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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 258

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
258 Elisabeths Regierung. Elisabeth suchte Ackerbau, Handel und Gewerbe zu heben; ihre Bemhungen wurden von den glnzendsten Erfolgen gekrnt. England wurde die Beherrscherin zur See und brachte fast den ganzen Welthandel an sich. Im Jahre 1600 wurde die ostindische Handelskompagnie gegrndet, der Ursprung der groen Besitzungen Englands in Indien; Franz Drake umsegelte als erster Englnder die Welt und soll die Kartoffeln aus Amerika nach Europa gebracht haben; Walter Raleigh grndete die erste englische Kolonie in Amerika und nannte sie seiner Knigin zu Ehren Virgiuien, d. i. Jnngsranenland; der englische Admiral Ho-ward, durch Sturm und Unwetter untersttzt, vernichtete die spanische Flotte, die unberwindliche Armada";^ Shakespeare schuf feine herrlichen Dramen. Baco von Berulam wurde der Begrn-der der Naturwissenschaft. 4. I)ie Niederlande. Nach dem Tode des Kaisers Karl V. fielen die Niederlande an Philipp Ii. von Spanien und wurden aus diese Weise dauernd vom Reiche getrennt. Die Niederlande, die aus 17 Landschaften bestanden, gehrten zu den reichsten Lndern Europas. Ackerbau, Handel und Gewerbe standen tn der schnsten Blte, und die Bewohner erfreuten sich mancher Rechte und Freiheiten. An der Spitze der Provinzen standen Statthalter; die Landesvertretung wurde durch die Proviuzialstnde gebildet. Das ganze Land wurde durch die Generalstaaten vertreten; der hchste Beamte war der Generalstatthalter, dem der Staatsrat als wichtigste Behrde zur Seite stand. Margarete von Parma. Philipp Ii. machte seine Halbschwester, die Herzogin Margarete von Parma, zur Statthalterin der Nie-derlande und gab ihr die Weisung, statt der Lehre Calvins, die dort fast allgemein Eingang gefunden hatte, die katholische Religion wieder einzufhren; Maria kam dieser Anordnnng nach. Die Folge hiervon war eine allgemeine Verbitterung im Lande, und da alle ein-trglichen Staatsmter von Spaniern besetzt wurden und die Niederln-der auch die Vernichtung ihrer alten verbrieften Rechte befrchteten, schloffen 400 Adlige den Kompromi von Breda und baten die Statthalterin i) Vergleiche Schillers Gedicht: ..Die unberwindliche Flotte". Elisabeth lie eine Erinnerungsmedaille mit der Inschrift prgen: ..Gott blies, und sie wurden zerstreut."

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 292

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
292 Neue Geschichte. konnte, wurde in Queretaro verrathen und auf Juarez Befehl 19. Juni 1867 erschossen. Seither ist Mejiko nicht mehr ans der Verwirrung herausgekommen. — Die Union aber schreitet noch immer vorwärts; sie kaufte 1867 den Russen ihre Besitzungen im Norden des Welttheils ab, und ist seit 1866 mit Europa dnrch Meertelegraphen, seit 1869 von einem Eude zum andern dnrch die Pacificeiseubahn verbunden, während ihr auch schon die Eisenbahn von Panama zugehört. Mächtig macht sich nun der amerikanische Einfluß auch in Europa fühlbar, mit dem die Union dnrch Millionen von Auswanderern verbunden ist. Gleiche Rechte für alle Bürger, gänzlich freie Presse, Scheidung von Kirche und Staat u. s. w. sind die Strömungen, welche von drüben zu uns kommen. Dabei ist anzuerkennen, daß in Amerika selbst die Religion trotz ihrer bunten Erscheinung in allerhand Secten, nnter welchen die Mormonen mit ihrer Vielweiberei in Utah die widerlichste vorstellen, noch eine große Macht ausübt, während dnrch ganz Europa der völlige Unglaube in verschiedene« Formen immer gewaltiger um sich greift. 12. Der deutsch-französische Krieg. § 109. Im schwülen Juli 1870 kam das vatikanische Concil zu der Erkeuutniß, daß es eigentlich uu-uöthig sei, weil Gott den römischen Oberpriester mit solcher Unfehlbarkeit ausgestattet habe, daß seine Bestimmungen unverbesserlich seien. Während eines heftigen Gewitters wurde unter Blitz und Donner (18. Juli) die neue Lehre durch den zitternden Papst verkündigt. Nnr drei Bischöfe stimmten ihr nicht bei. Während die Welt sich wunderte, was daraus werden solle, kam von Frankreich herüber ein neuer Sturm. Die Spanier suchten nemlich einen Nachfolger für ihre vertriebene Königin, und dabei geriethen sie an einen Sigmaringer Prinzen, der freilich näher mit Napoleon als mit Wilhelm I. verwandt war. Das hinderte aber den Kaiser nicht, zu erklären, er könne nicht dulden, daß ein Hohenzoller den

