Gewalt allein in Hn-den. Eine Volksvertretung bestand nur zum Schein, und ihr Einflu auf die Gesetzgebung war gering.

6. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 199

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die Zeit Napoleons Iii. 199 Abraham Lincoln ihren Kandidaten auf den Präsidentenstuhl zu bringen. Daraufhin traten die 11 Südstaaten kraft des von ihnen beanspruchten Sezessionsrechts aus dem Bunde aus und schlossen eine unabhängige Konföderation mit dem früheren Kriegsminister Jef- suaven-ferson Davis als Präsidenten. Der Krieg begann im Frühjahr imi-i«* 1861. Er wurde einer der blutigsten Kämpfe der Weltgeschichte. Die Entscheidung brachten die Generäle Grant und Sherman (Norden) und die Wiederwahl Lincolns. Der Südgeneral Lee mußte die Waffen strecken (1865). Nach Abraham Lincolns Ermordung begann Präsident Johnson die Neugestaltung der Südstaaten nach dem Grundsätze der Gleichberechtigung der Neger. ;j § 174. Napoleons Unternehmung in Mexiko und die mittel-und südamerikanischen Staaten. Wie Napoleon im Krimkrieg als Haupt der lateinischen Rasse sich im Osten aufgespielt hatte, versuchte er durch sein Eingreifen in die Wirren der Republik Mexiko, die in 40 Jahren 36 Präsidenten gehabt hatte, erneut die Überlegenheit der romanischen Völker zu zeigen. Im Bunde mit England und Spanien ging er gegen den Präsidenten Juarez vor. Beide Mächte ließen aber die Franzosen im Stich. Trotzdem besetzten diese 1863 die Hauptstadt. Als Napoleon erkannte, daß ein französisches Mexiko zur Feindschaft mit den Kolonialmächten und der Union führen mußte, ließ er, um gleichzeitig dadurch Österreich zu gewinnen, von einer mexikanischen Nationalversammlung den Bruder Kaiser Franz Josephs, Maximilian von Österreich, zum^K^r. Kaiser von Mexiko wählen. Dieser bekämpfte die Republikaner, die bei der Union einen Rückhalt fanden, konnte aber trotz der Hilfe der Franzosen nicht das ganze Land erobern. Als 1867 diese heimkehrten, wurde der Kaiser in Queretaro erschossen. Juarez stellte die Republik wieder her, hatte aber fortwährend mit inneren Schwierigkeiten zu kämpfen. Erst Ende der 70er Jahre schuf der Präsident Porfirio Diaz Ordnung. Auch die mittel- und südamerikanischen Staaten waren ^tte^und damals von inneren Wirren heimgesucht. Auf Haiti bildeten Staaten sich zwei Republiken, Haiti und die Dominikanische Republik. Die Neger waren aber völlig unfähig, geordnete Verhältnisse zu schaffen. In den Republiken spanischer Zunge führte der völkische Gegensatz zwischen Indianern und Kreolen und der politische zwischen Föderalisten und Unitariern zu vielen Parteikämpfen, in denen das persönliche Interesse ehrgeiziger Führer eine nur zu große Rolle spielte. Die Verfassungen standen bloß auf dem Papier. Von Kolumbia lösten sich bald (1830) Venezuela und Ecuador ab. In Brasüien regierte seit 1840 (§ 136) Kaiser Dom Pedro Ii. selbständig. Die Zahl der Republikaner war aber nicht gering.

7. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 126

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
126 Das Zeitalter der französischen Revolution und Napoleons I. ersetzen, da der österreichische Minister Thugut den Einfluß der Russen in Italien fürchtete. Aber ehe Suworow sich den Übergang über den St. Gotthard erkämpft hatte, wurden die Truppen der Koalition in der Schweiz von Massena geschlagen. Suworow mußte sich nach Österreich zurückziehen. Auch in Deutschland waren zwei französische Heere am Bodensee und an der Kinzig zurückgedrängt worden. Ein sechstes Heer aber kämpfte mit Glück gegen eine russisch-englische Expedition in der Batavischen Republik. Ergebnis Das Ergebnis des Krieges war, daß Kaiser Paul von der Koalition zurücktrat, da Österreich Suworow in Stich gelassen hatte. Die Franzosen hielten die Schweiz, Holland und das linke Rheinufer, die Österreicher Italien besetzt. Da kein Teil seine Position aufgeben wollte, wurde der Krieg im neuen Jahre fortgesetzt. Feidzug Moreau drang in Deutschland bis zum Inn vor; Bonaparte von 1800 gjng über den Großen St. Bernhard nach Italien, dem Schauplatze seiner ersten Erfolge; er fiel den Österreichern in die Flanke und schlug sie bei Marengo (14. Juni), westlich von Alessandria. Die Österreicher schlossen^nach dieser Niederlage einen Waffenstillstand. Da aber die Friedensverhandlungen keinen Erfolg hatten, rückte Moreau weiter vor und siegte bei Hohenlinden über den jungen Erzherzog‘ Johann, der nominell das österreichische Heer führte. Im Frieden von Luneville gab der Kaiser endgültig die Vorherrschaft in Italien auf und verzichtete im Namen des Reiches auf das linke Rheinufer. Aiig. Friede Da nach dem . Rücktritt Pitts auch England das Ende des Krieges wünschte, um seiner Industrie wieder Absatz zu verschaffen und ebenso Frankreich den Frieden begehrte, wurde dieser in A m i e n s geschlossen (1802). Frankreich verzichtete auf Ägypten, England auf das von ihm eroberte Malta und die französischen Kolonien. Damit hatte Frankreich die Seeherrschaft Englands anerkannt. Auch mit der Türkei, Neapel und Rußland, wo Kaiser Paul ermordet wordenüwar, schloß Frankreich Frieden. Die § 114. Konsulat. Durch die Konsulatsverfassung von 1800, die Verfassung vjer^e se^ ßggijm der Revolution, erhielt Bonaparte als Erster Konsul auf 10 Jahre die volle Exekutivgewalt; die beiden ändern Konsuln hatten nur beratende Stimme. Die gesetzgebende Gewalt wurde von [drei Versammlungen ausgeübt. Der Senat bestand aus 80 gut bezahlten, auf Lebenszeit ernannten Mitgliedern, der Gesetzgebende Körperbaus 300, das Tribunat aus 100 vom Senat berufenen Mitgliedern. Nur die Regierung hatte die Initiative; das Tribunat debattierte, ohne^abzustimmen, der gesetzgebende Körper stimmte ohne Debatte ab f der Senat hatte eine Art Veto und das Recht, Verfassungsänderungen zu genehmigen. In der Praxis war der Wüle Bonapartes maßgebend. Durch die Konsulatsverfassung, die durch Friede von Luneville 1801

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 43

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 43 behaupten und wurde endlich 1801 infolge eines Vertrages auf eng-tischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht. 5. Sturz des Direktoriums, 1799. Whrend Napoleons Abwesenheit hatten England, sterreich, Rußland und die Trkei 1798 die zweite Koalition geschlossen. Die Heere des Direktoriums hatten von den sterreichern und Russen in Sddeutschland und Italien ver-schiedene Niederlagen erlitten. Da kam Napoleon, der Held des Tages, zurck, erkannte die fr seine Absichten gnstige Lage und strzte mit Waffengewalt die beim Volke unbeliebte Direktorial-Regiernng. Zufolge1'va-der neuen Verfassung traten drei Konsuln auf zehn Jahre an die Spitze des Staates (mit Senat und Gesetzgebendem Krper). Napoleon wurde Erster Konsul mit monarchischer Gewalt. 6. Beendigung des zweiten Aoalitionskrieges. Als die Friedens-briese, die Napoleon an die Herrscher Englands und sterreichs (Ru-land hatte sich von der Koalition zurckgezogen) richtete, erfolglos blieben, folgten ihm seine Krieger begeistert der deu Groen St. Bern-hard und schlugen die sterreicher 1800 bei Marengo, während ein 1800. anderes franzsisches Heer bei Hohenlinden siegte und Wien bedrohte. Im Frieden zu Lnneville, dem auch das deutsche Reich beitrat, wurde 1801 das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Die deutschen 1s01. Fürsten aber, welche ihre linksrheinischen Besitzungen verloren, wurden 1803 durch den unwrdigen Reichsdeputationshauptschlu mit 180,>. eingezogenen geistlichen Lndern und freien Reichsstdten entschdigt. 112 deutsche Staaten hrten dadurch auf zu bestehen. Das traurige Schauspiel hatte aber wenigstens das Gute, da die Zerrissenheit Deutsch-lands vermindert wurde; die Verteilung wurde die Grundlage der spteren Gestaltung Deutschlands. (Karten Nr. 9 und 10.) 7. Napoleon als Konsul, a) Nur die Formen der Verfassung waren noch republikanisch; in Wirklichkeit herrschte Napoleon allein. 1802 1802. erhielt er durch Volksabstimmung das Konsulat auf Lebenszeit. b) Die tchtigsten und fr seine Plne brauchbarsten Beamten verstand Napoleon fr sein Interesse und seinen Dienst zu gewinnen (Minister Talleyrand). Den Emigranten wurde die Rckkehr gestattet. Durch Stiftung der Ehrenlegion entstand eine neue, dem Stifter-ergebene Ritterschaft. c) Durch einen Vertrag mit dem Papste wurde die katholische Kirche wiederhergestellt; doch wurde auch deu anderen Bekenntnissen Duldung gewhrt. d) In der Pariser Gesellschaft war die geistreiche Frau von Stael der Mittelpunkt der dem Despotismus abholden gebildeten Welt.

