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1. Neuere Geschichte - S. 66

1895 - Leipzig : Reisland
— 66 — rechtmäßigkeit ferner zu dulden, und in einem Anfftande zu Boston im I. 1773 begaben sich 17 als Indianer verkleidete Bürger aus drei englische Schiffe und warfen deren {ganze Theeladung, 342 Kisten, ins Meer. Die gewaltsamen Maßregeln, welche nun die Regierung ergriff, ganz besonders die Sperrung des Hafens von Boston, veranlaßten den Zusammentritt der 12 Kolonien (Georgia trat erst später bei) zu Philadelphia (1774), wo man sich verpflichtete, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Es wurde zwar noch eine Bittschrift an den König gerichtet, worin der Kongreß um Selbstbesteuerung und Selbstverwaltung bat; sogar der große Staatsmann Pitt (Chatam) verwandte sich für die Kolonien. Allein das Parlament forderte den König auf, die Empörung der Kolonien mit Gewalt zu unterdrücken. Und so kam es zum Kriege. General Gage sandte (1775) eine Truppenabteilung von Boston aus, um sich der Kriegsvorräte in den kleineren Orten zu bemächtigen. Als dies in Concord geschehen sollte, trafen die Engländer bei Lexington auf amerikanische Landwehr. Es kam zu einem Gefecht, durch welches die Engländer nach Verlust von 300 Mann zum Rückzug genötigt wurden. Dieser Sieg hob den Mut der Amerikaner. Sie bemächtigten sich mehrerer Forts, deren Besitz ihnen den Weg nach Canada bahnte. Der Kongreß trat abermals zusammen, und Washington wurde zum Oberbefehlshaber der nordamerikanischen Kriegsmacht ernannt. Zahllos waren die Schwierigkeiten und Hindernisse, die sich dem neuen Oberfeldherrn entgegenstellten. Die Bevölkerung der Kolonien war damals noch gering, so daß das amerikanische Heer von dem der Engländer bei weitem an Zahl übertroffen wurde. Der Geist der Bewohner, welche bisher nur den friedlichen Beschäftigungen des bürgerlichen Lebens zugethan waren, war keineswegs kriegerisch. Das Land, welches sie zu verteidigen hatten, war so ungeheuer groß, und die Engländer besaßen darin eine solche Menge fester Plätze, daß sie überall und jederzeit ungehindert landen und ihren Heeren Hilfe und Unterstützung zuführen konnten. Außerdem fehlte es dem Heere Washingtons an Übung und Mannszucht, es fehlte an Geschütz, Pulver, Zelten, Kleidungsstücken und an allem Kriegsbedarf. Der Feldherr erkannte klar die Schwierigkeiten seiner Stellung, aber mit Geduld und Ausdauer wußte er sie zu überwinden. Sein erstes Unternehmen war die Einschließung von Boston. Nach einer nur zehntägigen Belagerung nötigte er die Engländer zum Abzüge, woraus er zur Freude aller pa-

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 570

1845 - Halle : Anton
570 ganze Rest des Linicnmililäis in der Stadt, den man nach dieser Seite verwendet hatte (4000 Man mit 2 Ge- neralen 12 Obristen und 250 anderen Ofsiciren) ward nidergehauen oder gefangen — nur 300 Man konten noch über die Brücke nach der Stadt entkommen. Am folgenden Tage ward auf der Stadtscite ein Teil der übrigen ange- legten Minen mit 16 Centner Pulver gesprengt; ein neuer Punct in der inneren Stadt über dem Cosso ward gewon- nen. Da endlich wankte die Festigkeit der Junta. Ein Adjutant Palafox's verlangte gegen Uebergabe der Stadt freien Abzug der Verteidiger. Lannes lcnte ab, und ließ den Kampf unausgesezt fortfüren. Die 50 Geschütze vom linken Ufer machten ein mörderisches Feuer; die Kirche von Nuestra Señora dcl Pilar, unter deren besonderem Schutze Zaragoza geglaubt wird, war fast ganz durch Bomben zer- trümmert — da wankte auch der Glaube der Einwoner an ihre Unbesigbarkeit — die Galgen auf den Straßen hatten, seit Palafox selbst erkrankt war und nun unter- handelte, ihre Schrecken verloren — die sechs von Sta. Engracia unter dem Eosso weggefürten Minen konten jeden Augenblik gesprengt, ein ganzer Teil der Stadt vollends in Trümmer gelegt werden. Fünszehntausend Menschen lagen verwundet oder siberkrank; die Atmosphäre war so verdorben, daß die leichtesten Wunden in Brand Über- giengen. Von der zeitherigen Junta waren die tapfersten, der Pfarrer von St. Gil, der Limonadeverkäufer vom Costo, Tio Jorge undtio Martin todt — da ward am I9ten Fe- bruar eine neue Junta gebildet, deren Mehrzal am 20len die Uebergabe der Veste beschloß, und an Lannes sandte. Endlich kam man überein (obwol französische Schriftsteller behaupten, die Uebergabe habe auf Gnade stat gefunden) die Besatzung solle mit kriegerischen Ehren ausziehen, und dann kriegsgefangen nach Frankreich gehen; das Landvolk solle ungehindert heimziehen dürfen; Eigentum und Reli- gion sotten garantirt sein. Als aber die Abgeordneten zurükkamen, halte die Ver- teidigungspartci wider die Oberhand. Rur auf einem Um- wege konten sie der Junta den Vertrag zugehen laßen, und

