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1. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 16

1879 - Leipzig : Teubner
16 Mexiko 1519. Peru 1529. von bitteren Erfahrungen, starb. Seine Ketten wurden ihm, wie er gewünscht, mit ins Grab gegeben. Erst sein Sohn Diego erlangte es, zufolge des Vertrags seines Vaters Statthalter in Hayj»i zu werden. Mit dessen Sohn Don Luis erlosch der Mannsstamm des Columbus. In den letzten Jahren seines Kummers widerfuhr es dem Columbus öfter, daß er hören mußte, wie der Neid feine hohen Verdienste verkleinerte. Einst behaupteten spanische Edelleute in einer Gesellschaft, die Entdeckung sei ein Leichtes gewesen; die hätte jeder machen können. Da nahm Columbus ein Ei und fragte die Herrn: „Wer von euch kann das Ei auf die Spitze stellen?" Die Herrn Probirten das Kunststück, aber vergebens. Zuletzt drückte Columbus dem Ei die Spitze ein und stellte es.auf den Tisch. „Ja, das hätten wir auch gekonnt'" riefen die Herrn; aber Columbus antwortete: „Allerdings, ihr weisen Herrn! Aber das ist eben der Unterschied, daß ihr es hättet so machen können, aber ich es wirklich so gemacht habe." Dieses Ei des Columbus ist fprüchwörtlich geworden. Dem Columbus ist nicht einmal die Ehre zu Theil geworden, daß das von ihm entdeckte Land nach ihm den Namen erhielt. Es ist nach dem Florentiner Amerigo Vespncci (Amerieus Vespucius) Amerika genannt worden, weil dieser die erste Beschreibung des neuen Landes herausgegeben hatte, durch welche erst die Welt genauer über dasselbe unterrichtet ward. Von den durch Columbus entdeckten Inseln aus wurden hernach weitere Entdeckungen und Eroberungen gemacht. Der Spanier Ferdinand Cortez eroberte seit 1519 für die spanische Krone das mexikanische Reich, der Spanier Franz Pizarro von Panama aus das goldreiche Peru (1529—35), und von da aus ward durch Almagro den Spaniern Chile unterworfen. Allmählich erfolgte auch die Eroberung von Terra-Firma, d. h. des nördlichen Theils von Südamerika bis zum Orinoco. Die Spanier betrachteten sich als die Herrn von Südamerika, mit Ausnahme von Brasilien, welches Cabral auf einer Fahrt nach Ost-

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 62

1861 - Münster : Coppenrath
62 gültig zusehen. Als Schirmherr derselben hielt er sich in sei- nem Gewissen verpflichtet, den Seeräubern das ehrlose Hand- werk zu legen. Im Sommer des Jahres 1535 setzte er mit einer großen Flotte, welche der genuesische Seeheld Andreas Doria befehligte, nach Afrika über. Sein christliches Unter- nehmen ward herrlich gekrönt. Chaireddin's Heer wurde völlig geschlagen, Tunis erobert und als Lehn der spanischen Krone dem früheren Herrscher Mulei Hassan zurückgegeben. Dieser glänzende Sieg gewährte ihm die unaussprechliche Freude, zwei und zwanzig tausend Christen in ihre Heimath zu entlassen. Den Tag ihrer Befreiung hielt er für den schönsten seines Lebens, und mit Thränen in den Augen soll er gesagt haben: „Dieser Gewinn lohne den Feldzug allein, wenn er auch weiter nichts gewonnen hätte." Jetzt eilten die Befreiten, beschenkt vom Kaiser, in ihre Heimath zurück und verkündeten den Ruhm ihres Erretters durch die europäischen Länder. Noch in demselben Jahre kehrte auch Karl als ein in der ganzen Welt bewunderter und über alle Helden des Alterthums hochgepriesener Monarch nach Europa zurück, wo ihn bereits neue Händel erwarteten. *) Dritter Krieg mit Franz I. — Während Karl in Afrika so rühmlich für die gemeinschaftliche Sache der Christenheit kämpfte, pflog sein Nebenbuhler, der König Franz, die innigste Verbindung gerade mit dem größten Feinde der Christenheit, dem türkischen Sultan, und-munterte ihn auf, in Ungarn und *) In demselben Jahre (1535), in welchem Karl Tunis eroberte, wurden die Wiedertäufer aus Münster vertrieben, Lima von Pizarro gegründet, und Chile in Südamerika von Almagro entdeckt. Auch wurde der Rauchtabak in Europa bekannt, der zuerst von einem spani- schen Mönche auf der Insel St. Domingo in der Provinz Tabaco ge- funden worden war. Der Franzose Johann Ni cot, welcher als Ge- sandter am portugiesischen Hofe diese Pflanze gesehen hatte, überreichte sie bei seiner Ankunft in Frankreich 1535 der Königin, wovon sie den L Namen Nicotiane und Königskraut erhielt. Von den Körben, la- tein. canistra, in welchen der Tabak verschickt wurde, bekam dieser den Namen C an a st er.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 53