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 311

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
V. Die Missionen. Z11 die Weißen sich reißend vermehren. — Auf die Sand-wichinseln, unter welchen Hawaii die größte ist, kam 1820 eine amerikanische Mission, nachdem sie eben ihren alten Götzendienst, der ihnen durch die Grausamkeit der Priester unerträglich geworden war, abgeschafft hatten, ohne zu wissen, was sie jetzt anbeten sollten. Die Missionare wurden mit den Worten empfangen: „Wir haben keine Religion mehr; gebt uns eine andere; wir warten auf neue Lehrer." Da hatte also auch bald das Evangelium Wnrzel gefaßt. Ueberall aber verbreiteten sich zu gleicher Zeit Kultur, Sittsamkeit, Friedfertigkeit, gute Regieruugseinrichtnngen; in allen Sprachen "wurde"die Bibel verbreitet. Die Hawaiigruppe bildet jetzt einen t christlichen Staat, dessen Hauptstadt Honolulu sich durchaus europäisch darstellt. Doch schmolzen die Urbewohner, die Kanakas auf 50,000 zusammen, wogegen besonders Chinesen und Amerikaner einwandern. — Auf Tahiti, Nencaledonien, Gambier- und Marquesas-, inseln haben sich die Franzosen festgesetzt, um deu Katholicismus einzuführen oder doch den englischen Einfluß zu bekämpfen. Es gelang ihnen wenigstens, viele zu verwirren ; wie auch andere Weiße durch Menschenraub, um Arbeiter für die Bergwerke Perus und die Pflanzungen Queenlands zu gewinnen, dem Christennamen Schande und ganzen Inselgruppen tiefe Schäden bereitet haben. 3. Missionen in der übrigen Welt. § 116. Unterdessen wurde zu Haus das Missionsinteresse immer reger und lebendiger. Zu Berlin entstand 1800 ein Missionsseminar, das mitten unter deu Kriegsunruhen Knechte Christi aussandte. In Nordamerika bildeten sich seit 1808 viele besondere Gesellschaften , ebenso in Großbritannien. In Deutschland gab seit 1816 Basel eine neue Anregung. In Barmen, Berlin, Dresden, Bremen, Hermannsburg bildeten sich weitere selbständige Gesellschaften. Paris hat seit 1824 ein Institut. Holland, Dänemark, Schweden, Nor-

