Die Anfänge der Völkerwanderung.
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Genaueres als' über den Götterglauben unsrer Vorfahren wissen wir über die Mythologie der nordischen Germanen, wie sie in der Edda zusammengefaßt ist. Dort nannte man den obersten Gott Odhin; er feiert in seiner Burg Walhalla fröhliche Gelage mit den erschlagenen Helden, welche die Walküren, die Schlachtjungfrauen, zu ihm emporgetragen haben. Seine Gemahlin heißt Frigg; neben ihr kannte man die liebreizende Göttin Freya. Man erzählte ferner von dem jugendlichen Balder, dem Frühlingsgott; wie die lange Winternacht jährlich gleichsam den Sommer besiegt, so wird Balder von seinem blinden Bruder Hödur erlegt, den Loki, der Gott des Bösen und der Lüge, dazu angestiftet hat. Lokis Tochter hieß Hel, die finstere Todesgöttin, in deren trübseliges Reich alle die hinabsteigen, welche nicht den Tod des Kriegers auf dem Schlachtfelde sterben. In einem letzten Kampfe, so glaubte man, würden die Götter den Riesen unterliegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren Brande werde eine bessere Welt erstehen.
Neben diesen Göttern kannten und verehrten- die Germanen noch die unendliche Menge der Elben (nord. Elfen), die in Haus und Feld, Wald und Heide hausen, der Nixen, die in den Fluten wohnen, der Zwerge, welche die Metallschätze des Erdbodens behüter>^
2. Die Zeit der Völkerwanderung.
Tie Anfänge der Völkerwanderung.
§ 8» In den römischen Grenzlanden waren römische Städte ent- Me standen, z. B. Köln, Mainz, Trier, das zeitweise die Residenz römischer Kaiser war und noch heute mächtige Ruinen römischer Bauten besitzt, sodann in den lanbe' Donauländern Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Es hatte sich an Rhein und Donau römisches Leben und römische Kultur angesiedelt; n. a. waren auch die ersten Weinreben am Rhein gepflanzt worden. Mit den Germanen trat man in Handelsverkehr. Man kaufte von ihnen Pelze, Gänsefedern, Haare, mit denen sich römische Frauen schmückten, und Bernstein, der seit alters von der Nord- und Ostseeküste nach Südeuropa gebracht wurde: dafür erhandelten die Germanen Schmucksachen, Waffen und Wein.
Allmählich kam es immer häufiger vor, daß Germanen einzeln oder in Friedliche Haufen über die Grenze wanderten. Je mehr die Bevölkerung wuchs, destotnun^ mehr fehlte es ihnen an Ackerland; die Landnot der Germanen ist eine
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Die Anfänge der Völkerwanderung.
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Genaueres als über den Götterglauben unsrer Vorfahren wissen voxv. über die Mythologie der nordischen Germanen, wie sie in der Edda zusammengefaßt ist. Dort nannte man den obersten Gott O d h i n; er feiert in feiner Burg Walhalla fröhliche Gelage mit den erschlagenen Helden, welche die Walküren, die Schlachtjungfrauen, zu ihm emporgetragen haben. Seine Gemahlin heißt Frigg; neben ihr kannte man die liebreizende Göttin Freya. Man erzählte ferner von dem jugendlichen Balder, dem Frühlingsgott ; wie die lange Witternacht jährlich gleichsam den Sommer besiegt, so wird Balder von seinem blinden Bruder Hödur erlegt, den Loki, der Gott des Bösen und der Lüge, dazu angestiftet hat. Lokis Tochter hieß Hel, die finstere Todesgöttin, in deren trübseliges Reich alle die hinabsteigen, welche nicht den Tod des Kriegers auf dem Schlachtfelde sterben. In einem letzten Kampfe, fo glaubte man, würden die Götter den Riesen unterliegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren Brande werde eine bessere Welt erstehen.
Neben diesen Göttern kannten und verehrten die Germanen noch die unendliche Menge der Elben (nord. Elfen), die in Haus und Feld, Wald und Heide hausen, der Nixen, die in den Fluten wohnen, der Zwerge, welche die Metallschätze des Erdbodens behüten.
2. Die Zeit der Völkerwanderung.
Die Anfänge der Völkerwanderung.
