Das alleinige Vertriebs- und Verlagsrecht obigen Bildes gehört der Firma August Thiel in Duisburg-Ruhrort.
77. Die Duisburg-Ruhrorter Häfen aus der Vogelschau. Die Hafenanlagen liegen zwischen der Mündung der Ruhr (im Vordergrund des Bildes) und
der kleinen vielgewundenen Emscher. Ihre zahlreichen Becken stehen mit dem Rhein in unmittelbarer Verbindung und sind mit allen neuzeitlichen Lösch- und Lade-
Vorrichtungen reichlich ausgestattet. Ihrem Verkehre nach (1910: 28,5 Mill. t) sind sie die größten Binnenhäfen der Welt.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Abb. 5, § 43. Das Siebengebirge.
<Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.)
Blick flußabwärts. "Ganz oben links Rolandseck mit dem Rolandsbogen. Im Strome die Insel
Nonnenwerth. Drüben 7 Basaltkegel, dem Rhein am nächsten der Drachenfels (mit Ruine).
Abb. 6, § 43. Die Moselschlinge beim Kloster Marienburg (bei Alf im Berzirk Zell).
(Verlag Rudolf Frost, Alf a. d. Mosel.)
Der Fluß hat zwischen Huusrück und Eisel mit vielen Windungen tief ins Schiefergebirge sich
eingegraben, zum Teil mauersteil. Die Pfeile geben die Laufrichtung des Flusses an. In der
Mitte des Bildes, auf steilem, bewaldetem Felseurückeu die Marienburg, ein Kloster.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Abb, 3, § 43. Das Rheintal bei Bingen.
<Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.)
or t k rvvyc m. Abb. 4, § 43. Schloß Rheinstein.
.lus dem Bilde von Bingen (s.o.) ganz hinten als weißer Fleck noch eben erkennbar. Blick rhein-
abwärts auf das stolze Schloß, das 80 m über dem Fluß am Hunsrückabhang hängt. Unten
Fahrstraße und Eisenbahn. Rheinstein gehört dem Prinzen Heinrich von Preußen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Wachsmuth Heinrich_von_Preußen Heinrich
Das Kulturbild.
•23
Hciuprgegenden des preußischen Weinbaues sind der Rheingau, das
Rheintal, das Moseltal und untere Saartal, das Nahetal, das Ahrtal und die
Gegend von Grünberg in Schlesien. Das letztere Gebiet ist das nördlichste größere
Weinbaugebiet Deutschlands. (Vergl. Zeichu. 10 und 11).
b) Die Viehzucht, Fischzucht und Fischerei.
Viehzucht in Verbindung mit Ackerbau. Viehzucht und Acker-
bau ergänzen sich. Der Ackerbau liefert die Nährstoffe für das Vieh,
die Viehzucht die Dungstoffe für die Äcker. Die Entwicklung der
Viehzucht ent-
spricht daher
auch in Deutsch-
laud meistens
der des Acker-
baues. Acker-
baugebiete
mit bedeuten-
derrindvieh-
zncht sind z.b.
das Neckarland,
die Oberrhei-
nischetiefebene,
die Cölner
Bucht, der Hell-
weg in West-
falen, die Biele-
felder Gegend,
sowie diebezirke
um Leipzig und
Breslau.
Selbstiin-
diges Auf-
blühen der
Viehzucht. In
manchen Gegen-
den Deutsch-
lauds wird das Aufblühen der Viehzucht in besonderer Weise be-
günstigt. Gegenden mit regenreichem Klima und feuchtem Boden
zeichnen sich durch eiuen üppigen Graswuchs aus. Sie sind zum Be-
trieb der Viehzucht geeigneter als zum Betrieb des Ackerbaues. Unter
solchen Gegenden stehen die sehr fruchtbaren und feuchten Marschen
k // A"e*/yo.
Abb. 11.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Das Rheinische Schiefergebirge.
Abb. 1, §17. Rheinlandschaft (St. Goar).
(Nach einem Schulwandbilde des Hölzelschen Verlags in Wien.)
Der Rhein
von Bonn an
Abb. 2, § 17.
Rhein. Schiefer-
gebirge.
a)Benenne die
Zeichen der Skizze
(auch die hohl ge-
zeichnet. Gebirge)?
b) Zeichne die
Skizze'
zersägte das Gebirge mittels eines Wasserfalles, der sich etwa
bis Bingen hindurcharbeitete. Dadurch wurde der große See
entleert, der sich ehemals in der jetzigen
Oberrheinischen Tiefebene befand. (Vgl.