3. Bd. 2 - S. 1182

1883 - Leipzig : Engelmann
1182 Die Geschichte der letzten Jahrzehnte in Umriffen. §. 1275. 6. April 1872 seine dortigen Besitzungen der Regierung von Großbritannien abtrat, wogegen diese ihrem Protectorat in Sumatra entsagte, war die ganze Goldküste in ihren Händen. Unter diesen von Holland den Engländern überlassenen Besitzungen war auch das Fort Elmina, auf welches der Ashanti-König Kosfi Kalkalli Anspruch machte. Aus feindlichen Ueberfällen entwickelte sich nun ein Krieg, zunächst zwischen den Ashanti und dem unter englischer Schutzherrschaft stehenden Nachbarstamm der Fanti, der aber bald, da die von den stärkeren Ashanti überwältigten Fanti sich in den Bereich der Forts Cape Coast Castle und Elmina zogen, die Engländer selbst berührte. Der Anführer der Ashanti, Atoschiempon, voll Rachbegier wegen einer früheren Gefangenschaft, fiel mit einem großen, zum Theil mit englischen Hinterladern bewaffneten Heere in das britische Gebiet ein, begünstigt von den Einwohnern von Elmina, welche über den Wechsel der Herrschaft in Folge des holländisch-englischen Tauschvertrags unzufrieden waren. Da beschloß die englische Regierung, ihre bedrohte Herrschaft in Westafrika nachdrücklich zu vertheidigen und die wilden Ashanti, welche sich stets als die erbittertsten Feinde der europäischen Niederlassungen gezeigt, weiter in das Innere zurückzuwerfen. So gingen dann beträchtliche Streitkräste, mit trefflichem Geschütz versehen, unter dem neuen Gouverneur und Oberbefehlshaber Sir Garnet Wolfeley nach vi. Juni dem westafrikanischen Küstenlande ab. Elmina wurde durch ein Bombardement für lti73' seine zweideutige Haltung gezüchtigt; bald sahen sich die Ashanti durch die europäische Kriegskunst in einer Reihe von Gefechten überwunden und durch Krankheit, schlimme Witterung und Mangel an Vorräthen sehr geschwächt, zur Räumung des Protectorats-gebietes und endlich zum Rückzug nach Kumasi genöthigt. Diese Stadt zu erobern, den König im Herzen seines Landes und Volkes anzugreifen, war nun der Kriegsplan des Jan. 1874. englischen Oberbefehlshabers, der auch zu Anfang des neuen Jahres zur Ausführung kam. Wie viele Schwierigkeiten immer die von Wald und Gebüsch durchzogene Landschaft darbot, der Marsch wurde unternommen und mit Hülfe der als Lastträger verwendeten Fanti glücklich beendigt. Vergebens suchte der eben so schlaue als grausame König Kosfi Kalkalli die feindliche Armee, nachdem sie den Grenzfluß Prah überschritten, durch Friedensunterhandlungen mittelst gefangener Missionare vom weiteren Vorrücken abzuhalten, um Zeit zu Vertheidigungsanstalten zu gewinnen; Wolseley ließ sich von seinem Ziel nicht abirren; ohne die Verhandlungen ganz von der Hand zu weisen, setzte er seinen Marsch fort. Bald stieß er auf feindliche Kriegshaufen, welche gedeckt von Bäumen, Buschwerk und Dorfhütten ihre Feuergewehre auf die Europäer richteten, so daß der Zug mit größter Vorsicht vorrücken mußte. In den ersten Tagen des Februar näherte sich Wolseley der durch die Flucht der Einwohner verödeten Hauptstadt Kumasi, die, zuin Theil von den Entflohenen selbst in Brand gesetzt, in Kurzem ein Raub der Flammen ward. Auch der König hatte sich geflüchtet; er erkannte jedoch die Unmöglichkeit einer Fortsetzung des Krieges, da alle Nachbarstämme auf Seiten der Europäer standen. Daher schloß er, als Garnet Wolseley mit dein Hauptheer bereits 19. Febr. wieder in Cape Coast Castle eingetroffen war, mit dem in Kumasi zurückgebliebenen General Glover einen Friedensvertrag ab, worin er allen Ansprüchen auf das britische Protectoratsgebiet entsagte und sich zur Zahlung von 50,000 Unzen Goldes als Kriegsentschädigung anheischig machte. Auch brachten die Engländer den Häuptling zu dem Versprechen, dem gräuelvollen Gebrauch der Menschenopfer, deren Spuren und Denkmäler die Einziehenden mit Entsetzen erfüllt hatten, nach Kräften Einhalt zu thun. Ein glänzender Empfang bei der Rückkehr nach England bezeugte dem Gouverneur und seinen Truppen den Dank und die Anerkennung der Nation. Auch auf der Ostküste Afrika's feierte die englische Marine und zugleich die Humanität einen Sieg. Von Zanzibar ans wurde ein schwunghafter Sclavenhandel betrieben. Die englische Regierung schickte eine Gesandtschaft an den Sultan, die ihn zur Abstellung des unwürdigen Treibens bewegen sollte. Da aber der Herrscher keine Neigung zeigte, zu Gunsten der philanthropischen Ideen Englands dem einträglichen Geschäft zu entsagen und den Abgesandten unverrichteter Dinge abzuziehen nöthigte, erhielt der Admiral Cnmming Befehl, von Bombay aus mit einigen Kriegsschiffen an der Küste von Zanzibar zu landen und den Sultan mir nachdrücklicheren Gründen von seinem Unrecht zu überzeugen.