§ 8. In den römischen Grenzlanden waren römische Städte ent- ®te standen, z. B. Köln, Mainz, Trier, das zeitweise die Residenz römischer Kaiser war und noch heute mächtige Ruinen römischer Bauten besitzt, sodann in den Donauländern Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Es hatte sich an Rhein und Donau römisches Leben und römische Kultur angesiedelt; u. a. waren auch die ersten Weinreben am Rhein gepflanzt worden. Mit den Germanen trat man in Handelsverkehr. Man kaufte von ihnen Pelze, Gänsefedern, Haare, mit denen sich römische Frauen schmückten, und Bernstein, der seit alters von der Nord- und Ostseeküste nach Südeuropa gebracht wurde; dafür erhandelten die Germanen Schmucksachen, Waffen und Wein.
Allmählich kam es immer häufiger vor, daß Germanen einzeln oder in Friede Haufen über die Grenze wanderten. Je mehr die Bevölkerung wuchs, desto derunz. mehr fehlte es ihnen an Ackerland; die Landnot der Germanen ist eine
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Gründer nennt man den Bischof Patiens, den der Apostel Johannes in biefe Gegenb geschickt haben soll. Die Klosterkirche soll auch die erste Kathedrale von Metz gewesen sein, bis sie von den Horden Attilas zerstört wurde. Später baute man sie wieder aus, und in ihr fanden eine Anzahl von Fürsten und Fürstinnen ihre letzte Ruhe; so Rothaib, die Tochter des Königs Pipin; Hildegard, die Gemahlin Karls des Großen; der Kaiser Ludwig der Fromme. Zur Zeit der französischen Revolution wurden die Gräber erbrochen und die Überreste der Gebeine zerstreut, die Kostbarkeiten geplündert.
Ein anderes Kloster, das seine Gründung in die ältesten Zeiten zurückführt, ist Gorze, wo schon der hl. Clemens eine Einsiedelei angelegt haben soll.
Iii. Aas Reichs land unter der Kerrschaft der Kranken.
1. Die Franken werden die Herren des Elsasses.
Die Herrschaft der Alemannen dauerte im Elsaß nicht lange, kaum hundert Jahre. Ihre Wohnsitze schienen ihnen zu klein, und deshalb zogen große Scharen nordwestlich nach Lothringen und überfluteten selbst die Rheinlanbe, wo sie bis gegen Aachen vordrangen. Eine Schlacht mußte entscheiden, ob die Alemannen, ob die Franken Herren die]er Länber würden. Wie schon im Hauptteil erzählt wurde, siegte der Frankenkönig Chlodwig in der Schlacht bei Zülpich 496, und von dieser Zeit an stand nicht nur Lothringen, sondern auch das Elsaß unter der Herrschaft der Franken.
Chlodwig hatte vier Sohne; nach dem Tode des Vaters teilten sie das Reich unter sich. Der älteste, Theodorich I., erhielt die deutschen Länder zwischen Maas und Thüringer Walb und wohnte in Metz. Später nannte man dieses Gebiet Ostreich oder Australien, während der westlich davon gelegene Teil Neustrien genannt wurde.
2. Der Odilienberg in den frühesten Zeiten.
Zu den schönsten Punkten der nördlichen Vogesen gehört der Odilienberg. Schon von fern erblickt man den mächtigen Gebirgs-ftocf, der sich jäh ans der oberrheinischen Tiefebene erhebt. In Zwei bis brei Stunden führt der Weg vom Fuße des Berges durch schattigen Wald bis auf die Spitze zum schlichten Kloster. Von dem Klostergarten genießt man eine herrliche Aussicht auf die Rheinebene und den Schwarzwald.
Schon sehr frühe war der Odilienberg durch eine große Ilmwallung befestigt, die den Namen Heidenmauer führt. Im 4. Jahrhundert, als die Waffen und das Ansehen der Römer die Bevölkerung des Elsasses vor den anstürmenden germanischen
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Extrahierte Personennamen: Apostel Johannes Hildegard Karls Ludwig Chlodwig Chlodwig
4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte.