Niagarafälle Heft 2, § 108!) Bei Bingen
und anderswo hinterließ der Wasserfall
Klippen, bei Bingen auch die Insel mit
dem „Mäuseturm". Das Binger (Durch-
fahrts-)Loch wurde an der Taunusseite
durch Sprengungen erweitert.
3. Besonders eng ist die Gasse zwi-
schen Bingen und Koblenz (s. Abb. 1,
§ 17!). Die Schönheit dieser besuchtesten
Flußstrecke der Welt: a) die hochragenden
Felswände, an denen die Weingärten
malerisch hinaufklettern; b) der breite
„grüngoldige" Strom, belebt von Damp-
fern und Booten; e) die zahlreichen,
. Abb. 3, § 17.
Von Flüssen zer-
sägte Hochfläche;
allgemeine (schemati-
sche) Darstellung des
Rheinischen Schiefer-
gebirges.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
§ 14
Der Rhein:
16
Abb. 15. Das Rheinthal (bei St. Goar).
(Nach einem Schulwandbild des Hölzelschen Verlags in Wien.)
Blick von Norden nach Süden. Das. Städtchen zur Rechten ist St. Goar.
sehen ein solches zur Rechten (Sankt Goar). Diese kleinen eingeklemmten
Städtchen mit ihren roten Ziegeldächern sind immer eine Zierde des Tales.
Überragt werden sie häufig von schönen Burgruinen und Schlössern. Wir er-
kannten das schon auf Bild 12. Auch auf Bild 15 sehen wir eine kleine Ruine.
(Sie ist sowohl vom linken wie vom untern Bildrand 3 cm entfernt und heißt
die Maus^.) Die der Sonne zugekehrten Abhänge sind immer mit Weingärten
bedeckt, wie wir das schon auf Bild 12 sahen. Die übrigen Abhänge tragen Laub-
Wälder. — Wir sehen auf uuferm Bild 15, daß die Felswäude nicht geradlinig
verlaufen; sie treten vor und springen zurück. Der berühmteste voll den Vor-
sprüngen ist der Loreleifelsen. Auf Bild 15 ist er nicht mit enthalten; er liegt
etwas weiter flußaufwärts. Wir seheil ihn aber auf Bild 16. Die Schiffer müssen
sich hier sehr in acht nehmen, denn auch hier sind (wie bei Bingen) Klippen. Was
erzählt die Sage von der Lorelei?2
Von der Moselmündung (bei Coblenz) an treten die Felswände etwas weiter
von dem Fluß zurück und werden auch niedriger. Bon Bonn ab fehlen sie ganz;
der Rhein tritt in die Niederrheinische Tiefebene ein.
1 Weiter flußabwärts liegt auch eine „Katz".
2 „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten--
Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar,
ihr goldnes Geschmeide blitzet, sie kämmt ihr goldenes Haar."
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Wien Coblenz Bonn Rhein Niederrheinische
10
Landeskunde der preußischen Rheinprovinz.
Mächtigkeit von mehr als 2000 m abgelagert, und zwar die Flöze der Worm-
mulde bei Aachen und die der Indemulde ö. davon, so daß dieses Kohlen-
gebiet im ganzen 88 qkm umfaßt.
Auch die Hochfläche der Eifel besteht in der Hauptsache aus Tonschiefer (Devon);
an mehreren Stellen ist dieser aber von Triasschichten überlagert (vgl. Fig. 2, S. 5),
z. B. in dem großen Trierer Dreieck (siehe oben S. 6) im Sw; ebenso breitet sich an
der oberen Rur und Urft eine Schicht Buntsandstein mit Bleierz lagern aus, ein Zeichen
dafür, daß zur Bildungszeit dieser Trias jene Gegenden unter Wasser waren (Metall-
schätze - wie die reichen Zink- und Bleierze — gehören sonst übrigens nur dem Grund-
gebirge selbst an). An der Oberfläche des Hohen Venn ist sogar die Unterlage des
Tonschiefers, der Granit, emporgewölbt und bloßgelegt, ähnlich etwas Quarzfels an der
Schneifel (vgl. oben S. 7, Hunsrückketten); die dem Nordrande des Schiefergebirges auf- und
angelagerten Aachener Steinkohlenschichten sind durch Faltungen und Verwerfungen
stark verbogen und geknickt. Die meisten Kuppen- und Kegelberge der Eifel sind
Basalt, der in der Tertiärzeit auf einer Strecke vom Nordrand des Hunsrück bis
an den Südrand der Kölner Bucht aus den Tiefen emporgequollen ist (siehe unten, e).