1840 - Münster : Coppenrath
53 land und eben so viele nach Afrika gemacht; eilfmal sei er über die See geschifft, habe viele Kriege' geführt, viele Friedens- und Freundschaftsvertrage geschlossen und viele Siege erfochten. Dies Alles habe ec der Religion und des Staates wegen gethan, so lange seine Kräfte hinreichten, es zu thun. Jetzt setze er aus gleichem Beweggründe an die Stelle eines alten, von Krankheiten ausgeriebenen Mannes einen jungen, munteren und tapferen Für- sten, mit der Ermahnung an seine Unterthanen, jenem treu und gehorsam zu bleiben, und mit der Bitte an sie, ihm selbst zu vergeben, wenn er wahrend seiner langen Regierung etwas versehen oder nicht mit dem Eifer gethan habe, mit welchem er es hatte thun sollen." — Hierauf wandte er sich an seinen Sohn Philipp und ertheilte ihm mit der stillen Sanftstiuth eines scheidenden Vaters die lehrreichsten Ermahnungen. Philipp siel gerührt auf seine Knie, küßte seine Hand und bat um seinen Segen. Karl segnete ihn unter einem Strome von Thranen und stieg ganz entkräftet und von seinen nächsten Anverwandten unterstützt vom Throne, um ihn nie wieder zu besteigen. Im Januar des folgenden Jahres 1556 trat er seinem Sohne Philipp auch die Regierung von Spanien mit allen davon abhangenden neu entdeckten Landern ab, und im September über- ließ er die Kaiserwürde seinem Bruder Ferdinand. Nachdem er sich so seiner Hoheit entaußert hatte, schiffte er sich in Begleitung seiner beiden Schwestern nach Spanien ein und bezog eine kleine einfache Wohnung neben dem Hieropymiterkloster St. Just (sp. San Ehuste), welches in der Provinz Estremadura unter einem milden, heiteren Himmel zwischen sanft aufsteigenden Hügeln, wohl- bewasserten Wiesen, schattigen Baumen und anmuthigen Garten lieblich gelegen ist. Hier lebte er zwei Jahre lang in tiefer Ein- samkeit und theilte seine Zeit zwischen frommen Andachtsübungen und einigen Erholungen, welche größtentheils in Verfertigung künst- licher Maschinen bestanden, für welche er von jeher Vorliebe be- zeigte, und die er so geschickt verfertigte, daß er sich bei manchen unwissenden Menschen der Umgegend den Ruf eines Schwarzkünst- lers zuzog. Seine ganze Seele beschäftigte sich übrigens mit dem - - ! ' •