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ärmlicher Ausstattung. Die Blütezeit der Kultur hat bei uns nur ein Paar-Jahrhunderte, etwa durch das 8. und 7. Jahrhundert v. Chr., gedauert. Über die ethnologische Zugehörigkeit der Hallstattbevölkerung Bayerns herrscht die Vermutung, daß sie illyrische Veneter wareu, eine Annahme, die etymologisch aus einigen Resten von topographischen Namen gestützt wird, wie dem alten Namen des Bodensees — lacus venetus, dem Namen des Venetberges in Tirol, vielleicht auch dem des Venedigers u. a. Unbegründet und irrig aber ist die weitverbreitete Bezeichnung der Bevölkernng sowohl der Bronzezeit als der Hallstattleute als „Kelten".
4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte.
Von Franz Weber.*
Mit dem Anbruch des 5. Jahrhunderts vor ^unserer Zeitrechnung beginnt eiu neues Stilelement in den im antiken Sinn barbarischen Ländern Mitteleuropas aufzutreten, das den größten Teil des Kontinents bis aus die klassischen Länder ergreift und auf Jahrhunderte beherrscht. Diese Stilart ist aber nicht wie die früheren von Süd und Ost her von den Mittelmeergebieten hereingedrnngen, sondern es läßt sich ihr Ursprung mit Sicherheit aus dem westlichen Enropa, dem Sitz der keltischen Gallier, nachweisen. Hier in Frankreich hatte sich seit alter Zeit unter dem Einfluß der griechischen Küstenstädte ein nationaler Stil gebildet, der nunmehr seine Blüte erreicht hatte. Wahrscheinlich im Zusammenhang mit dieser erlangten Kulturhöhe stehen die nach sagenhaften Nachrichten der antiken Schriftsteller um diese Zeit beginnenden Wanderzüge der Kelten, die durch die Vermehrung der Bevölkerung und das Bedürfnis nach Ausdehnung veranlaßt worden sein und halb im Dämmer der Sage, halb im Frühlicht der Geschichte über Mitteleuropa bis Kleinasien und über Italien sich ergossen haben sollen. Auf diesen Wanderzügen soll auch das Land zwischen den Alpen und dem Main, das heutige Bayeru, wie auch Böhmen von keltischen Stämmen dauernd besetzt worden sein und zwar nördlich von Helvetern und Bojern, südlich von Vindelikern und Norikern. Inwieweit zu diesem sagenhaften geschichtlichen Gerippe die archäologischen Überreste und Funde des Landes die Gewandung abgeben können, soll hier an deren Hand näher untersucht werden.
Der La Te^nestil, wie diese neue Periode allgemein genannt wird, hat seinen Namen von dem ersten größeren Fundort |im Kanton Neuenburg in der Schweiz, der diese neue Stilrichtuug deutlich erkennen ließ. Auch diese Periode zerfällt in mehrere Abschnitte, von denen die beiden ersten auf eine ältere Stilart, die das 5. und 4. vorchristliche Jahrhundert ausfüllt, die beiden letzten auf eine jüngere hinweisen, von denen die eine das 3. und 2., die andere das 1. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung umfaßt. Die ältere
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Extrahierte Personennamen: Franz_Weber Franz
Extrahierte Ortsnamen: Bayerns Mitteleuropas Enropa Frankreich Mitteleuropa Kleinasien Italien Main Neuenburg Schweiz
2. Wohnsitze, Namen und Sprache, Herkunft des Bayernvolkes.
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Zuletzt unter den vier großen deutschen Stämmen hat der bayerische seine heutigen Wohnsitze gewonnen und diese Tatsache bestimmt bereits ein gutes Stück seiner Geschichte. Schon beginnen sich die Wogen der Völkerwanderung zu glätten, schon hat im ganzen Westen und Nordwesten von Deutschland die bleibende Bevölkerung sich niedergelassen und Franken, Sachsen, Schwaben haben bereits eine Geschichte hinter sich, als die Bayern zuerst in ihren heutigen Wohnsitzen erscheinen. Etwa um 520 nennt den Baioarier die sogenannte fränkische Völkertafel, ein kahles Verzeichnis von Volksnamen, dem jedoch außer der ersten Nennung der Bayern auch der Umstand besonderen Wert verleiht, daß hier des Tacitus Scheidung der Germanen in Jngävonen, Jstävonen und Herminonen, genauer Erminonen, noch einmal wiederkehrt. Im Jahre 565 sodann spricht der Dichter Venantius Fortnnatus von dem Lande Baioarien, das er, von Italien zum fränkischen Könige Sigibert reisend, Mischen Inn und Lech durchwandert habe. Als eines Volkes, das zwischen Augsburg, dem Inn und den Alpen sitzt, erwähnt derselbe Venantius auch der Baioarier in seinem Lobgedichte auf den heiligen Martinus.
