Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Altertums - S. 60

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Gejchichte der Römer. in dieser verfügten, wie oben erzählt ist, die Besitzenden über die Mehrzahl der Stimmen. § 62. Porsena. Bald zeigte es sich, daß Rom als Republik nicht mehr so mächtig war wie unter den letzten Königen. Es muhte Kriege mit mehreren seiner Nachbarn führen, die nicht immer glücklich waren. Der Porsena. König der etruskischen Stadt Clusium, Porsena, erschien vor Rom und siegte in einer Schlacht vor den Toren der Stadt. Ja die Etrusker wären beinahe mit den Fliehenden zugleich über die Tiberbrücke in die Stadt hineingedrungen, wenn nicht der kühne H o r a t i u s C o c l e s vor der Brücke sich ihnen entgegengestellt und sie abgewehrt hätte, bis die Seinen ihm zuriesen, die Brücke sei abgebrochen; dann stürzte er sich in den Strom und erreichte trotz der feindlichen Geschosse unversehrt das linke Ufer. Freilich wurde nunmehr die Stadt belagert, und bald entstand darin Not an Lebensmitteln. Da entschloß sich ein römischer Jüngling, Mucius mit Namen, den Porsena zu töten. Als Überläufer begab er sich in das feindliche Lager; aber er verwechselte mit dem König den königlichen Schreiber und erstach diesen. Mit der Folter bedroht, streckte er, um zu zeigen, daß er keine Qualen fürchte, die rechte Hand ins Feuer und ließ sie langsam verzehren. Bewundernd schenkte ihm Porsena das Leben; Mucius, der seitdem den Beinamen Scävola, d. H. Linkhand, trug, teilte ihm darauf mit, dreihundert römische Jünglinge hätten sich verschworen, ihn zu ermorden. Aus Furcht soll Porsena darauf den Römern Frieden gewährt haben. Seine B e -dingungen waren aber hart; die Römer mußten ihm versprechen, das Eisen nicht zur Anfertigung von Waffen, sondern nur von Werkzeugen für den Ackerbau zu verwenden. Der ‘Sefliiin der Stiindckiimpfe. «lagen der § 6z. Die Einsetzung der Volkstribunen. Auch fernerhin bleibt die Wtbe,ei' geschichtliche Überlieferung noch lange unsicher. Die Geschichte der K ä m p f e z w i s ch e n d e n P a t r i z i e r n u n d P l e b e j e r n, die sich im fünften und vierten Jahrhundert v. Chr. abspielen, ist vielfach von der Sage ausgeschmückt. Die Plebejer beklagten sich darüber, daß sie nur geringe politische Rechte besaßen und keine Ämter bekleiden durften, daß die Patrizier hochmütig auf sie herabsahen und nicht einmal die Ehe zwischen Angehörigen beider Stände erlaubt war. Es kam dazu, daß die Gesetze, wie in Athen vor Drakon, so auch damals in Rom, nicht aufgezeichnet waren; und man meinte, daß die patrizischen Richter sich dies oft zu nutze

