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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 81

1888 - Leipzig : Teubner
81 welches den Lehrstreit zwischen Athanasius und Arius schlichten sollte. Die Lehre des Arius, da Christus dem Vater nicht Wesens-gleich, sondern nur wesenshnlich sei, wurde verworfen. Konstantins Handlungen entsprachen nicht den Geboten des Christentums (Ttung seines Sohnes und seiner Gemahlin); erst kurz vor seinem Tode lie er sich taufen. Der Bund des Staates mit der Kirche hatte auf das Leben der Christen einen ver-werblichen Einflu; Namenchristen traten der; der heilige Wandel wurde seltener. Vergebens versuchte Julianns Apostata (der Abtrnnige), 361363, erbittert der das Scheinchristentum am Hofe, die Wiederherstellung des Heidentums (So hast du dennoch gesiegt, (Milder 1") Theodosius (der Groe), der zum letztenmal das ganze Reich vereinigte, gebot die Schlieung der heidnischen Tempel. Seit seinem Tode 395 zerfiel das Reich in eine stliche und eine West-liche Hlfte. Rckblick. Wie die Griechen das Volk der Kunst, so sind die Rmer . 86. das Volk des Staates. Sie haben es -vortrefflich verstanden, ihr Gemeinwesen zu ordnen und zu verwalten, ihre Heere kriegstchtig Zu machen, die Streitigkeiten, die im friedlichen Verkehr der Menschen der das Mein und Dein, der Rechte und Pflichten entstehen, gerecht zu entscheiden. In diesen Dingen sind sie die Lehrmeister der neueren Völker geworden. Denn berall, wohin ihr Schwert vordrang, folgten die Knste des Friedens, wie man Straen anlegt, steinerne Huser baut, dieselben zu festen Stdten vereinigt u. f. w. Besonders wichtig war dies fr die Provinzen, in denen die germanischen Stmme während der Vlkerwanderung mchtige Staaten gegrndet haben: Spanien, Gallien, Britannien, Germanien bis zum Rhein und zur Donau. Warnecke, geschichtl. Hilfsbuch. 6

2. Geschichte des Mittelalters - S. 16

1887 - Leipzig : Teubner
16 Vandalenreich in Afrika 429. .reuevoll nach Rom floh. Die Kaiserin, welche jetzt über V/ »4>ie Täuschungen des Aötins aufgeklärt war, schenkte dem Bonifaeins wieder ihre volle Gunst und schickte ihn nach Afrika zurück, um die Vandalen zu bekämpfen. Aber Geiserich schlug ihn in zwei Schlachten und gründete in Afrika das vandalische Reich mit der Hauptstadt Karthago. tv /- Die christlichen Völker waren in jener Zeit in zwei /^^ Konfessionen geschieden, die Arianer und die Athana-sianer oder Katholiken. Sie leiteten ihre Namen her von den Bischöfen Arius und Athanasius, von denen jener lehrte, daß Christus nicht gleiches Wesens mit Gott sei, sondern ein Geschöpf des Vaters, während Athanasius behauptete, daß Christus von Ewigkeit her mit dem Vater gleich gewesen. Auf der Kirchenversammlung zu Nicäa ''(325) wurde unter dem Vorsitz des Kaisers Konstantin des Großen die athanasische Lehre für die rechtgläubige erklärt und die arianische als ketzerisch verdammt. Aber /Vs' . fast alle deutschen Stämme waren Arianer, während die römischen Bevölkerungen katholisch waren. Beide Religionsparteien haßten und verfolgten sich mit großer Erbitterung, wie denn die Christen leider so viele Jahrhunderte sich wegen nichts so schrecklich gehaßt und verfolgt haben als ö' wegen der Verschiedenheit ihrer religiösen Meinungen. j; Diese Religionsverschiedenheit war auch ein Hauptgrund, warum die Vandalen gegen die römische Bevölkerung in Afrika so grausam verfuhren. Indes vermutet man denn doch, daß die römischen Schriftsteller, die der katholischen Lehre anhingen, in ihren Schilderungen die Wildheit und Grausamkeit der Vandalen übertrieben haben, daß diese im ganzen nicht schlimmer waren, als die übrigen Deutschen der damaligen Zeit. Kaum glaublich ist, daß die Vandalen an den Thoren der Städte, die sie nicht erobern konnten, Leichen aufgetürmt und durch den Geruch der Verwesung und die dadurch entstehenden Krankheitendie -Einwohner zur Übergabe gezwungen hätten. /j| Seit die Römer beim Einfall Alarichs in Italien