Die ältesten Namensformen, die bei Schriftstellern und in Urkunden, seit dem 8. Jahrhundert auch in einheimischen Denkmälern auftreten, sind: Baioarii, Baiovarii, Baiuwarii, Baiuvarii, auch schon gekürzt: Bawarii und Bawari. In deutscher Sprache erscheinen zuerst in einer Wessobrunner Handschrift und in den romanisch-deutschen Kasseler Glossen, beide aus dem 8. Jahrhundert, die Namen Peigira und Peigirolant, wie denn im Munde der alten Bayern
jedes b im Anlaut zu p verhärtet wurde.
Über die Bedeutung dieses Namens kann kein Zweifel obwalten, wenn man sich der analog gebildeten Stammnamen Amsiwarii, Chatwarii, Ripuarii erinnert. Baiuwarii sind die Bewohner des Landes Baia oder Baias.
Baias nennt der Geograph von Ravenna einen Teil des ausgedehnten Gebietes, das er nach seinem Hauptstrome als das Elbeland bezeichnet. Es ist dasselbe Land, das dem Tacitus Boihemum Heißt. Seine ältesten Bewohner in historischer Zeit waren die Bojer, ein keltischer Stamm. Als sie durch die Markomannen verdrängt wurden, gaben diese dem neugewonnenen Lande den Namen: das Heim der Bojer, Boioheim, Böheim, Böhmen, der
noch Heute sowohl am Lande als an seinen jetzigen Bewohnern Haftet. Die
Volksnamen Bayern und Böhmen haben also ursprünglich dieselbe Bedeutung: Bewohner von Böhmen. Noch im 5. Jahrhundert saßen die Markomannen in Böhmen. Im siebten zuerst begegnen dort die slavischen Ezechen, die aber wahrscheinlich schon früher, gleich nach dem Abzüge der Markomannen, eingedrungen sind; wenigstens läßt sich zwischen den letzteren und ihnen kein anderes Volk dort nachweisen.
Die Bayern führen bei ihrem ersten Auftreten in der Geschichte rein deutsche Personennamen und rein deutsch sind ebenso die Ortsnamen, die sie ihren neuen Niederlassungen beilegen. Nur in Zeiten, denen das Licht der
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Die Anfnge der Vlkerwanderung.
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Genaueres als der den Gtterglauben unsrer Vorfahren wissen wir der die Mythologie der nordischen Germanen, wie sie in der Edda zusammengefat ist. Dort nannte man den obersten Gott Odhin; er feiert in seiner Burg Walhalla frhliche Gelage mit den erschlagenen Helden, welche die Walkren, die Schlachtjungfrauen, zu ihm emporgetragen haben. Seine Gemahlin heit Frigg; neben ihr kannte man die liebreizendegttm F r e x) a. Man erzhlte serner von dem jugendlichen B a l d e r, dem Frh-lingsgott; wie die lange Witternacht jhrlich gleichsam den Sommer besiegt, so wird Balder von seinem blinden Bruder Hdur erlegt, den Loki, der Gott des Bsen und der Lge, dazu angestiftet hat. Lokis Tochter hie H e l, die finstere Todesgttin, in deren trbseliges Reich alle die hmaf)-steigen, welche nicht den Tod des Kriegers auf dem Schlachtfelde sterben. In einem letzten Kampfe, so glaubte man, wrden die Götter den Riesen unter-liegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren Brande
werde eine bessere Welt erstehen.
Neben diesen Gttern kannten und verehrten die Germanen noch die unendliche Menge der E l b e n (nord. Elfen), die in Haus und Feld, Wald und Heide hausen, der Nixen, die in den Fluten wohnen, der Zwerge, welche die Metallschtze des Erdbodens behten.