Dagegen gehört die Bildung der Vulkane und Maare allein der Diluvialzeit,
d. h. der Zeit der Talbildung der Flüsse, an. Ein Maar ist nach v. Dechen „eine
Höhlung, welche aus dem älteren Gebirge ausgeblasen wurde, während sich um sie
ein Wall anhäufte", also (nach Brückner) ein „Explosionsbecken"! es ist die erste
(negative) Form, die von vulkanischer Tätigkeit erzeugt wird, wohingegen die Vulkan-
berge die zweite (positive) Form darstellen^).
e. Nicht nur der Lage, sondern auch den Gesteinen nach ist der Wester-
wald das rechtsrheinische Gegenstück der Eifel. Sein Hauptteil (mit den
höchsten Erhebungen) gehört aber dem Gebiete der Nachbarprovinz an; sein
So bildet zusammen mit dem Nordabhange des Taunus und dem dazwischen
eingesenkten breiten Tale der mittleren Lahn den Boden des Kreises Wetzlar
am Ostrande des ganzen Schiefergebirges. Wie hier im Talgebiete der Lahn,
so finden sich auch in dem der Sieg, die den Westerwald im N abschließt,
noch reiche Eisenerzlager.
Auch auf diesem mittleren Teile der rechtsrheinischen Schieferfläche sitzen
Kegel- und kuppenförmige Berge auf; am großartigsten zeigt sich das
im Nw, am Siebengebirge, wo sich auf dem etwa 200 m hohen Schiefer-
sockel mehr als 30 Einzelberge erheben, die von den Verwitterungstrümmern
ihres eigenen Gesteins umlagert sind (s. Abbild. 17, S. 58 2). Diese Gebirgs-
gruppe hat ihren Namen nach den sieben Bergen, die man von Nw (von
Bonn) her nebeneinander sieht; Drachenfels (325 m), Wolkenburg
(328 m), Petersberg (334 m), Nonnenstromberg (326 m), Löwen-
burg (459 m), Lohrberg (440 m) und Ölberg (464 m). Auch s. vom
eigentlichen Siebengebirge erblickt man (von Rolandseck aus) vereinzelte, auf
der Hochfläche lagernde kleine Kegel, und an den Rhein treten auch ober-
halb gleichartige Felsen heran, wie die Erpeler Lei^) auf dem rechten, der
Rolandsfelsen auf dem linken Ufer.
Die Schieferhochfläche des Westerwaldes ist zum Teil mit tertiären Schichten
bedeckt, in denen sich Braunkohlen und Ton flnden. Außerdem aber sind in der
') Echte Kraterseen (wie bei Rom) sind tiefer und größer als die Maare. Vgl.
Supan, Grundzüge der physischen Erdkunde (Leipzig 1903), S. 366, 377, 652, 653;
Philippson a. a. O., 1903; auch Brancos Studien an der Rauhen Alb.
2) Vgl. das Relief des Siebengebirges von I. H. Stumm in Rheinbach,
b) Der Name „Lei" wird zwar meist nur für Schieferfelsen gebraucht (vgl. Lurlei,
S. 25), bedeutet aber überhaupt „Höhe" und paßt daher auch hier für den Basalt,
ähnlich wie für Lavafelsen in der Eifel.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
V. Ortskunde.
25
V. Ortskunde
(nach den Flußgebieten).
1. Das Rheintal von der Nahe- bis zur Moselmündung.
Nach dem Rheine führt mit Recht unsere Provinz ihren Namen- hat
sie doch auch am meisten teil an seinem herrlichen Durchbruchstales, das
- wie kein zweites der Erde - stets aufs neue Dichter und Sänger zu
den duftigsten und fröhlichsten Liedern begeistert!
Aus dem sonnigen „Rheingau" tritt der Strom zwischen Rochusberg
(Großherzogtum Hessen) und Niederwald (Provinz Hessen-Nassau) in das
Schiefergebirge ein, nimmt links die Nahe auf und wendet sich mit kräftiger
Biegung, bedeutender Verengung und wachsender Tiefe seines Bettes nach
Nw (vgl. Abbildung 11, S. 53).