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 127

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
6. Konstantin der Große. Sieg des Christenthnms über das Heidenthnm. 127 Welt hingab und aus einer Sünde in die andere siel, und oft flehte sie weinend den Herrn an, ihn aus deu rechten Weg zu führen oder ihn hinwegzunehmen von der Erde. Und der Sohn so vieler Gebete und Thränen sollte nicht verloren gehen. In Mailand, wohin er sich von Karthago aus begab, lernte Augustinus den Ambrosius kennen, und die ernsten Mahnungen des heiligen Mannes drangen mächtig zu feinem Herzen. Mit Eifer las er die Bibel, insbesondere die Paulinischen Briefe, und schon begann die Erkenntniß der Wahrheit bei ihm zum Durchbruch zu kommen, als ein ehrwürdiger Greis ihm erzählte, wie einige gelehrte und vornehme Heiden Ehre und Reichthum dahingegeben hätten, um Christo zu dienen. Da ries er einem anwesenden Freunde zu: „Andere reißen das Himmelreich an sich, und wir bleiben zurück!" — und das Wunder feiner Bekehrung war vollbracht. Er ließ sich taufen, kehrte später nach Afrika heim und wurde zuerst zum Presbyter, dann zum Bischof von Hippo (Bona) erwählt. Von da an war feine ganze Kraft der Sache Christi geweiht. Fünfunddreißig Jahre lang beherrschte Augustinus durch die Macht seines Geistes die afrikanische Kirche, bis er im Sommer 430 in der genannten, da-430 mals von den Vandalen belagerten Stadt, unter Bußpsalmen verschied. Von feinen zahlreichen Schriften, die sämmtlich einen unabsehbaren Reichthum geistigen Lebens, eine tiefe Kenntniß des menschlichen Herzens und eine Alles bewältigende Liebe zu Gott enthalten, sind am berühmtesten feine „Bekenntnisse", worin er mit der Selbstverleugnung eines Heiligen seine ganze innere Vergangenheit unverhüllt darlegt. Durch seine Ansicht, daß der Wille des Menschen von Natur unfrei sei und seine Bekehrung einzig von der Gnade Gottes abhänge, wurde er der Begründer "der Lehre von der Erbsünde und von _bcr Gnadenwahl, nach welcher die Einen von Ewigkeit her zur Seligkeit, die Andern zur Verbcimmuiß bestimmt finb. X. Die Völkerwanderung. 1. Alarich und die Weftgothcn. Im Jahre 375 erschienen an den Usern der Wolga die Hunnen, 375 ein Hirtenvolk mongolischer Abkunft, das feit unvordenklichen Zeiten im Hochlande des Altai gewohnt. Sie stießen zuerst auf die Alanen, bic theils zur Flucht, theils zur Unterwerfung genöthigt wurden. Mit Unruhe und Schrecken blickten die zwischen Don und Dniestr wohnenden Ost.qothcn auf deu furchtbaren Feind, und ihr mehr als hundertjähriger König Hcrmanarich gab sich, au ■ dem glücklichen Ausgange des bevorstehendere Kampfes verzweifelnd,

4. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 22

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
22 376 der Religionsfreiheit ein Ende gemacht, indem er die Lehre des Athanasius für die allein wahre erklärte und damit die Verfolgung der abweichenden Richtungen in der Kirche einleitete. Ihm folgte auf diesem Wege der Imperator Theodosius, der 380 auch für den Osten des Reiches das nicänische Bekenntnis für die einzig rechtmäßige katholische (— allgemeine) Lehre erklärte. Fortan begann der Vertilgungskamps gegen die Arianer, und nur die Goten blieben unbe-lästigt. Während die wandernden germanischen Stämme nach und nach dem Christentum gewonnen waren, herrschte im Innern Deutschlands immer noch das Heidentum.