2. Die Zeit der Vlkerwanderung.
Tie Anfnge der Vlkerwanderung.
8. In den rmischen Grenzlanden waren rmischestdte ent- ri|^en standen, z. B. Kln, Mainz, Trier, das zeitweise die Residenz rmischer Kaiser Grenz-war und noch heute mchtige Ruinen rmischer Bauten besitzt, sodann in den Donaulndern Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Es hatte sich an Rhein und Dvnau rmisches Leben und rmische Kultur angesiedelt; u. a. waren auch die ersten Weinreben am Rhein gepflanzt worden. Mit den Germanen trat man in Handelsverkehr. Man kaufte von ihnen Pelze, Gnsefedern, Haare, mit denen sich rmische Flauen schmckten, und Bern-stein, der seit alters von der Nord- und Ostseekste nach Sdeuropa gebracht wurde; dafr erhandelten die Germanen Schmucksachen, Waffen und Wein.
Allmhlich kam es immer hufiger vor, da Germanen einzeln oder in solche Haufen der die Grenze wanderten. Je mehr die Bevlkerung wuchs, desto derung. mehr fehlte es ihnen an Ackerland; die Landnot der Germanen ist eine
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
2 Die Germanen und die Wenden.
gliedertes Ganzes, weil sie durch die hochstrebende und glückliche Thatkraft des hohenzollernschen Regentenhauses nach und nach erworben und durch ein Band innerer geistiger Einheit eng verbunden worden sind. Die preußische Geschichte kann deshalb nicht, wie etwa die Geschichte Frankreichs oder Spaniens, mit einer Schilderung der Zustände des Gesammtvaterlandes von den ältesten Zeiten an beginnen, weil es damals ein solches zusammengehöriges Land eben noch nicht gab; die Geschichte Preußens ist vielmehr gerade die Geschichte von der allmäligeu Bildung und Erweiterung des von den hohenzollernschen Fürsten regierten Landes. Sie beginnt da, wo der Grundstein der Monarchie gelegt wurde, in der alten Mark Brandenburg.
1. Die Wenden und ihr Kampf gegen das Christenthum.
Die Germanen und die Wenden. Die älteste Geschichte des bran-denbnrgischen Landes ist in tieses Dunkel gehüllt. Während wir über die Stämme im übrigen Deutschland manche Kunde durch die Römer erhalten haben, welche sich auf ihren Kriegszügen in das Innere Deutschlands mit den Zuständen und Sitten des alten Germanenvolks bekannt machten, so erfahren wir von ihnen über die Völker zwischen der Elbe und der Ostsee wenig oder nichts. Die Kriegszüge und Eroberungen der römischen Legionen drangen in das spätere brandenburgische Gebiet nicht vor, und auch die östlich-benachbarten Länder wurden von den Römern nicht betreten.
Nur die Küsten der Ostsee lockten schon in der alten Zeit die Schiffe der handeltreibenden Völker herbei, welche den einst so berühmten Bernstein dort holten. Schon Jahrhunderte vor Christi Geburt segelten Kaufleute aus Phö-nizien und aus Massttia (Marseille) dahin, um jenes Erzeugniß des Meeres, welches zu den größten Kostbarkeiten gezählt wurde, zu gewinnen, und auch zu Lande wurde der Bernstein von der Küste der Ostsee, die Weichsel hinauf über Kalisch (Calisia) bis an das adriatische Meer gebracht; doch die Nachrichten über die Zustände Norddeutschlands, welche durch jene Handelsfahrten zu den Völkern des Alterthums gelangten, waren vermuthlich sehr dürftig, oberflächlich und unsicher, und sind für uns nicht aufbewahrt worden. Die römischen Schriftsteller des zweiten Jahrhunderts nach Christi Geburt wissen kaum die Hauptstämme der Völker zu bezeichnen, welche damals zwischen der Elbe und Weichsel ihre Wohnsitze hatten. Sie nennen am Ausfluß der Weichsel Gothen, weiterhin an den Mündungen der Oder und Elbe Rugier und Burgunder, in der spätern Mark Brandenburg aber Semnonen, den Hauptstamm des großen Suevenbnndes, und neben ihnen bis über die Elbe hinaus Longobarden.