Bis auf den Quarzfels des Untergrundes hat der Rhein, ehemals stromschnellen-
artig, sich gerade dort bei Bingerbrück hindurchgenagt. Erst durch künstliche
Sprengungen im 19. Jahrhundert wurde dieses früher so gefährliche Binger Loch
leidlich zugänglich gemacht für eine sichere Schiffahrt, die ehemals auch von mensch-
licher Seite dort gehemmt wurde durch die Zollschranke des auf einer kleinen Felsen-
insel gelegenen Mäuseturms^) (Sage vom Erzbischof Hatto von Mainz, im Wider-
spruch zu dessen geschichtlicher Bedeutung).
An der linken Talwand („Binger Wald", s. S. 7), an deren Fuße nur für Straße
und Schienenweg Platz ist, erhebt sich in halber Höhe, 80 m über dem Rheine (gegen-
über Aßmannshausen) das Schloß Rheinstein, wohl die schönste der Rheinburgen und
die erste von denen, die — auf Veranlassung eines Hohenzollern — durch Neubau
in mittelalterlichem Stil aus den Trümmern wiedererstanden sind. Den Ausgang
des Steeger Tals (Wein) bezeichnet das alte Städtchen Bacharach (1850 E.), in
der zweiten Hälfte des Mittelalters als Weinhandelsort weit bekannt und zum großen
Teil jetzt noch von den alten Mauern aus jener Zeit umgeben. Das Tal verengt
sich aufs neue, wieder tritt („im wilden Gefähr") ein Quarzriff klippenartig an die
Oberfläche, die Felseninsel trägt die Pfalz (bei Kaub), wie der Mäuseturm eine
mittelalterliche Iollfeste (später Geburtsstätte vieler Pfalzgrafen- 1. Januar 1814
Blüchers Rheinübergang). Vor einer neuen Flußbiegung liegt das reizende Ober-
wesel (2700 E., Wein), und nun folgt bald die stärkste Verengung des ganzen
Rheintals (Breite 113 m, aber Stromtiefe 30 m). Da treten die Schieferfelsen
(rechts die Lurlei) einander so nahe, daß die Eisenbahnen nur mit Hilfe von
Tunneln den Flußlauf begleiten können, daß der Strom selbst nur im „Gewirre"
über die Riffe des Grundes hinwegflutet, und daß man im Winter beim Eisgange
die sich stauenden Eisschollen manchmal durch Pulver und Dynamit auseinanderreißen
muß, um zu arge spätere Überschwemmungen zu verhüten. Gerade dort aber in den
Ecken und Winkeln des Strombettes ist ergiebigster Lachsfang. Überragt von den
Trümmern der Burg Rheinfels, der größten Ruine am Rhein, breitet sich auf
kleinem, schmalem Talboden, auch durch einen Flußhafen wichtig, das freundliche Kreis-
städtchen St. Goar (1550 E.) aus (gegenüber St. Goarshausen, vgl. Abbild. 12, S. 54).
Unterhalb der alten Stadt Boppard (6500 E.), deren Dasein in die Kelten- und
Römerzeit zurückreicht (kontodrica, Bandobriga), und die — wie Oberwesel — vor
1314 freie Reichsstadt war (dahinter die Wasserheilanstalt Marienburg), beim Ausgange
des Mühltals, beginnt der Rhein eine große Doppelwindung. Von Boppard aus
ersteigt eine kühn und reizvoll angelegte Eisenbahn (nach Buchholz) die Hochfläche
i) Vgl. M. Schwann, Die Rheinlande von Mainz bis Koblenz; Martiny, Kultur-
geogr. Wanderungen im Koblenzer Verkehrsgebiet (Forschungen zur deutschen Landes-
u. Volkskunde, 1911); Kerp, Am Rhein, sowie Baedekers Rheinlande.
-) Von „Maut" = Zoll (vgl. Cd. Sonne, Bilder vom Rhein, S. 60, 63, 69) oder
vom altd. »musen« — spähen, oder vom althd. »muos« — Speise (Vorratskammer)?