4. Die neue Zeit - S. 11

1895 - Leipzig : Dürr
Eroberung Perus ermächtigt. Erst im Jahre 1531 hatten seine Bemühungen, die Mittel zu einem solchen Unternehmen zu beschaffen, den Erfolg, daß er mit drei kleinen Schiffen, einigen Geschützen und 183 Mann, von denen nur sehr wenige Musketen hatten, die Reise antreten konnte. In der peruanischen Haupstadt Cuzco herrschte damals Verwirrung, die durch Thronstreit und Bürgerkrieg hervorgerufen worden war. Dies kam Pizarro zu statten. Durch kluge Verhandlung mit der schwächeren Partei und durch treulosen Verrat erlangte er ein Übergewicht über den Inka (König), den die ungewohnte Erscheinung der Europäer schon eingeschüchtert hatte, lockte ihn in das Lager, nahm ihn gefangen und ließ ihn später erdrosseln. In der Schlacht, die bei der Ergreifung des Inka zwischen den Spaniern und dem nachdrängenden Heere der Peruaner entstand, fiel von den Europäern nicht einer; der Donner der kleinen Geschütze erschreckte die Indianer so, daß sie sich in eiliger Flucht zerstreuten. Pizarro war Herr der Stadt und aller Schätze an Gold und Edelsteinen, die dort in Tempeln und Palästen angesammelt waren, ein unermeßlicher Königsschatz wurde aber hier ebenso wenig wie in Mexiko gesunden. Pizarro ist ein verwegener Abenteurer, der seinen Ruf durch Treulosigkeit und grausame Mordlust befleckt hat, wie alle diese spanischen Entdecker, sobald sie durch Widerstand gereizt wurden. Die Jndianerstaaten aber waren nicht Kulturschöpfungen, die durch Reibung mit anderen Völkern groß und stark geworden waren, sondern Naturbildungen, die zusammenbrachen, sobald die rauhe Hand der gepanzerten Europäer sie berührte. Pizzaro ist von seinen eigenen Landsleuten, die mit einer ihm feindlichen Partei am spanischen Hofe in Verbindung stand, in feinem Paläste ermordet worden. Während die Spanier mit blutiger Hand Stücke des neuen Erdteils an sich rissen, waren die Portugiesen nicht müßig. Im Jahre 1497 sandte König Emanuel der Große eine reichlich mit Waren versehene Flotte von vier Schiffen aus, damit sie den Seeweg nach Ostindien um die Südspitze Afrikas herum ausfindig mache. Zum Befehlshaber ernannte er Vasco de Gama, einen unterrichteten und entschlossenen Edelmann. Nach einer Fahrt von zehn Monaten, während welcher er mit großer Vorsicht die Ostküste Afrikas bis zum dritten Grad südlicher Breite erforscht und Erkundigungen eingezogen hatte, erreichte Vasco am 20. Mai 1498 mit Hilfe eines indischen Lotsen den Hasen von Calicut und kehrte trotz der Ränke der Mauren (Araber), die den Portugiesen als Handelsrivalen am liebsten einen jähen Untergang bereitet hätten, nach Lissabon zurück. Er wurde mit Jubel begrüßt und mit Ehren überhäuft, und feine klug durchgeführte Forschungsreise

5. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 104

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
104 Xx. Das Kolonialreich der Spanier. Konquistadoren (d. i. Eroberer), traten. Durch löwenkühne Tapferkeit, aber -auch durch gewissenlose Hinterlist und blutige Grausamkeit gelang es ihnen, mit einer Handvoll Leute große Reiche zu erobern und unermeßliche Schätze zu gewinnen. Die hervorragendsten und erfolgreichsten unter ihnen waren Ferdinand Cortez und Franz Pizarro. Auf dem Hochlande von Mexiko hatte das kriegerische Volk der Azteken einen mächtigen Staat gegründet. Hier hatte sich eine ganz eigenartige Kultur entwickelt, von der noch heute gewaltige Tempelruinen mit Bilderinschriften zeugen. Blutige Menschenopfer standen im Widerspruch mit den sonst milden Sitten des Volkes. Das Land war trefflich angebaut, mit großen Städten geschmückt, von Straßen durchzogen, auf denen sich ein lebhafter Handel bewegte, und genoß eine ausgebildete Verwaltung, an deren Spitze ein unumschränkter Kaiser, damals Montezuma, stand, der fast göttliche Ehren genoß. Die Eroberung dieses Kaiserreichs begann Cortez mit einem kleinen Heere, das ihm der Statthalter von Cuba gestellt hatte, im Frühling 1519. Sein heldenhafter Sinn zeigte sich schon darin, daß er vor seinem Ausbruch in das Innere seine Schiffe verbrennen ließ, um jeden Gedanken an Rückzug im voraus zu unterdrücken. Nur 400 Mann Fußvolk, 15 Reiter und 7 Geschütze bildeten das Heer, mit dem er von der neugegründeten Hafenstadt Veracruz zur Eroberung des Niesenreichs auszog. Aber unaufhaltsam ging der Zug bis auf die Hochebene, wo inmitten von Seen die Hauptstadt Tenochtitlan (später M e x i k o) lag, zu der man nur über Dämme gelangen konnte. Mit Hilfe seiner Geschütze und vor allem der Reiterei, deren Pferde den Mexikanern eine ganz ungewohnte Erscheinung waren, ging Cortez aus allen Kämpfen als Sieger hervor; aber den größten Beistand leistete ihm die schwächliche und schwankende Haltung Montezumas, der von dem Aberglauben, in der Ankunft des Cortez verwirkliche sich eine alte Prophezeiung seines Volkes, gelähmt wurde. Feierlich empfing der Kaiser die kühnen Abenteurer in seiner Hauptstadt, wo sie sofort den Palast, der ihnen als Quartier angewiesen war, in eine Festung verwandelten. Hierauf verlangte Cortez von Montezuma die Anerkennung des Königs von Spanien als seines Oberherrn und den Übertritt zum Christentum, Und als dies zurückgewiesen wurde, bemächtigte er sich verräterisch der Person des unglücklichen Fürsten. Bei dem nnu-mehr ausbrechenden furchtbaren Aufruhr der volkreichen Hauptstadt fiel Montezuma, getötet von feinen eigenen Untertanen, die