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 249

1836 - Eisleben : Reichardt
Amerika. 249 die von Europäerinnen Gebornen und die, welche Euro- päer und Negerinnen zu Eltern haben, beißen Mulat- ren und die, welche von Europäern und Indianerinnen erzeugt wurden, heißen Mestizen. Von Europäischen Sprachen sind am meisten die Englische, Spanische und Portugiesische verbreitet. Die herrschende Religion ist die christliche; Herden finden sich nur unter den Einge- bornen (von welchen jedoch die meisten auch Christen sind) und unter den Negern, wovon auch viele sich zum Cbristenthum bekennen. Ueberhaupl haben die eingewan- derten Europäer Europäische Kultur mitgebracht, und in den von ihnen bewohnten Gegenden werden nicht allein Ackerbau, Gewerbe und Fabriken unterhalten, son- dern es wird auch für wissenschaftlichen Unterricht gesorgt, worin jedoch die Nordamerikaner den Vorzug vor den Südamerikanern baben. Der Handel ist wichtig, vor- züglich der Eeehandcl, der jedoch am meisten in den Händen der Europäer und Nordamerikaner sich befindet. Mit Ausnahme der noch im rohen Naturzustände leben, den Wilden, bestehen hier ordentliche Staaten fast durch- gehende mit republikanischer Verfassung; der übrige Theil bildet Kolonialbesitzungen der Europäer. Schon oben ist gesagt worden, daß Amerika von der Natur in zwei große, durch eine Landenge mit ein- ander zusammenhängende Halbinseln getheilt ist, die Nord, und Südamerika heißen Zwischen beiden, in dem großen Mexikanischen Meerbusen, liegen ansehn- liche Inselgruppen, welche man Westindien nennt. Zu Nordamerika gehören die Nordpolarlander, die Länder an der Bassins - und Hudsonsbai, die freien In- dianer-Länder, die Länder an der Nordwestküste, das Brittische Amerika, die vereinigten Nordamerikanischen, Mexikanischen und die Staaten von Mitselamerika; zu Weftin dien die großen und kleinen Antillen nebst den Dahama- Inseln, auch werden gewöhnlich, aber un- richtig, die Bermudischen Inseln dabin gerechnet; und zu Südamerika die Republiken Venezuela, Neugra- nada, Ecuador (diese 3 hießen sonst Colombia), Peru, Chile, Bolivia, Rio de la Plata und Uruguay, Pa- raguay, Brasilien, Guayana, Araukanien, Patagonien, Fruerlund, wozu noch die Südpolarläudrr kommen.

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 223

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Entdeckung und Eroberung Perus. Franz Pizarro. 223 Mitteln fehlte, verbndete er sich mit Diego de Almagro, einem ungestmen und heftigen Kriegsmarine, und mit dem klugen und unterrichteten Pater de Luque. Durch gemeinsame Beitrge brachten die drei Männer so viel zusammen, da einige kleine Schiffe ans-gerstet werden konnten, mit denen Pizarro und Almagro von Panama aus dem Sden zusteuerten. Bis zum neunten Grade sdlicher Breite dehnten sie ihre Fahrt aus, voll Erstaunen der die groartige Ge-birgsnatnr und der das reich bevlkerte, mit Stdten und Ortschaften bedeckte Kstenland. Peru war entdeckt, und nach einer [1526 Abwesenheit von 18 Monaten liefen Pizrro und Almagro wieder in den Hafen von Panama ein. Hierauf begab sich der ersterc nach Europa und schlo mit der spanischen Regierung einen Vertrag ab, in welchem ihm der Rang und Titel eines Statthalters und Ober-besehlshabers der Landschaft Peru mit ausgedehnten Vollmachten erteilt wurde. Das peruanische Reich war seit mehreren Jahren der Schauplatz blutiger Brgerkriege. Bevor der letzte König aus dem Herrschergeschlecht der Juka, das seinen Ursprung von der Sonne ableitete, aus dem Leben schied, bestimmte er, da sein Lieblingssohn Atahualpa das neuerworbene Reich Quito und dessen lterer Bruder Huasear das eigentliche Peru erhalten solle. Nachdem der Sohn der Sonne" zur Wohnung seines Vaters heimgerufen und seine Leiche im Sonnentempel zu Cuzeo mit groem Geprnge beigesetzt worden, wurde die Teilung vollzogen. Doch der ehrgeizige Atahualpa strebte nach der Herrschaft des Ganzen. Er fiel in das Gebiet des Bruders ein und besiegte ihn in einer furchtbaren Feldschlacht, in welcher vom Morgen bis zum Abend mit der grten Erbitterung gestritten wurde. Huasear geriet in Gefangenschaft, und Atahualpa hielt seinen Einzug in die Hauptstadt Cuzeo, wo er mit unerhrter Tyrannei und Grausamkeit gegen alle Anhnger der Gegenpartei wtete und schlielich auch seinen Bruder Huasear ermorden lie. Um diese Zeit war es, als Pizarro abermals an der pe.ru-1531 anischen Kste landete. Mit 177 Mann, darunter 67 zu Pferde, trat er den Zug ins Innere an und schickte eine Gesandtschaft an Atahualpa, welche diesem meldete, da die Untertanen eines mchtigen Herrschers von jenseit des Meeres gekommen seien, ihn und sein Volk zum wahren Glauben zu führen. Anderen Tages erschien der Inka in prachtvoller Kleidung, mit Gold und Edelsteinen geschmckt und von einem zahlreichen Gefolge umgeben, vor dem Palaste, den sich Pizarro zur Wohnung erkoren. Der Dominikaner-Mnch Valverde trat an ihn Herart, entwickelte in einer durch den Dolmetscher bersetzten Anrede die christliche Lehre und forderte ihn zur Annahme derselben und zur Unterwerfung unter den Kaiser

6. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 206

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
20g - in Afrika und Amerika. Auch sie grndeten eine ostindische Handelskompanie, und die indischen Inseln, namentlich Java mit seiner neuen Hauptstadt Batavia, brachten dem Mutter-land unermelichen Gewinn. 4. Nach dem Sieg der Spanien regierte Elisabeth noch fnfzehn Jahre lang. Eine hohe, majesttische Erscheinung, liebte sie es, in glnzendem Aufzuge, während Ihre Groen entblten Hauptes ihr Scepter und Schwert vorantrugen, in edelstein-blitzendem Gewnde zu erscheinen. Ihr Hof war der Sammel-Punkt der hervorragendsten Geister des Landes; der grte Dich-ter englischer Zunge, William Shakespeare, begann unter ihrem Beifall feine Laufbahn. In harter Jugend hatte sie sich eine umfassende Bildung angeeignet; zur Erholung las sie die alten Klassiker in der Urschrift. Ihr hchster Stolz war es, die jungfruliche Knigin zu heien; sie sei mit ihrem Volke vermhlt, sagte sie; an ihrem Hofe solle es eine Herrin geben, keinen Herrn. Auf ihrem Todbette bezeichnete sie als ihren Nachfolger den Sohn ihrer hingerichteten Nebenbuhlerin: der König der Schotten, 1603 Jakob, wurde der erste König Grobritanniens. 6. Heinrich Iv. 1. Die Franzosen nannten die Anhnger der Lehre ihres Landsmannes Calvin, weil sie aus der Schweiz zu ihnen kam, Hugenotten (Eidgenossen). Von Frankreich ans verbreitete sie sich auch in den Niederlanden; Philipp Ii. drngte daher auch im Nachbarlande auf deren Bekmpfung. Die Abschlach-tnng wehrloser Hugenotten, die in einer Scheune zum Gottes-dienst versammelt waren, gab das Zeichen zu einem Brger-kriege zwischen katholischen und hugenottischen Groen, der mehr als drei Jahrzehnte lang Frankreich mit Greueln fllte. 2. Zehn Jahre nach jener Blutthat sollte eine Ausshnung angebahnt, der junge Hugenottenshrer König Heinrich von Naarra mit der Schwester Franz Ii. und seines Nachfolgers Karl Ix. vermhlt werden. Zahlreich kamen seine Anhnger zur Hochzeit nach Paris. Ihr Haupt, der ehrwrdige Admiral Co ligny, wollte Wilhelm von Oranien Hlfe schaffen gegen Spanien, und der kaum mndig gewordene König schien ganz fr ihn gewonnen. Seine Mutter Katharina von Medici frchtete, ihren Einflu zu verlieren: sie dang einen Mrder gegen den greisen Staatsmann; und als der Schu ihm nur die Hand zerschmetterte, bewog sie aus Furcht vor Rache den elenden Knigsknaben, die ganze Hugenotterei" zu verderben.