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 91

1918 - Leipzig : Voigtländer
2. Cornelia als Mutter. Ciberius Gracchus, ein wackerer Mann, der einst Cornelias Vater verteidigt hatte, als dieser auf unwürdige weise angeklagt war, wurde ihr Gatte. Sechs Knaben Und sechs Mädchen schenkten ihnen die Götter; Reichtum und (Ehre Wurden ihnen zu teil. Da fand, so wird erzählt, Ciberius einmal zwei Schlangen auf seinem Bette. Die Wahrsager verkündigten ihm als Willen der Götter, daß er eine der Schlangen töten müsse. Erschlage er das Männchen, so werde er selbst sterben; töte er das Weibchen, so würde Cornelia alsbald den Tod erleiden. Da Ciberius das Leben der Mutter für seine Kinder wichtiger hielt als sein eignes, so gab er der männlichen Schlange den Tod und starb bald daraus, wie ihm ge-Weissagt worden war. Diesem ersten Leid, das Cornelia traf, folgte weiteres. Neun ihrer Kinder wurden ihr in kurzer Zeit durch eine ansteckende Krankheit entrissen; nur die Knaben Ciberius und Gajus Und eine Cochter blieben ihr. Mit stiller Ergebung trug sie das schwere tos und fand in der Erziehung der begabten Kinder Crost und Stärkung. Als ihr einst eine reiche Römerin freudestrahlend einen kostbaren Schmuck zeigte und dann nach Cornelias Geschmeide fragte, lächelte diese und sagte, indem sie auf ihre Kinder wies: „Die hier sind mein Schmuck." Ihr größter Ehrgeiz war, ihre beiden Söhne als Wohltäter des römischen Volkes zu sehen. „Man nennt mich", sagte sie einst zu ihnen, „noch immer die Cochter Scipios; wann wird man Wch die Mutter der Gracchen nennen?" 3. mberlus Gracchus. Beide Söhne Cornelias täuschten die Hoffnungen der Mutter nicht. Der ältere. Ciberius, hatte sich schon sechzehnjähriger Jüngling unter seinem Schwager Scipio im letzten stiege gegen Karthago ausgezeichnet (Hr. 39, 2). Später wurde er der Liebling des niedern Volkes, wie wir gesehen haben, hatten !ich bei gewissen $amilien ungeheure Reichtümer angesammelt. Sogar die ihnen verpachteten Staatsländereien betrachteten sie als ihr Eigen-tum. Die große Masse des Volkes aber war verarmt und sah mit Neid Quf die Reichen. Die Zahl der Leute, die bei mäßigem Besitztum ein» fach, aber zufrieden leben konnten und so die zuverlässigsten Bürger des Staates waren, schwand immer mehr dahin. Ciberius wollte nun den Besitzlosen auf Kosten der Reichen wieder Grundbesitz verschaffen. Er ließ sich zum Volkstribunen wählen und erneuerte als solcher alte Gesetze, nach denen kein Römer mehr als 500 Morgen der Staats« ^ndereien in Pacht haben durfte; wer mehr besaß, sollte es heraus» geben. Das schon erzürnte die reichen Familien aufs heftigste. Ais