6. Bd. 4 - S. 301

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa's. 30i wo die Garnison von 5ooo Mann l\e Waffen niederlegte und kriegsgefangen ward. Ein französisches Kriegsgericht, welches das Betragen des Generals Monnet untersuchte, beschuldigte ihn großer begangener Fehlew Die Einnahme von Vtießingen nützte aber den Britten wenig; denn nach- dem sie am 10 Dec. 1809 das Zeughaus und die Werste daselbst zerstört hatten, verließen sie diese mit ungeheuerm Aufwande gemachte Eroberung, und der zum Oberbefehls- haber der Nordarmee gegen sie (27 Aug.) abgeschickte Fürst von Ponte-Corvo fand keine Gelegenheit, sich mit den Britten im offenen Felde zu messen. Nur in den Kolonieen gelangen die brittischen Unter- nehmungen. Britten und brasilische Truppen nöthigten den obersten Commandeur der Kolonie von Cayenne, Victor Hughes, am 12 Jan. 1809 zu capituliren. Eben so übergab (25 Febr. 1809) der Generalcapitain Vi klaret Jópense die wichtige Insel Martinique den Britten. — Auf Domingo hatte, wahrend Christophe und P e t h i o n nach Dessaliues Ermordung sich um die Herrschaft der In- sel stritten, General Ferrand sich behauptet. Allein im October 1808 brach in dem ehemaligen spanischen Antheile der Insel ein Aufstand gegen die Franzosen aus. Ferrand eilte den Ausgestandenen entgegen, ward aber von ihnen geschlagen, und entleibte sich silbst, um diesen Tag nicht zu überleben. Die Insurgenten belagerten hierauf Santo Domingo. Entstammt von den Britten und unterstützt von den Spaniern auf Porto Rico, bewiesen sie unter ihrem Anführer Sánchez die. größte Hartnäckigkeit. General Barg ui er, der nach Ferrands Tode den Oberbefehl über- nommen hatte, bestand eine achtmonatliche Belagerung, bis im Juny 1809 von Jamaica aus brittische Truppen unter dem General C a r m i ch a e l auf Domingo landeten. Erschöpft an allen Hülfsmitteln sah sich Varquier genö- thigt, am 7 Jul. zu capituliren, wodurch der Rest der französischen Besitzungen auf Domingo verloren ging. Spater capitulirten auch (6 Febr. 1810) Guadeloupe (General- capitain Ernouf gegen General Beckwirth), (22 Febr.) die holländischen Inseln Eu stach und Ambo in a, (7 Jul.

7. Bd. 8 - S. 342

1846 - Braunschweig : Westermann
342 Fünfzehntes Kap. Nordamerika». Revolution. Unglück, waren die englischen Waffen furchtbar; ihr Hauptheer unter Clin ton, Howe's Nachfolger im Oberbefehl, hielt Philadelphia bcsczt, und drohte weithin. Jezt aber, Selbst bedroht, verließ er diese Stadt, und führte durch einen gefahrvollen, aber meisterhaften Rückzug sein Heer nach Neu York (18. Juni 1778); d'estaing aber griff Rhode-Island an (August). Nicht sowohl der Admiral Howe (Bruder des Feldherrn), welcher der weit überle- genen und wohlgeführtcn Flotte leicht hätte erliegen mögen, sondern ein plöz- licher Sturm, welcher die Schlacht verhinderte, rettete die Insel. D'estaing, durch solchen Sturm sehr beschädigt, ging nach Boston, während Byron mit der ersehnten Hilfsflotte aus England anlangte, und für jezt die Gefahr beschwor. Um diese Zeit hatte England den Versuch gethan, mit den Kolonien sich auszusöhnen. Drei Kommiffaricn gingen nach Amerika, gemäßigte Bedingun- gen den Provinzen anbietend. Aber der Kongreß forderte vor aller Verhand- lung die Anerkennuug der Unabhängigkeit Amcrika's und die Räumung seines Bodens. Hieran zerschlug sich das Fricdenswerk. Die Kommiffaricn, nach halbjähriger fruchtloser Mühe, kchrtcu zurück. Auch in W cstiudien, wohin d'estaing sich jezt wandte, hatte er wenig Glück. So eben hatten die Britten St. Lucie erobert, und d'estaing's Versuch der Wicdererobcrung wurde blutig vereitelt. Zu einigem Troste ge- reichte Frankreich die Wegnahme von Dominique, welche schon früher, von Martinique aus, der Marquis von Bouille vollbrachte. Im folgenden Jahre nahm d'estaing noch die Insel St. Vincent und Grenada, und schlug Byron's Flotte, welche sie ihm wieder entreißen wollte. Aber in Nordamerika erneuerten die Engländer schon 1778 den am Anfange des Krieges verunglückten und seitdem nimmer wiederholten Angriff auf Georgien. Ein ans Neu York abgesandtes Korps des clinton'schen Heeres unter Ca.mpbell von der Sceseite, und anderseits General Prévost von Ost-Florida aus drangen in diese weite Provinz. Eine Schaar von Loy a listen aus den rückwärts gelegenen Landesstrcckcn, und wirksamer noch einige wilde indianische Kriegshanfen, untcrstüzten den Angriff. Schreck- liche Verwüstungen und unmenschliche Grausamkeit bezeichneten den Fußtritt dieser durch Englands Gold bezahlten Barbaren. Zur Selbstvertheidigung und zur Rache überließen bald auch die Republikaner sich der gleichen Wuth; weithin, längs der User des Susquehanna, herrschte solches abscheulichen