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1015

1850 - Weilburg : Lanz
Viii. Kolumbien. 1015 federn den Kopf. Sie bilden ein harmloses, fröhliches und gastfreies Völkchen, das den Tanz sehr liebt und sich haupt- sächlich mit Fischfang beschäftigt. Da die, von den Guarau- nos bewohnten Inseln zur Regenzeit unter Wasser stehen, so haben sie ihre Wohnungen, wie die Vögel ihre Nester, 12—15 Fuß über der Fluth auf Palmbüumen. Dieser Volksstamm zählt nur noch 8 — 10,000 Köpfe. 2) Die Guahiros, im Nordwesten des Sees Marakaibo bis zur Meeresküste hau- send, sind ein schön gebauter, wüthiger und kriegerischer Volks- stamm und unversöhnliche Feinde der Spanier. Er besteht etwa aus 30,000 Individuen, ist gcwerbsieißig und wohlha- bend und hat eine leidenschaftliche Liebe zu den Cokablättern. 3) Die Otomakos, die ihre Wohnsitze am Apure und Ori- noko haben, sind ein unreinliches, elendes und bis zur Thier- heit hinabgesunkenes Völkchen, das Erdklöße am Feuer röstet und sodann verschluckt. §. 1182. Bei der Entdeckung dieses Landes standen die Peruaner in Quito auf einer ziemlich hohen Stufe der Kul- tur; diese aber hat sich, der Einführung des Christenthums ungeachtet, mehr verloren, als gehoben. Die Bildung der Europäer steht der in Meriko nicht gleich; doch sucht man die- selbe durch neu gegründete Schulen zu heben und immer weiter zu verbreiten. Das Land besitzt 7 Universitäten, 15 — 20 Gymnasien und einige andere Unterrichtsaustalten. — Land- und Bergbau, Viehzucht, Fischerei und Handel machen die Hauptbeschäftigung aus; der Gewerbfleiß beschränkt sich, mit Ausnahme der Republick Ecuador, auf die nothwendigsten Handwerke. Die Ausfuhr der geschätzten Naturerzeugnifse ist sehr beträchtlich und begreift Maulthiere und Esel, Häute und Pelzwerke, Kakao, Kaffee, Zucker, Baumwolle^ Taback, Färbeholz, Chinarinde, Sassaparille und Getreide, Salz — zu denen noch Tuche, Baumwollenzeuge und Teppiche als Kunst- erzeugnisse kommen. §. 1183. 1. Der Staat Venezuela, des Landes öst- licher Theil, wird in Norden durch das Antillen-, im Osten durch das atlantische Meer und Guyana, im Süden durch

5. Erzählungen aus der Geschichte des Altertums und der deutschen Geschichte - S. 52

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
52 Iii. Lebensbilder aus der deutschen Geschichte. Entdeckung der Insel war feine Errettung geworden. Kolumbus fuhr bald weiter und fand nun eilte große Menge großer und kleiner Inseln, die er alle zusammen „Westiudieu" nannte. Denn er hatte noch keine Ahnung, daß er einen neuen Erdteil gefunden hatte. Als er von dieser Fahrt in Spanien wieder ankam, ist dort die Freude groß gewesen. Kolumbus hat noch manche Fahrt nach der Neuen Welt gemacht. Jedoch bald ist er verleumdet und sogar in Ketten nach Spanien zurückgebracht worden. Es gelang ihm aber, in feine Rechte wieder eingesetzt zu werden. Doch hat ihm dieser Undank sehr weh getan. Seine beiden letzten Reifen haben ihm anch nicht viel Freude gemacht. So ist er bald gestorben. Die Ketten hat er sich ins Grab legen lassen. 1492 am 12. Oktober hat er Amerika entdeckt. Diesen Namen hat der Erdteil später von einem anderen Forscher und Beschreiber der Renen Welt bekommen. Der hieß Amerigo Vefpncci. Kapitel Xi. Martin Luther. Im Jahre 1517 war auf dem Marktplatz zu Wittenberg ein Mönch namens Johauu Setzel aufgetreten, der einen gewaltigen Kasten bei sich hatte. Ein großes rotes Kreitz mit dem Bilde des Heilandes daran stand bei dem Kasten aufgerichtet. Und in der Kirche auf dem Marktplatz machte von der Kanzel herunter Tetzel bekannt, daß man nur zu kommen brauche, um sich einen Zettel von ihm zu kaufen, dann feien einem die Sünden vergeben. Man könne auf so leichte Weise fein Gewissen beruhigen, wenn man etwas Böses getan habe oder erst tun wolle. Man müsse nur ordentlich bezahlen. Solche Zettel hießen Ablaßzettel, weil die Sünden abgelassen wurden. Tetzel machte gute Geschäfte. Da trat nach einigen Tagen ein anderer Mönch an die Kirche heran, der hager und bleich aussah, nicht so feist und wohlgenährt und rötlich wie Tetzel. Dieser Mönch sagte nichts, sondern nagelte einen langen Zettel an die Kirchentür, wo gewöhnlich Bekanntmachungen angeheftet wurden. Neugierige drängten sich heran, da waren es lateinische Sätze, die man Thesen nannte. Einige Studenten lasen sie laut vor. Da hörte man heftige Angriffe und Vorwürfe gegen Tetzel und seinen Ablaßkram. Es hieß z. B., nicht der Papst und die Priester habeu das Recht, Süudeu zu vergeben, sondern das könne nur Gott allein. Nun war es aber damals eine sehr gefährliche Sache, gegen den Papst und die Geistlichen etwas zu sagen. In der Regel wurde, wer es tat, schwer bestraft, häufig sogar mit dem Tode. Deshalb forschte man nach dem kühnen Mann, der hier die 95 Thesen angeschlagen hatte. Er hieß Dr. Martin Luther und war in Wittenberg Professor und Prediger. Seine Eltern waren einfache Leute gewesen; der Vater ein Bergmann aus dem Mansfeldischen. Doch hatte der strebsame Mann es weiter gebracht, er war zuletzt Mitglied des Gemeinderates in dem Örtchen Mansfeld ge-

6. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 215

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
215 Historische Darstellung. rung zu bewahren. Allein so sicher ihm !>ies Unter- nehmen schien, so erforderte es doch eine Rüstung, die fein mäßiges Vermögen weit überstieg. _ Auch maßte es, wenn es gelingen, und den beabsichtig- ten. Erfolg haben sollte, unter einer höher» Autori- tät geschehen. Er dachte also zunächst darauf, sich diese Unterstützung und Autorität zu verschaffen, und wandte sich deshalb zuvörderst an die Regie- rung seines Geburtslandes, dem er es schuldig zu seyn glaubte, die Ehre dieser Entdeckung und der daraus zu ziehenden unermeßlichen Vortheile vor andern zuzuwenden. — Allein Colombo sollte, für diesen seinem Vaterlande geschenkten Vorzug, nichts erhalten, als eine krankende Bestätigung für den alten Erfahrungssatz, daß ein Prophet in feinem Vaterlande nichts gelte. Man wußte hier nichts mehr von ihm; und nahm sich auch nicht die Mühe, weder ihm, noch seinen Vorschlagen weiter nachzu- forschen. — — Die Genueser waren nur Handels- leute, und als solche gewohnt, in dem altherkömm- lichen Gleise ruhig fortzugehn. Wissenschaftliche Kenntnisse waren ihnen so fremd und verächtlich,, wie sie dem handwerksmäßigen Kaufmanns zu allen Zeiten waren und überall sind. Die Schifffahrt wurde von ihnen nur als Transportmittel für ihre Waaren getrieben, und nur als solches kultivirt. — Daß von dem Unternehmen der Portugiesen, für ihrem Indischen Handel, etwas zu fürchten seyn solle, schien ihnen chimärisch und lächerlich:, und eben so ungereimt, aus Colombo's chimärischem Vorschlage Vortheile für denselben zu erwarten. Sie kannten und fürchteten keine Rivale, als dse Venetianer, und auf diese war daher ihre stete aus- schließende Aufmerksamkeit gerichtet. Diese Ei- genthümlichkeiten machten die Zurückweisung für Colombo weniger kränkend ; auch scheint es nichts haß sie einen sehr tiefen Eindruck auf rhu gemacht habe. — Vielleicht sah er es sogar gern, daß er nun unter Autorität eines einsichtsvollen, als Be- förderer solcher Unternehmungen bewährten Mo- narchen«. und mit so geätzten und erprüften See-

7. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 28

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 28 — dem Jnselchen Tami begonnen; 1890 verlegten wir die Station Simbang vom niedrigen Strand auf einen dahinterliegenden Hügel. 1892 kam Bruder Höh an und am 8. November des gleichen Jahres wurde die Station aus dem Sattelberge dauernd besetzt und in den nächsten Jahren unter viel Hindernissen ausgebaut. (2. Sprachstudien.) Wenn man als erster Missionar in ein Heiden- land kommt, zu einem Stamm wie die Jabim noch 1886 waren: — ihre Sprache noch ganz unbekannt — so ist man die erste Zeit unter ihnen wie ein Taubstummer. Die deutschen Beamten hatten zwar eine kleine Wörter- sammlung von ungefähr 100 Vokabeln zusammengebracht. Wie ich aber in der Folge herausfand, war ein Teil der Worte falsch, ein zweiter Teil halb richtig und vielleicht ein Drittel richtig, wie es ja bei solchen ersten Wörter- sammlungen nicht anders sein kann. Aber eine kleine Hilfe war das Ver- zeichnis immerhin. Es freut die Leute, wenn man auch nur einige Worte mit ihnen stammeln kann. Es hilft einem, wenn man gleich nach Weg und Steg, nach Mensch und Dorf, nach Essen und Wasser sragen kann. Bei jedem äußeren Dinge, dessen Bezeichnung ich noch nicht wußte, fragte ich bei Begegnung mit Schwarzen asa? (was?), indem ich die Hand auf den betreffenden Gegenstand legte. Auf diese Weise erhält man in kurzer Zeit die Namen für alle gewöhnlichen äußeren Dinge. Etwas schwerer geht es mit den Tätigkeitswörtern; aber auch da erhält man die Bezeichnungen für äußere Tätigkeiten wie gehen, lanfen, springen, schneiden, hacken, klopfen usw., indem man diese Tätigkeiten vormacht und dann das Fragewort (asa) braucht. Abfragen kann man von der Sprache nur das Äußerlichste; vieles muß man ganz allmählich finden dnrch stilles Beobachten und Hinhorchen — und erst nach vielen Jahren kann man sagen, daß man die Sprache wirklich versteht. Der Papua hat wohl Worte für stark und gut, aber nicht für die Stärke und Güte, noch weniger finden sich Ausdrücke für geistliche, himmlische und göttliche Dinge. Da muß man sich durch mühsame Um- schreibungen helfen und fürchtet doch, das Beste zu verschütten, wenn man die göttlichen Wahrheiten in die armen Mundarten dieser Heiden nmzn- gießen sucht. Es ist aber diese Armut an Worten doch auch zu etwas gut; sie zwingt, daß man zu den großen schwarzen Kindern recht einfach und schlicht über die geistlichen und göttlichen Dinge redet. Aber das bisher über sprachliche Schwierigkeiten Angeführte ist noch lange nicht alles. Das schlimmste ist die Vielsprachigkeit der Heiden aus Neuguinea. Der Jabimstamm, wo Simbang lag, zählte nur etwa 1000 Seelen; benachbarte Stämme an der Küste und aus nahen Inseln sprechen verwandte, aber doch eigenartige Dialekte; jedoch völlig verschieden von der Küstensprache ist diejenige der Bergbewohner, der Kai, die demnach besonders studiert sein wollte. (3. Äußere Arbeiten.) Nun zu den notwendigen äußeren Arbeiten bei Begründung einer Mission in einem wilden Heidenland! Wenn ein Missionar in ein Kulturland wie Indien oder China zieht, so kann er da- selbst ein Haus mieten in Dorf oder Stadt und die nötigen Lebensmittel sich kaufen." Die Kultur in Neuguinea ist jedoch anderer Art. Ihre Häus- lein bauen die Schwarzen- auf Pfähle ein bis zwei Meter über den Erd- boden, der großen Feuchtigkeit wegen. Sie haben nur einen Raum mit

8. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 19

1918 - Berlin : Weidmann
4- Kurfürst Friedrich Iii., seit 1701 König Friedrich I. 19 Städte Wie Frankfurt a. d. O. und Magdeburg mit Breslau und Hamburg in unmittelbare Verbindung setzte. Seine Handels-Plne dehnten sich sogar bis auf die See und nach Afrika aus. Er verschaffte sich dazu eine Handels- und eine Kriegsflotte und grndete an der Goldkste in Guinea die Niederlassung Gro-Friedrichsburg. Diese afrikanische Ansiedlung verkaufte sein zweiter Nachfolger freilich fr 72 000 Dukaten. . Der Kurfürst liebte Knste und Wissenschaften. Anstund wenn er bei seinen beschrnkten Mitteln auch nicht viel daß^r tun ^fien,(6aftcn-konnte. Aber Berlin erhielt doch schnere Bauten und eine Bibliothek und wuchs schon zu einer ansehnlichern Stadt von etwa 20000 Einwohnern heran. Frankfurt a.d.o. blhte jetzt erst als Universitt auf, und in Duisburg [Mhslmrg] entstand fr die westlichen Landesteile eine neue Universitt. Sein Familienleben war beraus glcklich. Er machte Famil um/ zuerst Luise Henriette, eine Tochter des Prinzen von 9t9ion/ Oranien, und nach deren Tode Dorothea von Hol st ein zu Gemahlinnen. Von beiden hatte er Kinder, denen er eigentlich allen Frstentmer hinterlassen wollte, aber sie lieen sich spter mit Geld abfinden, damit der Kurprinz den Staat ungeteilt regieren konnte. In seinem reformiertenglauben stand er fest. Als ihm die Polen ihren Knigsthron anboten, lehnte er ihn ab, weil er zur katholischen Kirche htte bertreten mssen. Er sagte: Meine Religion, darin ich meiner Seelen Seligkeit versichert bin, um einer Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht tun." Sein Andenken als eigentlicher B e -grnder unseres vaterlndischen Staatswesens wird niemals verlschen. Kurfürst Friedrich Iii., seit |70( König Friedrich I. 18. Des Groen Kurfrsten Sohn Friedrich Iii. Allgemeines, zeichnete sich zwar weder als Staatsmann noch als Feldherr be-sonders aus. Dafr sorgte er in anderer Weise fr den Ruhm seines Hauses: er erhob das bisherige Kurfrstentum Branden-brg zum Knigreich Preußen, und er frderte wie kein anderer Hohenzoller vor ihm die Knste und Wissen-s ch a f t e n. Sein Heer beteiligte sich brigens an den groen 2* i

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 259

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
17 Schiffen seine zweite Reise an. Er entdeckte auf derselben abermals mehrere Inseln, hatte aber auch manche Widerwärtigkeiten und Drangsale zu erdulden. Wie erschrak er, als er, in Hayti angekommen, die dort erbaute Festung zerstört und von seinen zurückgelassenen Gefährten keinen mehr übrig fand! Das grausame Betragen der Spanier gegen die armen Inselbewohner hatte diese zu gerechter Notwehr gereizt: sie hatten alle ihre Peiniger erschlagen, die Feste zertrümmert und sich in das Innere der Insel geflüchtet. Columbus gründete eine neue Niederlassung; allein seine neuen Gefährten, die gemeint hatten, in der neuen Welt Gold wie Sand auflesen zu können, verwünschten ihn, als sie nun Wildnisse urbar machen und Äcker bauen sollten; viele von ihnen kehrten nach Spanien zurück, und auf ihre Anklagen erschien endlich ein Abgesandter des Königs, der über das Verhalten des Columbus eine Untersuchung anstellen sollte. Das war dem edlen Helden zuviel: mißmutig verließ er die Insel und eilte nach Spanien. Dort erkannte man auch seine Unschuld; doch vergingen zwei Jahre, ehe er die nötigen Schiffe zu einer neuen Fahrt erhalten konnte. 5. Seine dritte und vierte Reise. — Auf dieser dritten Reise entdeckte Columbus zuerst das feste Land des neuen Erdteils. Er kam an die Küste von Südamerika, wo der Orinökostrom sich in das Meer ergießt. Ans der Größe dieses Stromes merkte er, daß er aus keiner Insel kommen könne. Er fuhr eine Strecke an der Küste entlang und wandte sich dann nach seiner Lieblingsinsel Hayti. Aber hier standen die Dinge höchst traurig. Wüste Unordnung und Zwietracht zerrütteten die spanische Niederlassung: frecher als je zuvor erhoben die Feinde des Columbus das Haupt. Und als er nun mit Kraft gegen die Friedensstörer einschritt, da wandten sich diese von neuem an den König und erhoben wider ihn die ärgsten Beschuldigungen. Abermals kam ein Gesandter aus Spanien, ein hochmütiger, gewaltthätiger Mensch. Der mißbrauchte seine Macht so sehr, daß er ohne nähere Untersuchung den Columbus gefangen nehmen, wie einen Verbrecher in Ketten legen und nach Europa abführen ließ. So sah Spanien

10. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 498

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
498 aber nicht von Lissabon aus regiert werden, und der Sohn des Königs, Don Pedro, stellte sich an die Spitze der Unzufriedenen und wurde als Kaiser Pedro I. ansgerufen; als solcher gab er dein großen Lande eine ständische Verfassung. Von diesem trennte sich Montevideo als Banda oriental und konstituirte sich als Republik. Brasilien ist die einzige Monarchie in dem neuen Erdtheile, aber auch in dieser Monarchie will kein gesundes Staatsleben erblühen, sondern sie ist wie die Republik der Schauplatz endloser Unruhen. Die Negervepublik Hayti. * Noch früher als die Kolonieen auf dem Festlande erhob sich die Insel San Domingo oder Hayti, zwischen Franzosen und Spaniern getheilt; da waren es aber nicht die Europäer, sondern die schwarzen Sklaven. Der Freiheitsruf drang 1801 in die Pflanzungen und die Schwarzen ermordeten alle Weißen, deren sie habhaft wurden, wie Danton und Robespierre es mit den sogenann- ten Aristokraten gemacht hatten. Der Anführer der Schwarzen war Toussaint Louvertüre, er führte den Krieg mit eben so großer Klugheit als Schonungs- losigkeit gegen die Weißen. Als 1803 der Friede won Amiens dem Bonaparte freie Hand gab, schickte er seinen Schwager Leckere, mit 20,000 Mann nach St. Domingo, unter ihnen viele Polen, um französisches Blut zu sparen. Der General Toussaint, der Spartacus der Schtoarzen, wurde zu einer Unterredung Ungeladen, verrätherischer Weise gefangen und nach Frankreich geschickt, wo er in einer Festung starb; aber andere Anführer, viel wilder als Toussaint, z. B. Dessalines, Petion u. a. setzten den Krieg mit Entschlossenheit fort. Die Haytier hatten einen mächtigen Bundesgenossen, das gelbe Fieber, welches die Franzosen zu Tausenden, unter ihnen auch Leclerc, wegraffte, und endlich hatten sie keine andere Wahl, als Hayti zu räumen und seinem eigenen Willen zu überlassen. Die schwarzen Generale ahmten nun den Napoleon auf eine komische Weise nach, denn sie nannten sich nun Kaiser, und es regierten neben- einander Heinrich I., Jakob I. u. s. w.) auch ernannten sie Herzoge wie Na- poleon, aber keine Herzoge von Rivoli und Montebello, sondern Herzoge von Chokolade, Marmelade u. s. w>, was die Franzosen nicht wenig ärgerte. Doch war die Herrschaft der dunkeln Majestäten ebenfalls von keiner langen Dauer, sie wurden entthront und umgebracht und Hayti wählte die republika-
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