Die große Völkerwanderung, welche seit dem vierten Jahrhundert nach Christi Geburt die Gestalt Europas veränderte, ließ auch jene nordöstlichen Gegenden Deutschlands nicht unberührt. Die meisten der hier ansässigen Stämme zogen gegen Süden: die Burgunder gründeten an der Grenze Galliens, die Longobarden in Italien neue, schnell aufblühende Reiche. In die verlassenen Gegenden diesseits der Elbe dagegen drangen andere Stämme herein. Slavische Völker kamen zuletzt vom Südosten über die Karpathen herüber; Wenden ließen sich au der Weichsel nieder und wurden sodann von an-
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Extrahierte Personennamen: Bernstein Christi Kalisch
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Spaniens Brandenburg Deutschland Deutschlands Ostsee Massttia Marseille Ostsee Calisia Norddeutschlands Christi Brandenburg Christi Europas Deutschlands Galliens Italien
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(Eingang), ostium (Gang), atrium (Hof), um dieses herum die Zimmer, dahinter das tablinum (Staatszimmer), dahinter das peristylium lsulenhos) mit dem viridarium (Garten); daneben der Speisesaal und die Kche. (Tafel Iv, 2 und 3.)
Die Bildnerei wurde wesentlich nach griechischen Mustern und von griechischen Knstlern gebt.
Die rmische Kleidung ist der griechischen hnlich und besteht aus den 2 Hauptstcken: tunica (Untergewand) und toga (Obergewand).
Aus dem Gebiete der Dichtkunst sind die Komdiendichter Plau-tus und Terentius zu nennen.
Die Redekunst hatte in den letzten Zeiten der Republik ihren voll-endeten Meister in M. Tullius Cicero.
Von seinen Reden sind noch der fnfzig auf uns gekommen. Auch philosophische Schriften hat er verfat. In allen seinen Schriften weist er umfassende wissenschaftliche Bildung und die hchste Vollendung der sprachlichen Darstellung auf, die je ein rmischer Schriftsteller erreicht hat.
Inder Geschichtschreibung haben sich Sallust und Csar aus-gezeichnet. Sallust schilderte den Krieg des Jugurtha und die Verschw-rung des Catilina. Csar erzhlte seinen gallischen Krieg" schmucklos, aber klar und lebendig.
Dritte Periode.
Rom als Kaiserreich, 30 v. Chr. 476 n. Chr.
(Ausgang der alten Welt und Anfnge der christlich-germanischen Welt.)
57. (56.)
Kaiser Auguftus.
1. Auguftus (30 v. 14 n. Chr.) stellte nach der Verwirrung der Brgerkriege Ordnung und Frieden im Staate her, so da der Janustempel eine Zeit lang geschlossen blie. Durch Eroberung der Donaulnder (Mtien, Noricum, Pannonien) wurde die Donau die Nordgrenze des rmischen Reiches. Da der Kaiser Auguftus krftig und milde zugleich regierte, konnte seine Herrschaft als eine glckliche" gepriesen werden. Durch Pracht-bauten verschnerte er Rom, das sich aus einer Backsteinstadt in eine Marmorstadt umwandelte.
Erhalten ist noch das Pantheon, ein Rundbau mit Kuppel.
Die rmische Litteratur hatte unter ihm ihr goldenes Zeit-alter. Unter seiner Regierung blhten die Dichtervergil, Horaz und Ovid, sowie der Geschichtschreiber Livius.
2. Armin, Germamens Befreier. Unter dem Kaiser Auguftus begann dann der Eroberungskrieg der Rmer gegen Germanien. Des Kaisers Stiefsohn Drusus unternahm drei Feldzge (129v.chr.), legte
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Die Zeit vom Tode Mark Aurels bis auf Diokletian.
33
Rmer und Germanen im 3. und 4. Jahrhundert. Verfolgung und Anerkennung der Christen.
Nach schweren Krisen wird das Reich durch die illyrischen Kaiser wiederhergestellt, Diokletian begrndet den kaiserlichen Absolutismus.
Die germanischen Vlkerschaften schlieen sich zu neuen, greren Ein-heiten, den Stmmen, zusammen und erobern die Grenzprovinzen.