8. Bd. 8 - S. 343

1846 - Braunschweig : Westermann
343 Fünfzehntes Kap. Nordamerika». Revolution. Krieges Fluch. Vergebens suchte der amerikanische General Lincoln die Eroberung Georgiens zu hindern. Vergebens leistete d'estaing ihm Hilfe. Jener wurde wiederholt bei Briarscrcek und bei Johns-Island ge- schlagen, und Dieser, nach einem mißlungenen Angriff aus Savannah, kehrte nach Europa zurück. Ganz Georgien fiel in der Britten Gewalt (1779). In Neu-England, wo die beiden Haupthccre sich gegenüber standen, herrschte zwei Jrchre hindurch fast völlige Waffenruhe. Clinton, durch meh- rere Truppenabsendungen geschwächt, enthielt sich aller wichtigen Offensive, und Washington, dessen Heer geringer und mit allen Bedürfnissen schlechter versehen war, als je, konnte aus der Schwäche seines Gegners wenig Vortheil ziehen. Seine Noth vermehrte sich noch im folgenden Jahre (1780). Das baare Geld war verschwunden, das Papiergeld hatte allen Kredit verloren, das Heer, unbezahlt und schlecht genährt, ward mißmuthig. Einer seiner vorzüglichsten Generale, der tapfere Arnold, nahm davon den Anlaß zum gefährlichsten Verrath, und entrann, als der Plan entdeckt ward, zu den Eng- ländern. Erst durch die Ankunft französischer Hilfstruppen, welche, 6000 Mann stark, unter Rochambeau's Anführung zum amerikanischen Heere stießen, und des französischen Geldes, womit man die mißvergnügten Provin- zialen bezahlte, ward die äußerste Gefahr abgewendet. §. 12. Fortsetzung. Auch in Afrika und in Ostindien wurde die Sache der amerikanischen Freiheit blutig verhandelt. Die Franzosen bemächtigten sich der englischen Besizungen am Senegal. Die Britten dagegen nahmen jenen die Insel Goroe weg (1779). Noch früher war in Ostindien Pondichery von den Engländern erobert worden (17. Okt. 1778). Der französische Befehls- haber hatte noch keine Kunde vom Krieg, als die englische Waffenmacht ihn überraschte. Alles französische Bcsizthum in Ostindien kam ohne vielen Wider- stand in Englands Hände. Wcchsclvoll war der Krieg in Europa. Die erste Seeschlacht, auf der Höhe von Qucssaut (6. Juni 1778) zwischen Admiral Keppel und dem Grafen d'orvilliers, welcher die große brester Flotte befehligte, nöthigte zwar die lezte, nach Brest zurückzukehren, blieb jedoch ohne wichtige Folgen. Nur verlor Frankreich durch die englischen Kreuzer viele reichbeladcne Schiffe. Im folgenden Jahre vereinigten sich die Flotten Spaniens und Frank-