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
4
Landeskunde der preußischen Rheinprovinz.
ab umfaßt unsere Provinz beide Seiten des Flusses. Die ganze Strom-
strecke von der Nahe-Mündung bis zur holländischen Grenze beträgt 336 km
bei 66| m Gefäll.
Mit Rücksicht auf das Flugnetz (vgl. Kärtchen 1, S. 5) lassen sich im Rhein-
lande mehrere Gaue^) unterscheiden:
1. das Rheintal bis zur Mündung der Mosel (vgl. S. 25);
2. der Nahegau, durchflössen von der Nahe und ihren Zuflüssen; links
Simmer, rechts Glan (vgl. S. 27);
3. der Saargau; die Saar empfängt rechts die Vlies und mündet in die
Mosel (vgl. S. 28);
4. das Moseltal von der lothringischen Grenze bis zur Mündung, nebst den
kleinen Hunsrückflüssen (vgl. S. 29);
5. das Gebiet der linken Nebenflüsse der Mosel: Sauer, Kyll, Lieser
und Alf (vgl. S. 31);
6. der Rurgau (früher Roer = Ruhr, auch in der Aussprache), die n.ro.
Abdachung der Cifel, die Oberläufe kleiner Maaszuflüsse und das
Gebiet der Rur umfassend, die rechts die Urft, links Inde und Worm
aufnimmt und sich auf holländischem Boden mit der Maas (bei Roermond)
vereinigt (vgl. S. 32);
7. die Gebiete der Nette und der Ahr auf der linken, der Wied auf der
rechten Rheinseite nebst dem Rheinlauf von der Moselmündung bis
zum Siebengebirge, dazu das Lahntal bei Wetzlar (vgl. S. 34);
8. der Gau der Sieg mit der Agger von rechts (vgl. S. 36);
9. der Rhein- und Erftgau in der „Kölner Bucht" (vgl. S. 37);
10. der Wupper- und Ruhrgau, fast die ganze Wupper und den unteren Teil
des Laufes der schiffbaren Ruhr^) und der Emscher umfassend (vgl. S. 40);
11. das Gebiet der Niers (nach der unteren Maas) und der Gau des Nieder-
rheins mit dem schiffbaren Unterlauf der Lippe rechts (vgl. S. 43).
Die obige Einteilung nach der Oberflächenform möge der „Bodenkunde" zugrunde
gelegt werden, die nach den Flußgauen aber der „Ortskunde", da ja durch die Flußtäler
meist die Besiedelungsverhältnisse vorgezeichnet sind.
Ii. Bodenkunde.
a. An Wasgau und Hart legt sich ro. die erste der Lothringischen Stufen-
platten an, die auch „Lothringer Seenplatte" genannt wird. Sie ist nur
sanft gewellt, fällt aber an ihrem Nordrande schluchtenreich und steil gegen das
linke Ufer der Saar ab. Da das Windungsreiche, enge Tal der Mosel das
einzige natürliche Ausgangstor für die Lothringer Stufenlandschaft nach N
zu ist, so steht die letztere in bezug auf einen n.s. Verkehr ihrem rechtsrheinischen
Gegenstück bedeutend nach.
1) Dieses schöne alte Wort verwenden wir hier nicht im Sinne der mittelalterlichen
Gauverfassung, sondern nach der neueren Art, vgl. Gauverbände der Turnerschaft, der
Kolonialgesellschaft u. a. m.
2) Die Beförderung von Kohlen und anderen Gütern auf Ruhrnachen, aus denen
sie in Ruhrort umgeladen werden mußten, hat schon vor Jahrzehnten aufgehört; jetzt
handelt es sich auf der Ruhr nur noch um Vergnügungsfahrten.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Ii. Bodenkunde.
11
Tertiärzeit vulkanische Massen, zuerst die hellgrauen, zähflüssigen T r a ch y t e,darauf
die schwarzen, noch dichteren Basalte, durch Spalten aufwärts gedrungen, haben sich
wahrscheinlich an der Oberfläche zu mächtigen Decken und Kuppen aufgeschüttet, oder
sind gar innerhalb des Tonschiefers steckengeblieben (vgl. Abb. 20, S. 60), wie es beim
Basaltstiel der Erpeler Lei der Fall zu sein scheint (während er doch wohl abradiert
und mit Rheinschotter überdeckt ist). Verwitterung, Abtragung und Aus.