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 317

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
317 sachen zu verfertigen und Matten zu weben. Ihre Nasenflügel verzieren sie auf allerlei Weise, durchbohren das untere Nasentheil und beschweren es mit Knochen, Holzzapfen, Fischgräthen rc. Auch Ohrgehänge sind nicht selten bei ihnen. Die Papuas sind gute Fischer. Neu-Guinea oder Papuasien, wahrscheinlich die größte Insel der Erde, ist noch wenig durchforscht; Muskatnüsse, Gewürznelkeil, Tabak und Kokos- palmen fand man an den Küsten in reichlicher Menge, wie denn überhaupt das dasige Pflanzenleben als üppig geschildert wird. Das Thierreich der Insel hat in wilden Schweinen, Paradiesvögeln, schönen Tauben und Papageien, sowie großen Schildkröten und prachtvollen Schmetterlingen Uebersluß. Von diesem Eiland ist Neu-Britannien durch die Dampierre-Straße getrennnt. Beide haben mehrere thätige Vulkane. Die Papuas von Neu-Britannien stehen viel höher als die der andern Inseln, bebauen das Land sorgfältig, haben gute Wohnungen, schöne Kanots und brauchbare Fifchergeräthschaften. Neu-Britannien ist eine große Inselgruppe, welche außerdem noch lauter gleich fruchtbare und angebaute Inseln, Neu-Jrland, Neu-Hannnover, die Admirali- täts-Inseln und die Louisiade umfaßt. Was von Neu-Britannien rc. bemerkt wurde, gilt auch von den Salomons-Inseln (Neu-Georgien) und von den neuen Hebriden. Neu-Cale- donien, 1853 von Frankreich weggenommen, ist die südlichste der Papuas- Inseln; die Einwohner haben Pflanzungen von Kokospalmen, Brotbäumen, Pisangs, Uams und Zuckerrohr, und wohnen in bienenkorbähnlichen Hütten, welche in Dörfern bei einander stehen. Auch hier wird noch Menschenfleisch gefressen; doch sollen in neuester Zeit französische Missionäre daselbst mit Erfolg arbeiten. Zur Wiederholung von 8 107—109. 1. Auf welchen Halbkugeln liegt der Continent von Amerika? 2. Welche Oceane begrenzen ihn? 3. Zwischen welchen Breiten- und Längengraden liegt er? 4. Welchen Zonen gehört er an? 5. Welche Buchten und Straßen sind an seinem Gestade genannt worden? 6. Welche Halbinseln hängen am amerikanischen Continent? 7. Wie groß ist Europa, Amerika, Asien, Afrika, Australien? 8. Wie groß ist die Seelenzahl jedes der 5 Continente? 9. Welche Form der Bodengestaltung herrscht in Amerika vor? 10. Welche in Europa, Asien und Afrika? 11. Mit welchen asiatischen Gebirgen lassen lieh die Eordilleren Amerikas vergleichen? 12. Welche Verhältnisse be- stimmen diese Vergleichung? 13. Welche Eigenthümlichkeiten bieten die Eordilleren von Südamerika gegenüber den Anden? 14. Welche Namen führen die Eordilleren? 15. Welche hohen Gipfel tragen dieselben, und wie sind diese vertheilt? 16. Welche Theile der Eordilleren umschließen das Plateau von Bolivia? 17. Welche 2 Isthmus begrenzen die Eordilleren und Anden im N. und S.? 18. Welches Gebirgsland schließen diese ein? 19. Wie läßt sich dasselbe charakterisiren? 20. Welche Theile oder Ver- zweigungen kommen den Anden von Nordamerika zu? 21. Welche bemerkens- werthen Höhen bieten die verschiedenen Theile in ihrer Folge von Nw. nach ^O. ? 22. Welche getrennten Gebirgsglieder durchziehen die Länder von

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 61

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vii. Die Römer. 61 hatten und die Heere anführten, waren die Co ns n ln (Berather), durch Stimmensammlung nur auf ein Jahr gewählt. Die ersten waren Brutus und Collatiuus. In Nothzeiteu wurde ein Dictator gewählt, der auf 6 Monate unumschränkte Gewalt hatte. Diese Veränderungen konnten nicht ruhig vor sich gehen. An einer Verschwörung in der Stadt nahmen selbst des Brutus beide Söhne Theil. Brutus aber liest sie mit den andern Verschworenen hinrichten. Jetzt rückte Tarquinius mit feindlichen Nachbarn vor; und als sein Sohn Aruns den Brutus mit königlichen Insignien erblickte, stürzte er wütheud auf ihn zu, und beide fielen, von den Lanzen durchbohrt, vom Pferde. Später kam der König Por-senna von Clnsinm und besetzte einen Berg jenseits der Tiber, über welche eine hölzerne Brücke zur Stadt führte. Die Brückenwache floh; aber Horatins Codes stemmte sich mit zwei Gefährten dem eindringenden Feinde so lange entgegen, bis die Brücke abgebrochen war, worauf er sich in den Strom warf und unter einem Hagel von Geschossen glücklich hinüber schwamm. Während der Belagerung, die drückend zu werten anfieng, gieng ein jmger Römer, Mucius Seävola, Willens, den König zu ermorden, in's feindliche Lager. Er durchbohrte den Zahlmeister statt des Königs. Als man ihn festhielt, erklärte er unerschrocken, was er vorgehabt hatte, und daß noch Viele den Versuch wiederholen würden. Der König drohte mit dem Feuertode, wenn er sich nicht näher erklärte. Er aber, seine Todesverachtung zeigend, streckte rnhig den Arm über ein dastehendes Kohlenmeiler. Der erstaunte König verglich sich mit den Römern und zog ab. Er erhielt Jungfrauen zu Geiseln; aber auch diese bewährten ihren Muth, indem sie unter der Anführung der Clölia in der ersten Nacht über die Tiber nach Hause schwammen. — Zuletzt bewaffnete sich auch der latinische Städte-buud zu Gunsten des Tarquinius; aber der Sieg der Römer beim See Regil lus (496) sicherte für immer Roms Freiheit. Im folgenden Jahre starb Tarquinius.