7. Der kleine Kinderfreund - S. 351

1863 - Leipzig : Amelang
351 rheinische Gesellschaft Missionare gesandt. Acht Stationen sind be- gründet worden; doch ist Noth und Trübsal auf denselben oft gar groß. Zwar sind auch hier schon gar viele Heiden bekehrt; aber im Ganzen ist Las Heidenthum noch ungebrochen und streitet mit Macht wider das Evangelium. Im Ganzen hat die rheinische Mission im südlichen Afrika 20 Stationen. Auf Borneo waren veren 10 vorhanden. Einen großen Theil dieser Insel haben die Holländer unter ihre Botmäßigkeit gebracht. Ihre Hauptstadt heißt B an j er m assing. Sie ist ganz von Wasser umgeben, und die Häuser haben auf Pfählen aus dem Sumpfe heraus gebaut werden müssen. Dort wohnt jetzt auch ein muhamedanischer Sultan, der ein weites Reich auf der Insel hat. Er ist aber den Hol- ländern unterthänig, und sein Reich ist nach und nach zu einem Schat- tenreiche geworden. Unter den Muhamedanern auf Borneo varf das Evangelium nicht gepredigt werden. Das haben sogar die Holländer verboten. Aber zur Seite des muhamedanischen Reiches ist ein groß- ßes, weites Heidenland. Da wohnen die braunen Dajakken in den Sümpfen, an großen Strömen, und weiter landeinwärts in dichten Wäldern. Sie sind am liebsten für sich allein und gehen den Euro- päern gern aus dem Wege. Unsere Missionare haben sie aber doch aufzufinven gewußt. Sie haben die wilden und scheuen Gesellen auf ihren Stationen gesammelt, haben sich, wie die Dajakken, ebenfalls im Sumpfe hohe Pfahlhäuser gebaut und Kirchen unv Schulen dazu. Gemeinden von etlichen hundert Seelen haben sich gebildet, und das Werk des Herrn hatte in den letzten Jahren einen erfreulichen Fort- gang. Aber im Mai 1859 brach in dem Reiche der Muhamedaner eine Empörung gegen den Sultan aus; die Empörer verfolgten na- mentlich vie Europäer unv auch die eingebornen Christen. Männer, Frauen und Kinder wurden auf grausame Weise zu Tode gemartert, oder fortgeschleppt und gefangen gehalten. Bon den rheinischen Mis- sionaren hatten sich viele mit ihren Familien rechtzeitig durch die Flucht nach Banjermassing, wo die holländischen Soldaten zum Schutze stehen, gerettet; aber vier derselben sind nebst einigen Frauen und Kindern ermordet worden. Die Missionsgesellschaft wird neue Strei- ter in die Lücken der Erschlagenen stellen und das Werk des Herrn mit verstärkter Kraft treiben. In China arbeiten nur drei rheinische Missionare. Sie durch- ziehen Theile dieses ungeheuren Reiches, lehren und predigen, wo sich nur Gelegenheit findet. Auch haben sie schon kleine Gemeinden aus den Chinesen gewonnen. An der Spitze mancher dieser Gemeinden stehen chinesische Prediger, welche von den Missionaren unterwiesen unv zu Lehrern und Predigern ihrer Landsleute herangebildet sind.

8. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 248

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
248 « endlich ein Abgesandter des Königs, der über das Verhalten des Kolumbus eine Untersuchung anstellen sollte. Das war dem edlen Helden zuviel; mißmuthig verließ er die Insel und eilte nach Spanien. Dort erkannte man auch seine Unschuld; doch vergingen zwei Jahre, ehe er die nöthigen Schiffe zu einer neuen Fahrt erhalten konnte. Auf dieser dritten Reise entdeckte Kolumbus zuerst das feste Land des neuen Erdtheils. Er kam an die Küste von Südamerika, wo der Orinokostrom sich in das Meer ergießt. Aus der Größe dieses Stromes merkte er, daß er aus keiner Insel kommen könne. Er fuhr eine Strecke der Küste entlang und wandte sich dann nach seiner Lieblingsinsel Hayti. Aber hier standen die Dinge höchst traurig. Wüste Unordnung und Zwie- tracht zerrüttete die spanische. Niederlassung; frecher, als je zuvor, erhoben die Feinde des Kolumbus das Haupt. Und als er nun mit Kraft gegen die Friedensstörer einschritt, da wandten sich diese von neuem an den König und erhoben wider ihn die ärgsten Beschuldigungen. Abermals kam ein Gesandter aus Spanien, ein hochmüthiger, gewaltthätiger Mensch. Der mißbrauchte seine Macht so sehr, daß er ohne nähere Untersuchung den Ko- lumbus gefangen nehmen, wie einen Verbrecher in Ketten legen und nach Europa abführen ließ. So sah Spanien den großen Weltentdecker in Fesseln! Freilich gab man ihn sogleich wieder frei; allein die Belohnungen, welche man ihm früher zugesagt hatte, wurden ihm nicht zu Theil. Dennoch unternahm der kühne Mann noch eine vierte Reise. Auf derselben hatte er furchtbare Gefahren zu bestehen. Nachdem alle seine Schiffe zu Grunde gegangen waren, schmachtete er mit seiner Mannschaft acht Monate lang auf einer Insel mitten unter den Wilden in der äußersten Noth, bis endlich ein Schiff erschien und ihn nach Spanien zurückführte. Kolumbus starb, 59 Jahre alt, in der spanischen Stadt Valladolid. Sein Leichnam wurde nach Hayti und später nach Kuba gebracht; die Kette, mit welcher er einst gefesselt war, wurde ihm, wie er verordnet hatte, mit in's Grab gelegt. Der von ihm entdeckte Erdtheil aber erhielt nicht nach ihm, sondern nach dem Italiener Amerigo, der ihn zuerst beschrieb, den Namen Amerika. 17. Luther's Jugend und Klosterleben. Am St. Martini-Abend, welches war der 10. Novbr. 1483, ist Martin Luther zu Eisleben geboren. Sein Vater war Hans Luther, ein Bergmann, wegen seiner Rechtschaffenheit allen braven Männern sehr werth; seine Mutter Margarethe war insonderheit durch Zucht, Gottesfurcht und fleißiges Gebet ausgezeichnet. Anfangs waren Luther's Eltern arm, der Vater war ein armer Hauer, und die Mutter hat das Holz auf dem Rücken getragen. Nachher aber segnete Gott des Vaters Arbeit und bescherte ihm zu Mannsfeld 2 Schmelzöfen. Sie erzogen ihren Martin zur Furcht, Gottes; dabei aber hielten sie ihn sehr hart. Er sagt selbst: „Mein Vater stäupte mich einmal so sehr, daß ieb ihn floh und ward ihm gram,