Waschung durch das Wasser (auch das Meer ist einstmals über jene Gegenden weg-
gebrandet) haben nachher die das heutige Gebirge hoch überlagernden Gesteine weg-
gewaschen und auch noch die lavaartigen Ausfüllungsmassen der vulkanischen Schlote
selbst angegriffen,' so sind — wie die Basaltkuppen der Eifel (siehe oben, d) - be-
sonders die Kegel des Siebengebirges nur Ruinen (der dritte Entwicklungszustand
vulkanischer Tätigkeit), nur die Überreste der Kerne jener im Schmelzfluß aus der
Tiefe gedrungenen Gesteinsmassen, und wir verdanken also gerade solchen zerstören-
den Kräften die reizvollen Gebirgsformen, die unser Auge entzücken. Trachyt bildet
den Drachenfels, ferner die Wolkenburg und den Hirschberg (die einer einst zu-
sammenhängenden Masse angehören), den Lohrberg, den Stenzelberg u. a.; Basalt
aber denölberg, den Nonnenstromberg und den Petersberg, sowie die genannten
s. Felsen und die Berge gegenüber der Ahrmündung (Dattenberg und Minderberg),
deren Säulenbasalt (vgl. auch Abb. 20, S. 60) rheinabwärts verhandelt wird. Das
Gestein der Löwenburg ist ein Mittelding zwischen Trachyt und Basalt (Dolerit)^).
Das Siebengebirge bildet den prächtigen Schlußpfeiler für das ganze
Durchbruchstal des Rheins. Immer tiefer, an einigen Stellen sogar
bis auf die Felsen des Untergrundes, hat der Strom dieses Tal ausgenagt-
noch jetzt zeigen sich an den oft steil aus den Fluten aufsteigenden Seiten-
wänden (z. B. auf dem Ehrenbreitstein gegenüber der Moselmündung) 100
bis 200 m über dem jetzigen Flußspiegel Spuren seines alten Bettes (vgl.
oben S. 7), während er unterhalb und besonders oberhalb des Schiefergebirges
(hier bis zu 100 m) sich sein Bett über dem früheren aufgeschüttet hat.
f. Von dem ganzen rechtsrheinischen Schiefergebirge ist es übrigens
nur der kleine Westteil von weniger als 500 m Höhe, an dem die
Rheinprovinz Anteil hat- nur ganz im 0 steigt die Grenze bis zu höheren
Stellen an- so ist es s. von der oberen Sieg auf dem Westerwalde, so reicht
sie n. von diesem Flusse, im Sauerland (— Süderland), bis an das Ebbe-
Gebirge (höchster Punkt 663 m) heran, einen Höhenrücken, welcher der
linksrheinischen Schneifel entspricht. Die w. Abdachung des Hochlandes führt
den Namen der „Bergischen Höhen"- diese sind in ihrer Nordhälfte kaum
300 m hoch (der Hahnerberg auf der linken Seite der Wupper 400 m),
aber sie waren besonders früher ziemlich reich an Eisenerzen (vgl. vor. S.).
Nach N zu ist der schieferigen Grundmasse des Gebirges noch Kalkstein
eingelagert- in ihm hat die auflösende Kraft des Kohlensäure führenden Regenwassers
Höhlen gebildet, z. -V. die Neanderhöhle2) in dem dort tief ausgewetzten Düffel-
tale und noch bedeutendere in Westfalen. Im Düsseltals geht die Industrie schonungs-
los vor,' i. I. 1895 wurde auch die Reanderhöhle weggesprengt.
1) Vgl. A. v. Lasaulx in Frommel und Pfaffs Vorträgen, Heidelberg 1884,
Philippson und Kaiser (14. Geographentag, Köln 1903).
2) Genannt nach dem Kirchenlieddichter Ioach. Reander (f 1680), der sich für
mehrere Monate dorthin geflüchtet hatte. 1856 fand man in der Nähe den Schädel
und andere Skeletteile eines Menschen der älteren Diluvialzeit (ähnliche 1886 in
Belgien, 1899 in Kroatien); nach den Untersuchungen der letzten Jahre erscheint dieser
homo Neandertalensis als eine ältere Form der Gattung Homo (nicht aber als
krankhafte Mißbildung' vgl. Verhandlungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher
und Ärzte, 1903; Jahresbericht d. Naturw. Vereins zu Krefeld, 1909/10, S. 48-68)
Die Knochen befinden sich im Provinzial-Museum zu Bonn.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]