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1082

1850 - Weilburg : Lanz
1082 Die einzelnen Länder Australiens. ren sind dem Lande eigen; allein 4) Getreide, besonders Mais, ferner Hülsenfrüchte, Kartoffeln n. m. wurden erst durch die Europäer hieher gebracht, die auch 5) Zucker, Ka- kao, Wein, Taback, Indigo und Baumwolle in diesen Gegen- den zu bauen anfingen. 6) Mancherlei Blumen, ausgezeichnet durch Schönheit, schmücken den Boden.— C. Das Mineral- reich. Von 1) Metallen werden Silber, Zinn, Blei, Kup- fer und Eisen gefunden; 2) Salz, theils Steinsalz, theils in den Flüssen des Innern sich findend, so wie 3) Stein- kohlen sind in Menge vorhanden; im Gebirge gibt es 4) herrliche Topase, und an nützlichen 5) Stein- und Erd- arten — Granit, Porphyr, Sandstein, Marmor — ist kein Mangel. Kalk wird an mehreren Orten ans den, in ungeheu- rer Masse vorkommenden Muscheln gebrannt. §. 1249. Die Bewohner sind theils Ein gebor ne, theils Europäer; jene mögen auf dieser weiten Landstrecke kaum 200,000 Individuen betragen. Sie gehören zur äthio- pischen oder Negerrasse, sind mager, haben ein sehr häßliches Gesicht und schwarze Haare. Wenn auch ohne Kleidung, sind sie doch nicht ohne Putz; denn sic tatowiren ihre Haut, schmü- cken ihre Haare mit Haifischzähnen, Gräten, Moos und Hunde- schwänzen und ziehen ein Stück Holz durch den Nasenknorpel. Felsenhöhlen oder Hütten von Baumrinden dienen zu Woh- nungen, erlegte Thiere, Fische und Wurzeln sind ihre Nahrung. Aeußerst roh und fast thierisch, haben sie nur dunkle Vorstel- lungen von einem höhern Wesen; doch glauben sie an Fort- dauer nach dem Tode. Sie stehe» unter Häuptlingen, deren Ansehen aber sehr gering ist, und leben unter einander in häu- figen und blutigen Fehden. In früherer Zeit zeigten sie sich auch gegen die Europäer sehr feindlich. Diese Europäer sind dem größten Theile nach britischer Abkunft, besonders in Neu- Süd- Wales. In den neuern Ansicdlungen aber haben sich auch viele Deutsche und Schweizer niedergelassen. Im I. 1788 ward an der Südostküste, wo jetzt die Stadt Sid- ney blüht, eine britische Verbrecher-Kolonie gegründet, die sich seit dieser Zeit zu großem Ansehen und bedeutendem Wohlstände