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 22

1852 - Koblenz : Bädeker
22 Karl Martell. lossagen wollten (wie die Thüringer, Alemannen und Baiern), theils feindlich gegen dieselben auftraten, wie die Sqchsen und Friesen. Kaum war sein Reich im Innern beruhigt, als die Araber unter Abderrhaman (mit 400,000 M.) durch die baskischen Pässe in Aqui- tanien einfielen, alle Festungen eroberten, die Einwohner niedermach- ten und den Herzog von Aquitanien durch eine Niederlage nöthigten, bei Karl Schutz zu suchen. Dieser bot schleunigst den Heerbann auf und nach siebentägigen kleinern Gefechten setzte er durch den entschei- denden Kampf zwischen Tours und Poitiers (732) den Eroberun- gen der Araber ein Ziel und befestigte durch diesen glänzenden Sieg die Macht des karolingischen Hauses für immer. Um aber mit der Macht auch die Würde eines Königs zu verbinden, ließ sein Sohn Pipin, nachdem der Adel und die Geistlichkeit für den Plan gewon- nen waren, mit Zustimmung des (von den Longobarden bedrängten) Papstes (Zacharias), bxtrcf) einen Reichstag der Bischöfe und welt- lichen Großen und eine Volksversammlung zu Soissons den blöd- sinnigen Childerich Iii. absetzen und in ein Kloster verweisen, sich selbst aber als König der Franken („von Gottes Gnaden") aner- kennen. 8- 6. Culturzustand Deutschlands zur Zeit der Merovinger. I. Religion. a) Die Einführung des Christenthums unter den germa- nischen Völkern ist das wichtigste Ergebniß der Wanderungen im 3. bis 6. Jahrh. Die Gothen haben von allen deutschen Völkern zu- erst die christliche Religion angenommen. Schon auf dem Concilium zu Nicäa (325) erscheint ein gothischer Bischof (Theophilus), dessen Nachfolger Ulfilas die Bibel in's Gothische übersetzte und sich um die Verbreitung der Lehre des Arius bemühte, welche bald bei den Westgothen, Ostgothen, Burgundern, Vandalen und Longobarden die herrschende wurde; bei den Ostgothen und Vandalen hörte sie erst mit der Auflösung ihrer Reiche auf, die übrigen bekehrten sich später zur katholischen Lehre. Diese war auch von den Franken nach ihrem Siege über die Alemannen angenommen worden, allein die fränki- schen Könige bemühten sich nicht um die Bekehrung der abhängigen Völker in Deutschland, welchen erst im 7. Jahrh. Glaubensboten oder Missionäre aus Irland das Evangelium verkündeten, so der h. Columban und dessen Schüler Gallus den Alemannen, der h. Kilian