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 43

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 43 behaupten und wurde endlich 1801 infolge eines Vertrages auf eng-tischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht. 5. Sturz des Direktoriums, 1799. Whrend Napoleons Abwesenheit hatten England, sterreich, Rußland und die Trkei 1798 die zweite Koalition geschlossen. Die Heere des Direktoriums hatten von den sterreichern und Russen in Sddeutschland und Italien tierschienene Niederlagen erlitten. Da kam Napoleon, der Held des Tages, zurck, erkannte die fr seine Absichten gnstige Lage und strzte mit Waffengewalt die beim Volke unbeliebte Direktorial-Regierung. ufolge 14 99. der neuen Verfassung traten drei Konsuln auf zehn Jahre an die Spitze des Staates (mit Senat und Gefetzgebendem Krper). Napoleon wurde Erster Konsul mit monarchischer Gewalt. 6. Beendigung des zweiten Aoalitionskrieges. Als die Friedens-briese, die Napoleon an die Herrscher Englands und sterreichs (Ru-lernt hatte sich von der Koalition zurckgezogen) richtete, erfolglos blieben, folgten ihm feine Krieger begeistert der den Groen St. Bern-hard und schlugen die sterreicher 1800 bei Marengo, während ein 1800. anderes franzsisches Heer bei Hohenlinden siegte und Wien bedrohte. Im Frieden zu Luueville, dem auch das deutsche Reich beitrat, wurde 1801 das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Die deutschen 1801. Fürsten aber, welche ihre linksrheinischen Besitzungen verloren, wurden 1803 durch den unwrdigen Reichsdeputationshauptschlu mit 1803. eingezogenen geistlichen Lndern und freien Reichsstdten entschdigt. 112 deutsche Staaten hrten dadurch auf zu bestehen. Das traurige Schauspiel hatte aber wenigstens das Gute, da die Zerrissenheit Deutsch-lands vermindert wurde; die Verteilung wurde die Grundlage der spteren Gestaltung Deutschlands. (Karten Nr. 9 und 10.) 7. Napoleon als "Konsul. 3.) Nur die Formen der Verfassung waren noch republikanisch; in Wirklichkeit herrschte Napoleon allein. 1802 1802. erhielt er durch Volksabstimmung das Konsulat auf Lebenszeit. d) Die tchtigsten und fr seine Plne brauchbarsten Beamten verstand Napoleon fr sein Interesse und seinen Dienst zu gewinnen (Minister Talleyrand). Den Emigranten wurde die Rckkehr gestattet. Durch Stiftung der Ehrenlegion entstand eine neue, dem Stifter ergebene Ritterschaft. \ c) Durch einen Vertrag mit dem Papste wurde die katholische Kirche wiederhergestellt; doch wurde auch den anderen Bekenntnissen Duldung gewhrt. d) In der Pariser Gesellschaft war die geistreiche Frau von Stasi der Mittelpunkt der dem Despotismus abholdeu gebildeten Welt.

10. Die neuere Zeit - S. 101

1855 - Koblenz : Baedeker
Stiftung neuer Republiken. Napoleon erster Cónsul. 101 die syrische Wüste nach Aegypten zurück. Hier vernichtete er das gelandete türkische Heer bei Abnkir, und kehrte dann, auf die Kunde von der kritischen Lage der Republik und, nachdem er dem General Kleber den Oberbefehl in Aegypten übergeben hatte, nach Frankreich zurück. Stiftung neuer Republiken. Das Directorium hatte durch eine Reihe gewaltsamer Umwäl- zungen eine neue Coalition der europäischen Mächte gegen Frankreich herbeigeführt. So gab die Ermordung eines französischeil Generals (Duphot) bei einem Volksaustaufe in Rom einen Vorwand, unr den Kirchenstaat in eine römische Republik zu verwandeln, der Papst Pius Vi. ward nach Frankreich gebracht, wo er (1799) starb. Eben so gewaltsam war die Umgestaltung der schweizerischen Eidgenossen- schaft in eine helvetische Republik (herbeigeführt durch Ein- mischung in Streitigkeiten zwischen Bern und Waadtland). Nachdem auch Neapel zur parthenopeischell Republik erklärt (s. §. 40), der König von Sardinien zur Abtretung Piemonts genöthigt und der Großherzog von Toscana (wegen eines Bündnisses mit Neapel) aus seinem Lande vertrieben worden, war ganz Italien republika- nisirt. Der Krieg der zweiten Coalition gegen Frankreich s. §. 40. Auflösung des Direktoriums. Unter der unfähigen und despotischen Directorial-Regierung stieg die illnere Zerrüttung und Auflösung der Republik immer höher, und als Bonaparte, von die- sem Zustande Frankreichs und dessen vielfacher Bedrohung von Außen unterrichtet, aus Aegypten zurückkehrte, stürzte er als Oberbefehls- haber der bewaffneten Macht das Directorium am 18. Brumaire (9. Nov.) 1799 und ließ zufolge einer neuen (der 4ten) Constitu- tion die Regierung sich als erstem Cónsul auf 10 Jahre über- tragen; Cambacöres und Lebrun, seine beiden Mitconsulen hatten nur eine berathende Stimme, die Gesetze wurden von den Consulen einem Tribunate (von 100 Männern) zur Berathung und einem gesetzgebenden Corps (von 300) zur Bestätigung vorgeschlageil. 8- 40. Der Krieg der zweiten Coalition gegen Frankreich 1799 — 1802. Um die Zeit, als Bonaparte sich zur Abreise nach Aegypten
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