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1086

1850 - Weilburg : Lanz
10*8 Die einzelnen Lander Australiens. Holland ziemlich ähnlich, sind verschwunden; britische An- siedler, theils Freie, theils Sträflinge, bilden die jetzige Be- völkerung, die aus etwa -££¡,000 Individuen besteht. Sic beschäftigert sich hauptsächlich mit Viehzucht, Landbau, Fisch- fang und Handel. Diese Niederlassung steht unter dem Statt- halter von Neu-Süd-Wales; dieselbe ist in zwei Grafschaften eingetheilt. — Hobarttown, die regelmäßig gebaute Haupt- stadt im südöstlichen Theile der Insel am Derwent und unweit dessen Mündung, hat mehrere gute Gebäude, einen der besten Häfen Australiens und 12,000 Cinw., welche verschiedene ' Gewerbe unterhalten und Handel treiben. — Irr der Baß- Straße liegen die Flinders- oder Fourueaur-Inseln, wohin man von der Van Diemens-Insel die geringen Reste der Ureinwohner gebracht hat, um selbe auf Kosten der Re- gierung zu unterhalten und zu civilisiren. §. 1253. 2) Norfolk, eine Insel im Osten von Neu- Süd-Wales, hat 4 — o1/2 Meil. im Umfange, äußerst steile Küsten mit heftiger Brandung und ist wahrscheinlich vulkani- schen Ursprungs. Gebirgig und reichlich mit Wasser versehen, ist der Boden außerordentlich fruchtbar, das Klima heiter, an- genehm und gesund. Sängethiere gibt cs nicht; allein herrlich pranget die Pflanzenwelt. Man findet schöne Waldungen, Zuckerrohr und die neuseeländische Flachspflanze; die europäi- schen Getreide- und Gemüsearten gedeihen vortrefflich. Nicht Eingcborne, sondern englische Sträflinge bewohnen diese kleine Landftrecke. — 3) Ncn-Kalcdonien, eine Inselgruppe im Nordwesten der vorigen, besteht aus der, gegen 300 Qmeil. großen Insel dieses Namens und einer Menge kleiner Eilande und Klippen. Eine Gebirgskette, deren höchste Gipfel bis zu 3200 Fuß emporragen, durchzteht die Hauptinsel; auch ein feuerspeiender Berg findet sich auf derselben. Die Küste ist flach und sumpfig, der Boden nicht sonderlich ergiebig. Die Bewoh- ner, zur Negerrassc gehörend Und kriegerisch, verzehren nicht allem eine Art großer, schwarzer Spinnen und weichen Speck- stein, sondern auch das Fleisch der erschlagenen Feinde. — i) Die unten Hebridc n, die auch die heil. Geist-In-

7. Europa und Amerika - S. 137

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
137 Amerika. § 229 Abb. § 229. Glutwolke beim Ausbruch des Vulkans Mout Pelee (Westindien). lberlag Masson & Co., Paris.> Auf der Insel Martinique (martinit), einer der kleinen Antillen in Westindien, fand im Jahre 1902 ein furchtbarer Ausbruch des Vulkans Mont Pelse statt, der die blühende Stadt St. Pierre <ßänq piähr> zerstörte und, namentlich durch giftige Gase, 30000 Menschen tötete. Unser Bild zeigt uns die Glutwolke des Vulkans, zur Hauptsache aus Wasser- dampf bestehend, kurz vor Beginn eines Ausbruchs- sie stieg bis zu 4000 m Höhe empor.