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 128

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
128 Zweites Buch. ein, so entsteht plötzlich die üppigste Grasfläche — treten die großen Ströme über ihre Ufer, so verwandelt sich die Steppe in einen Wasserspiegel: nur die höheren Stellen ragen hervor, als Zuflucht der Pferde, Maulthiere und Rinder, die von den kühnen Llaneros (d. i. Hirten) bewacht, frei umherstreifen. Eben so ungeheuer gedehnte Ebenen sind die Pampas, West- lich vom Paraguay und südwestlich vom La Plata, von wilden Rindern durchstreift und von unstäten Menschen, den Gauchos [gcmtschos], die sich mit dem Fange derselben abgeben. — Stelle Vergleichungen mit andern Erdtheilen an (Gobi, Karroo). Nur ein kleiner Theil von Süd-Amerika, das Südende der Halbinsel mit einer vorliegenden Inselgruppe, ist eingeborenen Völkern unbestritten geblieben. In dem übrigen großen Räume herrscht noch zur Zeit eine Bevölkerung europäischer Abstam- mung; doch überall wohnen ursprüngliche Stämme zwischen ihnen, durch Missionare wenigstens zu Christen gemacht. Man bemerkt in den letzten Jahrzehnten eine Abnahme der Weißen und eine Zunahme der Farbigen, welche einst zu wichtigen und umwälzenden Ereignissen führen kann. Auch der Neger giebt es viele. Im Ganzen mag Süd-Amerika 30 Mill. E. haben, wovon über 6 Mill. auf die amerikanische Race kommen. § 63. Die Staaten von Süd-Amerika. 1) Schon oben ist erwähnt, daß der bei weitem größte Theil von Süd-Amerika nach der Entdeckung von Spaniern in Besitz genommen war. Als nun aber Napoleon I. 1808 die alte spanische Dynastie vom Throne entfernt und seinen Bruder Joseph zum König von Spanien und Indien machte, erklärte sich eine amerikanische Landschaft nach der andern für frei. Sie hatten das Angenehme der Unabhän- gigkeit geschmeckt und wollten sich hernach auch nicht dem recht- mäßigen, 1814 zurückkehrenden Könige unterwerfen. In dem darüber geführten Kampfe mit dem Mutterlande zeichnete sich auf amerikanischer Seite besonders der General Simon Bö- livar aus, hernach el Libertador genannt. Im Jahre 1825 waren die spanischen Truppen aus Süd-Amerika heraus- geschlagen; nach und nach erkannten die Staaten Europa's die neu entstandenen Staaten an, Spanien zuletzt. Doch trat hernach innere Unruhe, Verwirrung und Parteikampf in trau-

10. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 14

1902 - Berlin : Schultze
— 14 — Aufgaben. Mon^oncle a une jolie maison k la campagne. Ii y a trois chambres^ä, coucher, un salon, une salle ä manger et une cuisine. La maison n'est pas trbs grande, mais^elle est trös jolie. Ii y a une petite cour derriöre la maison et ma tante a achetö quelques poules^et un coq. Elle a des^ceufs frais chaque matin. Devant la maison il y a un petit jardin avec beaucoup de fleurs. J'y ötais en visite la semaine derniöre et j'y allais sur ma bicyclette. Dein Vater hat ein neues Haus in der Stadt gekauft (hat ge- kauft). Meine Mutter hat^ es^ gesehen (vue). Es hat drei Schlafzimmer, eins für Deine Eltern und zwei für Dich und Deine Schwestern. Der Salon ist sehr groß und hübsch. Deine Tante hat ein kleines Wohnzimmer und für Deinen Onkel ist (es giebt) das Bibliothek- zimmer. — In meinem Garten sind (es giebt) viele hübsche Blumen. Hast Du sie gesehen? (Sie, les, hast Du gesehen, vues). Nein, ich war nicht in dem Garten. Hast Du mein neues^ Zweirad^ gesehen? (ge- sehen mein u. s. w.) Mein Vater hat^ es* für mich gekauft3. Nein, ich habe^ es1 nicht gesehen. Ist es hübsch? O ja, sehr hübsch. Lösung. Mein Onkel hat ein hübsches Haus auf dem Lande. Darin sind drei Schlafzimmer, ein Salon, ein Eßzimmer und eine Küche. Das Haus ist nicht sehr groß, aber es ist sehr hübsch. Hinter dem Hause ist ein kleiner Hof und meine Tante hat einige Hühner und einen Hahn gekauft. Sie hat jeden Morgen frische Eier. Vor dem Hause ist ein kleiner Garten mit vielen Blumen. Ich war vor einer Woche dort zu Besuch und fuhr auf meinem Zweirad dorthin. Ton pöre a achetö une nouvelle maison dans la ville. Ma möre l'a vue. Elle a trois chambresji coucher, une pour tes parents et deux pour toi et tes sceurs. Le salon est trös grand et joli. Ta tante a une petite chambre et pour ton^oncle il y a la bibliothöque. Dans mon jardin il y a beaucoup de jolies fleurs. Les^as-tu vues? Non, je n'^tais pas dans le jardin. As-tu vu ma bicyclette neuve? Mon pöre l'a achetöe pour moi. Non, je ne l'ai pas vue. Est-elle jolie? Oui, trös jolie.
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