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 269

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
269 Pauken wieder eroberte. Aber was vermochten ¿0 Tapfere neben und unter vielen Tausend Feigen! — In dem Rapporte an den König beschwert sich Schulenburg zwar am meisten über die Russen, Franzosen und Baiern, doch auch nicht wenig über verschiedene Sächsische Regi- menter, besonders über die Kavallerie und eine Menge iunger Offiziere, die wohl Uniform und Ehre, nur nicht die damit verbundnen Beschwerden und Gefahren wollten. „Es ist unmöglich," schreibt er unter andern, „mit gutem Succeß eine Action zu endigen, wobey der meiste Theil von Kavallerie und Infanterie weder Herz nach Hand gebrauchen will." Zwar ward ein Kriegsgericht niedergesezt, welches die Schuldigen zum Theil wenigstens strafte, und unter andern in einigen Tagen zu Dresden 26 Dragoner theils hängen, theils kö- pfen lies. Aber verloren blieb doch verloren. 1780. Cook auf L-Waihi erschlagen. 1797. Sieg der Englischen Flotte über die Spanische bei St Vincent. J806, Neapel von den Franzosen besejt. 1 zter

10. Neuere Geschichte - S. 368

1861 - Leipzig : Brandstetter
368 sie konnten die Rnhe nicht Herstellen, und da alle Versöhnungsversuche ver- geblich blieben, wurde Massachusetts vom Parlament in Ausruhrzustand erklärt. Indessen hatten sich die Abgeordneten aller Provinzen zu einem Kongresse in Philadelphia versammelt. Ihre mit großer Ruhe und Mäßigung abgefaßten Zuschriften an den König, an das englische Volk, an die Bewohner von Cañada wurden das Evangelium eines neuen Staatsrechtes für Europa. Der Kongreß ernannte den edlen Virginier, Obrist Washington, zum Oberfeldherrn der amerikanischen Landarmee, welche freilich im Beginne des Krieges ohne Waffen- und Pulvervorräthe, ohne Uebung im Dienste und ohne den geringsten Begriff von soldatischem Gehorsam nur wenig Hoffnung bieten konnte, so daß es einzig Washingtons großes Verdienst war, mit einem solchen Heere sich gegen eine wohlausgerüstete, wohlgeübte und kriegskundige Armee zu halten. Das erste Bürgerblut floß in dem Treffen bei Lexington (19. April 1775); bald folgte die Schlacht bei Bunkershill (16. Juni), welche die Engländer aus Boston vertrieb. In späteren kleinen Treffen öfter besiegt als siegend, blieb Washington durch die vortheilhaften Stel- lungen, welche er seinen kleinen Heeresabtheilnngen zu geben wußte, stets im Vortheil, und schon im Jahre 1776 gab der gute Fortgang seiner Waffen dem Kongresse den Mnth, die nördlichen Provinzen zu ei- nem unabhängigen und sonverainen Staate zu erklären. In- dessen blieben noch die südlichen Provinzen der britischen Regierung getreu, und ein Heer von 50,000 Mann kam ans England, in der Hoffnung, den Aufstand mit einem Male niederznschlagen. Um so eine große Macht auf- zubringen, hatte das englische Ministerium deutsche Truppen von Hessen- Kassel, Braunschweig, Waldeck, Anhalt und Anspach in Sold genommen. Wie die Holländer um Geld, welches in die fürstlichen Schatzkammern floß, Deutsche für den tödtlichen Kriegsdienst auf dem Kap und in Ba- tavia erhandelten, gleich den Negern für die Arbeit in den Plantagen, so kaufte die englische Regierung für ihr Blntgeld zwanzigtansend treue deut- sche Seelen, die nach Amerika geschickt wurden. Friedrich der Große sagte im gerechten Zorne über dieses schändliche Gewerbe der Fürsten: „Es sei billig, daß er von den durch sein Land ziehenden Soldaten der Fürsten den Viehzoll erhebe, weil sie wie Vieh verkauft würden." Indessen war es Franklin, der die Interessen seines Landes nun am französischen Hofe vertrat, gelungen, die in Frankreich herrschenden Sympathien für die Sache der Amerikaner bis zum Enthusiasmus zu steigern. Er selbst wurde in Paris vergöttert. In seinem einfachen Tuch- kleide, mit seinen ehrwürdigen weißen Haaren, stand er in dem glänzenden Gewühle des französischen Hofes wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt. Die Grundgesätze und Meinungen, welche er politisch vertrat, hatten sich hier nur erst im Reiche der Wissenschaft hervorgewagt. Der amerikanische Kampf rief alle schlummernden Keime wach. Auf die Nach- richt, daß im Oktober 1777 der englische General Bourgoyne nach
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