8. Geschichten aus der Geschichte - S. 42

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 42 — die Mauer erstieg und die Feinde verjagte. Bleich und blutig ward Alexander aus seinem Schilde fortgetragen, er schien dem Tode nah zu sein. Als die Makedonier mehrere Wochen lang ihren König nicht zu sehn bekamen, glaubten sie, er sei tot und man verheimliche es ihnen nur. Aber er war bereits in der Genesung, und da er von der Besorgnis seines Heeres hörte, ließ er sich, obwohl noch schwach, auf einem unbedeckten Schiffe an den Ort fahren, wo seine treuen Krieger lagerten. So lange er still lag, wollten sie noch nicht an sein Leben glauben; als er aber die Hand ausstreckte, waren sie vor Freude außer sich, und wie er gar ans Land stieg, sich zu Pferde setzte und dann eine Strecke zu Fuß ging, stürzte alles hinzu, streute Blumen vor ihm her und suchte seine Hände, Kniee oder Kleider zu berühren. Einige Zeit darauf hatte er den Schmerz, in der Stadt Babylon seinen vertrautesten und geliebtesten Freund Hephästion durch den Tod zu verlieren. Er kam sich nun wie verwaist vor, mochte nicht essen noch trinken. Zur Verbrennung des Leichnams ließ er einen Scheiterhaufen errichten, auf welchen die ungeheure Summe von 10000 Talenten (nach unserem Gelde etwa 42 Millionen Mark) verwandt wurde. Alexander folgte dem Freunde bald nach, er wurde nur dreiunddreißig Jahre alt, zwölf Jahre und acht Monate hatte er regiert. Er starb nicht auf dem Schlachtfelde, wo er so oft sein Leben preisgegeben hatte, eine verzehrende Krankheit ergriff und tötete ihn, sie war die Folge seiner rastlosen, höchst aufregenden und gefahrvollen Thätigkeit. An seinem Sterbetage wurden seine Getreuen noch durch das Krankenzelt geführt und durften ihm Mann für Mann ihre Hand zum Abschied reichen. Die Ilömer. Sagen aus der Zeit der Röntge. 753 Jahre vor Christi Geburt soll die Stadt Rom gegründet sein. Der König der Stadt Alba in Italien war gestorben und sein Sohn Numitor folgte ihm in der Regierung, aber der jüngere Bruder Amulius stieß ihn vom Throne. Da dieser fürchtete, daß die Kinder Nnmitors Rache an ihm nehmen würden, ließ er den Sohn töten, und die Tochter, Rhea Silvia, zwang er, Priesterin der Göttin

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 236

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
236 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Teilen stand in Hellen Flammen. Gregor von Tours erzählt, der Bur-gundenkönig Gundewech habe vier Söhnen das Erbe hinterlassen, die hießen Gundobad, Godegisel, Chilperich und Godomar. „Guu-dobad aber tötete seinen Bruder Chilperich mit dem Schwerte und ließ dessen Gemahlin mit einem Stein um den Hals ins Wasser werfen. Ihre beiden Tochter aber verbannte er vorn Hofe, die ältere, welche Nonne wurde,*) hieß Chrona, die jüngere Chlothilde (Chlodechilde, Chrotichildis). Da aber Chlodowech oftmals Botschaft sandte in das Burguudenland, sahen seine Boten einst Chlothilde, die Jungfrau; und da sie fanden, daß sie schon und verständig sei, und in Erfahrung brachten, daß sie dem Königsgeschlecht angehöre, meldeten sie dies dem König Chlodowech. Und sofort schickte er eine Gesandtschaft an Gundobad und hielt um ihre Hand an. Jener scheute sich, ihn abzuweisen und übergab den Boten die Jungfrau. Als diese sie erhalten hatten, eilten sie zum Könige und stellten sie ihm vor, und da er sie sah, fand er großes Wohlgefallen an ihr und nahm sie zur (She (493)." Dieser dürftige Bericht wird nun durch zwei ausführliche, aber jüngere Erzählungen ergänzt, die beide offenbar viel mehr der Volkssage als der eigentlichen Geschichte entsprungen sind, und von denen wir die altere, die dem siebenten Jahrhundert angehört, hier mitteilen.**) „Gundobad tötete seinen Bruder Chilperich mit dem Schwerte, ertränkte dessen Gemahlin, erschlug ihre beiden Sohne und strafte ihre beiden Töchter mit Verbannung.... Chlodowech schickte oftmals Gesandte in das Bur-gunöenland und freite um Chlothilde. Da es ihm aber nicht gelang, das Antlitz der Jungfrau zu sehen, sandte er dorthin einen römischen Mann mit Namen Aurelianus, ob er vielleicht durch irgend eine List ihrer ansichtig werden könnte. Aurelianus machte sich allein auf den Weg, legte ein schmutziges Kleid wie ein Bettler an, nahm einen Sack auf den Rücken und zog nach Burgund. Er führte auch Chlodowechs Ring bei sich, um leichter Glauben zu finden. Und als er nach der Stadt Genf kam, fand er dort Chlothilde mit ihrer Schwester. Da sie nun Fremde gastlich zu bewirten pflegten, nahmen sie, um sich einen Gotteslohn zu verdienen, auch den Bettler auf, und Chlothilde wusch ihm die Füße. Da neigte er sich zu ihr herab und sagte leise: „Herrin, ich hätte dir eine große Botschaft zu verkünden, wenn du mir nur Gelegenheit gewähren wolltest, im geheimen *) Hieraus und aus dem Folgenden ergießt sich, daß Chrona und Chlothilde, unzweifelhaft von ihrer Mutter her, den katholischen Glauben bekannten: möglich, daß Chilperich zur römischen Kirche übergetreten war und daß Gundobad dies zum Vorwand^nahm, ihn samt seiner Familie aus dem Wege zu räumen. **) Sie findet sich in der Weltchronik des sogenannten Fredegar, die fechvg bis siebzig Jahre nach Gregors Geschichtswerke geschrieben ist. Siehe Giesebrecht a. a. O. 2, S. 273.