Die Erfolge der Germanen werden dadurch begnstigt, da die mili-trische Kraft des Reichs gleichzeitig in Mesopotamien durch die Angriffe der Neuperser unter den Sassaniden in Anspruch genommen wird.
Groe Schriftsteller setzen die christlichen Lehren mit der hellenischen Philosophie auseinander und gewinnen die Gebildeten unter den Heiden, eine wohlorganisierte Liebesttigkeit zieht die rmeren Klassen heran, eine fefte Verfassung gibt den Gemeinden inneren Halt, die zerstreuten Ge-meinden wachsen zur Einheit der Kirche zusammen.
Der stille Einflu der Christengemeinden ist so groß, da der heidnische Staat, um sich zu behaupten, den Versuch machen mu, sie gewaltsam auszurotten; da dieser Versuch aber milingt, mu ihnen Gleichberechtigung gewhrt werden.
Von der Stufe der Gleichberechtigung mit den heidnischen Religionen steigt die Kirche noch in dieser Periode zu der der Alleinherrschaft empor.
Der Staat wird christianisiert, die Kirche verweltlicht. Die innere Entwicklung der Alten Welt erreicht damit ihr Ende.
1. Die Zeit vom Tode Mark Aurels (180) bis auf Diokletian (284).
Die Soldatenkaiser.
12. Die wichtigsten Kaiser. Im 3. Jahrhundert hatte das Rmische Reich eine schwere innere Krisis zu berwinden.
Seit Mark Aurels Tode hrte das gute Verhltnis zwischen den Kaisern und dem Senate auf. Die Kaiser sttzten sich ausschlielich auf die Soldaten, sahen sich aber gentigt, die Legionen durch Erhhungen des Soldes, Geschenke und Vergnstigungen auf Kosten aller brigen Gruppen der Bevlkerung auszuzeichnen.
Es gab fast keine Provinz, die nicht von Feinden heimgesucht worden wre; Italien selbst wurde verheert; Rom mute durch eine neue Be-sestigung, die noch vorhandene Aureliansmauer, gesichert werden. Hungers-not und eine fast fnfzehn Jahre whrende Pest vermehrten das all-gemeine Elend.
Aus der Not, die durch uere Feinde herbeigefhrt wurde, haben die tapferen illyrischen Kaiser von 268 an, meist Soldaten, die von der Pike auf gedient hatten, Klaudius (Gothikus) (268270), Aurelian (270-274), Probus (276282) und Diokletian (284305), das Reich gerettet und wiederhergestellt.
Pfeifer, Geschichte. V. <S.-W.-D.) 3
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Extrahierte Personennamen: Diokletian
Extrahierte Ortsnamen: Mesopotamien Rmische_Reich Italien Rom
Die Vlkerwanderung im 5. u. 6. Jahrh. und die byzantinische Rckeroberung. 45
Die Vlkerwanderung im 5. und 6. Jahrhundert und die byzantinische Rckeroberung.
Wie im 3. und 4. Jahrhundert berschwemmen wandernde germanische Völker unter ihren Heerknigen die rmischen Provinzen. Diese sogenannte Vlkerwanderung" (meist auf 375568 angesetzt) beginnt nicht erst mit dem Ansturm der Hunnen, wenn diese auch einer lngst vorbereiteten Be-weguug einen neuen Ansto gegeben haben. Sie ergreift auch nicht alle Germanen, sondern nur die stlich der Elbe wohnenden Stmme.
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In den alten Wohnsitzen gebliebene deutsche Stmme.
Im 5. Jahrhundert werden Teile des Westrmischen Reiches von der Zentralgewalt losgelst und zu selbstndigen germanischen Reichen. 476 erlischt das Westrmische Kaiserreich.
Das Ostrmische Reich hat die Germanen aus seinen Grenzen verdrngt, doch erleidet es bald darauf Landeinbuen an die Slawen, welche die von den Ostgermanen verlassenen Landstrecken eingenommen haben und sich in den unteren Donaulndern festzusetzen versuchen.
Die noch lebendige Idee des Rmischen Universalreiches" treibt im 6. Jahrhundert die Byzantiner dazu an, gegen die untereinander
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