6. Die mittlere und neue Welt - S. 11

1873 - München : Lindauer
11 Konstantin zweimal besiegt, trat diesem 314 alle europäischen Länder außer Thrazien oft, begann aber 323 den Krieg aufs neue und wurde, nachdem er bei Adrianopel und bei Chalce^dou geschlagen worden war, 324 gefangen und hingerichtet. § 2. Die Jeit von der Alleinherrschaft Konstantins des Kroßen 6is zum Untergänge des weströmischen Weiches, 324—476. Konstantin der Große, Alleinherrscher, 324—337. T)te Alleinherrschaft Konstantins hat drei folgenreiche Begebenheiten aufzuweisen: 1. Die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion. Von seiner Mutter Helena für den christlichen Glauben gewonnen, hätte Konstantin schon 312 ein allgemeines Toleranzedikt erlassen und 313 den öffentlichen Übertritt zum Christentum gestattet. Zur Alleinherrschaft gelangt, erklärte er 324 die christlichereligion förmlich als Staatsreligion, untersagte den Heiden die öffentlichen Opfer und ließ sich 337 taufen. Auf seine Veranlassung war 325 das erste ökumenische Konzil (so genannt, weil die Christenheit näatjg rfc olxovfjsvrjq vertreten sein sollte) zu Nicäa berufen worden, welches die Irrlehre des Art'its, daß der Sohn Gottes mit dem Vater nur ähnlicher, nicht gleicher Natur sd (o/zotoumo;, nicht ofioovaio?), verworfen wurde. Verfolgung des glaubensstarken Bischofs Athanasins von Alexandria. 2. Die Verlegung der Residenz nach Byzanz (bei der Einweihung N o v a N o m a, später K o n st a n t i n o P e l genannt), wodurch der Grund zur späteren Teilung des Reiches gelegt war. 3. Die Vollendung der von Diokletian vorbereiteten Despotie, die einen vorherrschend morgenländischen Charakter hatte. a) Einteilung des Reiches in 4 Präfekturen (Oriens, Jllyrikum, Jtalia, Gallia), 13 Diözesen und 117 Provinzen, b) Strenge Rangordnung unter den Beamteu. c) Trennung der Civil- und Militärämter, d) Neues Abgabensystem mit einer alle 15 Jahren wiederkehrenden Vermögensabschätzung (Judiktions-cyklus, der mit dem 26. September 312 begann). Eine von Konstantin den Scirrmvtert und Vaudaleu gewährte Unterstützung veranlaßte 330 die Goten zu einem Einfalle in Mosten. Konstantin schlug sie zurück und nahm einen großen Teil der Sarmateu in die Donauprovinzen auf. Die Nachfolger Konstantins des Großen bis zur bleibenden Teilung des Ueiches, 337—395. Von den drei Söhnen Konstantins erhielt Konstantins Ii den Orient, Konstanz die italische, Konstant in us Ii die gallische Präfektur. Nachdem K o n st a n t i n u s im Kampfe mit K o n st a n z, dieser aber im Kampfe mit dem Empörer Magnentins umgekommen war, ernannte Konstantins Ii seinen Vetter Gallus zum Cäsar des Ostens, bewog den Vetranio, der sich in Jllyrien zum Augustus aufgeworfen, zur Abdankung und gelangte durch Besiegung des Mag-ueutius zur Alleinherrschaft (353—361). Da sich Gallus durch Ungerechtigkeit und Grausamkeit allgemein verhaßt machte,

7. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 173

1864 - Leipzig : Teubner
Die Goten. Des Kaisers Valens Tod. 173 die katholische Kirche festen Bodens und behauptete sich, da die dortigen Goten nicht von der Wanderung mit fortgerissen wurden. Zu den Donaugote n kam das arianische Christentum wol auf vielen Wegen, aber haupt- sächlich durch Vulfila, welcher (geb. 311)2) bei langem Aufenthalt in Con- stantinopel, fei es als Geisel oder in anderen Verhältnissen, bekehrt, von Eusebius zum Bischof geweiht (also vor dessen Todesjahr 341) und nach der Heimat zurückgesandt ward. Mit welchem Eifer und mit welcher Einsicht er seinen Beruf erfaßte, zeigt, daß er das alte Runenalphabet zur Lautbezeichnung unter Benützung der römisch-griechischen Buchstaben rungestaltete und erweiterte und nun den größten Teil der heiligen Schrift in seine heimische Sprache über- trug. Gottes Wort war das erste deutsche Schriftwerk und dies hat auch bei uichtgotischen Stämmen Verbreitung und Bewarung gefunden^). Bald sammelte Vulfila aus feinen Stammesgenossen eine zahlreiche Gemeinde. Nun war bei den Tervingen mächtig geworden Athanarich, nicht König, sondern Richter sich nennend, ein Mann ächt deutscher Festigkeit und Gesinnung, dadurch aber eben dem ererbten heidnischen Götzendienst ergeben. Blutige Verfolgung ließ er über die Christen ergehn. Vulfila wollte seine noch schwachen Kinder nicht durch Gefahr vom Glauben abdrängen lassen. Er wanderte mit ihnen 348 in das Römerreich und erhielt vom Kaiser Conftantius Wohnsitze am Hämus in dem untern Mösien (Mö sog oten). Hier wirkte er noch lange durch Predigt und Schrift erbauend und die Sitten durch Gesetz veredelnd in einer Weise, daß man ihn einen zweiten Moses nannte (7 38i). Das Christentum gewann doch wieder Eingang bei den Tervingen; namentlich flüchteten zu ihnen Leute von der Secte der Audianerh aus Syrien und fanden solchen Anhang, daß Athanarich 370 sich abermals zu blutigen Verfolgungen getrieben fühlte. Indes fanden die Christen einen Schützer in Friti gern, einem Häuptlinge, welcher der wachsenden Macht Athanarichs, vielleicht dessen Streben nach erblichem Königtum entgegentrat und deshalb alle unzufriedne und bedrängte um sich sammelte. Kam es zum Kampfe zwischen den beiden Partein, so kann er nicht lang gedauert haben. Fritigern fetzte sich mit den Seinen dicht an der Donau (in der heutigen Wallachei), wärend Athanarich die nördlichern und östlichern Gegenden des Tervingenvolks behauptete. 2. Auchbei den Greutungen hatte sich ein Häuptling aus demama- l un gen-Geschlecht, Hermanrich, zu königlicher Gewalt emporgeschwungen, welche er vorzugsweise auf die Unterwerfung fremder Stämme, besonders der Rovo lauen gegründet zu haben scheint. Er stand bereits im höchsten Alter, als der Schwarm der Hunnen unter Balamer seine Grenzen bedrohte und dies das Gegenstreben der eifersüchtigen Goten und untertänigen Völker zum offnen Widerstände weckte Die Rorolanen fielen ab und gerade, wo er zum härtesten Kampfe der Kräfte Einigkeit höchst nötig hatte, sah der Greis die Frucht seines Strebens zerfallen. Da gab er sich verzweifelnd selbst den Tod 5). 1 1) Der gotische Bisch. Theophilus unterschrieb die Beschlüsse, des Concils zu Nicäa. Vgl. Pallm. S. 65. — 2) S. Pallm. 66 ff. — 3) Die Übersetzung war zunächst zum Vorlesen in den kirchlichen Versammlungen bestimmt, dem Votke im Ganzen Lesen und Schreiben beizubringen lag schwerlich in der Absicht. Die Ver- breitung des Bibelwerks folgert man mit Recht aus den Fundstellen der Handschriften. W. Wackernagel deutsche Littgesch. S. 18. — 4) Audius, ein Laie in Cölesyrien, nahm um 340 an den unchristlichen Sitten in den Gemeinden Anstoß und stiftete endlich eine Secte, die klösterlich abgeschieden durch Handarbeit sich selbst ernährte. Vom wahren Glauben wich sie durch anlhropomorphische Ansichten von Gott (Körper- lichkeit) ab. Audius wurde ans die Anklage der Verleitung zum Ungehorsam nach Skythien verbannt. — 5) Die Sage läßt ihn von zwei Roxolanen, welche deir Tod

8. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 293

1837 - Heidelberg : Winter
295 E u r 9 pa. Spanien. Ii. Das Königreich Algarvien. Tüvircr (Tavila), an einem Meerbusen im Süden, Yooo Einw. Schöner Palast. Kleiner fester Haf. Leuchtthurm. Sardinha'öfischereien, viele Südfruchte in der Gegend. Faro (Alrauns), südwestlich von Tavira 8400 E. Esparto, Spa- nisches Rohr, Feigen. — Lagoö (Lagjiim), östlich vom Cap St. Vin- cent, 6300 E. Kastell, Hafen, Wasserleitung, Thunfischereien. Han- del mit Oel, Wein und Feigen. — Villa Sht'stt oder St. Antonio, an der Mündung der Guadiana neu angelegt, 2000 E- ■— Sfluic, dem Cap St. Vincent gegenüber, in einem weiten Thale, 3200 E. — 3« der kleinen Festung Segreö am Cap St. Vincent, wohnte einst der berühmte Prinz Heinrich der Seefahrer/ welcher die Westküsten von Afrikarc. entdeckte. Auswärtige Besitzungen: 24,000 sum. mit 1,900,000 E. 1. In Asien: die Städte Diu, Macao, Goa und ein Theil der Insel Timor. 2. In Afrika: die Azorischen Inseln, die Inseln Madera und Porto Santo, die Inseln des grünen Vorgebirges, die Insel St. Thomaö, die Prinzeninseln im Meerbusen von Guinea, die Nie- derlassung auf Guinea, auf der Küste Mozambik/ in Angola rc. Das Königreich Spanien. a. Historische Ueb erstcht. Von Iberiern ursprünglich bewohnt, mit denen sich Einwande- rer aus Gallien vermischt hatten, waren schon sehr frühe durch Völ- ker anderer Welttheile mit dem jetzigen Spanien Verbindungen an- geknüpft. Phönicier legten Colonien dort an (Gades, Cadi.r i. I. 600 v. Chr.), Carthager machten Eroberungen, bis die siegreichen Waffen der Römer nach heftigem Widerstande auch dieses durch sein Gold und Silber berühmte Land im 2ten Jahrhunderte vor Christi Geburt unterjochten, dasselbe zu zwei Provinzen ihres mäch- tigen Reiches (Hispania Tarraconensis und> Baetica) umbildeten, und schnell römische Sprache, Sitte und Bildung dort verbreiteten. Fünf Jahrhunderte lang hatte die römische Herrschaft in Spanien gedauert, als seit dem Jahr 412 die germanischen Stamme der Alanen , Sueven, Vandalen und Westgothen das Land er- oberten und abwechselnd beherrschten, bis sie von den Arabern in der großen Schlacht bei Aerez de la Frontera (711) über- wunden, diesen das ganze Land bis auf einen kleinen Theil der asturischen Gebirge überlasten mußten. Dort gründeten eine Anzahl Westgothen (718) das Königreich Asturien, während das übrige Spanien von Arabern angefüllt, unter der Herrschaft der seit 756. in Cvrdova rcsidirendcn Chalifen zu einem vorher

9. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 304

1837 - Heidelberg : Winter
504 Politische Geographie. Auswärtige Besitzungen: über 5000 ssm. und 3,600,000 Einwohner. 1. In Asien: die Philippinen, Marianen, Karolinen rc. 2. In Afrika: Ccuta und einige andere Städte; die kanari- schen Inseln, Prinzeninsel und Insel Fernando del Po. 3. In Amerika: nur die Insel Cuba, die Insel Portoriko, und einige Virginische Inseln. Das Königreich Frankreich. 3. Historische Uebersicht. Frankreich ursprünglich von den Galliern oder Celten be- wohnt , deren Herrschaft sich weiter als die jetzigen Grenzen des Landes erstreckte, wurde durch Julius Cäsar (59—49. v. Cbr.) dem römischen Reiche unterworfen und in die Zahl seiner Pro- vinzen als Gallia transalpina eingereiht. Getheilt war cs zur Zeit der römischen Herrschaft in Gallia Narbonensis (braceata), Aquitanica, Lugdunensis oder Céltica und Bélgica. Mit der Regierung wurde bald Römische Sprache und Sitte in dem un- terjochten Lande einheimisch, bis die Römer auch hier seit dem Ende des dritten Jahrhunderts von den vordringenden Franken, West- gothen, Burgundern und Hunnen vertrieben und das Land durch ihre Züge schrecklich verheert wurde. Die Römer > Alemannen und Westgothen wurden von dem tapfern Frankenkönig Chlod- wig (456—511) geschlagen, der ans den Trümmern ihrer Macht das große Frankenreich, dessen Mittelpunkt das jetzige Frank- reich war und zu dem der größte Theil Deutschlands und Ita- liens gehörte, gründete. Uneinigkeit und Untüchtigkeit seiner Söhne und Nachfolger lieferte die Gewalt den ersten Neichs- bcamten (Major domus) in die Hände, durch welche die Dynastie der Merovinger von dem väterlichen Throne entfernt und in Pipin dem Kleinen (741—768) eine neue Königsfamilie auf den Thron erhoben wurde, welche vou Karl dem Großen (771 bis 814) die Karolinger hießen. Unter diesem gewaltigen Herr- scher erweiterte sich das Reich und der (800) zum römischen Kaiser ernannte Frankenkönig hatte seine Gewalt vom Ebro bis an die Elbe und von der Nordsee bis an den Garigliano ausgebreitet. Doch in dieser Ausdehnung konnte sich das Reich bei der Uneinigkeit und Schwäche der Nachfolger Karls des Großen nicht erhalten, und zerfiel daher schon mit dem Vertrag von Verdun (845) in die drei selbstständigen Staaten Frankreich, Deutschland und Italien. Mit diesem Vertrage beginnt die Geschichte eines eigenen Kö- nigreichs Frankreich, in welchem die schwachen Karolinger regier- ten, bis (987) nach dem Tode des lezten Sprosses derselben ein Vasall des Reiches, Hugo Capet, sich auf den Thron erhob und

10. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 444

1837 - Heidelberg : Winter
444 Politische Geographie / Das Königreich der Niederlande. a. Historische Uebersicht. Das jetzige Königreich Holland, ursprünglich von den galli- schen und germanischen Stämmen der Belgen und Friesen be- wohnt, war seit dem Jahr 58 vor Christus von den Römern unterjocht, ein Theil der Provinz Gallia be]gica. Später ge- hörten die Niederlande zu dem großen Frankenreiche und nach dessen Versall theils zu Deutschland, theils zu Frankreich und Lothringen, bis sie im zehnten Jahrhundert unter Kaiser Otto Ii. dem deutschen Reiche einverleibt wurden. Seit dieser Zeit er- hoben sich einzelne Große des Landes zu größerer Selbststän- digkeit und das Ganze theilte sich nach und nach in die Her- zogthnmer Brabant , Lupeinburg, Geldern und in die Graf- schaften Flandern, Hennegau, Namur, Limburg und Holland, vereinigte sich aber wieder größtentheils im täten Jahrhundert unter den Herzogen von Burgund, bis durch die Verbindung der Tochter Karls des Kühnen, Marie mit Maximilian 1477, eilf seiner Provinzen an Oestreich kamen, die sein Nachfolger Karl V. nebst sechs andern 1548 als den burgundischen Kreis, mit dem römischen Reiche vereinigte, zugleich aber durch eine pragmatische Sanction zu Spanien schlug. Schon in dieser Zeit hatte die sich verbreitende Reformation viele Freunde in den Niederlanden gefunden, als Philipp Ii. nicht nur diese, sondern auch die alten Rechte und Freiheiten des Vol- kes durch alle Mittel einer grausamen Tyrannei zu vernichten begann. Dadurch entstand ein blutiger Krieg mit dem gegen solche Herrschaft sich erhebenden Volke, dessen Opfer manche herrliche Ver- treter seiner Nationalgerechtsame, wie Egmont, Horn und an- dere, wurden, der aber dennoch durch die Klugheit und den Muth des Prinzen Wilhelm von Oranien die Befreiung der Nieder- lande von dem spanischen Joche zur Folge hatte, welche in der Union von Utrecht 1579 von den Provinzen Holland, See- land, Utrecht, Geldern und Friesland, denen sich später die an- dern anschlössen, ausgesprochen wurde. Auf diese Weise bildete sich die Republik der vereinigten Nie- derlande, oft nach ihrer bedeutendsten Provinz Holland genannt, um schon im siebeuzehnten Jahrhundert einer der blühendsten Hau- delsstaaten und eine der ersten Seemächte Europas zu werden. Mit mehreren hundert Schiffen betrieb der junge Freistaat sei- nen großartigen Handel in Europa und Asien, besonders nach Ostindien, China und Japan, erringt Batavia, so wie Besitzun- gen auf der Küste Coromandel und Malacca, und behauptete die Herrschaft zur See allen andern europäischen Staaten gegenüber. Doch wurde die Kraft des Landes durch Kämpfe, welche beson- ders die oranische und republikanische Parteien im Innern führ-
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