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 28

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
28 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Audoins Sohn, und Turismod (Thorisrnnnd), der Sohn des Gepiden-königs Turisind, im Kampfgewühl aufeinander trafen und Alboin zuletzt seinen Gegner mit dem zweischneidigen Schwert durchbohrte, also, daß Turismod tot vom Roß auf die Walstatt sank, bestürzt' sahen die Ge-piden den Fall ihres Königssohnes, aller Mut entfiel ihnen, sie wandten sich zur Flucht. Die Langobarden setzten ihnen nach und töteten eine große Menge. Durch die fürchterliche Niederlage sahen sich die Gepiden genötigt, sofort um Frieden zu bitten, der ihnen auch gewährt wurde, da Justiuian ihn befürwortete. Audoin hatte, als er Siegesboten an den Kaiser sandte, nicht unterlassen, diesem darüber Vorwürfe zu machen, daß kein Hilfsheer zur Stelle gewesen sei, während er dem Kaiser eine so große Menge Langobarden geschickt habe, um unter Narses gegen Totila zu ziehen.*) Sowohl Audoin als Justinian verlangten nun als erste Bedingung des Friedens von den Gepiden die Auslieferung des Hildichis, der wie gesagt zu den Gepiden zurückgekommen war. Turisind trug den Fall dem großen Thing der Edlen und Freien vor und verlangte von ihnen Beantwortung der Frage, ob er den beiden Herrschern den Willen thun dürfe. Da aber erklärte die Versammlung, er dürfe es unter keinen Umständen thun; es sei viel besser, das ganze Volk der Gepiden gehe mit Weibern und Kindern zu Grunde, als daß es den Fluch eines solchen Frevels gegen das heilige Gastrecht auf sich lüde. Dieser Volksspruch stürzte den Turisind in große Verlegenheit; denn er konnte, wie Prokop richtig bemerkt, nichts gegen den Willen des Volkes thun, und andrerseits wollte er doch auch nicht den gefährlichen Krieg mit Langobarden und Römern von neuem entbrennen lassen. Endlich fand er einen Ausweg; auch Turisind hatte — wie einst Wacho — sich die Krone durch eine Gewaltthat errungen: dem Sohne des vorigen Gepidenkönigs, Elemnnd, dem unmündigen Ostrogota, hatte er sie geraubt. Der hilflose Knabe war zu den Langobarden geflohen. Jetzt erwiderte Turisind das Ansinnen Audoins und Justinians durch ein gleiches; er verlangte nämlich die Auslieferung Ostrogotas gegen die des Hildichis, überzeugt, daß die Langobarden sich dessen weigern würden, oder doch in dem für ihn beruhigenden Gedanken, daß Audoin ein gleiches Verbrechen wie er auf sich laden werde. Doch die Langobarden wollten gleichfalls nicht das Gastrecht so öffentlich verletzen. Nichtsdestoweniger starben bald darauf (552) beide Prinzen durch Meuchelmord, ein jeder dir Könige räumte den Feind des andern heimlich aus dem Wege, damit der eben geschlossene Friede zwischen Langobarden und Gepiden nicht gebrochen werde. Anmutigeres weiß die langobardische Volkssage, die an jene Gepiden- *) Vgl. Bd. 2, S. 338.
   bis 10 von 199 weiter»  »»
199 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 199 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 10
1 0
2 1
3 0
4 0
5 22
6 11
7 22
8 0
9 1
10 27
11 6
12 0
13 0
14 1
15 20
16 65
17 2
18 1
19 10
20 15
21 1
22 14
23 3
24 11
25 1
26 1
27 0
28 0
29 2
30 91
31 1
32 0
33 9
34 1
35 0
36 0
37 40
38 11
39 6
40 1
41 52
42 1
43 33
44 2
45 10
46 1
47 0
48 5
49 11

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 151
1 289
2 20
3 379
4 51
5 29
6 362
7 13
8 27
9 27
10 12
11 349
12 778
13 50
14 38
15 17
16 5428
17 2081
18 14
19 203
20 17
21 1777
22 159
23 279
24 3393
25 43
26 62
27 55
28 1105
29 19
30 59
31 24
32 84
33 25
34 11
35 31
36 126
37 20
38 23
39 453
40 140
41 33
42 6343
43 47
44 11
45 840
46 16
47 52
48 194
49 80
50 148
51 20
52 122
53 92
54 711
55 47
56 15
57 19
58 21
59 45
60 10
61 57
62 24
63 22
64 137
65 38
66 111
67 18
68 69
69 13
70 296
71 86
72 46
73 21
74 10
75 1845
76 146
77 4411
78 16
79 841
80 10
81 105
82 2090
83 26
84 12361
85 27
86 14
87 413
88 62
89 22
90 19
91 679
92 3237
93 27
94 3507
95 136
96 10
97 18
98 283
99 12

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 460
1 252
2 778
3 382
4 67
5 329
6 1060
7 322
8 135
9 181
10 380
11 922
12 491
13 281
14 107
15 520
16 564
17 28
18 41
19 1666
20 524
21 28
22 423
23 328
24 512
25 389
26 302
27 223
28 452
29 333
30 70
31 568
32 1452
33 2740
34 1490
35 99
36 38
37 153
38 44
39 918
40 177
41 308
42 349
43 486
44 82
45 618
46 228
47 1009
48 194
49 757
50 495
51 444
52 1103
53 199
54 1216
55 77
56 1445
57 36
58 401
59 4593
60 126
61 141
62 786
63 960
64 1393
65 654
66 20
67 118
68 41
69 207
70 20
71 146
72 120
73 415
74 500
75 621
76 3624
77 138
78 2619
79 254
80 195
81 3571
82 171
83 2119
84 199
85 1760
86 3969
87 162
88 241
89 427
90 74
91 731
92 462
93 39
94 104
95 1013
96 10
97 88
98 696
99 128
100 1765
101 3477
102 492
103 2512
104 1913
105 233
106 109
107 608
108 235
109 4730
110 616
111 180
112 284
113 1260
114 414
115 494
116 1372
117 41
118 150
119 614
120 673
121 468
122 955
123 364
124 429
125 340
126 1910
127 1229
128 1757
129 1762
130 14
131 1183
132 295
133 1588
134 445
135 20
136 1488
137 291
138 148
139 74
140 212
141 48
142 784
143 1885
144 42
145 497
146 698
147 344
148 503
149 481
150 244
151 154
152 1063
153 42
154 166
155 460
156 352
157 141
158 132
159 2456
160 683
161 136
162 725
163 741
164 151
165 475
166 1103
167 233
168 317
169 287
170 40
171 104
172 402
173 1022
174 68
175 3326
176 514
177 4418
178 4697
179 730
180 380
181 5085
182 1368
183 2124
184 12044
185 637
186 830
187 892
188 1694
189 602
190 1024
191 373
192 1285
193 2993
194 167
195 1465
196 736
197 180
198 28
199 191